1895 / 223 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 17 Sep 1895 18:00:01 GMT) scan diff

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Bekanntmachung.

Gemäß 8 46 des Kommunalabgabengeseßes vom 14. Juli 1893 wird hierdurch zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß das fenerpige Reineinkommen der Königsberg-Kranzer E enbahn für das Betriebs-Rechnungsjahr 1894/95 93730 4

ägt.

Königsberg i. Pr., den 14. September 1895.

Der Königliche Eisenbahn-Kommisfsar. Simson, Eisenbahn-Direktions-Präsident.

Bekanntmaqun g.

Gemäß S 46 des Kommunalabgabengeseßes vom 14. Juli 1893 (Gesez-Samml. S. 152) wird hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebraht, daß aus dem Betrieb der Ronsdorf- Müngstener Eisenbahn für 1894/95 ein kommunalabgabe- pflichtiger- Reinertrag nicht erzielt worden ist.

Elberfeld, den 13. September 1895.

Der Königliche S ieck.

Bekanntmachung.

Gemäß 8 46 des Kommunalabgabengeseßes vom 14. Juli 1893 (Geseßz-Samml. S. 152) wird hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß der im laufenden Steuerjahr zu den Kommunalabgaben einschäßbare Reinertrag aus dem Betriebs- jahre 1894/95 bei der Eisern- Siegener Eifenbahn auf 43410 # festgestellt worden ist.

Elberfeld, den 15. September 1895,

Der Königliche F R ee. WVlUEC.

Angekommen : Seine Excellenz der Staats- und Kriegs-Minister, General der Infanterie Bronsart von Schellendorff; Seine Excellenz der kommandierende Admiral, Admiral Kno Lt: der Unter-Staatssekretär im Ministerium für Handel und Gewerbe Lohmann, von Königsberg i. Pr.

Nichtamtliches.

Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 17. September.

Seine Majestät der Kaiser und König find gestern Abend um 7 Uhr 5 Minuten wohlbehalten auf der Wildpark- Station bei Potsdam eingetroffen.

Der General-Lieutenant von Hoffbauer, Jnspekteur der Feld- Artillerie, hat Berlin verlassen.

Der General-Stabsarzt der Armee, Profissor Dr. von Coler, Wirklicher Geheimer Ober-Medizinal-Nath und Chef des Sanitäts-Korps, ist hierher zurückgekehrt.

Kiel, 17. September. Der Kreuzer „Marie“ ist gestern Abend 9 Uhr durch den Kaiser Wilhelms - Kanal nah drei- jähriger Abwesenheit hierher zurügekehrt. Der Marine- Oberpfarrer Langheld ist heute Vormittag hier gestorben.

Sachsen-Weimar-Eisenach. Seine Königlihe Hoheit der Großherzog ist aus Scheveningen zurückgekehrt und hat sich zu längerem Auf- enthalt nah der Wartburg begeben.

Sachsen-Altenburg. Der Geburtstag Seiner Hoheit des Herzogs ist gestern im ganzen Lande festlich begangen worden. Jn Schloß Hummelshain, wo sih Seine Hoheit zur Zeit aufhält, wohnten der Feier Jhre Königlichen Hoheiten der Prinz und die Prinzessin Albrecht von Preußen, sowie der Prinz Friedrih Wilhelm bei.

Schwarzburg-Sondershausen. Der Landtag ist auf den 19. d. M. einb:rufen worden.

Oesterreich-Ungarn.

Der Gesandte in Belgrad Freiherr von Thömmel ist, wie die „Wiener Ztg.“ meldet, unter Verleihung der Geheim- rathswürde in den Ruhestand verseßt, der Gesandte in Teheran Baron Schießl zum Gesandten in Belgrad, der Legations- Rath Graf Brandis zum Gesandten in Lissabon, der Legations-Rath Graf Wydenbruck zum Gesandten in China, Japan und Siam und der Legations-Rath Eperjesy zum Ge- sandten in Teheran ernannt worden.

Dem „Fremdenblatt“ und der „Neuen Freien Presse“ zu- folge wird die Konstituierung des neuen Mini- steriums am 2. Oktober erwartei. Der Reichsrath soll gegen den 20. Oftober einberufen werden. Als Programm des Grafen Badeni wird eine neue Wahl- und Steuer- reform und der Ausgleih mit Ungarn bezeichnet, welch leßterer als eine unbedingte Staatsnothwendigkeit anzusehen sei. Das neue Kabinet würde fich an die gemäßigten Parteien wenden, den extremen und radikalen Parteien aber nöthigenfalls mit dem gebotenen Ernst entgegentreten. Als Nachfolger des Grafen Badeni im Statthalter-Posten für Galizien wird der Landmarschall Fürst S anguszko bezeichnet.

Ein Communiqué der Vereinigten deutschen Linken erklärt, daß der Vorstand in wiederholten Be- sprehungen die augenblicklihe politishe Lage berathen habe, welche durch die Bildung des neuen Kabinets cie Einfluß der Parteien des Abgeordnetenhauses entstanden

Ministeriums Bie ur Zeit nur eine allseitig unab- hängige H m diejelbe auf der Grundlage der Partei festzuhalten, habe der Vorstand beschlossen, unmittelbar nah er definitiven Ernennung des Ministeriums eine Partei- Konferenz nach Wien einzuberufen. 6 Die in dem Memorandum-Prozeß zu mehrjährigen Gefängnißstrafen verurtheilten rumänishen Agitatoren wurden gestern infolge telegraphischen Befehls aus den Staats- gefängniien zu Szegedin und Waizen entlassen. Die Ent- assenen begaben sh nach Budapest, um dem Minister- Präsidenten für seine Befürwortung der Begnadigung beim Kaiser zu danken.

Jtalien.

Der König und die Königin sind heute in Rom ein- getroffen und auf dem Bahnhof von den Behörden und Ver- einen empfangen worden. Auf der Fahrt zum Quirinal wurden Allerhöchstdieselben von der SBeodlterúng mit begeisterten Ovationen begräßt und erschienen später auf dem Balkon des * Quirinals, um für die Jubelrufe zu danken.

