1895 / 236 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 02 Oct 1895 18:00:01 GMT) scan diff

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Der General - Lieutenant von Klißing, Kommandeur der 1. Garde-Jnfanterie-Division, hat Berlin verlassen.

Der Königlich shwedish-norwegische Gesandte am hiesigen Allerhöchsten Hofe von Lagerheim “ist vom Urlaub nach Berlin zurückgekehrt und hat die Geschäfte der Gesandtschaft wieder übernommen. :

Der Bevollmächtigte zum Bundesrath, Königlich bayerische Ministerial-Rath von Heller ist hier angekommen.

Der Regierungs-Assessor Eggert in Elbing ist der König- lichen Regierung in Gumbinnen und der Regierungs-Assessor Dr. Meyer zu Berlin der Königlichen Regierung zu Merse- burg zur weiteren dienstlihen Verwendung überwiesen worden.

Dem Regierungs - Assessor von Pufendorf zu Goslar ist die fommissarishe Verwaltung des Landrathsamts des Kreises Ssenhagen, Regierungsbezirk Lüneburg, übertragen worden.

Die Regierungs-Referendare von Wolff aus Magdeburg, von Ned ern aus Lüneburg, Schmidt aus Frankfurt a. D. und Dr. jur. Zapp aus Düsseldorf haben die zweite Staats- prüfung für den höheren Vermwaltungsdienst bestanden.

Laut telegraphischer Meldung an das Ober - Kommando der Marine ist S. M. S. „Stein“, Kommandant Kapitän zur' See Rötger, am 30. September in Plymouth einge- troffen und beabsichtigt, am 4. Oktober von dort aus die Reise nach Madeira fortzu}eßen.

Bayern.

Das Namensfe s Seiner Majestät des Königs wurde vorgestern, wie in den Vorjahren, in München in aller Stille ledigli durch fkirchlihe Feiern begangen. Jm Dom zelebrierte der Erzbischof von Thoma ein Pontifikalamt mit Te Deum, welchem Seine Königliche Hoheit der Prinz-Regent, die Prinzen Ludwig und Ludwig Ferdinand, das diplo- matische Korps, die obersten Hofchargen, zahlreihe Mitglieder beider Kammern des Landtags, der katholische Theil der städtischen Kollegien, sowie eine große Anzahl von Hof: und Staats- beamten beiwohnten. An dem in der St. Michaels-Hofkirche zelebrierten Pontifikalamt nahmen die Prinzen Rupprecht. Karl, Franz, Alfons und Herzog Siegfried, die Generalität, die fremden Militär-Attachés, das Oberoffizierkorps und von jedem Truppentheil eine Kompagnie theil. Die König- lihen Prinzessinnen fanden sich um 10 Uhr zum Hochamt in der Theatiner-Hofkirche ein.

Seine Königliche Hoheit der Prinz-Regent hat vor- estern Nahmittag München wieder verlassen und ch über Reichenhall nah Berchtesgaden begeben. S

Der Reichskanzler Fürst zu Hohenlohe 1jt getern Abend in München eingetroffen.

Mecklenburg-Schwerin. Seine Königliche Hoheit der Großherzog hat Genf gestern Mittag verlassen, um sich direkt von dort nah St. Jean de Luz in der Nähe von Biarrig zu begeben.

Sachsen-Weimar-Eisenach.

Nah dem gestern früh in Heinrihau ausgegebenen Bulletin hatte Jhre Königliche Hoheit die Großherzogin eine etwas unruhige Nacht verbracht, gegen Morgen aver einige Stunden geschlafen. Das Fieber hielt fih in mäßigen Grenzen. Der Verlauf der Krankheit ijt befriedigend.

Oesterreich-Ungarn.

Die heutige „Wiener Zeitung“ veröffentlicht ein Kaiser- lihes Handschreiben an den bisherigen Minister - Präht- denten Grafen Kielmansegg, durh welches die Demijsion des Gesammtministeriums angenommen wird, sowie ein solches an den Grafen Badeni, durch welches derselbe zum Minister - Präsi- denten ernannt wird. Ein weiteres Handschreiben ist an den Grafen Kielmanseagg gerichtet, worin demselben von dem Kaiser für die bewährte Pflichttreue, Opferwilligkeit und für die selbstlosen, unermüdlichen, ausgezeichneten Dienste der herzlichste Dank und volle Anerkennung ausgesprochen- und zugleich mit- getheilt wird, daß ihm das Großfreuz des Leopold-Ordens ver- liehen sei. Ferner ist ein Handschreiben an den Minister von Faworski, welcher auch dem neuen Ministerium angehört, ge- rihtet. Demselben wird der Orden der Eisernen Krone erster Klasse verliehen. Jn einem Handschreiben an Dr. Böhm von Bawerk wird diesem die Würde eines Geheimen Raths ver- liehen. Zugleich behält sich der Kaiser die Wiederverwendung des scheidenden Ministers vor. Den übrigen Leitern der bisherigen Ministerien wird gleichfalls der Allerhöchste Dank und die vollste Anerkennung ausgesprohen. Schließlich veröffentliht das Blatt ein Handschreiben an den Grafen Badeni, dur welches demselben die Leitung des Mi- nisteriums des Jnnern übertragen wird und Graf MWelsersheimb neucrlich zum Minister für _Landes- vertheidigung, Freiherr von Gautsh zum Minister für Kultus und Unterricht, Dr. von Bilinsky zum Minister für Finanzen, Graf Ledebur zum Minister für Ackerbau, Graf Gleisbah zum Minister für Justiz, und Freiherr Glanz von Eicha zum Minister für Handel ernannt werden. Es folgen alsdann die Ernennungs-Schreiben an die einzelnen Minister sowie ein Handschreiben an den Grafen Kiel- mansegg, welhes denselben zum Statthalter von Nieder- ofterreih ernennt. 5

