1895 / 235 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 01 Oct 1895 18:00:01 GMT) scan diff

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Durchgangsmikrometers wird bald auch den astronomishen Rektascen- fet und Zeitbestimmungen zu gute kommen ; ebenso die Verfeinerung j olhöhen-Bestimmungen nah der Horrebow-Talcott'schen Methode, in Verbindung mit meinen Vorschlägen im Jahrbuchefür 1880 auf: den Deklinations-Béstintmungen der Sterne, und von beiden Verbesserungen

* werden auch «wieder die Ortsbestimmungen zu geodätischen Zwecken

Vortheil eben E cal vÁA Ss ¿

z ft au die Förderung geodätisch wichtiger, erperimen- teller Unfersultngen auf physikalish-tehnishem Gebiet mit Hilfe der von unserer Dotation gewährten Mittel in Gang ‘gekommen:

Wir haben der verwandten internationalen Organisation des Maßz-úund Gewichtswesens, welcher die Geodäsie- in den leßten neun pes erbeblihe Förderung der Einheitlichkeit und Vergleichbärkeit ihrer Messungen durch umfassende Vergleihungen von Normalmaßen und Basismeßstangen verdankt, eine Anregung gewährt und eine Sub- vention in Aussicht zu stellen vermoht für neue Untersuchungen über die zu Meßstangen geeignetsten Metalle und Metall-Legierüngen, und wir sind bereits in der Lage, Ihnen ein recht erhebliches Ergebniß dieser Untersuchungen vorlegen zu können, nämli den Nachweis, daß voraussichtlich reines Nickel ein trefflihes Material hierfür abgeben wird; in zweifellosem Vorzug vor den Eisenlegierungen, die bisher fo allgemein angewandt wurden. Experimentelle Untersuchungen über Nivellierlatten sind in Gang geseßt, ebenso Untersuhungen zur Vor- bereitung von differentiellen Schweremessungen, insbesondere von diferentiellen Schweremefsungen auf hoher See. ; ;

Die Vorberéitungen zur Einrichtung einer Vergleihungs-Station für Pendelmefsungs-Apparate im internationalen Maß- und Gewichts- Bureau sind, ebenfalls mit enisprehender Förderung durch unsece Hilfsmittel, nahezu beendigt. O,

In ähnlicher Weise, wie sih hier eine gegenseitige Förderung internationaler Institutionen ergeben hat, dürfen wir auch von der Organisation der rein astronomi¡cjen Arbeiten immer reihere Früchte erwarten. : *

Das, was die internationale astronomishe Gesellschaft bereits für uns alle geleistet hat, gehört einem glänzenden Blatte der Geschichte der Wissenschaft an. Die Organisation der photographischen Aufnahmen des Himmels-Jnventars, welhe wir Frankreich verdanken, wird eins auch für die Erdmessungsarbeiten ihre Früchte tragen. Neuerdings geht von Paris die Anregung zu einem internationalen Zusammenwirken der nationalen Mitt lvunkte der astronomischen NBorausberehnungen aus. Hiervon und von den gemeinsamen Arbeiten, die fich nothwendig daran knüpfen werden, darf die Erdmessung eine sehr wesentlihe Vervollklommnung der astronomishen Grundlagen

, ihrer Arbeiten erwarten.

Alle diese Rückblicke und alle diese Ausblicke in die Zukunft legen aber die Frage nahe: Ist es nicht bloß eine Mode des Tages, dieses immer umfassendere internationale Organisieren-Wollen der wissen- schaftlichen Arbeit? Leidet nicht \cliéßlih dabei die individuelle Jnitiative der Persönlichkeit, welhe doch die Quelle alles Originalen, alles wahrhaft Schöpferischen ist?

Erleidet niht auch der vernünftige nationale Ehrgeiz dabei eine ewissc Dämpfung, wel{er in dem Wettbewerb der Völker auch ein ulturelement bildet? Wird nicht allzuviel Zeit und Arbeit dabei

auf das bloße Organisieren und Verwalten verbraut, während man den natürlichen Auégleihungen der freien Entwickelung das meiste davon überlassen könnte? Und besteht nit endlich die Gefahr, daß auch in allen größeren Organifationen wissenschaftliher Art die Mehr- beiten unter der Leitung der bloß rednerishen und administrativen Talente die Entscheidungen übernehmen und die tieferen Antriebe und Mahnungen der bedeutendsten Geister noch mekr, als font son geschieht, überhört. werden ?

Es würden viele Stunden der Rede dazu gehören, alle diefe Zweifel und Bedenken auf Grund der bereits vorliegenden Erfah- rungen über die Wirksamkeit der bereits vorhandenen internationalen wisjenshaftlihen Institutionen und auf Grund sorgsamstien Nach- denkens über diese Dinge zu beantworten. Jedenfalls ist es rathsam, daß Alle, die dazu berufen sind, bei der Leitung und. bei der Erwei- terung jener Organisationen mitzuwirken, \ich{ unablässig und befon- ders in Zeitpunkten neuer und weitreihender Entschließungen alle jene Zweifelsfragen mit dem gehörigen Ernste vorlegen. :

Ich für meinen Theil wage zu behaupten, daß alle diejenigen, welche bisher mit offenen Augen und näherer Sachkenntniß, ohne negative oder positive Personalinteressen, den Verlauf und die Lei- stungen der internationalen wissenshaftlihen Organisationen verfolgt haben, von den vorerwähnten Uebeln nur solhe Erscheinungs8gruppen be- merkt baben, welche ebenso wie die zufälligen Fehler der Messung und der Rechnung bei mens{chliher Arbeit unvermeidlich sind, wohl aber deutliche Forischritte der Ordnung und Sicherheit, sowie auf diesen gemeinsam geschaffenen Grundlagen au Fortschritte individueller und nationaler ÎJnitiative und Freiheit wahrgenommen haben. S

Ueberall ist nit nur die Zulässigkeit, sondern auch die Heilsam- fFeit der Bereinigung einer umfassenden Solidarität gemeinsamen Mirkens der Menschheit mit individueller und nationaler Freiheit und Selbständiakeit hervorgetreten. l

Und die Nothwendigkeit strengeren und rationelleren Haushaltens, welche immer mehr an die Menschenwelt herantritt, zwingt auch die Wifßenschaft immer mehr zur zweckmäßigsten Eintheilung und Ver- waltung der für sie verfügbaren Gesammtmittel.

Sie kann si dabei mit der frohen Hoffnung getrösten, daß alles, was sie mit redlihem Ernst schafft, niht zum wenigsten aber die Gemeinschaft der Geistesarheit aller Völker, welche sie in internatio- nalen Organisationen zu fördern sucht, {ließli auch in éiner mäch- tigen Steigerung bes äußeren und inneren Wohlstandes der gesammten Menschenwelt gipfeln und dadurch au ihre eigenen Arbeitsbedingungen immer günstiger gestalten wird. Auf welchem Gebiet aber wären folhe umfassende und einigende Organifationen berehtigter und noth- wendiger, als auf dem Gebiet derjenigen Forshungen und derjenigen Praxis, welche \{chließlich die Erde als Ganzes zum Gegenstand hat, und auf dem nahe hiermit verbundenen Gebiet derjenigen Forshung, für welche die Erde nur ein gemeinfamer Beobachtungsplaß im weiten

«Himmelsraum ist!

