1895 / 212 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 05 Sep 1895 18:00:01 GMT) scan diff

wn tir o6 grie: D E É W410 edi T S e A P E E T A: G R HEE E R A M _ E adtbas És

mt tair aru Kino

Das dritte Viérteljahrsheft zur Statistik des Deutschen Reichs 1II., Sahrgang 189% giebt u. a. Auskunft über die den aas ar fg Lo im Es Zollgebiet für das Ctatsjahr 1894/95 ewährten Zollbegünstigungen. i s Im Ölner 9 bicten hieran betheiligt 608 MWeinhandlungen (1893/94: 588), davon 246 in Preußen (Provinz Brandenburg 41, Pommern 39, Hannover 37, Schleswig-Holstein 28, Hessen-Nafsau 929, Sglesien 20, Rheinland 17, Westpreußen 11, Ostpreußen 10, Sachsen, Posen und Westfalen zusammen 21), 52 in Bayern, 18 im Königreih Sachsen, 20 in Württemberg, 17 in Baden, 51 in Hessen, 18 in Medcklenburg, 19 în Lübeck, 34 in Bremen, 75 in Hamburg und 422 in Elsaß-Lothringen. Von“ diesen Weinhandlungen hatten 302 eisernen Kredit 1893/94: 305 und 372 Theilungsläger für Wein 1893/94: 338 —; mehrere hatten beides zugleih. Auf eisernen Kredit waren am 31. März 1895 abgelassen 38 424 t (1000 kg) zum Zollsaß von 20 M für 100 kg, 2496 t zum Sollfaß von 24 Æ, 126 t zum Zoll- saß von 36 M, 12 & zum Zollsay von 48 #4 und 10 & zum Zollsag von 80 ( Zur gleichen Zeit waren in den Theilungélägern vor- handen rund 46300 t Wein. Der Betrag des im Laufe des Jahres 1894/95 den O E für Weinzoll bewilligten Geldkredits belief si auf rund 4,4 Millionen Mark.

Nach der endgültigen Feststellung des Kaiserlichen Statistischen Amts betrug der Ernteertrag im Deutschen Nei: vom Hektar im Jahre im Durchschnitt 1894 1894 von 1884/93 C 3012 271 1,52 198.46 Spelz 426 639 1:23 118. 7 075 020 T7 103. 2 432 913 1,49 1/31 Hafer 5 250 152 1,34 1,19 Kartoffeln 29 049 238 9,60 8,64 Wiesenheu . . . . 18970259 , 3/21 2,83 Der dur(hschnittlihe Ernteertrag des. Jahres 1894 lag also durhgängig über dem zehnjährigen Durchschnitt.

Bier- und Fleischverbrauch im Königreih Sachsen.

Die Zu- oder Abnahme des Bier- und Fleishkonsums if ein sicheres Kennzeichen des sih hebenden oder verminderten Wohlstandes eines Volkes, insbesondere auch der arbeitenden Bevölkerung. Im Königreih Sachsen ist die Zahl der Bierbrauereien seit vierzig Jahren nur wenig von 708 auf 726 gestiegen ; aber die Menge des gewonnenen Bieres hat sich in dieser Zeit beinahe vervierfacht : statt 900 000 11, wie im Jahre 1855, braut man jeyt ca. 4,2 Millionen Hektoliter im Jahre. Dementsprehend hat sih au der Ertrag der Brausteuer von 622000 #4 auf ca. 2,7 Millionen Mark gehoben. Die Menge der verwendeten s\teuerpflihtigen Braustoffe ift in derselben Zeit nach den Veröffentlihungen des Königlichen Statistishen Bureaus von 15# Millionen auf ca. 67 Millionen Kilogramm gestiegen, und zwar sind im leßten Jahr 66,47 Millionen Kilogramm geschrotenes Gerstenmalz, 88 090 kg geshrotenes Weizen- malz, 6200 kg sonstiges Getreide, 84 000 kg Reis, 250 kg Stärke, 113 000 kg Zuder, 2900 kg Syrup und 194 000 kg fonstige Malz- surrogate zum Brauen verwendet worden. Die seit mehreren Jahren übliche Verwendung von Reis zur Bierbereitung hat in leßter Zeit eine auffällige Abnahme «fahren, dagegen ist der Ver- brauch von Weizen zur Herstellung von Weizenbier erheblih gestiegen. Die Ausfuhr von Bier aus Sachsen gegen Steuervergütung ist ohne Bedeutung, die Biereinfuhr aus Bayern und dem Auslande, ins- besondere aus Böhmen, hat dagegen von Jahr zu Jahr bedeutend zugenommen. Der Fleishverbrauch der sächsishen Be- völkerung läßt sich, soweit Rinder und Schweine in Betracht kommen, enau ermitteln, weil für jedes geschlachtete Nind und Schwein eine flaatliche Schlachtsteuer und von dem über die Landesgrenze ein- eine Uebergangs8abgabe erhoben wird. Die daraus gewonnene amtlihe Statistik weist nach, daß von 1865 bis 1894 der Verbrauch von Nindfleish von 14,81 Millionen auf 51,07 Millionen Kilogramm, der Verbrauch von Schweinefleish von 15,49 Millionen auf 80,63 Millionen Kilogramm im Jahre anstieg. Auf den Kopf der in diesen Jahren stark ange- wachsenen Bevölkerung berechnet, stieg der Verbrauh von 7,3 auf 13,8 kg beim Nindfleisch und von 7,6 auf 21,8 kg beim Schweine- fleisch, der Verbrauch beider Fleishsorten zusammen mithin von 14,9 auf 35,6 kg. Dazu kommt dann noch der gleichfalls bedeutende Verbrauch an Kalbfleisch und Schöpsenfleish, über den es statistische a, wte M giebt, da die betreffenden Schlachtthiere niht ver- sieuert werden.

geführten Fleisch

Invaliditäts- und Altersversiherung.