Graf Badeni, der heute behufs Uebernahme des Minister- Präsidiums und des Ministeriums des Fnnern in Wien ein- trifft, hielt gestern in Krakau vor den Wählern des Groß- grundbesißes eine Rede, worin er, De L zufolge, erklärte: Jn der abgelaufenen Session des Landtags seien mehrere wichtige Angelegenheiten er- ledigt worden; Galizien sei in einer fulturellen und öfonomishen Entwicklung sehr bedeutend vorwärts gebraht worden. Der Landtag habe die Nothwendigkeit der gegenseitigen Annäherung aller Gesellshaftsshihten erkannt, die von dem gleichen Pflichtbewußtsein dem Staat und der Nationalität gegenüber beseelt seien. Der Landtag habe es für geboten erachtet, Eindringlinge fernzuhalten, die als zerstörende, aufwieglerishe Elemente aufträten. Die soeben beendeten Wahlen hätten erwiesen, daß diese Aufhezereien bisher nicht sehr erfolgreih gewesen seien. Die gegenwärtigen Wahlen,

mmen legalem Vorgehen statt- daß gegenseitiges Verständniß, hr gefestigt werden würden. adeni wandte sich sodann gegen den als Agitations- rrorismus und besprach ferner die Verdienste rwaltung und Ent- ei er hervorhob, daß eine Ueber- er Schule wichtig, Er überließ die Besprehung der im einzelnen seinen Kollegen, und daß er die geschaffene Regulierung der Landes- Reihe von Jahren im voraus für das Wich- sie reihe allein aus, um dem abgelaufenen Gedächtniß zu sichern.

ne Beschränkung bei vollko funden hätten, ließen erwarten, und Vertrauen immerme

mittel versuchten Te seiner drei Lan wickelung des Schulwesens, wob einstimmung zwischen dem ja dringend nöthig sei.

Thätigkeit de hob nur hervor, finanzen auf ei tigste erachte; tag ein ehrenvolles Landtag die Reform der

dtagskollegen um die Ve Landtag und

s Landtags

Der Vorwurf, Administrations-Verfassung in Angriff genommen habe, müsse derartigen und moralische Schließlich erklärte Graf Badeni, indem zum Minister - Präsidenten Beziehungen einen Mitbürgèrn aufrecht erhalten werde, Vergangenheit beantworten. die Richtung des Weges anzudeuten, welchen das Land bei- behalten solle und welchem auch er in Zukunft folgen werde, verlas Graf Badeni ein Tags zuvor erhaltenes, auf die Ver- gangenheit bezügliches Handschreiben des Kaisers. Die ganze Nede wurde mit enthusiastishem Beifall aufgenommen.

sißende des Ministerraths und Minister schiedete sih gestern

der Gemeinden zurüdgewie})en ! materielle

erwähnte : er zum Lande möge fein

feine Ernennun die Frage,

Verhalten in der langen

Der bisherige Vor des Innern Graf Kielmansegg verab von den Beamtenkörpern beider Ministerien.

Frankreich. estern Nachmittag abgehaltenen Ministerrath tinister-Präsident Ribot die Mittheilung, der rdigung Pasteur’s theil- Zurlinden vom 27.

machte der Präsident Faure werde an der Bee

Majunga der Gesundheitszustand den Hospitälern Stadt lägen 1300 Europäer und 400 Kabylen. C Telegramm vom 29. September wird mitgetheilt, daß die auf Tananarivo marschierende Kolonne aus ungefähr 5000 Mann mit 2 Batterien bestehe und mit Lebensmitteln für 22 Tage verschen sei.

Die chinesishe Regierung hat alle Forderungen Frankreichs anläßlich der Gewaltthätigkeiten in der Provinz Das bereits gemeldete Dekret, welches die Degradierung des Vize-Königs verfügt, ist vorgestern dem französishen Ge)andten mitgetheilt worden.

Nuß:lanud. __ Dex Kaijer empfing, wie „O : : gestern in Zarskoje-Sselo den Flügel-Adjutanten des Deutschen Í Obersten von Moltke, in Audienz. sodann auch von der Kaiserin empfangen.

Telegramm aus

In einem

Sz Tschwan bewilligt.

T. B.“ berichtet, vor-

Derselbe wurde

Spanien.

Der Führer der cubanischen Reformisten hat, „W. T. B.“ aus Madrid berichtet, in einer Unterredung mit dem Minister für Kolonien Castellanos bedingungslos seine Unterstüßung bei der Lösung der schwebenden Fragen über die Antillen zugesichert.

Schweiz.

Der deutshe Gesandte, Wirklihe Geheime Rath Dr. Busch übermittelte, einer Meldung des „W. T. tern dem Vorsteher des Militär-Departements der Schweiz Frey persönlich den Ausdruck des Beile Deutschen Kaisers für den {weren Verlust, den die \hweizerishe Armee durch das Hinscheiden des Obersten Feiß erlitten habe.

L l B.“ aus Bern zu- folge, ge}

Belgien. Aus Brüssel meldet „W. T. B.““, die Regierung des unabhängigen Congostaats dementiere das Gerücht, daß sie cine Anleihe abzuschließen beabsichtige.

Ueber die (in der gestrigen Nummer d. Bl.) bereits kurz erwähnte armenisheManifestation in Konstantinopel liegt jet folgender ausführlicherer Bericht des „W. Das armenishe Comité plante vorgeitern, Allerseelentag,, Ueberreichung einer Denkschrift, Behandlungsweise gegen die wegen des Ereignisses politishen Verhaftungen protestiert und die Lösung der Reform- Die Denkschrift, welche von dem „Organisations-Comité der großen National-Manifestation“ unterzeichnet und vom gestrigen Tag datiert ist, stellt folgende Forderungen auf: Schaffung einer armenishen Provinz mit europäischen Beamten, die von den Mächten im Einverständniß repräfentativen Versammlung General-Gouverneur administrative Reformen nach den Vorschlägen der Mächte und eine Reihe ökonomischer Reformen. Der Schluß- „Dies sind die Wünsche der christlichen sowohl wie der mohamedanishen Bevölkerung, deren Verwirklichung im gemeinschaftlichen Interesse verlangen. armenische Nation hat seit langer Zeit geduldig gewartet. Wenn die Pforte die Reformfrage nicht löst, | die jeßige Lage und Stimmung die Quelle große armenische Vor Beginn der Demonstration er- der Patriarch in der Kirhe auf eine bezügliche, von einem Macedonier gehaltene Anspcahe hin, man möge sih beim Auseinandergehen ruhig verhalten und auf ihn ver- Ein Theil der Versammelten folgte ihm, eine Demon- stration der Uebrigen wurde durh umfassende polizeiliche Maß- regeln verhindert. Jnfolge dessen kam es jedoch in Kum- Kapu zu einer ernsten Schlägerei, bei welcher ein Gen- darmerie-Kapitän getödtet und zahlreihe Verhaftungen vor- genommen wurden. Wege von Kum-Kapu bis zur Pforte wurde ein der fliehenden Armenier verhaftet. von der aufgeregten mohamedanis einige durh Revolverschüsse getödtet. der mohamedanischen viertel Konstantinopels is groß. sind verhaftet worden.

