1895 / 251 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 19 Oct 1895 18:00:01 GMT) scan diff

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Es liegt uns fern, bei der nahbarlihen großen Nation, mit deren tapferer Armee wir uns in rühmlihem Kampfe gemessen haben, \{chmerzlihe Erinnerungen zu erwecken, wenn auch das wandelbare Schlachtenloos gegen sie entschied, nah dem erhabenen Vorbilde unseres großen Kaisers Wilhelm I., bogesegneten Andenkens, welcher den hier erfochtenen Sieg Ihrer Majestät der Königin Augusta mit den Worten verkündigte: „Welches Glück dieser neue aroße Sieg durh Fritz! Preise nur Gott für seine Gnade! Es soll Victoria geschossen

en!* Geben auch wir in Demuth Gott allein, dem Lenker aller

ladten die Ehre! / :

Mit dem sicheren und weisen Herrscherblick, mit welchem der große Kaiser seine Paladine zu wählen und ieden an die richtige Selle zu seßen verstand, übertrug Allerhöchstderselbe beim Ausbru( des Krieges seinem einzigen Sohne, dem Kronprinzen, den Oberbefehl über die aus den vereinigten nord- und süddeutshen Korps gebildete dritte Armee ; war es doc, als habe die Vorsehung gerade ihn zu fo bobem Werke ausersehen. Auf den Sieger von Chlum blickten Führer wie Soldaten mit hingebendem Vertrauen. Dem Zauber und der Anmuth seines Wesens vermohte niemand zu widerstehen, und wo er erschien, jubelten ihm die Herzen aller in Liebe und Ver-

ng entgeaen. J E n welen Maße aber der Kronprinz das Allerhöchste Vertrauen seines Königlichen Vaters zu rechtfertigen verstand, das verzeichnet die Geschichte in ehernen Lettern, und auch die heutige Feier giebt davon ein beredtes Zeugniß. - Gaz erfüllt von dem deutsh-nationalen Gedanken, ja, der hauptsählichste Träger deéselben, zog er aus in der klaren Erkenntniß und in der festen Zuverficht, daß der Preis des uns aufgedrängten Kampfes nur Va unter der Kaiserkrone wieder vereinte

t[de Vaterland sein würde. | ip Sn auf dee Kübet nach Süddeutschland fand er in dem be- geisterten Empfang, der ihm allerorten zu theil wurde, den lebhaftesten Widerball. In Pie Bericht an Seine Majestät den König mel- dete der Kronprinz wörtlih: „Ueberall brach der eine Gedanke aus, voll und einmüthig zusammenzuftehen für deutshes Recht, für Deutsch- [lands Ebre. Das Offizierkorps gab mir seine Freude zu erkennen, mi als Oberbefeblshaber erhalten zu baben; es sei stolz, an der Seite seiner preußis{en Waffenbrüder für die gerehte Sache in den Kampf zu ziehen.“ Und als am Abend der festlichen S in München der edle, für die deutsche Sache erglühende Bayernkönig dem preußischen Kronprinzen die ritterliheHand darbot, ein unver- geßlihes, hehres Bild, da durhbrauste ein ‘gewaltiger Beifallesturm die weiten Hallen, und auf den Lippen erbebte und in den Herzen tônte es wieder, das Wort des deutschen Dichters: „Wir wollen sein ein einig Voik von Brüdern, in keiner Noth uns trennen und Gefahr.“ : i

E gleicher sympathischer Empfang wurde dem Kronprinzen von den erhabenen Bundeéfürsten und der Bevölkerung in Württemberg und Baden zu theil. Jn seinem ersten Armeebefehl aus dem Haupt- quartier Speyer am 30. Juli heißt eë: „Es erfüllt mih mit Stolz und Freude, an der Spiße der aus allen Gauen des deutschen Vater- [landes vereinten Söhne für die gemeinsame nationale Sache, für deutshes Recht, für deutshe Ehre, gegen den Feind zu ziehen. Wir gehen einem großen und {weren Kampf entgegen, aber im Bewußtsein unseres guten Rechts und im Vertrauen auf Cure Tapferkeit, Aus- dauer und Manneszucht is uns der siegreihe Ausgang gewiß. So wollen wir denn festhalten in treuer Waffenbrüdershaft, mit Gottes Hilfe unsere Fahnen zu neuen Siegen zu entfalten für des geeinigten Deutschlands Ruhm und Frieden® O

Nur wenige Tage darauf kamen die eisernen Würfel ins Rollen : von den Höhen von Weißenburg donnerten die Kanonen ihren ersten kriegerishen Gruß, begleitet von dem schrillen Laute der Mitrailleusen. Dem unwiderstehlichen Ansturme der tapferen Bayern, die mit den gelihteten Reihen der todeëmuthigen preußischen Königsgrenadiere den Gaisberg erstürmten, erlag die alte Feste. Der erste Sieg war er- fohten, das blutige Borspiel der zwei Tage später hier an dieser Stelle folgenden Weltshlaht. Zwar bildete die Schlaht von Wörth nur eines der ruhmreichen Glieder in der Geschichte dieses Feldzugs, und nit einmal ein großes und inhaltsreihes; aber „weit über die un- mittelbaren taftishen Erfolge hinaus war der hier erfohtene Sieg folgen- und bedeutungéschwer, sowobl für den weiteren Gang der kriegerishen Ereignisse, wie für die Gestaltung der allgemeinen politischen Lage.

