1914 / 166 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 17 Jul 1914 18:00:01 GMT) scan diff

des Kommandeurkreuzes des Ordens der Königli h Rumänischen Krone:

dem Major Jachmann im Gardefüsilierregiment und

dem Major von Greve-Dierfeld im Feldartillerieregiment

von Holzendorff (1. Rheinischen) Nr. 8:

des Offizierkreuzes desselben Ordens: dem Oberleutnant von Otterstedt im Gardefüsilierregiment;

des Königlich Rumänischen Kreuzes für treue Dienste erster Klasse: dem Obermusikmeister Dippel sowiè den Feldwebeln Fröchtenicht und Keil, _sämtlih in demselben Regiment, und dem Féldwebel Hilbi ch im 1. Garderegiment o derselben Auszeichnung zweiter Klasse: den Vizefeldwebeln Pankrats und Rolle im 1. regiment z. F. sowie 5 E dem Vizefeldwebel und Hoboisten Heinze im Gardefüsilier- regiment; der Königlich Numänischen Medaille für treue Dienste erster Klasse: Sergeanten Engelke, Mappe, Engel, Broszat, Bartsch, Grösser und Kloda, ; den Unteroffizieren Rohde, Reißmann, Schwarzkopf, Heidbreder, Neumann, John, Trümper, Angelis, Pfister, Barthold und Straub sämtlih im 1. Garderegiment 3. derselben Medaille zweiter Klasse: dem Unteroffizier Köhler und dem Gefreiten Bremer, i beide in demselben Regiment ; sowie

des Chilenischen Verdienstordens dritter Klasse: dem Hauptmann von Buch im 1. Gardefeldartillerieregiment.

Garde-

den Hue,

e, Ö. 5

Königreich Preußen.

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht : den Geheimen Oberregierungsrat und vortragenden Rat im Ministerium des Innern Dr. Freiherrn von Ziller zum Präsidenten der Regierung in Lüneburg und den bisherigen Seminaroberlehrer Johannes Schwanbeck in Koschmin zum Seminardirektor zu ernennen.

Ministerium ‘der geistlihen und Unterrichts- angelegenheiten.

Dem Seminardirektor Shwanbeck ist das Direktorat des Lehrerseminars in Koschmin verliehen worden.

Dem Obermusikmeister Henrion vom Grenadierregiment König Friedrich Wilhelm IV. (1. Pommerschen) Nr. 2 ist der Titel Königlicher Musikdirektor verliehen wörden.

Mit dem Senat der Freien und Hansestadt Hamburg habe ich ein Uebereinkommen wegen gegenseitiger Anerkennung der Befähigungszeugnisse für Kinder- gärtnerinnen getroffen. Das Uebereinkommen erstreckt fich auf die Zeugnisse, die in Hamburg auf Grund der staatlichen Prüfungsordnung für Kindergärtnerinnen vom 4. März 1914 an dem Kindergärtnerinnenseminar des Hamburger Fröbel- vereins und die in Preußen auf Grund der Prüfungsordnung für Kindergärtnerinnen vom 16. August 1911 an Oberlyzeen oder den staallich anerkannten Kindergärtnerinnenseminaren erworben sind.

Das Königliche Provinzialschulkolegium

Die Königliche Regierung tung hiervon in Kenntnis.

Berlin, den 2. Juli 1914.

Der Minister der geistlichen und Unterrichtsangelegenheiten. von Trott zu Solz.

seße ih zur Beach-

Königliche Akademie der Wissenschaften.

Die Königliche Akademie der Wissenschaften hat den Pro- fessor an der Universität St. Petersburg Michael Rostowzew und den Professor an der Universität Graz Dr. Bernhard Seuffert zu korrespondierenden Mitgliedern ihrer philosophisch- historischen Klasse gewählt.

Finanzministerium.

Das Katasteramt Toftlund im Schleswig ist zu besetzen.

Regierungsbezirk

Abgereist: Seine Exzellenz der Chefpräsident der Oberrechnungs- fammer und des Rechnungshofs des Deutschen Reichs, Wirk- lihe Geheime Rat Holtz, mit Urlaub.

Nichlkamlliches.

Deutsches Reih. Preußen. Berlin, 17. Juli 1914.

