1914 / 161 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 11 Jul 1914 18:00:01 GMT) scan diff

_— Bei der Regierung ist ein Telegramm des Prä- fekten von Koriza, der nach Berat geflohen ist, ein- gelaufen, in dem er, wie „W. T. B.“ meldet, die Regierung offiziell davon in Kenntnis seßt, daß Koriza nach drei- tägigem erbitterten Kampfe in die Hände der Griechen gefallen sei. Die Aufständishen hätten die Stadt von Starowo aus angegriffen und die reguläre griehishe Armee sei nah einem furchtbaren Bombardement auf die Stadt troß des verzweifelten Widerstandes der albanesishen Truppen \chließlih Herr der Stadt geworden. Etwa 50 000 Einwohner seien aus Furcht vor Grausamkeiten der Griechen unter Zurü- cassung ihrer Habe nah allen Richtungen geflüchtet. Der Präfekt bittet zum Schluß die Regierung dringend um Hilfe. Die griechishe Armee rüce vor, überall Mord, Brand und Zerstörung verbreitend. Sofort nah dem Eintreffen des Tele-

ramms berief der Fürst die Gesandten der Großmächte zu b, um ihnen den Ernst der Lage in Epirus zu schildern und sich über geeignete Maßregeln mit ihnen zu beraten.

Die Epiroten nebst griehischen Truppen haben alle Gebiete, die auf Grund der Londoner Abmachungen ge- räumt worden waren, der „Agenzia Stefani“ zufolge, bis auf vier Dörfer wieder beseßt; auch diese werden von den albanischen Streitkräften wegen der Aussichtslosigkeit einer Verteidigung geräumt werden. Die Bevölkerung flüchtet nordwärts.

Amerika.

Die mexikanische Deputiertenkammer wird über- on a zur Besprechung der Präfidentschaftswahlen zusammen- reten.

Der Finanzm inister ist, wie „W. T. B.“ meldet, gestern nah Veracruz abgereist, wo er sih an Bord des fran- zösischen Dampfers „Espagne“ einschifsfft, um sich in einer finanziellen Mission im Auftrage der Regierung nach Europa zu begeben.

Der General Carranza ist mit seinem Stabe nach San Luis Potosi aufgebrochen ; ihm folgten zwei Militärzüge mit 1500 Mann. Es wird gemeldet, daß die Vorhut der Konstitutionalistea bereits die Vorstädte von San Luis Potosi angreift.

T

Parlamentarische Nachrichten.

Bei der gestrigen Reichstagsersaßwahl im Wahl- kreise Coburg-Gotha I wurden, wie „W. T. B.“ meldet, nah vorläufigen amtlihen Ermittlungen bis 11 Uhr 15 Min. Nachts im ganzen 14 495 gültige Stimmen gezählt. Davon er- hielten der Amtsgerichlsrat Dr. Stoll-Coburg (nl.) 3372 Stimmen, der Fabrikant O. Arnold-Neustadt bei Coburg (fortshr. Volksp.) 5472 und der Rechtsanwalt Hofmann- Hof, Bayern (Soz.) 5651 Stimmen. Das Wahlergebnis von zwölf fleinen Wahlbezirken steht noch aus. Es ist engere Wahl zwischen Arnold und Hofmann erforderlich.

Statistik und Volkswirtschaft.

Zur Arbeiterbewegung.

Nachdem am 1. Juli ein erheblicher Teil der in Forst in den Walkeretbetrieben beschäftigten Gesellen und Walkereiarbeiter wegen Nichterfüllung ihrer Forderungen auf allgemeine erhebliche Lohnerhöhungen, Gleichstelung der Löhne und Festseßung von Mindest- löhnen in den Ausstand getreten war, hat „W. T. B.* zufolge der Arbeitgeberverband der Tuchindustrie der Städte Forst, Cottbus, Spremberg, Guben, LudEenwalde, Sommerfeld und Finsterwalde beschlossen, heute thren sämtlichen Arbeitern und Arbeiterinnen, inëgesamt etwa 30 000 Personen, für Sonnabend, den 18. Juli, zu kündigen bezw. bekanntzugeben, daß die Betriebe am 18. Abends bis auf weiteres ges{lossen werden, falls nit bis dahin die im Ausstand befindlihen Walkereiarbeiter und Gesellen in sämtlichen Betrieben die Arbeit zu den bisherigen Bedingungen wieder auf- genommen haben. Die bei den Beratungen anwe!enden Vertreter des Arbeitgeberverbandes der deutshen Textilindustrie und der Ver- einigung der deutschen Arbeitgeberverbände-Berlin sicherten dem Lausiger Verbande vollen Schutz in dem thm aufgezwungenen Kampfe zu.

