1895 / 242 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 09 Oct 1895 18:00:01 GMT) scan diff

dasein verlangt, die warnende Stimme der Ueberirdischen, die ibn durch Zoë, das von ibnen erwählte Abbild der ewig sich ver- jüngenden Form, von seinem Beharren loszulösen beschließen. Apelles wandelt nun unsterblih auf der Erde, ein neuer Ahasver, und neben ibm, in stets wechselnder, doch immer in geheimnißvoller, längst er- s{hauter und bekannter Gestalt eine erföórperung des buddhistishen Gedankens der Seelenwanderung Zoës. Sie spriht über ihn als fsterbende Märtyrerin den Fluch des ewigen Erdenlebens und tritt dann wieder in fein Leben in der Gestalt der shönen leihtgesinnten Römerin Phoebe als fein wonniger Liebesfrübling; als sein ftolzer Sommer, wenn sie als sein Weib Persida erscheint, und endlich als sein verheifungévoller Abendstern in der rührenden Erscheinung seines jungen kampfesfrohen Enkels Nymphas. Jedesmal reißt ihr Abschied oder ihr Tod ein Stück feines Lebens- muthes mit ih fort, bis dem Todestraurigen und vergeblih nah Er- lösung Ringenden die werkthätiger Liebe geweihte Zenobia, der wieder die unvergänglihe Seele. der Zoë innewohnt, das Lebenszeihen von der Stirne lôösht. Dem einst geschmähten Tode, der in stets neuér Erscheinungsform Apelles? Wege. vielfach kreuzte, um des Meisters Lebensfreude allmählih schwinden zu lassen, reiht er dankbar und willig wie einem Freunde, einem echten Sorgenlöfer, die Hand.

Die dramatisch - fünstlecishe Ausgestaltung des philosophischen Gedankengangs erforderte viele wechselvolle Lebensausshnitte; ein um- fassender scenisher Appärat mußte in Bewegung geseßt werden, der große Ansprüche an die Aufmerksamkeit und ausdauernde geistige

rishe der Zuhörer und Zuschauer tellt. Ja den einzelnen Bildeen bleibt nur Apelles derselbe; seine Umgebung, die

reunde und die Zeitseele wechseln. Die Grundidee, die diese ver- chiedenen Erscheinungsformen verbindet, ist zuweilen dichterisch fo {wer formuliert, daß sie nur mit Mühe als verknüpfendes Band entdeckt wird ; daber sind die einzelnen Bilder in ihrer Wirkung zum theil auf die eigene dramatische Kraft eten von diesem Gesichtspunkte aus muß man als Höhepunkte der Dichtung den zweiten und den dritten Akt bezeichnen: die Flucht der Phoebe und den Tod der Gattin Persida. Von unendlich zarter, lyrisher Stimmung ist der vierte Aft erfüllt: ein Nachtbild am Wüstensaum von Palmyra, in dem der Tod mit den süßen Klängen des Adonisliedes die junge Seele des Nymphas lockt. Die dihterishe Schönheit in Wort und Bild nahzufühlen und den tiefen, ernsten und milden Ge- danken der Dichtung nahzuspüren, erfordert die ganze Seelen- und Geistesthätigkeii des Zuschauers. Mit ehrfürhtiger Spannung folgte gestern Abend das Publikum der Aufführung und rief in stürmischer Erregung fast nah jedem Aktshluß nach dem Dichter. :

Der Erfolg der Darstellung wurzelte in den Leistungen der beiden Hauptpersonen. Herr Kainz als Apelles hielt sih volllommen in dem vornehmen Stil der Dichtung; mit edler Geberde, mit klarer leiden- shafterfüllter Sprache, maßvoll und ershütternd zuglei, lieh er den Worten des Dichters siegreihen Ausdruck. Frau Sorma hatte die Wandelrolle der Zoë durchzuführen. Für den Auédruck s{chwärme- risher Begeisterung der Märtyrerin gebriht es ihr niht an Macht der Empfindung, aber an der Kraft des Organs. Jhr Antliyz glänzte in hei- liger Verklärung, in rein menschlicher Milde, als sie die Rollen der Persida und der Zenobia verkörperte; froher Lebenëgenuß ftrahlte von ihrer Gestalt als Phoebe aus, und von jugendfrishem Kampfesmuth beseelt erschien sie als der Hirtenknabe Nymphas. Herr Reicher spielte die Nolle des Todes, dessen furchtbarer Ernst das Menschenherz er- shauern läßt und der sih bei näherem Anschauen doch als milder Sorgenlöser darstellt, der der Seele den Weg zur Freiheit öffnet.

Konzerte.

Im Saale der Sing-Akademie gab am Montag der Violinist Herr Paul Meyer aus Frankfurt a. M. ein Konzert unter Mitwirkung des von Herrn Professor Mannstädt geleiteten BRitharinonisdWen Orchesters und der bereits wohlbekannten Konzertsängerin Frau Amélie Gmür-Harloff aus Norwegen. Der Violinist bewies in Konzerten von Viotti und Paganini eine weit entwidckelte technishe Fertigkeit, die nur zuweilen durhch zu \carfe Tonerzeugung beeinträhtigt wurde ; die Vortragsweise ließ mehr Ver- ftändniß als inneres Empfinden erkennen. Die Sängerin trug mit flangvoller, woblgeshulter Stimme und mit befeeltem Ausdruck eine Arie von Marx Bruch sowie einige Lieder von Schumann, Jacobi und

Gestern gab Frau Marie Blanck in demselben Saale einen Lieder-Abend, in welchem sie ihre kleine, aber gut ges{ulte Mezzo- Sovpranftimme vortrefflich zur Geltung brate. Besonders wirkte auf die Zuhörer ihre äußerst zarte und feinfinnige Vortragsweise in Liedern von Schubert, Schumann, E. E. Taubert und Anderen, während in den Arien von Astorga und Bellini mehr Kraft der Stimme zu wünschen blieb. Der Pianist Dr. Hans Harting unterstüßte das Konzert durch den sehr gelungenen Vortrag einiger Piècen von Schubert und Chopin. Beiden Vortragenden wurde von dem zahl- reih erschienenen Publikum lebhafter Beifall gezollt.

