1895 / 209 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 02 Sep 1895 18:00:01 GMT) scan diff

Sfr TEpE De T R S A I R T A Gu ai P A

E E E

1051 371 Kronen über den Voranshlag verauegabt. Nah Abzug dieser Mehrausgaben verbleibt ein Uebershuß von 8 166 887 Kronen.

Amerika.

Nah einem amtlihen Bericht aus Cuba griffen 200 Aufständishe den Posten der Zivilgarde in Mordaza an, wurden jedoch zurückgeschlagen. ie Aufständischen teckten das Fort in Brand und tödteten 3 Spanier.

Narshall Martinez Campos ist in Havanna angekommen, um Jnstruktionen zu geben und die neu eintreffenden Truppen- verstärkungen zu vertheilen.

Asien. : Die „New-York World“/ meldet aus Fu-Tschu; daß die Untersuchung über das Gemegel in Kutscheng nur langsame Fortschritte mache. Hundert Personen seien bisher Pttet: zwölf zum Tode verurtheilt worden. Der Vize- suhe die Erfüllung der Aufgabe, die sih die Kommission gestellt hat, auf jede möglihe Weise u verhindern. In der Nähe von Hinghwa, Dao Fokien seien abermals chinesische Christen grausam mißhandelt, ihre Häuser angezündet, ihr Eigenthum ge- plündert, ihc. Vieh gestohlen worden. Vier Perjonen sollen erheblih verwundet sein. «Die Obrigkeit weigere sich einzu- schreiten, obwohl sie mehrfach dazu aufgefordert wurde. Sie habe einen zweideutigen Aufruf erlassen, in welchem fie die Greuelthaten in Kutsheng besprehe und zu ciner Erhebung Peaeo e Christen aufreize. Man befürhte noch s{limmere nruhen.

ver König

Statistik und Volkswirthschaft.

Arbeiterwohlfahrtseinrihtungen.

Der Besitzer der „Kölnishén Zeitung* Neven-Dumont hat, „W. T. B.“ zufolge, anläßlih der Sedanfeier 60000 4 gestiftet. Mit diesem Kapital foll eine Wittwen- und Waisenkafse für die Arbeiter der Druckerei gegrüntet werden.

Zur Arbeiterbewegung. 9

In Leipzig fand am leßten Donnerstag cine Versammlung der Maler- und Lackierer-Innung statt, in der von der Zu- \chrift der ausständigen Gehilfen, daß diese an ihren Forderungen feft- halten wollen, Kenntniß genommen wurde. In einer von 450 Per- fonen besuchten Versammlung der ausständigen Maler- und Lackierergebilfeu am Freitag wurde, wie die „Mgdb. Ztg.* be- richtet, der fast einstimmige Beschluß gefaßt, die Vermittelung des Gewerbegerihts anzurufen, falls die Innung den gleihen Schritt unternimmt.

Aus Dundee meldet „W. T. B.“ : Der Ausstand der Ar- beiter in den Jutefabriken ist beendet. Die Arbeiter beschlossen am Freitag, die Arbeit unter den alten Bedingungen am beutigen Montag wieder aufzunehmen. (Vgl. Nr. 207 d. Bl.)

Aus Mailand wird der „Frkf. Ztg.“ berichtet: Der inter- nationale Eisenbahnarbeiter-Kongreß (val. Nr. 205 d. Bl.) beschloß, für die geseßliche Ginführung von Arbeiterschiedsgerichten und eines Mindestlohns einzutreten, dessen Höhe nah der Lebenshaltung der verschiedenen Länder bemesseu werden fol. Die Einführurgs- methode soll den organisierten Arbeitern der einzelnen Staaten über- lassen bleiben. Der nächste Kongreß findet 1897 in Barcelona stait.

Kunft und . Wissenschaft.

Soeben trifft die Nachricht ein, daß die leßten photo- graphishen Aufnahmen und die Formung ausgewahlter Theile der Reliefs an der Mark-Aurels-Säule auf Piazza Colonna in Rom glücklih beendet find.

Von dem Unternehmen, zu welchem italienische und deutsche Kräfte sih vereinigt hatten, haben wir bereits früher Nach- riht gegeben (5. „R.- u. St.-A.“ Nrn. 194, 1894 und 106, 1895). Die Arbeit hat länger gewährt, als zuerst in Aus- sit genommen war: ziemlich den ganzen Sommer; aber das Gelingen der Photographien, die von dem leiht beweglichen und daber die Schärfe der Aufnahmen gefährdenden Hänge- gerüst aus acnommen werden mußten, war von einem steten Abwarten ganz ruhigen Wetters abhängig, das im Anfang dieses Sommers in Rom lange versagt blich. Um so er- freulicher ist cs, daß dieser \{chwierigste Theil des Werks nun- mehr befriedigend erledigt ift.

Auch von den Lichtdrucken, deren Herstellung nah den Photographien des Herrn Anderson in der Bruckmann’schen Anstalt in München begonnen hat, liegen bereits gelungene Proben vor. Damit ist zugleich der erste Schritt zur Heraus- gabe geschehen.

Die genommenen Abgüsse werden in der Formerei der Königlihen Museen zu Berlin vervielfältigt und so den Sammlungen zugänglich gemacht werden.

Land- und Forftwirthschaft.

: Ernteaussichten in Rußland.

Nach ciner in der „St. Petersburger Zeitung“ vom 20. v. M. veröffentlihten Notiz über die diesjährigen Ernteaussichten ist im europäisWen Rußland in Roggen im allgemeinen eine mittlere oder nahezu mittlere Ernte zu erwarten; doch ist dabei in Betraht zu zieben, daß die Anbaufläche geringer als im Vorjahre is. Im Schwarzerdegebiet ver- spricht die Ernte mittel, zum theil über mitt-l oder gut zu werden, unter mittel in Wolhynien, im südlichen Theil des Gouvernements Siaratow, in den Gouvernements Ssamara und Astrachan, im nörd- lien Theil des Dongebiets und in einem Theil des Tauciscen Gouvernements. Im Nichtschwarzerdegebiet, mit Ausnahme der nörd- lichen, des Olonezshen und ‘des Ural\hen Gouvernements, steht eine unbefriedigende, zum theil eine nur schwache Ernte in Aussicht.

Der Winterweizen verspriht im allgemeinen eine befsere Mittelernte, doch ist auch in dieser Frucht eine Verringerung der Auéfaat zu verzeichnen.

In Sommergetreide wird, mit Ausnabme der Gouverne- ments Woronesh, S}jaratow, Ssimbirsk, Nishni-Nowgorod, Ssamara, Orenburg, Astrachan, des Dongebiets, eines Theils des Weichfel- gouvernements, Kostroma und Minsk, wo die Ernteaussichten nicht völlig befriedigend sind, eine mittlere, zum theil gute Ernte er- wartet.