Die beim Deichbau nah Knock beschäftigten Arbeiter haben, wie der „Nh.-Westf. Ztg." aus Emden gemeldet wird, die Arbeit wieder aufgenommen, nachdem die Lohnsrage geregelt ist. (Vgl. Yir. 159 d. Bl.)

n einer gestern abend in Solingen abgehaltenen Versamm- lung des Arbeitgeberverbandes, die fh mit dem Ausstand in der Waffenindustrie beshäfrigte, wurde „W. T. B.“ zufolge be- \{lofsen, daß die Aussp:rrung jeßt allgemein werden und sich über \ämtlihe dem Arbeitgeberverbande angeschlofsenen Betriebe erstrecken fol. In der kommenden Woche will au der Fabrikantenverband zu dieser Frage Stellung nehmen. Schließt auc er sich an, fo würden etwa 13000 organisierte Ardbeitec ausgesperrt werden. (Vergl. Nr. 159 d. Bl.)

Wohlfahrtspflege.

Ueber die Wald schulkinderstiftuug in Dresden -Trachen- berge erstattet der pädagogische Letter, Lehrer Arthur Mehnert, den Jahredsberiht. Mehnert konnte sein Wek nah den Vorbildern in Charlottenburg und in tndustriereihen Städten Westdeuts{chlands durh- führen. Er gewann eine Anzahl tätig und finanziell eingreifende Freunde und Freundinnen für die Sache und hat nun die Freude, mit seinen Helfern auf ein wohlgelungenes erstes Betriebsjahr zurückblicken

gemeinnützigen Zweig, war von dem 1908 gegründeten Verein „Dresdner Waldschule“ geleistet worden, der aber die für die praltishe Jnanspruc- nabme fich entgegenstellenden Schwierigkeiten niht überwinden konnte. Von den Erträgnissen der diesem Verein gehörtgen Stiftungen, die auf 10000 #4 abgerundet als Waldschulkinderstiftung des neuen „Vereins für Walderholungsstätten“ bei der 1913 erfolgten Auflösung des Vereins „Dresdner Waldschule“ der praktishen Durhführung zur Verfügung standen und von sonstigen Einnahmen, die zusammen- gefaßt 3571,50 6 ausmachten, wurde die erste Walderbolungsstätte für Schulkinder errihtet und die Verpflegung und Aufsicht der Kinder bestritten. Es hatten sich bei Eröffnung der Halle 177 Sghulkinder gemeldet, von diesen konnten 89 mit zusammen 2853 Verpfleg- tagen Aufnahme finden. Es kommen also durchs{chntttlich 32 Ver- vflegtage auf ein Kind. Der längste Aufenthalt betrug 92 Tage. Es waren 51 Knaben und 38 Mädchen. 53 waren über, 36 unter 10 Jahre alt. Der Erfolg war auch nah Mittei- lungen des Elternhauses befriedtgend. Die Kinder find vor allem immer überaus gern in die Walderholungs\tätten gefahren, Mißstände durch die Fahrt mit der Straßenbahn haben sich niht ergeben. Besserer Slaf und größere Eßlust werden von den Eltern“ als Haupterfolg gerühmt. Vie Gewichtszunahme betrug bis zu 4 kg. Für Schul- tage wurden 80 „4, für Sonn- und Férientage 1 4 Verpflegungs- kosten berechnet, die Monatsfahrkarte kostete je nach der Gntfernung 3—5 46. Nicht nur den Kindern Armer, sondern auch den kränkltchen Kindern des Mittelstaades kamen die Segnungen der Walderholungs- stätten zugute. Brachten doch 25 Eltern alle Unkosten allein auf. Da aber auch etner großen Anzahl Erleihterungen und einigen Kindern sogar ganze Freistellen gewährt werden konnten, hat der Verein au mit feiner neuen Abteilung ein gutes Stück soziale Arbeit geleistet. Die Stiftung hofft durch den Verkauf bon Briefverschlüssen weitere Mittel zu erwerben.

Kunst und Wissenschaft.

Der langjährige Herausgeber der „Deutschen Rundschau“ Professor Dr. Jultus Rodenberg ist, wie „W. T. B." meldet, heute im Alter von 83 Jahren hier gestorben.