An Anträgen auf Gewährung von Renten find bei der Hanseatischen Versicherungsanftalt eingegangen: a. an Altersrenten:' im Laufe des Jahres 1891 1105, 1892 404, 1893 381, 1894 353 und in der Zeit vom 1. Januar bis Ende August 1895 243, zusammen 2486; þ. an Invalidenrenten: im Laufe des

Jahres 1892 181, 1893 301, 1894 550 und in der Zeit vom 1. Ja-

nuar bis Ende August 1895 581, zusammen 1613; mithin sind seit Beginn des Jahres 1891 bei der Hanseatischen Versicherungsanstalt an Rentenanträgen eingegangen 4099. Von den Anträgen auf Altersrente entfallen auf das Gebiet “der freien und Hanse- stadt Lübeck 421, Bremen 536, Hamburg 1529 und von den auf Invalidénrente auf das Gebiet von Lübeck 201, Bremen 533, Hamburg 879. Von den Anträgen auf Altersrente waren bis Ende August erledigt 2457, und zwar 2153 durch Rentengewäh- rung, 267 durch Ablehnung und 37 auf fonstige Weise. Von den Altersrentenempfängern find inzwischen auêgeschieden 403, von diesen find verstorben 384. Von den Anträgen auf Invalidenrente waren bis Ende August erledigt 1541, und zwar 1142 durch Renten- gewährung, 339 durch Ablehnung und 60 auf fonstige Weise. Von den Invalidenrentenempfängern find inzroishen ausgeschieden 254, von diesen sind verstorben 240. Auf die Gebiete der drei Hanse- städte vertheilen \sich die noch im Bezug der Renten befind- lihen Personen folgendermaßen: Lübeck 297 Altersrenten, 112 Invalidenrenten, Bremen 387 Altersrenten, 322 Invaliden- renten, Hamburg 1066 Altersrenten, 454 Invalidenrenten. Die Jahressumme der bis jeßt gewährten Renten macht insgesammt 482 509 ‘aus, von welhem Betrage 89186 A für die inzwischen ausgeschiedenen Rentenempfänger abzuseßen sind. Nach den Berufs- zweigen vertheilen sich die 3295 Rentenembfänger auf folgende Gruppen : Landwirthschaft und Gärtnerei 222, Industrie und Bauwesen 1391, vandel und Verkehr 588, sonstige Berufsarten 290, Dienst- oten 2c. 804.

Wohlfahrtseinrihtungen.

Wie die atb N der Zentralstelle für Wohlfahrtseinrihtungen“ mittheilt, ist seitens der Kantine der Kaiserlihen Werft zu Kiel für die Arbeiter der Werft auf den der leßteren benachbarten Höhen ein Grundstück von rund 11 ha Größe er- worben, welhes als Park eingerihtet und in dem auch demnähst ein Erholungshaus erbaut werden soll. Ein Theil if vorläufig noch in kleinen Stücken an Arbeiter ver- pachtet, eine Flähe von 10000 qm als Turn- und Spielplaß horizontal eingeebnet. Es ‘ist geplant, daß dort in nächster Zeit die Lehrlinge der Werst an Sonntagen in Jugendspielen unterwiesen werden, daß aber auch die Schuljugend an Wochentagen unter Aufsicht ihrer Lehrer den Plaß benußen darf.

Zur: Arbeiterbewegung.

Aus Leipzig berichtet die „Lpz. Ztg.*, daß in einer Versamm- lung der dortigen Töpfer mitgetheilt würde, es sei in einer von Vertretern der Meister und Gehilfen abgehaltenen Sißung beschloffen worden, dem im Jahre 1891 eingeführten, bisher aber vielfach durch- brochenen Lohntarif nah einigen Abänderungen vom 1. Oktober d. J. ab, zunächst auf ein Jahr, wieder volle Gültigkeit zu geben, wodur den

Gehilfen die gewünschte Lohnerhöhung zu theil wird. Die Meister ai via unter der Tebiacune zugestimmt, daß die Gehilfen für die Durchführung des Tarifs bei allen Meistern eintreten ; dem gegenüber haben die Meister sich verpflichtet, diejenigen Gehilfen in Arbeit zu nehmen, die infolge ihres Eintretens für den Tarif die Arbeit ge- zwungen oder freiwillig verlassen häben. i -

Aus Cardiff meldet „W. T. B.“ vom gestrigen Tage: Der Kongreß der englishen Gewerkvereine (vgl. Nr. 211 d. L beschloß gemäß der neuen Geschäftsordnung, vom Kongre alle Delegirten auszuschließen, welhe nicht eigentlihe Ar- beiter sind. Ausgeshlossen find somit Tom Mann und Burns, sowie alle Trade Councils und ferner Delegirte, die nicht bezahlte Arbeiterbeamte von Trades-Unions find. Der Kongreß nahm später mit großer Mehrheit einen Antrag zu Gunsten des Acht- stundentages an, wovon nur die Bergarbeiter ausgenommen sein follen; ferner wurde einstimmig eine Entschließung angenommen, welche die s{chleunige Abschaffung des Oberhauses verlangt.

Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs- Maßregeln.

Nachweisung über den Stand von Thierseuchen im Deutschen Reich am 31. August 1895.

(Nach den Berichten der beamteten Thierärzte zusammengestellt im Kaiserlichen Gesundheitsamt.)

Nachstehend find die Namen derjenigen Kreise (Amts- 2c. Bezirke) verzeichnet, in welchen Roß, Maul- und Klaucnseuche oder Lungen- seuhe am 31. August herrshten. Die Zahlen der betroffenen Ge- meinden und Gehöfte sind leßtere in Klammern bei jedem

Kreise vermerkt. A. Nob (Wurm).

