1914 / 116 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 18 May 1914 18:00:01 GMT) scan diff

Verkehrseinnahm en im Reichsei

enbahnamt aufge

im ganzen

M

Personenverkehr 89 812 207 üterverfehr . 184 682 457

Bei der Beurteilung

der des Osterfestes (1914 im April,

i der deutshen Haupt- d in Reifen Nebenbahnen im Apr 1914 na be

stellten Uebersicht:

gegen das Vorjahr mehr, weniger

im ganzen auf 1 km M A %

auf 1 km

M

1 474] + 16 777 561| + 265/4-21,92 4 693 086| 108|— 0/03. Einnahmeergebnisse ist die Lage 1913 im März) zu berüsichtigen.

2 954]

Laut Meldung des „W, T. B“

„Goeben“ mit dem Chef de nopel und S. M. S. „K S. M. S.

| „Königsberg“ „Tiger“ in Tsingtau eingetroffen.

r Mittelmeerdivision in

Oesterreich-Ungarn.

_ Ueber das Befinden de wird mitgeteilt :

ohne Aenderung, der Huskea etw ist vollkommen befrtedizend.

die Nachtruhe des Kaisers ist ganz zufriedenstellend.

Ver albanishe Min it gestern in Budapest eingetr Aeußern Grafen

Nach dem heute früh ausgegebenen Kran ungestört.

Der Katarrh in den größeren

s Kaisers am gestrigen Tage

Bronchien der reten Seite

as lockerer. Das Allgemeinbefinden

isterpräsident Turkhan

| Frankreich. Der König und die Königin von Dänemark sind

vorgestern in Paris

eingetroffen

und auf dem Bahnhof des

Bois de Boulogne unter militärishen Ehren vom Präsidenten

der Republik und Frau Poinc Senats und der Kammer, vo Persönlichkeiten empfangen w mittags der Republik einen Besuch un und Frau Poincaré ins Danach kehrten der König und des Außern zurück, wo der König gegen Abend die Korps empfing. Später gabe: und Frau Poincaré

der Regierung, die Präsidenten und der Kammer sowie das waren. Bei dem

einen Trinkspruch aus, in dem er nach einem ziahrhunderte alten herzlichen

änemark laut Meldun des

raniret Pee 44 Tun Werra Akt „Ges. ‘«|

0" F Sympathie:

die Kraft und Eigenart ihrer Lite

Rathaus, wo ein

sie Wohnung

D Pon im Elysée Majestäten ein Festmahl, zu dem die Gefolge,

Mahl brachte der

krei empfinde 6D 1.7 | T_dänishz, Vor?

10A 16 72400 1 A vtedo. dänts Frankrei kenne die von der?“ _ vebënen edlen Beispiele an Tatkraft und. Arbeit. Interesse thre großartige wirtschaftliche Entwicklung

aré, von n den orden.

den Präsidenten des Ministern und anderen Jm Laufe des Nach

machten der König und die Königin dem Präsidenten

d begaben sih darauf mit ihm Empfang stattfand. in das Ministerium | genommen hatten und Mitglieder des diplomatischen 1 der Präsident der Republik zu Ehren der dänischen 4 die Mitglieder und die Bureaus des Senats diplomatische Korps geladen Präsident Poincaré j Hinweis auf die Gesinnungen ¿ranktreihs für

agte : \ Bugrößte E

die Königin

O L

2ER n Es * habe éùit und besonders

ratur verfolgt. Diese zeige, wie

freundlich Dänemark alles aufnehme, was aus Frankreih komme.

Die Negierung- der

Nepublik werde alles, was von ‘ihr abhänge, tun,

um in Zukunft die die beiden Länder verknüpfenden industriellen und

moralischen Bande zu befestigen und ihre

zu kräftigen. Er erbebe sein Glas

traditionelen Beziehungen

zu Chren Seiner Majestät des

Königs und Ihrer Majestät der Königin und trinke auf das Wobl

Dânemarks.

Der König Christian antwortete mit lebhaften Worten des Dankes für den glänzenden Empfang und die Sympathien,

die Frankreich anläßlih des Todes

habe, und sagte:

Er habe ganz besondere Ursache, sei das ihn an die Königin knüpfende daß sein Besuh als Bewets für werde, die Beziehungen zwishen Dänemark und

hoffe,

seines Vaters ihm bekundet

Frankreich zu lieben, denn hter Band geschlossen worden. Er feinen Wursch angesehen Hrankreih, dessen

leidenschaftlichhe Liebe zum Fortschritt die Bewunderung der ganzen

Welt errege, immer fester zu ka

auf die Gesundheit des Präsidenten der Nepublik und

und die Wohlfahrt Frankreichs.

In diesem Sinne trinke er

üpfen. auf das Glü

Gestern mittag fand in der Privatwohnung des dänischen Gesandten ein von dem dänischen Könlgspaar zu Ehren des

Präsidenten 1d - sei! mahl statt, dem u. a. der Ministe

Ruß

In der vorgestrigen Sißzung der Etat des Ministeriums des brachten die Oktobristen, wie „W.

Poincaré und seiner Gemahlin veranstaltetes eFest-

rpräsfident Doumergue beiwohnte.

land. Reichsduma, die dem

JFnnern gewidmet war,

T. B.“ meldet, einen Vor-

schlag ein, mehrere Kapitel des Etats um die Gesamtsumme

von 768 000 Rubel zu kürzen, um gegen die ausgesprochenen Politik

von der Duma 1913 gegen die allgemeine Znnern Einspruch zu erheben.