1. Untersuchungs-Sachen.

2. Aufgebote, Zustellungen U. dergl.

3. Unfall- und Invaliditäts- 2c. Versicherung. 4. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen 2c. 5. Verloosung 2c. von Werthpapieren.

; Iu dem A tiefen eiupersits i Ueberzeugung lassen Sie uns nur ân bié gênmèinfämê s Ì Jd C, Die n Oi Konferenz sind umfaïtgreithèr unk s{chwitriger als diejenigen der gewöhnlichen vertragsmägger dreijährigen General- lonf ijen; auch größer, als diejenigen dero! uiereuden-Konferenz - on

1886. - Denn damals war der internatióna ertrág ‘bereits vor |

der Konferenz beinahe von sämmtlichen Regierungen angenommen. Dieëmal wird. es -der Konferenz obliegen, „nicht nur, - wie sonst, die Berichte des! Herrn Sekretärs der Erdméefsüng und des'Hertn' Direktors ihres Zentralbureaus, ferner die Berichte der einzelnen-Herren Bericht- erstatter über bestimmte Aufgabengruppen und die Berichte der Herren Delegirten der einzelnen Länder über die in denselben ausgeführten Arbeiten entgegenzunehmen und auch von dem Verwaltungsberichte der permanenten Kommission Kenntniß zu empfangen, sowie die theilweise Erneuerung dieser Kommission vorzunehmen, sondern auch über die Erneuerung der Konvention zu berathen, um den betzeiligten hoben Regierungen eine Grundlage für ihre im nächsten Jahre zu treffenden Entschließungen binsichtlih der Fortführung der vertragsmäßigen Organisation der Erdmessung zu gewähren. ]

Der Präsident seßte darauf mit Zustimmung der Versammlung die zweite Sißzung der allgemeinen Konferenz auf Mittwoch, den 2. Oktober, Nachmitiags 2 Uhr, fest. Tagésordnung: Bericht des Ständigen Sekretärs der Perma- nenten Kommission, Bericht des' Direktors des Zentralbureaus, Berichte der einzelnen Delegirten. Schluß der Sigßung

3 Uhr Nachmittags.

Die Arbeiterversicherung in den europäischen Staaten.

Seit nunmehr zchn Jahren steht die deutshe Arbeiterversiherung, wie sie auf Grund des Art. 4 der Reichsverfassung allmählih ein- geführt worden ist, zu einem guten Theil in Wirksamkeit. Schritt- weise hat sie an Boden gewonnen; kein Stück des in Angriff ge- nommenen Gebiets wurde wieder aufgegeben, und schrittweise dringen die neuen Ideen au im Auslande vor. Am Scluß dieses ersten Dezenniums bat es der Präfident des Neibs-Versichérung8amts, Wirkliche Geheime Ober - Regierungs - Rath Dr. Bödiker unter- nommen , in einen soeben unter dem Titel „Die Arbeiterversiherung

in den europäishen Staaten“ ershienenen Werk (Verlag von Duncker u. Humblot in Leipzig) eine Umschau zu halten, wie die Dinge in den europäishen Staaten ih bislang ent-

widelt baben. Die deutshen Geseße und Einrichtungen, die bereits zablreie auéländische Sozialpolitiker und Schriftsteller zum Gegen- stande ihres Studiums und ihrer Darstellungen gemacht haben, um die deuts{hen Erfahrungen zu Gunsten ibrer Länder auf die eine oder andere Weise zu verwertben, behandelt der Herr Verfasser nur fursorifch. Aus der ziffermäßigen Darlegung der Leistungen auf den drei Gebieten der deutshen obligatorischen Arbeiterversicherung geht hervor, daß im Jahre 1893 21 226 Krankenkassen für 7 106 804 versicherte und 9 794 027 erfranfte Personen bei 46 199 436 Krankheitstagen eine Ausgabe von 126 018 810 4 hatten und am Schluß des Jahres einen Vermögensbestand von 83 811 959 4 aufwiefen, während 1894 für 18060 000 gegen Unfall versicherte Personen mit 266 400 entshädigten Unfällen 64 200 000 4 ausgegeben wurden, bei einem auf seiten der Berufsgenofsenshaften vorhandenen Vermögensbestand von 131 700 000 A Die Invaliditäts- und Altersversiherung kam im Jahre 1894 bei 11 510 000 versiherten Persoxen 295 200 Renten: empfängirn ju gute; die vorhandenen 40 Versichérungsanstalten und „Kassen hatten 109 580 000 ( Einnahme, 25 560 000 A Ausgabe, 3929 500 000 4 Vermögen, und der Reichszushuß betrug 13 920 000 M „Daß eine mit so großen Mitteln betriebene Fürsorge“, sagt der Herr Ver- fasser, „auf eine wesentliche Erleichterung der Armenlast der Gemeinden binwirkt, liegt auf der Hand. Der bekannte Sozialpolitiker Maurice Block weist hierauf in seinem mit großer Sachkenntniß geschriebenen Buch „Les Assurances ouvrières en Allemagne“ (Paris 1894) fehr rihtig hin und betont dabei, wie die (in Frankrei nicht bestehende) geseßlihe Armenfürsorge der Einföhrung der Arbeiterversiherung in Deutschland die Wege geebnet habe. Es ist eine erfreuliche Er- scheinung, daß solchergestalt die demüthigende und der Ausübung mander Rechte beraubende Armenunterstüßung mehr und mehr der Fürsorge im Versicherungswege weit und, fofern sie noh nothwendig ist, si freier und intensiver bethätigen kann. Darüber, in welchem Maße dies der Fall ist, liegen zur Zeit erst eine Reihe von Einzel- beobahtungen vor. So theilte vor furzem das Bürgermeisteramt in Mannheim den Stadtverordneten mit, daß die Wirkungen der