Demonstration worin gegen die prin- armenischen in Sassun fortdauernden

armenischen

frage verlangt werden sollte.

pajjus lautet:

so fönnte

Auf dem roßer Theil nen wurden

Details fehlen.

Mehrere von 1 chen Bevölkerung mißhandelt, Die Aufregung unter enden Stadt-

evölkerung in dem betre l Mehrere hundert Armenier

Amerika.

Eine gestern in Chicago abgehaltene, zahlreih besuchte Versammlung unter dem Vorfiß des Mayors nahm mehrere Resolutionen an, worin die Sympathie für die um ihre Unabhängigkeit kämpfender. Cubaner sowie die Ver- urtheilung der allzu strengen Herrschaft der Spanier auf Cuba zum Ausdruck gebracht und die Regierung der Vereinigten

„Staatcn aufgefordert wird, die cubanishen Aufständi-

\chen als friegführende Partei anzuerkennen. An der Versammlung betheiligten sih viele angesehene Bürger; Zu- stimmungsschreiben des Gouverneurs von Jllinois und mehrerer" Senatoren kamen zur Verlesung.

Nach einer Meldung aus Havanna hat im Distrikt Santo Espiritu ein ernster Zusammenstoß zwischen 700 Mann - spanischer Truppen und 2000 Aufstän- dishen stattgefunden. Leßtere flohen unter Zurülassung von 40 Todten und zahlreihen Verwundeten, worunter fich mehrere Anführer befinden. Die Spanier hatten 14 Ver- wundete.

Jn New - York ist die Nachricht eingetroffen, daß der spanishe Kreuzer „Cristobal Colon“ während eines Sturmes auf den Colorados - Riffen gescheitert sei. Die Mannschaft sei gerettet und gestern in Mantua (Cuba) an- gekommen.

Nr. 39 des „Zentralblatts der Bauverwaltung“, herausgegeben im Ministerium der öffentlichen Arbeiten, vom 28. Sep- tember, hat folgenden Inhalt: Amtliches : Runderlaß vom 13. Sep- tember 1895, betreffend die Einrichtung besonderer Baubureaux und die Kosten für Schreib- und Zeichenmaterialien und Geräthe. Dienstnachrihten. Nichtamtliches: Neubau der Straßenbrücke über die Saale in Kösen. Die Villenkolonie Grunewald bei Berlin. (Fortsezung.) Von der Johanniskirhe in Verden a. d. Aller. Einfluß wiederholter Belastung auf die Festigkeit des Eisens. Vermischtes: Generalversammlung der deutschen Geschichts- und Alter-

thumévereine in Konstanz. Versuhe über die Druckerhöhung in Luftschleusen. Einsturz eines Gebäudetheils am Broadway in New-

York. Bücherschau.

Das September-Heft des „Zentralblatts für die ge- sammte Unterrihts-Verwaltung in Preußen“, heraus- gegeben in dem Ministerium der geistlichen, Unterrihts- und Medizinal- Angelegenheiten (Verlag von Wilhelm Hertz, Berlin), hat folgenden Fnhalt: A. Den in den Ruhestand versezten Volksshullehrern steht ein Anspruch auf portofreie Zusendung ihrer Pension niht zu. Erlaß vom 8. Juni d. J. Bestellgeld, welches die Geistlichen und Lehrer für das Abtragen der ihnen mit der Post frankiert zu überfendenden staatlihen Diensteinkommensbezüge zu zahlen haben. Erlaß vom 90. Junt d. I. Verfahren bei der Gehaltsbemessung für folche Beamte, welhe nah Einführung der Gehälterregelung nah Dienst- alteréstufen eine von ibnen bekleidete etatsmäßige Stellung freiwillig aufgegeben haben und später wieder angestellt worden sind. Erlaß vom 20. Iuni d. J. Ruhen der Pensionsbezüge der im Reichs- oder Staatsdienste wiederbeshäftigten Zivilpensionäre. Erlaß vom 26. Juni d. F. Vergebung von photographischen Aufnahmen ftaatlicber Bauwerke. Erlaß vom 17. Juli d. J. Umtaush von Werth- papieren, welhe zur Bestellung von Kautionen niedergelegt find.

Erlaß vom 22. Juli d. J. B. Dienstobliegenheiten der Garten- Inspektoren an den botanishen Gärten der Landes-Universitäten und an der Akademie zu Münster. Erlaß vom 8. Juni d. J. Die im

Interesse der Denkmalépflege erlassenen Bestimmungen sind au im Bereiche der Universitäts-Verwaltung zu beachten. Erlaß vom 21. Juni d. J. Zeitpunkt des Uebertritts von Studierenden von einer Fakultät zu einer anderen. Erlaß vom 2. Juli d. J. Anweifung für die Behandlung der Univerfitäts-Baufachen. Erlaß vom 1. August d. I. Regelung der Remunerationen der Hilfsbibliothekare an der König- lichen Bibliothek zu Berlin und den Universitäts-Bibliotheken (ein- \{ließlih der Paulinischen Bibliothek zn Münster i. W.) nach Dienst-

alteréstufen. Erlaß vom . August d. I. Wiederholung der ärztlihen Vorprüfung. Erlaß vom 12. August d. J. Ernennung