Im Verlage der Königlichen Hofbuchhandlung von E. S. Mittler u. Sohn ist das vom Auswärtigen Amte herausgegebene Verzeichnis der Kaiserli ch Deutschen Konsulate für 1914 erschienen. Jn den Bemerkungen wird von neuem darauf hingewiesen, daß es sich empfiehlt, Schreiben, in denen die amtlihe Tätigkeit einer Konsularbehörde des Reichs in Anspruch genommen wird, an das Konsularamt die Adresse in lateinischer Schrift: „Deutsches (General-, Vize-) Konsulat“ üúnd nicht an die Person des Stelleninhabers zu richten. Die Nichtbeachtung diefes Hinweises kann zur Folge haben, daß Schreiben einem aus dem Dienst ausgeschiedenen oder beurlaubten Konsul nachgesandt werden und erst eine ver- spätete oder überhaupt keine Erledigung finden.

aufgestellten Uebersich

Verkehrseinnahmen der deutshen Haupt- und vollspurigen Nebenbahnen im Juni Beginn des Rechnungsjahres nah der im Reichseisenbahnamt

1914 und seit

Et

im ganzen

gegen das Vorjahr auf / j ; E Ens (mehr, weniger) T i gane aur n M M H | Proz.

A J

Personen- vertehr . [103 390 1( Güter- verkehr .

Personen-

Güter-

b. Bahnen mit

Personen-

Güter- | verkehr. [199 023 01

jahr mehr: 675 km.

__ Die Kammer 2. D Bimeldek von Zuschlägen zur 9 Abgeordnetenkammer nach Kirchenstiftungen vom Zuschlag befreit

daß der Landtag erst erledigt sei.

verkehr. |222 612 544

verkehr. [452 498 558

verkehr. 102 067 958

Gesamtlänge der

Die Mehreinnahme im ( zurüczuführen, daß das Pfingstfest im Jahre 1913 ganz in den Mai, 1914 auf den 31. Msi und den 1. Juni fiel.

heim spra sih namens des Reichsrats session aus, der Ministerpräsident Graf Hertling betonte,

m Monat Juni 1914: | |

+ 12 179 998+ 185+ 12,28

E 1 697

177 397 743] 2 8304- 1 020 514|— 13|-

B. Seit Beginn des Rechnungsjahres: a. Bahnen mit dem Nechnungsjahr1. April 31. März

4 8298| + 15 248 752+ 8300+ |

| | 9 5561+ 2624 519|— 16|— 0,17 dem Nehnungsjahr 1. Januar

6,63

bis 31. Dezember.

[ 49+ 0,72

6 863] + 2503 557|—+- 3113 055[+ 2 248 117|— 130|— 0,99 Bahnen : 63 077 km, gegen das Vor-

‘ehr des Juni ist darauf

N

Personenverl

Bayern. der Reichsräte stimmte gestern, wie dem Gesezentwurf über die Erhebung teichserbschaftssteuer in der Fassung der zu, lehnte dagegen den Zusaß ab, wo- und sonstige gemeinnügige Stiftungen sein sollten. Der Rechsrat Graf Crails- gegen eine Nach-

ein Ende finden könne, wenn das Budget

Der Erzherzog

Die „Wiener Z

Sie zur Disposition me Euer Liebden tnfolgede

in hingebungsvoller Wei meinen Dank und meine

Zusaß eines Schiedsgerichts

eine vollstümlihe Bew nahm der Kongreß Sozialistenkongreß vo deutsch-französ\i}ch und Basel deutscher

besonderem Elsaß - Lothringer werden. weiter,

demokraten am 16.

Kongreß der deutschen

würde“.

wenig verändert.

Geseßentwurf über

waffnungszwede, sein. Der Geseßentwu wiesen. Die Kammer Budget des

denen er dte Lettung des nommen habe,

fuhr der Minister fort, Willen eintae Kamerader

folge der terrftorialen Urmee herabgeseßt. Die Aufgabe nicht erfüllen, Organisation das wird er nicht konnte. Mit dem wird die Armee in dén

Hoffnung Ausdruck, daß d Die Kammer nah

Kriegsbudget an.

eingetroffen und vom Kaiser

mtltärishen Stellen reaelt. eine besondére Verfügung. : | fsenl-- vom Landwehroberkommando drängt es mi, Ihnen für die dur sicb-n Jahre auf diesem Posten