Nichterfüllung der Wünsche sowie des Ministeriums des Die Mehrzahl der Abänderungs-

anträge wurde mit der geringen Mehrheit von 148 gegen

144 Stimmen angenommen. stimmten die Opposition, der Mehrheit

Nationalisten Abstimmung über die Kürzung

Für die Kürzung der Kredite Polenklub sowie die erdrüccktende

der Oftobristen, dagegen stimmten die Rechte, die und ein kleiner Teil der Oktobristen. Bei der

der Kredite um 402 000 Rubel

für die Agrarorganisation der Bauern der polnischen Gouverne-

ments erklärten die Polen, sie k

önnten nicht dafür stimmen, da die

Summe zur Befriedigung der Bedürfnisse der polnischen Bauern

notwendig sei. Den Polen Abänderungsantrag mit 159 wurde. Ebenso wurde ein Ame

der Vorschußsummen für Agrarzwecke um

{loß si die Rechte an, worauf der

gegen 153 Stimmen abgelehnt ndement, betreffend eine Kürzung 50 000 Rubel, ab-

gelehnt. Schließlih wurde mit einer Mehrheit von 186 gegen 95 Stimmen eine von den Oktobristen vorgeschlagene Ueber-

gangsformel angenommen,

die u. a. besagt:

Da das Ministerium des FJnnern systematisch die Wünsche der

geseßgebenden Institutionen unbea nußios, irgend welche neuen Wün

die Polinif des Ministeriums des

breiten Massen der Bevölkerung he feindliher Strömungen beiträgt höchsten Mavrifesten {rät die Macht Nußiands un sehbarem Sch1ten. Die Duma gierung auf die Gefahr einer dera

offenbarten Kaiferlihen Willens hindert.

chtet läßt, bält die Duma es für sche auszusprehen. Sie findet, daß Innern / die Unzufriedenheit der rvorruft, zur Verstärkung regierungs- und die Durchb'ührung des in Aller- Dies d bedroht das Neih mit unüber- rihtet die Aufmerksamkeit der Re- rtigen Politik.

sind am 15. Mai S. M. S 1 i Konstanti- in Mersina, am 16. Mai

ist

fheitsberiht war Das Allgemeinbefinden

te : n Pascha offên, um mit dem Minister des Berchtold zu fonferieren.

Der achte Kongreß

.

neuerung des

der Zolleinheit russishen Reiche Kongresses gewählte Mitglied eine Rede über die

Handelsvertrag zwischen

auf die Worte des zerstreuen, den diese führte aus:

Dem Ministerium für zu Plackereien fern, bon der Allerhöchsten riefen Verstöße drückung der U von jeglihem System der Pla stätigte, daß der Bericht über keit der Aktiengesellschaften, wägung beruhe. den Inhaber in Aktien auf den übermäßig behindern würde. Auch

besonders im Stelle ergan gegen die geseßlihen

gewihts geheure zeugnisse zur auf, dieser Frage weil dieser Umstand handels zurückwirke.

zwishen Angebot Steigerung der

und

leine besond ungünstig auf

Die Ursache

fei jedo kein Allheilmittel. auf, praktische Maßnahmen auszuar

7 Ver Kongreß beschloß, gege Bestimmungen für den Lander

beim Ministerpräsidenten und beim Handelsminister

zu erheben und sih im

an den Kaiser zu wenden.

Italien. authentisher Quelle erfährt, hat

___ Wie die „Tribuna“ aus infolge eines freundschaftlichen der englischen nationale Lage der Oase Kufr italienischen Negierung durch vollkommen dieser Erklärungen ist, Kufra auch weiterhin als einen betrachtet, die auf Grund des nischer Besiß geworden ist.

Spanien. Der König empfing gestern anläßlich seines

beiden

eine Abordnung der Der - Pr --vao

v BÍNG210 6 ron it N n) lies, | M C5 werde alles tun, l Nation votzuberetièt. u. a. das diplomatische Der Unterstaatssekretär Palacio hat, da sich zwischen Jnnern Sanchez ergeben haben, sein Amt niederg Der Ausstand der marin e nimmt obiger Quelle Heute schließen sich mehrere

Das hundertjährige Ju keitserflärung Norwegens festlih begangen. Wie D.

Storthing teilnahmen. Dabei h das norwegische Vaterland.

eine Sißung abgehalten,

ersten Storthingsizung.

admiral Souchon wurde vorgest meldet, mit dem Weber vom Sultan in Audien ihm die Grüße freundlihster Weise.

deutschen

reichte gestern nahmittag dem K des Jnnern eine Denkschrift, dargelegt wird, daß gegen den gegebenen Versprehungen die

der Auswanderungsbewegu Maßnahmen keinen Erfolg

und von Vertrauensmännern de Kommission, die die thrazischen wendigen Maßregeln in Anwen reichung einer Denkschrift an d

Monte

Die Skupschtina ist vor

Vorgestern ist ein aus dem und zehn Torpedobooten \hwader unter dem Befehl

n: Sf. Petersburg in Gegenwart des Ministers

en Sicherheiten, mit

Finnland beschäftigen.

Schwierigkeiten, die der Industrie durch die leßten Maßnahmen der Regierung erwachsen seien. Der A und Jndustrieminister Timascheff versuchte in seiner Antwort räfidenten den ungünstigen Eindruck zu Maßnahmen hervorgerufen haben, und

Handel und Industrie läge jede Absicht nregelmäßigkeiten hervor.

vorgelegt werden solle, auf burdaus (Es fei unbestreitbar, daß die Umwandlung von Aktien auf Namen die Entwicklung der Industrie

ähnlichen Plan gehabt. Der Minister stellte die Störung des Gleich-

T1 Preise &olge gehabt habe.

Bedarf weit größer sei als die Produktion. schetne die Entwicklung der metallurgischen Industrie. sagte, er sei ein unbedingter Anhänger der Schutzzollpolitik. Daher fordere er den Kongreß dringend

gegenwärtigen Verhältnissen wirksame Hilfe zu bringen.

Falle der Erfolglosigkeit dieser Proteste

und italienischen Negierung

befriedigende Erklärungen gemacht. daß die englische Regierung die Oase

u0BII0S Dal 12 1 0 n eine glücklihe Zu Dem Empfang der Abgeordneten wohnte Korps bei.

Guerra politische Meinungsverschiedenheiten

Fischereidampfer dem Streik an. Die von der Regierung unternommenen Schritte zur Beilegung des Streiks sind ergebnislos verlaufen.

Norwegen.

wo die erste norwegische Verfassung gegeben wurde, ein Festakt statt, an dem der König, die Regierung und die Mitglieder des

Im alten Reichsgebäude wurde bei der in gleicher Weise verteilt wurden,

Türkei. Der Kommandant der deutschen Mittelmeerdivision, Konter-

ersten Dragoman der deutschen Botschaft

des Deutschen Kaisers. Gestern abend fand zu Ehren des Konter- admirals Souchon und der deutschen Stabsoffiziere ein Galadiner im Kaiserlichen Palast Dolmabagtsche statt, an dem der Sultan, der Großwesir, die Minister, die die Generalität, der deutshe Bots heim mit den Herren der Botschaft und die Mitglieder der Militärmission teilnahmen.