Versicherungégeseze \sich für die Stadt sowohl binsihtlih des Armenaufwandes als auch hinsihtlich des Zuschusses zur Erhaltung des Krankenhausbetriebs als ganz erheblich ausgewiesen haben, und belegte das mit folgenden Zahlen. Vor Ein-

führung der obligatorischen Bersicherungen betrug der Armenaufwand vro Kopf der Bevölkerung jährlih 3,20 A Derselbe fiel im Jahre 1890 bis auf 2,70 A und dann, als die Wirkung der Alters- und Snvalidenrenten hinzukam, im Jahre 1893 auf 2,30 #4 Das Fort- schreiten der Zahl der Rentenberehtigten aus dem Invaliditäts- und Altersversicherungsgeseß, heißt es in dem Bericht, dürfte noch ein weiteres Sinken des Armenaufwandes erwarten lassen. Kranken- und Unfallversicherung haben in Mannheim den städtischen Zuschuß zur Krankenhauskasse, der im Jahre 1884 noch 64 000 betrug, sinfen lassen auf 38 700 A im Jahre 1890, auf 6500 Æ im Jahre 1892, und im Jahre 1893 war gar kein Zushuß der Stadt- fasse mehr erforderli. Die Stadtverordneten - Versammlun nahm daher einen aus ihrer Mitte ergangenen Antrag an, daf fünftig den Kranfenkassen jeder Art statt 2,25 4 für den Ver- pflegungêtag nur noch 2 X in Rehnung gestellt werden sollen. Die gleichen Erfahrungen werden aus anderen Städten berihtet, so z. B. aus Elberfeld, dessen öffentliche Armenpflege mustergültig organifiert ist. Auch dort sind die Armenlasten heruntergegangen, obgleich im Jahre 1891 (mit Rücksicht auf die dur die Arbeiterversicherung be- reits eingetretene und noh zu erwartende Erleichterung der Last) eine

* Ziveckverfolgt,- den Gesepge

Beffentlicher Anzeiger.

Erhöhung der Armenleistun en um etwa 17 9% eingeführt wurde. Im Königreih Sachsen wurden bereits umfassendere Unkerfuhungen dieser-

halb angestellt, die zu dem gleichen Resultate führten.“

Das Hauptgewicht E P verdienstvolle Arveit, welche den

en “aller Ländek“ einen Ueberblick über die-Gesammitheit ‘des bisher“ auf dem Gebiet der Nrbeiterversicherung Erreictén Und des noch zu Etstkebenden zu geben, auf die Darstellung des Verlaufs der Geseßgebung und des gegenwärtigen. Zustandes außerbalb Deutschlands, und zwar in Oesterreich-Unotttvs der Schweiz, Ftalien, Spanien, Frankreich, Belgien, den Niederlanden, Groß dritannien, Schweden, Norwegen, Dänemark, Rußland (insbefondere Finland) und Rumänien. Es scheint, wie in dem Vorwort zu dem Wétk herbotäeböberi' tvird; daß die Arbeitêrversicherung! thren Lauf siegreih um die Welt nehmen wird, wie die Dampfkraft und die Elektrizität es gethan haben. „Sie bildet einen integrierenden Bestand- tbeil des Kulturfortsritts der Menschheit. Politishe Probleme und fonfessionelle Streitigkeiten erblassen vor den fozial - wirth\caftlichen Forderungen unserer Tage. Die Arbeitermafsen sind zur Erkenntniß ibrer Lage gelangt; die Unternehmer fühlen die Solidarität ihrer Interessen und der Interessen ihrer Arbeiter. Das Gefühl ift bier stärker, dort chwächer entwickelt, am stärksten bei den intelligentefsten und weitshauenden Mitgliedern beider! Klassen. Beide Theile find persönlich und sahlich untrennbar verbunden. Nicht bloß nußlos muß der Kampf zwischen ibnen sein, sondern, eine verderbliche Kraft- und Werthevergeudung. Die Geschichte lehrt, daß das eigene Ge- deiben der hberrshenden Klassen stets wesentli abhängt von dem Maß, in welchem \ie ihre Pflicht gegen die abhängigen Klassen er- füllen. Auf dem Wege der Einzeltlitsórge, auf dem Boden indi- vidueller Initiative is jene Pflicht gegen die nah Millionen zählendea Arbeiter nicht zu erfüllen. Gewiß - soll diese nit erlahmen; von. der individuellen Nächstenliebe kann und foll niemand dispensiert werden; auch im Einzelnen soll das Verbältniß von Arbeitgeber und Arbeitnehmer ein hilfs- bereites sein. Aber das Bedürfniß is ein zu großes, die Arbeits- stellung des Einzelnen zu sehr wechselnd, und die wirthschaftliche Lage manches Arbeitgebers von dem guten Willen garnicht zu reden zu unsicher, als daß mit privater, individualistisGer Willens- und Thatkraft ein ganzer Erfolg erzielt werden könnte. Daher, von utopishen Ideen gleih weit entfernt bleibend, der Auêweg einer allumfassenden, öffentlih-rechtlich orgänisierten Ver- sicherung, die die Last auf breite Schultern legt, Zufalls- motiente ausgleiht und beiden Theilen die Theilnahme an „den Vortheilen und Lasten, aber auH an der Verwaltung eröffnet.“ Diese Vortbeile des zuerst von Deutschland angenommenen und ver- wirklihten Systems obligatorisher, öffentlih-rechtliher Versicherung werden mehr und mehr erkannt, wie das vorliegende Werk zeigt. Ueberall in Europa sind bereits Ansäte zu einer organischen Arbeiter- versiherung zu finden; sie beginnt sih bald mehr, bald weniger Bahn zu brechen. Die Gründe, warum in einzelnen Ländern die Entwickelung eine langsamere ift, werdèn hin und wieder an- gedeutet. Ein in dieser Hinsicht mebrfach wvorkommendes Hemmniß ist der häufige Wesel der Regierungen, „denen die Verhältnisse ein so festes Vorgehen, wie es in Deutschland statt} gefunden hat, außerordentli erschweren, wenn niht unmöglich machen. Alber ob ras, ob langsam ein Fortschritt zeigt sich überäll.*“ Außer- dem aber ershweren die Rechtsverschiedenheiten, welche in den terri- torialen Gliederungen anterer Länder bestehen, und die fehr ver- schiedenen Verhältniffe der einzelnen Theile derselben es erheblich, dort eine sozialpolitisde Arbeiterversicherung aus einem Guísse zu schaffen, wie Deutschland sie sich geben konnte.