Preußen. Neg.-Bez. Danzig: Danziger Niederung 1 (1), Dirschau 1 (1). Neg.-Bez. Marienwerder: Strasburg i. Westpr. 1 (1), Briesen 1 (1), Tuchel 1 (1). Stadtkreis Berlin 1 (3). Reg.-Bez. Potsdam: Niederbarnim 1 (1), Westprigniß 2 (2). Reg.-Bez. Stralsund: Greifswald 1 (1), Grimmen 1 (1). Neg.- Bez. Posen: SqMhmiegel 1 (1), Kosten 2 (2), Rawitsch 1 (1). Neg.-Bez. Bromberg : Inowrazlaw 2 (2), Strelno 1 (1), Mogilno 1 (1). Reg.-Bez. Breslau : Naméelau 1 (1), Oels 1 (1), Trebniß 1 (1), Neumarkt 1 (1), Stadtkreis Breslau 1 (1), Glaß 1 (1), Leer! 1 (1). Reg.-Bez. Liegniß: Goldberg-Hainau 1 (1), andeshut 1 (1). NReg.-Bez. D ppeln: Rybnik 1 (1), Neg.-Bez. Erfurt: Stadtkreis Mühlhausen 1 (1), Landkreis Mühlhausen 1 (1). Neg.-Bez. Schleswig: Landkreis Kiel 1 (1), Stormarn 1 (1). Reg.-Bez. Hannover: Sulingen 1 (1). MReg.-Bez. A rnsberg: Arnsberg 5 (11). Reg.-Bez. Düsseldorf: Mülheim a. Ruhr 1 (1). Reg.-Bez. Trier: Wittlich 1 (1). Reg.-Bez. Aachen: Stadtkreis Aachen 1 (1), Landkreis Aachen 1 (1). Bayern. Neg.-Bez. Niederbayern: Landbezirk Passau 1 (1). Neg.-Bez. Pfalz: Kirhheimbolanden 1 (1). Württemberg. Jagstkreis: Gmünd 1’ (1), Hall 1 (1). Donaukreis: Göppingen 1 (1), Ulm 1 (1), res 1 (1). Braunschweig. Helmstedt 1 (1). Hamburg. Geestlande 2 (2), Marshlande 1 (1), Bergedorf 1 (1). Elsaf- Lothringen. Ober-Elsaß: Mülhausen 1 (1). Zusammen 56 Gemeinden 2c. und 64 Gehöfte.

B. Maul- und Klauenseuche.

Preußen. Neg.-Bez. Marienwerder: Thorn 1 (1), Deutsch- Krone 3 (3). Reg.-Bez. Potsdam: Oberbarnim 1 (1), Westhavel- land 1 (1). Neg.-Bez. P osen: Neutomischel 1 (1). RNeg.-Bez. Bromberg: Wongrowiß 1 (1). Reg.-Bez. Merseburg: Stadt- kreis Halle a. S. 1 (1), Querfurt 1 (1), Merseburg 1 (1). NReg.-Bez. Erfurt: Schleusingen 6 (37). Neg.-Bez. Lüneburg: Landkreis aat 2 (4). Reg.-Bez. Stade: Geestemünde 6 (23). Neg.- Bez. Mün ster: Landkreis Münster 1 (1). Reg.-Bez. Koblenz: Mayen 1 (1), Ahrweiler 1 (1). Reg.-Bez. Trier: Saarbrüken 2 (2), Santt Wendel 1 (2). Reg.-Bez. Aachen: Jülich 2 (2). Bayern. Neg.-Bez. Oberbayern: Berchtesgaden 1 (1), Ebersberg 1 (1), Schongau 1 (6), Tölz 1 (3), Landbezirk ¡Traunftein 1 (3), MNeg.-Bez. Oberpfalz: Neustadt a. W. N. 1 (1), Tirschenreuth 2 (10). Neg.-Bez. Oberfranken: Landbezirk Bamberg T 1 (1), Landbezirk Forchheim 1 (1), Kronach 1 (2), Landbezirk Kulmbach 2 (3), Lichten- fels 6 (22), Münchberg 2 (2), Stadtsteinah 6 (19), Staffelstein 1 (1), Wunsiedel 1 (1). Reg.-Bez. Mittelfranken: Landbezirk Rothenburg a. T. 1 (2). Reg.-Bez. Unterfranken: Ebern 1 (1), GBerolzhofen 2 (4), Hammelburg 1 (3), Haßfurth 1 (1), Königshofen 1 (1), Landbezirk Schweinfurt 3 (4). Neg. - Bez. Schwaben: Stadtbezirk Memmingen 1 (1), Landbezirk Kempten 1 (1), Landbezirk Memmingen 2 (4). Sachsen. Kreishauptm. Leipzig: Döbeln 1 (1), NRochlig 1 (1). Kreishaupbtm. Zwickau: Plauen 1 (1). Württem- berg. Neckarkreis: Backnang 1 (1), Böblingen 1 (6), Heilbronn 2 (11), Lonberg 1 (3), Ludwigsburg 1 (17), Marbach 1 (3). Jagfst- kreis: Crailsheim 1 (3), Gerabronn 2 (4), Heidenheim 4 (17), Künzelsau 4 (19), Mergentheim 1 (1), Neresheim 1 (4). Donaus- kreis: Blaubeuren 1 (2), Geislingen 4 (34), Laupheim 1 (2), Riedlingen 1 (3), Ulm 1 (4). Baden. Landestommiss. Ko tanz: Engen 1 (17), Donaueschingen 1 (1). Landeskommiss. Freiburg: Arens 1 (5), Neustadt 1 (1). Landeskommiss. Man-n heim:

delsheim 4 (119), Buchen 1 (45), Mosbach 1 (1), Tauberbischofsheim 2 (42). Sachsen-Weimar. Neustadt a. O. 1 (2). Oldeuburg. Herzogthum Oldenburg: Brake 1 (15). Braunschweig. Wolfen- büttel 1 (1). Sachsen-Meiningen. Hildburghausen 1 (Vrtsfperre). Sachsen-Coburg-Gotha. Herzogthum Coburg: Landbezirk Coburg 1 (2). Herjogthum Gotha: Landbezirk Ohrdruf 1 (26). Schwarz- burg-Rudolstadt. Königsce 1 (1). Elsaß-Lothringen. Unter- Elsaß: Hagenau 1 (1). Ober-Elsaß: Altkirch 1 (7), Mülhausen 5 (33), Thann 2 (6). Zusammen 135 Gemeinden 2c. und 645 Gehöfte.

