1895 / 231 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 26 Sep 1895 18:00:01 GMT) scan diff

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Verkehrs-Austalteu,

Die Königliche Eisenbahn-Direktion in Hannover macht bekannt, daß die zu dem Sin fer= T Anton mitgetbeilten „Aenderungen“ Druckfehler enthalten. Es muß unter 11 Abthei- lung 5 beißen: Personenzug 23 trifft 722 ftatt 732 in Hannover ein und niht „622 ftatt 632“. Ferner muß es unter Abtbeilung 14 beißen: und trifft 62 in Bra unshweig ein und nicht in „Hildesheim“. (Val. Nr. 225 d. Bl.)

Der nädhste direkte Dampfer, den das Syndikat für südwest- afrikanische Siedelung in Verbindung mit der Woermann-Linie von Hamburg nach Deutsh-Südwest-Afrika (Swakopmund und Malfischbai) exvediert, verläßt den Hamburger Hafen am 30. Sep- tember d. J. Außerdem wird in diesem Jahre ein Dampfer am 30. November für dieselbe Strecke von Hamburg abgelassen. Die Fahrtdauer der Dampfer wird wie gewöhnlich gegen 30 Tage be- tragen. Ueber Fahrpreise und FraWhtenberechnung, Empfangnahme, Spedition und Verladung der Güter ertheilt das Syndikat für \üd- westafrikanisce Siedelung, Berlin SW., nähere Auskunft. Mit dem Septembertranéport 1895 tritt ein bedeutend ermäßigter Frachtentarif in Kraft. Die Passagepreise für Personen sind gleichfalls ermäßigt.

Bremen, 26. September. (W. T. B.) Norddeutscher Lloyd. Der Postdampfer „Willehad“ ift am 25. September Morgens auf der Weser angekommen. Der Postdampfer „Bonn“ hat am 24. September Nachmittags St. Vincent passiert. Der Reichs - Postdampfer „Prinz Heinrich“ ist am 24. September Nachmittags in Neapel angekommen. Der Reichs - Postdampfer „Karlsruhe®* ist am 2%. September Vormittags in Dos angekommen. Der Reichs-Postdamvpfer „Preußen“

at am 2. September Vormittags Vlissingen pasfiert. Die Swhnelldampfer „Lahn“ und „Spree“ haben am 29. September Vormittags Dover passiert. Der Swnelldampfer „Havel“ ist am 24. September Vormittags vou New - York nah der Weser abgegangen. Der Postdampfer „Stuttgart“ is am 2%. September Morgens in Baltimore angekommen. Der Post- dampfer „Kronprinz Friedrich Wilhelm“ hat am 25. Sep- tember Vormittags Castbourne passiert. Der Reichs- Postdampfer „Prinz-Regent Luitpold" ist am 25. September Morgens in Genua angekommen. Der Postdampfer „Crefeld“ ist am 25. Sep- tember Morgens in New-York angekommen. Der Postdampfer „Wittekind“ hat am 25. September Nachmittags die Reise von A ntwerpen nad Southampton fortgeseßt.

St. Petersburg, 25. September. (W. T. B.) Die Direktion der St. Petersburg-Warschauer-Kron-Eisenbabn macht bekannt: Die zwishen St. Petersburg und Eydtkuhnen verkehrenden Schnellzüge Nr. 1 und 2, welhe am 17. resp. 19. September alten Stils ab- geseßt werden sollten, werden au im Winter täglih verkehren.

London, 25. September. Der Castle-Dampfer „Arundel Castle“ ist am Sonntag auf der Ausreise in Kapstadt angekommen. Der Castle-Dampfer „Metbhven Castle“ ift am Sonnabend auf der Ausreise in Durban (Natal) angekommen. Der Castle-Dampfer „Tantalon Castle“ hat heute auf der Ausreise Madeira passiert.

Theater und Mufik.

In Kroll’'s Theater bringt die Königlihe Oper morgen Charles Gounod’'s „Margarethe“ mit Herrn Emil Goeße als Faust zur Aufführung. Die übrige Beseßung ift folgende: Margarethe : Fräulein Hiedler, Mephisto: Herr Mödlinger, Valentin: Herr Bulf, Siebel: Fräulein Rothauser.. Kapellmeister Sucher dirigiert. Von 5 Ubr ab findet Konzert im Garten statt.

Im Königlichen Schauspielhause werden morgen Sko- wronnek’s Lustsviel „Halali“ und der Shwank „Die stille Wache“ egeben. Die Damen Poppe, Hausner, Schramm, die Herren Klein,

eler, Grube, Herßer, Oberländer, Purshian, Hartmann sind be- schâftigt. Am Sonnabend gehen zum ersten Mal das Lustspiel „Mirandolina“ (La Locandiera) von Carlo Goldoni in der Be- arbeitung Emil Pobl’s und desfelben Dichters Possenspiel „Der Diener zweier Herren“, bearbeitet von Pohl, in Scene. Frau von

Hogenburger spielt die Mirandolina, H-rr Matkowsky den Ritter von Nipafratta, Herr Vollmer den Don Octavio. Im zweiten Stück spielt Fräulein Poppe die Beatrice, Herr Vollmer den Truffaldino. Als 4. Abonnements-Vorstellung geht am Berliner Theater morgen das Lustspiel „Die Journalisten“ in Scene. Im Adolph Ernst-Theater begeht die Gesangsposse „Paradebummler“ morgen das Jubiläum der 25. Aufführung.

Mannigfaltiges.

Der Magistrat hat den Berliner Elek trizitätswerken bebufs Erweiterung ihres Lichtneyes weiter die Genehmigung zur Ver- legung von Vertheilungskabeln in der Bülowsftraße öftlich von der Yorkstraße bis zur Dennewißstraße, Bülowstraße westlich von der Göbenstraße bis zur Kulmstraße, Göbenstraße südlich von der Bülow- ftraße bis Mansteinstraße, Vorkstrafe nördlich von der Bülowstraße bis em Nr. 43 inklusive und in der Yorkstraße südlih von der Mansteinstraße bis Haus Nr. 48 eins{ließlich ertheilt.