Ueber Eigenbewegung und Entfernung der Plejaden macht F. Hayn-Leipzig in den „Aslronomishen Nahrichten“ einige beachtenswerte Mitteilungen, die zum Zweck von photographischen Anshlüssen des Mondes an die Plejaden sowie zur Berechnung von Plejadenbedeckungen durch den Mond aus den vorhandenen Plejaden- vermessungen hergeleitet wurden. Aus den relativen Etgenberwegungen der Piejadensterne wird ihre absolute Gigenbewegung bestimmt, die in der Hauptsache nah Süden gerichtet ist und gegen den Antiapex (Gegen- punkt) ter Sonnenbewegung stattfindet. Hayn zieht die wahrscheinliche Schlußfolgerung hieraus, daß die Eigenbewegung der Plejaden nur scheinbar sein dürfte und in der Hauptsache durch. die parallakiische Verschiebung des Erdbeobachters gegen jene Sterngruppe zustande komme. Vie Sonne bewegt sich mitsamt dem Planetensyslem mit etner Sekundengeschwindigkeit von etwa 21 km, ungefähr in Richtung des Herkulessternbtldes, und legt daher im Jahre rund 660 Millionen Kilometer oder etwa 2,2 Erdbahnendurchmesser im Raume zurü. Für die Entfernung der Plejadengruppe, deren Ausdehnung auf etwa 5 Lichtjahre (oder rund 47 Billionen Kilometer) zu veran|chlagen ist, A Hayn im Mittel 200 Lichtjahre (etwa 1860 Billionen Kilo- meter).

Literatur.

Das von Dr. Ioseph Plaßmann unter Mitwirkung von Fachmännern herausgegebene Jahrbuch der Naturwissen- schaften (Verlag von Herder in Freiburg i. Br.) liegt für 1913 bis 1914 im neunundzwanzigsten Jahrgang vor (geb. 9 46). Auf die Ziele, die dieses bewährte Uebersichtswerk verfolgt, auf seine Anordnung und Darstellungs8weise ist in den leßten Fahren mehrfach hingewiesen. Es sei daher nur kurz betont, daß au der vorliegende Jahrgang dem Fahmann wie dem Laien ein trefflihes Hilfsmittel bietet, um sich {nell und zuverlässig über die wichtigen Etgebnisse der sast unübersehbaren FJahregernte auf allen naturwissenschastlihen EGitnzel- gebieten zu unterrihten. Die Mitarbeiter an d¿m Jahrbuch haben die Gesamtentwicklung der Foishung mit gewissenhaftem Eifer verfolgt und die Ergebnisse je nach ihrer Wichtigkeit tn längeren oder FEürzeren Aufsäßen oter auch in Form knapper Notizen mitgeteilt. Die Darstellungêweise verdient gleihfals An- erkennung, sie ist sachlich und klar. Den Gesichtspunkten des alls gemeinen pcaktisGen Interesses und der leihten Verständlichkeit ist durchweg gebührend MNechnung getragen. Der Verlag hat die Ausstattung des Jahrbuhs mit Abbildungen erheblih bereichert. Außer zahlreichen Textbildern sind dem Bande zum ersten Male auch 10 Bildertafeln beigegeben. Die Uebersichtlichkeit des reihen Stoffs in dem Band sind rund 400 Einzelthemata behandelt ist noch dadur erhöht, daß die Einzeldisziplinen noch in Einzelabschnitte mit besonderen Ueberschriften geteilt wurden.

Der Sportschriststeler Anton Fendrih, dessen Schriften „Der Wanderer“, „Der Alpinist®* und „Der Skiläufer" weite Ver- breitung - gefunden haben, hat im Verlag der Frandthshen Verlags- buhhandlung in Stuttgart ein Schrifthen „Der Sport, der Mensch und der Sportmensch" ersheinen lassen (1,40 , geb. 2,25 f), in dem er das Wesen und die Bedeutung des Sports im allgemeinen würdigt und dann kurz auf die einzelnen \sportlichen Betätigungen eingeht. Das Büchlein sei namentli jungen Leuten empfohlen; es ist frisch und anregend und aus echter Begeisterung für gesunde Leibesübungen in Gottes freier Natur geschrieben. Was die Schrift aber besonders wertvoll und nüßlich macht, ist, daß der Verfasser von jeder Uebertreibung des retn Sportlichen fret ist, daß er sich vielmehr entschieden gegen jenen seelenlosen Sportbetrieb wendet, dem die Aufstellung von Höchstleistungen die Hauptsache ist, der den ganzen Menschen ausfüllt, thn geistig verkümmern läßt und ihn au körperlich schädigt.

Verkehrswesen.