In Palermo fand bei der Einschiffung der Gari-

baldianer, welhe sich zu den Festlichkeiten nah Rom be- gen, eine feindlihe Demonstration einer nah Hun- erten zählenden Volksmenge statt , welche die Boote der Ab- reisenden mit Steinwürfen bombardierte. Jn der Stadt herrschte große Aufregung. Der Polizei gelang es mit Mühe, eine Gegendemonstration zu verhindern.

Der Papst empfing gestern eine Abordnung von 30 Notabeln der katholishen Kopten, welche unter Führung des Bischofs Cyrill Macaire und Boghos Bey's erschienen waren, um dem Papst für seine Encyklika zu danken und befriedigende Nachrichten über die unter den disstdierenden Kopten herrschende Bewegung zu Gunsten der Rückehr zur katholishen Einheit zu überbringen. Der Papst theilte der Deputation mit, daß er zwei neue koptishe Bisthümer zu schaffen gedenke

Velgien. Der König hat am 13. d. M. das Schulgeseß voll-

zogen. Dasselbe soll unverzüglih im „Moniteur“ publiziert werden. Türkei.

Nach einer Meldung der „Daily News“ aus Kon- stantinopel vom 15. d. M. hätte die Pforte den Bot- schaften mitgetheilt, daß sie im Prinzip alle in dem Reform- Entwurf vom 11. Mai d. J. unterbreiteten Forderungen annehme, aber diese Zugeständnisse mit gewissen Abände- rungsvorschlägen begleite. Die Botschaften hätten jedoch geantwortet, daß sie außer Stande seien, Abänderungen zuzulassen, und daß das Vorgehen der Pforte nur eine Verzögerung herbeiführe. Jndessen wiege bei den Bot- schaften die Meinung vor, daß jeßt Ausficht auf ein zufrieden- stellendes Abkommen in dieser Frage vorhanden sei.

Bulgarien.

Der Minister-Präsident Stoil ow und der Kriegs-Minister Petrow sind, wie „W. T. B.“ aus Sofia berichtet, von einer achtzehntägigen Jnspektionsreise in das Junnere des Landes sehr befriedigt zurückgekehrt.

Amerika.

Aus Havanna wird berichtet, die Spanier hätten ein Fahrzeug genommen, das den Ausfständishen die auf dem amerikanischen Schiff „Mascotte“ verladene Munition zuführen sollte. 400 Aufständische der von Sanchez befehligten Schaar wären geschlagen worden und hätten zahlreihe Todte und Verwundete verloren.

Asien.

Aus Simla meldet das „Reuter she Bureau“, die britisch-russishe Pamir-Kommission sei am 13. d. M. aus- einandergegangen. Man glaube, daß die Grenzen befriedigend geregelt worden seien.

Aus Fu-t\chou erfährt dasselbe Bureau, daß in den Arbeiten der wegen der Vorfälle von Kutscheng ein- geseßten Untersuhungskommission infolge der Verschleppungs- taktik der cinesishen Beamten Stillstand eingetreten sei.

Jn Hongkong verlautet, daß an den Grenzen der Provinz Fokien ein Aufstand ausgebrochen sei. Die Auf- ständischen hätten die Stadt Hengueng (?) besezt. Die Be- amten seien entflohen und hätten den Distrikt der Gnade der Nebellen preisgegeben. Nach einer weitern Meldung wären Truppen gegen die Aufrührer in Marsch geseßt worden.

Afrika.

Der Khedive ist gestern von Konstantinopel in Alexandrien eingetroffen.

Statistik und Volkswirthschaft.

Kunstgewerbe und Handwerk nah den Forschungen des Vereins für Sozialpolitik über die Lage des Handwerks in Deutschland.

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Es ist in den leßten zehn bis zwanziz Jahren oft ausgesprochen und wohl auch bei Maßnahmen für die Hebung des Handwerks zu- weilen davon ausgegangen worden, daß das Handwerk der Neuzeit im Kunstgewerbe eine sichere Zufluchtéstätte finden könne, da auf diefes Gebiet ihm der Groß- und Fabrifkbetrieb nicht zu folgen vermöge. Es ist nun von Interesse zu seten, wie zu dieser Ansicht die Ergebnisse der Forschungen des „Vereins für Sozialpolitik“ über die age des

Handwerks in Deutschland sich verhalten. Die große Mehrzahl der Berichterstatter, soweit sie Überhaupt das Verhältniß von Kunstgewerbe und Handwerk erwähnen, widerspriht der bisher vorherrshenden

Ansicht ziemli entschieden, und es wird eigentlich nur der Stand der Kunstschlosserei theilweise als ein aus\fihtsvoller geschildert.

___ Ein das Kunstgewerbe vielfah berührendes Handiverk ift zunächst die Drechslerei. Ueber fie liegt ein Bericht aus Leipzig vor, nah welchem der handwerksmäßige Betrieb auf diesem Gebiet nicht mehr lebensfähig und nicht mehr existenzberehtigt sein foll. Wenn man für seine Daseinsberechtigung die erziehlihe Wirkung ins Feld führe, so übersehe man, daß unter dem Eristenzkampf, den es durh- mache, die Ausbildung der heranwachsenden Generation Schaden leide, und daß eine gut geleitete Lehrwerkstätte niht nur vollen Ersaß für die Werkstattlehre biete, sondern sogar einen weit sichereren Erziehungserfolg -gewährleifte. Wie die Bernsteindrechslerei, die Meerschaumdrechslerei, die Elfenbeinshnizerei und zum größten Theil auch die Horndrehslerei der Fabrikarbeit anheim- gefallen seien, so werde in niht zu ferner Zeit auch die Holz- drechélerei an diese übergehen. Auch von dem Berliner Tapezierergewerbe wird berichtet, daß die kapitalistischen Groß- betriebe nicht nur die Polsterei fast vollständig, sondern auch die De-

sei. Der außerparlamentar:she Charakter des designierten

foration und Drapierung, foweit sie mit ganzen Wohnungseinrichtungen

zusammenhänge, zum großen Theil erobert haben. Der Beriht- erstatter über die Töpferei des Kreises Bunzlau hat die Ueberzeugung gewonnen, „daß beim Uebergang zu künstlerischen

Formen die handwerksmäßige Anfertigung nicht mehr aus- reihe“*. Der Kunstindustrie, so führt er aus, widmeten sih fast aus\cließlih „fleinkapitalistishe Unternehmungen“. Auf eine Festigung des alten Töpferbandwerks sei somit A die für Bunzlau in Aussicht stehende Errichtung einer keramishen Fachschule faum zu hoffen. Dagegen ftrebe einer oder der andere befonders intelligente Meister „über den Rabmen der gemeinen Töpferei" hinaus, wie denn nah Verwirfklihung des Fachschulprojektes seitens eines solchen der Uebergang zur Kunsttöpferei (Majolika) mit „JFnvestierung eines größeren Kapitals" in dem Betriebe Hand in Hand gehen folle, So werde au bier diese Umgestaltung dem Vordringen des klein- kapitalistishen Gewerbes Vorschub leisten.