Der Aus\chuß der Stadtverordneten-Versammlung, welchem die Vorbereitung der Neuwabl von neun unbesoldeten, eines befoldeten Stadtraths und eines Stadt-Bauraths dauernd übertragen worden ist, hat in seiner Sißung am Dienêtag, ohne die Kandidaten- frage zu erôrtern, beshloffen, der Versammluag zu empfehlen, beim Ober-Präsidenten die Genebmigung natbzusuchen, daß für den Fall der Wiederwahl des Stadtraths Voigt und des Stadt-Bauraths Blanken- ftein denselben ibr gegenwärtiges Gehalt belassen, andernfalls das Gehalt eines Stadtraths auf 7000 A und das Gehalt des Stadt- Bauraths auf 12000 Æ festgestellt werde.

Der deutshe Seglertag is auf Sonntag, den 24. No- vember; naH Berlin einberufen worden. Die Verhandlungen werden vor allem den von einem Aus\chuß aufgestellten Entwurf neuer Wettsegelbestimmungen betreffen. Dem Entwurf sind in erster Neihe die in mancher Beziehung vortrefflichen ge grie der großen amerifkfanishen Klubs zu Grunde gelegt. Auch der Aus\chuß des deutschen Ruderverbandes wird am 6. Oktober zu einer Sigzung zusammentreten. Die Verhandlungen sind nit öffentlich.

Posen, 26. September. Zu Ehren der Mitglieder des 28. Kongresses für innere Mission (vgl. Nr. 223 und 230 d. Bl.) bat gestern im großen Saale des Zoologishen Gartens ein Festmahl stattgefunden, an welchem, dem ,W. T. B.“ zufolge, u. a. theil- nahmen: der kommandierende General von Seeckt, der Ober-Präsident Freiherr von Wilamowiß-Möllendorff, General-Superintendent Hefekiel fowie der Ober-Bürgermeister Witting. Der Ebrenvorsißende des Kor- gresses, Ober-Präsident Freiherr von Wilamowiß-Möllendorff brachte ein Hoch auf Seine Majestät den Kaiser aus, wobei er, unter Hinweis auf die von Kaiser Wilhelm T. und seinem großen Kanzler begonnene sozialpolitishe Gesezgebung, den Kongreß aufforderte, fortzufahren im Kampf für Religion, Wahrheit und Sitte. Die Festtheilnebmer sangen hierauf die Nationalhymne. Der beutige dritte und leßte Tag der Versammlung begann früh 8 Uhr mit Spezial-Konfecenzen. Im Saale des Diakonissenhauses spra Pfarrer Sell-Steffenshausen über Raiffeisen’she Darlehnskassen und die innere Mission, während Pastor Hötel: Köln a. Rh. im Saale des Friedrih Wilbtelms-Gym- nasiums über das Leben in den Jünglingsvereinen spra. Von Ihrer Majestät der Kaiserin ging an den Kongreß zu Händen des Wirklichen Ober-Konsistorial-Raths D. Weiß aus Glücksburg folgendes Antworttelegramm ein: „Dem Vorstande des 28. Kongresses für innere Mission sprehe ich Meinen herzlihen Dank für das Be- grüßungételegramm aus und wünsche Ihren Berathungen reichen Segen und Erfolg. Auguste Victoria.“

__ Görlig, 23. September. Bei herrlihstem Wetter hielt beute die Ortsgruppe Görlitz des Riesengebirgsvereins ihr Herbstfest des Denkmals für Theodor Körner auf der Landeskrone, ver- bunden mit der Einweihung und Uebergabe, ab. In den Nachmittags- stunden pilgerten Hunderte zur Stadt hinaus der Landeskrone zu. Nach 4 Vbr seßte sich der Festzug unter Begleitung einer Musikkapelle von dem am Fuße des Berges gelegenen Restaurant in¡Bewegung; am Denkstein an-

s. nahm die Versammlung im Halbkreise Aufstellung. Nah dem Vortrag des Körner’shen Bundesliedes durch die Görlißer Liedertafel übergab der ftellvertretende Vorfißende der hiesigen Ortsgruppe Pro essor Dr. van der Velde mit einer Ansprache, in der er

örner als Dichter und Helden, als leuhtendes Vorbild der

ugend, als begeisterten Naturfreund und Sänger des

udetengebirges feierte, den ODenkstein dem Vertreter der Stadt, Bürgermeister Heyne. Im Namen der Stadt Dresden, der Vaterstadt Körner?s, legte der Direktor des Körner-Museums in Dresden Hofrath Dr. Peschel einen Lorbeerkranz mit Schleife am Denkstein nieder. Der E Gesang des „Gebets* von Körner {loß die \chlichte, aber {chône Feier an dem Denkstein. Von Dr. Moschkau, dem Direktor des Oybin-Museums, traf ein Glückwunsch ein. Gegen 9 Uhr zogen die Festtheilnehmer unter Musikbegleitung vom Berge D Mann Restauration in Biesnitz, wo das {ne Fest seinen

fand.

Leipzig, 26. September. Unter dem Vorsiß von Seyffert- Krefeld fand heute bier die 15. Jahresversammlung des Deutschen Vereins für Armenpflege und Wohlthätigkeit statt. Nachdem der Geheime Regierungs - Rath Dr. Grünler, wie „W. T. B.“ meldet, im Auftrage des fächsishen Staats und Ober- Bürgermeister Dr. Georgi im Auftrage der Stadt Leipzig die Ver- fammlung begrüßt hatten, ging man zur Tagesordnung über. Anwesend waren etwa 150 Delegirte aus allen größeren Städten Deutschlands und auch aus Wien. Im Auftrage des Vize-Präsidenten des Staats - Ministeriums, Staatssekretärs von Boetticher wünschte Geheimer Rath Kelch den Verhandlungen besten Fortgang. Freiherr Dr. von MNeigenstein referierte über die neueren Bestrebungen der Armenpflege în den für uns wichtigsten Staaten des Auslandes.