C. Lungenseuche.

Preußen. Neg. -Bez. Magdeburg: JIerihow T 1 (1), Kalbe 1 (1), Wolmirstedt 5 (7), Neuhaldensleben 5 (5). Reg.-Bez. Düsseldor f: Landkreis Krefeld 2 (3), Neuß 1 (1). Neg.-Bez. ln Stadtkreis Köln 1 (1), Landkreis Köln 3 (4), Bergheim 1 (1), Euskirchen 2 (3). Neg.-Bez. Aachen: Düren 3 (3). Sachsen. Kreishauptm. Leipzig: Borna 2 (3). Sachsen - Weimar : Apolda* 2 (2). Sachsen-Altenburg : Roda 1 (1). Anhalt. Zerbst 1 (2). Zusammen 31 Gemeinden 2c. und 38 Gehöfte.

Handel und Gewerbe.

Täglihe Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien.

_ An der Ruhr sind am 4. d. M. gestellt 10837, nit recht- zeitig gestellt keine Wagen. : In Oberschlesien sind am 3. d. M. gestellt 4125, nicht re{cht- zeitig gestellt keire Wagen.

__ _— Die „Rhein.-Westf. Ztg.“ berichtet vom rheinisch-west - fälishen Eisen- und Stahlmarkt: Die Haltung des rheinisch- westfälishen Eisenmarktes ist im Verhältniß zur vorigen Woche in mancher e U noch fester geworden. Stellenweise laufen Nach- fragen und Aufträge flotter ein als bisher; hier und da lassen sh selbst erhöhte Preise erzielen. Vereinzelte Werke haben * ihre Arbevgus fast bis zum Schluß des Jahres untergebracht und ibn ohne Preisaufshlag keine weiteren Aufträge mehx. Für einige Artikel wird es aber noch recht s{wer, ihre un- lohnenden Preise aufzubessern. Eisenerze sind im wesent- lichen unverändert geblieben. Im Siegerland find Spateisensteine, namentli Pee für Lieferung im leßten Vierteljahr gut gefragt. Luxemburg-Lothringer Minette is in Haltung und Preis unverän- dert. Ausländishe Erze sind in leßter Zeit wieder mehr be- gehrt. Auf dem Roheisenmarkt hat die feste Tendenz

der Es Wochen im wesentlichen angehalten. Man beginnt allmählih, \sich für das vierte Vierteljahr zu decken, und da manche Hochofenwerke ihre Erzeugung schon für einige Monate vershlossen haben, so dürfte eine energischere Abnahme der Lager- vorräthe als bisher zu erwarien sein. Dié Preise behäupten fh vorläufig auf ihren bisherigen En doch hofft man, wenn die jeßige Stimmung anhält, bald auch Aufbesserungen durchfeßen zu können. Auf dem Walzeisenmarkt hält die im ganzen Ag Nach- frage und die feste Haltung unverändert an. Stabeisen erfreut sich nah wie vor einer guten Nachfrage; die besseren Werke sind auf 6 bis 8 Wohen gut mit Aufträgen versehen, und der Betrieb . ist ein regelmäßiger. Das Trägergeschäft ist noch leidlich lebhaft, ohne daß sich höhere Preise er- zielen ließen. Ueber Bandeisen liegen keine Nachrichten von Belang vor; Preis- und Absaßverbältnisse sind unverändert. Die Nachfrage in Grobblech en hat fi merklichß gehoben; die Käufer scheinen eingesehen zu haben,. daß längere Zurückhaltung der festen Haltung von Walzeifen gegenüber von keinem Erfolg ist, und treten deshalb zahlreiher an den Markt. Die Preise sind fest, aber nech wenig lohnend. Für Feinbleche hat die stärkere Nachfrage angehalten, der R ift stellenweise sogar ein recht flotter; die Folge davon ift, daß auh die Preise fes {ind und stellenweise sogar kleine Erhöhungen durhge|eßt werden können. Auch für Walzdraht hat die bessere Nachfrage angehalten. Nieten sind vernachlässigt und niedrig im Preise. Die Maschinen- und Konstruktionêwerkstätten haben nur vereinzelt lohnende Be- s{äftigung; ein großer Theil von ihnen arbeitet noch mit beshränktem Betriebe und erzielt wenig Nußen. Die Eisengießereien sind gas nur vereinzelt genügend beschäftigt, wovon selbst die früher esser besdäftigten Röhrengießeretien nicht auszunehmen sind. ee e Geschäftslage der Bahnwagenanstalten ist nihts Neues zu berichten.

Die „Statistischen Uebersichten, betreffend den auswärtigen Handel des österreihish-ungarischen Zoll- gebiets im Jahr 1895“, die vom Statistishen Departement im osterreihishen Handels-Ministerium zusammengestellt werden, enthalten im VIII. Heft die Cin- und Ausfuhr im Juli 1895.

Magdeburg, 4. September. (W. T. B.) Zuckerbericht. Kornzucter, exkl., von 92 9/0 —, neue —,—. Kornzudcker exkl., 88 9/0 Rendement —,—, neue 9,70—9,90. Nagprodukte extl., 75% Rendement 7,05—7,70. Fest. Brotraffinade T1 22,75—23,00. Brotraffinade 11 22,50. Gem. Raffinade mit Faß 22,50—23,00, Gem. Melis I mit Faß 22,00. Fest. Rohzucker I. Produkt Transito f. a. B. Hamburg pr. September 9,50 Gd., 9,574 Br., pr. Ok- tober 10,00 bez., 10,025 Br., pr. November-Dezember 10,15 Gd., 10,174 Br., pr. Januar-Februar 10,373 Gd., 10,423 Br. Fest.