: Eruteergebniß in Schweden.

Die NRoggenernte ift sowobl in quantitativer, als auc qualitativer Beziehung unter mittel ausgefallen. Das Ergebniß des Weizens ift ein ziemli gutes, indeß hat Hhäufiger Regen an manchem Ort die Qualität beeinträchtigt. Gerste, Hafer und Kartoffeln versprehen im allgemeinen ein gufcs Resultat.

Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs Maßregeln.

Oesterreih- Ungarn. Die Regierung hat, dem ,W. T. B.“ zufolge, die gegen Provenienzen aus Mersina_ {an der Südküste Klein-Asiens) verhängte Quarantäne auf éine 24 stündige Obsfervation beshränft, fodaß Mersina wieder regelmäßig angelaufen wird.

She S _ Rußland. Nach einem amtlichen Bericht kamen, wie „W. T. B.* aus St. Petersburg meldet, im Gouvernement Wolhynien in dex Zeit vom 11. bis 17. August n. St. -2025 Erkrankungen an Cholera und 718 Totesfâlle vor. i

Handel und Gewerbe,

In-Spanien ist unter dem 14. August d. J. ein Geseß

erlassen worden, dessen einziger Artikel in deutscher Ueberseßzung folgeadermaßen lautet : i i

„Zur Umwandlung von Trambahnen mit Thiermotor in solche mit anderer, davon verschiedener Bewegungskraft ift in jedem einzelnen Falle die Genehmigung des Ministers de Fomento er- forderlich. Diese Genehmigung darf nur an folie Privatpersonen oder Gefellschaften verliehen werden, welche ihre Konzesfion den Ve- dingungen des Spezialgeseßes vom 16. Juli 1864 beziehung8weife des Gisentahngeseßes vom 23. November 1877 unterwerfen.“

Tägliche Wagengestellung für Koblen und Koks

an der Ruhr und in Obersch(hlesien.

An der Nuhr sind am 31. v. M. gestellt 14298, nicht recht- zeitig gestellt keine Wagen. Ó

In Oberschlesien sind am 30. v. M. gestellt 5576, niht recht- zeitig geftellt keine Wagen. i

Magdeburg, 31. August. (W. T. B.) Zudckerbericht. Kornzucker,, exkl., von 92% —, neue —,—.- Kornzuder exkl, 88 Rendement —,—, neue 9,60—9,80. Nadtprodukte ertl., 75% Nendement 6,85—7,55 Rukig, stetig. Brotraffinade L 22,75—23,00. Brotraffinade 11 22,50. Gem. Raffinade mit Faß 22,90—23,00. Gem. Melis 1 mit Faß 22,00. Rubig. Rohbzucker I. Produkt Transito f. a. B. Hambura pr. Auguft 9,50 Gd., 9,55 Br., vr. September 9,45 bez., 9,474 Br., pr.DOftober - Dezember 9,90 Gd., 9,95 Br., pr. Januar-März 10,224 Gd., 10,274 Br. Rubig, stetig.

Montag keine Böérfte. ¿

Leivzig, 31. August. (W. T. B.) Kammzug-Termin- handel. La Plata, Srundmuster B. pr. September 3,372 A, pvr. Oktober 3,40 4, pr. November 3,40 4, pr. Dezember 3,40 A, pr. Januar 3,42} 4, vr. Februar 3,45 4, pr. März 3,474 #, pr. April 3,50 46, vr. Mai 3,524 4, vz. Juni 3,55 e, pr. Juli 3,55 A, pr. August # Umsay 85 000 kg. Rubig.

Montag keine Börse.

Mannheim, 31. August. (W. T. B.) Produktenmar kl. Weizen yr. November 14,05, pr. März 14,40. Noggen pr. November 11,70, pr. März 12,10 Hafer pr. November 12,19, pr. März 12,49. Mais pr. November 10,50, pr. März 10,50.

Montag keine Börse.

Bremen, 31. August. (W. T. B.) Börsen - Schlußbericht. Raffiniertes Petroleum. (Offiziele Notierung der Bremer Petroleum - Börse.) Ruhig. Loko 6,15 Br. ‘Baumwolle. Williger. Upland middl. lofo 40 4. Schmalz. Fester. Wil- cox 324 4, Armour shield 32 4, Cudaby 334 A4, Fairbanks 274 . Speck. Rubig. Short clear middling loko 304. Wolle. Umsaß 40 Ballen. Taba ck. Ea, 10 Faß Kentudy.

Hamburg, 31. August. (W. T. B.) Kaffee. (Nacmittags- beri&t.) Good average Santos pr. September 75, pr. Dezember 734, pr. März 72}, pr. Mai 72. Schleppend. Zudckermarkt. (Schlußberiht.) MRüben-RNobzucker 1. Produkt Basis 8809/9 Rende- ment neue Ujsance, frei an Bord Hamburg pr. August 9,55, pr. Oktober 9,824, per Dezember 10,024, pr. März 10,32. Stetig.

Pest, 31. August. (W. T. B.) Produktenmarkt. Weizen loko fester, pr. Herbst 6,40 Gd., 6,41 Br., pr. Frühjahr 6,86 Gd.,

6,88 Br. MNoggen pr. Herbst 5,62 Gd., 5,64 Br., pr. Frühjahr 6,00 Gd., 6,02 Br. , Hafer pr. Herbst 5,62 Gd., 5,63 Br., - pr. Früktjabr 5,90 Gd., 95,92 Br. Mais pr. Juli-August 5,27 Gd.,

5,30 Br.. pr. August-September Gd., Br., pr. Mai-Juni E 4,97 Gd., 4,98 Br. Koblraps pr. August-Septernber 9,35 Gd., 9,45 Br. Amsterdam, 31. August. (W. T. B.) Java-Kaffee gocd ordinary 552, Bankazinn 395. : London, 31. August. (W. T. B.) An der Küste 7 Weizen-

ladungen angeboten. 96% JFavazuder 113 ftetig, Rüben-Robhzucker loko Ij

fietig.

9, September. (W. T. B.) Die Getreidezufuhren be- trugen in der Woche vom 24. bis 30. August: Engl. Weizen 1314, fremder 75 653, engl. Gerste 5938, fremde 18 206, engl. Malzgerste 26 406, fremde —, engl. Hafer 2321, fremder 45 495 Qrits., engl. Mebl 18 684 Sad, fremdes 27 267 Sa.