London, 25. September. Heute früh wurden hier von einem

der Midland-Eifenbahn gehörigen Frahtwagen während einer kurzen Abwesenheit des Kutshers Silberbarren im Gewicht von ungefähr einer Tonne Le stoblen, welche, für eine Londoner Firma bestimmt, auf dem Saint Pancras-Bahnhofe eingetroffen waren. Der Frachtwagen mit den fünf leeren Kiften, in welchen si die Barren befunden hatten, wurde später von der Polizei führerlos aufgefunden. _ Toulouse, 26. September. Gestern Abend drang ein Haufe junger Leute in den Vorstädten in die Häuser der Zigeuner ein, warf Möbel auf die Straßen und legte Feuer an. Die Gendarmerie, welche die Menge angriff, wurde mit Steinen beworfen. Es fanden etwa 20 Verhaftungen ftatt.

Genua, 25. September. Die Berliner Turner sind heute ei 2 Ubr, nah berzlidem Abschied von den biesigen Turnern, abgereist.

__ Trient, 24. September. Wie die „Münchener Neuesten Nah- rihten* mittbeilen, ist nachß Berichten aus den Dolomiten das an der italienish-tirolishen Grenze über 1000 m hoh gelegene Alpendorf Caprile, das von Touristen alljährlih sehr stark besucht wird, zum größten Theile niedergebrannt. Der verursahte Schaden ift um o größer, als nebst den Häusern auch die ODekonomiegebäude mit den Erntevorräthen verbrannt sind, sodaß jeyt 43 Familien obdahlos in großem Elend dem Winter entgegensehen.

__ Konstantinopel, 25. September. Die Ortschaft Hodeyda im Vilajet Yemen wurde von einem heftigen Wolfenbruch heimgesucht, welcher einen Bergfsturz zur Folge hatte. Ein Bazar, in den sich eine große Menschenmenge geflüchtet hatte, wurde ver- \chüttet. Mehrere hundert Menschen follen hierbei getödtet worden sein.

(Fortsezung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

R S G E S O O c E B R E S A M H L E E E S E O E E E E E M oi C E M O R S A I E C N P E E O E A A E S V E O R C S A C E E a ARE L R E O E R R E T T AR EAE S EOR G E E E C ne

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Stationen. Wetter.

Bar. auf 0 Gr. u. d. Meeres\p. Temperatur in 9 Celsius 50 C. = 40 R.

red. in Millim.

[SW 2halb bed. [WSW 4 Regen still Nebel [WSW 2\wolkig | [W 4ibedealt 119 WNW 1wolkg | 2 | Male in der E Mirandolina.

Belmullet . | Aberdeen . Christiansund Kopenhagen . Stockholm . Haparanda . Moskau . Cork Queens- | Dn 12 24 Cherbourg Helder

Hamburg .. | Swinemünde | Neufahrwasser Memel erie S Münster . . Karlsruhe . . Miesbaden München .. Chemniy Berlin.

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Nebersiht der Witterung.

Auch beute zeigt die Wetterlage wenig Aenderung; am bödsten, über 775 mm, ist der Luftdruck im nordöstlihen Deutschland, am niedrigsten, unter 75 mm, im boben Norden, wo das Barometer

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Sonntag, Na Kirchfeld.

ark gefallen ift. Bei gleihmäßiger Luftdruck- | Gêue. Anfang 74 Uhr. Sonnabend: Madame Sans-Gêne.

1 Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Zu volksthümlichen Magdeburg wurde Reif | Preisen: Heimath. Abends 72 Uhr: Zum ersten Male: Gräfin Fritzi. Lustspiel in 3 Akten von Oskar Blumenthal.

vertbeilung ift das Wetter in Deutschland und Um- gebung still, beiter und trocken, im Norden fühl, im Süden ziemlich warm; zu beobachtet. Fortdauer wahrscheinlich.

Deutsche Seewarte.

Theater. Königliche Schauspiele.

Freitag: Opern- | in

Brandt. Dirigent : Kapellmeister Sucher. (Faust : Herr Emil Götze, Königlicher Kammersänger, als Gast.) Anfang 7# Uhr.

_ Scauspielhaus. spiel in 4 Aufzügen von Richard Skowronnek. In Sie ile Wah GPer-Aegieus Tre.

ie e ache. wank in ufzug von

Richard Skowronnek. In Scene geseßt vom Regisseur fieben Zwerge, Plaschke. Anfang 7 Uhr.

Sonnabend: (Kroll’'s Theater.) 58. Vorstellung. Die Hochzeit des Figaro. Komische Oper üt 4 Akten von Wolfgang Amadeus Mozart. Text nach Beaumarchais, von Lorenzo Daponte. Ueber- seßung von Knigge-Vulpius. Anfang 7 Uhr. Sretiag: Frau Müller. Schwank in 3 Akten

Schauspielhaus. tav von Moser und Thilo von Trotha.

203. Vorstellung. Halali. Lusft- Die Reise nah dem Mars

Die Reise nah dem Mars.

Neues Theater.

204. Vorstellung. Zum erften | von Gu

Friedrich - Wilhelmstädtisches Theater. Chausseestraße 25—26. Jeden Abend 73 Uhr: Gastspiel der Liliputaner.

Sonnabend, den 28, September, Nachmittags 3 Uhr: Zum ersten Male: Sneewittchen und di

Sonntag, den 29. September, Nachmittags 3 Uhr: Kinder Nachmittags halbe Preise. Schiffbauerdamm 4a. / 5.

Konzerte.

Konzert-Haus. Freitag, den 27. September : Ges(lofsen.

Sonnabend, den 28. September, Abends 7# Uhr: e | L. Operetten- und Walzer-Abend.

Familien-Nachrichten.

Verlobt: Frl. Marie Burchardt mit Hrn. Ingenieur Emil Sinell (Berlin). Frl. Alma Franke mit Hrn. ueber Arnold Berger (Hannover—Stobnitza). Gräfin Ida Bernstorff mit Hrn. Lieut. d. R. Hans Bone von Schwerin

Erste Beilage

zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlih Preußischen Staats-Anzeiger.

2 231.

Literatur.