Eine Abordnung des Oekumenischen Patriarchats über-

um Entsendung einer aus höheren

flußnahme auf die Regierung erbeten wird, wurde verschoben.

Königs bis zum 16. August vertagt worden. Albanien.

bestehendes

für Handel und Industrie

net

den Vorarbeiten zur Er- s mit Deutschland sowie mit und dem übrigen zum Präsidenten des Avdakoff hielt

Das des Reichsrats

gegenwärtigen Augenblick nah den

genen klaren Anweisungen. Gewiß

Vorschriften T pntagmen zur Unters

_Aber dabei halte man sich

deret fern. Der be-

die der

Minister

Kongreß zur Er- irrtümlihen Grundlagen

dem

habe die Regierung niemals einen

Nachfrage fest, was eine uns für die _notwendigsten Er- Er forderte den Kongreß ere Aufmerksamkeit zu widmen, die Bilanz des russishen Außen- dafür sei der Umstand, daß der Besonders langsam er-

Der Minister Leßtere

beiten, die geeignet seten, unter den

n die geplanten einshränkenden werb durch Aktiengesellschaften Einspruch

Gedankenaustausches zwischen über die inter- a die englische Reaierung der Vermittlung des Botschafters Der Inhalt

Teil des Gebiets der Cyrenaifa Vertrages von Lausanne italie-

Geburtstages

Beschränkung der Tâtig- |

Durazzo eingetroffen. Gestern wurde der

in Audienz empfangen.

vielfa falsche Gerüchte verbreitet waren. nunmehr vollkommen beruhigt. find bereits über Berat nach Korißza abgegangen.

Amerika.

i Die merikanischen Delegierten in Niagarafalls sind vorgestern in Washington angekommen. E Beseßung von Tampico durch die stitutionalisten und der Rüchzug der amtlih bestätigt. Die Ordnung ist erhalten.

Das „New York Journal“ meldet, „Kortenaer“ 60 Marinesoldaten ländischen Oelinteressen in stitutionalisten Lätten die ; Der General Funston berichtet, daß 28 Meilen von Veracruz entfernte Brücke der interozeanischen

Meriko gelandet habe. Die Kon

Eisenbahn über den Antiguafluß in die Luft gesprengt haben. : y Die Ernennung des Obersten Oskar Benavides zum provisorischen Präsidenten der Republik Peru ist nah einer Meldung Des D. B von dey anderen Präsidentschafts- fandidaten niht angenommen worden. Sie weigern si, den treuen Präsidenten anzuerkennen, und haben beim diplomatischen Korps Einspruch erhoben. Benavides wird von der Armee unterstüßt. Asien. . Telegramme aus Lanchowfu in der sagen, daß der Weiße W o Q d D: plündert habe, wobei viele Personen getötet und verwundet worden seien. Amtlichen Nachrichten zufolge habe der Weiße Wolf darauf noch Tsinan geplündert und sei dann am 13. d. M. unier großen Verlusten bei Tsinghui geschlagen worden.

O Wen japanische Miznisterpräsident Okuma ging vor:

gestern in einer Erklärung an die Gouverneure der Provinzen besonders auf die Beziehungen Japans zu Chin@ ein und sagte laut Meldung des „W. T. Y “:. Ur Japan. sei es unmögli, in irgend einer Wetse im Verkehr mit China allein vorzugehen. Japan öürfe nur im völltgen Einvernehmen und „Zusammenarbeiten mit den anderen Mächten handeln. Dex Ministerpräsident betonte nahdrüdcklich den Nutzen des englis lapanishen Bündnisses, der bedeutender wäre, als man bisher geglaubt hâtte. Dies Bündnis bedeute auch einen Nutzen für China, das zweifellos infolge der jüngsten Nevolutionen Erschütterungen ez litten hâtte, wenn das Bündnis niht gewesen wäre. E

Afrika. Wie laut Meldung des „W. T. B.“ aus Bab el Ama (20 km nordöstlih von Taza) berichtet wird, ist daselbst die Kolonne des Generals Gouraud mit der Kolonne des Generals Baumgarten vorgestern mittag eingetroffen und so die militärische Verbindung zwischen West- und Ostmarokko

Provinz Kansu be M. Tsintschau ge

Kammern vnh, vémtete Tie S (lu L-L

4 Tao L:

Feldt, erklärte, er unft der spanischen

des Jnnern de Prado y ihm und dem Minister des

elegt. Offiziere der Handels- zufolge größeren Umfang an.

biläum der Selbständig- wurde gestern im ganzen Lande B.“ meldet, fand in Eidsvold,

ielt der König eine Rede auf

die Mitglieder des Storthing wie vor 100 Jahren bei der

ern nahmittag, wie „W. T. B.“

z¿ empfangen und übermittelte Der Sultan dankte in

Hof- und Staatswürdenträger, after Freiherr von Wangen-

ultusminister und dem Minister in der, obiger Quelle zufolge, Willen der Regierung und die in Thrazien zur Eindämmung ing der Grie cen ergriffenen iten. Das Patriarchat ersucht Beamten zusammengeseßzten s Patriarchats zu begleitenden Bezirke inspizieren und die not- dung bringen soll. Die Ueber- en Sultan, in der dessen Ein-

negro. zestern durch einen Erlaß des

Panzerkreuzer „Vettor Pisani“ italienishes Ge-

des Herzogs von Udine in

«hergestellt,

“evt Emn Po]

Tay L À, I \ e Hy H Bas rep 7 mi tf ou,

] 7

Parlaz, entarische Nachrichten.

Die Schlußberic,2 über die vorgestrigen Sizunsèn des Reichstags und des Hauses der Abgeordneten befinden sich in der Ersten und Zweiten Beilage.