von Examinatoren bei der Vorprüfung von Nahrungêmittel- Chemikern für die Zeit bis Ende März 1896. Bekanntmachung. Praktishe Ausbildung von Nahrungêmittel-Chemikern im Hygienisch- demishen Laboratorium beim Medizinish-chirurgischen Friedrih- Milhelms-Institut zu Berlin. Bekanntmachung vom 15. August d. I. (. Adolf - Ginsberg - Stiftung. Bekanntmachung des Vorsißenden des Kuratoriums der „Adolf. Ginsberg-Stiftung*“ vom 28. Juli d. I. Preisaufgabe der Charlotten-Stiftung 1899. D. Form der Zeugnisse über die erlangte Reife für die Prima höherer Lehranstalten. Erlaß vom 15. Juni d. J. Anciennität der wissenschaftlichen Lehrer an den böberen LÆhranstalten. Erlaß vom 3. Juli d. I. Verhütung von Unglücksfällen unter Schülern. Erlaß vom 11. Juli d. I. Programm für den in der Zeit vom 30. September bis zum 12, Oktober 1895 im Königlichen Friedrih-Wilhelms-Gymnasium zu Berlin SW., S Hd p 9, abzuhaltenden englischen Ferienkursus für Lehrer höherer Lehranstalten, Bekanntmachung. Verleihung des Charakters „Professor“ an Oberlehrer höherer Lehranstalten. E. Die freiwillige Amtsniederleaung von Volks\{ullehrern und deren Wirkungen. Erlaß vom 27. Mai d. J. Anerkennung der in Mecklenburg-Schwerin auf Grund der dortigen Verordnung vom 13. Mai 1895 erlangten Lehrerinnen - Prüfungs- zeugnisse für Preußen. Erlaß vom 11. Junt d. J Anrehnung früherer Dienstzeit für die Leiter und Lehrer an den Seminaren und Präparandenanstzlten bei Bemessung ihres Ge- halts nah Dienstalters\tufen. Erlaß vom 12. Ut d: J Gs weiterung der militärischen Ausbildung der Volksschullehrer. Erlaß vom 15. Juli d. J. F. Vorausseßung für die Anstellung als ordentliher Lehrer ciner höheren Mädchenshule, Erlaß vom 7. Juni d. J. Beseßung der Oberlebrerstellen an höheren Mädchenshulen. Erlaß vom 21. Juni d. J. G. Die in dem ehemaligen Fürstenthum Hohenzollern - Sigmaringen dauernd eingerichteten Proviforstellen find als definitive Lehrer- stellen anzusehen. Erlaß vom 7. Juni d. I. Gehalts- bemessung nah Dienstaltersstufen für die aus der Zahl der Geist- liden hervorgegangenen Regierungs- und Schulräthe. Erlaß vom

11. Juni d. J. Behandlung der Anträge auf Unterstüßung un- vermögender Schulverbände bei Elementarschulbauten. Erlaß vom 21. Juni d. I. Revision der Rechnungen der Rukhegehaltskassen für die Lehrer und Lehrerinnen an den öffentlichen Volksshulen. Erlaß vom 25. Juni d. J. Lehrern und Lehrerinnen an öffentlichen Volks»

schulen, welhe nah erfolgter Pensionierung wieder in den öffentlichen preußischen Volksshuldienst als vollbeschäftigte Lehrpersonen eintreten, ist füc Gewährung der staatlichen Alterszulagen ihre gesammte öffent- lihe preußishe Schuldienstzeit anzurechnen. Eclaß vom 29. Junt d. F. Die Anneisung der staatlichen Alterszulagen an die Volks- \chullehrer (:Lehrerinnen) soll von Amtswegen auch ohne Antrag der Lebrpersonen erfolgen. Zu diesem Zweck sind von den Regierungen entsprehende Verzeichnisse der Lehrpersonen zu führen. Erlaß vom 99. Juni d. J. Regelung der Schulunterhaltung in Fällen, wo nach Trennung eines Schulverbandes die ausges{ulten Kinder nody einstweilen die alte Schule weiter besuhen müssen. Erlaß vom 2. Juli d. F. Wahrnehmung der Ortsschulaufsicht durch unmittel- bare Unterstellung der Leiter großer Schulkörpyer unter die Auf- sicht des Kreis-Schulinspektors. Erlaß _ vom b. Juli d. I. Be- lehrung der Schulkinder über den Schaden, welchen das Wegs fangen der Fischbrut und der jungen Krebse anrichtet. Berfügung der Königlichen Regierung zu Münster vom 13. Mai d. I. Rechts- grundsäte des Königlichen Ober-Verwaltungsgerihts. . Erkenntnifie des I. Senats des Königlichen Ober-Verwaltungêgerihts vom 2., 9., 26. April, 7., 24, Mai, 7. und 18. Juni d. S. Nichtamtliches:

sammenstellung der im Ressort des Ministeriums der geistlichen 2c. P ies während des Jahres 1894 durch Allerhöchste Erlasse enehmigten Schenkungen und letwilligen Zuwendungen. a dategorieft geordnet.) Preußischer Beamten-Verein. Jahresbericht. Sechsundsiebzigster Jahresbericht über die Wirksamkeit der Schlesi- {en Blindeu-Unterrichts-Anstalt im Jahre 1894. Perfonalien.

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Entscheidungen des Ober-Verwaltungsgerichts,

It nah den Bestimmungen der für dic Umgebung einer Festung geltenden Baupolizeiordnung die Polizeibehörde be- fugt, Ausnahmen zuzulassen, soweit die Bestimmungen der Baupolizeiordnung nit in Uebereinstimmung stehen mit den An- forderungen, welche das Gesetz, betreffend die Beschränkung des Grund- eigenthums in der Umgebung von Festungen, vom 21. Dezember 1871 an bauliche Anlagen stellt, fo kann na einem Urtheil des Ober-Verwakltungs- gerihts, 1V. Senats, vom 20. Maáârz 1895 die Polizeibehörde nicht ohne

,

weiteres die Genehmigung zu einem Bau innerhalb des Festungs8- rayons versagen, weil er den Bestimmungen der Baupolizeiordnung nit entspricht. Die Polizeibehörde hat in solhen Kollisionsfällen vielmehr Entschließung darüber zu fassen, ob mit Nücksicht auf die entgegenstehenden Bestimmungen des Reichsgefeßes vom 91. Dezember 1871 eine Ausnahme von den Regeln der Baupolizei-

ordnung zuzulassen ist. (IV. 468.)