Geschichte. ffÆ. Weltgeschichte von Leopold von Ranke. Textausgabe. Lieferung 8 bis 21. Leipzig, Duncker u. Humblot, 1895. 22,40 4 __ Die vorliegenden Lieferungen von Ranke's Weltgeshihte um- fassen die Zeit vom Ursprung des Christenthums bis zum Untergang der Hohenstaufen: Es würde überflüssig und unmögli fein, bier den Inhalt dieses klassischen, in seiner universalen Anshauung unerreicten Werkes wiederzugeben; wir wollen nur kurz anführen, was Ranke unter „Weltgeschichte“ versteht: er will den Zusammenhang der großen Ereignisse erkennen, die die Völker verbinden und ihre Schiksale bestimmen. Nicht eine Geschichte der einzelnen Völker ist alfo beabsichtigt, fondern „die in den Nationen erscheinende Geschichte der Menschheit, jenes historishe Leben, welches ih fortshreitend von einer Nation zur andern, von einem Völkerkreis zum andern bewegt.“ Von Nationen, die garnihts oder wenig zur allgemeinen Entwicklung beigetragen haben, wie Chinesen und Inder, ist daber kaum die Rede, umsomehr dagegen von einzelnen Persön- lihkeiten und Ideen, deren Wirksamkeit die Geschike der Welt auf lange hinaus bestimmt hat. So findet die Entstehung des Christen- thums und des Islams eingehende Berücksichtigung, und die Thâätig- keit eines Bonifacius und Karl’s des Großen wird genau betrachtet und in ihrer welthistorishen Bedeutung charakterisiert. Nur ein Beispiel wollen wir anführen, wie Ranke die scheinbar fernliegéndsten und zusammenkhanglosesten Ereignisse zu verknüpfen und in Be- ziehung zu seßen weiß. Dem Erstarken des Papstthums und seiner Beeinflussung der weltlihen Gewalt des Westens im 8. Jahrhundert entsprach eine ähnliche hierarhis{-religiöse Bewegung in der mohamedanishen Welt des Oftens nur mit dem Unterschied, daß die kirhlihe Gewalt im Westen eine einigende Wirkung hatte und im Osten eine zerseßende: hier führten religiöse Momente zu einem mörderishen Bürgerkriege und zu einer Spaltung des mohame- danishen Weltreichs in zwei Dynastien, die Abbasiden in Bagdad und die Omeyaden in Spanien ; dort wurde Pippin mit Hilfe des Papstes König der Franken, sein Sohn gar römischer Kaiser, und damit Ver- treter und Schirmherr der gesammten christlihen Kultur. Beide un- gefähr gleichzeitigen Ereignisse sind ausshlaggebend für die Geschichte des Mittelalters, insbesondere für die gegenseitige Einwirkung von Sslam und Christenheit geworden. Eine besondere Empfehlung eines Ranke’shen Buchs ist unnöthig ; es mag nur noch auf den billigen Preis aufmerksam gemaht werden, der die Beschaffung der Tertauzgabe auch weiteren Kreisen ermöglicht.

Rechts- und Staatswissenschaft.

Die Bedeutung des Anerbenrechts für Süd-Deutsc- land. Von Dr. Alfons Stengele. Verlag von W. Kohl- hammer in Stuttgart.

Als ih im Laufe der lezten Jahre eine Bewegung zu Gunsten eines reis rechtlihen Anerbenrechts bemerkbar zu machen begann, schenkte man auh in Süddeutschland dieser Frage eine größere Beach- tung, und der Verfasser des genannten Werks hat es unternommen, eingehend zu untersuchen, in wie weit das Anerbenrecht für die süddeutshen Staaten zweckentsprehend erscheine. In Süd- deutshland ift wegen der Bodenbeschaffenheit und des Klimas, welche vielfach Obst-, Hopfen-, Taback-, Weinbau u. a. m. ermög- lichen, kurz vorzugsweise auf die persönliche Thätigkeit des Einzelnen und auf sehr intensive Kultur binweisen, eine Theilung des Bodens in größerem Umfang durchführbar als in Norddeutschland, ebenso wie durhgängig am Rhein. Allein in mehreren Gegenden ist auch in Süddeutschland ein Zusammenhalten des Grundbesißes zu einer mindestens bäuerlihen Besitzung landwirthfchaftliÞ unentbehrlich, besonders in mehreren Theilen von Bayern, aber auch in einigen Bezirken von Württemberg und Baden. Da, wo die Sitte dieses Zusammenhalten erzwungen hat, beginnt sie jedoeh in zum theil bedenkliger Weise auszuarten da- durh, daß dem Anerben mehr Lasten auferlegt werden, als er dauernd tragen kann. In der vorliegenden Schrift beißt es von Württemberg, daß das Anerbenrecht kaum noch ein Vortheil, sondern der boben Gutsübernabmepreise wegen eine Quelle der Verschuldung sei. Dadurch beginne, zumal das Anerbenrecht dort wie überall in den von der Natur weniger begünstigten Gemeinden am meisten sich finde, eine Sculdenlast sih aufzuhäufen. Uebrigens sind die Rechts- verhältnisse in Süddeutshland mannigfaltig, und auch das eheliche Güterrecht ist verschieden gestaltet. Der Verfasser, welher selbst kein