Das gestrige zweite Konzert des “Philharmonischen Orchesters brate eine fehr interessante Novität von dem ver- storbenen rufsishen Kompom,ten Tschaikowski, eine „Sinfonie pathé- tique“ in H-moll (op. 74). Die beiden Hauptsäge, das erste Allegro und das Finale, sind ernt gehalten und voll von großen und s{hwung- vollen Ideen, während die beiden Säße Allegro con grazia (im 5/4 Takt) und Allegro molto vivace überwiegend heiteren Inhalts find. Die feinsinnige Art der Inftrumentierung ift glänzend, ohne je lärmend zu werden. Das Werk wurde von dem zahlreichen Zuhörer- kreise mit raushendem Beifall aufgenommen. Das Orchester führte unter Professor Mann städt ’s Leitung die Symphonie mit eht künst- [erischer Hingebung aus.

In Kroll'’s Theater bringt die Königliche Oper morgen Verdi's „Maskenball“ in folgender Beseßung: Graf Richard: Herr Sommer, René: Herr Bulß, Amelia: Fräulein Hiedler, Ulrica: Frau Göße, Page Oskar: Frau Herzog, unter Kapellmeister Sucher's Leitung, sowie das Ballet „Phantasien im Bremer Rathskeller“ zur Auf tiBttuna. Anfang *7 Uhr.

Im Königlihen Schauspielhause findet morgen die Ge- fammtaufführung von Friedrich Hebbel’s „Nibelungen“ mit der dritten Abtheilung „Kriembild’'s Rache“ ihren Abschluß. Die Beseßung lautet: Kriemhild: Fräulein Poppe; Hagen: Herr Molenar; Etel: Herr Ludwig; Dietrich von Bern: Herr Nefper; Hildebrant: Herr Kahle; Markgraf Rüdiger: Herr Klein.

Im Lessing-Tbeater kommt als Nachmittagsvorstellung des nächsten Sonntags „Emilia Galotti“ zur Aufführung. Die Titel- rolle spielt eine junge Wiener Künstlerin, Fräulein Friederike Um- lauft, die durch Adolf Sonnenthal warm empfohlen ift. :

Direktor Lautenburg hat den Wangenheim'shen Einakter „Zehntausend Fuß hoh“, der am Dreêdener Hoftheater mit Erfolg aufgeführt wurde, für feine Berliner Bühnen erworben.

Im Sqiller-Theater findet morgen eine Aufführung von Scribe’s Lustspiel „Das Glas Wasser“ statt.

Mascagni's Oper „Silvano“ hat es bei ihrer gestrigen Erstaufführung im Neuen Theater, wie hiesige Blätter melden, troß der Anwesenheit und persönlichen Leitung des Komponisten kaum zu einem Achtungserfolg gebracht.

Im Konzerthause wird Kapellmeister Meyder am nächsten Sonnabend einen „internationalen Komponisten-Abend“ veranstalten, in welhem als Novität die V. Symphonie in E-dur (op. 64) von T schaikowski zur Aufführung gelangt.

Der Komponist Friß Hover, von dem bereits mehrere Klavier- stücke und Orchesterwerke, die sih durch melodishe Erfindung und ge- diegene Formgestaltung auëzeichnen, weitcre Verbreitung gefunden haben, bat soeben im Selbstverlage zwei neue Hefte: „Waldleben“ (op. 25) und drei leihte Stücke (op. 26) für Klavier herausgegeben. Leßteren ist auch eine tbeoretishe CErklärung der Euharmonik beigefügt, die in einem Bilde finnreih veranschaulicht wird.

Jagd.

Am Freitag, den 11. d. M., findet die nächste König- lihe Parforce-Jagd statt. Stelldichein: Mittags 1 Uhr,

Mannigfaltiges.

Der von den städtishen Behörden einger:chtete unentgeltlihe Unterricht in der Gesezesfkunde, in der städtischen Fort- bildungs\chule, Fruchtstraße 38, findet auch während des Winters jeden Mittwoch, Abends von 7 bis 9 Uhr, statt {Beginn heute). JIns- besondere wird über Verfassung und- Verwaltung des Deutschen Reichs und des Preußischen Staats sowie über Steuerreht vorgetragen werden, fodaß der Kursus auh für weitere Kreise Interesse bietet.

Die Besteigung des Rathhausthurms wird der vor- aerückten Jahreszeit wegen mit dem morgigen Tage eingestellt werden, Von dem Tage der E? öffnung, dem 8. April, bis jeßt haben rund 63 500 Personen den Thurm ohne Entgelt bestiegen.

In dem Kindergarten für taubstumme Kinder, Körner- straße 22, find mit dem Halbjahrêwechsel wieder einige Stellen frei geworden. Aufnahmegesuhè für taubstumme Kinder im Alter von 3 bis 7 Jahren sind an Dr. Theodor S. Flatau, Potsdamerstraße 113, Villa 111 (Sprechstunde 4 bis 5 Nachmittags), zu richten. Un- bemittelten können Freiftellen gewährt werden.

Das Personal des Zirkus Renz trifft morgen, Donnerstag, mittels Extrazuges auf dem Lehrter Bahnhof ein, und am nächsten Sonnabend, Abends 7ckF Uhr, wird der Zirkus mit einer „Elite-Vorstellung“ er- öffnet werden, in welcher Direktor Franz Renz den Beweis liefern will, daß er für diese Saison ausgezeihnete Kräfte aus allen circen- sischen Kunstfächern gewonnen hat. So wird namentlich die böbere Reitkunst durch die drei gegenwärtig berühmtesten Schulreiter Mr. James Fillis, Mr. G. Gaberel und Herrn Ritter von Renroff, so- wie durch die Sculreiterinnen Señora Rita del Erido, Mlle. Dudley, eas Robert Nenz, Fräulein Wally Renz (mit neuen Schulpferden) und

Blanche Cooke (mit drei Schulpferden) vertreten sein. Von den übrigen Künstlertruppen seien vorläufig nur bie Gefellshaft James Jee, die Parterre-Gymnastiker de Kok und die Komiker Gobert Belling, Angelo und Vitalo, welhe {hon in Hamburg T auftraten, genannt, Am Eröffnungsabend follen die Besucher au durch die en, glänzend ausgestatteten, großen Foyer- und Nestaurations}âle sowie die farbenprächtige Beleuhtung der Vestibüle überrascht werden.