New-York, 31. August. (W. T. B.) Die Börse eröffnete in fester Haltung; im weiteren Verlauf trat eine allgemeine Steige- rung ein. Schluß recht fest zu den höchsten Tageskur}en. Der Umsaß der Aktien betrug 127000 Stü.

Weizen eröffuete bei stetiger Tendenz, fiel dann aber während des ganzen Börsenverlaufs infolge niedriger Kabelmeldungen und Realisicrungen fowie auf erwartete Zunahme in den si@tbareu Vor- rätbhen. Schluß willig. Mats anfangs etwas f\t:igend auf Be- richte über Frostwetter; -später trat, entsprehend der Mattigkeit des Weizens, theilweise Abs{(wächung ein. Schluß bebauptet.

_ MWaarenbericht. Baumwolle-Preis in New-York 83/16, do. do. in New-Orleans 79/15, Petroleum Stand. white in New-York 7,10, do. do. in Philadelphia 7,05, do. rohes (in Cafes) —, do. Pipe line Certific. pr. Juli 125 nom.,, Schmalz Western steam 6,35, do. Nohe u. Brothers 6,60, Mais per August —, do. per September 41}, do. per Oktober 413, Rother Winterweizen 664, Weizen per Auguft —, bo. per September 652, do. pr. Oktb. 664, do. per Dezember 681, Getreidefraht nah Liverpool 24, Kaffee fair Rio Nr. 7 16#, do. Rio Nr. 7 per September 14,80, do. do. per November 14,75, Mebl, Spring-Wheat clears 2,80, Zucker 28/16, Kupfer 12,25. Mon- tag Feiertaa.

Der Werth der in der vergangenen Woche eingeführten Waaren betrug 9404 112 Doll. gegen 10343 981 Doll. in der Vor- woe, tavon für Stoffe 2958 301 Doll. gegen 3 226 814 Doll. in der Vorwoche. Í

Chicago, 31. August. (W. T. B) Weizen fallend einige Zeit nab Eröffnung infelge matter Kabelmeldungen, dann trat infolge der festeren Maispreise Erholung ein, die jedoch fpâter infolge größer Ankünfte im Nordwesten und infolge von Realisierungen wieder rer- loren gina. Schluß willig. Mais allgemein feft während des ganzen Börsenverlaufs auf Berichte von Frost im Nordwesten. Schluß behauptet.

Wetzen pr. August 604. pr. Dezember 627. Mais pr. Auguft 362. Schmalz pr. August 5,95, pr. Oftober 6,00. Speck short clear nomin. Pork pr. August 8,95. Montag Feiertag.

Verkehrs-Anftalten.

Bremen, 31. August. (W. T. B.) Norddeutscher Lloyd. Der Postdampfer „Braunschweig“ ist am 29. August Abenèds in News- York angekommen. Der Reichs - Postdampfer „Preußen ist am 30. August Vormiitags in Colombo angekommen. Die Postdampfer , Mark“ und „Straßburg " haben am 39. August Ouessant passiert. Der Reihs-Postdampfer „Gera“ ift am 30. Auguft Nochmwittags in Colombo angekommen. Der Iteich- Postdampfer „H obhenstaufen" hat am- 29. August die Reise von Genua nah Southamvton fortgeseßt. E

1. September. (W. T. B.) Der Schnelldampfer „Kaiser Wilbelm IL.“ hat am 30, August Nachmittags Punta Delgada passiert. Der Reichs-Postdampser „Bayern“ ist am 39. Auguft Nachmittags in Antwerpen angekommen. Der Poftdampfer „Aahen" ist am 30. August von Bahia na der Weser ab- gegangen. Déx Postdampfer , Múnchen“ hat am 31. August Vor-

miltags Lizard passiert. Der Postdampfer „Neckar“ hat am 31. August Nachmittags die: Reise von Southampton B, News

forto . Der Reiés-Posidarpfer „Postdampfer , Darmstadt“ hat am N Al ormitices die Reife von Rutwerpen E S

fortgeseßt. - Hamburg, 31. ane (W. T. B.) Hamburg-Ameri- fanishe Packetfahrt-Aktiengesellshaft. Der Shnelldamvfer

„Auguste Victoria“ ist gestern Abend in Nz2w-Y ork eingetroffen.

ondon, 31. Augufi. (W. T. B.) Der Caftle-Dampfer ¿Mee e“ ist geftern auf der Ausreise in Durban (Natal) ange- ommen.

Theater und Muk.

Königliche Oper. (Kroll's Theater.)

Auf Allerböchsten Befehl fand geftern, am Vorabend des Sedan- tages, eine Festvorstellung statt. Dieselbe wurde mit dem „Kaiser- marsh* von Richard Wagner eingeleitet, der ohne Chor unter Kapellmeifter Weingartner's Leitung f{wungvoll zu Gehör gebracht wurde. Dann folgte ein Fe piel von Josef Lauff. In diesem erschienen als Hauptfiguren Germania (Fräulein Poppe) und der „furor tentonicus“ als Waffenschmied perfonifiziert (Herr Molenar). Beim Erklingen der wälshen Kriegshörner -geräth leßterer in gri:nnmen Zorn über den Friedensftörer und mat fich daran, unterstüßt von feinen Gesellen Hamwmnerfest, Stahlhieb, Weitterloh, das Siegesshwert “für Germania zu \chmieden, worauf die Ver- treter der germanifchen Stämme f\ich in den Kampf hinausbegeben. Germania aber [äßt jeßt in einem poetish begeisterten Rückblick den Siegeslauf der deutschen Heere in seinen Hauptmomenten an dem geistigen Bus vorüberzieben bis zu den Entseidung8tagen von Sedan und Paris. Nachdem nunmehr der Feind völlig niedergeworfen, fordert Germania den Schmiedemeister auf, die neue Kaiserkrone zu {mieden ; dieser geht ans Werk und bald erbebt sih auf hohem Fels üter dem Rhein funkelnd und strahlend das Symbol der Einigung Deutsch- lands urxd, von Germania gerufen, naht sich Borussia und ftreckt über das ihr anvertraute kostbare Kleinod s{üßend die Hand. Den Beschluß machte das nur hier und da gekürzte Ballet „Militaria® von Taglioni und Hertel, in der altbekannten glänzenden Ausftattung und mit seinen theils ernsten, theils erbeiternden Bildern aus dem Kriegsleben. Das leßte Bild, der „Einzug“, {leß mit einer Apotbeose. Die dabei von der Musik intonierte Nationalhymne fang das Publikum stehend mit und brach am Schluß in ein drei- maliges Hurrah auf Seine Majestät den Kaiser aus, welcher der Auf- führung mit zahlreihem militärishen Gefolge bis zum S{lufse

beiwohnte. Berliner Theater.