Berlin, Donnerstag, den 26. September

Freund des Anerbenrechts ist und eine reih8geseßlihe Regelung be- kämpft, gesteht doch au für Baden zu, daß es dort Gegenden giebt, in denen eine Regelung des bestehenden Anerbenrehts am Plate sein würde. Er theilt einen dieserhalb ausgearbeiteten Gefeßentwurf der Regierung des Großherzogthums Baden mit, der auf Seite 133 bis 143 mit den Bemerkungen von Stengele nachgelesen werden kann. Dieser Geseßentwurf führt ein Intestaterbreht mit Wahrung der Testierfreißeit ein und berücksichtigt im § 15 besonders auch die Rehté des überlebenden Ghbegatten, welcher den leiblihen Kindern vorgeht. “Auch für Württemberg wird zugestanden, daß \sich in dem östlichen Theile des Königreihs ein Anerbenrecht erhalten hat, welches freilh na den mitgetheilten Zahlen eine Verschuldung niht gehindert hat und zwar deshalb, weil der Uebernahme- preis ein für den Anerben durhgängig zu ungünstiger ist. Aus den speziellen, auf Seite 232 ff. mitgetheilten Aeußerungen der Gauverbände des Königreihs Württemberg ergiebt sih, daß in einer Minderheit derselben, und zwar einer ansehnlihen Minder- beit, für deren Bezirke oder Theile derselben eine Regelung und Beibehaltung des Anerbenrehts nach dem einen oder anderen System, jedenfalls aber mit Beibehaltung einer vollständigen Verfügungsfreiheit, als wünschenswerth bezeihnet wird. Auf Seite 233 wird vom Gauverband I angeführt, daß dort ein nit zu beseitigendes Mißtrauen gegen die dem Antrag des deutschen Landwirthschaftsverbandes zu Grunde liegenden Absichten und eine unklare Furht vor einer möglicherweise drohenden Be- \{ränkung der freien Dispositionsbefugniß herrsht. Dieser unklaren R begegnet man nit bloß dort, sondern auch anderwärts; sie esteht darin, daß man ih Anerbenreht und Zwang oder wohl gar die Wiedereinführung einer Art von Obereigenthum nicht getrennt zu denken vermag.

Fn Bayern sind neben einander bayerisches, fränkishes, chwäbis{es, gemeines, französishes Recht und preußisches Landrecht in Geltung. Wie dem genannten Werk zu entnehmen ist, gilt das bayerische Landrecht mit geringen Ausnahmen in Ober- und Nieder- bayern, der Oberpfalz und Regensburg, dem südöstlihen Theil von Mittelfranken, an der Ostgrenze von Oberfranken fowie in dem nördlihen und östlihen Theil von Schwaben und Neuburg. Das bayerishe Landrecht, neben welhem das gemeine Recht in Frage fommt, bestimmt, „daß in unbeweglihen Gütern der ältere weltlihe Manneserbe, sofern er anders die übrigen Miterben in leidentlihem Anschlag pro rata hinauszuzahlen vermag, den Vorzug hat“. Auf Grund dieser Vorschrift pflegt der Vater von den Kindern, zunächst aus den Söhnen, denjenigen zu be- stimmen, der das Gut zu übernehmen hat. In der Regel trifft die Wabl allerdings den ältesten Sohn, bisweilen aber auch den jüngsten; die Üebergabe des Guts voklzieht sih zumeist bei Leb- zeiten des Vaters und geshah früher auch zu annehmbaren Preisen. Die seit dem Ende der sehsziger Jahre erfolgte Steigerung der leßteren hat indessen Ucbelstände hervorgerufen, die sh besonders dann geltend machen, wenn die Eltern die Erbfolge niht bei Lebzeiten geordnet haben. In den fränfishen Provinzen herrscht im wesentlihen das Prinzip der Gleichtheilung ; infolgedessen ist hier auch die Parzellierung in einzelnen Gegenden sehr weit vorgeschritten. Es gilt zwar in Oberfranken nah Bamberger und Bayreuther Landreht ein „Vorsih“- Recht des ältesten, oder hier und da des jüngsten Sohnes; dieses Vorsitrecht is aber ungenügend, um die Hôfe zusammenzuhalten, vielfa wird die gleihheitlihe Theilung streng durhgeführt. Dagegen hat si in Mittelfranken die Gewohnheit der ungetheilten Gutsüber- gabe zu einem leidlihen Preise noh erhalten. Dasselbe gilt auch für den größeren Theil von Schwaben ; nur in einem Bezirk dieser Provinz fommt eine gemeinshaftlihe Wirthschaft der Geschwister vor (soge- nannte Kommunhbausung). Die Hauptgegend der Zersplitterung für Bayern rechts vom Rhein ist Unterfranken. In der Pfalz, dem Ge- biet des französishen Nechts, ist die Naturaltheilung gleihfalls sehr weit vorgeschritten, obshon sich in einzelnen Orten die Gewohnheit, das Gut einem der Kinder zu übertragen, erhalten hat. Wie sehr übrigens der Grundbesiß dem Einfluß des herrshenden Erbrechts unterworfen ist, geht u. a. daraus hervor, daß in der Gegend zwischen Nahe und Queich zur Zeit des Ausbruhs der französishen Revolution die zahlreichen großen Landgüter, welhe im Besiß der Geistlichkeit, des Staats und des Adels sih befanden und damals von der französischen Regierung zu fehr billigen Preisen an Privatpersonen verkauft wurden, in- folge der vom Code civil angeordneten zwangsweisen Erbtheilung allmählich in lauter kleine Güter zerlegt wurden, aus denen zum theil bereits Zwergwirthschaften geworden sind.

1895.

So könnte allerdings sowohl in Baden und Bayern als auch in Württemberg das Anerbenrechtssystem nur in dem fleineren Theile des Landes an die bestehende Sitte anknüpfen. Dieser Umstand hat den Verfasser des eingangs erwähnten Werkes veranlaßt, am Schluß desselben den Wunsch auszusprehen, es möge in Süddeutschland den Rentengütern ernstere Beahtung geschenkt werden. „Leßtere“, sagt er, „seinen geeignet und berufen zu fein, dem bäuerlichen Besitz die nothwendige und von allen Seiten gewünschte Hilfe zu ge- währen. Der Gedanke des Rentenguts, richtig erfaßt und unseren Zeitverhältnifsen entsprehend gestaltet, dürfte in Verbindung mit anderen Reformen endli das verwirklihen, was nun schon seit úFahrzehnten mit Eifer erstrebt wird.“ : t Die „Natur der Sache" als Rechtsquelle im Ge- biete des Ver siherungswesens. Von Dr. jur. D. Bischoff, Direktionsbevollmächtigter der Bremer Lebensversicherungs - Bank. Verlag von M. Heinsius Nahf. in Bremen. Preis 1,20 4 Es ift bedauerlich, daf, obwohl in der versicherungsrehtlihen Literatur ein umfangreihes System versiherungsrechtliher Grundsäße ' ent- widelt ist, sich dcch daraus im Einzelfalle der Lebensversiherungs- praxis faum je ein Grundsay hat ableiten lafjen, deten An- wendung durch den Richter bei einem etwaigen Mangel entsprehender Vertragsbestimmungen im HinblickE auf die bisherige Rechtsprehung erwartet werden fkonnte. Es er- scheint daher auch nicht verwunderlich, daß auf die