_ Besonders interessant sind für unsere Frage die beiden Berichte über das Schreinergewerbe in Mainz und in Augsburg. „Die Mainzer Schreinerei und Möbelfabrikation“ sagt der erstere „ist Kunsthandwerk gewesen und, soweit sie Großindustrie geworden ist, Kunstindustrie geblieben; die Massenfabrikation von Dußendwaare ist ihr auch heute fremd. Ihre Domäne war und ist das Luxus- und feinere Gebrauhsmöbel; ihre Produkte waren und find verbältniß- mäßig theuer.“ Nur ein tehnisch ausgezeichnetes Arbeitermaterial fônne hier verwendet werden; denn wenn man auh hie und da von einer Spezialifation \prehen könne, \o finde doch an ein und demfelben Stück keine Zerlegung der Arbeit statt. Die Einheitlichkeit und fünstlerish-individuelle Geftaltung des Möbels werde gewahrt. Das Charakteristische sei die Vereinigung verschiedener Gewerbe zu einer Unternehmung, welche die schon frühe, in den legten zwanzig Jahren natürlih beshleunigte Entwicklung der « Möbelfabrik“ zum „Dekorationêgeschäft“ bewirkt habe, und die immer mehr Gewerbe und immer mehr Meister, die heute noch zu Ee für die Fabrif arbeiten, in der Hand des kapitalkräftigen

aufmanns vereinige. In der großen Mehrzahl werde der Kleinmeister seine Selbständigkeit aufgeben und zum Gesellén der Großbetriebe werden.

Dieser selbst aber werde nit ins Ungemessene wachsen, nicht Tausende von Arbeitern beschäftigen; auch die kleinere Fabrik mit zwanzig Gefellen werde si neben der mit hundert behaupten können. „Wird das ein Schaden für das deutsche Kunstgewerbe sein?" fragt der Berichterstatter und giebt zur Antwort: „Gewiß nicht ; denn die Leistungen der kleinen Werkstätten konnten {on lange nicht mehr das sein, w3s sie früher waren, und in der Fabrik wird einem tücttgen Mann ganz andere Gelegenheit geboten jein, Hervorragendes zu leisten, als in der eigenen kleinen Werkstatt; er wird als 2 erkführer dem Ganzen bessere Dienste leisten können wie als Meister.“ Ueber die Kunsttischlerei in Augsburg sagt der Berichterstatter Folgendes :

__ „Es ist weniger in volfswirthschaftlihen als in polytechnischen, künstlerishen und Regierungskreifen üblid, das Kunstgewerbe als das Heilmittel für das dahinsiehende Handwerk zu empfehlen, und da ch bei dem engen Zusammenhang der Tischlerei mit Architektur und Dekorationskunst bei ihr vor allem fünstlerische Motive anwenden laffen, so wurde die Tisälerei oe und Schoßkind jener Eudämonisten. Man rieth den Tischlern, mehr das kunstgewerbliche Gebiet zu pflegen und bei ihren Leistungen die Geseße der Aesthetik zu beachten, ihnen fkünstlerischen Charakter zu verleihen, da der auf Masfsenfabrikation ausgehende und auf sie angewiesene Großbeirieb hierin nicht folgen könne.“ Hierzu sei nun aber zu bemerken, daß in Augsburg die Kunsttischler niht nur niht, wie man nah NVorstehendem meinen könnte, wirth- schaftlih eine höhere Stellung einnehmen wie ihre Kollegen, fondern von jener Seite am lautesten über mangelnden Verdienst geklagt werde, und zwar sei dies auch bezüglih derjenigen Kunsttischler der Fall, die vollauf beschäftigt seien. Die meisten Möbelfabriken ver- danken nah dem Bericht ihre Entstehung und Rentabilität dem Um- stande, daß sie sih auf folhe Möbel werfen, deren Herstellung tost- bares Material, eine aus verschiedenen Berufen zusammengeseßte Arbeiterschaft und eine die leßtere unter sich in steter Fühblung er- haltende künstlerishe, tehnishe und faufmännishe Zentralleitung er- fordere. Zwar seien diefe Etablissements vollständig mit Maschinen eingerihtet, aber an diesen würden nur die Vorarbeiten auêgeführt und diese Vorarbeiten nehmen „nur einen minimalen Theil des langwierigen Produktionsprozefses ein, aus welhem die am meisten bewunderten Schöpfungen unseres Kunstgewerbes hervor- gingen.“ _ Günstig für den handwerksmäßigen Betrieb im Kunstgewerbe ist zunächst in beshränktem Maße das Urtheil, welhes der Bericht- erstatter über das Schlossergewerbe in Leipzig durch seine Unter- suchung gewonnen hat. Das Wesentliche bei der Kunstshlosserei wie bei jedem Kunstgewerbe ift nah dem Urtheil dieses Berichterstatters das Individualifieren, das Herstellen eines Gegenstandes in einem gewissen Stile unter möglichbster Vermeidung der Benußung von Maschinen. Die Kunstshlosserarbeiten würden durch Schmieden aus der Hand und in Gesenken und dur Treiben hergestellt. Das Hauptwerkzeug sei der Hammer. Der Groß- betrieb habe hier an und für sid feinen Vortheil vor dem Klein- betiiebe, vielleiht dürfte sogar eher das Gegentheil der Fall fein. Trotzdem befasse sih der fleine Meister nur sehr selten mit der Kunst- \{losserei. Die Produkte seien für tie Kundschaft, für die er arbeitet, viel zu theuer. Wesentlich günstiger lautet der Bericht über die Kunstshlosserei in Nürnberg. Hier hat sih sowohl cin großer [lokaler Konsum wie auch ein bedeutender Absay nah auswärts tür fünfilerishe Schlofser- und Schmiedearbeit neuerdings herausgebildet. Das Schlossergewerbe habe zur Zeit in Nürnberg cinen „goldenen Boden“. Der Berichterstatter hat in keiner Schlosserwerkstätte ge- funden, daß man ernstlih über s{lechten Geschäftsgang flage, sofern man nur in Hinsicht auf künstlerishe Ausführung der Arbeit befriedigen könne. Der Berichterstatter führt diesen Aufschwung vor allem auf die rührige Thätigkeit des Gewerbe-Museums zurü. Befruchtend habe auh das Germanische Museum gewirkt, und außerdem sei Nürnberg selbst in feinen lten Bauten reih an berrlihen Mustern, die den tüchtigen Meister unwillfürlih zur Nachahmung aneiferten. Jedenfalls sei das Nürnberger S{losserhandwerk troß der Großbetriebe „im Aufblühen“ begriffen, begründet durch die gegenwärtige Geshmacksrichtung, die fünstleriihe Schlosserarbeiten niht nur bevorzuge, sondern auch gut bezahle. :