Der Staat ist nach § 4 Th. T1. Tit. 15 des Allgemeinen Landrechts berechtigt, die Land- und Heerstraßen, so wie er es zum gemeinen Besten findet, zu verändern und zu verlegen. In Bezug auf diese Bestimmung hat das Ober-Verwaltung8geriht, TV. Senat, durch Urtheil vom 4. Mai 1895 ausgesprochen, daß, wenn nach ge- \hehener Verlegung einer Landstraße troßdem auf der bis- berigen Landstraße der Verkehr nah wie vor thatsächlich fort - besteht, dadurh die Eizenschaft des Weges als Landstraße nicht aufrecht erhalten bleibt. „Geht der Verkehr die ihm zu- gewiesenen neuen Wege nicht, so kann dies zwar für den Staat Ver- anlassung sein, seine Entschließung zu ändern und dem alten Weg die Eigenschaft einer Landstraße wieder beizulegen; solange dies aber nit gesehen, und namentlich gegen den ausgesprohenen Willen des Staats, der in dieser Beziehung dur die zuständige Regierung ver- treten wird kann das bloße Fortbestehen des Verkehrs auf der alten Straßenstrecke niht die Wirkung haben, für fie die Landstraßen- eigenschaft aufrecht zu erhalten.“ (IV. 715.)

Statiftik und Volkswirthschaft.

Zur Arbeiterbewecgun u.

Aus Speyer wird der „Frkf. Ztg.“ geschrieben: Seit dem 24. September befinden sich die_ Zwidter, Maschinenarbeiter und Stepperinnen der Pfälzishen Schuhfabrik von I. F. Haid in der Gesammtzahl von etwa 21 Personen im Ausstand. Die Arbeiter fordern von der Fabrikleitung Entlassung des Werkführers, Rük- gängigmachung der Kündigung zweier Arbeiter und Belassung der Stepperinnen, die künftig in ihrer Behausung beschäftigt werden follen, in der Fabrik. Diese Forderungen wurden abgelehnt.

In Gent sind, wie der „Voss. Ztg." aus Brüssel unter dem 29. September berihtet wird, zweitausend Flachsarbeiter infolge verweigerter Lohnerhöhung ausständig. Die Arbeiter der großen Konstruftionswerkstätten Van den Kerhove haben aus gleichem Grunde die Arbeit eingestellt, und alle Versuche, mit den Aus- ftändigen zu einem Einvernehmen zu gelangen, sind ge- scheitert. Sämmtliche Konstruktionswerkstätten Gents haben sich mit Van den Kerchove solidarisch erklärt, ihre sämmtlichen Arbeiter, insgesammt 1000 Mann, am 28. September verabschiedet und wollen ihren Betrieb ers wieder aufnehmen, wenn die Arbeiter der Werk- stätten Van den Kerchove die Arbeit aufgenommen haben werden. Eine im Vooruit abgehaltene Versammlung aller Auéständigen und der Sozialistenführer beshloß am 28. September Fortseßung des Aus ftands.

Kunft und Wissenschaft.

Im Hörsaale des Kunstgewerbe-Museums (Prinz Albrecht- straße 7) werden in den Monaten Oktober bis Dezember 1895 fol- gende Vorträge gehalten werden: 1) Dr. Alfred Gotthold Meyer: „Deutsches Kulturleben des Mittelalters in seiner Be- ziehung zu den dekorativen Künsten“ (10 Vorträge: Montag Abends 8L—9T Ubr; Beginn: Montag, den 7. Oktober). 2) NRegierungs- Baumeister Richard Borrmann: „Die Kunst des Bauschreiners“ (10 Vorträge : Dienttag Abends 83—9¿Uhr ; Begiun : Dienstag, den 8.Ok- tober). 3) Dr. N ichard Graul: „Die Kunst des XVIII. Jahrhunderts“ (10 Vorträge: Freitag Abends 84—9# Uhr; Beginn: Freitag, den 11. Oktober). Der Zutritt ist unentgeltlih. Inhaltsangaben über die in den Monaten Januar bis März 1896 zu haltenden Vorträge werden im Museum vom Dezember an ausgegeben.

Am 30. v. M. ist das auf dem Brodcken neu errichtete meteorologishe Observatorium dur Professor Aßmann von hiesigen Königlichen Meteorologishen Institut eröffnet worden.

Bauten.

Der Neubau des Domes wurde, wie das „Zentralblatt der Bauverwaltung“ berichtet, kürzlih von einer größeren Zahl von Mit- Ges der Königlichen Akademie des Bauwesens besucht, bei welcher Gelegenheit Geheimer Regierungs-Rath, Professor Naschdorff mit seinen Mitarbeitern Professor Otto Naschdorff, .Land - Bauinspektor Kleinau und Professor Heinrih Müler-Breslau die Erläuterung der

läne und die Führung durch die gesammte Anlage übernommen hatte. Bezüglih des Grundplans i} zu bemerken, daß gegen die frühere Anordnung noch einige, zur Verbesserung der Achsenbeziehungen dienende Aenderungen eingetreten sind. Wichtiger erscheint die aufwändigere Gestaltung des Altarraumes, der einen nah der Predigtkirhe hin offenen, kuppelförmigen Raum (von 19 m Durch- messer mit eigenem Oberlicht bilden wird. Daneben ift der hallen- artige Umgang der Gruftkirhe in einen Kranz mehr geschlossener Kapellen umgewandelt, die jede für sich von dem chorartigen Haupt- raum aus zugängli sind und für die Aufstellung von Denkmälern und Gedächtnißtafeln mehr Fläche bieten. Die für das Heran- bringen der Ziegel und Werksteine günstige Lage der Baustelle am N einerseits und an der Spree mit einer sehr auégedehnten Ladestrecke andererseits hat den Fortgang der Arbeiten sehr erleichtert, sodaß seit der Grundsteinlegung am 17. Juni v. J. nicht nur etwa ein Drittel des gesammten Grundmauerwerks noch vollendet wurde, sondern auch das aufgehende Mauerwerk einshließlich der Berseßung des Granitsockels und der Werksteinverkleidung erheblich vorwärts ge- kommen ist. - Dazu trug nicht wenig bei, daß die Berliner Bauaus- führungen der leßten Jahre, insbesondere der Neichstagsbau, eine ge- deiblihe Entwickelung unserer Steinbrüche und eine zweckmäßigere Betriebseinrihtung derselben herbeiführten. Es is alle Aussicht vorhanden, daß der neue Dom in der diesjährigen Baus- ¡eit bis zum S hiegesimse, d. h. bis zur Höhe des Hauptgeshosses am Königlichen Schlosse gefördert werde. Professor Heinrich Müller machte einige interessante Angaben über die Betonierung, über die Beanspruchnng der Baustoffe und die Berehnung der hohen Rüstungen (aus Prismenfahwerk), worauf das in der Ausführung begriffene Modell des Domes für die Kunstausstellung von 1896 (Maßstab 1 : 25) besichtigt wurde. Bei dem Rundgange dur den Bau ‘gaben die in den Ateliers thätigen Regierungs-Baumeister Wilhelm Schmidt und H. Boost weitere Erklärungen über die Einzelheiten der Anlage.

Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs: Maßregeln.

Der Gesundheitsstand in. Berlin war

15. bis 21. September ein günstiger und die Sterblichkeit eine er- heblih geringere als in der Vorwoche (von je 1000 Einwohnern starben, ) Insbefondere kamen akute D krankheiten in erbeblich verminderter Zahl zum Borschein; do n diesen Krankheitsformen immer noch 163 Personen (gegen 233 r Vorwoche), überwiegend Kinder im Alter von noch nit 2 Die Betheiligung des Säuglingsalters an der Sterblichkeit war eine bedeutend verminderte; von je 10000 Lebenden starben, aufs Jahr Entzündungen der Athmungsorgane traten weniger zu Tage und führten in felteneren ällen zum Tode. Von den Infektionskrankheiten wurden Er- krankungen an Mafern und Unterleibstyphus in beschränkter, leßtere jedoch in gegen die Vorwoche gesteigerter Zahl und zumeist aus Erkrankungen Diphtherie

in der Wodbe vom

aufs Jahr berechnet, 18,2).

Auch akute

79 Säuglinge.

etwas vermindert, diesseitigen Lui L Rosenthaler Vorstadt und auf dem Wedding, Erkrankungen an Diphtherie gleichfalls in den 3 leßtgenannten Stadttheilen und in der jenseitigen Luisenstadt am zahlreichsten. Auch eine Erkrankung an Flecktyphus kam zur Meldung, an Kindbettfieber Entzündungen des Zellgewebes der Haut blieben in beschränkter Zahl. _ zahlreich und führten NRheumatishe Beschwerden aller Art gelangten

9 Erkrankungen Nosenartiae

Erkrankungen Keuchhusten 12 Fällen zum Tode.

nit selten zur ärztlihen Beobachtung.

Handel und Gewerbe.

Die Eröffnung der neuen Reichsbank-Nebenstelkle in Nördlingen, die für den 7. Oktober in Aussicht genommen war, kann unerwartet eingetretener Hindernisse wegen an diesem Tage nicht stattfinden.

Täâglihe Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien. An der Rubr find am 1. d. M. gestellt 11 216, zeitig gestellt 6 Wagen. In Oberschlesien sind am 30. v. M. gestellt 3546, nicht recht- zeitig gestellt keine Wagen.

____— Die „Rhein.-Westf. Ztg.“ fälishen Eisen-

niht recht-

vom rheinisch-westt - | Eis Die feste Haltung des rheinish-westfälishen Eisenmarktes hat in der vorigen Woche an- gedauert und sich noch stärker ausgesprochen. ohne Ausnahme gut beschäftigt und die Preise behalten ihre \teigende

und-Stahlmarkt:

Die Werke sind fast

stellenweise thatsächlich hinau8zegangen daf sih der jezige Umschwung vollzogen hat. În Eisene rzen ist eine allgemeine Besserung unver- fennbar. Im Siegerlande hat der Verkaufsverein eine fofort gültige Preiserhöhung für Robspath von 8 4, für Nostspath von 10—12 #4 Die Preise für Minette sowie für Noheisen -Geschäft

\fogenannten f "t mcht zu verges}jen, verhältnißmäßig kurzer Zeit

pr. Doppellader cintreten lassen. auéländishe Erze find unverändert. Das war ebenso lebhaft, zum theil noch flotter als in der Vorwoche. Einige große Werke haben schon ihren Bedarf für das erste Quartal 1896 gedeckt. Preise für Siegerländer Puddelroheisen sind höher; auch die durch. Die Lagervorräthe nehmen sichtlih ab, und man macht sih über die nächste Zukunft des Eisengeschäfts keine Sorgen mehr. Auf dem Walz- eisenmarkt herrscht ungemein reges Leben; auf allen Werken laufen Aufträge auf größere Quantitäten ein, und der regelrehte Betrieb ift _Mor Dem Andrängen der Werke auf kurze Lieferfristen kann nur in den wenigsten Fällen entsprochen werden. In Stabeisen gleicht das Geschäft im allgemeinen dem der Vorwoche; für Inland wie Ausland laufen zahlreiche Aufträge ein, und es hält bereits nicht mebr s{wer, Mehrforderungen bei den Käufern durhzuseßen. Formeisen Auch Träger werden etwas besser bezahlt als vor einigen Wochen, doch ist die Hauptabsatzeit für diesen Artikel Bandeisen hat regelmäßigen Absatz, und die Preise 1pt __ Die Grobblehwalzwerke sind befriedigend beschäftigt, die Preise, wenn auch noch nit lohnend, doch eiwas höher. Feinbleche gehen flott ab, und die Preise find gestiegen. Drahtstifte Vorwochen ; zugenommen.

roestfälischen Notierungen

auf Monate hinaus gesichert.

ist gleichfalls gut gefragt.

behaupten sich fest.

E namentlich hat die der Drahtstifte Die für diese Artikel notierten Preise sind in leßter Zeit stark in die Höhe gegangen. Die Geschäftslage der Maschinenfabriken und Konstruktions- werkstätten ist, sowohl was Absay wie Preise anbelangt, unver- Bestellungen laufen in größerer Zahl ein, und auch die Notie- rungen beginnen si den erhöhten Grundst Eisengießereien anbetrifft, günstiger als das Gegentheil geworden. Ueber die Geschäftslage der Bahnwagenanstalten ift neues nicht zu berichten.

Wie die „Köln. Ztg." meldet, wurde in der am Montag Versammlung

offpreisen anzupassen. Was ist die Geschäftslage eher

Düsseldorf westfälischen, Grobbleh - Walzwerke Grobbleches darüber erzielt und ein Ausshuß ernannt, der in einer demnächst statt- findenden Sitzung Vorschläge zu einer Vereinigung unterbreiten foll.