Münster i. Westf., 9. Oktober. Zur Bekämpfung der Un-- ruben (vgl. Nr. 240 u, 241 d. Bl) war, wie „W. T. B.® meldet, in der Naht vom Montag zum Dienstag die Polizet durch Gendarmerie verstärkt worden. Die Beamten mußten mit der blanken Woaffe„ vorgehen, wobei einzelne Verwundungen vor- kamev. Die besseren Elemente ziehen sich von den Ausschreitungen zurück. Die gestrige Nacht ift ruhig verlaufen.

_Brüssel, 9, Oktober. Die amtliche Untersuchung über das Eisenbahnunglück bei Ottignies (vgl. die Nrn. 240 und 241 d. Bl.) bat ergeben, daß den Zweiten Bahnhofsvorsteher Dewez keine Schuld trifft; einstimmig wird der ums Leben gekommene Lokomotiv- führer, welcher von Ottignies mit der Lokomotive abfuhr und dir E Acht ließ, als der allein an der Katastrophe Schuldi ezeichnet.

Nach Schluß der Redaktion eingegangene Depeschen. ;

Konstantinopel, 9. Oktober. (W. T. B.) Der Unter- Staatssekretär im Ministerium des Aeußern Artin Dadian Pascha, der selbst Armenier ist, wurde am 6. d. M. beauftragt, die Stimmung der armenischen Bevölkerung zu beruhigen. Seine Mission, die in drei Kirchen geflüchteten Leute zum Verlassen derselben zu bewegen, ist jedoch gescheitert ; seit dem 7. d. M. sind die Zugänge der Kirchen gesperrt, Miemand darf ein- oder ausgehen.

Anderen vor und erntete wohlverdienten Beifall.

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| | e | Stationen. | |

Belmullet . . Aberdeen Christiansund Kopenhagen . Stockholm . Haparanda . St. Petersbrg Mosfau . Cork, Queens- | Ai e o e | Cherbourg . | l |

Hamburg, . Swinemünde

Neufahrwafser Tel,

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t vom 9. Oktober

Morgens.

Wetter.

4 wolfig 6 bededt 4 beiter 4ibededt 2'bedeckt still!bedeckt 1 beiter | 1 bedeckt |

5 beiter

O bededt

4 halb ted.

1\bedeckt

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3 [wolkig

2 wolkig?)

3 halb bed.2)

3\bedeckt

1/halb bed. 2\wolkig

still heiter

4 halb bed.

2\wolfkigt)

bedeckt

wolkig

bedeckt

Negen

Gewitter

SW

Temperatur

bedeckt

SO 3) Thau. 4) Thau,

Uebersicht der Witterung. / Ein tiefes Minimum, nordostroärts fortschreitend,

liegt über Ost-England, im Kanal frishe nördliche, L Eingange des Skagerraks stürmische östliche Winde verursahend. Der höchste Luftdruck lagert

am

in 9 Celsius 59 C. =40 R.

OPOOINIOOS

9 12 12 11

11 12 11 L 12 10 11 10 12 14 12 15 13

8E

12 19 Nebel.

über Rußland. In Deutschland is bei s{wacher,

vorwiegend südlicher bis östlicher Luftströmung das Wetter meist wärmer, theilweise heiter ohne nennens- Auf den Britishen Jnseln

werthe Niederschläge. und Umgebung sind reihlihe Regenmengen gefallen. freih fanden zahlreihe Gewitter ftatt. Deutsche Seewarte.

In Süd-Fran

ESOET S P AEPT L E E K T Cz Bt S A Theater. Königliche Schauspiele. Donnerstag: Opern-

haus. Maskenball. Verdi.

(Kroll's Theater.) 69. Vorftellung.

Ein

Oper in 4 Akten von Giufepve

Deutscher Tert von Grünbaum.

Tanz von

Emil Graeb. In Scene geseßt vom Ober-Regifseur

Jagdschloß Stern.

tafien im Bremer Rathskeller. Phantastisches Tanzbild, frei nach Wilhelm Hauff, von Emil Graeb. Musik von Adolf Steinmann. Dirigent: Musif-Direktor Steinmann. Anfang 7 Uhr. Schauspielhaus. 216. Vorstellung. Die Nibe- lungen. Ein deutsches Trauerspiel in 3 Abtheilungen pon Friedrih Hebbel. In Scene geseßt vom Ober- Regisseur Max Grube. Dekorative Einrichtung vom Ober-Inspektor Brandt. Zweiter Abend. Dritte R Kriemhilds Rache. Ein Trauerspiel in 5 Aufzügen. Anfana 74 Uhr. Freitag: (Kroll's Theater.) 70. Vorstellung. Mara. Oper in 1 Aft von Ferdinand Hummel. Text von Axel Delmar. Bajazzi. Oper in 2 Akten und einem Prolog. Musik und Dichtung voñ R. Leoncavallo, deutsch von Ludwig Hartmann. (Nedda: Frau Lieban-Globig, als Gast.) Phan- tafien im Bremer Rathékeller. Phantastisches Tanzbild, frei nach Wilhelm Hauff. von Emil Graeb. Musik von Adolf Steinmann. Anfang 7 Uhr. Schauspielhaus. 217. Vorstellung. Mirandolina. Lustspiel in 3 Aufzügen, nah dem Italienischen des Carlo Goldoni, von Emil Pohl. Der Diener zweier Herren. Pofsenspiel in 1 Aufzug, nah dem Ftalienishen des Carlo Goldoni, von Gmil Pohl. Anfang Uhr. Dentshes Theater. Donnerstag: Lumpeungesindel. Anfang 73 Uhr. Freitag: Zum ersten Male wiederholt : Meister von Palmyra. Sonnabend: Die Mütter.

Berliner Theater. Donnerstag: Der Pfarrer von Kirchfeld. Anfang 73 Uhr.

Freitag (6. Abonnements-Vorstellung): Göß von Berlichingen.

Sonnabend: Göß von Berlichingen.