Der neue Leiter des Berliner Theaters, Herr A. Pras, begann am Sonnabend seine Thätigkeit. Ae Aufführung aelangte das Trauerspiel „, Penthesilea* von Heinrich von Kleift. Die Wabl dieses Stücks giebt von dem künstlerishen Streben der neuen Direktion beredtes Zeugniß, nicht weniger aber auh von einem starken Kraftgefübl; denn die Aufführung von Kleist!s „Penthesilea®" war ein großes Unternehmen, dem \chon theilweises Gelingen zum Ruhme gereiht. Kleist’'s dramatische Helden wachfen wenn man von seinem einzigen Lustspiel, dem „Zerbrochenen Krug“ , - abfieht alle über das gewöhnlide Maß mensch- licher Größe hinaus; in hbellseherisher Verklärtheit oder in grausamer Wildhbeit beben sie sih von der großen Menge ab, der gegenübéèr fie bald als {wärmeri!che Idealgestalten wie das Käthchen von Heilbronn und Prinz Friedrih von Homburg, bald als fkraft- \stroßerde Recken wie Hermann, der Cheruékèer, und Marbcd, bald als arauenerregende Zerrbilder Grdgeborener wie Penthesilea erscheinen. Kleist’'s Amazonenkönigin Penthesfilea besißt eine meisterhaft targestellte Doppelscele, in der zarte Liebesgefühle und titanishe Wildheit mit- einander ringen. In ihrem Stolz als siegreihe Kampfesjungfrau und in ihrer lodernden Liebesleidenshaft durch des Achilles mißverftandene Herausforderung zum Kampfe tief verleßt, vergißt Pentbefilea das süße Liebeêweben, welches sie zuvor beim NRofenfest berauscte, und ver- nihtet in bachantischer Raserei den Geliebten. Grauen und Abscheu erfaßt den Zuschauer beim Anblick diefes unbändigen Taumels wilder Sinnenlust und flammender Rachsuht. Für die trauernde Königin, die, vom Schmerz überwältigt, sterbend an der entfstellten Leiche des Achilles niedersinkt, vermag die erftarrte Seele des Zuschauers das er- [ôsende Mitleid kaum noch zu empfinden. Hieran kann weder die \chöne Beredsamkeit noch die Zartheit und Gewalt der dihterisWßen Sprache etwcis ändern. Nicht nur die Wahl des Stoffs, sondern auch die Scenenführung in der „Penthesilea® zeigt, daß dieses Trauerspiel zu den weniger voll- kommenen Bühnendichtungen Kleist's gehört. Trotz lärmenden Ge- tümmels kriegerisher Amazonen und des Waffentlirrens der griechischen Helden geschieht auf der Bühne wenig; oft muß ßich der Zuschauer an umfangreichen Berichten von vergangenen oder gegenwärtigen Thaten ge- nügen laffen. In der Vorstellung am Sonnabend kamen diese Berichte nit einmal immer lar und verfständlich zu Gebêr; offenbar, weil die neuen Mitglieder der Bühne sich noch nit binreiGend an den Theaterraum gewöhnt hatten. err Pohl als Odyfseus wollte seine Reden in natürlicem Sprehton vortragen, der fich ater mit einer Kleist'shen Dichtung, in der jede Silbe zu ihrem Recht kommen muß, nicht verträgt Herrn Kraußneck's Stimme haute klar und deutlih durch den Raum, aber seine Rolle (Diomedes) war vers{chwindend klein. Herr Somtinerstorff konnte die Heldengestalt des Achilles äußerlich gut verkörpern, aber die stürmisWe große Seele fam nur unvollkommen zum Ausdruck. Fräulein Pospischil, welche die Titelrolle gab, sprah mit tiefer Bewegung, mit wachsender Leidenschaft und doch mit großer Klarheit; die ungeheure Gestalt der Sue rers in ihren Tiefen zu ers{öpfen, wird wobl kaum einer

ünstlerin gelingen, und auch Fräulein Pospischil vermochte es S Frau

sie der menshlichen Empfindung ergreitend näher zu bringen. Fr Prothoe mit s{wungvoller Begeiste-

Geßner trug die Nolle der rung vor. Lessing-Theater.

Der Spielplan des Lessing-Theaters weist kein Werk auf, das geeignet wäre, bei einer nationalen Gedenkfeier, wie der Tag von Sedan, gegeben zu werden. Um so anerkennswerther ift es, daß die Dircktion zu diesem Zweck eine Neueinftudierung vornahm. Da die Armee, sowohl die aktive wie die inaktive, gegenwärtig im Vordér- grund des e stebt, wählte man Mosfer's unvérwüfl- lihes Soldatenstück „Der Veilchenfresser“, dem. eine bereits in den 70er Jahren aufgeführte Solofcene ven Karl von Heigel „Am Sedantage* voraufging. “Beide Stücke wurden auf der Bühne am Friedrich Karl-Ufer gestern zum ersten Mal aufge- führt und werden heute als Festvorstellung wiederholt. i Soloscene eine junge Frau, die sih in Ungewißheit verzehrt, ob ihr Gatte, der als Offizier ins Feld zog, noch lebe, um ihn f{ließlich wohlbehalten zurückfehren zu sehen spielte Nuscha Buyze mit

der ihr eigenen Wärme und Natürlihkeit und erntete leb- haften Beifall. Als „Veilchenfresser“ stellte si{ch Herr Stahl

in diefer feiner Lieblingsrolle na einjähriger Abwesenheit den Berlinern wieder vor. Daß er das liebenswürdige, ritterlide Wesen des Husaren-Lieutenants voll zur Geltung zu bringen verfieht, braucht ihm nicht von neuem nahgerühmt zu werden; ebenso ist Lu Bugte?s Darstellung- der Frau! von Wildenbeim vom Berliner Theater her hinreichend bekannt. Die übrigen Rollen waren durch Mitglieder des Lessing-Theaters ebenfalls bestens beseßt.

Im. Königlichen Schauspielhause geht morgen Guftav Freytag's Lustsviel „Die Journalisten“ in folgender Beseßung in Scene: Bolz: Herr Keßler, Adelheid: Fräulein Lindner, Oberst Berg: Herr Klein, Ida: Fräulein von Mayburg, Oldendorf : Herr Ludwig, Schmock : Herr VolUmer, Piepenbrink: Herr Oberländer, Lotte : Frau Schramm. ; L E

Sn Kroll’s Theater bringt die Königlihe Over morgen Humperdinck's „Hänsel und Gretel“ unter Kapellmeister Weingartner?s Leitung zur Ausführung. (Hänsel: Fräulein Rothauser, Gretekl: Fräulein Dietrich.) Hierauf folgt das Ballet: „Die Puppenfee“.