in der Literatur enthaltenen Darstellungen dieser Art in den®

Entscheidungen der Gerichte kein Bezug genommen ift. Die vor- liegende Studie untersucht nun, wodurch sih die vom deutschen Richter auf dem Gebiete des Versiherungswesens anzuwendenden und angewandten Grundsäße allgemein fkennzeihnen, ob und weshalb ‘es etwa zur Anwendung der aus den versicherungsreht- lihen Systemen abzuleitenden Grundsäße nur an Gelegenheit fehle, oder ob und weshalb etwa diese Grundsäge für den Richter über- haupt niht anwendbar seien; und im Zusammenhang damit wird die Streitfrage erörtert, ob da, wo Gese und Gewohnheitsrecht keine Grundsäße liefern, -die „Natur der Sache“ als eine Rechtsquelle auf dem Gebiete des Versicherungswesens zu gelten habe. Der Verfasser unternimmt es hier, den Beweis dafür zu erbringen, daß der Nichter die „Natur der Sache“ als Rechtsquelle niht anwenden dürfe, sie in dieser Eigenschaft auf dem in Betracht gezogenen Gebiet nit anzuwenden brauche und sie da auch thatsählih nicht als Quelle neuer Grundsäße, sondern lediglich als Mittel zur Auslegung des konkreten Vertrags anwende, und er befürwortet, daß auch die fünstige Gesetzgebung bei einer etwaigen Regelung des sogenannten Binnen- versiherungswesens in der Hauptsache auf fubsidiäre Saßungen nch beschränken und im übrigen den Vertragswillen der sich unter dem Einfluß der Konzessionierung, der Staatsaufsiht und der Konkurrenz bilde in der Weise zur Geltung bringen folle, wie es bislang der Richter auf Grund geltenden Rechts bereits gethan habe. Zum Schluß untersucht der Verfasser die rehtliche Bedeutung eines Lbensversiherungsvertrags, wobei er zu dem Resultat gelangt, daß ein Begriff „Lebensversiherungsvertrag“* und ein Begriff „Ver- E rialbertvag mit gemeinrechtliher Bedeutung nicht bestehe, daß vielmebr bei den als Lebensversiherungsvertrag sich darstellenden That- beständen Thatsachen zusammenträfen, deren Zusammentreffen gemein- rechtlich mit den als Folgen eines zweiseitigen bonae fidei-Vertrags bezeihneten Rehten und Pflichten durch Gewohnheit verknüpft sei. „Dem Betheiligten kann nur eröffnet werden, daß die Rechte und Pflichten, welhe für ihn mit einem Lebensversiherungsvertrag im gemeinen deutschen Privatrecht verknüpft ind, nch er- geben aus einer Anwendung der Grundsäße des zwei- seitigen bonae fidei - Vertrags auf die vorliegenden Ver- tragsäußerungen : Was gemäß diesen Aeußerungen (ins- besondere nach Versicherungsantrag, Versicherungsbedingungen und Policentext) auf Grund einer nach Treu und Glauben si richtenden Auslegung als Inhalt und Folge gültiger Vereinbarung ermittelt werden fann, das ist es, was sich nach gemeinem Recht mit einem Lebensversiherungévertrag an Rechten und Pflichten für die Be- theiligten verknüpft. Wer also diesen Betheiligten die gemeinrechtlihe Bedeutung eines Lebenéversicherungsvertrags darstellen will, der wird ih dabei lediglih mit jenen Vertragsäußerungen und einer ent- sprechenden Auslegung derselben, sowie mit den hierdurch inhaltlich be- stimmtenallgemeinen Folgen eines zweiseitigenVertrags zu befassen haben.“

Lessing -Theater. Freitag:

Refidenz - Theater. Lautenburg. Freitag: Der Rabenvater. Schwank 3 Akten von H. Fr. Fisher und Josef

Bearbeitung von Emil Pohl: Lustspiel in 3 Aufzügen, frei nah

dem Italienishen des Carlo Goldoni, von Emil Pobl. In Scene geseßt vom Ober-Regisseur Max Grube. Zum ersten Male in der Bearbeitung von Emil Pohl: Der Diener zweier Herren. SO Olhelter 1-11 S in 1 Aufzug, nah dem Italienischen des S Sarlo Goldoni, von Emil Pohl. In Scene geseßt vom Ober-Regisseur Max Grube. Anfang 7# Uhr.

Deutsches Theater. Freitag: Romeo und Julia. Anfang 7#§ Uhr.

Sonnabend: Die Mütter.

Sonntag, 2} Uhr Nachmittags: Die Weber. 7x Uhr Abends: Die Mütter.

Berliner Theater. Freitag (4. Abonnements- Vorstellung): Die Journaliften. Anfang 7# Uhr. Sonnabend: Der Pfarrer vou Kirchfeld.

mittags 23 Uhr: Die Journa-

liften. Abends 7} Uhr: Der Pfarrer von

-

Madame Sans-

Direktion: Sigmund

haus. (Kroll’s Theater.) 57. Vorstellung. Mar- Jarno. Vorher: Aber die Ehe! Komödie in

garethe. Oper in 5 Akten von

1 Akt von P. Linsemann. Anfang 7F Uhr. Charles Sonnabend und folgende Tage: Der Rabenvater.

Gounod. Text nah Wolfgang von Goethe’s Faust, | __ Vorher: Aber die Ehe!

von Jules Barbier und Michel Carré. Ballet von Emil Graeb. In Scene geseßt vom Ober-Regifseur Tetzlaff. Dekorative Einrihtung vom Ober-In/pektor

Regie: Siegfried Jelenko. Vorher: Der Eis- brecher. Plauderei in 1 Akt von Felix Dörmann und Friedrih Fuchs. Anfang 7# Uhr.