Lessing-Theater. Donnerstag: Gräfin Friti. Anfang 7X Uhr. Dea: Madame Sans-Gêne. i onnabend und Sonntag: Gräfin Friti. Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Zu volksthümlichen Preisen: Emilia Galotti.

Refidenz - Theater. Direktion: Sigmund Lautenburg. Donnerstag : Der Rabenvater. Schwank in 3 Akten von Fr. Fisher und Josef SFarno. Vorher: Aber die Ehe! Komödie in 1 Akt von P. Linsemann. Anfang 7# Uhr.

Freitag und folgende Tage: Der Rabenvater. Vorher: Aber die Ehe!

Friedrich - Wilhelmstädtisches Theater. Chausseestraße 25—26.

Das Der

Letzte Woche des Gastspiels der Liliputauer.

Tetlaff. Dirigent: Kavellmeister Sucher. Phan- | Jeden Abend 74 Uhr: Die Reise nach dem

Mars.

Sonnabend, Nachmittags 3 Uhr: Letzte Kinder- Vorstellung. Zum ketten Male: Sneewittchen und die fieben Zwerge.

Sonntag, Nachmittags 3 Ubr und Abends 7 Uhr: Die Neise nach dem Mars.

Montag: Abschieds - Vorftellung der Lili- putaner.

Uenes Theater. S{tffbauerdamm 4a. /%. Donnerstag : Abschieds-Vorftellung des Teatro Lirico Sonzogno. Vierter und leßter Mascagui- Abend. Unter persönlicher Leitung des Maëstro. Silvano. Drama in 2 Akten von G. Targioni- Tozzetti. Musik von Pietro Mascaani. Vorher: Festa a Marina. Oper in 1 Aft von G. B. Coronaro. Zum S@luß: Cavalleria rusti- cana. Oper in 1 Aft von Pietro Mascagni. Anfang 7# Uhr.

Gteta8s Francillon.

onnabend: n ersten Male: Der Militär-

staat. Lustspiel in 4 Akten von Gustav von Moser und Thilo von Trotha.

Sonntag, Une E Zu balben Preisen: Frau Müller. Abends 7# Uhr: Der Militärftaat.

Theater Unter den Linden. Direktion: Fulius Frißsche. Donnerstag: Burschenliebe. Pantomimisches Ballet in 3 Bildern von H. Regel und I. Haßreiter. Musik von Jos. Bayer. Sn Scene geseßt vom Balletmeister I. NReisinger. Dirigent: Herr Kapellmeister Winné. Vorher : Die Chansonuette. Operette in 3 Aufzügen von Viktor Léon und H. von Waldberg. Musik oon E Dellinger. G Pen ge!eßt vom

er-Regifseur Herrn ein. irigent: Herr Kapellmeister Winns. Anfang 7F Uhr.

Greos: Burschenliebe. Die Chansounette.

onnabend, den 12. Oktober : Mit vollständig neuer Ausftattung: Zum ersten Male (neu): Der goldene Kamerad. Operette in 3 Akten nah einer Idee aus Bret Harte’s Erzählungen von Hermann Hirschel. Musik von Louis Roth. Billets für diese Vor- fiehuns sind von heute ab an der Theaterkasse zu aben.

Adolph Ernst-Theater. Donnerstag: Parade- bummler. Beseßung der Hauptrollen: - Anna Bâers, Josefine Dora, Ida Schlüter, Adolph Ernst, Julius Evyben, Pugo Haßkerl, Richard an Quas Tielscher, Carl Weiß, Georg Worlißsh. nsang f,

Freitag: Dieselbe Vorstellung.

Bentral-Theater. Alte Jakobstraße Nr. 30, Direktion: Richard Schulß. Emil Thomas a. G.

Donnerstag: Eine tolle Naht. Große; Aus-

stattungêposse mit Gesang und Tanz in 5 Bildern

von Wilh. Mannstädt und Julius Freund. Mußk

von Julius Einödshofer. In Scene geseßt vom

Direktor Richard Shuly. Die Tanz-Arrangements

vom Balletmeister Gundla. Anfang 7f Uhr. Freitag: Sine tolle Nacht.

Konzerte.

Konzert-Haus. Donnerstag: Karl Meyder-

Konzert. „Jubel - Ouverture“, Weber. Ouv. „Mignon“, Thomas. „Dichter und Bauer“, Suppe. „Karnevals-Polonaise“ v. Kaun, „O s{chöner Mai“, Walzer v. Strauß. Potpourri a. „Orpheus in der Hôlle“ v. Offenbach. „Der Liebestraum“ f. Piston v. Hoch (Herr Werner).

Sing-Akademie. Donnerstag, Anfang 8 Uhr : s des Klaviervirtuosen Nicolas de Lestov- nitchy.

Baal Bechstein. Linkftraße 42. Donnerstag, Anfang 8 Uhr: L. Quartett-Abeud. Hollaender- Nicking, Bandler, Schrattenholz, unter gütiger Mitwirkung des Herrn Prof. Fr. Gerusheim.

t S MEERE E RETD R E B I L E Familien-Nachrichten.

Verlobt: Frl. Margarete Otto mit Hrn. Prem.- Lieut. Mauve (Schweidnitz). :

Verehelicht: Hr. Regierungs-Bauführer Rauch- held mit Frl. Lotte Lampe (Oldenburg i. Gr.). Hr. Prem.-Lieut. Paul Berger mit Frl. Henny Gudewill (Kleinburg). Hr. Lieut. Friß von Watdorf mit Frl. Wyza von Wostrowsky-Skalka

(Rankau). S Geboren: Ein Sohn: Hrn. Polizei-Afessor Lengsfeld (Breslau). Eine Tochter: Hrn. Franz von Dresler und Scharfenstein (Aschaffen- urg). Hrn. Major Sc@höngarth (z. Z. Wies- baden). Hrn. Revierförster Kurnoth (Forsth, Gabersdorf). : Gestorben: Hr. Strafanstalts:-Direktor, Haupt- mann a. D. Arthur von Dewiß (Sagan). Hr- Bürgermeister a. D. Louis Cavalier (Repven). Hr. Bahnmeistec T. Kl. Alois Grögner (Schweid- i Verw. Fr. Hauptmann Clara Thüre, geb. von Schüß (Jülich).