Der französis wie „W. T. B.“ meldet, mit großer Mehrheit einen von Jaurès und Vaillant eingebrachten Beschlußantrag angenommen, die seiner Zeit in Kopenhagen gefaßte Resolution mit folgendem enthält: „Der ; die den Krieg verhindern und die

internationalen Gesamtstreik in

abgehaltenen Parlamentarier Dank die gegen die „Die Internationale unterstüßt“ dié. it “Pér

__ Nach dem gestern ausgegebenen Bulletin handelt es bei der Erfrankung gs eine typhusartige Ansteckung. Das Befinden des Herzogs ist

j die Armee zu reorganisieren seßen, die erlittenen Unglücksfälle wteder gutzumachen.,

Kammer hätte sicherlih ein größeres Defizit wäre vergrößert worden.“

Oesterreich-Ungarn.

Karl Franz Joseph ist heute in Jcl in Audienz empfangen worden.

eitung“ veröffentlicht folgendes Han d-

\hreiben des Kaisers an den Erzherzog Friedrich: In Ihrer Eigenschaft als raugältester Anmeein]pcktor stelle ih

ines Oberbefehls. Ihr Verhältnis zu den

Indem ih

entbecbe,

se mit bestem Erfolge entfaltete Tätigkeit wärmste Anerkennung auszusprechen.

Frankreich. he Sozialistenk ongreß hat aestern, Der unter allen Mitteln, Regierung zur Anrufung sollen, den gleichzeitigen und den beteiligten Ländern sowie egung als besonders wirksam an.“ Weiter einen dem Wiener internationalen rzulegenden Beschlußantrag über die e Annäherung an, in der die in Bern Besprechungen französisher und mit Freuden begrüßt und mit verschiedenen Kundgebungen der Nevancheidee hervorgehoben fo heißt es

der ‘elsässishen Sozial- erhobenen politischen

Kongreß sieht

zwingen

Knndgebung März 1913

Forderungen und verlangt im Einvernehmen mit dem Fenenser

(ck= 6

Sozialdemokraten, daß Elsaß-Lothringen

feine Autonomie erhalte, von der Ueberzeugung durchdrungen, daß hierdurch die für den Weltfrieden notwendige franzöfisch- deutsche Annäherung in

q

schr großem Maße erleichtert werden

talien, sich

des Herzogs von Aosta um

Türkei.

Die Regierung unterbreitete gestern der Kammer einen 1 | außerordentliche Kredite von 5 Millionen Pfund (115 Millionen Francs) für Be-

in Höhe

um gegen jede Eventualität gerüstet zu rf wurde an die Militärkommission ver- begann sodann die Debatte über das

D Kriegsministeriums. Nach ‘dem Bericht des „W. T. B.“ Enver Pascha in ciner kurzen Nede an die Schicksals\{läge, nach

erinnerte der Kriegsminister

Kriegsministertums mit der Aufgabe über- und fie instand zu „Ich mußte“,

„aus dem Armeeverband gegen meinen 1 entlassen, die vor etwa 40 Jahren die

Schule verlassen hatten und niht mehr die modernen Systeme lernen konnten. Jh erseßte sie dur junge, arbeitsfähige Offiziere. Verluste wurde der früher zu aroße Stand der

IÎn-

früher nicht aut geleitete Armee konnte ihre aber ih hoffe, daß fe infolge dec neuen füllen können, was fie in der Vergangenheit ordentlihen und außerordentlihen Budaet gewünschten Stand gesezt werden. Die Budget angenommen, aber das Der Minister gab \ch{ließ1i{ der ie Armee das Land werde verteidigen können.

m sodann ohne Debatte das gesamte

Numüänien.

Vorgestern und gestern naht haben sich an der neuen rumänish-bulgarishen Grenze zwei neue Zwischen- fälle ereignet. Wie die „Agence Roumaine“ meldet, schossen vorgestern bulgarishe Schildwachen auf die rumänishe Schild- wache, die sich am Schilderhause bei Turtukaja befand. Gestern naht wurde eine rumänische Streifwache, die bei Kujundjuk, dem Orte des jüngsten Grenzzwischenfalles, die Runde machte, von einer bulgarischen Schildwache beschossen. Als die rumänischen Grenzwachen das Feuer erwiderten, ergriffen die Bulgaren die Flucht.

Vulgarien.