Heft 4 des laufenden Jahrgangs der im Ministerium der öffent- lien Arbeiten herausgegeben „Archtvs für Etsenbahnwesen“ pringer, Berlin) hat folgenden Inhalt: Die

und österreihischem Frahtrecht. Von Dr. Blume. Erweiterung und Vervolli1:ändigung des preußischen Staatseisenbahnneßz-s im Jahre 1914. Der Etat der vreußi]h-he|sischen Eisenbahnverwaltung für das Etatjabr 1914. Von Telemann. Die Eisenbahnen der asiatischen Türkei. Von Hecker. Mit 1 Karte. (Fortsezung.) IIL. Geschicht, liche Entwicklung. IV. Finanziele und rechtlihe Grund- lagen. Deutschlands Getreideernte im Jahre 1911 und die Eisenbahnen. Die Königlich bayerishen Staatseisenbahnen in den Sahren 1911 und 1912. Wohlfahrtseinrihtungen der Königlich bayerischen Staatseisenbahnen im Jahre 1912. Wohlfahrtseinrih- tungen der Königlih württembergischen Na baa ten im Jahre 1912, Die Eisenbahnen in Dänemark im Betrie sjahr 1912/13, Kleine Mitteilungen: Versorgung der Industrie und der Bahnen {n Rußland mit Heizmaterial. Die Amurbahn. Eine Eisenbahn- verbindung Ceylons mit dem Festland von Indien. Die Eisen- bahnen auf Kiushiu. Eine Cisenbahnverbindung der Departements hauptstadt Medellin mit der atlantischen Küste (Columbien). Eisenbahnbauten in Rumänien, Die Entwicklung des Verkehrs auf dem Dortmund-Ems-Kanal. Die Abrecnungsstelle des Vereins Deutscher Eisenbahnverwaltungen. Dke oldenburgishen Staats bahnen in den Jahren 1911 und 1912. Die bulgarishen Staats, bahnen im Jahre 1911, Statistisches von den Cisenbahnen Nuß- lands. MNechtsprehung und Gesetzgebung: ReStsyrehung: Hypo- thekenreht. [Erkenntnis des Reich8gerihts vom 20. September 1913.] Haftpflihtrecht. [Erkenntnisse des Reichsgerihts vom 15. De- zember 1913 und 2. Februar 1914.] Gesetzgebung: Deutsches Reich. Preußen. Frankreich. Bulgarien. Bücherschau.

Theater und Musik.

Schillertheater O. (Wallnertheater).

Das Gastspiel der Sachse-Oper brachte als zweite Neu- einsludierung gestern Mozarts Oper „Die Zauberflöte“, und zwar mit gleichem Erfolge wie die voraufgegangene von Wagners „Tann- häuser“. Ausstattung und Inszenierung konnten gerechten Anforde- rungen durhaus genügen. Die ftraffe musikalishe Leitung Alfred Schinks machte \sich sowohl beim Orchester wie in den Chören vorteilhaft geltend. Besonders angenehm fiel die sichere musikalishe Führung auch bei den Ensemblegesängen der „Drei Damen“ und der „Drei Knaben“ auf. Alle Darbietungen zeigten ehrlihes Wollen und konnten wohl befriedigen. Von den Mitwirkenden war Martin Abendroth ein angemessener Vertreter des Sarastro; seine \{chöóne, kräftige Baßstimme kam in dieser Partie zu voller Geltung. Ihm ebenbürtig war Friß Hex als Tamino, dessen frisWer Tenor sich mit dem hellen klangreihen Sopran seiner Bes Dina Mahlendorff (Pamina) harmonisch vereinigte. Finen lustigen sangesfrohen Papageno lernte man tn Leopold Sachse tennen; er hatte an Anna Enghardt eine fröhliche, stimmbegabte Papagena. Auch die Herren Willy Nowak (Sprecher), Franz Wartenberg und Karl Schuster (Priester) sowie Adalbert Lieban (Monostatos) waren an ihrem Plaß, nur Clisabeth Schwarz, als Königin der Nacht, versagte gesangl!ch, namentlih in den RKolo- raturen. Das gut beseßte Haus zollte der Gesamtaufführung den ihr gebührenden Beifall und gab seine Anerkenuung auch verschiedentlich bei offener Szene kund.

Mannigfaltiges.

Danzig, 11. Juli. (W. T. B.) Das Graudenzer Flug- zeuggeschwader ist unter Führung des Hauptmanns Schmoeger gestern abend wohlbehalten an seinen Standort zurüdgekehrt. Es stiegen mit Nücksicht auf die nicht einwandfreie Wetierlage zunächst um 6 Ühr 15 erst drei Flugzeuge auf, die im breitec Front entlang dec Wetchsel und rechts und links des Stromes ihrem Ziele zustrebten. Da die Nachrichten über den Flug günstig lauteten, fo trat um 7 Uhr 15 Min. das Gros des Geschwaders, aus sechs Flugzeugen bestehend, den Nückflug an. Um 8 Uhr 30 Min. war das leßte Flugzeug in Graudenz eingetroffen.