Es wäre zu wünschen, daß die vom Verein für Sozialpolitik in Auetsicht gestellten weiteren Veröffentlihungen von Spezialforshungen über die Lage des Handwerks noch mehr zur Klarstellung der vors stehend berührten Frage beitrügen.

Zur Arbeiterbewegung.

__ In Leipzig fand am Sonntag eine Versammlung der auê- ständigen Malergehilfen statt, in welcher mitgetheilt wurde, daß sich noch 60 Gebilfen im Ausstand befinden. 55 Arbeitgeber follen den Tarif der Gehilfen untershrieben haben. (Vgl. Nr. 221 d. Bl.). Eine von 40 Personen besuhte Versammlung der ausständigen Steinsezer beshloß, den Ausstand weiter zu führen. (Vgl. Nr. 222 d. Bl.).

Hier in Berlin soll, wie die „Vos. Ztg." meldet, gestern bei den Kasernenbauten am Tempelhofer Felde cin Ausstand der Maurer ausgebrochen sein.

Kunft und Wisseuschaft.

-Aus Anlaß der geftern zu Lübeck erfolgten Eröffnung der 67. Versammlung Deutscher Naturforscher und Aerzte fand ein Festakt statt, bei welhem nach erfolgter Begrüßung der Anwesenden der Erste Geschäftsführer Senator Dr. Brehmer das Hoh auf Seine Majestät den Kaiser ausbrachte. Im An- \chluß daran wurde die Absendung eines Huldigungs- Telegramms an Seine Majestät beschlossen. Hierauf be- arüßte Bürgermeister Dr. Behn die Versammlung im Namen der Stadt Lübeck, worauf der Vorsitzende des Lübecker

ärztlihen und naturwissenshaftlihen Vereins den Erschienenen einen

Willkommgruß entbot. Unter Leitung des Vorfißenden der Natur- forsher- und Aerzte-Versammlung, Professors Dr. Wislicenus-Leipzig, wurden fodann die Verhandlungen aufgenommen. Die Professoren Dr. Klebs-Basel und Dr. Behring hielten Vorträge. Nachmittags sollte die Bildung der Abtheilungen erfolgen und in die Spezial- berathungen eingetreten werden. :

Sn Bern eröffnete gestern Bundesrath Deucher den bis zum 21. d. M. währenden Sesten internationalen thierärzt- lihen Kongreß, auf welhem die meisten europäishen Staaten durch offizielle Delegirte vertreten sind. Die Professoren Dr. Kch- Berlin, Pasteur-Paris und Röll-Wien wurden zu Ebrenmitgliedern er- nannt. Ober-Regierungs-Rath Svydtin-Karlsruhe, Professor Müller- Berlin und Professor Hutrya-Budapeft wurden zu Präsidenten, Regierungs-Rath Röckel wurde zum Vize-Präsidenten gewählt. Der. Bone Sonate ersuhte den Bundesratb, bei den europäischen Re- gierungen die Schaffung eines internationalen Nachrichtendienstes für Viehseuchen und die Herausgabe internationaler Bulletins über Vieh- seuchen in Anregung zu bringen, fowie die Initiative für den Zufammen- tritt einer Staatenkonferenz zur Berathung einer internationalen Seuchenkonveation zu ergreifen.

Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs- Maßregeln.

Oesterreich. Nach dem offiziellen Choleraberit vom 13. und 14. d. M. starben in Tarnopol 39/0, in Zbaraz 1/6 der Erkrankten. Bei einer in Bucniow am 11. d. M. verstorbenen Person wurde

Cholera festgestellt. lenaele Portugal.

Durch Verfügung des Königlich portugiesisden Ministeriums des Jnnern ift der Hafen von Tanger für coleraverseucht erflärt worden, während die übrigen Häfen Marokkos als verdächtig gelten.

Marokko. _ In Tanger sind, dem „W. T. B.“ zufolge, vorgestern 21 Todes- fälle an Cholera vorgekommen.

Handel und Gewerbe,

Die Woghenübersiht der Reichsbank vom 15. September ergiebt bei einem gesammten Kassenbestand von 1 010 258 000 Æ der Vorwoche gegenüber eine Abnahme von 4641 000 #4; der Metall- bestand allein hat um 2890000 (4 abgenommen. Der Bestand an Wechseln zeigt mit 588 349 000 4 eine Zunahme um 18 502 900 Æ, während der Beitand an Lombardforderungen mit 71 522 000 # eine Abnahme um 3 923 000 4 erkennen läßt; diese beiden Anlagekonten zusammen haben also eine Steigerung um 14579 000 H erfahren. Auf passiver Seite zeigt ter Betrag der umlaufenden Noten mit 1 059 992 000 M eine Abnahme um 1 544 000 A, während der Betrag der sonstigen tägli fälligen Verbindlichkeiten (Giroguthaben) um 11 819 000 A auf 499 405 000 A angewasen ift.

Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks

an der Ruhr und in Oberschlesien.