Leipzig, 4. September. (W. T. B.) Kammzug-Termin- handel. La Plata. Grundmuster B. pr. September 3,375 A, pr. Oktober 3,40 Æ, pr. November 3,425 #, pr. Dezember 3,4223 é, pr. Januar 3,45 4, pr. Februar 3,477 #, pr. März 3,50 #, pr. NOril 350 ( t. Mat 3,925 #6, pt Uit 3028 o, t: Jul 3,55 M, pr. August 3,55 A Umsay 90 0090 kg. Behauptet.

Mannheim, 4. September. (W. T. B.) Produktenmarkt. Weizen pr. November 13,80, pr. März 14,25. Roggen pr. November 11,60, pr. März 12,10 Hafer pr. November 12,00, pr. März 12,40. Mais pr. November 10,40, pr. März 10,40.

Bremen, 4. September (W. T. B.) Börsen - Schlußbericht. Raffiniertes Petroleum. (Offizielle Notierung der Bremer Lrole - Börse.) Fest. Loko 6,20 Br. Baumwolle.

est. Upland middl. loko 405 F. Schmalz. Ruhig. Wilcox 32% A, Armour shield 32} 4, Cudahy 334 4, Fairbanks 275 y. Speck. Ruhig. Short clear middling loko 30. Wolle. Umsaß 105 Ballen. Tabak. Umsay 18 Faß Stengel.

Hamburg, 4. September. (W. T. B.) Kaffee. Glaguttteg bericht.) Good average Santos pr. September 743, pr. Dezember 73, pr. März 712, pr. Mai 71. Behauptet. Zuckermarkt. (Schlußbericht.) Rüben-Nohbzucker I. Produkt Basis 8809%/9 Nendes- ment neue Usance, frei an Bord Hambura pr. September 9,55, pr. Dezember 10,274, pr. März 10,55, per Mai 10,724. Fest.

Wien, 4. September. (W. T. B.) Ausweis der öster reihi}\ckch- ungarishen Staatsbahn (österreihisches Neß) vom 1. bis 31. August 2 302 052 Fl., Mindereinnahme gegen den entsprehenden Zeitraum des vorigen Sahres 178 560 F.

Die Brutto-Einnahmen der O rientbabhnen betrugen in der 33. Woche (vom 13. August bié 19. August 1895) 210 639 Fr. Zunahme gegen das - Vorjahr 32654 Fr. Seit Beginn des Betriebsjahres (vom 1. Januar bis 19. August 1895) betrugen die N 6 394 873 Fr., Abnahme gegen das Vorjahr 84316 Fr.

Pest, 4. September. (W.T.B.) Produktenmarkt. Weizen loko behauptet, pr. Herbst 6,36 Gd., 6,38 Br., pr. Frühjahr 6,83 Gd., 6,85 Br. Roggen pr. Herbst 5,66 Gd., 5,68 Br., pr. Frühjahr 6,40 Gd., 6,46 Br. Hafer pr. Herbst 5,66 Gd., 5,68 Br., pr. Frühjahr 5,95 Gd., 5,97 Br. Mais pr. September-Oktober 5,35 Gd., 5,40 Br., pr. Mai-Juni 4,61 Gd., 4,62 Br. Kohlraps pr. August- September 9,55 Gd., 9,65 Br. :

London, 4. September. (W. T. B.) An der Küste 4 Weizen- ladungen angeboten. i

96% STJavazucker 113 stetig, Nüben-Rohzucker loko 9F stetig. Chile-Kupfer 463, pr. 3 Monat 477. E

Amsterdam, 4. September. (W. T. B.) Java-Kaffee good ordinary 552. Bankazinn 392. j E

New-York, 4. September. (W. T. B.) Die Börse er- öffnete in fester Haltung; im weiteren Berlauf trat eine allgemeine S ein; der Schluß blieb recht fest. Der Umsaß der

ktien betrug 435 000 Stü. J

Weizen eröffnete in stetiger Haltung, fel dann aber während des ganzen Börsenverlaufs infolge matter uslandsnachrichten und Verkäufe des Auslandes sowie auf Realisierungen in New-York und reihlihes Angebot im Nordwesten. Schluß willig. Mais fette höher ein, ging aber dann infolge günstiger Witterung sowie infolge der matten Weizennotierungen im Preise zurück und {loß willig.

Waarenbericht. Baumwolle-Preis in New-York 8F, do. do. in New-Orleans 71/16, Petroleum Stand. white in New-York 7,10, do. do. in Philadelphia 7,05, do. rohes (in Cafes) —, do. Pipe line Certific. pr. Juli 1254 nom.,, Schinalz Western steam 6,20, do. Nohe u. Brothers 6,50, Mais per September 39, do. per Oktober 3824, do. per Dezember 353. Rother Winterweizen 644, Weizen per September 632, do. per Oktb. 63#, do. per Dezember 692, do. pr. Mai 692. Getreidefraht nah Liverpool 2, Kaffee fair Nio Nr. 7 16, do. Rio Nr. 7 per Oktober 14,60, do. do. per Dezember 14,45,

Mehl, Spring-Wbeat clears 2,80, Zucker 3, Kupfer 12,10.

Weizen - nen der leßten Woche von den atlantischen Häfen der ereinigten taaten nah Große britannien 72 000, do. nach Frankreich —, do. nach anderen Häfen des Kontineits 6000, do. von Kalifornien und Oregon nach Großbritannien 29 000, do. nach anderen Häfen des Kontinents

Orts. i:

Chicago, 4. September. (W. T. B.) Weizen anfangs stetig, dann einige Zeit fallend infolge großer Ankünfte im Nordwesten, \{chwächerer Kabelberihte und lebhafter Verkäufe; später trat u Deckungen der Baissiers eine Besserung ein, die jedo gegen Schlu auf allgemeine Liquidation wieder verloren ging. Schluß rubig. | Mais weichend infolge günstiger Ernteberichte und im Einklang mit dem Weizen. Schluß wg, i

Weizen pr. September 583, pr. Dézember 603. Mais pr. September 324. Schmalz pr. September 5,82, pr. November —. Speck f\höort clear nomin. ork pr. September 8,25.

Zählort | Gondgemeinte

Zweite Beilage

zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlih Preußischen Staats-Anzeiger.