Der heutigen (261.) Sißung des Reichstags wohnten der Staatssekretär des Jnnern Dr. Delbrück, der Kriegsminister, Generalleutnant von Falkenhayn, der Staatssekretär des Reichspostamts Kraetke, der Staats- sekretär des Reichsjustizamts Dr. Lisco, der Staatssekretär des Reichskolonialamts Dr. Solf und der Staatssekretär des Reichsschaßamts Kühn bei. Eine Reihe von Petitionen, für ungeeignet zur Erörterung im Plenum erachtet hat, wurde

für erledigt erklärt.

Die Beratung der Anleihedenk\chrift für die Schußgebiete ist mit Zustimmung der verbündeten Negie- rungen eine einmalige. Der Reichstag erklärte, daß durch die Vorlegung den geseßlichen Bestimmungen Genüge geschehen ift.

Es folgten 7 Rechnungs\achen in zweiter Beratung.

Die in dêr Reichshaushaltsrechnung Tur 1911 nachgewiesenen Etatsüberschreitungen im Betrage von 24 920 500 M und außeretatsmäßigen Ausgaben im Betrage von 8078506 #4 wurden nah einigen Bemerkungen des Aba. Thöne (Soz.) vorläufig genehmigt.

Auch die RNeichshaushaltsrechnung Ur 1919 die Schußzgebietsrehnung für 1910 und 1911, die Shuß- gebietsrechnung für 1908, die Rechnung über den Haus halt der Schußgebiete aus\chließlich Kiautschou für 1909 und die Rechnung der Kasse der Oberrechnungs kammer für 1911 wurden nach den Anträgen der Rehnungs fommission dur vorläufige Dechargierung erledigt.

Das Haus wandte \ih hierauf zur zweiten Lesung der Novelle zum Militärstrafgesezbuch. Die 27. Kom- mission hat über ihre Beratungen durch den Abg. Stupp (Z.) \chriftlißen Bericht erstatten lassen. Die Kommissionsbeschlüse sind in einigen Punkten über die Milderungsvorschläge der Vorlage noch hinausge gangen. So soll nah den Kommissionsbeschlüssen dem S6 folgende Bestimmung hinzugefügt werden: „Die zu einer Kontrollversammlung einberufenen Personen des Beurlaubten- standes unterstehen dem Militärstrafgeseßbuch nur für die Dauer der Kontrollversammlungen.““

Dem § 66 sollte nah der Vorlage angefügt werden: M minder {weren Fällen kann, wenn die Tat niht im Felde begangen ist, die Strafe bis auf 14 Tage mittleren oder strengen Arrest ermäßigt werden“; die Kommission hat die Worte „oder strengen“ gestrichen.

Dem Absayz 1 des 8 70 soll nah der Vorlage angefügt werden „Jn mindershweren Fällen lann, wenn kein Rückfall vor- liegt, die Gefängnisstrafe bis auf 3 Monate ermäßigt werden“. Die Kommission schlägt hierzu die Einschaltung vor: „im Rück- falle auf 6 Monate“.

Von den Abgg. Albrecht und Gen. (Soz.) ist die Be- seitigung des strengen Arrestes aus dem ganzen Militärstraf geseßbuh beantragt, vom Abg. Dr. van Calker die Wieder- herstellung der Vorlage und die Streichung des Zusaßes wegen der Kontrollversammlungen.

die die Petitionskommission

ibt E Herzog und das Offizierkorps der italienischen Flottille vom Fürsten Wilhelm

___ NDIe „W. T. B.“ meldet, ist die Aushebung der Miliz im Kreise Tirana anfangs Schwierigkeiten begegnet, über die Vat Die Bevölkerung ift Einige Freiwilligenbataillone

für die Konferenz

pic Kon- Negierungstruppen wird in Tampico aufrecht-

i _York J al daß nah Berichten aus Kreisen der Konstitutionalisten der holländische Kreuzer zum Schuße der nieder-

Zurückziehung der Truppen verTangt.

N | : : e A die Merikaner die so zerfahren wte diesmal waren die Verhältnisse selten. Wir

[Der Abg. Dr. Müller - Meiningen'

êm ersten Absaß des 8 72 folgende Fasjung geben - aben mehrere eine Fahnenfluct verabredet und gemein- ich ausgeführt, fo wird die an fih verwirkte Zuhhthaus- oder 1 gnisstrafe um die Dauer von einem Monat bis zu 5 Jahren

Hluß des Blattes.)

Das Haus der Abgeordneten begann in der

(83.) Sigzung, welche der Minister der geistlichen terrichtsangelegenheiten D. Dr. von Trott zu Solz, anzminister Dr. Lengze und der Minister des Innern ebell beiwohnten, die dritte Beratung des Entwurfs aatshaushalts für das Rechnungsjahr 1914. der Generaldisfkussion bemerkte

. Dr. Pachnidcke (fortshr. Volksp.) : Der Wechsel im tum des Innern rechtfertigt eine Generaldebatte. Aber auch reignisse, die zwischen der zweiten Lesung des Hauptteils des nd heute liegen, nötigen zu einer Aeußerung. Zunächst s uns selbst angeht, der Stand der Dinge im eigenen Wir find es längst gewöhnt, daß im michts fiheret ls d Unsicherheit.

(fortsh. Volksp.)

ï Aber so unklar xn Uns dem Ende der Tagung, und noch ist keine Vereinbarung Idas, was aufgearbeitet werden foll, und feine Vereinbarung getroffen, wir lange wir noch tagen sollen. Niemand O isposfitionen zu treffen. Es fehlt die Uebersiht über das m, die allein eine ¿weckmäßige Zeiteinteilung ermöglihen würde. die führende Hand hier wle am Königsplaß. Wie

g Geseßzentwürfe hinausgegeben werden, das sehen Sie an epentwurf über den Bau von Arbeiterwohnungen. Vier