Mit Staunen sah die Welt, was vereinte deutsche Kraft vermag. Die Legende von der Ueberlegenheit des gegnerifhen Angriffs war zer- ronneïn und zog dahin, das Zünglein der politishen Wage, das noch geschwankt hatte, nah welher Nichtung es sich neigen follte da stand es vlößlih fest. Deutschlano hatte Arme und Rücken frei.

ier wurde die Waffenbrüderschaft zwischen Nord und Süd mit dem Blute vieler Tausende von Streitern besiegelt; hier wurden alte deutsche Lande dem Neich für immer wiedergewonnen ; hier wurde der erste Reif zur deutshen Kaiserkrone im Feuer geshmiedet; hier ent- stand das shöne Losungêwort „Unser Friß", welches ihm fortan das schönste und liebste Reis seines reichen Ruhmes- und EGhren- kranzes war. Und wie diese heldenhafte Brust, wie dies diamant- reine gütige und milde Herz voll edelster Menschenliécbe die Wunden, die sein starker Arm geschlagen hatte, zu heilen und zu lindern verstand! Sobald die blutige Arbeit gethan war, wenn die Wogen des heißen Kampfes sih gelegt hatten, dann erschien er, ein König- licher Samariter, als Helfer, Retter und Tröster für Freund und Feind. So wurden alle Umstehenden von tiefer Rührung ergriffen, als er sih zu dem bei dem Sturm auf den Gaisberg mit der Fahne in der Hand tödtlich zu Boden gestreckten Major von Kayserberg von den Königsgrenadieren herabbeugte und ihn in seine Arme {loß Verwundete und Sterbende blickten noch einmal freudig auf, wenn er fi nahte und seine Hand dem erkaltenden Leben hinstreckte. Wie er dann in stiller und ernster Betrachtung an der Bahre des ershlagenen ging, des tapferen Generals Abel Douay stand, da wurde das

uge manches BVâärtigen wieder feuht, und wer sich noch kurz Vorbe im männermordenden Kampf gegenübergestanden, reichte fich nunmehr waffenbrüderlih die Hand; denn der besiegte Feind ist niht mehr unser R Als hier bei Wörth der Sc{hlachten- donner allmählich verhallte und die sinkende Sonne mit ihren leßten blutrothen Strahlen die blutige Walstatt beleuchtete, da eilte er von Drt zu Ort, hier seinen ihm zujauzenden Truppen Anerkennung und Dank spendend, dort für die Verwundeten zu sorgen, den Gefangenen seinen Schuß zu gewähren und die ershreckt umher- irrenden Landbewohner zu beruhigen und aufzurichten. In dem noch brennenden Reichshofen stieg er vom Pferde und trat in eine einfache Bauernstube an das Lager des zu Tode verwundeten Generals Raoult, reihte ihm die Hand und erkundigte sich nah seinen Wünschen ein leßter Dankesblick verklärte die Züge des \terbenden Kriegers von Sebastopol. i R

Mit der ihm angeborenen Hochherzigkeit und dem Gerechtigkeits- sinn seines Stammes wußte er stets die Verdienste derjenigen anzu- erkennen und zu belohnen, welche mitgerathen und Bttban hatten, und es geziemt sih daher auch wohl an dieser Stelle, noch mit wenigen Worten der treuen und tapferen Mitgehilfen zu ge- denken, deren Namen die Geschihte mit dem seinigen für immer verknüpft hat. Da nenne ich zuerst den erprobten und ‘vertrauten Berather in zwei Lian Feldzügen, den \{lachtenkundigen und stets siegeszuversichtlichen Blumenthal; ih gedenke Kirchbach's, des Mannes von ehtem deutshem Schrot und Kcrn, der, infolge seiner bei Weißenburg erhaltenen unden verhin- dert, in den Bügel zu steigen, vom Wagen ber, im Mittel unkte der Schlacht, zeitweise hart bedrängt, nah zähem und blutigem Ringen seine tapferen Schlesier und Polen gegen Wörth führte. Jh erwähne den jugendfrishen, shneidigen Bose, der, in der vordersten Reihe {wer verwundet, noch im Sattel blieb und seine braven Thüringer, Hessen und Naffauer auf das aufflammende Elsaßhausen an \ih vorbei- ftürmen ließ, bevor er zum zweiten Mal getroffen vom Pferde sank. Ich gedenke der beiden tapferen Heerführer Hartmann „Und von der Tann, dieser klassischen Heldengestalten, deren Bildniß eine dauernde, ehrende Stätte in der Hauptstadt ihres Landes bereitet ist; ih erinnere an den Todesmuth der württembergishen Brigade Starkloff, wie an die erfolgreiche Mitwirkung der tapferen badischen

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T und ihrer Führer. Ein dankbares und ehrendes Gedächtniß N wir allen va tapferen Söhnen, die hier gekämpft. und gè- blutet für des geeinigten deutshen Vaterlandes Ruhm und Ehre, die freudig ihr Leben ließen für Kaiser und Reih. Und wiederum an einem weltges{ichtli S{hlachtentage, dem E von Febrbellin und Belle-Alliance öffneten fih noch einmal die Pforten des Königs- \{losses zu Potsdam, aber die Purpurstandarte wehte auf Halbmast. Der Königliche Dulder hatte vollendet. L

Da trugen wir ihn hinaus, sein treues Shlahtroß Wörth un- mittelbar dem Sarge folgend, zur felbstgewählten Stätte des Friedens, wo zwet hoffnungsvolle, in blühender Jugend ihm vorangegangene Söbne ihn erwarteten. Wobl prangte die Natur im schönsten Früblings\{chmudck, die Waldvögel sangen ihrem Herrn und Liebling ihr Abschiedslied, aber von den Thürmen der Stadt tönte dumpf:s Trauergeläut, die Trommeln wirbelten gedämpft, die Fahnen waren umflort. Tiefes Weh war in die Herzen Aller eingezogen. _Er ward begraben, aber nit vergessen. Länger als das von Meister- hand in Stein und Erz geformte Bild den leiblihen Augen der Mitmershen und denen der kommenden Geschlechter sihtbar sein wird, wird feine hehre Lilhtgestalt der Seele der Nation vorshweben, folange Preußens Aar niht der Sonne weit, solange deutshe Treue nicht in der Welt erfterben Kaiser Friedri der Edle! Nun, ihr rubmgekränzten Feuerschlünde, die ihr vor 25 Jahren an dieser Stätte Tod und Verderben in die Feindesreiben geschleudert, tragt heute euren ehernen Feftesgruß hinauf zu den Wolken! Drommeten erschallet! Jhr mit Eichenlaub ge- \chmüdckten Fahnen fenkt euch vor dem Königlichen Sieger! Auf Aller- höchsten Befehl Seiner Majestät des Kaisers falle die Hülle mit unserem Schlachtenruf: „Es lebe Seine Majestät der Kaiser, Hurrah, Hurrah, Hurrah !“ i

Seine Majestät der Kaiser dankten dem Redner tief- bewegt, zogen den Degen und gaben das Kommando zum Präsentieren, worauf unter dem Donner der Kanonen und tausendstimmigem Hurrah die Hülle von dem Denkmal fiel.