Der Ministerpräsident Nadoslawow hatte gestern mit den Führern der oppositionellen Parteien eine Be- sprechung, in der er laut Meldung des 4B, D Lrflätte; daß die Negierung die Abstimmung über die Anleihe als end- gültig betrahte. Der Ministerprätident benachrichtigte ferner den Sprecher der Opposition, daß nach seinen Jufor- mationen gegen ihn und einige seiner Kollegen Attentatè geplant seien, und fügte hinzu, daß er die Oppo- sition persönlich für etwaige Verschwörungen verant- wortlih mache. Die Parkeiführer erwiderten, daß sie die vorgestrige Abstimmung nicht als rechtskräftig betrachten tönnten, und erhoben energisch gegen die Beschuldigung Ein- spruch, daß fie revolutionären Umtrieben dienen wollten, wobei sle versicherten, daß niemand von ihne! noch von ihren Freunden auch nur einen Augenbli lang daran dente, zu einem Attentat als zu einem politischen Kampfmittél ihre Zu- fluht zu nehmen. Schließlih kündigte der Ministerpräsident an, daß er heute in der Sobranje einen Gesetzentwurf über die Einstellung der gegen einige ehemalige stambulowistische Minister eingeleiteten Prozeßverfahren einbringen werde.

Die parlamentarishe Opposition veröffentlicht eine Erklärung, in der es obiger Quelle zufolge heißt, das Ueber- eintommen über die Anleihe sei weder vom Berichterstatter verlesen, noch zur Ueberprüfung an eine parlamen- tarishe Kommission verwiesen worden. Eine Beratung habe wegen des großen Lärms nicht stattgefunden, der die Stellung eines Antrags auf Abstimmung unmöglich machte. Ein solher Antrag würde auch nicht die Mehrheit erhalten haben. Schließlich hätten die Stenographen feinen Antrag dieser Art in das stenographische Protokoll auf- genommen. Die Opposition betrachte infolgedessen dieses Uebereinkommen als niht angenommen. Es würde daher keine Geseßzeskraft erlangen können, felbst wenn die Negierung es dem Könige zur Unterzeichnung vorlegte.

Albanien.

Nach Meldungen der „Agenzia Stefani“ hat Jsmael Kemal Bei vorgestern die Bevölkerung von Valona zusammenberufen und sie aufgefordert, sich des Namens der Skipetaren würdig zu erweisen, zu den Waffen zu eilen und die Stadt gegen die vorrückenden Feinde zu verteidigen. Die Bevölkerung rief begeistert: Es lebe der Krieg! Es lebe Albanien! Es lebe unser König Wilhelm 1. Es wurde eine Kommission gebildet, deren Aufgabe es sein soll, Mittel zu- sammenzubringen, um den Flüchtlingen aus den von den Rebellen beseßten Gebieten zu helfen und für die Familien: der Verteidiger der Stadt zu sorgen. Von Korita, Tepeleni, Berat und Fieri sind große Scharen von Flüchtlingen in Valona eingetroffen, die von entseßlichen Greueltaten, Bränden und Megeleien berichten, die in ihrem Gebiete begangen wurden. Auch die albanesischen Truppen, ‘die in diesen Ort- schaften in Garnison lagen, sind aufgelöst und in entkräftetem Zustande in Valona eingetroffen.

Anrerika.

Nach einer Konferenz des Präsidenten Wilson und des Staatssekretärs Bryan mit den Vermittlern der südamerika- nischen Staaten haben die Vereinigten Staaten, wie T BL meldet, dem Konsul Silliman in Saltillo Anweisung erteilt, Carranza davon zu unterrichten, daß, falls ein Uebereinkommen mit Carbajal wegen Uebertragung der Gewalt in Merikocity zustande komme, die sich ergebende Negierung anerkannt werden würde. Es „geschehe dies in Uebereinstimmung mit dem in Niagarafalls zwischen den Vereinigten Staaten und den Ver- mittlern abgeschlossenen Protokoll.