An der Ruhr sind am 16. d. M. gestellt 11 370, nit rets zeitig gestellt 1046 Wagen. S

Fn Oberschlesien sind am 14. d. M. gestellt 3055, nicht recht- zeitig gestellt keine Wagen.

Zwangs-Verfsteigerungen.

Beim Königlichen Amtsgeriht 1 Berlin stand am 16. September das Grundstück Borsigstr. 34 und Elsasserstr. 31, den Geshwistern Hoffmann gehörig, zur Versteigerung ; Nugtungsê- werth 28740 4; für das Meistgebot von 430 001 4 wurden der Rechtsanwalt H. Simon, Victoriastr. 9, der Kommerzien-Rath C. B. Simon, Königin Augustastr. 14, der Rechtsanwalt Dr. G. Schneider zu Fürstenwalde und der Amtsgerichts-Rath H. Schneider zu Fürstenwalde, Ersteher. /

Beim Königlihen Amtsgericht 11 Berlin stand das im Grundbu von Weißensee Band 49 Blatt Ne. 1432 auf den Namen des Maurermeisters August Peper zu Neu-Weißensee eîn- getragene, zu Weißensee, Streustr. 119 belegene Grundstück zur Ver- steigerung, welches mit 5,21 a zur Grundsteuer und mit 2600 M. Nugzungêwerth zur Gebäudesteuer veranlagt ist. Das geringste Gebot wurde auf 819 #4 festgeseßt. Meistbietende blieb die Terrain - gesellschaft Weißensee, Aktiengesellschaft in Liquidation zu Berlin, Pitige Geiststr. 28, mit dem Gebot von 850 Das im Grundbuch von Weißensee Band 40 Blatt Nr. 1160 auf den Namen des Schlächter- meisters Hermann Hinz zu Neu-Weißensee, König-Chaussee 8, ein- getragene, zu Weißensee an der Straßburgerstr. belegene Grund- stü; Fläche 4,10 a; mit 1185 4 Nußungswerth zur Gebäudesteuer veranlagt. Das geringste Gebot wurde auf 710 A4 festgeseßt; mit dem Gebot von 22000 A blieb die Baugesellschaft für Mittelwohnungen, Aktiengesellschaft in Liquidation zu Berlin, Französishestraße 16, Meistbietende. Die im GrundbuG Weißensee Band 49 Blatt Nr. 1434/39 auf den Namen des Zimmermanns Emil Jaehner zu Neu- Weißensee eingetragene, zu Weißen see belegenen Grundstücke. Die Grundftüke haben einen Flähenraum von 4,82 a und 8,46 a; das geringste Gebot wurde auf 584 4 und 1055 4 festgeseßt. Mêit dem Gebot von 590 A und 1060 M blieb die Terraingesellschaft Weißen- see, Aktiengesellschaft in Liquidation zu Berlin, Heilige Geiststr. 38, Meistbietende.

Ausweis über den Verkehr auf dem Berliner Shlachtviehmarktvom14.September 1895. Auftrieb und Markt- preise nah Scchlachtgewicht mit Ausnahme der Schweine, welche nah Lebendgewiht gehandelt werden. Rinder. Auftrieb 3682 Stück (Durchschnittspreis für 190 kg.) I. Qualität 118—122 ä, Il. Qualität 110—116 A, 1II. Qualität 90—104 4, IV. Qualität 80—86 # Schweine. Auftrieb 86566 Stück. (Durchschnittspreis für 100 kg.) Mecklenburger 98—100 #, Landschweine: a. gute 94—96 f, b. geringere 86—92 M, Galizier —,— Æ, leihte Ungarn —,— M bei 20 °/ Tara, Bakonyer M bei kg Tara pro Stück. Kälber. Auftrieb 1130 St¿ck. (Durchschnittspreis für 1 Ke) I. Qualität 1,22—1,30 Æ, Il. Qualität 1,14—1,20 #4, III. ualität 1,00— 1,12 A Schafe. Auftrieb 14 581 Stück. (Durchschnittspreis für 1 kg.) I. Qualität 1,10—1,28 A, II. Qualität 0,96—1,04 #, TII. Qualität —,— M

In der e Generalversammlung des Verbandes oberschlesischer Walzwerke erfolgte die Auflösung des bisherigen Verbandes. Es vollzog sih jedoch eine neue Gruppierung cia g e daß die Vereinigte Königs- und Laurahütte fortan den Verkau) ihrer Walzwerksprodufte selbst in die Hand nimmt, während die übrigen Walzwerke unter der Bezeichnung „Vereinigte Oberschlesische Walz- werke“ zu einem neuen Verkaufssyndikat mit dem Siy in Berlin ¡usammentreten. Hierbei wurde, wie „W. T. B.“ meldet, festgestellt, daß sämmtlihe Werke auf Monate hinaus mit Aufträgen versehen sind. Bezüglich der Preisbildung {loß man sih den Beschlüssen der rheinish-westfälishen Walzwerke an.

Die „Rhein. Westf. Ztg.“ berihtet vom rheinisch-west - fälishen Eisen- und Stahlmarkt: Es hat den Anschein, als ob in den legten Wochen die Käufer erst eingesehen hätten, daß die Besserung ernst zu nehmen sei; wie über Nacht sind sie zur Ueber- zeugung gekommen, daß pt der Zeitpunkt zum Kaufen da sei und daß in kurzem wohl eine Steigerung der Preise eintreten dürfte. In leßterem Punkte sind die Abnehmer jedenfalls gut berichtet; son die nächste Woche dürfte einige Preiserhöhungen bringen. Die Konjunktur ist mit einem Schlage dadurch vollständig verändert worden; während man früher nur den dringenden Bedarf faufte, sucht man sih jest zu den laufenden Preisen auf möglichst lange Zeit zu decken. Diesem Bestreben wird von den Werken nicht überal Gegenliebe entgegen- ebracht, doch sind sie nun auf langere Zeit gut mit Aufträgen ver- Phen und augenblickich fas ohne Ausnahme in flottem Betrieh, Die bessere Stimmung des rheinisch-westfälischen Cisengeshäfts hat