Friedrichshafen, 10. Juli (W.T.B.) Der Wasser- \spiegel des Bodensees steht heute auf 5,04 m. Das bedeutet seit gestern ein Steigen des Sees um 7 cm. Von heute ab fann infolge des Hochwassers die Landungéstelle Arbon bis auf weiteres niht mehr benußt werden.

Wien, 11. Iult. (W. T. B.) Nach einer Krakauer Blätter- meldung ist der polnishe Maler Adalbert von Kossak bei einer Automobilfahrt verunglüdt. Das Automobil stürzte eine Böschung herunter und wurde an einer Baumgruppe zersplittert. Kossak blieb mit {weren Verleßungen bewußtlos licgen und wurde ins Krankenhaus gebraht. Sein Zustand ist zwar ernst, do dürfte der Maler mit dem Leben davonkommen.

St. Petersburg, 10. Juli. (W. T. B.) Heute mittag fand ie Grundsteinlegung des Palais der Shönen Künste statt, an der der Kaiser und die Großfürstin Maria Pawlowna als Vorsigende der Akademie der Schönen Künste teilnahmen.

Stockholm , 10. Juli. (W. T. B.) Das Marinemtinisterium erhielt heute nahmittag 2 Uhr 45 Minuten folgenden Funkspruh: Tapperheten wurde heute nahmittag 1 Uhr 35 Minuten von Grund geschlepyt und wird nah Sandhamn bugsiert. Die Tapperheten war am 28. Januar auf Grund gelaufen.

Bergen, 10. Juli. (W. T. B.) Gestern abend entstand in der Stadt ein Fabrikbrand, zu/dessen Bekämpfung Mannschaften von der „Hohenzollern“ und der „Nostock" entsandt wurden.

Ae A 10. Zuli. In der vergangenen Nacht wurde das Dorf Selbak von einer großen Feuersbrunst heimgesucht. Sechzig Häuser sind abgebrannt, darunter die Apotheke, das Polizel- gebäude, das Bankgebäude, 6 Geschäfte und 2 Schlähtereien, Menschen sind niht ums Leben gekommen ; 1000 Personen find ob- dachlos. Der Schaden wird auf eine Million Krcnen ges{chäßt.

(Fortseßung des Amtlichen und Nichtamtlichen in der

zu könne

Theater.

Perliner Theater. Sonntag, Abends 8 Uhr: Wie einst im Mai. Posse mit Gesang und Tanz in vier Bildern von Bernauer und Schanzer. i

Montag und folgende Tage: Wie einst im Mai.

Theater in der Königgrüßer Straße. Sonntag, Abends 8 Uhr:

Mr. Wu. Englisch - chinesishes Spiel in drei Akten von H. M. Vernon und

Harold Owen. . Montag und folgende Tage: Mr, Wu.

Theater au der Weidendammer

Bríïke. Sonntag, Nahmittags 3 Uhr (ermäßigte Preise) und Abends 8 Uhr:

n. Die Vorarbeit, d. h. die Erweckung des Interesses für diesen

| Der

müde Theodor. Schwank in drei Akten von Max Neal und Max Ferner. Gastspiel Miß Mac Keen. Montag und folgende Sage Der ae Theodor. Gastspiel Miß Mac een.

Schillertheater. O. (Wallner- theater.) Sachse- Oper. Sonutag, Nachmittags 3 Uhr: Zu ermäßigten Preisen: Dex Troubadour. Oper in vier Aufzügen von Giuseppe Verdi. Abends 8 Uhr: Die Zauberflöte. Oper in vier Aktien von Wolfgang Amadeus Mozart.

Montag und Freitag: Tannhäuser und der Süängerkriecg auf Waztburg.

Dienstag: BVeartha.

Mittwoch: Die Zauberflöte.

Donnerstag: Der Postillon vou Lonu- jumeau.

Sonnabend: Der Postillon von Lou- jumeau. O E /

C von Julius / Zinspflicht beim Eisenbahnfrachtvertrage nach internationalem,

Lustspielhaus. (Friedrichstraße 236.)

Sonntag, Abents 84 Uhr: Die spanische Fliege. Schwank in drei Akten von Franz Arnold und Ernst Bac.

PDèontag und folgende Tage: Die spauische Fliege.