Die Abdankung Huertas ist vom merikanischen Kon- greß mit 121 gegen 17 Stimmen angenommen worden. Jn der Botschaft über seinen Nücktritt hebt Huerta obiger Quelle zufolge seine Anstrengungen hervor, den Frieden herbeizuführen, sowie die Schwierigkeiten, denen er dabei begegnet sei, da die nötigen Fonds gefehlt hätten und eine aroße Macht des amerikani- schen Kontinents offenkundig die Nebellen geschüßt habe. Dieser Schuß habe seinen Höhepunkt erreicht in dem empörenden Vor- gehen der amerikanischen Flotte vor Veracruz gerade in dem Augenblick, als die Revolution niedergeshlagen wäre. Huerta weist weiter die Behauptung zurück, daß bei ihm persönliche Jnteressen vorherrschend gewesen seien. Seine Abdankung fei ein Beweis dafür, daß das Juteresse des Staates sein erster Gedanke gewesen sei.

Der Regierungswechsel ist von der Vevölkerung ruhig auf- genommen worden. Bevor Huèrta die Stadt verließ, stattete er Carbajal im Palast einen Besuch ab und sprach ihm feine Glückwünsche aus. Fast alle Mitglieder des bisherigen Kabinetts, mehrere Generale und hohe Beamte haben bereits vorgestern nachmittag vor Huerta die Hauptstadt verlassen.

Eine Sonderkommission, die aus. drei früheren Ab- geordneten besteht, hat sich vorgestern abend nach Celaya begeben, um mit den Führern der Konstitutionalisten Ab- machungen für einen friedlichen Einzug in die Hauptstadt zu treffen.

Die argentinische Regierung hat dem Senat cine Ge- seßesvorlage angekündigt, durch die sie ermächtigt wird, die Verwertung und Ausbeutung der Petroleumquellen von Comodors und Vodavia einer Privatgesellshaft anzu- vertrauen. j

Das chilenishe Parlament hat ein Gesetz angenommen, durch das die chilenishe Gesandtschaft in Washington zu einer Botschaft erhoben wird. Die Vereinigten Staaten werden in Santiago de Chile gleichfalls eiùe Botschaft errichten.

Afrika. Nach einer Meldung des „W. T. B.“ aus Benghasi brach der General Gonzaga am 13. d. M. Abends mit einer aus drei Abteilungen bestehenden Truppenmacht von Bugazal auf, um ein Lager der Nebellen bei Gerdes zu zerstören. Am folgenden Morgen entspann sich bei der Befestigung von Lezza

in der Umgegend von Gerdes ein Kampf mit starken Trupps

von Rebellen, die infolge nah und nah eintreffender Ver- stärkungen auf annähernd 700 bis 800 Mann anwuchsen, unter. denen sih auch Berittene befanden. Die Rebellen wurden ließlich in dem Tal von Gerdes zerstreut, ihr Lager wurde eingenommen und in Brand gesteckt. Am 15. d. M. kehrten die italienishen Truppen, nachdem sie den Brunnen von Omsginati zerstöct hatten, nah Bugazal zurück. Die feind- lichen Verluste betrugen über 150 Mann; auf italienischer Seite wurden fünf Mann getötet und elf verwundet, sämtlich Askaris. i

Statistik und Volkswirtschaft.

Ehbeschetdungen in Bayern im Jahre 1913.

Nach den Zusammenstellungen des K. Bayerischen Statislischen Landesamts ist die Zahl der Ehescheidungen in Bayern im Jahre 1913 erheblih gestiegen. Sie betrug 1159 gegen 972 im Jahre 1912, 1050 im Jahre 1911 und 920 tim Jahre 1910. An der Zunahme sind sämtliche Oberlandesgerihtsbezirke beteiligt, am tärksten aber der Oberlandesgerichtsbezirk München mit 538 (1912: 442; 1911: 470) Scheidungen und hiervon wiederum der Landgeri{chtsbezirk München T mit 445 Ehetrennunaen gegenüber 365 im Jahre 1912 und 386 im Zahre 1911. Bei 652, d. i. 56,3 9/0 der geschiedenen Ehen (1912: 509 = 524%: 1911: 570 = 55,3 9/0) betruz ihre Dauer weniger als 10 Jahre. Von den geschiedenen Ebe- gatten slanden 68,4% der Ehemänner und 77,8% der Ghefrauen im Alter bis zu 40 Jahren. 462 Ehen, d. i. 39,1% (1912: 395 = 4069/0) waren kinderlos. Der Neli gi on nah waren 957 (80,89/0) der gerichtlich gelösten Ehen. (1912: 757 = 77,99/0) konfessionell ungemischt, wovon 634 (54,79/0) dem fatholisden, 294 (25,49%/0) dem protestantischen, 8 dem ifraelitishen und eine Ghe einem sonstigen Glaubensbekenntnisse angehörten. Von den ges{chtedenen Gbegatten waren 1482 (63,9 9/6) katholis, 807 (34,89/c) protestantish, 20 israelitish, 9 bekannten ch zu einer fonstigen Religion.