Sonnabend: Gastspiel des Teatro Lirico Sonzogno (Mailand). Pagliacci. Cavalleria rusticana.

Sonntag: Zum ersten Male: Francillon. Lust- spiel in 3 Aften von Alexandre Dumas. Deutsch von Paul Lindau. In Scene gesezt von Sigmund Lautenburg.

Sonntag Nachmittag: Zu halben Preisen: Der natürliche Sohn.

Theater Unter den Linden. Direktion: Julius Frißshe. Freitag: Zum ersten Male: Burschenliebe. Pantomimisches Ballet in 3 Bildern von H. Regel und I. Haßreiter. Musik von Jof. Baver. In Scene geseßt vom Balletmeister úF. NReisinger. Dirigent: Herr Kapellmeister Winné. Vorher: Unter perfönliher Leitung des Kom- ponisten: Zum 25. Male: Die Chansonnette. Operette in 3 Aufzügen von Viktor Léon und H. von Waldberg. Musik von Rudolf Dellinger. In Scene geseßt vom Ober-Regisseur Herrn Epstein. Anfang 7# Uhr. :

Sonnabend: Die Chansounette. Hierauf: Burschenliebe.

Adolph Ernst-Theater. Freitag: Parade- bummler. Beseßung der Hauptrollen: Anna Bâckers, Josefine Dora, Ida Schlüter, Adolph Ernft, Guido Tielsher, Carl Weiß, Georg Worlißsch. Anfang 7# Ubr.

Sonnabend: Dieselbe Vorstellung.

Bentral-Theater. Alte Jakobstraße Rr. 30, Direktion: Ricard Sul. Emil Thomas a. G. _ Freitag: Eine tolle Naht. Große Aus- stattungëvofse mit Gesang und Tanz in 5 Bildern von Wilh. Mannstädt und Julius Freund. Musik von Julius Einödshofer. In Scene geseßt vom Direktor Richard Schultz. Die Tanz-Arrangements vom Balletmeister Gundlach. Anfang 7} Uhr,

Sonnabend: Eine tolle Nacht.

(Ankershagen—Drewelow). Frl. Ingeborg Bianca Klée mit Hrn. Jobst Frhrn. von Olders- hausen (Hambúurg—Wandsbeck). Frl. Elisabeth Mischner mit Hrn. Kapitän-Lieut. Wigand Bofsart (Görliß—Kiel). Frl. Rofa Naumann mit Hrn. Rittergutépächter , Lieut. d. R. A. Boehme (Klettendorf—Gr.-Schönwald). Frl. Hedwig Warmbt mit Hrn. PeNEa Marx Perkiewicz (Waldenburg i. Shl.—Ludwigsberz b. Moschin).

Verehelicht: Hr. Sec.-Lieut. d. R. Hans von Eike und Polwiß mit Frl. Helene Bartelt (Leshczin). Hr. Gideon von Wallenberg-Pachaly a E Freiin von Schuckmann (Schloß

uras).

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Argtitekten Heinrich Munk (Berlin). Hrn. N von Selchow (Gera). Hrn. Rittmeister von Bitter (Pader- born). Hrn. Amtsrichter Dubiel (Grofß- Strehliß D.-S). Hrn. Pastor Schaefer (Schönbrunn, Kreis Strehlen). Eine Tochter: Hrn. Oberarzt Dr. Klinke (Toft). B: Negie- rungs-Assessor Frhrn. Laur von ünchhofen (Danzig). Hrn. Lieut. Otto von Anderten (Cassel). Hrn. Oberst Zuccari (Berlin).

Gestorben: Hr. Pastor em. Friedrih Nichter (Pankow). Oberin Anna Rosher (Schloß Deyel b. Neuhaldensleben). Hr. Musik-Dirigent Manthbe (Hannover). Hr. Ober-Regierungs-Rath Rotzoll Sohn Friß (Gumbinnen). Verw. Fr. NRegiments-Arzt Auguste Nidrée, geb. Schaumann Pren Spree). Hr. Buchbändler und

ieut. a. D. Adolf Brockhaus (Breslau). Ôr-

Fabrikbesißer und Prem.-Lieut. d. R. Wilhelm Hegenscheitt (Natibor). Verw. Fr. Nehnungs- Rath Juliane Riba, geb. Pulzner (Breslau).

Verantwortlicher Redakteur: J. V.: Dr. Fischer in Berlin.

Verlag der Expedition (Scholz) in Berlin. Druck der Norddeutschen Bucbdruckerei und Verlagê- Anstalt Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32. Fünf Beilagen (einschließlich Börsen-Beilage).

. Untersuchungs-Sachen.

2. Aufgebote, Zustellungen u. dergl.

3. Unfall- und Invaliditäts- 2c. Versicherung. . Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen 2c. . Verloosung 2c. von Werthpapieren.

Deffentlicher Anzeiger.

. Kommandit-Gesellschaften auf Aktien u. Aktien-Gefellsck, . Erwerbs- und Wirthschafts-Genofsenschaften. . Niederlassung 2c. von Rechtsanwälten. . Bank-Ausweise. : 10. Verschiedene Bekanntmachungen.

1) Untersuchungs-Sachen.

[36563] K. Staatsanwaltschaft Ellwangen.

Dur Beschluß der hiesigen Ferienkammer als Straffammer vom 14. d. Mts. wurde die unterm 9. Juni 1877 und 25. Juni 1886 gegen Johannes Kaiser, geboren am 1. Januar 1854 zu Waldhausen, wegen Verleßung der Wehrpflicht angeordnete Ber- mögensbeschlagnahme aufgehoben.

Den 19. September 1895.

Kreß, H.-St.-A.

Yat P i E N E228 n ARE T: E BEN M S

2) Aufgebote, Zustellungen und dergl.