Der Staats - Minister von Hofmann überwies das Denkmal hierauf der Obhut des Kaiserlihen Statthalters in Elsaß-Lothringen. :

| Der Redner brachte die Gefühle zum Ausdruck, welche in Aller Herzen für den Kaiser Friedri {hon als Kronprinzen, hervorgerufen durch den Zauber seiner Persönlichkeit, auch in Elsaß-Lothringen lebten, und schilderte in wenigen, aber bewegten Worten den durch Gottes unerforshli®en Rathshluß eingetretenen Wechsel, der den Stolz und die Freude sowie die Hoffnungen, mit welchen die Nation auf den Sohn ihres ersten Kaisers blickte, in bange Sorge und Schmerz verwandeln sollte. Nach einer kurzen Darlegung der Entstehung und weiteren Förderung des Denkmals dankte der Redner Allen, welcke zum Gelingen des Unternehmens beigetragen, in aller- erster MNeibe Seiner Majestät dem Kaiser, Allerhöchstwel{er entsheidend auf die Ausführung des Planes einzuwirken gerubt habe, und fuhr dann wörtlih mit Bezug auf das Denkmal fort: „So möge es denn hineinragen in die fernste Zukunft, durch ftürmishe und ruhige Zeiten bindur. Fest und unwandelbar möge es auf die kommenden Geshlehter niht bloß das Andenken an die erhabene Person Seiner Majestät des Hochseligen Kaisers Friedri übertragen, sondern auh die Erinnerung der großen Zeit, deren fünfundzwanzigste Wiederkehr wir in diesem Jahre feiern. Dem deutschen Volk foll das Denkmal eine immerwährende Mahnung sein, mit aller Kraft fest- zuhalten, was in jener großen Zeit durch die Heldentugenden der Väter an Einheit im Innern, sowie an Macht nach außen er- rungen wurde. Die Bevölkerung dieses Landes foll das Denkmal immer von neuem mahnen, in treuer Pflichterfüllung und Anhäng- lihkeit an Kaiser und Neih mit den übrigen Stämmen des Volkes zu wetteifern. Dazu gebe Gott seinen Segen. Der Allmächtige be- shirme und s{hüße Seine Majestät und das Kaiserlihe Haus. Gott segne Deutschland jeßt und immerdar !“

Der Statthalter Fürst zu Hohenlohe- Langenburg übernahm sodann das Denkmal mit folgenden, an Seine Majestät den Kaiser gerichteten Worten :

Eure Majestät wollen Allergnädigst gestatten, daß ih im Namen des Landes von Elsaß: Lothringen aus den Händen des Berliner und Hagenauer Comités das erhabene Denkmal des seligen unvergeßlichen Kaisers Friedrich Majestät, welhes Eure Majestät die Gnade hatten, foeben enthüllen zu laffen, übernehme. Im Namen des Landes ge- lobe ich, das uns übergebene Vermächtniß heilig zu halten, treu zu schüßen und bewahren zu wollen. Gott gebe, daß im Aufblick zu der hehren Gestalt des fo tief betrauerten und fo heiß geliebten Feld- herrn auch die Angehörigen der Reichslande immer der huldreichen und liebevollen Bemühungen eingedenk bleiben mögen, mit welchen Seine Majestät unser Elsaß-Lothringen umfingen. Möchte das An- denken an. Kaiser Friedrih das Gefühl der unlöslichen Zusammen- gehörigkeit aller deutschen Stämme auch in unserem Lande immer mehr fördern und die Liebe zu unserem Allergnädigsten Kaiser und Herrn immer mehr befestigen. Das walte Gott!

Der Straßburger Männergesangverein stimmte nunmehr einen Psalm von Palestrina an, während Jhre Majestäten und die anderen Fürstlihen Gäste an das Denkmal herantraten, um dasselbe zu besichtigen.

Seine Majestät der Kaiser nahmen hierauf das Wort zu einer Ansprache, welhe, dem „W. T. B.“ zufolge, lautete:

Meine hochverehrten Kriegskameraden Meines Herrn Vaters und sonst versammelte Herren! Im Auftrage Ihrer Majestät der Kaiserin Friedrih habe Ih Ihnen Jhrer Majestät und zugleih Meines Hauses Dank dafür auszusprechen, daß Sie es sh nicht haben nebmen laffen wollen, uns dieses herrlihe Denkmal errihten zu belfen und am beutigen Tage zu erscheinen. Tief bewegten Herzens verweilt hier heute Meine hohe Frau Mutter, daran gedenkend, daß es Ihr am Arme Ihres Herrn Gemahls vergönnt gewesen, an dieser Stelle aus Seinem eigenen Munde die Kunde über den ersten von Ihm erfohtenen großenSiegzu vernehmen. Jch spreche IhrerMajestät daher ganz besonderen Dank dafür aus, daß Sie die Gnade gehabt hat, Sich hier einzufinden, wo nunmehr dieses herrlihe Bild Meines Herrn Vaters aufgerichtet worden ist. Was wir über Jhn vernommen haben, konnte nicht {öner und nit bewegter geschildert werden. Was wir aber fühlen, angesihts dieses Standbiltes und in Anbetracht der 25 jährigen Wiederkehr der großen Zeit der Wiedergeburt unseres Vaterlandes, wo hier zumal zuerst süddeutsWes und norddeutshes Blut zu dem Kitte ih vereinigten, der unser Deutshes Reih wieder hat bauen helfen, das bewegt tief unser Aller Herz. Und wir Jüngeren vor allem, wir geloben im Anblick des Hohen Siegers, unseres verewigten Kaisers, das zu halten, was Er uns erfohten hat, und die Krone zu wahren, die Er shmiedete, und dieses Reichéland, gegen wen es auch sei, zu schirmen und deutsch zu erhalten, so wahr uns Gott helfe und unser deutshes Schwert! Nun aber wollen wir Alle einstimmen in den Ruf: Meine hohe Frau Mutter, durch deren Erscheinen der heutige Tag gekröxnt ist: Ihre Majestät die Kaiserin Friedrich Hurrah! Hurrah! Hurrah!

Dem Vildhauer Max Baumbach sprachen Seine Majestät am Denkmal persönlich Allerhöchstihren Dank aus.

Jhre Majestäten und die anderen Fürstlichkeiten legten Kränze an dem Denkmal nieder, ebenso die Deputationen der Regimenter.