In der Mehrzahl der Fälle (674 gegen 565 im Borjahre) ging das Scheidungsbegehren von der Chefrau aus. In 597 Fällen war der Mann der schuldige Teil, in 356 die Frau. In 206 Fällen wurden beide Teile für \{uldig erklärt.

Den häufigsten Schetdungasgrund bildete der Ehebruch. Auf Grund des § 1565 B. G..B. allein œurden 642 (565 im Borjahre) Ehen geschieden. In 287 dieser Fälle wurde der Ehemann, in 204 Fällen die Ghefrau für \{chuldig erfannt: bei 151 gelösten Eben wurde Chebru betder Teile festgestellt. Nach dem Chebruch ift der ¿weithäufiaste Scheidungsgrund grobe Mißhandlung, ehrloses und un- sittlihes Verhalten und andere {were Verletzung der durh die Che begründeten Pflichten 1568 B. G.-B.). Aus diesen Gründen wurden insgesamt 364 Ghen (1912: 265) geschieden. Davon entfielen die meisten Verfehlungen auf \{chwere Verleßung der eheltchen Pflichten, dann folgt grobe Mißhandlung, ehrloses und an leßter Stelle unsitt- liches Verhalten. Insgesamt wurde hier der Mann in 252 Fällen, die Frau in 59 Fällen als s{huldiger Teil erklärt : in 53 Fällen waren beide Teile \chuldig.

Dem Berufe nach gehörten von den im Jahre 1913 geschiedenen Chemännern 91 d. t. 7,9% der gesamten Schei- dungen der Land- und Forstwirtshaft, 612 (52,8 %/9) der Fn- dustrie (eins{chließlich Bergbau und Baugewerbe), 267 (23,0 9/9) dem Handel und Verkehr (mit Einschluß des Gastwirtschaftêgewerbes), 44 (3,89/0) der Lohnarbeit wechselnder Art, 119 (10,3 %/%) dem böfent- lichen Dienste und den freien Berufen, 26 (2,290) den Beruflosen (Rentier, Penfionisten 2c.) an. Unter den im Gebiete der Jndustrie tâtigen geschiedenen Ehemännern waren 455 Arbeiter, 43 Angestellte und 114 Selbständige, in Handel und Verkehr 84 Arbeiter, 91 An- gestellte und 92 Selbständige. Jn 864 Fällen (1912: 719) wurde das Armenrecht bewilligt, und zwar 147 mal den Ehemännern, 339 mal der Ehefrau, 378 mal beiden Teilen.

Zur Arbeiterbewegung.

Der Gesamtvorstand des Arbeitgeberverbandes der Laustizer Tuchindustrie is für heute nach Cottbus einberufen worden, um die für die bevorstehende Generalaus)perrung notwendigen Ausführungsbestimmungen zu beschließen. Auch der Textil- arbeiterverband berief für den gleichen Zeitpunkt in Cottbus, «Forst, Guben und Spremberg Meitgliederversammlungen ein, die fich mit der Lage im Lausiger Textilgewerbe beschäftigen werden. (Vergl. Nr 160 d; Bl)

Die ausständigen Arbeiter der Linke-Hofmann- Werke haben sih, wie ,„W. T. B." aus Breslau gemeldet wird, mit 3007 geg-n 406 Stimmen für die Einstellung des Streiks erklärt. Der mehrere Wochen durchgeführte Ausstand hat über eine Million Mark gekostet. Die Arbeir wird binnen kurzem wieder aufgenommen werden.

Gine gestern in London abgehaltene Versammlung des Aus- {usses der vereinigten Verbände der Maschinisten und Schiffs- maschinisten faßte endgültig Beschluß über die in dem Maschi- nistenausstand einzushlagende Haltung. Es wurde, W. L, B, zufolge, eine Erklärung abgegeben, wonach der Ausschuß beschlossen hat, die Maschinisten von allen betroffenen Schiffen zurüzuziehen. Es gingen fogleih Abgeordnete nah der Provinz ab, um überall die nötigen Vorkehrungen zu treffen.

Parlamentarische Nachrichten.