Mi 212.

Berlin, Donnerstag, den 5. September

1895.

Formulare und Anweisungen für die Volkszählung von 1895.

Königreich Preußen. : Volkszählung am 2. Dezember 1895, Zählkarte für in der Haushaltung Anwesende. Zählbezirk Nr. | Kreis

Zählkarte Nr.—— des Zählbriefes Nr. Stadtgemeinde

Gutsbezirk

1) Vor- und Familienname : 2) Geshlecht: männlich, weiblich. - (Zutreffendes is zu unter- streihen !) - 3) Alter: geboren den im Jahre oder in vollen Jahren : Jahre alt.

4) Familienftand : ledig (d. h. weder verheirathet noch ver- eirathet gewesen), verheirathet, verwittwet, geschieden (auf Lebenszeit gerihtlich gétrennt). (Zutreffendes is zu unter- \treihen !)

5) Religionsbekenntuif :

6) Staatsangehörigfkeit :

7) Beruf, Stand, Erwerb, Gewerbe, Geschäft oder Nah- rungszweig :

B. Königreich Preußen.

Volkszählung am 2. Dezember 1895. Haushaltungsverzeichniß des Zählbriefes Nr. Zählbezirk Nr. Stadtgemeinde

Zählort | Landgemeinde Gutsbezirk

ars

Familien- E Orts- wandt- name. Vorname schaft oder anwesende (Für (kann Se Bevölkerung. Ehefrauen der!| abgekürzt zum Name des | werden.) | Haushal-

tungs- Mannes.) vorstande.

ind reichs-

t

o | angehörige aktive Milit

Laufende Nummer. personen Religionsbekenntniß.

Darunter

a. Haupt-Beruf oder -Erwerb: b. Stellung im Hauptberufe (ges{äftlihes, Arbeits- oder Dienstverbältniß): 8) Für männlihe und weiblihe Arbeiter, Dienstboten, Ge- sellen und sonftige Arbeitnehmer, auch für Haus- industrielle und Heimarbeiter, mit Aus\{chluß der dauernd völlig Erwerbunfähigen: a. Angabe, ob gegenwärtig (d. h. am 2. Dezember 1895) in Arbeit, Stellung (ja oder nein)?

b. Wenn die Frage 8a mit „nein“ beantwertet ist : Seit wieviel Tagen außer Arbeit, Stellung? ——— Ist die Arbeitslosigkeit dur vorübergehende Arbeitsunfähig-

Teil Veranlaßt (14 Oder Nein) ————

9) Für reich8angehörige Militärpersonen des arine im aftiven Dienfte, sowie für Militär- und Marineverwaltung: Charge— Truppentheil, Kommando- oder Verwaltungsbehörde

eeres und der ivilbeamte der

10) Für reichs8angehörige landsturmpflichtige Männer im Alter von 39 bis 45 Jahren:

Angabe, ob militärisch ausgebildet: a. im Heere? þ. in der Marine? oder c. ob nicht militärish ausgebildet? (Zu- treffendes ift zu unterstreichen !)

11) Etwaige Mängel und Gebrechen : Blind auf beiden Augen? taubstumm? geisteskrank? Jst das Gebrechen angeboren oder später entstanden ? (Zutresfen- des ift zu unterstreichen !)

Muster einer ausgefüllten Zählkarte A. Königreich Preußen. Volkszählung am 2. Dezember 1895. Zählkarte für in der Haushaltung Anwesende. Zählkarte Nr. 5 —— des Zählbriefes Nr. 5 —— Zählbezirk Nr. 3 —— Stadtgemeinde Pyritß ———— | Kreis

“Sählort | Landgemeinde O Gutsbezirk —— Pyriß

1) Vor- und Familienname: Otto Bethke 2) Geshlecht: männlich, weiblich. (Zutreffendes ist zu unter- streichen !) 3) Alter: geboren den 15. Juli oder in vollen Jahren : Jahre alt. 4) E aa: ledig (d. h. weder verheirathet noch ver- eirathet gewesen), verheirathet, verwittwet, geschieden (auf Lebenszeit gerichtlich getrennt). (Zutreffendes is zu unter- streichen !) Religiousbekenntuif : evangelis{-lutherisd —_— Staatsangehörigkeit: D ) Beruf, Staud, Erwerb, Gewerbe, Geschäft oder Nah: rungszwveig : a. Haupt-Beruf oder -Erwerb : Maurer ———t— b. Stellung im Hauptberufe (ges{äftliches, Arbeits- Dienstverhältniß) : Polen (gEGGHA E E Für männlihe und weiblihe Arbeiter, Dienstboten, Ge- selleu und sonstige Arbeitnehmer, Es für Sanus- industrielle und Heimarbeiter, mit Ausschluß der dauernd völlig Erwerbunfähigen : a. Angabe, ob gegenwärtig (d. h. am 2. Dezember 1895) i Arbeit, Stellung (ja oder nein)? nein E 2 Ls h. Wenn die Frage 8 a mit „nein“ beantwortet ift: Seit wieviel Tagen außer Arbeit, Stellung ? 14 Tage Ist die Arbeitslosigkeit durh vorübergehende Arbeitsunfähig- TEIE Detanidnt (1a Ober nen) E fer reihs8angehörige Militärpersoneu des árine im aftiven Dienste, sowie für Militär- und Marineverwaltung: Charge naRa, Kommando- oder Verwaltungsbehörde EeL, ür reichsangehörige landfturmpflihtige Männer im Alter von 39 bis 45 Jahren: 9 Per ob militärisch ausgebildet: a. im Heere? b. in der arine? oder c. ob nicht militärisch ausgebildet ? (Zu- treffendes is zu unterstreichen !) (9

11) Etwaige Mängel und Gebrechen: Blind auf beiden Augen ? taubstumm? geisteskrank? It das Gebrechen angeboren oder später entstanden? (Zu- treffendes ist zu unterstreichen !)

eeres und der ivilbeamte der

Laufende Nummer.

im Jahre 1855 ——-

[lm So] ae] o] lc] rol

zusammen

l Die Richtigkeit und Vollständigkeit der Angaben in den Zähl- karten A und in diesem Haudhalkungsverzeicbniffe wird hiermit

bescheinigt von Unterschrift des Haushaltungsvorstandes :———— oder des Zählers:

Muster eines ausgefüllten Haushaltungsverzeichuisses W.