„In welcher Weise aber auch die andéren Staaten“ sagt der Herr Verfasser am Schluß seiner internationalen Umschau über den Stand der Arbeiterversicherung „s und thren Arbeitern das Bett macen wollen, hängt lediglih von ihnen ab. Daß aber eine Regelung auf öffentlih-rechtliher Grundlage jedweder privatrechtlichen Auseinander- setzung überlegen ist, unterliegt keinem Zweifel. Nur dort kann eine organishe Fühlung zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern zu ge- meinsamer Ordnung und Entscheidung der gemeinsamen Angelegen- beiten hergestellt und eine aus dem Systeme selbst folgende rationelle Unfallverhütung und Heilung der Unfallschäden konsequent durchgeführt werden. Nur dort wird zu Gunsten der Unternehmer für alle, au die sogenannten „schlechten Risiken“, ein billig mäßiger Beitrag erhoben und zu Gunsten der Arbeiter eine Rechtspflege geübt, die keine \triften Beweise verlangt, fondern von Amts- wegen die berechtigten Ansprüche des Arbeiters ergründet und in freier Beweiswürdigung dem Verleßten zu seinem Rechte verhilft. Darin aber liegt gerade die Krönung des Werkes, darin die Frieden spendende und versöbnende Kraft der Geseze. Der in den Gerichten, auch im obersten Gericht, zu Sit und Stimme berechtigte Arbeiter sieht es und legt als ehrliher Mann Zeugniß dafür ab, daß, was möglich ift, zur Klar- stellung des erhobenen Anspruchs geschieht, und daß, im Gegensaß zu der Forderung ftrenger Haftpflichtprozcßbeweise, {on dann dem Arbeiter sein Recht wird, wenn der Gerichtshof vor Gott und seinem Gewissen die Zusprehung der Rente, weil das Recht nach der größeren Wahrscheinlichkeit auf seiten des Arbeiters ist, verantworten kann. Nit zu untershäßen is auch die Ersparung aller bei Zulassung verschiedener Versicherungsgesellschaften unvermeidlichen Acquisitionskosten, das Vermeiden jeglicher Unsicherheit und Beunruhigung auf seiten beider Theile, sowie die Befreiung der Auffichtsinstanz von mühbevoller und verantwortlicher Kontrole. Dazu tritt endlich, wenigstens nach dem deutschen System, der Vortheil der Vereinigung von Recht- sprechung und Verwaltung in dec lezten Instanz, sodaß auf diesem Gebiet Konflikte autgeshlossen sind und der ganze Organismus wie aus einem Guß einheitlih dasteht und alle Kräfte nach einer und derselben Richtung gerechter und billiger Geseßesdurhführung gravitieren. Mögen auf solhe Weise Unzufriedene „zurückgewonnen“ werden oder nicht der Staat und die Gesellschaft erfüllen ihre Pflicht in best- mögliher Weise, und der tägliche Anblick einer solchen Pflichterfüllung fann nit anders als festigend und fräftigend zu Gunsten der Gesell- chaft und des Staats wirken.“

6. Kommandit-Gesellschaften auf Aktien u. Aktien-Gesell 7. Erwerbs- und Wirthschafts-Genofsenschaften. 8. Niederlassung 2c. von Rechtsanwälten. 9. Bank-Ausweise. 10. Verschiedene Bekanntmachungen.

[.

1) Untersuhungs-Sachen.

[37682] Steckbrief.

Gegen den Wirthssohn und Fleisher Eduard Schiedlowski, geboren 6. Mai 1876, welcher si verborgen hält, soll eine durch Urtheil des König- lihen Schöffengerihts zu Tilsit vom 13. Oktober 1893 erfannte Gefängnißstrafe von 1 Tage volstreckt werden. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das nächste Justizgefängniß abzuliefern und zu den Aften 11 D. 670/92 \chleunigst Nachricht zu geben. Falls 2c. Schiedlowski die Zahlung der an erster Stelle auferlegten Geldstrafe von 5 4 nach- weist oder sofort die Zahlung leistet, wird ersucht, von der Verhaftung abzustehen.

Tilfit, den 25. September 1895.

Königliches Amtsgericht,

[37072]

[37681] [37685] Steckbriefs-Erneuerung.

Der hinter die in Pyrig zulegt wohnhaft ge- wesenen Arbeiter (Eisenbahn-Arbeiter) Gebrüder Albert und Ernst Felgenhauer unterm 7. Februar 1885 in Stück 38 pro 1885 unter Nr. 67 340

erlassene Steckbrief Albert Felgenhauer erneuert. Berlinchen, den 26. September 1899. Königliches Amtsgericht.

Bekanntmachung.

Das Urtbeil der Straffammer des Königlichen Landgerichts Göttingen vom 7. Oktober 1885 ift, foweit es den Maler Friß Grape aus Göttingen, z. Zt. in Hamburg, betrifft, Urtheil dieser Straffammer vom 5. September 1895 aufgehoben und Grape von der Anklage der Ent- ziehung der Wehrpflicht auf Kosten der Staatskasse unter Aufhebung der Beschlagnahme des Vermögens desselben freigesprochen.

Göttingen, den 24. September 1895.

Der Erste Staatsanwalt :

Kgl. Staatsanwaltschaft Hall. Aufhebung ciner Vermögensbeschlagnahme. Strafkammer des Kgl. Landgerichts Hall am d. Dezember 1888 über das Vermögen des abwesenden militärpflihtigen Karl Max Ernst Tavid

Die von der

wird hierdurch bezüglich des

durch Beschluß desselben Gerichts tember 1895 aufgehoben worden. Den 28. September 1895.

Ludwig Heuber von Untersteinbah, O.-A. Oebringen, wegen Verleßung der Wehrpflicht bis zum Betrage von 670 M verhängte Vermögensbeshlagnahme ist

Erster Staatsanwalt: Schäfer.

Ertheilung des Zuschlags wird am 18, Dezember 1895, Nachmittags 12°/4 Uhr, ebenda verkündet werden. Die Akten 85 K. 95/95 liegen in der Gerichtsschreiberei Zimmer 41 zur Einsicht aus. Berlin, den 19. September 1895. Königliches Amtsgericht 1. Abtheilung 85.

vom 26. Sep-

[37200] Zwangsversteigerung.

durch rehtéfkräftiges und dergl. [37865]

Bernhardi.

Erdgeschoß, Gebäudesteucr veranlagt.

2) Aufgebote, Zustellungen

Zwangsversteigerung.

Im Wege der Zwangsvoll\treckung foll das im Grundbuche von den Umgebungen Band 61 Nr. 3140 auf den Namen des Schlächtermeisters Johann Friedri Schieke hier eingetragene, in der Fehr- bellinerstr. 100 belegene Grundstück am 383. De- zember 1895, Vormittags 1011/2 Uhr, vor dem unterzeihveten Gericht, Neue Friedrichstraße 13, lügel C, Zimmer 36, versteigert werden. Das Grundstück ist mit 4560 A Nuzzungswerth zur [ Das Weitere enthält der Aushang an der Gerichtstafel. Das Urtheik über die

Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von Alt-Schöneberg Band 29 Nr. 1192 auf den Namen des Kaufmanns Saly Nosenthal eingetragene, hier, Potédamérstraße Nr. 79, belegene Grundstü am 19, November 1895, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeihneten Gericht, Neue Friedrichstraße 13, G Flügel C., Zimmer 40, versteigert werden. Das ( rundstück ist bei einer Fläche von 0,05,26 ha mit 11380 4 Nuztungswerth zur Gebäudesteuer veranlagt. Das Weitere enthält der jevt an der Gerichtstafel. Das Urtbeil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 22. No- vember 1895, Vormittags A1 Uhr, ebenda verkündet werden. Die Akten 88 K. 111/95 liegen in der Gerichtsschreiberei, Zimmer 17, zur Einsicht aus.

Berlin, den 20. September 1895.

Königliches Amtsgericht 1. Abtheilung 88.