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Verantwortlicher Redakteur: Siemenroth in DELLli N,

Verlag der Expedition (Scholz) in Berlin.

Druck der Norddeutshen Buchdruckerei und Verlagt- Anstalt Berlin 8SW., Wilhelmstraße Nr. 32.

Vier Beilagen (einschließlich Bören-Beilage).,

zum Deutschen Reichs-Anz

M 242.

1. Untersuhungs-Sachen.

2. Aufgebote, Zustellungen u. dergl.

3. Unfall- und Invaliditäts- 2c. Versicherung. 4. Berkäufe, Verpachtungen, Verdingungen 2c. 5, Verloosung 2c. von Werthpapieren.

Erste Beilage eiger und Königlih Preußischen Staats-Anzeiger.

Berlin, Mittwoch, den 9. Oktober

Deffentlicher Anzeigev.

1895.

6. Kommandit-Gesellschaften auf Aktien u. Aktien-Gesfellsck. 7. Erwerbs- und Wirthschafts-Genossenschaften.

8. Niederlassung 2c. von 9. Bank-Ausweise.

10. Verschiedene Bekanntmachungen.

echtsanwälten.

1) Untersuhungs-Sahen.

39736] [ Der - gegen den Kaufmann Oskar Heinrih Ulrich Brünler aus Stettin wegen Meineids am 28. Sep- tember 1885 erlassene Steckbrief wird zurückgenommen. Frankfurt a. M., den 5. Oktober 1895. Königliches Landgericht. Der Untersuchungsrichter Ik.

[39735] Steckbriefs-Erledigung.

Die unter dem 18. März 1886 gegen

1) die verehelihte Bertha Tilt, verwittwete

Leifrid, geb. Päsler,

2) den Mar Friedrih Tilt wegen Betruges in den Akten J. IV C. 4. 86 er- lassenen Steckbriefe werden zurückgenommen.

Berlin, den 4. Oktober 1895.

Königliche Staatsanwaltschaft I.

[39734] : i Oeffentliche Sitzung der Ia. Strafkammer des Königlichen Landgerichts. Hannover, den 12. Juli 1895. : Gegenwärtig

1) Landgerichts-Rath Koppe, als Vorsitzender,

2) Landgerichts-Rath Hastenpflug,

3) Landrichter Forkel,

4) Landrichter Dr. Röchling,

5) Gerichts-Assessor von Hartwig,

als beisißende Richter,

Staatsanwalt Caspar, als Beamter der Staats- anwaltschaft,

Referendar Dr. Alken, als Gerichtsschreiber. !

In der Strafsache gegen _1) den Carl Otto Wilhelm Schüler, geboren am 17. März 1871 zu Düsseldorf, zuleßt wohnhaft in Hannover,

2) den Ludwig Otto Julius Grebasch, geboren am 24. Oktober 1871 zu Cafsel, zuleßt wohnhaft. in Hannover,

3) den Heinrih Friedrih Ludwig Danterstädt, geboren am 28. November 1871 zu Teterow, zuleßt wohnhaft in Hannover, bestraft,

4) den Bernhard Johannes Felber, geboren am 9. Juni 1874 zu Coburg, zuleßt wohnhaft in Hannover,

5) den Peter Jendrafiak, geboren am 26. Junt 1870 zu Slupia, zulegt wohnhaft in Hannover,

6) den Gustav Friedrich Wilhelm Ries, geboren am 28. April 1870 zu Leipzig-Gohlis, zuleßt wohn- haft in Hannover,

7) den Adolf Langner, geboren am 21. September 1867 zu Breslau, zuleßt wohnhaft in Hannover,

8) den Georg Friedrich Wilhelm Ahrens, geboren am 4. September 1871 zu Hannovex, zuleßt wohn-

haft daselbst,

9) den Adolf Bonheim, geboren am 20. Sep- tember 1871 zu Hannover, zuleßt wohnhaft daselbst,

10) den Heinrich Theodor Brennecke, geboren s di Juni 1871 zu Hannover, zuleßt wohnhaft aselbst,

11) den Philipp Louis Gaston Bruchmüller, geboren am 11. Juni 1871 zu Hannover, zuleßt wohnhaft daselbst,

12) den am 17. August 1871 zu Hannover ge- borenen Se zuleßt wohnhaft daselbst, Sohn des Ingenieurs Gustav Adolf Buchholz und der Mathilde Karoline, S: Croß,

13) den Ludwig Karl Engelhardt, geboren am is 1871 zu Hannover, zuleßt wohnhaft da- eLoIt,

14) den Gebhard Christian Friedrih Fuchs, ge- boren am 13. Dezember 1871 zu Hannover, zuleßt wohnhaft daselbst,

15) den Heinrih Georg Arnold Gülfe, geboren daf oft März 1871 zu Hannover, zuleßt wohnhaft aselbst,

16) den Louis Wilbelm Henseler, geboren am di 1871 zu Hannover, zuleßt wohnhaft da- eror,

17) den Louis Friedrich Martin Kettler, geboren ta Beer 1871 zu Hannover, zuleßt wohnhaft afelbst,

18) den Wilhelm Heinrih Klauckemeyer, ge- boren am 23. März 1871 zu Hannover, zuleßt wohnhaft daselbst,

19) den Ernst Louis Künnecke, geboren am 2. Juli 1871 zu Hannover, zuleßt wohnhaft daselbst,

20) den Heinrich Bernhard August Löhr, geboren ou ifi Oktober 1871 zu Hannover, zuleßt wohnhaft al eto,

21) den Gustav Lölleke rect. Lödeke, geboren am 6. Oftober 1871 zu Hannover, zuleßt wohnhaft daselbst,

22) den Karl Heinrih Friedrich Marx, geboren am 14. November 1871 zu Hannover, zuleßt wohn- haft daselbst,

23) den Willy Michaelis, geboren am 26. Juni 1871 zu Hannover, zuleßt wohnhaft daselbst,

24) den Paul Franz d: Pastorf, geboren am 13. Juli 1871 zu Hannover, zuleßt wohnhaft daselbst,

29) den Charles Karl- Pauer, geboren am lb uar 1871 zu Hannover, zuleßt wohnhaft da-