B. Königreich Preußen.

Volkszählung am 2. Dezember 1895, Haushaltungsverzeichnifß; des Zählbriefes Nr. 5

Zählbezirk Nr. 3 ——

Stadtgemeinde Pyritg —— Zählort | Landgemeinde

Gutsbezirk

är-

Familien- Ver- wandt- name. Vorname aft oder] anwesende

(Für (kann Cie Bevölkerung Ehefrauen der| abgekürzt Name des | werden.) Mannes.)

P

Darunter sind rei

Milit

personen.

zum R Haushal- |

tungs-

vorstande. | M. w.

Neligionsbekenntniß.

D | angehörige aftive

; 3, | Haushal-

E tungs- _Friedrich vorstand E ev. | Emma } Ehefrau Ï ev.

| Paul Sohn ev. Ä | Anna E ev. evang.- .| Bethke _Otto Neffe e luth. .|_ Steffen _Joseph } Geselle fath. .|_ Wendland | Bertha | Magd Bapt. in Woh- nung

| Emil | und Kost 12

auf Be- Reinhold} f\uch

.| Borchardt

.| Gottschalk ref.

A einquar- Sigism. | tiert ev.

.| Brunkow

zusammen 6 4

Die Nichtigkeit und Vollständigkeit der Angaben in den Zähl- farten A und in diesem Haushaltungsverzeichnisse wird hiermit bescheinigt von

Unterschrift des Haushaltungsvorstandes: Hanke—

Oder DES 2IUDLETA ai —————

C. Anleitung zur Ausfüllung der Zählpapiere A und B.

1) Vertheilung der Zählpapiere.

Für jede Haushaltung is ein Haushaltungsverzeichniß B, und für jede anwesende Person dieser Haushaltung f eine Zählkarte A bestimmt. Unter „Haushaltung“ sind die zu einer Wohn- und haus- wirthschaftlihen Gemeinschaft vereinigten Personen zu verstehen.

Einer Haushaltung gleich zu behandeln find die einzeln lebenden Personen, welche eine besondere Wohnung innehaben und eine eigene Hauswirthschaft führen.« Andere alleinstehende Per- sonen, z. B. Zimmerabmiether ohne eigene Hauswirthschaft, Schlaf- gänger u. f. w., werden in die Liste detlenigen S auf- genommen, bei welcher sie wohnen und welche für sie die Hauswirth- schaft führt, au wenn sie in derselben keine Verköstigung empfangen.

DieHaushaltungsvorstände werden sihvergewissern und dafür sorgen, daß keine der Personen, welche sich in den von ihnen benußten oder weiter vermietheten E ENE befinden, bei der Zählung übergangen werde. Die in einer Kaserne oder in Massenquartieren untergebrahten oder auf Wache, in einem Arresthaus oder Lazareth befindlichen Militärpersonen, die Gäste eines Gasthauses, die Mitglieder eines

Mes, die in Anstalten aller Art (Klöster, Erziehungs-, Ver- orgung8-, Armen-, Kranken-, Strafanstalten, Gefängnisse u. \. w.) untergebrahten Personen, die“ Bemannung eines Schiffes u. \. w. sind ebenso wie die Theilnehmer einer Haushaltung anzusehen und als eine folhe zu zählen. Solche Anstaltshaushaltungen find dur eine ent- sprechende Bezeihnung im Kopfe des Haushaltungsverzeichnisses B neben der Nummer des Zählbezirks kenntlih zu machen. Das An- staltspersonal (Wärter, Köchinnen u. \. w.) ist nicht bei den Gästen und Anstaltsinsassen, sondern bei der Haushaltung des Gastgebers, Anstalksvorstehers u. \. w. bezw. für fich besonders als eigene Haus- haltung aufzuführen; insoweit sih aber unter diesem Perfonal be- sondere Haushaltungen oder einzelne Personen mit eigener Haus- haltung befinden, ift für diese je ein besonderes Haushaltungsver- zeichniß auszufüllen. i

Reicht ein Haushaltungsverzeihniß für eine Haushaltung oder Anstalt nicht aus, so sind die zugehörigen Personen unter fortlaufender Nummer in zwei oder Gebr Haushaltungsverzeichnisfse einzutragen. In diesem Falle is die Zahl der zugehörigen Ver- zeihnisse auf dem ersten Haushaltungsverzeihniß zu vermerken. -

2) Ausfüllung und Abholung der Zählpapiere.

Die Zählpapiere A und B werden am 2. Dezember Vor- mittags durh die Haushaltungsvorstände bezw. eigene Hauswirth- schaft führenden einzeln lebenden Perfonen, die Vorsteher der An- stalten selbst oder geeignete Vertreter ausgefüllt. Die Richtigkeit und Vollständigkeit der darin gemachten Angaben ist von dem Haus- haltungsvorstande durch Unterschrift auf dem Haushaltungsverzeih- nisse B zu bescheinigen.

__ Zur Erlangung von Auskunft bei Zweifeln über die Art der Eintragungen und bei nachträglih entstehendem Bedarf an Zähl- papieren wende man sich an den Zähler oder an die Zählungs- kommission (Ortsbehörde).

Die Abholung der Zählpapiere durh die Zähler beginnt am 2. Dezember Mittags.

3) Personen, welche zu zählen find.

__ In die Zählpapiere A und B sind alle Personen ohne Ausnahme einzutragen, welche vom 1. Dezember auf den 2. Dezember: in der Wohnung des Haushaltungsvorstandes und den zugehörigen Näum- lichkeiten üb ernachtet haben, ohne Unterschied, ob dieselben dauernd oder vorübergehend anwesend, Inländer oder Ausländer, Militär- oder Zivilpersonen sind.