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37842) Oeffentliche. Zustellung. „ufol ade Be Bustel inf Unterpfands- ellung vom 15. Juli 1891 bekennen Bäeréèheleute Johannes Mahler und Maria Lauer von Wachenheim, z. Z. abwesend ohne bekannten Wobn- und Aufenthalts- ort; an Leopold Mayer II., -Landeëproduktenhändler in Neustadt a. H., außer einer gemäß notarieller Kreditobligation vom 6. Junt 1889 folidarisch ge- \{uldeten Summe von 3000 #, wofür unten be- \hriebene Liegenschaften verpfändet sind, in Ueber- \reitung des Kredits noch weiter an Darlehen und Waaren nebst bis 15. Juli 1891 berehneten Zinsen unter folidarisher Haftbarkeit 1221 66 4, zahlbar sofort mit Zinsen zu 5% von diesem Tage an und mit Verzugszinsen, \{huldig geworden ¿u sein, wobei Eheleute Mahler ihre nachstehenden Liegenschaften, hinsichtlich deren die Ehefrau auf ihre Legalhypothek zu Gunsten des Gläubigers verzihtete, als Unterpfand bestellten, nämli: | - Steuergermeînde Wachenheim.

1) Pl. Nr. 77.* 70 qm Fläche, worauf 4 Wohn- haus mit Zubehör, bestehend in einer Stube zu ebener Erde, Hof und Keller gegen Süden, einer Stube, Kammer und Küche im obern Stock, dem Speicher, darüber der Wen Ma Stieae und dem Ein- gangsret, gelegen in der Mühblgasse, neben Straße

und Be. Steuergemeinde Ellerstadt.

9) Pl. Nr. 2319. 116/10 a Wingert im Brennen- pfad neben Meinhardt.

3) Pl. Nr. 1921. 11%10 a Acker in den Enken- bächern neben Hortter und Hammel, hicvon die Hälfte neben Hortter.

4) PI. Nr. 39371/40. 4‘/0 a Baumfstück in der hintern Nauruth neben Hammel beiderseits.

5) Pl. Nr. 4046. 95/10 a Wald auf den Melben, neben Mersinger und Kesselring.

Vorstehender Auszug aus der dem Gläubiger zum Zweck der Zwangsvollstreckung wegen 1221 M 66 nebst Zinfen und Kosten unterm 31. Juli 1895 er- theilten Ausfertigung vorerwähnter Obligation mit Unterpfandsbestellung wird zwecks öffentliher Zu- stellung an Eheleute Mahler hiermit veröffentlicht.

Neustadt a. H., den 27. September 1895.

__ Könial. Amtsgerichts\chreiberei. (L.S.) Cuno, Kgl. Sekretär. [37845] Oeffentliche Ladung.

Die nachstehend aufgeführten Personen :

1) Eheleute Leo Broncard und Margaretha Mirguet, Tagner, in Auboué (Frankrei) wohnhaft,

2) Gheleute Johann Balzac und Marie Mirguet, Kaufleute, in Auboué (Frankreich) wohnhaft,

werden hiermit eingeladen, am Freitag, den 8. November 1895, Vormittags 9 Uhr, in der Amtsstube des Kaiserlichen Notars Thinesse zu Vigy zu erscheinen, um als Theilungsinterefsenten in der gerichtlichen Theilungssache über:

a. den Nahlaß des zu Montoy-Flanville ver- storbenen Eigenthümers Johann Franz Mirguet,

b. über die Gütergemeinschaft, welche zwischen letzterem und seiner überlebenden Chefrau Magdalene Bressant bestanden hat, zu verhandeln.

Gegen die Ausbleibenden wird angenommen werden, sie seien mit der Vornahme der Theilung einver- standen, und wird die Theilung, ungeachtet ihres Ausbleibens, für sie bindend sein. Es ift der Antrag dabin gestellt worden, daß die zur Gütergemeinschaft gehörigen und auf den Bännen von Montoy und Noisseville gelegenen Immobilien öffentlich versteigert und die geringfügigen Mobiliargegenstände der Wittwe Mirguet zum Schätungswerthe von 10 #4 zugetheilt werden follen.

Met, den 27. September 1899.

Melchior, E Gerichtsschreiber des Kaiserlichen Amtsgerichts. [37854] Aufgebot.

Bei dem am 4. Arril 1892 zu Meura statt- gehabten Sthadenfeuer is der Shwarzburg-Rudol- itädtishe Rentenbrief Serie C. Nr. 1072, über 200 4 lautend, mit Zinsleiste und den vom 1. April 1892 ab laufenden 4 °/oigen Zinsscheinen abhanden ge- fommen und deshalb gemäß § 14 des Gefeßes vom 1. Mai 1879 (Ges.-S. S. 193) der Erlaß eines Aufgebots beantragt worden. Demgemäß wird der etwaige Inhaber der Urkunde hiermit aufgefordert, unter Vorlegung derselben seine Rechte spätestens in dem am 4. April 1896, Vorm. 11 Uhr, vor dem unterzeihneteu Amtsgerichte anstehenden Auf- gebotêtermine anzumelden, widrigenfalls die Kraftlos- erklärung des Rentenbriefs erfolgen wird.

Rudolstadt, den 24. September 1895.

L Fürstliches Amtsgericht. (T. S) Witschel.

[32371]

Die Frau Marie Ruhrmann, geb. Wallrabe, auf Landgut l’Efsart bei Dieuze (Lothringen) , vertreten dur Rechtsanwalt Dr. Mönich in Gotha, - hat das Aufgebot des angeblich in Verlust gerathenen Pfand- briefs der Deutschen Grundcreditbank zu Gotha, Abtheilung 1, Serie 1262 Nr. 25221 über 300 A, verzinslih zu 34 9%, zum Zwedcke der Kraftlos- erflärung desselben beantragt. Der Inhaber diefer Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 19, März 1896, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Auf- gebotstermin seine Rehte anzumelden und die Ur- funde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird. Eine Wiedereinsegung in den vorigen Stand findet nicht statt. Außer- halb des Gerichts\ißes wohnhafte Betheiligte haben zur Annahme etwaiger gerichtlicher Ausfertigungen einen Bevollmächtigten am Sitze des Gerichts zu bestellen.

Gotha, den 22. August 1895.

Herzogl. S. Amisgericht. I. Oschmann.

27117] Aufgebot.

Auf den Antrag der Rechtsanwalte Wellenkamp und Dr. Klußmann in Osnabrück als „Vertreter

a. der Erben der Freifrau Adelaide von Hammer- stein, geb. Freiin von Hammerstein-Reßow, zu Schloß Gesmold,

þ. der Wittwe des Kaufmanns E. F. Eberbardt, Sophie, geb. Klingebeil, zu Melle,

werten die Inhaber der zu der von dem von Hammerstein-Gesmold’shen Administrationsrathe bei der Hannovershen Bank in Hannover gemachten bypothefarishen Anleihe von 240 000 Thlr. gehörigen Partial-Obligationen

1) Litt. D. Nr. 190, 191, 192 und 193,

2) Litt. D. Nr. 20,

e

“dieser Obligation gehörigen

E

jede über 25 Thlr. lautend, hiermit aufgefordert, pätestens in dem auf Donnerstag, deri 23. Ja-* nuar 1896, Vormittags 1x Uhr, Zimmer 91, vor dem ‘unterzeihnetén Gerichte anberaumten Ter- miné ihre Rechte anzumelden und die vorbezeichneten D eia 6 vorzulegen, widrigenfalls die

raftloserklärung ‘der leitéren erfolgen soll.