Die kleine

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2 Unfecbote Bestellungen u. dergl.

3. Unfall- und Invaliditäts- 2c. Versicherung. 7 4 Ver äufe, Verpachtungen, Verdingungen E “5: Verkoosung 2. von Werthpapieren.

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Oeffentlicher Anzeiger. | |

6. ells: ften auf Aktien u. Aktien-Gesellsch. 7. Erwerbs8- chaften. Niederlaffung 2c. von Deedtias I

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9. Bank-Auswei\

e. 10. Verschiedene Bekanntmachungen.

1) Untersuhungs-Sachen.

{32478] -

Der gegen den Kutscher Karl Kihn. von Mihel- bach, zuleßt wohnhaft in Hanau, unterm 19. Januar 1895 von dem Unterfuchungsrichter bei dem Königk. Lirbgerähte _ dahier wegen Diebstahls erlassene Stedbrief wird hiermit erneuert.

Hanau, den 23. Auguft 1895. Der Erste Staattanwalt: Schumann.

[32529] Bekanntmachung.

Es wird' um \{leunigste Mittheilung ersuht von dem Aufenthalt der im Spätfommer 1892 von hier vers{chwundenen Marie Vütow, welhe von ihrem Aufenthalt zuleßt am 2. Dezémber 1892 aus Häm- burg (Klosterthor) Nachricht gegeben. Diefelbe ift 51 Jahre alt, unverbeirathet, von kleiner \hwäch- lier Statur, blafser Gesichtéfarbe, langfsamem \chleppenden Gange, vornübergebeugter Haltung; du ist sie stark gemüths- und nervenkrank. j

Vielleicht befindet ih die Gesuchte: in einer Heil- anstalt oder einer Diakonissenstation.

Kammin i. Pomm., den 28. August 1895.

Die Polizei- Verwaltung. Stipansfki.

{32426] Bekanntmachung.

Die gegen den Dienfstknecht Peter Diewald, ge- boren am 4. Februar 1870 zu Walédorf, Sohn der Eheleute Nikolaus Dizwald und Anna Magdalena, geb. Hahn, durch Beschluß der Strafkammer des

öniglihen Landgerihts zu Trier vom 11. März 1893 angeordnete Vermögensbes{lagnahme ift durch Beschluß desselben Gerichts vom 27. Juli 1895 aufgehoben.

Trier, den 21. August 1895. Königliche Staatsanwaltschaft. 2) Ausgebote, Zustellungen und dergl. {32194} Zwangsverfteigernng.

Im Wege der Zwangévollstreckung foll das im Grundbuche von den Niederschönhausener Parzellen Band 20 Nr. 747 auf den Namen des Maurer- meisters Albert Weiß zu Charlottenburg, jeßt hier, eingetragene, bierselbst in der Stargarder Straße, nah dem Kaitafier Nr. 19, Eke der Lychener Straße, belegene Grundstück am 80. Oktober 1895, Vormittags 107 Uhr, vor dem unterzeichneten Geriht, Neue Friedrichstraße 13, Erdgescboß, Flügel C., Zimmer 36, versteigert werden. Das Grundstück ist bisher nur mit 2,07 Æ Reinertrag und einer Fläße von 8,84 a zur Grundsteuer ver- anlagt. Das Verfabren zur Feststellung des Nuzungs- werths der Gebäude ift noch nicht abges{(lossen, derselbe ift vorläufig auf 12220 4 veranlagt. Das Weitere enthält der Aushang an der Gerichts- tafel. Das Urtheil über die Ertheilung des Zu- {lags wird am 30. Oktober 1895, Nach- mittags 12} Uhr, ebenda verkündet werden. Die Akten 85 K. 61/95 liegen in der Gerichtsschreiberei, Zimmer 41, zur Einsicht aus.

Berliu, den 5. August 1895. i

Königliches Amtsgerit 1. Abtbeilung 85.

{32483] Zwangsversteigerung.

Im Wege der Zwangsvollftreckung foll das im Grundbuce von den Umgebungen Berlins im Kreife Niederbarnim Band 105 Nr. 4120 auf den Namen des Schlossermeisters AugustKemnißz hier eingetragene in der Bredowstraße belegene Grundftück am 21. Oktober E895, Vormittags XO Uhr, vordem unterzeichneten Gericht, Neue Friedrichstraße 13, Grdgeschoß, Flügel C., Zimmer 40, versteigert werden. Das Grundftück ift mit 3,45 M Reinertrag und ciner Flähe von 7 a 38 qm zur Grundsteuer, nicht aber zur Ge- bäudesteuer veranlagt. Das Weitere enthält der Aushang an der Gerichtstafel. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 24, Ofk- tober 1895, Vormittags [1 Uhr, ebenda verkündet werden, Die Akten 87 K. 70/95 liegen in der Gerichtsschreiberei, Zimmer 42, zur Einsicht aus.

Berlin, den 22. Auguît 1895. |

Königliches Amtsgericht 1. Abtheilung 87.

[32491]

Nach heute erlassenem, seinem ganzen Inbalte nach durch Anschlag an die Gerichtstafel bekannt gemachtem Proklam finden zur Zwängsversteigerung der zum Nachlaß des weil. Schusters Chr. Wiechert hieselbst gehörigen Grundftücke: Ackerftück Nr. 1169 am Wieringsbushe und Garten Nr. 101 A. vor dem Roftocker Thor mit Zubehör, Termine

1) zum Verkaufe nah zuvoriger endlicher Re- gulierung der Verkaufs - Bedingungen am Sonnabend, den 9. November 1895, Vormittags Uk Uhr,

2) zum Ueberbot am Sonnabend, den 30. No- vember 18985, Vormittags 1A Uhr,

im Schöffengerihtszimmer des hiesigen Amtsgerichts- gebäudes ftatt.

Auslage der Verkaufsbedingungen vom 26. Ok- tober an auf der Gerichtsf{reiberei und bei dem zum Sequeéster bestellten Herrn Referendar Kittel hieselbst, welher Kaufliebhabérn nah ‘vorgängiger Anmeldung die Besichtigung des Grundstücks mit Zubehör gestatten wird.

Vügtow, den 26. August 1895.

Großherzogl. Mecklenburg-Shwerinshes Amtsgericht.