auch Einfluß auf die Haltung der Erze ausgeübt. Im Siegerlande hat si in leßter Zeit die Nachfrage wesentli belebt, und die Preise behaupten sich fest ; die Käufer sind in der rihtigen Erkenntniß der Tendenz jeßt bemüht, zu den heutigen Preisen möglion langsichtige Abschlüsse zu ewerkstelligen. Weniger ift noch der Absatz von Luxemburg-Lothriager Minette beeinflußt worden, doch ist das Geschäft im allgemeinen ein regel- mäßiges. Spanishe Erze sind unverändert. Auf dem Roh- eisenmarft war die Nachfrage in leßter Zeit sebr lebhaft; au das Ausland verrieth bedeutende Kauflust. Für die Dringlichkeit der inländishen Abnehmer spriht am besten die La daß Abschlüsse bis zum Ende nähsten Jahres angeboten worden find. Die Lager- vorräthe nehmen unter diesen Umständen rasch ab, und es ist sogar sehr wahrscheinli, daß die bisherige Einschränkung der Erzeugung für das leßte Viertel des Jahres in dem bisherigen Umfange nicht mehr erforderli sein wird. Diese Thatsachen stüßen die Ueberzeugung, daßdie jegige Besserung eine anhaltende sein werde. Die Preise sind unter den gegebenen Umständen sehr fest und haben entschieden steigende Tendenz. Thomaseisen is bereits um 2 Æ per Tonne im Preise erhöht worden; doc is auch für Gießereiroheisen, Qualitätspuddel- roheisen, Stahleisen eine Preiserhöhung in den nächsten E zu erwarten. Die Verkauféstelle von Gießereiroheisen hat die Preife von Hâämatitgießereiroheisen Nr. T und 111 um 2 4 pro Tonne erhöht. Auf dem Walzeisenmarkte herrsht für die meisten Geschäftszweige rege Thätigkeit; Stabeisen ist sehr stark gefragt ; die Preise werden fes behauptet, und man kommt auch mit erhöhten Notierungen ziemlich glatt durch. Die Käufec decken ihren Bedarf, und die Werke haben für die nähsten Monate vollauf zu thun. Flußeisenknüppel sind gleihfalls 1—2 A im Preise ge- stiegen. Auch in Formeisen sind die Werke stark in Anspruch ge- nommen, und einzelne Werke haben ihre Erzeugung für das laufende Fahr bereits vollständig untergebraht. Die Spezifikationen gehen flott ein, und Mebrforderungen werden anstandslos bewilligt. Band- eisen ist in ähnliher Weise lebhaft gefragt. Das Gleiche gilt für Grobblehe; auch hier sind die Preise, wenn auch noch nit lohnend, fest und steigend. Die Beschäftigung der Fein- blechwalzwerke is andauernd sehr gut, und auch die Preise fommen langîam vorwärts. Walzdraht, gezogene Drähte und Drahtstifte gehen bei ungünstigen Preisen flotter, ebenso wird für Nieten, troßdem die Nachfrage sih etwas besser gestaltete, noh ein sehr niedriger Preis gezablt. Die Geschäftslage der Konstruktion s- werkstätten ist unverändert, ebenso die der Maschinenfabriken und Eisengießereien. Immerhin läßt sih ein geringer Impuls, wenn auch nicht für alle Anstalten gleichmäßia, verspüren. Die Geschäftslage der Bahnwagenanstalten ist anhaltend be- friedigend. E

Die Einnahmen der Hessischen Ludwigs-Eifsenbahn- gesellschaft betrugen im August d. I. 2076 229 (+4 199 353) M und vom 1. Januar bis Ende August d. I. 13 945 690 (+ 366 599 H).

Breslau, 16. Sevtember. (W. T. B.) Getreide- und Prod uktenmarkt. Spiritus pr. 100 1 1009/6 exfl. 50 M Ver- brauhsabgabe pr. September 54,00, do. do. 70 4 Berbrauchsabgabe pr. September 34,00, do. do. Rüböl pr. September 43,50, pr. Ofto- ber 44,00. Zink —.

Magdeburg, 16. September. (W. T. B.) Zudckerbericht. Kornzuder, exkl, von 92% —,—, neue 10,75. Kornzucker erxfl., 88 %/, Rendement —,—, neue 10,05—10,20. Nachprodukte erkl., 75% Rendement 7,10—7,75 Fest. Brotraffinade 1 22,79— 23,00. Brotraffinade 11 22,50. Gem. Raffinade mit Faß _22,75— 23,25, Gem. Melis I mit Faß 22,00. Fest. Rohzucker I. Produkt Transito f. a. B. Hamburg pr. September 9,80 Gd., 10,00 Br., pr. Oktober 10,274 bez. u. Br., pr. November-De- zember 10,374 bez., 10,45 Br., pr. Januar - Februar 10,674 Gd., 10,70 Br. Fest.

Leipzig, 16. September. (W. T. B.) Kammzug-Termin- handel. La Plata. Grundmuster B. pr. September 3,99 A, pr. Oktober 3,575 4, pr. November 3,60 4, pr. Dezember 3,624 , pr. Januar 3,65 #, pr. Februar 3,65 4, pr. März 3,675 #, pr. April 3,674 #4, pr. Mai 3,70 4, pr. Juni 3,725 4, pr. Juli 3,724 4, pr. August 3,725 A Umsay 55 000 kg. Ruhig.

Bremen, 16. September. (W. T. B.) Börsen-Schlußbericht. Raffiniertes Petroleum. (Offiziele Notierung der Bremer Petroleum - Börse.) Nuhig. Loko 6,15 Br. Baumwolle. Matt. Upland middl. loko 403 4. Schmalz. Matt. Wilcox 32} A, Armour shield 314 A, Cudahy 334 , Fairbanks O7 e, S. Pays: Short clear middling loko 29#. Wolle. Umsay 124 Ballen. Laback. Umsay 40 Faß Maryland.

amburg, 14. September. (W. T. B.) Kaffee. (Nachmittags- beriht.) Good average Santos pr. September 74, pr. Dezember 722, pr. März 714, pr. Mai 704. Behauptet. Zuckermarfkt. (Schlußbericht.) Rüben-Rohzucker 1. Produkt Basis 88 9/9 Rende- ment neue Usance, frei an Bord Hamburg pr. September 9,97, pr. Dezember 10,574, pr. März 10,824, per Mai 10,95. Fest.