Hanuover, den 10. Juli 1895.

Königliches Amtsgericht. V I.

[37858] K. Anitsgericht Stuttgart Stadt,

Fräulein Emilie Ko, Privatiere hier, Nosensftr. 42, hat in Anfehung der auf den Inbaber lautenden Partialóbligation der Museumsgesell schaft hier Nr. 993 vom 1. Oktober 1873 über 350 fl. verzinslih zu 5 nun zu 4 % das Aufgebot und binsihtli der zu ) . Zinéscheine pro 1. Oktober 1889 bis 1. April 1904 über je 12 4 Zahlungssperre beantragt. Die Anträge wurden zugelassen, Auf- gebotstermin bestimmt auf Montag, den 13. April E896; Vormitt. L Uhr (Justizgebäude A.-G. Zimmer Nr. 25), und Zahlungssperre verfügt. Zufolge Beschlusses vom 16. ds. Mts. wird der unbekannte Inhaber der genannten Obligation auf- gefordert, spätestens in dem Aufgebotêtermin jeine Nechte bei dem diesseitigen Gerichte anzumelden und die Obligation vorzulegen, widrigenfalls deren Kraftles- erflärung erfolgen würde.

Den 19. September 1895.

Gerichtsschreiber Heimberger. [37855] __ Arnfgebot. _ Die Frau Elife Grünwald Wittwe, geb. Balke, in Havelberg, bat das Aufgebot beantragt zur Krast- lo: erklärung des 4 prozentigen Hypothekenbriefs Ser. 9 Nr. 3368 Litt. B. der Hypothekenbank" in Hamburg über #4 1000,—. ;

Der Inhaber der Urkunde wird daher aufgefordert, seine Rechte bei der Gerichtsschreiberei des unter- zeichneten Amtsgerichts, Poststraße 19, 2. Sto, Zimmer Nr. 51, svätestens aber in dem auf Frei- tag, den 17. April 1896, Nachmittags A Uhr, anberaumten Aufgebotstermine, im Justizgebäude, Dammthorstraße 10, Parterre links, Zimmer Nr. 7, anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird.

Hamburg, den 7. September 1899.

Das Amtsgericht Hamburg. Abtheilung für Aufgebotsfachen. (gez) Lesvorp| Dr. / Veröffentlicht: U de, Gerichts\chreibergehilfe.

[37810] Aufgebot.

Auf Antrag der Wittwe des Kaufmanns August Friedri Wilhelm Frie in Oldenburg i. G., Caroline Auguste Helene, geb. Finke, für fih und als Vormünderin ihrer Kinder, Marie Fides Emilie Fricke und Lissi Frieda Margarethe Fricke, vertreten dur den Rechtsanwalt Dr. Fehling in Lübeck, wird der unbekannte Inhaber der von der Deutschen Lebens - Versicherungs - Gesellshaft in Lübeck “am 13. Mai 1892 auf das Leben des August Friedrich Wilhelm Fricke, Kaufmann in Oldenburg A ausgestellten, auf Inhaber lautenden Police Nr. 101 878 über 10000 #4, welche abhanden ge- kommen ift, aufgefordert, seine Ansprüche auf die- selbe spätestens in dem auf Mittwoch, den 15, April 1896, Vormittags 11 Uhr, ange- seßten Aufgebotstermine bei dem unterzeichneten Gerichte anzumelden, auch die Police vorzulegen,

widrigenfalls dieselbe für kraftlos erflärt werden wird.

Lübecck, den 19, September 1895. Das Amtsgericht. Abtheilung IV.

[37812] Aufgebot.

Auf Antrag der Wittwe des Restaurateurs Xavier Pointet in Thann, Maria Cäcilia, geb. Hègn, für ih und namens ihrer Kinder Maria Pauline Gmilie, Pauline Anna und Leo Franz Xaver Pointet wird der unbekannte Inhaber der von der Deutschen Lebensversicherungé-Gesellshaft in Lübeck am 17. Juni 1879 auf das Leben des Rejtaurateurs Xavier Pointet in Thann ausgestellten, auf den Inhaber lautenden Police Nr. 75722 über 10000 A, welche abhanden gekommen ist, aufgefordert, seine Ansprüche auf dieselbe spätestens in dem auf Sonnabend, den 18. April 1896, Vormittags 411 Uhr, angeseßten Aufgebotttermine bei dem unterzeichneten Gerihte anzumelden, auch die Police vorzulegen, INCIGEIANE dieselce für kraftles erklärt werden wird. z

Lübeck, den 20. September 1895,

Das Amtsgericht. Abtheilung. 1V.

[37811] Aufgebot.

Auf Antrag der durch Erbbescheinigung des König- lien Amtsgerichts, Abth. T, Stettin vom 27. März 189 legitimierten Erben des zu Stettin am 7. Fe- bruar 1895 verstorbenen Kaufmanns Ephraim Aren, vertreten durch den Rechtéanwalt Dr. Febling in Lübeck, wird der unbekannte Jnhaber der von der Deutschen Lebenéversiherunas-Gesellshaît in Lübeck am 28. September 1855 auf das Leben des Ephraim Arcn, Kaufmann in Stettin, ausgestellten, auf Snhaber lautenden Police Nr. 10 879 über 4000 Thlr, welde abhanden gekommen ist, aufgefordert, seine Ansprüche auf dieselbe spätestens in dem auf Mitt- woch, deu 22. April 1896, Vormittags 11 Uhr, angeseßten Aufgebotstermin bei dem unterzeichneten Gerichte anzumelden, auch die Police vorzulegen, widrigenfalls dieselbe für kraftlos erflärt werden wird.

Lübeck, den 24. September 1895,"

3 Das Amtsgericht. Abth. IV.

[66909] Aufgebot.