ê Paragraphen enthält er, eine Begründung nicht eine Seite Dieser kleine Geseßentwurf wird uns erst am Sonnabend ent; ob dies daran liegt, daß vier Minister unter- ußten, ob die Unterschrift bon bier Ministern {wer zu be- ar, muß ih dahingestellt lassen. Wenn dem fo wäre, würde genartiges Licht auf den Geschäftsgang der Ressorts werfen. Fraftionssißungen, die langen und inhaltsreihen Kommissions- gen wie die bis zu aht Stunden währenden Plenarsißzungen ügen ein Arbeitsmaß, dem nur die stärkste Arbeitskraft ge- en it, Wir müssen verlangen, daß mehr Rücksicht genommen seine gewisse Schonung geübt wird. Aber aud sonît will die erung das richtige Verhältnis zum Parlament nicht finden. Das N wäre doch, daß die Regierung es uns erleichtert, wir nah Schluß der Session uns im Lande umsehen m Dazu gehören die Fahrkarten für das ganze Land und unge Legislaturperiode. Eïn Entgegenkommen nach diefer Nich- hat die Negierung völlig abgelehnt. Ihre Antwort war nicht bweisend in der Sache, fie war verleßend tn der Form; sie war ritik des Hauses, die wir ablehnen müssen. Das gesamte Ergebnis ehrbeitrags ist noch nit bekanntgegeben; so viel steht heute \{on e deutsche Volkswirtschaft war itark genug, die Lasten zu tragen. fragt auch noch das zweite und dritte Drittel, von dem dem tzahler nichts gesenkt wird; aber eine \{hwere Belastungs- Var es doch, und niemand wünscht ihre Wiederholung. Und Tann sie sih wteberholen, dem Wirtschaftskörper droht eitere Blutenziehung, wenn dle Nüstungsagitation geht. Geld spielt bei den Herren ja feine

die verschiedensten Industrien, Brauindustrie, Tabak-

e müssen heran, das kümmert die Herren nicht. Der iffer sagte einmal: wir nähern uns der Zeit der Monopole. Schwierigkeiten, die ihnen entgegenstehen, wird er wohl müssen. Bis jezt ist noch kein Monopol gelungen, itus- und Petroleummonopol. Zuleßt kommen die rbeiträge heran; das Neih gräbt den Einzelstgaten dusser ab. NRedende Admirale und \hreibende Generale

J

vazlameawarishen

über unsere auswärtige Politik. (Lachen rets.)

4 darüber, lesen Sie doch die Verhandlungen peutshen Verbandes. (Unrubhe.) Es follte erklärt werden, endlich Ruhe gehalten werden, daß inhalt getan werden folle. Hertling wird angegriffen, gegen die Rüstungen ist. Jedes Drohwort von hier wird lande aufgegriffen und womöglich noch vergrößert, Das ien Zustand der Spannung. Dieses Treiben ist nicht Der Kriegsminister hat allerdings eine Verbindung mit erein abgelehnt und nimmt einen neutralen Standpunkt ein.

en Chauvinisten sind nicht das deutshe Volk, und die eht Leute sind nicht das preußische Volk; das kann dem micht oft genug zugerufen werden. Durch die Staaten geht êr Zug für den Völkerfrieden, eine Menge schiedsgericht- âge find abges(lofsen, den beiden Haager Konferenzen

ie dritte folgen, die Einseßung eines Prisen- beschlossen. So stehen wir vor einer

len Organisation. Wir stehen im Zeichen der Welt- Lebens- und Chrenfragen der Natton werden aller-

der Macht entschieden; deshalb tragen wir unsere

en, die auch wir für den Fall der Not für er- E halten. Troßdem müssen Organe zur fitedlihen Aus- der Streitigkeiten vorhanden sein. Die Friedens8bemühungen M nicht stôren, s\ondern fördern. Möge die Regterung (Mwirken, daß die Haager Konferenzen zu etner ständigen Wg werdên. Die handelspolitische Verständigung würde Mert werden, wenn das Zollntveau noch erh8ht würde. Werstüßen diz Bestrebungen der Regierung, die Zoll- E ohne Not von neuem aufzurollen. Dazu kommen die en Bestrebungen von Nußland. Hoffentlich behält

P die ruhige Erwägung die Oberhand. Es gibt auch in Stimmen , die zum Frieden mahnen und eine ehrlihe ung wünschen. Wenn die deutsche Getreideausfuhr nah ch den russishen Zoll ershwert oder ganz unmöglich rden sollte, so muß für den rantport des Getreides nah dem Westen geforgt werden durch pen, namentlich die Vollendung des Mittellandkanals. bei früherer Gelegenheit versucht, die National- rechts zu ziehen. Die Mittel der Frelkonser-

M diesem Zweck waren freilich eigenartig, mehr geeignet, L als anzuziehen. Ih muß feststellen: das Kartell senden Stände i tot, und das parlamentarische E dazu ist gar nit fertig geworden; es Meint, Megensäße unüberbrückbar sind. Vor allem verlangte man, FMationalliberalen von der fortshriitlihen Volkspartei ab- | diese ein Stichwahlabkommen mit der Sozialdemokratie hat. Bei Stichwahlfragen entscheidet die jeweilige Aendert sich die Lage, so ändert sich

¿6 Auch das Zentrum hat, als ihm das Feuer eln brannte, ein Abkommen mit der Sozialdemokratie ge- hafte Rufe im Zentrum: Nein, nein!) Deshalb ist das

a noch nit soztaldemokratisch geworden. Oder find Sie FMMservativen Partei etwa liberal geworden, weil Sie mit Odwahlen gemaht haben? (Nufe rechts: Nein!) Oder

e ctwa, wir seien konservativ geworden? (Rufe rechts: Y) Und die Herren von Ihrer Seite haben si oft genug vie fozialdemokratishen Stimmen bemüht. Ein Konservativer e Sozi leiden, aber seine Stimme nimmt er gern. E Herr Wachhorst de Wente in der Stichwahl fozial- Stimmen bekommt, so wird ihm das auch nichts

n er bleibt genau so nationalliberal wie vorher. Fwahren genau so, wie Ste, unsere Selbständig- en Seiten. Wir haben uns in der Beurteilung von Mgen und anderen Fragen nie von Nüksihten auf Welnokratie leiten lassen. Wir sind nit vom Kommunismus sodaß wir etwa zur Enteignung schreiten wollten. Staats- sozialpolitisch trennen uns große Gegenfäße von der