[32487] ; In der Subhastationsfache des Branniweinbrenners

Josef Knodt zu Noth, Gläubigers und Extrahenten

gegen : : i

1) den vakanten Naclaß des zu Niederbettingen verstorbenen Wirthes Simon Schneider, vertreten dur den gerichtli@ bestellten Pfleger, Geschäfts- mann Johann Kloep zu Hillesheim,

9) die Anúa Theisen Wittwe 1. Ebe des vors» genannten Simon Schneider, und deren jeßigen Ghe- mann Tillmann Josten zu Schmidtheim,

3) die Erben und Rechtsnachfolger des verlebten

Icahim Schneider, zeitlebens Ackerer zu Nieder- bettingen, nämli: a. Matbias Schneider, Ackerer und Schneider, früher zu Niederbettingen, ießt ohne bekannten Wohn- und Aufenthaltsort, und b. die Geschwister Simon, Joahim und Margaretha Thiel , _ minderjährige Kinder der verlebten Anna Maria Schneider aus ibrer Ehe mit dem Steinhauer Clemens - Thiel, unter ter Vormundschaft ibres genannten Vaters stehend, alle früber zu Herforst, jest ohne bekannten Wohn- und Aufenthaltsort, Schuldner und Subs- hastaten, sollen auf Anstehen des Gläubigers und Extrahenten die durch Beschluß des Königlichen Amts- Se zu Hillesheim vom 28. Mai 1895 in gericht- en Beschlag genommenen, den Schuldnern und Subhastaten gehörigen, in den Gemeindebezirken Niederbettingen und Bolédorf, in der Bürgermeisterei Hillesheim, Kreis Daun, Amisgerichtsbèëzirk Hilles- beim, gelegenen Immobilien am Dienstag, den 5. November 1895, Nachmittags S8 Uhr, zun Niederbcttingen im Wirthslokal dee Johann Meyer öffentlich versteigert und dem Leßt- und Meistbieteuden zugeschlagen werden.

Die in der Beschlagrahme-Verfügung vom 28. Mai 1895 aufgefübrten Smmobilien werden von Ver- schiedenen, denen dieselben in Pat gegeben sind, pachtweise benußt bezw. bewohnt. Der vollständige Auszug aus der Steuerrolle sowie die Kauf- bedingungen liegen auf der hiesigen Gerichtsschreiberei zur Einsicht der Interessenten offen. Dex. gegen- wärtige Au8zug aus dem Subhaftationépatente vom 17. Juli 1895 wird zum Zwecke der Zustellung an die vorgenannten Schuldner: a. Mathias Schneider, Ackerer und Schneider, früher zu Niederbettingen, jeßt ohne bekannten Wohn- und Aufenthaltsort, b. Simon, Ioahim und Margaretha Thiel, minder- jährige Kinder der verlebten Anna Maria Schneider aus ihrer Ebe mit dem Steinhauer Clemens Thiel, unter der Vormundschaft ihres genannten Vaters stehcnd, alle früher zu Herforst, jeßt ohne bekannten WoHn-. und Aufenthaltëêort, öffentlich bekannt gemacht mit dem Bemerken, daß das Subbastationspatent am 19. August 1895 an allen im Geseße vorge- s{hriebenen Orten angeheftet worden ist.

Hillesheim, den 28. August 1895.

Adams, Gerichts\@reiber des Königlichen Amtsgerichts.

[32521]

In dem Verfabren, betreffend die Zwangs3ver- steigerung des der Ebefrau des Einwohners Carl Lahs, Lisette, geb. Jürß, zu Nostock früher gehörigen, allhier am Barnsdorfer Wege sub Nr. 1992 a. be- legenen Hauses und Gariens Nr. 1193 111 ist zur Abnahme der Rechnung des Sequesters, zu Erklärung über den Theilungsplan, fowie zur Vornaßme der Vertheilung ein Termin auf Mittwoch, den A1. September 1895, Vormittags L414 Uhr, im Amtsgerihtsgebäude, Zimmer Mr. 1, hierselbst anberaumt, und werden die bei der Zwangs8versieigerung Betheiligten dazu mit dem Bemerken geladen, daß der Theilungëplan zu ihrer Ginsiht auf der Gerichts\fchreiberei nieder- gelegt ift.

Rostocê, den 27. August 1895.

Großherzogliches Amtsgericht. Piper.

(19681] Aufgebot. ;

Die Handels8gesellihaft Gebrüder Arons zu Berlin hat das Aufgebot folgender Urkunden :

a. der Stammaktie I. Emission Nr. 321 der Berg- bauaktiengeselshaft Pluto über nominell fünfhundert Thaler Preuß. Kurant (= 1500 4), versehen mit Vermerken, welche folgende Berechtigte ergeben : 1) ursprünglich berechtigt: Ingenieur Heinrich Hagen ¿zu Hannover, 2) demnächst Delbrück Leo & Co. zu Berlin, 3) demnäst Schwarzbach & Co. zu Naum- burg, 4) demnächst der durch eine angebängte Blanko- zesfion legitimierte Inhaber,

b. des zu diefer Aktie gehörigen Talons, welcher den Inhaber am 1. Juni 1886 zur Erlangung der fünften Serie von Dividendenscheinen zur Aktie Nr. 321

legitimierte,

beantragt. Der Inhaber der: Urkunden wird auf- gefordert, spätestens in dem auf den 11, Fe- bruar 1896, Vormittags 120 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Diner Nr. 43, anberaumten Aufgebotêtermine seine Rechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftlos- erklärung der Urkunden erfolgen wird.

Essen, den 15. Juni 1895.

Königliches Amtsgericht.

[7264]

Das K. Amtegeriht München I. Abth. A. f. Z.-S. hat unterm 24. d. M. folgendes Aufgebot erlassen:

Es sind zu Verlust gegangen :

1) die 49/9 Pfandbriefe Ser. 23 Litt. H. Nr. 380 306 der süddeutshen Bodenkreditbank zu 1000 A und Ser. 13 Litt. F. Nr. 97 656 ‘und 105 831 der Baye- rishen Hypotheken- und Wechfelbank dahier zu je 1000 Æ und Litt. G. Nr. 12 027 derfelben Bank zu 5009 46, welche insgesammt auf Namen der ledigen Privatiere Barbara Lebel in Vilsbiburg in den Katastern der genannten Banken eingetragen find;

2) ein von der Firma Gebrüder Großmann in Brombach unterm 25. Februar l. Is. für 2605 4 95, jahlbar am 15. Mai l. Js., ausgefülltes aber niht unterzeihnetes, auf S. Sundheimer dahier ge- zogenes a Nas Len Ae E OIE persehenes

rimawechselformular mit Ir. (22.

Pu Aen des K. Adv. und Rechtsanwalts Justiz-Rath Riegel namens der Barbara Lebel und des Kaufmanns Sigmund Sundheimer namens der ie Gebrüder Großmann werden nun die allen- allsigen Inhaber der bezeichneten Pfandbriefe bezw.