26) den August Louis Hermann Pfänner, ge- boren ám 5. August 1871 zu Hannover, zuletzt wohnhaft daselbst,

27) den (ohne Vornamen) Rademacher, geboren e E 1871 zu Hannover, zulegt wohnhaft

28) den Wilhelm Karl Heinri Christ. Regen- hardt, geboren am 22. Juli 1871 zu Hannover, zuleßt wohnhaft taselbst,

29) den Georg Röper, geboren am 16. Oktober 1871 zu Hannover, zuleßt wohnhaft daselbst,

30) den Wilhelm Ludwig Rotermund, geboren

am 18. April 1871 zu Hannover, zule f daselbft, zu L zuleßt wohnhaft 5 31) d un Tus Wilhelm Runge, geboren

m 29. Dezember 18 u Vannover, zuleßt wohn- haft daselbst, S i A

32) den Karl Gerhard Schmidtlein, geboren am 7. November 1871 zu Hannover, zuletzt wohnhaft E F

) den Franz Hermann Schocke, geboren am dafelstE uar 1871 zu Hannover, zulegt wohnhaft 34) den Paul Gotthelf Schön, geboren am 7. April 1871 zu Hannover, zulegt wohnhaft daselbst,

35) den (ohne Vornamen) Schricker, geboren as E Oktober 1871 zu Hannover, zuleßt wohnhaft

aselbst,

36) den Albert Schwabe, geboren am 28. No- vember 1871 zu Hannover, zuleßt daselbst wohnhaft,

37) den Emil Osfar Tott, ge am 16. Mai 1871 zu Hannover, zuleßt daselbst wohnhaft,

38) den Ludwig Georg Theodor Tutenberg, geboren am 15. Oktober 1871 zu Hannover, zuleßt daselbst wohnhaft, ,

39) den Wilhelm Ludwig Vespermanu, geboren am 17. November 1871 zu Hannover, zuleßt wohn- haft daselbst,

40) den Johannes Julius Theodor Vogeler, geboren am 24. Oktober 1871 zu Hannover, zuleßt daselbst wohnhaft,

41) den Friedrih Wilhelm Paul Voß, geboren am 2. September 1871 zu Hannover, zuleßt wohn- haft daselbst,

42) den Friedrich Wilhelm Weber, geboren am 10. Dezember 1871 zu Hannover, zuleßt daselbst wohnhaft,

43) den (ohne Vornamen) Wedekind, geboren den 4. November 1871 zu Hannover, zuleßt daselbst wohnhaft, l

44) den Adolf August Ernst Ritter, geboren am 19. Juli 1872 zu Hannover, zuleßt daselbst wohnhaft,

45) den Alfred Bolzmanu, geboren am 30. April 1874 zu Hannover, zuleßt daselbst wohnhaft,

46) den Heinrih Friedrih Ernst Heimberg, geboren am 2. August 1874 zu Hannover, zuletzt daselbst wohnhaft,

47) den Julius Adolf Karl Küsterbeck, geboren am 31. Januar 1874 zu Hannover, zuleßt daselbst wohnhaft,

48) den Karl Gottlieb Georg Wilhelm Kühne- mund, geboren am 8. Dezember 1874 zu Hannover, zuleßt daselbst wohnhaft,

49) den Karl Wilhelm Peter, geboren am 24. Sep- tember 1874 zu Hannover, zuleßt daselbst wobnhaft,

50) den Heinrih Georg Friedrih Ritter, geboren am 4. Mai 1874 zu Hannover, zuleßt daselbst wohn-

haft,

51) den Karl Heinrih Heß, geboren am 9. Februar 1873 zu Hannover, zuleßt daselbst wohnhaft,

52) den Karl Hermann Richard Rönicke, geboren am 20. August 1873 zu Hannover, zuleßt daselbst wohnhaft,

53) den Georg Heinrih Friedrih Reibe, geboren am 16. Oktober 1872 zu Pommau.1, zuleßt wohn- haft in Hannover, i

54) den Anton Johann Rudolf Stiewe, geboren am 17. März 1867 zu Marienburg, zulegt wohnhaft in Pyrmont,

55) den Otto Franz Paul Pauli, geboren am 11. März 1871 zu Halle a. S., zuleßt wohnhaft in Hannover,

56) den Gustav Karl Wilhelm Käding, geboren am 13. August 1873 zu Daber, zuleßt wohnhaft in Hannover,

wegen Vergehens gegen § 140 Abs. 1, Nr. 1, Str. G. B. erschien bei Aufruf für die Angeklagten niemand 2c. A

Zugleich beschließt das Gericht, und der Vorsitzende verkündete:

Auf Grund des § 140 letter Absatz St. G. B. und der 88 480, 326 St. P. O. wird das im Deutschen Neiche befindlihe Vermögen eines Jeden der An- geklagten in Höhe von 300 46 Dreihundert Mark zur Deckung der Geldstrafe und der Kosten des Verfahrens mit Beschlag belegt.

Für den beurlaubten Vorsißenden Landgerichts-Rath Koppe: (gez.) Hastenpflug, Landgerichts-Rath. (gez.) Hastenpflug. Forkel. Röchling. v. Hartw1g. Zur Beglaubigung: Für den beurlaubten Vorsißenden Landgerichts-Rath Koppe : (gez.) Hastenpflug, Landgerichts-Rath. Dr. Alken. Ausgefertigt :

Hannover, den 2. Oktober 1895.

(L. S.) Kaltwasser, i Gerichts\hreiber Königlichen Landgerichts.

9) Aufgebote, Zustellungen und dergl.

[39777] Zwangsversteigerung. . Im Wege der Zwangsvollstreckung foll das im Grundbuche von der Friedrihstadt Band 12 Nr. 848 auf den Namen des Baumeisters Richard Lands zu Berlin eingetragene, in der Französischen- straße Nr. 9/10 belegene Grundstück am 28. No- vember 1895, Vormittags 10 ite vor dem unterzeihneten Gericht, Neue Friedrichstraße 13, Erdgeschoß, Flügel C., Zimmer 40, versteigert werden. Das Grundstück ist mit 29 880 46 Nußungs- werth zur Gebäudesteuer veranlagt. Das Weitere enthält der Aushang an der Gerichtetafel. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 2, Dezember 1895, Vormittags 11 Uhr,

ebenda verkündet werden. Die Akten 87 K. 89/95 liegen in der Gerichtsschreiberei, Zimmer 42, zur Einsicht aus. Berlin, den 30. September 1895. Königliches Amtsgericht 1. Abtheilung 87.