Wir wünschen eine mittler& Linie zu finden, die

E a4

ratte,

nals fas Biifturemn—

Arbeitgeber und Arbeitnehmer in gleicher Weise berücksihtigt, und in diesem Sinne wünschen wir eine Fortführung der Soztal- politik; aber die Sozialdemokratie betreibt reine Klafsen- politik und Klassenverhezung. Wir können auch nicht ein Milizheer für ausrethend zur Weltpol:tik erklären. Die \{chwächste Seite der Sozialdemokratie war von jeher die auswärtige Politik. Hätten wir im Reichstag immer fo gestimmt, wie die Sozialdemokratie, dann läge jeßt Deutschland am Boden. Das sind also Gegensäte, die uns trennen; wir heben sie hervor, und wir nehmen den Kampf auf gegen die Sozialdemokratie, aber in diesern Kampf müssen wir ja ganz auf Ihre Hilfe verzi@ten. Die Konservativen begünstigen ja die Sozialdemokratie. Je konser- vativer die Politik, desto stärker die Sozialdemokratie; je liberaler die Politik, um so s{wäqer die Sozialdemokratie. Das sehen Sie doh z. B. in England. So ungern Sie es zugeben wollen, Abg. von Pappenheim und von Heydebrand: die Nadikalisierung der Massen ist Ihr Werk. Nun zum Wahlrecht! (Lebhafte Nufe rechts: Aha!) Der neue Minister» des Jnnern {t uns Liberalen nähergetreten als Vermittler bei der Verständigung unter dem Fürsten Bülow. Wir stehen thm jeßt ohne Vorein- genommenheit gegenüber. Wir willigen auch gern in eine Hinaus- \chiebung der Debatten über das Verwaltungsgesez. Zum Wahlrecht aber melden wir {on heute unsere Wünsche an. Die Sache ist zu dringend. Es gibt im innerpolitishen Leben feine wichtigere Frage als die, wie sich der Bürger aut Staate beteiligt. Abg. bon Heydebrand hat in Altona kürzlih in einer Rede gesagt: „Wenn mit der Aenderun des Wahlrechts vorge- gangen werden muß, so sehen wir nit ein, warum wir dte ersten sein sollen. Die Sache ist für uns in keiner Weise dringend.“ Für diese Offenheit kann ih ihm nur dankbar fein. Er sagt, daß die Dinge häufig danach beurteilt werden, was am zweck- mäßigsten ist; das sei Nealpolitik. Bei einem Parteimann mag dieser Standpunkt gelten, bei einem Staatsmann ist er unzulässig. Ein Staats- mann muß die Dinge von einer höheren Warte betrachten. (Lachen rechts.) So stark sind Sie von der Parteisucht angekränkelt. Seit 1849 hat der preußtshe Staat um 24 Millionen Einwohner zugenommen. Die Struktur der Gesellschaft hat si völlig verändert. Die Land- wirtschaft beschäftigt nux ein Viertel der Bevölkerung, umsomehr wuchs Industrie und Handel; aber diese Verschiebung läßt das jeßige Wahlrecht außer aht. Es bevorzugt dte Landwirtschaft vor der In- dustrie und innerhalb der Landwirtschaft den Großgrundbesiß vor dem kleinen Besig. Außerdem ershwert es die Wahl- beteiligung; fe macht den freien Ausdruck der Ueberzeugung in vielen Fällen fast unmöglih. Es widerspriht seinem eigenen Grundgedanken, wonah das Stimmrecht nah der Steuer- leistung abgestuft ist; nit das Steuersoll entscheidet in der Praris, sondern die Lage der Wohnungen. Das Mißverhältnis ¿wischen der politishen Macht und der steuerlihen Leistung muß immer \chrofer werden. Sie wollen au keine Reformen des Kommunalwahlrechts. Unser Wahlreht ist gerihtet, wir warten nur auf den Voll- strecker. Der Zeitpunkt ist nun gekommen, seitdem Herr von Dallwiß nach Straßburg abberufen ist; die Bahn i frei. Der Minister hat heute die Gelegenheit, fich darüber zu erklären, ob er sie benußen will. Er möge niht nur sagen, was er nicht will daß er das Nethstagswahlrecht niht auf Preußen übertragen will, glauben wir ihm auch ohne erneute Versicherung —, er möge vielmehr sagen, was er Positives in Aussicht stellen kann, daß das direkte Wahlrecht und das geheime Wahlrecht eingeführt werden solle und daß dem plutokratischen Einfluß eine Grenze gezogen werde. Für diese Reform ist bei der gegen- wärtigen Zusammensetzung unseres Hauses eine sichere Mehrheit ; denn ih erwarte vom Zentrum, daß es, wenn die Fragen so gestellt werden, vollzählig zur Stelle ist (Zurufe links: Na, na!) und damit diejenigen seiner Zeitungen desavoutert, die den Anschein erweckt haben, als ob ih in bezug auf diese Frage grundsäßlih eine Aenderung beim Zentrum vollzogen hat. Es kommt nur darauf an, daß die Regierung {ih entscließt, die Führung zu übernehmen. Der Wahlzweck bleibt, den Willen der Nation fo rein wie mögli zum Ausdruck zu bringen, die Kräfte der Natton nußbar zu mahen und das _Verantwortlihkeitsgefühl in immer 2 L ZLA ce— r verre. fem rdlzwede muß si das Wahlrecht anpassen. Von der Frage, ob und wke die Neform in Angriff genommen wird, hängt das Verhältnis der Unken zur Regierung, der Parteien zueinander ab. Dadurh würde das Ver- hältnis zwischen dem Reih und seinem größten Einzelstaat günstig beeinflußt. Ich \chlicße mit der Frage: Gibt es etnen Staatsmann, der diese Arbeit leisten kann und leisten will?

(Schluß des Blattes.)

Kunst und Wissenschaft.

Altertumschuß in Afrika. Die britishe Negierung hat einen besonderen Beamten füc die Erhaltung der altertümlihen Denk- mäler tim Südafrikanischen Schutzgebtet von Nhodesta ernannt. Mit Fug und Recht wird dieser Aufseher setn Hauptquartier in Zimbabwe aufsschlagen, dem Play, der dur seine Ruinen eine in Afrika einzige Berühmtheit erlangt hat. Erst seit 1871, durch den deutschen Afrikaretsenden Mauch entdeckt, haben sie eine lange Neihe von Forshungen und Werken veranlaßt, die zum Teil fogar die Meinung verfehten, daß dort das alte Ophir zu suchen sei. Daß diese immer noch rätselhaften Reste aus zweifellos sehr alter Zeit unter allernächster Aufsicht gehalten werden sollen, ist sehr zu loben. Da der Negterungs- siß Viktoria nur einige Kilometer von den NRutnen entfernt liegt, wird sih der Beamte dort au nicht gerade als Einsiedler zu fühlen brauhen. Immerhin {ließt sein Auftrag die Verpflichtung in fi, jedes Jahr 4 Monate auf Neisen zuzubringen, die teils der Besichtigung anderer bekannter Nuinen und alter Denkmäler, zum anderen Teil der Entdeckung bisher unbekannter Neberbleibsel aus alter Zeit dienen sollen. Nicht nur eigentlihe Nuinen, fondern auch geshichtlihe und vorgeshichtlihe Neste aller Art follen die Pfleaschaft dieses Beamten bilden, Insbesondere ift dabet auch auf die berühmten Felêmalereien der Buschmänner Nüdcksiht genommen worden.