[36654] Zwangsversteigerun Im Wege der Zwangsvollstreckung folien die im Grundbuhe von Berlins Königstadt Band 50 Nr. 2913 auf den Namen des Kapellmeisters Guitav Girod eingetragenen, bier, Große Franfkfurterstr. 132 und Koppenstr. 32 belegenen Grundstücke in einem neuen Termin am L. November 1895, Vor- mittags 10 Uhr, vor dem unterzeihneten Gericht, Neue Friedrichstraße 13, Erdgeschoß, Flügel C., Saal 40, versteigert werden. Die Grundstücke find mit 42220 A Nutzungêwerth zur Gebäudeîteuer veranlagt. Das Weitere enthält der Aushang an der Gerichtétafel. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 5. November 1895, Vormittags 11 Uhr, ebenda verkündet werden.

Die Akten 88 K. 79/95 liegen in der Gerichts- schreiberei, Zimmer 17, zur Einsicht aus. Berlin, den 19. September 1895. Königliches Amtsgericht T. Abtheilung 838.

[36656] : :

In der Zwangsvollstreckungssache der Herzoglichen Kreiékasse hierselbst, Gläubigerin, wider den Koblen- händler H. Wesche hier, Schuldner, wegen Forde- rung, werden die Gläubiger aufgefordert , ihre Forderungen unter Angabe des Betrages an Kapital, Alien, Kosten und Nebenforderungen binnen zwel Rochen bei Vermeidung des Ausscblusses hier anzu- melden. Zur Erklärung über den Vertheilungsplan, sowie zur Vertheilung der Kaufgelder wird Lermin auf den 24, Oktober 1895, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeihneten Amtsgerichte anberaumt, wozu die Betheiligten und der Ersteher hiermit vorgeladen werden. :

Wolfenbüttel, den 16. September 18959.

Herzogliches Amtsgericht. Kaulißt.

[31696] Aufgebot.

Der Halbspänner Friedrih Schmidt aus Semmen- stedt hat das Aufgebot der von der hiesigen Leih- haus-Administration am 30. März 1894 ausgestellten 39/6 lgen Leihhaus - Obligation Litt. R. Nr. 6245 über 1200 unter Glaubhaftmachung, daß die ge- dachte Leihhaus-Obligation abhanden gekommen und deren Inhaber unbekannt sei, gemäß §F 823 N a P.-O. und § 7 Nr. 5 des Gefeßes Nr. 12 vom 1. April 1879 beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 11, Dezember 1895, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Auf- gebotstermine seine Rechte anzumelden und die

Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftlos8- erflärung der Urfunde erfolgen wird. Wolfenbüttel, den 17. August 1895. Herzogliches Amtsgericht. (gez.) Wrede. Ausgefertigt: Schwanneke, als Gerichtsschreiber Herzoglihen Amtsgerichts.

[35901] Aufgebot.

Auf Antrag der Königlichen Ober-Staatsanwalt- schaft zu Naumburg a. S. wird die von dem aus feinem Dienst beim unterzeihneten Amtsgericht aus- geschiedenen Gerichtsvollzieher Carl Stammer zu Oschersleben bestellte, bei der Justiz-Hauptkasse zu Naumburg a. S. in Werthpapieren zum Nennwerthe von 600 # niedergelegte Amtskaution hiermit zum Zwecke deren Rückgabe aufgeboten. Es ergeht des- wegen an sämmtliche unbekannte Interessenten die Aufforderung, ihre etwaigen Ansprüche aus dem Dienstverhältniß des ehemaligen Gerichtsvollziehers Stammer, für welche die Kaution haftet, spätestens im Aufgebetstermine, am 22. November 1895, Vormittags 9 Uhr, beim unterzeihneten Amts- geriht anzumelden, widrigenfalls fie mit ihren An- sprüchen an den Fiskus ausgeschlossen und lediglich an die Person des 2c. Stammer werden verwiesen werden.

Oschersleben, den 17. September 1895.

Königliches Amtsgericht.

{35172] Aufgebot.

Der Maurermeister A. Knothe in Minden hat das Aufgebot der ihm angeblich verloren gegangenen Interiméquitiung der Kreissparkasse zu Minden Nr. 38459/399 V 5 über die von ihm bei der ge- nannten Sparkasse am 27. Mai 1895 eingelegten 600 M beantragt. Der Inhaber der Interims- quittung wird aufgefordert, spätestens in dem auf

den 7. April 1896, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeihneten Geriht anberaumten Aufgebots- termine seine Rechte anzumelden und die Quittung vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der- felben erfolgen wird. Minden, den 16. September 1895. Königliches Amtsgericht.

[36659] Aufgebot.

Der Kolon Hermann Jürgens zu Liemke Nr. 43 hat zum Zweck der Löschung im Grundbuche das Aufgebot der im Grundbuh von Liemke Band V Blatt 19 Abtheilung 111 unter Nr. 1 eingetragenen Post beantragt, welche lautet: „Zwanzig Thaler und 4 Kühe Brautschaß für die Hoffinder Anna Maria Elisabeth, Konrad, Anna Elisabeth Maria, Johann Otto Ewerd im alten Teiche, für jedes mit } bei der Großjährigkeit fällig. Eingetragen auf den dafür verpfändeten Hof durch obervormundschaftliche Bestimmung vom 16. Oktober 1823. Der Antheil des Johann Otto is auf Antrag der fiskalischen Behörden, da er als Kantonist ausgetreten ist, mit Arrest belegt. Eingetragen ex decreto vom 30. April 1832." Diese Post soll längst bezahlt sein. Die Zahlung kann aber durch beglaubigte Quittungen niht nachhgewiefen werden. Es ergeht hierdurch an die eingetragenen Gläubiger oder deren Nechténachfolger die Aufforderung, ihre Nehte und Ansprüche auf die Post bei dem unterzeihneten Ger rihte, spätestens aber in dem auf den 25. Jauuar 1896, Vormittags 18 Uhr, an hiesiger Ge- richts\telle anberaumten Termine anzumelden, widrigen- falls sie mit allen Ansprüchen auf die Posten aus- geschloffen und die Forderungen im Grundbuche ge- [löst werden.

Güterêëloh, den 17. September 1895.

Königliches Amtsgericht.

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