Wien, 16. September. (W. T. B.) Die von der Aussig- Teplizer und der Buschtiehrader Bahn nachgesuhte Ge- nehmigung zur Einführung des neuen Personentarifs der Staats- bahnen ist dem Vernehmen nah vom Handels-Ministerium nicht er- theilt worden, da der geplanten Sarisandernng mehrfache, in geseß- lichen und fonzessionsmäßigen Bestimmungen begründete Bedenken im Wege stehen, die behoben sein müßten, bevor der Ertheilung dieser Genehmigung näher getreten werten tann,

Die Brutrto-Ginnahmen der O rientbahnen betrugen in der 35. Woche (vom 27. August bis 2. September 1895) 301353 Fr., Zunahme gegen das Vorjabr 37 165 Fr. Seit Beginn des Betriebs- jahres (vom 1. Januar bis 2. September 1895) betrugen die Brutto- Einnahmen 6 916 947 Fr., Abnahme gegen das Vorjahr 1694 Fr.

London, 16. September. (W. T. B.) An der Küste 5 Weizen- ladungen angeboten. /

96% Favazucker 113 fester, Rüben-Rohzudcker loko 95 stramm. Chile-Kupfer 473, pr. 3 Monat 47s. Í

Glasgow, 16. September. (W. T. B.) Die Verschiffungen von Roheisen betrugen in der vorigen Woche 9280 Tons gegen 9757 Tons in derselben Woche des vorigen Jahres.

Bradford, 16. September. (W. T. B.) Wolle strawm, Garne und Stoffe stetig. :

St. Petersburg, 16. September. (W. T. B.)_ Rußlands Getreide - Export. In der Wohe vom 8. September bis 14. September sind über die Haupt-Zollämter 9 522 000 Pud Getreide ausgeführt worden. Davon entfielen auf Weizen 4 029 000 Pud (gegen 3480000 Pud in der Vorwoche), Roggen 1 474 000 Pud (gegen 2 189 000 Pud in der Vorwoche) Gerste 2732000 Pud (gegen 2486 000 Pud in der Vorwocbe), Hafer 1 226 000 Pud (gegen 1568 000 Pud in der Vorwoche), Mais 61 000 Pud (gegen 98 000 Pud in der Vorwoche). h

Amsterdam, 16. September. (W. T. B.) Java-Kaffee good

ordinary 5bi. Bankazinn 39. i ; _ Konstantinopel, 16. September. (W. T. B.) Die Betriebs- Einnahmen der Anatolischen Eisenbahn auf der Stammlinie Haidar - Pasha Angora (578 km) betrugen im Juli 189% 324 833 Fr., im Juli 1894 277339 Fr. Für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Juli 1895 betrugen die Betriebs-Ginnahmen 1812 992 Fr., für den gleichen Zeitraum 1894 1 768 030 Fr. Die Betriebs-Ausgaben betrugen im Juli 1895 148 939 Fr., im Juli 1894 184 688 Fr., vom 1. Januar bis 31. Juli 189% 1 062 670 Fr., im gleihen Zeitraum 1894 1 199 315 Fr.

Washington, 6. September. (W. T. B.) Nach dem amt- lien Ausweis überstieg der Werth der Einfuhr im August den der Ausfuhr um 154 Millionen Dollars, in den ersten 8 Mo- naten d. Ï. hat die Einfuhr die Ausfuhr um 364 Millionen über- troffen. Jm August 1894 hatte die Austuhr 9 Millionen Dollars mehr als die Einfuhr und in den Monaten Fanuar- August 1894 642 Millionen Dollars mehr als die Einfuhr betragen. Im August 1895 überftieg die Goldausfuhr die Einfuhr um 154 Millionen Dollars und in den . Monaten Januar-August 1895 um 274 Millionen Dollars.

New-York, 15. September. (W. T. B.) Die Börse eröffnete {wach wurde aber im weiteren Verlauf lebhaft und im allgemeinen fest. Schluß recht fest. Der Umsay der Aktien betrug 450/000 Stü.

Fn der leßten Woche betrug die Goldausfuhr eine Million Dollars; die Waareneinfuhr betrug 10719 812 Dollars einshlicßlich 3 112 487 Dollars für Schnittwaaren.

Weizen anfangs chwach, fiel heftig infolge von großen An- fünften im Nordwesten, sowie auf shwächere Kabelberihte und die Meldung von dem Fallissement eines englischen Hauses, kräftigte 5 dann auf Kaufordres sowie Abnahme der unterwegs befindlichen Zus fuhren und weil die sihtbaren Vorräthe weniger enam hatten, als erwartet wurde; schließlich trat wiederum ein Sinken der Preise ein. Schluf stetig. Mais shwädhte si nach Eröffnung etwas ab auf günstiges Wetter und bedeutende Ankünfte; später erholt. Schluß stetig. s

Waarenbericht. Baumwolle-Preis in New-York 82, do. do in New-Orleans 78/16, Petroleum Stand. white in New-York 7,10, do. do. in Philadelphia 7,05, do. rohes (in Cases) —, do. "Pipe line Certific. pr. Juli 125 nom., Schmalz Western steam 6,175, do. Rohe u. Brothers 6,40, Mais per September 37#, do. per Oktober 37x, do. per Dezember 353. Rother Winterweizen 624, Weizen per September 612, do. per Oktober 612, do. per Dezember 63F do. pr. Mai 672. Getreidefraht nah Liverpool 24, Kaffee fair Rio Nr. 7 15, do. Rio Nr. 7 per Oktober 14,65, do. do. per Dezember 14,40, Mebl, Spring-Wheat clears 2.55, Zucker 31/16, Kupfer 12,10.