Nach der Feier begaben Sih Jhre Majestäten Schloß 2 öshmwelta hmen bei dem Grafen Dürckheim- Montmartin das Frühstück ein. Alsdann fuhren Allerhöchst- dieselben zu Wagen nach Wörth und von dort mittels Sonder- zugs nach Straßburg. Die Wagen Jhrer Majestäten der Kaiserinnen wurden auf der Fahrt zum _ Denkmal wie nah Fröshweiler und zurück nach _WVörth von einer Esfadron der neuformierten Meldereiter begleitet. Die Fürjtlihen Gäste und deren Gefolge waren bereits gegen 3 Uhr in Straßburg eingetroffen ; der erie VOUN fuhr um 5 Uhr 10 Minuten in den dortigen Bahnhof ein. Auf dem Bahnhof hatte eine kombinierte Kompagnie der Jnfanterie- Regimenter 126, 132 und 105 Aufstellung genommen. Nach- dem Jhre Majestäten dem Hofzuge entstiegen waren, fand der Empfang durch die anwesenden Behörden siatt, Hierauf schritten Seine Majestät der? Kaiser die Front der Kompagnie ab. Die Abfahrt vom Bahnhof durch die rei gesciulictén Straßen und Tae der Stadt nah dem Kaiserlihen Palais geyas in nachstehender Reihenfolge: voran fuhr der Wagen Jhrer Majestät der Kaiserin Friedrich, esfortièrt von einer Shwadron des 15. Ulanen-Regiments ; darauf folgte der vierspännige Galawagen Jhrer Majestäten des Kaisers und der Kaiserin, ebenfalls esfortiert von einer Schwadron des genannten Regiments; weiterhin reihten sich die Wagen der anderen Fürstlichen Herrschaften, dem Range nach an. Endloser Jubel begrüßte die

Majestäten auf der ganzen rot durch die überfüllten Straßen -

der Stadt, wo die Schulen, Vereine und Körperschaften Spalier bildeten. Jhre Majestäten dankten nach allen Seiten huldvoll. Der Einzug war von herrlichstem Sonnenschein begünstigt. Abends um 71/2 Uhr nahm im Kaiserlichen Palast das Feemayt seinen Anfang. Zu demselben waren geladen die ertreter der Behörden einschließlich der Räthe erster Klasse, die Offiziere bis einschließlih der General - Majore, ferner sämmtlihe Offiziere, welhe Adjutanten Seiner Hochseligen Mazestät des Kaisers Friedrih waren, sowie die Regiments- Kommandeure der durch Deputationen vertretenen Regi- menter, deren Chef Allerhöchstderselbe gewesen war. An dem Mahl nahmen ferner theil sämmtliche jeßigen kommandierenden Generale, welhe im Jahre 1870 an der Schlacht von Wörth theilgenommen hatten, auch jene Herren, welche damals im Hauptquartier weiland des Kronprinzen Friedrih Wilhelm weilten. Seine Majestät der Kaiser führten Jhre Majestät die Kaiserin Friedrich zur Tafel, Seine Majestät der König von Württemberg Jhre Majestät die Kaiserin. Seine Majestät der Kaiser nahmen zwishen Jhrer Majestät der Kaiserin Friedrih und Jhrer Majestät der Kaiserin Plag. Rechts von Jhrer Majestät der Kaiserin Friedrich saß Seine Königliche Hoheit der Großherzog von Baden mit Jhrer Königlichen Hoheit der Prinzessin Heinrih; \odann folgten Seine Königlihe Hoheit der Fürst von Hohenzollern mit Jhrer Königlichen Hoheit der Erbprinzessin von Sachsen- Meiningen und Seine Hoheit der Prinz Friedrih Karl von Hessen mit Jhrer Königlichen Hoheit der Prinzessin zu Schaumburg-Lippe. Zur Linken Seiner Majestät des Königs von Württemberg saß Jhre Königliche Hoheit die Großherzogin von Baden ; sodann folgten: Seine Königliche Hoheit der Prinz einrih von Preußen, Jhre Königliche Hoheit die Prin essin riedrih Karl von Hessen, Seine Durchlaucht der Prinz Adolf zu Schaumburg-Lippe, Jhre Hoheit die Fürstin zu Laa und Seine Hoheit der Erbprinz von Sachsen-Meiningen. Gegenüber Sciner Majestät dem Kaiser nahm der Statthalter Fürst zu Hohenlohe - Langenburg Plat, zur Rechten des Statthalters der Reichskanzler Fürst zu Hohenlohe- Schillingsfürst, der General der Kavallerie Ritter von Xylander, kommandierender General des zweiten bayerischen Armee-Korps, und der General der Jnfanterie von Seeckt. Zur Linken des Statthalters saßen der Kriegs-Minister General Bronsart von Schellendorff, der bayerishe General der Kavallerie z. D. von Freyberg und der General der Jnfanterie von Blume. l Nach dem Festmahl fand vor dem Kaiserlichen Palast roßer Zapfenstreich statt. Als gegen Schluß desselben die Majestäten auf dem Balkon erschienen, brach die um den Palast angesammelte Volksmenge in brausende Hochrufe aus, die sich immer aufs neue wiederholten. Die öffent- lichen und zahlreihe Privatgebäude der Stadt er- glänzten in der prächtigsten Jllumination. Einen unbeschreib- lihen Eindruck ricf namentlih die Beleuchtung des Münsters hervor, von dessen Terrasse ein glänzendes Feuer- werk abgebrannt wurde und farbige römische Lichter mit Raketengarben und pots à feu abwechselnd zum Himmel emporstiegen. Jn der durch Massen von auswärtigen Be- suchern verstärkten Bevölkerung der Stadt herrschte den ganzen Tag über freudige Feststimmung, und noch spät Abends durch- zogen dihtgedrängte Schaaren die Straßen. L Heute Vormittag begaben Sih Seine Majestät der Kaiser von Straßburg nah Mußgig, um die Befestigungen bei Molsheim zu besichtigen.

Laut telegraphischer Meldung an das Ober - Kommando der Marine ist S. M. „Gneisenau“, Kommandant Korvetten - Kapitän da Fonseca - Wollheim, gestern in Funchal (Madeira) angekommen und beabsichtigt, heute nah Kap Verdes in See zu gehen.

Mecklenburg-Strelitz.