Königsberg, 1. Oktober. Weizen unverändert.

rheinisch- oberschlesischen Preisfestseßzung

abgehaltenen mitteldeutschen gemeinsame

Getreidemarkt. N Roggen behauptet, do. pr. 2000 Pfd. Zollgewi Gerste ruhig, Hafer träge, do. loko pr. 2000 Pfd. Zollgewi Weiße Erbsen pr. 2000 Pfd. Zollgewicht 106,00. pr. 100 Liter 109 0/9 loko 324 bez., do. pr. Oktober 334 Br., do. pr. November 334 Br.

Danzig, 1. Oktober. (W. T. B.) Getreidemarkt. 0 do. inländ. hohbunt und weiß 140, do. inländ. bellbunt 136,00, do. Transit hohbunt und weiß 108,00, do. bellbunt 103,00, do. Termin zu freiem Verkehr pr. April-Mai ] pr. April-Mai 112,50, Regulierungspreis zu freiem Verkebr 138. Roggen loko behauptet, do. inländischer 112, do. russisher und polnisher zum Transit 77—78, do. Termin pr. April - Mai 121,50, 87,00, do. Regukierungspreis zum freien Verkehr 112. (660—700 Gramm) 114,00. Gerste, fleine (625—660 Gramm) 95,00. Erbsen, inländische 115,00. Spiritus fo fontingenticrt 53,00, niht fontingentiert 33,50. C L B)

L)

Umsa 150 t,

April - Mai Gerste, große inländis{er 107,00. 1. Oktober. Getreide- und Spiritus pr. 100 1 1009/6 exkl. 50 A Ver- brauhsabgabe pr. Oktober 52,70, do. do. 70 4 pr. Oktober 32,70, do. do. Rüböl pr. Oktober 43,00, 43,50. Zink —.

_ Magdeburg, 1. Oktober. Kornzucker exkl, von 92 9% —,—, neue 11,15—11,30. Kornzucker exkl. 88 9% Nendement 10,50—10,75, neue 10,60—10,75. Nachprodukte exkl., 75 9/0 Rendem. 7,50—8,30. Schwächer. Brotraffinade T 23,00. Brot- Gem. Raffinade mit Faß 23,25. Gem, Melis 1 Rohzucker 1. Produkt Transito f. a. B. Hamburg pr. Oktober 10,374 bez., 10,404 Br., pr. November-Dezember pr. Januar-März 10,85 bez. u. Br., pr. bez., 11,00 Br.

( (W. T. B) Kammzug-Termin- Grundmuster B. pr. Oktober 3,47} M, pr. November 3,50 4, pr. Dezember 3,90 #, pr. Januar 3,5925 A, pr. Februar 3,55 #. pr. März 3,959 M, 3,60 A, pr. Juni 3,62} #, pr. Juli 3,65 4, pr. Augu\t 3,65 M, pr. September 3,65 A Umsay 80 000 kg.

Breslau, Produktenmarkt. erbrauhs8abgabe

(W. T. B) Zutdckerbericht.

raffinade I1I 22,795. mit Faß 22,50—22,75. Stetig.

10,60 Gd., 10,624 Br.,

April-Mai 10,9 Leipzig, 1. Oktober.

pr. April 3,577 #4, pr. Mai

Bremen, 1. Oktober. (W. T. B) Börsen-Schlußbericht. Raffiniertes Petroleum. (Offizielle otierung der Bremer R - Börse.) Willig. Loko 5,95 Br. Baumwolle.

est. Upland middl. loko 46 §9 Schmalz. Fest. Wilcox 33 A, Armour shield 32 4, Cudahy 335 4, Fairbanks 27 4. Speck. Nuhig. Short clear middling loko 295. Taba ck. Umsatz 265 Packen Carmen. :

amburg, 1. Oktober. (W.T. B.) Kaffee. (Nachmitiags- beriht.) Good average Santos pr. Oktober 754, pr. Dezember 744 yr. März 73, pr. Mai 72. Ruhig, Zuckermarkt, (S(lußbericht.) Rüben-Robzucker I. Produkt Basis_88 9/6 Rende- ment neue Usance, frei an Bord Hamburg pr. Oktober 10,62è, pr. Dezember 10,824, pr. März 10,15, per Mai 11,20. Fest.

Wien, 1. Oktoker. (W. T. B.) Gewinnziehung der_öfter- reihishen 1854er Loose: 30000 Fl. auf Nr. 61 Ser. 145, 5000 Fl. Nr. 41 Ser. 1454, je 2000 Fl. Nr. 47 Ser. 1740, Nr. 44 Ser. 235, Nr. 36 Ser. 286, Nr. 35 Ser. 2286, Nr. 39 Ser. 3777.

Aussig, 1. Oktober. (W. T. B.) Heute wurde die Aus- siger Kohlenfrahtenbörse feierlih eröffnet. In den gehaltenen Ansprachen wurde die Wichtigkeit der Börse als neutraler Boden für den Ausgleich der Forderungen des Kohlenhandels und der Schiffahrt hervorgehoben. Der Börfenkommissar versicherte die Börse des Woblwoollens der Regierung, welche deren Stellung für den Elbe- verkekr wohl würdige. Außer Vertretern des Kohlenhandels und großer Schiffahrtsunternehmungen waren auch kleine Schiffer bei der Eröffnung anwesend. Heute ist bereits eine Reihe von Ab- \{chlüfsen zu stande gekommen. N

London, 1. Oftober. (W. T. B.) Wollauktion. Preise fest, unverändert.

An der Küste 3 Weizenladungen angeboten.

96% Javazucker 128 fest, Rüben-Robzucker loko 10F fest. Chile-Kupfer 469/16, pr. 3 Monat 4615/16.

Manchester, 1. Oktober. (W.T. B.) 12r Water Taylor d5è, 30 r Water Taylor 74, 20rx Water Leigh 7, 30r Water Clayton 72, 32r Mock Brooke 72, 40r Mayoll 7#, 40r Medio Wilkinson 8è, 32r Warpcovs Lees 74, 36r Warpcops Rowland 7#, 36 r Warpcops Wellington 72, 40r Double Weston 9, 60r Double courante Qua- lität 114, 32“ 116 yards 16 X 16 grey Printers aus 32r/4br 153. Stramm.