1) Der Restaurateur Andreas Kölbel zu Hof,

9) der Gastwirth Theobald Sprotte zu Sarze,

3) die verwittwete Frau Tischlermeister Louise

Jahnke zu Neukirch, 4) der Arbeiter-Invalide Andreas Christian Karl Koch, genannt Obenauf, zu Staßfurth,

zu 1—4 vertreten durch den Justiz - Nath Engels und den Rechtsanwalt Averdunk zu Potédam, haben das Aufgebot der nachstehend bezeichneten, verloren gegangenen Policen der Deutschen Lebené-, Pensions- und Renten - Versicherungs - Gesellschaft auf Gegen- seitigkeit in Potsdam (jeßt genannt : Deutsche Lebens- versiherung Potsdam) beantragt, nämlih:

zu 1 der Nummer 59493 vom 92. Juli 1884 über 1500 Æ, zahlbar nah dem Tode des Antrag- stellers an dessen Erben, 4

zu 2 der Nummer 33 689 vom 9. März 1876 über 3000 M, zahlbar wie zu 1, zur Zeit nur noch für 1500 Æ in Kraft,

zu 3 der Nummer 12857 vom 6. April 1872 über 100 Thaler, zahlbar nah dem Tode-des Tischlers: meisters Karl Ludwig Jahnke in Neukirch an defsen Ehegattin eventk. an seine Kinder,

zu; 4 der Nummer 47 432 vom 16. Oktober 1879 über 1000 4, zahlbar nah dem Tode ‘des Antrag- stellers an dessen Ehefrau Minna, geb. Niehoff. Die Inhaber der Urkunden werden aufgefordert, spätestens in dem auf den 4. November #895, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Le 54/55, Zimmer 10 Vordèër- haus, eine Treppe hoch anberaumten Aufgebots- termine ihre Rechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunden erfolgen wird.

Potsdaetn, den 2. Februar 1895. Köngliches Amtsgericht. Abtheilung k.

[68785] Aufgebot.

Auf Antrag - des praftishen Arztes Dr. med. W. Zatdah in Bremen, vertreten durh den Rechts- anwalt Pavenstedt in Bremen, wird der unbekannte Inhaber des Depositalscheins Nr. 58 der Reichsbank- Hauptstielle zu Bremen, ausgestellt am 27. Juli 1882, hiermit aufgefordert, die bezeihnete Urkunde unter Anmeldung seiner Rechte auf dieselbe spätestens in dem biermit auf Freitag, den 15. November 1895, Vormittags 11 Uhr, im Gerichtshause

‘anberaumten Aufgebotstermin dem Gericht vorzu-

legen, widrigenfalls dieselbe für kraftlos erflârt werden foll.

Bremen, den 13. Februar 1895.

Das Amtsgericht. __(gez.) Arnold.

Zur Beglaubigung: Stede, Gerichtsschreiber. [1234] Aufgebot.

Der Kaufmann Felir Rosenthal zu Berlin, ver- treten durch den Rehteanwalt Dr. Neumann, ebenda, hat das Aufgebot des auf seinen Namen ausgestellten Devositalscheins der Reichébank Nr. 14 665 über eine verschlossene Kiste mit der Auffchrift Felix Rofen- thal beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird auf- gefordert, spätestens in dem auf den 6. Dezember 1895, Vormittags 160 Uhr, vor dem unter- zeihneten Gerichte, Neue Friedrichstraße 13, Hof, Flügel B., part., Saal 32, anberaumten Aufgebots- termine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird.

Berlin, den 15. Mai 1895.

Das Königliche Amtsgericht T. Abtheilung 82.

[37861] i

Der vom hiesigen Haupt-Steueramt für den Kauf- mann Ferd. Friedrich ausgestellte Lagerschein vom 98. März 1895 über eine Parthie Sumatra Taback, bestehend aus 11 Ballen in leihten Matten, C. U.“ Nr. 477—83 und 485—88 ist angeblich verloren ‘ge- angen und hat: der Kaufmann Ferd. Friedrih von ier das Aufgebot dieses Lagerscheins beantragt. Dem Antrage ift stattgegeben worden und wird demzufolge der etwaige Inhaber dieser Urkunde und diejenigen, welche einen Anspru daran zu haben vermeinen, bierdur aufgefordert, spätestens in dem auf Freitag, den 15. November 1895, Vormittags D Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Zimmer Nr. 4 an- beraumten Aufgebotstermine zu erscheinen und sein Recht unter Vorlegung der Urkunde anzumelden, widrigenfalls auf den Antrag des ershienenen Be- rechtigten die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird.

Dessau, den 26. September 1895.

Herzogli Anhaltishes Amtsgericht. (gez.) Gast. Ausgefertigt :

Dessau, den 26. September 1895.

Der Gerichts\chreiber des Herzoglichen Amtsgerichts : (L. S.) Schumann, Sekretär.

[37853] Aufgebot.

Auf Antrag des Königlichen Oberlande8gerichts- Präsidenten zu Marienwerder und des Königlichen Ober-Staat8anwalts daselbst werden die unbekannten Gläubiger der hiesigen Gerichtskasse, welche eine Forderung an dieselbe aus folchen Recht8geschäften haben, für welche die von dem verstorbenen Ge- fängnißinspektor Hoffmann, hierselbst, für sein früheres Dienstverhältniß als Gefängnißinspektor bei dem hiesigen landgerichtlihen Gefängniß bestellte Amtskaution haftet, ohne daß aus den Akten, Büchern und Rechnungen ersichtlih ist, daß die Forderung besteht oder noch unbezablt ist, aufge- fordert, ihre Ansprüche und Rechte an die obige Amtsfkaution spätestens im Aufgebotstermine am 20. Dezember 1895, Vorm. 10 Uhr, bei dem unterzeichneten Gericht anzumelden, widrigen- falls sie ihres Anspruchs an die Kasse verlustig gehen und bloß an die Person desjenigen werden verwiesen werden, mit welchem sie kontrahiert haben und der die ibnen zu leistende Zahlung in Empfang ge- nommen und sie denno nicht gehörig befriedigt hat.

Danzig, den 20. Septemßer 1899.

Königliches Amtsgericht. X. [37846] Aufgebot. s

Die von dem früheren Gerichtsvollzieher Kla- \chewski hierselbst für sein Dienstverhältniß als Gerichtsvollzieher bei dem Amtsgerichte hierselbst be- stellte Amtskaution von 600 4 in Werthpapieren foll an den 2c. Klaschewski herausgegeben werden. Auf Antrag des Herrn Präsidenten des Königlichen Ober-Landesgerichts hierselbst werden die unbekannten Gläubiger hiermit aufgefordert, ihre Ansprüche und Rechte auf obige Kaution spätestens in dem auf den 5, Dezember cr., Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht Zimmer Nr. 7 anberaumten Aufgebotstermine anzumelden, widrigen- falls sie threr Ansprüche an die Kaution verlustig erklärt und an die Person desjenigen, mit welchem sie kontrahiert haben, verwiesen werden.

Marienwerder, 24. September 1895.

Königliches Amtsgericht.

[31155] Aufgebot.

Auf Antrag des Wagenbauers Johann Friedri Christian Tröger in Bremen wird der unbekannte Inhaber des Einlegebuhs Nr. 6647 der Bremer Gewerbebank Aktiengesellschaft hierselbst, welches auf den Namen F. W. Tröger eröffnet ist und gegen- wärtig ein Guthaben von 138,95 M4 nachweist, hier- mit aufgefordert, das bezeichnete Einlegebuh unter Anmeldung seiner Rechte auf dasselbe spätestens in

dem hiermit auf Freitag, den 20, Mär

5 l 1896, Vormittags 11 Uhr, im Gerichtshause |

hierselb anberaumten Aufgebotstermine dem Ge- rihte- vorzulegen, widrigenfalls dasselbe für kraftlos erklärt werden foll. Brewen, den 19. August 1895. Das Amtsgericht. (gez): Arnold. Zur Beglaubigung: Stede, Gerichtsschreiber.