Für Personen, welche sich in der Naht vom 1. Dezember auf den 2. Dezember in vershiedenen Wohnungen aufgehalten haben, gilt die eigene Wohnung oder, wenn nur fremde Wohnungen in Frage stehen, diejenige Wohnung, in welcher sie sich zulegt aufgehalten haben, als Nachtquartier. __ Personen, welche in der bezeihneten Naht in keiner Wohnung übernahtet haben (wie Reisende auf Eisenbahnen, Posten u. \. w., Eisenbahn- und Postbedienstete, die Nacht über beschäftigte Arbeiter u. \. w.), werden in derjenigen Haushaltung gezählt, in der sie am Vormittag des 2. Dezember anlangen. __ Als entscheidender Zeitpunkt gilt die Mitternacht, sodaß von den in der Nacht vom 1. Dezember auf den 2. Dezember Geborenen und Gestorbenen die vor Mitternacht Geborenen und die nah Mitternacht Gestorbenen mitzuzählen sind.

4) Zur Ausfüllung der Zählkarten A.

Die Zählkarten A find mit fortlaufenden Nummern zu versehen, wobei die für die Ausfüllung des Haushaltungsverzeichnisses B vor- geschriebene uug det in der Haushaltung zu zählenden Personen innezuhalten ist. ie Beantwortung der Fragen geschieht dur Unterfstreihen der zutreffenden Worte der Frage und nur, wo dies unmögli ist, durch Worte oder Zahlen. Folgendes dient zur Er- läuterung einiger Fragen.

Zu 1. Familienname. Verheirathete Frauen führen den Familiennamen ihres Ehemanns.

Zu 2. Das Geschlecht, muß hier Oa werden, da das- selbe aus dem Vornantien niht immer (z. B. Maria) zu entnehmen ist.

Zu 3. Alter. Die Angabe des Geburtstags und des Jahres der Geburt genügt. Sollte die genaue Feststellung des Geburtstags und Ihres indessen niht möglich sein, so ist das Alter der betref- fenden Perfonen in vollendeten Jahren (bei Kindern von unter einem Jahre nah Monaten bezw. Tagen) möglichst zutreffend anzugeben.

Zu 5. NReligionsbekenntniß. Die genaue Bezeichnung des Religionsbekenntnisses ist dringend erwünscht, insbesondere sind au die Alt- oder Separiertlutheraner, Altreformierten, Herrnhuter, Mennoniten, Apostolischen (Irvingianer), Baptisten, Presbyterianer, Methodisten u. \. w. deutli als solche zu bezeihnen, nit aber als Evangelische einzutragen. Unbestimmte Ausdrücke wie Christ, Pro- testant u. dgl. sind zu vermeiden. Für ungetaufte Kinder is das Bekenntniß anzugeben, in welhem sie erzogen werden oder erzogen werden follen.

Zu 6. Staatsangehörigkeit. Für Angehörige deutscher Staaten ist „D“, für jede andere Person ist der Staat, welchem die- selbe gegenwärtig als Staatsbürger oder Unterthan angekört, anzu- eben. Insbesondere ist zu beachten, daß Neichsausländer die deutsche

taatsangehörigkeit niht dur vieljährigen Aufenthalt, sondern nur dur förmliche Naturalisation oder Frauen durch Ver- heirathung an einen Angehörigen des Deutschen Reichs erwerben. Kinder von NReichsausländern, welhe im Deutshen Reiche geboren sind, sind dadurch nicht Reichsangehörige geworden.

ZU 7. Beruf, tand, Erwerb, Gewerbe u. |. w. „Hauptberuf“ ist derjenige, auf dem hauptsächlih die Lebensftellung beruht und von dem der Erwerb oder defsen größter Theil herrührt. Ausdrücke wie Fabrikant, Kaufmann, Arbeiter sind unzureihend; es muß vielmehr der besondere Zweig der Fabrikation, des Handwerks, Handels oder sonstigen Berufs, in welchem die gezählte Person thätig ist, angegeben werden. Insbesondere sollen Arbeiter und Tagelöhner stets den Arbeits- oder Geschäftszweig angeben, in dem sie ständig oder meistens arbeiten (ob in Landwirthschaft, bei Garten-, Forst, Bau-, Cisenbahn-, Chaussee- Hafen, Kanalarbeiten u. \. w.), ebenfo Dienstboten (ob für häusliche ienste, persönliche Bedienung oder aber ob für Landwirthschaft, Handel, Gastwirthschaft oder für welches andere Gewerbe). Für Personen, welche keinen erwerbenden Beruf ausüben und aus eigenem Vermögen, von Renten, Pensionen oder Unterstützung leben, i} ‘eine Bezeichnung einzutragen, welche ersihtlih macht, daß fe nicht mehr erwerbsthätig find, z. B. Rentner, Penfionär, Ls Altsiger, Leibzüchter, Almosenempfänger.

enn Ehefrauen, sonstige weibliche Angehörige und Kinder eine mit Erwerb verbundene Se OREgun treiben und diese Thätigkeit niht bloß eine nebensächlihe ift, fo a5 in deren Zählkarten gele frage ebenfalls zu beantworten; die Be orqung des Hauswesens ift ür Ehefrauen und weibliche Familienmitglieder nicht als Erwerb- thätigkeit anzusehen. Für in der Berufsvorbereitung befindlihe Per- sonen ist eine bezügliche Angabe, z. B. Student, Schüler u. |. w. einzutragen. Nicht mehr im Dienst befindlihe Beamte, Offiziere u. |. w. sind durh den Zusay „a. D.“ oder ,„z. D.“ oder „pens.“ als solche zu bezeichnen. h

Die „Stellung im A hat (das Arbeits« oder Dienstverhältniß) ift lo deutlih anzugeben, daß man genau erkennen kann, ob die e lahday erson \

selbständ % Geschäftsleiter ist (als Eigenthümer, Pächter, Meister, Direktor, Unternehmer, Administrator, Inhaber)