[39776] Zwangsversteigerung.

Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von den Umgebungen im Kreise Nieder- barnim Band 46 Nr. 2238 auf den Namen des Maurermeisters Gustav Kraeutlein zu Berlin ein- getragene, Bremerstraße 53, belegene Grundstück am 2. Dezember 1895, Vormittags 10 Uhx, vor dem unterzeihneten Gericht, Neue Friedrichstraße 13, Erdgeschoß, Flügel C., Zimmer 40, versteigert werden. Das Grundstück ist 5 a 56 qm groß und mit 7630 M Nußungswerth zur Gebäudesteuer veran- lagt. Das Weitere enthält der Aushang an der Gerichtstafel. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 5. Dezember 1895, Vor- mittags 12 Uhr, ebenda verkündet werden. Die Akten 87 K. 86/95 liegen in der Gerichtsschreiberei, Zimmer 42, zur Einsicht aus.

Verlin, den 30. September 1895.

Königliches Amtsgericht T. Abtheilung 87. [39775] Zwangsverfteigerung.

Im Wege der ca foll das im Grundbuche von der Friedrihstadt Band 12 Nr. 846 auf den Namen des Baumeisters Nichard Landé zu Berlin eingetragene, in der Französischestraße Nr. 11/12 belegene Grundftück am 28, November 1895, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Geriht, Neue Friedrichstraße 13, Erdgeschoß, Flügel C., Zimmer 40, versteigert werden. Das Grundstück ijt mit 20700 A Nußzungswerth zur Gebäudesteuer veranlagt. Das Weitere enthält der Aushang an der Gerichtstafel. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 2. De- zember 1895, Vormittags 11 Uhr, ebenda verkündet werden. Die Akten 87 K. 90/95 liegen in der Gerichtsschreiberei, Zimmer 42, zur Einsicht aus.

Berlin, den 30. September 1895.

Königliches Amtsgericht T. Abtheilung 87.

[39774]

In Sachen der Herzoglichen Kreiskasse zu Braun- \{weig, Klägerin, wider den Glasfabrikanten Friedrich Maeß in Helmstedt, Beklagten, wegen Gerichtskosten, wird, nachdem auf Antrag der Klägerin die Beschlag- nahme der dem Beklagten gehörigen Grundstücke :

1) des sub No. ass. 1075 zu Helmstedt be-

legenen Wohnhauses sammt Zubehör, 2) der sub No. ass. 1079 zu Helmstedt belegenen Glashütte sammt Zubehör,

zum Zwecke der Ie eng durch Beschluß vom 18. d. M. verfügt, auch die Eintragung dieses Beschlusses im Grundbuche an demselben Tage erfolgt ist, Termin zur Zwangsversteigerung auf den 14, Januar 1896, Morgens 10 Uhr, vor Herzoglihem Amtsgerichte Helmstedt angeseßt, in welchem die Hypothetgläubiger die Hypothekenbriefe zu überreichen haben. Die Versteigerungs-Bedingungen, laut welcher jeder Bieter auf Verlangen eines Be- theiligtex Sicherheit bis zu 109/69 seines Gebotes durch Baarzahlung, Niederlegung kursfähiger Werth- papiere oder geeignete Bürgen zu leisten hat, sowie die Seundbibausiñge können innerhalb der leßten zwei Wochen vor dem Versteigerungstermine auf der Gerichts\creiberei eingesehen, auch die Grundstücke selbst besichtigt werden.

Helmstedt, den 30. September 1895.

Herzogliches S ruse.

[39771] Aufgebot,

Auf Antrag des Stadtratbs Adolf Hoffmann in Ratibor, vertreten durch die Nehtsanwalte Frieden- thal und Dr. Rive in Breslau, werden die Inhaber der angeblich verloren gegangenen 4} prozentigen Pfandbriefe der Schlesishen Boden-Kredit-Aktien- Bank zu Breslau, nämlich :

a. Serie I Litt. C. Nr. 211 über 200 Thaler, ausgestellt am 1. November 1872, versehen mit Zins- kupons laufend bis 1. Juli 1897 und Talon bereh- tigend zur Empfangnahme neuer Kupons für die Zeit vom 1. Juli 1897 bis 1. Juli 1902;

b. Serie II Litt. B. Nr. 1039 über 1500 Æ, aus- gestellt am 15. September 1880, versehen mit Zins- fupons laufend bis 1. April 1895 und Talon be- rehtigend zur Empfangnahme neuer Kupons für die Zeit vom 1. April 1895 bis 1. April 1900,

aufgefordert, spätestens in dem im Zimmer 89, II. Stock, im unterzeihneten Amtsgerichte statt- findenden Aufgebotstermine am 28. April 1900, Vormittags 10 Uhr, ihre Rechte anzumelden und die Pfandbriefe vorzulegen, widrigenfalls dieselben für kraftlos erklärt werden.

Breslau, den 3. Oktober 189%.

Königliches Amtsgericht.

[37473] Aufgebot. _ :

Auf Antrag des Eisenhändlers Friedrichß Jslaub zu Homburg v. d. H., welcher glaubhaft vorgetragen, daß er einen von der Landgräflih Hessischen kon- zessionierten Landesbank zu Homburg v. d. H. unter dem 13. November 1886 ausgestellten Depotschein über 220 #4 Nr. 1914 verloren habe, wird der In- haber dieser Urkunde aufgefordert, spätestens im Auf- gebotstermine am 29. April 1896, Vormittags 9 Uhr, seine Rechte bei dem unterzeichneten Ge- richte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigen- falls dieselbe für fraftlos erklärt wird.

Homburg v. d. H., 25. September 1895,

Königliches Amtsgericht. 1.

[38063] Aufgebot.