Cinige Ziffern von der Sonne. Der Umfang der Sonne in der Ebene thres Aequators beträgt etwa 5} Milltonen Kilometer. Gin Schnellzug, der 100 km in der Stunde zurüclegte, wie es im Durchganasberkebr auf weitere Strecken hisher noch nicht erreiht worden ist, würde, wenn er Tag und Nacht und ohne Unterbre{ung auf der Fahrt bliebe, fast 5 Jahre zur Umkreisung der Sonne brauchen, während er auf der Erde {hon in 17 Tagen einmal um den Aequator fahren könnte. Das Gewicht der Sonne t auf 19 000 Quadrillionen Tonnen berechnet worden. Ein Mensch, der auf der Erde 155 Pfund wiegt, würde auf der Sonne zwei Tonnen wiegen und unter seinem eigenen Gewicht oder eigentli unter der Ân- ziehungskraft des Sonnenkörpers zusammenbrechen. Die Sonne dreht

ch in rund 25 Tagen einmal um ihre Achse. Ein Sonnenfleck braucht aber durch\chnittlich 27 Tage, um scheinbar an dieselbe Stelle zu gelangen. Diese Täuschung ist dur die Bewegung der Erde um die Sonne bedingt und wird dadur hervorgerufen, daß die Sonnen- oberfläche keine festen Merkmale für ihre Cinteilung darbietet. Die großartigsten Offenbarungen der Sonnentätigkeit verbinden sh mit dem Eintritt einer vollständigen Verfinsterung. Dann werden die gewaltigen Ausbrüche der Sonlitiitasle am Rand der scheinbaren Scheibe sihtbar, ebenso der zartleuchtende of, der als Korona bekannt ist. Die gewöhnlichste Form einer fold en Protuberanz, wie die Gasausbrüche genannt werden, hat jüngst ein Astronom mit einer Hecke verglichen, die von einzelnen Bäumen überragt ist. Nach den vorgenommenen Messungen würde aber die Hecke in einer Höhe von etwa 8000 Kilometern, die darüber aufstrebenden Bäume gar in einer folhen von 65 000 Kilometern zu denken sein, wenn man mit folhen Zahlen überhaupt eine Vorstellung verbinden könnte. Neber die Temperatur der Sonne weichen die Schäßungen weit von- einander ab. Würde fie etwa 10000 Grad betragen, so würde

Kohlenmenge würde einen Würfel von fast 200

das eine Hiße bedeuten, zu deren Erzeugung in jeder Sek d 11 000 Billionen Tonnen Kohle verbraucht Verba Müßten, ale: seinlich weit mehr, als die Erde im ganzen etnshließt. Diese è f ilometern Seiten- länge bilden. Die Erde empfängt nur einen 2000 millionsten Teil

der Sonnenwärme.

Ein Zwerg aus einer RNiesenfamilie. Die amilie der Dinosaurier oder Schreckechsen darf die Ghre in Ansore nehmen, unter ihren sämtli längst ausgestorbenen Mitgliedern die größten Geschöpfe zu zählen, die jemals den Boden der Erde getreten haben. Es ist daher besonders bemerkenswert, daß jeßt eine neue Art dieser Sippe gefunden worden ist, die neben thren Vettern als ein Zwerg erscheint. Das Knochengerüst, das im Nationalmuseum der Ver- einigten Staaten aufgestellt wurde, ist dadur aus ezeihnet, daß ‘der Schädel drei Hörner trägt. Das würde ihn jedoch niht von allen bisher bekannten Gattungen unterscheiden, deren eine bereits nah dieser Eigenschaft Triceratops genannt worden ist. Während dies Tter jedoch eine so ungeheure Größe erreihte, daß allein der Schädel eine Länge von 2 bis 24 m besaß, chbît-die neue Art, die den Namen G ratopsia erhalten hat, im ganzen Körper noch nit 2 m lang, und ihr Kopf mißt nur 55 ecm. Selbst mit den mittel- großen Vertretern der Dinosaurier verglichen, hat die neue Art wentger als ein Viertel der Größe. Den Namen einer Schrecke{hse verdient freilih au fie {hon wegen der Absonderlichkeit des Schmuckes am Kopf. Dieser trug zwei Hörner über den Augen und eins auf der Nasenspiße. Das Nasenhorn war r dem noch in der Länge gespalten. Die Kiefer haben Aehnlichkeit mit denen einer Schildkröte, da sie vorn über- haupt keine Zähne besigen, sondern in einem scharf aufgebogenen Schnabel enden. Nach der Beschaffenheit der übrigen Zähne hat sich das Tier ohne Zweifel von Pflanzen genährt. Der Hals ist wie bet andren Mitgliedern der Familte von einem Hautkragen eingerahmt, der mit Horn bedeckt wahrscheinlich zum Shuy des Nakens be- stimmt war. Der neue Fund wird bei den Sachleuten um fo mehr Aufsehen erregen, als die Reste vorzügli erbalten sind. Die Beine und der Schwanz saßen noch in thren Gelenken am Rumpf fest, ein recht seltener Fall. Ueberhaupt fehlt fast kein einziger Knochen des Skeletts. Der erste Dinosaurier wurde vor etwa 40 Jahren entdeckt, aber noch nie ist ein so vollständiger Fund gemaht worden. Er i aus dem Bezirk der Schwarzfußindianer im nordwestlichen

ontana.

Literatur.