Die Feier des Geburtstages Seiner Königlichen Hoheit des Großherzogs, Höchstwelcher vorgestern sein 76. Lebens- jahr vollendete, ist im ganzen Lande festlih begangen worden. Jn der Stadt Neustreliß hatten die öffentlihen und zahl- reiche Privatgebäude reihen Flaggenshmuck „angelegt. Das Großherzogliche Hoboisten - Korps brachte Seiner Königlichen Hoheit eine Morgenmusik dar, nah deren O eine Reveille stattfand. Jn den Schulen der Stadt wurde des L006 in herkömmlicher Weise gedaht. Bei Hofe fand

alatafel und Abends große Cour îtatt.

Oesterreich-Ungarn.

Der Erzherzog Franz Ferdinand hat, dem „W. T. B.“ zufolge, von Lusin Piccolo aus einen Ar igad enera er- lassen, in welhem er von der 38. Jnfanterie-Brigade Ab- schied nimmt.

| gestern Abend von Wien nah Berlin abgereist.

Der Prinz Friedrih Leopold von Preußén ist

Die Leiche des Herzogs Elimar von Oldenburg wird am Montag nah Bogyar in Ungarn zur Beiseßzung übergeführt werden. _ i

Der Minister-Präsident Graf Badeni hat sich in Be- leitung des Hofraths von Freydenegg gestern Abend nah Hudape st begeben. Zu dieser Reise bemerkt das Wiener „Fremdenblatt“ : dieselbe werde zweifellos die Beziehungen der Regierungen enger knüpfen, das gegenseitige Vertrauen an- bahnen und sih für die Ausgleihsverhandlungen werthvoll er- weisen. Das Verhältniß zwischen Oesterreih und Ungarn sei als dasjenige engbefreundeter Bundesgenossen aufzufassen, deren materielle Wohlfahrt dem Gesammtreiche zu statten fomme.

Bei der Reichsrathswahl im Städtebezirk Görz wurde der Prinz Egon Karl zu Hohenlohe-Walden- bhurg-Schillingsfürst mit 1150 Stimmen zum Ab- geordneten gewählt. Der Gegenkandidat Bujatti erhielt 255 Stimmen. Die Handelskammer in Leoben wählte den Professor Kupelwieser zum Mitglied des Reichs-

raths.

b Finanzaus\huß des ungarishen Unter- hauses erklärte gestern der Handels-Minister Daniel, es fônne als ficher angenommen werden, daß die im laufenden Jahre präliminierten Einnahmen der Staatsbahnen auch Des einfließen würden, wogegen die Ausgaben sich dem Voranschlage gegenüber um 21/7 Millionen höher stellen dürften.

Eine gestern in Budapest abgehaltene Versammlung von ungefähr 1200 Hohshülern nahm unter Eljenrufen eine Resolution an, worin die Versammlung ihrer Empörung über die in Agram der ungarischen Fahne und damit auch dem unga- rischen Staatsrecht und der ganzen ungarischen Nation zugefügte Beleidigung Ausdruck giebt und würdine Genugthuung fordert. Ein anderer Antrag, worin den Agramer Studenten die Hand eboten und die So finuna ausgedrückt wurde, daß sie ihre Fehler eingestehen würden, wurde verworfen.

Jn Agram wurde gestern das Verhör der an den Demon- strationen betheiligten Studenten fortgeseßt. Von 70 Ver- hörten wurden 30 in Haft behalten. Die Studenten be- geihneten den stud. jur. Stefan Radics als Rädelsführer : derselbe ist im Jahre 1893 wegen Beleidigung des Banus mit drei Monaten Arrest bestraft worden, wurde von der Uni- versität relegiert und ging nah Prag, von wo er wegen panslavistisher Umtriebe ausgewiesen wurde. Die Bürger- sha ft beabsichtigt die Einberufung einer Versammlung, welche erklären soll, daß die Bürger den Demonstrationen am gelacic-Denkmal ferngestanden hätten. Die Veranstalter der Versammlung gehören allen Parteien an.

Großbritannien und Frland.

Lord Rosebery hielt gesiern in Scarborough eine Rede, worin er Lord Salisbury zu der Annahme des armeni- hen Reformplans durch den Sultan beglückwünschte. Er fügte hinzu, bé&züglih der auswärtigen Politik wünschten die Liberalen die Regierung so weit als möglich zu unterstützen.

Türkei,

Das „Neuter’sche Bureau“ meldet aus Konstantinopel, daß der Sultan nach dem gestrigen Selamlik den russischen Botschafter von Nelidow in Privataudienz empfangen habe.

Die gestern in Konstantinopel erschienenen türkischen Vlättcr enthalten, wie „W. T. B.“ berichtet, einen anscheinend inspirierten Artikel, worin sie dem Eindruck entgegentreten, daß der armenishen Bevölkerung besondere Privilegien zu- gestanden werden sollten; da jedoh die bestehenden Gesctze eine Abänderung erheishten, würden gewisse Neformen, unter anderem in der Justizverwaltung, dem Polizei- und Gendarmeriewesen eingeführt werden. Diese Reformen, welhe allen Unterthanen ohne Unterschied der Rasse und der Religion zu Gute kämen, würden versuchsweise in gewissen Provinzen Anatoliens eingeführt werden. Man glaubt, der Artikel bezwecke, die muselmanische Bevölkerung für die Verkündung der armenischen Reformen vorzubereiten, die türkische Bewegung zu beschwichtigen und den Eindruck zu verhindern, daß die Reformen auss{ließlich zum Vortheil der Armenier bestimmt oder der armenischen Agitation und der Intervention der Mächte zuzuschreiben seien.

Jn Paris verlautet: in dem von der forte an- enommenen Arrangement werde die Zulas ung der Christen zu den öffentlihen Aemtern zugestanden, ferner die Zutheilung von christlihen Beamten zur Seite des Ober-Kommissars und von christlihen Sefkre- târen zur Seite der mujclmanishen Beamten der !echs armenishen Vilajets. Ferner übernehme die Pforte Verpflichtungen, betreffend das Gefängnißwesen, M nete, die Hamidie-NRegimenter und die Lofal- olizei.

ie armenishen Geschäfte in Konstantinopel sind m Donnerstag wieder eröffnet worden.