Die verehelihte Eisenbahnsekretär Emma faePr eb. Meyer, zu Hamburg und die Wittwe Maria

atharina Johanne Meyer, geb. Süchting, daselbst haben das Aufgebot des auf den Inhaber lautenden Sparkassenbuhes des Altonaishen Unterstüßungs- Instituts Litt. F. Nr. 3458 über 1900 A und des auf den Namen der verwittweten Meyer lautenden und auch zur Verfügung von deren Tochter Emma Paeyz stehenden Sparkassenbuches derselben Sparkasse Litt. "T. 2710 über 600 M beantragt. Ferner haben das Fräulein Johanne Magdalena Brethauer zu ae das Aufgebot des Sparkassenbuches des Altonaischen Unterstüßungs-Instituts Litt. C. Nr. 2983 über 76 Æ 20_„ und die Eheleute ‘Emil Friedrich Lamp zu Ps vertreten durh die Nechtsanwalte Dres. Suse u. Peppler daselbst das Aufgebot des Spar- kassenbuches desselben Instituts Litt. J. J. Nr. 6726 über 1775 Æ 23 - beantragt. Endlich haben die ver- ehelihte Anna Kabel, früher verwittwete Maak zu Hasloh im Beistande ihres Ehemannes des Gast- wirths Max Kabel daselbst uz-d der Vormund ihrer minderjährigen Kinder, Landmann Ernst Sellhorn- Timm zu Hasloh, sämmtlih vertreten durch den Rechtsanwalt Stammer zu Altona das Aufgebot der dem verstorbenen Gastwirth Ernst Maak gehörig ewesenen je über 300 A lautenden Stamm-Aktien Nr. 307 und 308 der Altona-Kaltenkirhener-Eisen- bahn-Gesellschaft beantragt. Die Inhaber der Spar- fassenbücher und Aktien werden aufgefordert, spätestens in dem auf den 21, Mai 1896, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeihneten Gerichte, Zimmer 64, anberaumten Aufgebotstermine ihre Rechte anzu- melden und dieselben vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunden erfolgen wird.

Altona, den 26. September 1895.

Königliches Amtsgericht. Abtheilung IIla. _ Veröffentlicht: Sh midt, Sekretär,

Gerichtsschreiber des Königl. Amtsgerichts Abth. Illa.

[39763] Aufgebot.

Der Kaufmann F. Berghöfer zu München-Glad- bach hat das Aufgebot des angeblih verloren ge- gangenen, an eigene Ordre gestellten Wechsels über 136,25 4 (Einhundertse{hsunddreißig Mark Fünf- undzwanzig Pfg.), gezogen zum 20. Dezember d. I. auf die Firma Schreiber u. Comp. in Herne i. W., zahlbar bei der Reichsbank-Nebenstelle Bochum, aus- gestellt von der Firma J. J. Anner, Reutlingen, am 20. September cr., acceptiert von der vorge- nannten Firma Schreiber & Comp., beantragt. Es wird daher der unbekannte Inhaber desselben aufge- fordert, spätestens im Aufgebotstermin am 12, Mai 1896, Vormittags 10 Uhr, Zimmer 22, seine Rechte anzumelden und den Wechsel vorzulegen, widrigenfalls derselbe für kraftlos erflärt werden wird.

Bochum, den 3. Oktober 1895.

Königliches Amtsgericht.

[38894] Aufgebot. Es ift das Aufgebot beantragt :

I. von dem Landmann Hermann Ottens und seiner Chefrau in Horst hinsihtlih der verloren gegangenen Obligation vom 27. Januar 1879 über die im Grundbuch von Horst Band V1 Artikel Nr. 258 Abtheilung TIT Nr. 3 für Otto Witt in Offenau eingetragene Hypothek von 1000 M,

IT. von dem Rentier Martin Bielenberg in Horst hinsichtlih der verloren gegangenen Obligation vom 7. September 1878 bezw. Zessionsakte vom 29. No- vember 1880 über die im Grundbu von Horst Band T Artikel Nr. 35 Abtheilung 111 Nr. 8 für ihn eingetragene Hypothek von 960 M,

ITII. von dem Hofbesißer Henning Hoffmann in Neuenbrook hinsihtlih der verloren gegangenen zwei Obligationen vom 22. Juli 1820 und 23, August 1835 über die im Grundbuch von Neuenbrook Band T Artikel Nr. 45 Abtheilung 111 Nr. 2 und 5 A ihn eingetragene Hypothek von 240 4 und 240 M,

IV. von dem Hofbesißer Martin Magens in Elskop hinsichtlih der beim Brande feines Wohn- hauses verbrannten Urkunden, nämlich

1) Grundschuldbrief vom 28. September 1885 über die für die Wittwe Bertha Magens, gebor. Heiden- reich, in Elskop im Grundbuch von Elskop Band I Artikel Nr. 8 Abtheilung 111 Nr. 4 eingetragenen Grundschuldrest von 4600 ,

2) Kaufkontrakt vom 14. April 1861 über das für die Ebengenannte im Grundbuch von Krempe Band 11 Artikel Nr. 89 Abtheilung Ill Nr. 1 ein- getragene Nestkaufgeld von 3225 M,

3) Obligation vom 25. Juni 1862 über die für die Ebengenannte ebendaselbst Abtheilung 111 Nr. 2 eingetragene Hypothek von 1125 ,

4) Grundschuldbrief vom. 11. August 1885 über die für die Ebengenannte ebendaselbst Abtheilung I1IL Nr. 4 eingetragene Grundschuld von 4600 M,

5) Grundschuldbrief vom 28. September 1885 über die für die Ebengenannte ebendaselbst Abtheilung II1 Nr. 5 eingetragene Grundschuld von 2000 M,

6) Grundschuldbrief vom 28. September 1885 über die für die Ebengenannte ebendaselbst Abtheilung 11L Nr. 6 eingetragene Grundschuld von 3000 4

Die Inhaber der Urkunden werden aufgefordert, spätestens in dem auf Freitag, den 24. April 1896, Vormittags Ak Uhr, vor dem unter- zeichneten Gerichte anberaumten Aufgebotstermin ihre Rechte anzumelden und die Urkunden vorzue- legen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Ure funden erfolgen wird.

Krempe, den 26. September 1895.

Königliches Amtsgericht. Vaur.