Ácceptes aufgefordert, ihre Rechte längstens im Aufgebotstermine, am Moutag, A1. November L, Dia Vormittags 9 Uhr, im dies- erihtlihen Geschäftszimmer Nr. 40/T1, Augustiner- sto, anzumelden und die Werthpapiere vorzulegen, widrigenfalls deren Kraftloserklärung erfolgen wird. ‘München, 25. April 1895.

Der K. Gerichtsschreiber : (L. 5.) Störrlein.

des

[27349] Bekanntmachuug. h Unterm 12. Juli 1895 hat das K.- Amtsgericht anein folgendes Aufgebot erlassen:

Zu Verlust gegangen if der Dapositenschein der Münchener - Industriebank Nr. 1650, ausgestellt am 13. Dezember - 1890 und gézeihnet von Direktor Th. Pendele und Kontroleur Luber. Auf Aùitrag des Dionys Berndl, Brauereibesiyer dahier, ergeht-an-den dermaligen Inhaber der Auf- trag, spätestens an- dem auf Donnerstag, deu 14. November #1895, Vormittags 2 Uhr, biergerihts angeseßten Aufgebotstermine seine allen- falligen Ansprüche hieran unter Vorlage der Urkunde ei hiesigem Gerichte anzumelden, widrigenfalls deren Kraftloserklärung erfolgen würde.

Wasserburg, 26. Juli 1895, Der K. Sekretär: Spitzeder.

[27350] Bekanntmachung. Unterm 22. Juli 1895 hat das K. Amtsgericht Wasserburg folgendes Aufgebot erlaffen: Der Schein der städt. Sparkasse Wasserburg Litt. F. 351 Nr. 24183 a. a. 15. März 1882 über 600 Æ ift zu Verlust gegangen. Auf Antrag der Eigenthümerin Maria E P Bauerstocter von Thal, ergeht an dessen Inhaber die Aufforderung, seine etwaigen Ansprüche und Rechte hieran spätestens am Aufgebotstermine Donnerstag, den 14. No- vember 1895, Vormittags 9 Uhr, hiergerichts anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigen- falls dieselbe für fraftlos erflärt würde. Wasserburg, 26. Juli 1895.

Der K. Sekretäc: Spißtzeder.

{71331] Auf Antrag: 1) der Wittwe des Müllers Heinri Brüfer, Christiane, geb. Stolte, aus Ilsenburg,

2) der unverebelichten Lina Lüddecke zu Wernigerode,

werden die Inhaber der angeblich gestohlenen bezw. verloren gegangenen Sparkafsenbücher der Fürstlih Stolberg-Wernigerödishen Sparkasse zu Ilsenburg bezw. Wernigerode,

ad 1 Nr. 9234 über 130 A 26 4, ausgestellt für die minderjährigen Geschwister Elise und Auguste Brüser zu Ilsenburg, E

ad 2 Nr. 17494 über 25 Æ, ausgeftellt für Fräulein Lina Lüddecke zu Wernigerode,

aufgefordert, spätestens im Aufgebotstermine am 21. September 1895, Vormittags 10 Uhr, ihre Rechte anzumelden und die Bücher vorzulegen, widrigenfalls dieselben für kraftlos erflärt werden.

Wernigerode, 18. Februar 1895.

Königliches Amtsgericht.

Bekanuturachung.

[23043] Aufgebot.

Die Frau Nentiere Burckhardt, geborene Pauli, früher ju Straszewo, jeßt zu Zoppot wohnhaft, hat bei dem Vorschußverein zu Stuhm, eingetragene Ge- nofsenshaft mit unbeschränkter Haftpflicht, Spar- einlagen im Betrage von 143 4 36 s gemacht. Das über dieses Guthaben ausgestellte Abrechnungs- bu vergleiche Seite 204/629 des Kontos der Spareinlagen des vorbezeihneten Vereins ift angeblih verloren gegangen. Auf Antrag der Frau Burckhardt wird daher der Inhaber diejes Buches aufgefordert, seine Rechte auf dasselbe spätestens im Aufgebotstermine am 19. März 1896, Vor- mittags Lx Uhr, bei dem unterzeichneten Gerichte anzumelden und das Abrehnungsbuch vorzulegen, S dasselbe für kraftlos erklärt werden wird.

Stnhm, den 29. Juni 1895,

Königliches Amtsgericht. [17193] Aufgebot.

Der Fabrikarbeiter Friedri Tiedemann zu Efsen hat das Aufgebot des Sparkafsenbuhs Nr. 588 der Sparkasse zu Stoppenbera, lautend über cinen Be- stand von zweihundert Mark und Zinfen, ausgestellt auf den Namen des Dietrih Tiedemann, jedoch nah dem Anerkenntnisse der Sparkasse dem Antrag- steller, als dem Gläubiger gehörig, beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, späteftens in dem auf den 7. Januar 1896, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeihneten Gerichte, Zimmer 43, anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzu- melden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird.

Essen, den 5. Juni 1895.

Königliches Amtsgericht.

[32489] Anfgebot. L

Auf den Antrag der Firma Hillmann, Herbert & Cooper zu Doos bei Nürnberg, vertreten durch den Justiz-Rath Dr. Betolzheimer zu Nürnberg, witd der Inhaber dès angeblich verloren gegangenen Wechsels de dato Brieg, den 5. Oktober 1894 über 225 A, zahlbar am 3. März 1895 zu- Brieg, aus- gestellt von F. Langer (Inhaber Gebr. Langer) an eigene Ordre, acceptiert von Auguste Langer zu Brieg und versehen mit den Blonkoindofsamenten F. Langer und Hillmann, Herbert & Cooper (letz- teres nahträglih durftrichen), sowie dem ebenfalls nahträglich durdstrihenen, auf die “Neichsbank- Nebenstelle zu Brieg lautenden Vollindossamente von Joseph Kohn Soehne zu Nürnberg, aufgefordert, seine Nehbe auf diesen Wechsel spätestens im Auf- gebotstermine, den 28. März 1896, Vor- mittags 10 Uhr, bei dem unterzeichneten Bericht, Zimmer Nr. 8, anzumelden und den Wechsel vorzu- legen, widrigenfalls derselbe für fraftlos erklärt werden wird.