Bulgarien. Der Minister des Auswärtigen Natschovics ist gestern \us Wien wieder in Sofia eingetroffen. L, Der „Swoboda“ zufolge wurde gestern in der Friedhofs- ‘apelle ein Nequiem für Stambulow abgehalten. Es er- êgnete sih keinerlei Zwischenfall.

Schweden und Norwegen. . Der der gemäßigten Partei angehörende Staatsrath congland hat, nah einer Mcldung des „W. T. B.“ aus poristiania, in einer politischen Versammlung geäußert, die zamittlungsregierung sei jeßt gebildet, doch seien damit die Zdwierigkeiten nicht beseitigt, sondern fingen im Gegentheil N ernstlih an. Jeßt gelte es, die Lösung der Unionsfragen der Grundlage der Gleichstellung herbeizuführen; andere Zelnungsverschiedenheiten, die entstehen könnten, müßten ruhen. Lr Redner forderte zur energischen Arbeit auf, damit der h wegen der Union in ehrenvoller Weise beendigt werden

Dänemark.

In der gestrigen Sißung des Folkething führte der Conseil-Präsident Baron von Needtz-Thott E Die n pberathungen „hätten erwiesen und jeder erkenne d der Ausgleich den politishen Streit beseitigt habe.

Ministerium habe eine freicre und unabhängigere Stellung lid gene ecding gegenüber, dessen Mehrzahl sich that- bitei geneigt zeige, die Vermittelung des Ministeriums an- fnhmen. Das S oSetinen des Ministeriums bestehe in seinen

LEheren Conseil-Präsidenten

elben zu ernennen.

gelaufen. ;

Nach einer Meldung des in Korea Miura und die

jzapanishen Militärbeamten

Vorschriften der Regierung aus die etwaigen Mißbräuche und \hriften festzustellen.

Wie die „Kölnische Zeitu

des Congostaats übernehmen, da

abzuwenden.

Die Rechtenpartei des Landsthing wählte gestern den } Estrup zum Mitgliede ihrer arteiverwaltung in der Absicht, ihn zum Präsidenten der-

Amerika. Aus Havanna sind in Madrid weitere Depeschen über glücklih verlaufene Scharmügel mit JInsurgentenbanden ein-

Asien.

Yokohama vom 18. d. M. wurden der lapaunge Gesandte en Gesandtschaft, sowie eine Anzahl der in Söul befindlichen

Afrika.

Das Brüsseler Journal „Le Patriote“ veröffentlicht eine amtliche Note des Congostaats, wonach der interimistishe Gouverneur des Congostaats Fu \ch den Befehl erhalten hat, eine Untersuchung in allen Distrikten des oberen Laufes des Congo vorzunehmen, um Gewißheit zu erhalten, wie die ertheilten

werde Baron Dhanis den Oberbefehl in den Ostprovinzen

im stande sein werde, weitere Verwickelungen an der Ostgrenze

„Reuter'shen Bureaus“ aus

ander itglieder der

abberufen.

eführt worden seien, und um ernahlässigungen dieser Vor-

ng“ aus Brüssel erfährt,

man hoffe, daß er am besten

Staats-Anzeigers* wird eine autbe wickelung der meteorologi Broten veröffentlicht.

Alexandrien, 18. Oktober.

Todesfälle vorgekommen.

Handel und

preife neuerdings folgendermaßen : kanisher Baumwolle auf 74 4, Nr.

Cops auf 132 bis 140 4 pro Kilo

betreffend das Stimmrecht der

der Aktionäre in Gültigkeit.

von ist am 17. Oktober Nachmittags i Reichs-Postdampfer „Oldenburg“ in Genua angekommen. Der S

mittags in Antwerpen angekomme

Theater un

Sinding, der in Beachtung gefunden hat.

ift der ¿weite, ein Andante in G-moll

dritte lebhafte Saß in F-dur dagege

persönlich entgegennehmen. Das

fonie militaire“; die rische Leistungsfähigkeit der Königliche das Publikum wurde niht müde, H für den gebotenen Kunftgenuß auszud

Kempner sowie die Klavierklafsen d treten. Sämmtliche Vorträge der E

ibm anvertrauten Zöglingen zu theil Beweis.

hier zum ersten Mal hören ließ, erschie saal, Potsdamerstraße Nr. 9, und tr M. Bruch, sowie mehrere Lieder von Schumann und Anderen vor. Ihrer fehlte nur noch die vollkommene A Vortrag ein verständnißvolles

Elisabeth Jeppe unterstüßte das

und Liszt, denen sie ein Scherzo vo Künstlerinnen wurde Beifall gespendet

‘hesvorlagen.

Kunst und Wissenschaft.

In der Zweiten Beilage zur beutigen Nummer des «Meichs- und

Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs- Maßregeln.

Damiette drei neue Erkrankungen an Cholera, jedo feine

Köln, 19. Oktober. (W. T. B.) Die vereinigten rheinifch- westfälishen Baumwollspyinnereien erbö,

pro englishes Pfund, Nr. 6 Bibercops auf 120 4, Nr. 12 Prima- Bern, 18. Oktober. (W. T. B.) Das Bundesgeseg,

gefellschaften und die Betheiligung des Staates bei ihrer Ver- waltung, wurde heute vom Bundesrath in Kraft geseßt. Die Eisen- babnen erhielten Frist bis Ende des Jahres, um ihre Statuten mit den Vorschriften des Géfeßes in Einklang zu bringen. Bis dabin bleiben die bisherigen \tatutarishen Vorschriften über das Stimmrecht

Verkehrs-Anstalten.

Bremen, 19. Oktober. (W. T. B.) Norddeutscher Lloyd. Der ae „Habsburg“ ist am 17. Oktober Nachmittags ew-York abgegangen. Der Postdampfer „Hohenstaufen“*

18. Oktober Vormittags in Neapel angekommen. Der Postdampfer „Braunschweig“ ist am 18. Oktober Morgens in New - York angekommen. Der Postdampfer „Weser * ift am 18. Oktober Nach-

: Konzerte.