Residenztheater. Sonntag, Abends 83 Uhr: Ensemblegastspiel. Die verflixte Liebe. Schwank in drei Akten von Ludwig Hirschfeld.

Montag und verflixte Liebe.

Thaliatheater. (Direktion: Kren und Schönfeld.) Sonntag, Nachmittags 34 Uhr: SCharleys Taute. Abends 8 Uhr: Wenn der Frühling kommt! Posse mit Gesang und Tanz in drei Akten von Fean Kren und Geotg Okonkowsky. Ge- sangstexte von Alfred Schönfeld. Musik von Jean Gilbert.

Montag und folgende Tage: Wenn dex Frühling kommt? -

folgende Tage: Dic

deutschem

D E v

Theater am Uollendorfplaß. Sonntag, Abends 8} Uhr: Der Jux- baron. Posse von Pordes - Milo und Hermann Haller. elangt von Willi Wolff. Musik von Walter Kollo.

Montag und folgende Tage: Der Juxbaron.

Familiennachrichten,

Verlobt: Frl. Marie Louise Wahnsch- fe mit Hrn. Leutnant Werner Jungschulz von Noebern (Westerburg bei Dede- leben—Königsberg i. Pr.). L Hildegard Duisberg mit Hrn. Or. vhil. Hans-Hasso von Veltheim (Leverkusen bet Côln a. Rh.—Côsln a. Rh.). Frl. Hildegard Kny mit Hrn. Staatsanwalt Georg Kuipers (Schweidnitz).

Verehelicht: Hr. Oberleutnant Oswald von Hohberg und Buchwald mit Frl. Bera von Kuenheim (Spanden).

Geboren: Eine Tochter: Hrn.

Ersten Beilage.)

reis bauinspektor a. D. Georg Königsberger (Grünau, Mark).

Gestorben: Hr. Oberleutnant a. D. Marx von Goßler (Klein Kioden). Fr. Pastor Marie Brenske, geb. Neu- {ild (Berlin-Wilmersdorf).

a0

Verantwortlicher Redakteur: Direktor Dr. Tyrol inCharlottenburs Verlag der Expedition (J. V.: Koye)

in Berlin. i Dru der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagsanstalt, Berlin, Wilhelmstraße 32. Sechs Beilagen (eins{Gließlih Börsenbeilage?, und der noch rüständigen Priori

tätsobligatioueu der Bergisch-Märki- \chen Eiseubahngesellschaft.

und ein Verzeichnis der gezogene!

Zeitabschnitt, auf welchen

die Betriebsergebnisse

sich beziehen

Nohe Nüben

Sm Juni 1914 . . Sn den Vormonaten Zusammen in der Zeit vom 1. September 1913 bis 30. Juni

169458728

169458728

Dagegen 1912/1913 [166422370

S unt 1914 In den Vormonaten Zusammen in der Zeit vom 1. September 1913 bis 30. Junt

Dagegen 1912/1913

Sm Junt 1914.

In den Vormonaten

Zusammen tn der Zeit vom 1. September 1913 bis 30. Juni

Dagegen 1912/1913

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Im Zuni 1914 In den Vormonaten Zusammen in der Zeit vom 1. September 1913 bis 30. Junt

Dagegen 1912/1913 [166422370]1

[1 001 876

12 258 821 11 954 248

1 14 260 7514 10

1694587281

Noh- zuer

e Es fin

im Monat Juni 1914 und in der Zeit vom 1. September 1913 bis 30. Juni 1914.

: / Erste Beilage zum Deutschen Reichsanzeiger und Königlih Preußischen Staaksanzeiger.

Berlin, Sonnabend, den 11. Juli

Amlfliches.

Deutsches Reich.

1914.

Vetrieb der Zuckerfabriken des deutschen Zollgebiets

d verarbeitet worden :

I. Es find gewonnen worden :

Zudckerabläufe

Vers brauchs, zucker

im ganzen

(als Einwurf usw.)

2 897 313 2 883 121

1256 945

46 267

1 478 630

5 739 381

5 337 891

94 483 64 438

13/9 11 154

12 527

16 896

121 761 207 195

68 287

| 68 387| 63 566!