St. Petersburg, 1. Oktober. (W. T. B.) Produkten- markt. Weizen loko 8,00. Roggen loko 4,80. Hafer loko 3,10, Leinsaat loko 10,50 Hanf loko —,—. Talg loko 47,50.

Chicago, 1. Oktober. (W. T. B.) Weizen während des ganzen Börsenverlaufs fallend mit wenigen Reaktionen auf große An- fünfte im Nordwesten, [chwache Kabelberichte, sowie auf Abgaben der Baissiers und Schäßung der sihtbaren Vorräthe der Welt. Mais entsprechend der Mattigkeit des Weizens fallend während des ganzen Börsenverlaufs mit wenigen Reaktionen.

Weizen ver Oktober 594, do. per Dezember 61 Mais per Ok- tober 303. Schmalz per Oktober 5,82, do. per Sanuar 5,82. Speck short clear nom. Pork per Oktober 8,30.

Verkehrs-Anstalten,

Laut Telegramm aus Köln (Rhein), hat die erste englishe Post über Ostende vom 1. Oktober in Köln den Anschluß an Zug 91 nah Berlin und Hamburg nicht erreicht; Grund: verspätetes Eintreffen des Schiffs in Ostende und Zugversäumniß in Belgien.

Ueber die Ausdehnung der Straßenbahnen in den Ver- einigten Staaten von Nord-Amerika theilt das „Street Railway Jouxnal“ Folgendes mit: Die Gesammtzahl aller Straßen- bahnen betrug im Juli d. J. 976, die gesammte Länge der Betriebs- linien 21875 km. Hiervon wurden betrieben mit Pferden 3080 km, elektrish 16 685 km, mit dem Kabel 1020 km, auf andere Weise 1090 km. Der Wagenbestand belief sih auf 44 745 im Ganzen oder 2,05 Stü auf 1 km. Das ausgegebene Kapital nicht das zu- gelassene Kapital beläuft sich in Antheilsheinen und Schuld- verschreibungen auf 1 300 139 711 Dollars, was auf 1 km 59 435 Dollars auêëmacht. oblenz, 1. Sflober W. L. D) Die Betriebsinspektion Koblenz meldet : Das Personentrajektboot verkehrt von heute ab wieder zwischen Bingerbrück-Bingen-NRüdesheim.

Bremen, 2. Oktober. (W. T. B.) Norddeutscher Lloyd. Der S(nelldampfer „Ems* is am 30. September Abends auf der Weser angekommen. Der Postdampfer „München“ ist am 1. Oktober Morgens auf der Weser angekommen. Der Postdampfer „Weimar“ ist am 30. September Nachmittags in New-Vork angekommen. Der Reichs-Postdampfer „Karlsruhe“ ist am 1. Oftober Vormittags in Shanghai angekommen. Der Schnell- dampfer „Havel“ hat am 1. Oftober Mittags Lizard passiert. Der Postdampfer „H. H. Meier“ ist am 1. Oktober Nachmittags in Antwerpen angekommen.

London, 1, BDktober. (W. L. D) Der Castle - Dampfer Ss Castle“ hat auf der Heimreise gestern Madetra pasnert.

Theater und Mufik.

Berliner Theater.

Das Schauspiel „Der Pfennigreiter“ von C. von Wald- Zedtwiy und C. Sawersky fand gestern bei seiner ersten Auf- führung eine sehr freundliche Aufnahme. Die dramatische Bearbeitung von Romanen um eine solche handelt es sih auch beim „Pfennig- reiter“ glüdckt erfahrungs8gemäß selten. Wenn man das neue Schauspiel etwas genauer betrachtet, als es, gestern die Zuschauer thaten, die sich von mancherlei romantishen Aeußerlihkeiten bestechen ließen, entdeckt man viele Mängel im dramatischen Aufbau, und den treibenden Kräften der Handlung TeNIE . De are es gründung. Den Paupttonl grunde ver Diler auf den uralten Brauch des Pfennigritts. Der inzwishen wohl- habend gewordene Besißer des Pfennigkamps ift nämlih ver- pflichtet, dem Grafen von Holstenby einen kleinen Pachtzins an einem bestimmten Tage des Jahres „reitend“ zu überbringen. Solchen alten, in die Vorzeit zurückreihenden Gebräuchen, die sich bei uns zu Lande weniger, desto zahlreicher aber bis auf den heutigen Tag in England erhalten haben, wohnt für unsere Anschauung ein ge- wisser Humor inne; sie besißen einen besonderen, fast poetischen Reiz. Diesen zerstören aber die Verfasser, indem fie die Be- sißer des Pfennigkamps, Vater und Sohn, die sonst kluge und praktische Leute sind, das alte Herkommen als eine chwere Schmach empfinden lassen, obwohl die jeweilige Gräfin als Gegenleistung für den Se dem Pferde des NReiters die Zügel halten und thn bei Tisch aus einem silbernen Pokal bewirthen muß. Die Charaktere des alten Larsens und seines ohnes Cay, des Pfennigreiters, verlieren troß ihrer sonstigen kräftigen Anlage dadurh an innerer Wabhr- scheinlichkeit, Jhre zur Schau getragene Erbitterung, die leidenschaft- lihe Auflehnung Cay's gegen den Ritt wirkt darum, befon- ders in den beiden leßten Akten, garniht mehr ergreifend; man sieht nur einen Kampf gegen eigcbildete Hindernisse. Neben diesem Hauptkonflikt läuft noh ein anderer her, der eine gegen den Pfennig- reiter gerihtete Intrigue des Grafensohns darstellt, und im leßten Akte wird noch ein neues Motiv in die Handlung eingeführt, das aber nur den Eindruck eines Verierspiels hinterläßt. Das im ersten und zweiten Akte gut und interessant aufgebaute Drama zersplittert in den beiden Schlußakten leider in oberflählihe opernhafte Einzel- heiten, und die lebendig angelegten Charaktere leiden unter starken Üebertreibungen. Die "hohmüthige Gräfin, die ihren Sohn über alles liebt, der böse junge Graf und der edle Pfennig- reiter verlieren zuleßt das Aussehen wirkliher Men)chen. Man erkennt hier eben die Schwierigkeit, aus einer weitausgesponnenen Erzählung in \traffen Zügen die charakteristishe Eigenart der