Der gestrige Il. Symphonie- Abend der Königlichen Ka- pelle unter Kapellmeister Weingartner s Leitung wurde durch Schumann's prächtige Ouvertüre zu der Oper „Genoveva“ wirksam und bedeutungsvoll eingeleitet. Dieser folgte das Werk, auf welches sich das Interesse der . Zuhörer hauptsä lich Tonzentrierte: eine neue Symphonie in D-moll (op. 21) des dänischen Komponisten Christian jüngster Zeit in - musikalischen Kreifen Ó : Das Teonstück besteht aus vier von einander abweihenden und auch in ihrem fünstlerishen Werthe ver- schiedenen Säßen, von denen der erste, in D-moll fräfti einfeßend, ähnlich wie die neulich besprochene fünfte Symphonie Tscha ein ernstes kurzes Grundmotiv anshlägt, das sih wie ein rother Faden durch die folgenden Abschnitte hindurzieht. Weniger gelungen

geklügelten und minder klar gegliederten Eindruck hervorruft, während der

anzusehen ift und vermöge seiner Ursprünglichkeit und der meister- haften Ausführung seitens des Orchesters den meisten Beifall erntete. Die Symphonie klingt in einem glänzend instrumentierten Maëstoso, in welchem das Grundmotiv wieder deutlich hörbar wird, aus. Der anwesende Komvonist durfte den Dank der zahlreichen Anwesenden mehrmals

Beethoven's a bekannte, stimmungsvolle Ouvertüre zu „Egmont“, welche Herr Weingartner auswendig dirigierte, und Haydn's „Sin- Ausführung beider Werke stellte die fünstle-

Das Stern'she Konservatorium veranstaltete gestern unter Leitung seines Direktors Professor Gustav Holländer im Saal Bechstein seinen erften Vortragsabend. Es- waren die Ensemble- klassen und die Violinklassen des Direktors, die Gesangsklasse des Herrn Adolf Schulze und der Frau Professor Selma N

und vielseitigen künstlerischen Ausbildung, welche dieses Institut den Die Konzertsängerin Emma Vermehren aus Lübeck, die sich

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i 10: i Singehen in den Inhalt der Gesänge erkennen ließ. Die bereits öfter gehörte Hof-Pianistin

geschmackvolle Ausführung einiger Stücke von Ba, Tausig, Chopin

ntishe Darstellung der Ent- shen Station auf dem

(W. T. B.) Gestern sind in

Gewerbe.

ten die Garn- Nr. 20 Water aus guter ameri- 12 Water aus Surats auf 65 je nah Qualität.

Aktionäre von Eisenbabn-

n Oporto angekommen. Der ist am 17. Oktober Nachmittags huelldampfer „Saale“ ist am

n,

d Musik.

ikowéêky’s,

darstellende Say, der einen aus- n als der Glanzpunkf§ der Arbeit

Programm enthielt weiter

n Kapelle in das beste Licht, und errn Weingartner seinen Beifall rüden.

idlaß- es Professors Gernsheim ver- leven gaben von der forgfältigen

werden läßt, einen erfreulichen

n am Donnerstag im Konzert- m eine Arie aus „Odvsseus* von

rahms, Beethoven, Schubect, angenehm flingenden Altstimme leichung aller Lagen, während der

Konzert durch die gediegene und

n Schubert hinzufügte. Beiden

bat Mar Baumbach, der Künstler, der aus dem vor drei Ja veranstalteten Wettbewerb als Sieger hervorging, für das nicht in städtischer Umgebung, sondern in freier Landschaft sih erhebende Denkmal auf einen Aufbau in arhitektonishen Formen verzichtet, um dafür desto stärker den \ymbolishen Zug zu betonen, der bier am Platze war

In Kroll’s Theater bringt die Königliche Oper morgen Donizetti’'s „Lucia von Lammermoor*® mit Herrn Emil Götze als Sir Edgar von Ravenswood, Fräulein Mary Howe aus New-York als Lucia und Herrn Bulß als Lord Afthon zur Aufführung. Hierauf folgt das Ballet „Phantasien im Bremer Raths- keller“ von Graeb-Steinmann. Am Montag wird nach längerer Pause George Bizet's „Djamileh*“ unter Kapellmeister Weingartner's Leitung gegeben. Die Djamileh singt Fräulein Rothausfer. Hierauf folgten „Cavalleria rusticana“ und das Ballet „Phantasien im Bremer Rathskeller “. L

, Im Königlichen Schauspielhause geht morgen das Lust- spiel „Wie die Alten sungen“ mit Frau Clara Mever als Annalise in Scene. Die Hanne spielt Frau Schramm, die Sophie Fräulein Lindner. Am Montag wird Otto von der Pfordten's Schau- spiel 1812" gegeben.

Im Deutschen Theater kommt morgen Abend „Der Meister von Palmyra* zur Darstellung und wird am Dienstag und Don- nerstag wiederholt; diefe drei Aufführungen sind vorläufig die letzten des Werks, da zu Anfang November Josef Kainz seinen kontraktlichen Urlaub antritt; morgen Nachmittag sowie am Freitag Abend werden „Die Weber“ gegeben. Montag und Mittwoch koaunen D Mütter“ zur Aufführung. Am Sonnabend, den 26., geht Ludwig es neueste Komödie „Robinson’'s Eiland*“ zum ersten Male in Scene und wird am darauf folgenden Sonntag Abend wiederholt. S demselben Sonntag Nachmittag gelangt „Don Carlos* zur Dar-

ellung.

Im Berliner Theater gebt morgen Nachmittag um 43 Uhr eDer Pfarrer von Kir{feld“, Abends um #8 Ubr „Die Grille“ in Scene. Am Donnerstag wird die neue Komêdie von Robert Misch „Der Nachrubm* zum ersten Male aufgeführt und am Freitag und Sonntag, den 27. Oktober, wiederbolt. Am Dienstag und Sonnabend wird „Göß von Berlichingen*, Mittwoch „Der Pfacrer von Kirch- feld“ aufgeführt. Am Montag, den 21. Oktober, gehen Freytag!s „Journalisten“, Sonntag, den 27. Oktober (Nachmittags), geht „Die L in, E L

„Im Lessing-Tbeater wird nunmehr am Freitag dieser Woche &elix Philippi's Schaufpiel „Der Dornenweg* zum ersten Mal E gefübrt und am nächsten Sonntag zum ersten Mal wiecderbolt. Oskar Blumenthal's Lustspiel „Gräfin Frigi* wird morgen, am Montag, Mittwoch, Dennerêtag und Sonnabend gegeben, während am Diens- tag „Madame Sans-Gêne* mit Jenny Groß in dêr Titelrolle zur Aufführung gelangt. Als Nachmittags-Vorstellung zu niedrigen Eintrittspreisen gelangt am morgigen Sonntag Hermann Sudermann's Schauspiel „Die Ehre“, am nten Sonntag „Der Herr Senator“ zur Aufführung.