Brieg, den 28. August 1895, Königliches Amtsgecicht. I. [3135] Aufgebot. :

Der: Schlachter Ferdinand Bäthge in Ohrum vertreten dur die Rechtsanwalte Eyferth T. u. IL. in Wolfenbüttel hat das Aufgebot der gericht- lien Schuld- und Pfandverschreibung vom 2. Ofk- tober 1877, auf Grund deren für den Antragsteller auf dem im Grundbuche von Kissenbrück Band 1II Seite 597 ff. eingetragenen, zur Zeit dem Arbeiter Friy Naß gehörigen Änbauerwesen No. ass. 81 zu

iffenbrück 1800 4 eintausendahthundert Mark

verzinélih zu 4%% an erster Stelle als Hypothek

eingetragen find, unter Glaubhaftinahung, daß die Urkunde verloren gegangen sei, gemäß SS 823 ff. N.-Z.-P.-O. und § 7 Nr. 5 des Gesetzes Nr. 12 vom 1. April 1879 beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf Mittwoch, den 13. November 1895, Vor- mittags 9 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Aufgebotstermine feine Rechte anzu- melden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Urkunde dem Eigenthümer des verpfändeten Grund- ftüds, sowie dem Schuldner oder defsen NRechts- nachfolgern gegenüber für kraftlos erflärt werden fol. Wolfenbüttel, den 1. April 1895. Herzoglihes Amtsgericht. C E E E Veröffentlicht: (L. S.) F. Mues, Gerichtsschreiber.

[27891] Aufgebot. : Ï

Die Wittwe Leibzüchterin Meta Eichmncier auf Nr. 21 in Fromhausen hat als Gläubigerin das Aufgebot der Hypothekenurkunde vom 15. Januar 1892, wona für sie auf dem Kolonate des Zieglers Frit Krüger Nr. 21 in Fromhausen unter Nr. 6 ein Darlehn von 850 4 eingetragen steht, beantragt.

Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf 20, Februar 1896, Morgens 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Ge- richte anberaumten Aufgebotstermine feine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen unter dem Rechtsnachtheile, daß sonst solhe dem Schuldner oder dessen Rehtsnaßfolgern gegenüber für ungültig und wirkungslos erflärt werden foll.

Detmold, 19. Juli 1895.

Fürstliches Amtsgericht. L. Eberhardt. [7282]

Das Kgl. Bayr. Amtsgeriht München 1, Abthei- lung B. für Zivilsahen, hat mit Beschluß vom 23. April 1895 folgendes Aufgebot erlafen:

Auf Antrag des Zimr-ermanns Andreas Braeu dabier ergeht hiemit an alle diejenigen, welche auf das im Hypothekenbuhe für die Vorstadt Au Bd. XYXI1 S. 193 ff. auf der Herberge Haus Nr. 13c an der Dammstraße für den landesabwesenden Ioief Bus von Pasenposen, Patrimonialgerichts Glöôtt, eingetragene Kapital von 128 Fl. = 219 Æ 43 „4 ein Recht zu haben glauben, die Aufforderung, ibre Ansprüche binnen se{ch8s Monaten, spätestens aber in dem auf Mittwoch, den 13. November 1895, Nachmittags 4 Uhr, im diesgerichtlichen Sißungsfaale Nr. 19 (Mariahilfplay Nr. 17/11) anberaumten Aufgebotstermine anzumelden, widrigen- falls die Forderung für erloshen erklärt und im Hypotbekenbuche gelös{t würde.

München, den 25. April 1895.

Der K. Gerichts\chreiber : (L- S.) Maggauer, Ober-Sekr.

A S ELRGNE S In Aufgebotsfachen des rbihaftsamts zu Ham- burg, vertreten durch den Rechtsanwalt Dr. Kelling- husen in Bergedorf, wegen Ae eines Aufgebots ¡wecks Kraftloserklärung der zu Gunsten von Carsten Heitmann am 2. April 1704 ausgestellten Hypothe- kenurkunde über Ct. A4 700, eingetragen in dem Grundstücke von Hennig Burmester Fol. 90 des Landbuchs für Altengamme (Bekanntmachung vom 29. Inli d. I. in Nr. 183 dieses Blattes), ist der auf den 29. November 1895, Vormittags 10 Uhr, angeseßte Aufgebotstermin verlegt auf Freitag, den 24. April 1896, Vormittags 10 Uhr. Bergedorf, den 31. August 1895. Das Amtsgerichts. (dez,) Lampret De Veröffentliht: W. Müller, Gerichtsschreiber.

[32488]

Das Aufgebot eines Grundftücks behufs Besißz- ern hat beantragt :

Der Bäckermeister Hermann Rode zu Albaxen, als Vormund des entmündigten Maurers Johann Bollmann zu Albaxren, vertreten durh den Rechts- anwalt von der Decken zu Höxter, und zwar des im Grundbuch von Albaxen Bd. 13 Bl. 669 auf den Namen des Iobann Wilhelm Rotermund einge- tragenen Grundstücks Fl. 16 Nr. 479/216 der St. G. Albaxen, 86 qm groß. Die unbekannten Eicen- thumsprätendenten des aufzubietenden Grundftüdcks werden aufgefordert, spätestens in dem auf den 7, Dezember 1895, Vorm. A0 Uhr, anbe- raumten Aufgebotstermin ihre Ansprüche und Rechte auf das vorbezeichnete Grundstück anzumelden mit der Verwarnung, daß sie andernfalls mit ihren An- sprüchen auf das aufgebotene Grundstück ausgeschlossen und dasselbe für den Antragsteller berihtigt werden wird.

Höxter, den 20. August 1895.

Königliches Amtsgericht.

[32519] Oeffentliche Ladung. ;

Im Flurbuch von Dattenfeld is als Eigen- thümerin der Grundstücke Flur 15 Parzelle 144 und Flur 18 Parzelle 152 die Wittwe Gerhard Schneider in Wilberhofen eingetragen. Dieselbe ist verstorben, ohne daß ihre Erben ermittelt werden konnten. Die leßtgenannte Parzelle wird von dem Tagelöhner Friedrih Wilhelm Willmeroth in Dattenfeld sowie dessen 3 Stiefkindern, Geschwistern Joest, und 2 Kindern, Geshwistern Willmeroth, als Eigenthum beansprucht. \ i

Gemäß § 58 Absayt 2 des Gesetzes vom 12. April 1888 werden die Schneider’shen Erben zu threr Vernehmung über beide angegebenen Grundstücke öfentlih zu dem auf den 31, Oktober 1895, Vormittags 10 Uhr, anberaumten Termin vor das unterzeichnete Amtsgericht, Abtheilung 9, in dessen Geschäftslokal, Gerichtsstraße 2, Zimmer Nr. 12, mit der Aufforderung geladen, spätestens in diesem Termine ihre etwaigen Ansprüche an den obenbezeichneten Grundstücken anzumelden, widrigen- falls ohne Einwilligung der Geladenen die Cin- tragung des Eigenthums an den Grundstücken in Gemäßheit des g 58 Abf. 1 a. a. O. erfolgt.

Waldbröhl, den 27. August 1895.

Königliches Amtsgericht. Abtheilung 9.