180 475 l 691 733

1 §72 208 1 740 134)

180 475]

7 8011 760 120)

1 803 700|

1 940 595

Htervon wurden __entzudert mittels

der Aus-

| {eidung

68 387

)3 966

| der Stron- ttan-

verfahre

1 872 208

68 387

68 387 63 566

1740 134 4) 180 475

1 872 208/24 200 109 1 740 134/24 466 179

Nohzucker aller Art

24 166 967 24 420 491

8131 24 158 836

3 824 25 639

29 463 41 906

3 782

Zudckerfabriken 12 300 1 691 733124 187 809

Verbrauchszucker

Kristallzucker

granulierter Zucker

Brotzucker

2 TETN

1) Rübenzudckerfabriken. 23 127 34 474 1 049 752| 631 821

3 182 212 910

216 122 303 152

1 073 479| 666 295 995 022| 550 737 2) Zuckerraffinerien. 217 448| 313 357| 12 137|

O0

1 595 2602 655 640) 133 861 | |

| 1812 708/2 968 997| 145 998 1 519 370/2 462 743| 143 872 seentzuckerungs8anstalten.!)

48 610 5 897| 500 470 59 901) |

65 545|

549 080 420 776

65 798 69 982]

289 780| 347 831| 12 137]| 3145 482/3287 461| 133 861

674 6251

740 1701 727 201 774 157|1 833 5

gen- und

Platten-, Stan Würfelzucker

Stüden- und

42 594 686 055

728 649 734 762!

43| 8

D 3 45

1 9

82 8113 77 919

86 032 84 606

Überhaupt (1 bis 3). 74 624| 224 450| 57 002! 947 4662 317 432

532 420

587 1371 117 886/1804 977 699 360|1 065 690|1 950 455

Flü|sigeNaffinade einshl. desInvert-

Krümelzucker

zuckersirups

gemahlene Naffi- | nade

gemahlener anderè Abläufe

Melis

Zusammen Speisesirup

37 778 669 467

65 785 3 456 480

157 278 261

160 267

1287| 98 846) 4 249 472

60 113 62 661

707 245 278 418 694 816) 307 908|

4 409 739 4 379 564

94 717 127 547 5 821

90 399

1 06

l| 1 148 902 12 348)

9 865 801

1014 10 901

109 900

17A 2 1 127 323

26 990 33911 627 451

e

927 992

ILOLOIL 257 223 12 9091 056 486

96 220 105 195!

13 409/11 014 703

16 961/10 571 385

108 636

1 1 170 268

77 3 006 11 158 T5

9 194 279

' .| |

1278 904/11 929| 217 285 1157 969120 442| 177 896

146 992] 597 409 1 677 7252

A |

O5] 1785| 198 691 41122 0594 778 082

| f | 3 435 26713 635 292 145 998 1 022 090 2 541 882| 654 411 1824 6473 052 997| 377 353| 13 409 16 703 346/23 8444 976 773 2 935 168/3 013 480| 143 8721 147 291/2 652 950| 768 541/1824 7493 190 108| 415 798] 16 961/16 108 918[33 351/4 798 983

111. Gesamte Herstellung für die Zeit vom 1. September 1913 bis 30. Juni 1914 in Rohzucker berehnet: 26 884 711 dz (dagegen 1912/13: 26 796 909 dz). Bet dieser Berechnung find die unter T angegebenen Einwurfzucker in Abzug gebraht und die Verbrauhszucker im Verhältnis von 9 : 10 umgerechnet.

!) Eine Melasseentzuckerungsanstalt, die in den leßten 4 Betriebsjahren niht mehr Melasse entzuckert hatte, ist im neuen Betriebsjahr 1913/14 unter den reinen Raffinerien nachgewiesen.

jahrszahlen sind entsprehend geändert. Berlin, den 11. Juli 1914.

Kaiserliches Statistishes Amt. J. V.: Koch.

ie Bors-

Rübenverarbeitung und Fulandsverkehr mit Zucker

im Junt L914

1914

Verwaltungs- bezirke

(Steuerdirektivbezirke)

D der uder- fabriken, die Nüben verarbeitet haben

Monat Junt E E E a E

Im Zollgebiet!) sind in den freien Verkehr geseßt worden

gegen Gntrichtung der Zuckersteuer ?)

steuerfrei

Ver- arbeitete RNüben- mengen

Noh- zucker

andere fristalli- fierte sowie flüssige Zudker

[

Zucker- abläufe

feste Zucker Zudlerabläufe

(ohne das Gewicht des Vergällungs- mittels)

Gewi

unvergällt Vergä

vergällt (ohne das

mittel)

t der ungs-

A2 Ten

Ostpreußen Westpreußen Brandenburg Pommern

Hannover Wes tfalen essen-Nassau

F

E ELL E E

50 222 6‘

83 293 13 326 143 652 289 967 22 559 21 788 4716 2

108 605

21 860 1 390 12 672 29 869 29 316 44 804 4 001 5 964 307

83

18 220

L

El

heinland

Bayern Sachsen Württemberg en und Elsaß - Lothringen en Mecklenburg Sranngen rauns{chwe Anhalt | Lübeck