Im Schiller-Theater kommt morgen Nachmittag für die e Neue freie Volksbühne“ „Kabale und Liebe* zur Aufführung, Abends 8 Uhr „Der Meineidbauer“. (Im Bürgersaale des Rathhauses findet morgen der bereits angekündigte „Konrad-Ferdinand-Meyer-Abend“ statt.) eWilhelm Tell* wird am Montag, Dienêtag, Donnerstag und Freitag wiederholt, Mittwoch „Das Glas Wasser“, Sonnabend „Die Maler“, Sonnabend Nachmittag „Minna von Barnhelm“. Für Sonntag, den 27. d. M., Nachmittags, ist „Göß von Berlichingen“, Abends „Der zerbrochene Krug" und „Die zärtlißen Verwandten“ angesetzt.

Das Repertoire des Neuen Theaters für die kommende Woche lautet: Sonntag, den 20. Oktober, Nachmittags 3 Ubr, zu balben Preisen: „Francillon*. Abends 74 Uhr: „Der Militärstaat“. Montag, den 21. Oktober, ate Abonnements-Vorstellung: „Der Militärstaat“. Dienstag, Mittwoch, Donnerstag, Freitag, Sonn- abend: „Der Militärstaat*“. Sonntag, Nachmittags 3 Uhr, zu halben Preisen : „Francillon“. Abends 72 Uhr, zum eriten Mal: «Der tapfere Cardunois*, Schwank in 3 Akten von Alexandre Bisson. Vorher: zum ersten Mal: „Zehntausend Fuß ho“, Plauderei in 1 Akt von Frit Wangenheim.

Im Theater Unter den Linden bleibt die Noth’\he Operette „Der goldne Kamerad*" au in nächster Woche auf dem Spielplan. Zur Operette wird das „Phantastische Ballet-Divertissement“ egeben. An Novitäten hat Herr Direktor Fritsche Weinberger's Sberette „Die Karlsshülerin“, Taunel's Operette „Die Lachtaube“ und die Ausstattunas-Operette , Chilperic*® erworben.

Im Adolph Ernst-Theater gehen die „Paradebummler“ am Dienétag in der bekannten Besetzung zum 50. Mal in Scene.

Der dritte Symphonie-Abend der Königlichen Kapelle findet am 15. November im Königlichen Opernhause statt.

, Am Montag wird Kapellmeister Meyder im Konzerthause eine „Liszt-Feier“ veranstalten. Das Programm weist die sympho- nischen Dichtungen „Tasso“ und „Mazeppa“, „Angelus* für Streich- instrumente, die ungarische Rhapfodie Nr. 1 in F- und die Polonaife in E-dur von Liszt, ferner die Symphonie Nr. 6, F-dur, „Pastorale“, von Beethoven und als Novität eine Serenade in D-dur von Draesche auf.

Eine Matinse wird im Adolph Ernst - Theater für Sonntag, den 27. Oktober, vorbereitet. Zur Aufführung gelangt das von Direktor Ernst in Loudon erworbene Stück „Der kleine Lord“ von Mrs. Hodgson Burnett, der Verfasserin des leihnamigen Romans. Dem Mitgliede des Nesidenz-Theaters Fräulein Frieda Brock i} von der Direktion dieses Theaters gestattet worden, die Titelrolle zu spielen. :

In dem Oratorium „Paulus“ von Mendelssohn, welches, wie {hon gemeldet, der Stern’ sche Gesangverein am 4. November in der Kaiser Wilhelm - Gedächtnißkirhe zum Besten des Baufonds dieser Kirche aufführt, werden die Solopartien von den Damen Dorothea Schmidt (Frankfurt a. M.) und Clara Schacht sowie den Herren von Zur-Mühblen und Messchaërt gesungen.

Mannigfaltiges.

Am gestrigen Geburtstage des Hochseligen Kaisers Friedrich war der Marmor-Sarkophag im Mausoleum bei der Friedensfirhe in Potsdam mit prachtvollen Blumen geschmüdckt. Seine Majestät der Kaiser ließ, wie schon kurz gemeldet, einen kostbaren Kranz aus Veilchen und Tuberosen mit weißer Atlas\cleife niederlegen, auf welcher das W mit der Krone in Gold aufgedruckt war. Weitere Kränze wurden im Namen Ihrer Majestät der Kaiserin Friedri, des Prinzen Heinri, dec ECrbprinzlich sahsen-meiningenschen Herrschaften, ferner von den Offizierkorps des 1. Garde-Regiments ¿. F., des Lehr- Infanterie - Bataillons, des Grenadier - Regiments Kronprinz Friedrih Wilhelm (2. Slesishes) Nr. 11, des Dragoner- Regiments König Friedri Il1. (2. Slesishes) Nr. 8 und vom Verein ehemaliger Kameraden des Grenadier-Regiments König Friedrih I1I1. (1. Ostpreußisches) Nr. 1 überbraßt. Bis Mittag 12 Uhr war das Mausoleum für das Publikum ges{lossen, das dann zahlreih erschien und in ftiller Andaht am Sarkovhag verweilte. Auf dem Palais Ihrer Majestät der Kaiserin Friedrich war die Kaiserin-Standarte auf Halbmast gebißt. Ueber der Standarte bing ein Lorbeerkranz mit einer {warzen Schleife.

Auf dem Schlachtfelde von Wörth ist, wie an anderer Stelle berichtet wird, gestern das Denkmal für Seine Majestät den Hochseligen Kaiser Friedrich feierli enthüllt worden ein eugniß des Dankes, der dem ruhmgekrönten Fürsten und Feldherrn gebührt, und zugleich ein Ausdruck des erneuten Gelübdes treuen und festen Zusammenhbaltens der deutschen Stämme, die 1870 für das gemeinsame Vaterland stritten. Dem Gedächtniß Kaiser Friedrih's ist in diesem Denkmal die würdigste Huldigung dargebracht worden; und daß das Werk auch in der künstlerischen Durchführung trefflich gelungen ift, darf mit doppelter Genug- thuung erfüllen. Jn richtiger Erkenntniß der gestellten E

ren

und der Eigenart deutsher Empfindungsweise lebendig entgegen-