Visible Supply an Weizen 38 093 000 Bushels, do. an Mais 4934 000 Bushels. i j

Chicago, 16. September. (W. T. B.) Weizen ging _nah Eröffnung im Preise zurück auf shwäcere ausländishe Märkte, fowie auf auêwärtige finanzielle Störungen und auf Verkäufe der Haussiers. Dann trat Erholung ein auf Exportkäufe, und weil die fhtbaren Vorräthe weniger zugenommen hatten, als erwartet wurde. Swluß behauptet. Mais allgemein fest während des ganzen Börsenverlaufs. Der Markt wurde durch die Fluktuationen io Weizen beberrscht. : :

Weizen pr. September 565, pr. Dezember 58i. Mais pr. September 314. Schmalz pr. September 9,774, pr. Januar 9,722, Speck short clear nomin. Pork pr. September 8,09. N

Mexiko, 16. September. (W. T. B.) Die bei der Eröff-

nung des Kongresses verlesene Botschaft des Präsidenten General / Porfirio Diaz sagt mit Bezug auf die Finanzen des Landes: „Die seit Ende des letzten Jahres sühlbare wirthschaftliche Besserung macht n in offener, nahhaltiger Weise in allen Zweigen des nationalen Wohlstandes, sowie in der Lage des Staatsschaßes geltend. Import, Export und der innere Verkehr nehmen in großem Maßstabe zu. Die Einnahmen der Zollämter haben im lesten Fahre 20 Millionen Dollars, die Stempel-Einnahmen 15 Millionen Dollars überschritten. Die noch erheblihere Vermehrung der Erträg- nisse dieser beiden Steuern während der Monate Juli und August dieses Jahres gewährt der Regierung die Ueberzeugung, daß thre normalen Einkünfte hinreihen werden, um alle Erfordernisse des Budgets in ausgedehntem Maße zu decken, ungeahtet der fürzlih defretierten Ermäßigung des Briefportos um 590 °/o, sowie der leßten Aufhebungen oder Verminderungen eintger Steuern. Der Reinigungsprozeß der alten Schuld, die Konversion und Einlösung der ganzen s{webenden Schuld und die Unififation der zahlreihen Subventionstitel in 5 °/ Bonds der inneren Schuld gchen ihrer erfolgreihen Beendigung entgegen. Die Münzstätten find ohne jede Ausnahme seit dem 1. Juli d. E in das ausschließliche Eigenthum der Regierung übergegangen, welche die Forderungen der Pächter beglichen hat. Der Prasident {ließt seine Ausführungen, indem er beiden Kammern die Annahme des von der Regierung vorgelegten Geseßentwurfs über die Aufhebung der zwischen den einzelnen Staaten bestehenden Oftrois für die ganze Republik warm empfiehlt.“

Verdingungen im Auslande.

Britisch-Indien.

24. September, 12 Uhr. M. Edw. Z. Thornton, secretary of the Southern Mahratta Railway Comp., 44 Finsbury Circus, London E. C.: Lieferung von I. Puffern für Eisenbahnwagen, I1. stählernen Radreifen, 111. Kautschukartikeln, TV. kfupfernen Platten für Heizräume. Bedingungsheft in den Bureaux der Gesellschaft. Ne. 11 für 1 L 1 ak, Nr. 1! für 108k. 6 d, Nr E und) für 5 sh.

%. September, 12 Uhr. M. N. Urban Broughton, secretary of the Southern Punjab Railway Comp., 70 Cornhill, London E. C.: Wefcrung von 350 t Krampen. Bedingungsheft in den Bureaux der Gesellichaft für 10 sh.

9%. September. M. E.-L. Marryat, secretary of the Bengal and North Western Railway Comp., 237 Gretham House, 01d Broad street, London E. C.: Lieferung von 44 metallishen Brücken mit 20 Fuß Spannweite und von 29 desgl. mit 12 Fuß Spannweite. Bedingungsheft und Submissionsformular in den Bureaux der Gefells- (Ga E 1%.

8. Oktober, 12 Uhr. M. Urban Broughton, secretary of the Southern Punjab Railway Comp , 70 Gornhbill, London E. C.: Lieferung von 140 Sägen von Kreuzungsstücken und Weichen. Bes dingungsheft in den Bureaux der Gesellschaft für 21 sh.

Rußland. i

M. Eugen Geyer, Präsident des Comités für die Reinigung der Fndustrie-Abwässer in Lodz (Polen): Einreihung von Plan und Voranschlag für die Reinigung der Abwässer aus den Fabriken von Lodz. /

S panien.

92. September, 12 Uhr. Stadtverwaltung von Jerez de [los Caballeros, Provinz Badajoz: Einrichtung der öffentlihea Be- leuhtung der Stadt mittels elektrishen Lichts. Dauer der Kon- zession 15 Jahre. Schäßung 10 000 Peseten jährli. Kaution 7500 Peseten. Auskunft bei der erwähnten Verwaltung.

Portugal. 2 i :

9, Oktober, 12 Uhr. Königlich Portugiesishe Eisenbahn-Gefell- schaft in Lissabon: Lieferung von 40 000 kg Gußeisen in Barren, Marke Coltneß, Gartsherrie oder ähnlihes. Auskunft in den Bureaux der Gesellschaft, 28 Rue de Châteaudun, in Paris.

Niederlande. 3

9%. September. M. D. Lodderide, Sekretär der „Landbouw- vereeniging“ in Goedereede: Lieferung von ca. 30500 kg Super- phosphat und 19 000 kg Kainit. A

30. September, 2 Ühr. Direktion der holländischen Eisenbahn- Gesellschaft, Zentral - Personenbahnhof in Amst erdam: Unterbau einer Brücke beim Polder „Prins Alexander“. Voranschlag 10 450 Fl. i i j

30. September, 2 Uhr. Ebendaselbst: Unterbau einer Brücke über die Schie nebst Anschlußarbeit. Voranschlag 40 700 Fl.

Asiatishe Türkei. :

Demnächst. Generalverwaltung für den Bau und Betrieb der Eisenbahnen in Konstantinopel: Unterbau (Erd-, Maurer- und Kunstbauten 2c.) der Verlängerung der Linie Cassaba (Klein-Asien) von Alascheir bis Afioun - Kara - Hifsar in 21 Loosen von 5 bis 15 km. Bedingungen: 1. in Konstantinopel in den Bureaux der Generalverwaltung, 1 Rue Misk gie 11. in Smyrna in den Bureaux der Generalverwaltung, Passage Aliotti.

Chili.

General-Intendanz der chilenishen Armee: Lieferung verschiedener

Gegenstände für die Ausrüstung von Offizieren. Egypten.

91, Oktober. Verwaltung der Eisenbahnen und Telegraphen und des Hafens von Alexandrien in Kairo: Lieferung von Feilen. Liste und Bedingungen beim Magazin-Inspektor in Gabbary- Alexandrien. Näheres beim „Reichs-Anzeiger“,