E TLLEI

738 159

127 054 7 340 29 986 91 099 6 339

9 94 973 91 316 68 645 9 730 86

Co —_—

164 132

14 425 1 426 1285 2 000

756 500 6 632 953

20 137

1151

S

E L T

22 328

I] D

Summe deutsches Zollgebiet |

1) Außerdem: Proviant für f ) eb Zuckerhaltige Waren unter Erstattung der

2) Au Berlin, den 11. Juli

|

1914.

deutsGße Schiffe:

Kaiserliches Statistishes Amt.

1633 |

1140726 |

J. V. : Koch.

477 dz a ae 1710 dz

1 864

, Verbrauchszucker. ergütung 404 dz, Gewicht des darin enthaltenen Zuders 164 dz.

1681 | 213 397 |

Z Tei E PELTTIETI

Viehseuchenpolizeilihe Anordnung,

betreffend die Kontrolle der Schweinebestände im Kreise Malmedy.

Auf Grund der §8 7 und 78 des Viehseuchengeseßes vom 26. Juni 1909 (Reichsgeseßblatt Seite 519) wird hierdurch mit Genehmigung des Herrn Ministers für Landwirtschaft, Domänen und Forsten folgendes bestimmt:

§ 1. Jeder, der im Kreise Malmedy Schweine tein oder in Gewahrsam oder Pflege hält, muß ein Kontrollbuch nach beigefügtem Muster und nach der dazu erteilten Anweisung führen, sodaß der vorhandene Schweinebestand jederzeit daraus ersihtlich ist. Jn das Kontrollbuch müssen alle Schweine unter Angabe des Ge- {lechts, der Farbe, des ungefähren Alters, der Abzeichen sowie etwaiger besonderer Kennzeihen und unter An- gabe des Tages des Zugangs, des bisherigen Besißers und seines Wohnorts, fowie des Tages des Abgangs, des Namens und Wohnorts des Cmpfängers eingetragen werden. Bei Schweinen gleichen Geschlehts, Alters, gleiher Farbe, Herkunft und gleichen Verbleibs genügt die Eintragung in einzelnen Posten unter Angabe der Stück- zahl (in Buchstaben). Die Eintragungen in das Kontrollbuch sind unmittelbar nach den erfolgten Veränderungen und mit Tinte oder E e ec Halt Strei

„Hat ein Befsiger oder Halter von Schweinen vershiedene Shweine- bestände auf verschiedenen Gehöften untergebracht, so ist für jeden Bestand ein besonderes Kontrollbuch zu führen.

Für Viehhändler genügen die durch § 20 der viehseuhenpolizei- lihen Anordnung des Herrn Ministers für Landwirtschaft, Domänen und Forsten vom 1. Mai 1912 (Deutscher Reihs- und Preußischer Staatsanzeiger vom 1. Mat 1912, Nr. 105) vorgeschriebenen Kontroll- bücher, sofern diese nah Maßgabe der gegenwärtigen Anordnung gef A vex Valluet dbr Guld

i enn der Besißer oder Halter von Schweinen {h nit in en Ortschaft, wo die Tiere thren Standort haben, A aufhält, jo hat er cine in dieser Ortschaft wohnende geeignete Per- sönlihkeit mit der Führung und Aufbewahrung des Kontrollbuches 1 Bere Becuittazten Ugen: f Teich em Beauftragten liegen in gleiher Weise alle in diese - ordnung vorgeschriebenen Verpflichtungen ob. | s N . Vermag jemand das Kontrollbuch nicht selbst zu führen, so hat er seinen gesamten Schweinebestand dem zuständigen Gemeindevorsteher oder der Ortspolizeibehörde anzumelden. Hierbei hat er alle für die Eintragungen erforderlichen Angaben genau und vollständig zu machen. / Ebenso hat er alle Veränderungen, welde später einzutragen find, dem zusländigen Gemeindevor- sieher bezw. der Ortspolizeibehörde sofort anzuzeigen und das Kontroll- bu sowie etwaige Belege über den Zu- und Abgang von S(hwelnen e e Rndis Me, beribnthe Unieiat Oris uständig erjenige Gemeindevorsteher bezw. diejenige Orts- polizeibehörde, in deren Amtsbe irk die anzumel hr B Das Auattaus | b e . Das Kontrollbuch muß, bevor es in Gebrau men wird, entweder durch Vermittlung des Sereinbevorsiebece U