[16036] Aufgebot

behufs Kraftloserklärung einer Urkunde.

Auf Antrag des Privatmannes Gerhard Holsten in Oldenburg, als geseßlihen Vertreters seiner minderjährigen Tochter Gesine Margarethe Catharine Holsten, wird der unbekannte Inhaber des Konto- E der Bremer Bank hierselb Nr. 43 056, am 7. Sanuar 1889 auf den Namen der Gesine Marg. Cath. Holsten, Bardenfleth, Amt Elsfleth, mit einer Einlage von 4 9000 eröffnet und gegenwärtig ein Guthaben von Æ 9991,46 nahweisend, hiermit auf- gefordert, spätestens in dem zum weiteren Verfahren auf Freitag, den 14. Februar 1896, Vor- mittags 11 Uhr, anberaumten, im Gericht8hause hierselbst stattfindenden Termine unter Anmeldung seiner Rechte: das gedahte Kontobuch hier vorzulegen, widrigenfalls letzteres für kraftlos erklärt werden ol

Bremen, den 4. Juni 1895.

Das Amtsgericht. (gez.) Arnold. Zur Beglaubigung: Stede, Gerichtsschreiber.

[71063] Z

Aufgebot behuf Kraftloserklärung einer

Urkunde. G

Auf Antrag der Ehefrau des Schiffers Johann Bullerdiek sen., Meta, geb. Vorwald, in Neu- Rönnebeck wird der unbekannte Inhaber des Ein- legebuchs der Sparkasse hierselbst, Nr. 4428, am 1. August 1887 auf den Namen Meta Bullerdieck mit einer Einlage von 1000 4 eröffnet und gegen- wärtig ein Guthaben von 3816,90 nachweisend, hiermit aufgefordert, spätestens in dem zum weiteren Nerfahren auf Freitag, den L. November 1895, Vormittags A1 Uhr, anberaumten, im Gerichtshause hierselbst stattfindenden Termine unter Anmeldung seiner Rechte die gedahte Urkunde hier vorzulegen, widrigenfalls leßtere für fraftlos er- klärt werden soll.

Bremen, den 20. Februar 1895.

Das Amtsgericht. Ge) Arnold Zur Beglaubigung: Stede, Gerichtsschreiber.

[75467] Aufgebot

behuf Kraftloserklärung von Urkunden.

Auf Antrag des Vorstandes der Krankenkasse der Angestellten der Großen Bremer Pferdebahn hier- selbt, vertreten durch die Rechtsanwalte Dr. von Pustau, Dr. Abegg und Hobelmann hierselbst, wird der unbekannte Inhaber

1) des Einlegebuchs der Sparkasse hierselbft Nr. 89 467, am 4. Mai 1889 unter Eintragung der Bezeichnung „Kranken- und Begräbnißkasse der An- gestellten der Großen Bremer Pferdebahn“ mit einer Einlage von 4 100 eröffnet und per 1. Januar 1895 ein Guthaben von A4 256,45 nahweifend, und

2) des Einlegebuhs der Sparkasse hierselbst Nr. 108 823, am 25. August 1893 unter Eintragung der Bezeihnung „Krankenkasse der Angestellten der Großen Bremer Pferdebahn“ mit einer Einlage von Æ 100 eröffnet und per 1. Januar 1895 einZGut- haben von # 5,30 nahweifend, a O

hiermit aufgefordert, spätestens in dem zum weiteren Verfahren auf Freitag, den 22. November 1895, Vormittags [1 Uhr, anberaumten, im Gerichtshause hierselbst stattfindenden Aufgebots- termine unter Anmeldung seiner Rechte die bezeih- neten Sparkassenbücher hier vorzulegen, widrigenfalls dieselben für fraftlos erklärt werden sollen.

Bremen, 11. März 1895.

Das Amtsgericht. (gez.) Arnold. E Zur Beglaubigung: Stede, Gerichtsschreiber.

á [14167] Aufgebot behufs Kraftloserkläruug einer Urkunde. _ Auf Antrag der unverehelihten Elise Kehrewieder, wohnhaft hierselbst, Kl. Krankenstraße 3, wird der unbekannte Inhaber des Einlegebuchs der alten Spar- fasse hierselbst, Nr. 15 905, auf den Namen der Elise Kehrwieder mit einer Einlage von 11 000 4 er- öffnet und gegenwärtig ein Guthaben von 6290,— M nahweisend, hiermit aufgefordert, spätestens in dem zum weiteren Verfahren auf Freitag, den 7. Fe- bruar 1896, Vormittags 11 Uhr, anberaumten, im Gerichtshause hierselbst stattfindenden ¡Termine unter Anmeldung seiner Rechte die gedachte Urkunde hier vorzulegen, widrigenfalls leßtere für kraftlos erklärt werden soll. Bremen, den 24. Mai 1895. Das Amtsgericht. (gez.) Arnold. Zur Beglaubigung: Stede, Gerichtsschreiber.

[34714] Aufgebot.

Auf Antrag - |

1) der Köchin Caroline Kißner hierselbst,

b e des Bäckers Heinrih Marxmeier in Woltmers- aufen,

3) des Tischlers Ludwig Wilhelm Meyer hierselbst,

4) des Landmanns Friedrih Müsegaes in Deichhorit, sämmtlich vertreten durh die Rehtsanwalte Dr. Buff und Dr. Henschen hierselbst, wird der unbekannte Fnhaber der nachbstehend näher bezeichneten Einlege- bücher der Sparkasse hierselbft, nämlih:

a. Nr. 85 692, am 1. Oktober 1888 mit einer Einlage - von 4 840 auf den Namen Caroline Kißner eröffnet und gegenwärtig ein Guthaben von M 421,10 nachweisend, S

b. Nr. 107586, am 20. Juni 1893 mit einer Einlage von 4 30.— auf den Namen Heinr. Max- meyer eröffnet und gegenwärtig ein Guthaben von 6 363,65 nachweisend, i

c. Nr. 29 944, am 3. Oktober 1870 mit einer Einlage von Goldthlrn. 200 auf den Namen Wilh. Meyer eröffnet und gegenwärtig ein Guthaben von M6 535,85 nahweisend, : :

d. Nr. 66 824, am 24. März 1892 mit einer Einlage von 4 800 auf den Namen Friedr. Miese- gaes, Deichhorst, eröffnet und gegenwärtig ein Gut- haben von M 1651,75 nahweisend,

6. Nr. 109 086, am 31. August 1893 mit einer

Einlage von 4 180 auf den Namen Friedr. Miese- gaes eröffnet und gegenwärtig ein Guthaben von M 87,85 nachweisend,