Zu den 13 Bändchen „Deutsche Lyriker“, die in Hesses Volksbücheret (Verlag von Hesse und Becker in Leipzig) bisher er- schienen waren, find drei neue hinzugekommen. Im 14. würdigt der Professor Dr. H. Binder den Lyriker Theodor Storm, im 16. der Bibliothekar Erich Petet den Lyriker Paul Heyse. Beide Büchlein sind empfehlenswert. Ste bieten neben einer Analyse und Ent- R A 3 A der genannten Dichter zahlreihe Proben gut ge- wählter Gedichte. Im 15. Bändchen hat Karl Hen ckel selbst eine Auswahl aus seinen Gedichten zusammengestellt und thr ein knappes Lebensbild vorausgeshickt. Jedes der Bändchen kostet geb. 80 „s.

Von Hans Holbetns „Großem Totentanz“, jener großzügigen Tragödie menschlicher Vergänglichkeit, hat der Holbein- Verlag in München eine fehr ansprechende Liebhaberausgabe in Ganz- leder für 5 4 veranstaltet, auf die Kunstfreunde nachdrücklich hin- gewiesen sei. Da bisher neben einer teueren Luxusausgabe nur eine billige oe des Werkes vorhanden war, dürfte diese \{öône Neuausgabe, die sh durch eine treffliche Wiedergabe der Holz- \{nitte in würdiger Aufmachung auszeichnet, viele Freunde finden. Als Unterlage dienten ihr die kostbaren Probedrucke der Holzschnitte, die sih im Königlichen Kupferstihkabinett in Berlin befinden.

Derselbe Verlag hat eine neue, vornehme Texrtausgabe von N. Wagners „Meistersingern von Nürnberg“ veranstaltet. Den wohlhabenden Kunst- und Musikfreunden ist das Werk hon von früher bekannt, denn es ershien mit Zustimmung der Familie Wagner bereits vor einer Neihe von Jahren als kostbæarer Lieb- haberband zum Preise von 75 M. Ießt ist das Prachtwerk in derselben typographishen Form nur in einfaherem Einband für 12 # auf den Büchermarkt gebracht. In dem mäßigen Folioband is der Text in kfräftigem Meorris-Gotisch geseßt; die Seiten sind mit Nandleisten, Vignetten und Jnitialen stilvoll geschmüdckt, Dieser Shmuck, wte die iablreiden ein- und mehrfarbigen Bilder find von Georg Barlöfius aus dem Geist der Zeit heraus mit kunstgeübter Hand geschaffen worden und gereihen dem Buch zu einer wertvollen, stimmungsretchen Zer. Die \{chöne Ausgabe wird den Verehrern des großen Tondichters wie Bücherfreunden überhaupt sicher hohwillkommen fein.

Theater und Musik.

Im Königlichen Opernhause findet morgen, Dienstag, eine Aufführung von „Elektra“, mit Frau Platchinger in der Titel«s rolle, statt. Die Klytämnestra singt Frau Arndt-Ober, die Chrysothemls Frau Hafgren-Waag; den Orest: Herr Hoffmann, den Aegisth: Herr Fund. Dirigent ist der Generalmusikdktrektor Blech. (Anfang 8 Uhr.)

Im Königlichen Schauspielhause geht morgen „Peer Gynt“ mit Herrn Mühlhofer in der Titelrolle in Szene. Ferner wirken die Damen Conrad, Thimi , Swbönfeld, von Mayburg und Heisler sowie die Herren Kraifined, von Ledebur, Eggeling, Zimmerer und Stange mit. Die Regie führt Dr. Bru, die musikalishe Leitung hat der Kapellmeister Dr. Beg[. Das Sausptelhaus bringt zum Schluß der Spielzeit noch die Neuetnstudierung eines älteren beliebten Lustspiels, und zwar des „Veilchenfressers" von Gustav von Moser, Das Stück geht in der Tracht der siebziger Jahre (seiner Entstehungszeit) in Szene. Die Hauptrollen werden von den Damen Arnstädt, Heieler, Abih, Hoff und von den Herren Clewtng, Vallentin, von Ledebur, Werrack und Mannstaedt dargestellt. Die Negie führt Dr. Bruck, Die Erstaufführung findet am nächsten Sonnabend statt.

Mannigfaltiges.

Kiel, 16. Mai. (W. T. B.) Bet der beutigen zweiteu VBerbandswettfahrt des Kaiserlihen Jachtklubs auf der Kieler Föhrde siegte in der A 1 - Klasse die neue Jacht „Meteor“ Seiner Majestät des Kaisers und Königs vor „Hamburg“ und „Germania“. In der Klafse der alten Jachten erhtelt , Komet“ den 1. und „Aar“ den 2. Preis, in der 19 m - Klasse „Wendula*" den 1. Preis, in der 15 m - Klasse „Isabell Alexandra“ den 1. Preis, in der 10 m - Klasse „Pesa“, in der 8 m - Klasse „Ultra" (ging allein über die Bahn) und in der 5 m - Klasse „Maja*“.

Halberstadt, 16. Mai. (W. T. B.) Auf dem hiesigen Flug- plage sind heute nahmitta fünf Uhr zwei auswärtige Militär- {lteger, der Leutnant Wledan dt vom Infanterieregiment Nr. 122 und der Oberleutnant Fellinger vom Pionierbataillon von Rauch Nr. 3, die etne Landung vornehmen wollten, infolge Flügelbruches aus 500 m Höhe abgestürzt. Betlde waren sofort tot.

Côln, 16. Mai. (W. T. B.) Heute, Mittags 12 Uhr, wurde die von dem Deutschen Werkbund im Verein mit der Stadt Cöln veranstaltete ,Deutsche Werkbundausstellung, Cöln 1914 in Gegenwart der Spißen der staatlichen, städtishen und Militär- behörden und etner großen Anzahl anderer Gäste ILEE R, In seiner Gröffnungsansprache dankte der Oberbürgermeister Wallraf den Staatsbehörden und allen Betelligten für ihr Entgegenkommen. Im Verlaufe der Feier nahm ein Vertreter des Ministers für Handel und Gewerbe das Wort und sprach den Veranstaltern die Anerkennung der e Ao aus. Mit einem dreifachen Hoch auf Seine Majestät den Kaiser uud König erklärte er die Aus3-