Bei der Reichsta gsersaßwahl im Wahl kreise Königsberg 2 (Labiau-Wehlau) erhielten, wie „W. o meldet, nah vorläufigen amtlichen Ermittlungen, von 15 849 abgegebenen gültigen Stimmen der Amtsrat Schrewe- Kleinhof Tapiau (kons.) 7522, der Bürgermeister Wagner- Tapiau (fortshr. Volksp.) 6131 und der Parteisekretär Linde Königsberg (Soz.) 2176 Stimmen. Es findet also Stich wahl zwischen Schrewe und Wagner statt.

Woßhlfahrtspflege.

Ueber Schrebergartenanlagen \sprach sich der Königliche Gartenbaudtrektor Richter aus Breslau tin einem Vortrage in Katto- wiß u. a. wie folgt aus: „Jn den Schrebergartenanlagen soll Gelegen- beit zur Erholung bet zielbewußter Arbeit geboten werden, deren Früchte wir in des Wortes pelener R E En 1ER Die Liebe zur Natur, zur Blume und zum Gc Y stets rege in Griecbei Bolke. Mit dem raschen Waisen der Städte und der Steigerung der Preise für Grund und Boden vershwanden wohl die Gärten aus der Stadt, nicht aber der Hang zur Betätigung im Garten. Im Gegenteil, je enger und je höher die Bebauung fortshritt, desto größer wurde das Bedürfnis nah einem Fleckchen. eigenen Gartenlandes. Aus diesem Bedürfnis heraus ent- standen die Schrebergärten an den Weichbildgrenzen der Stadt. Swrebergärten sind nit \{lechthin zum Gartenbau. aufgeteilte cir ed stücke, sondern sind Siedlungen von Gartenpächtern, die in der Be- arbeitung ‘des Gartens ideale Zwecke verfolgen, die nicht nur selbst im Garten Ruhe und Erholung suchen, fondern die au in ihren Kindern die Liebe zur Blume und zur Natur und die Befähigung zur Sans sinniger Lebensfreude zu wecken und zu fördern bestrebt sind. L diesen Gründen ist es Pflicht der Stadtgemeinde, die Schrebergar tg: bewegungen in jeder Weise zu fördern und zu unterstüßen dur Berga e von preiswertem Lande, durch Einrichtung und Austeilung der Anlage

gegen mäßige Verzinsung und Tilgung der Anlagekosten. Der Ma- gistrat in Breslau erhebt eine Pacht von 90 M für den Morgen, außzrdem müssen die Anlagekosten mit 4 9/6 verzinst und 4 9% getilgt werden; sodaß 1 qm mit 7 bis 10 9, je nach der Höhe der Anlagekosten ver- pachtet wird und wir gut damit auskommen. Eine Screbergarten- anlage soll nach innen und außen hin einen befriedigenden Eindruck gewähren. Es ist daher geboten, ungeachtet einer geringen Erhöhung des Einzelpreises von vornherein auf etne gediegene Anlage Bedacht zu nehmen. Das geackerte Land wird von einem etwa 2 m boben, oben mit ¡wei Stacheldrahtzügen ges{hügten Zaune umgeben, dieje nah den ört- lichen Verhältnissen eine mehr oder wentger breite Vorvyflanzung erhâlt, am besten Hainbuchenhecken, die den Zweck hat, die Schrebergärten vor Belästigungen Neugieriger und Unnüger zu \Süten. Die Einzelgärten werden den Bedürfnissen entsprehend in 200 bis 300 qm Giöße auf- geteilt, erhalten untereinander und aegen die Wege eine einfahe Ab- grenzung und je eine vershließbare Tür. Um die Freude am Obstbau zu weden, werden in dem Garten zwei hochstämmige Obstbäume ge- pflanzt, die Eigentum der Stadt bleiben, deren Nupnießung dem Pächter. Alle übriae Einrichtung des Einzelgartens ist Sache des Pächters. Unerläßlih für jede Schrebergartenanlage, die mit Recht diesen Namen führen will, ist ein Kinderspiel- und Tummelplayz im Innern der Anlage, am besten ein mit Bäumen bestandener Nasen- plaß, der mit Bänken, Sptelsandkästen, Brunnen auszustatten ist und auf dem auch Turngeräte und Sthaukeln zur Aufstellung fommen können. Eine ges{lossene getrennte Abortanlage, ein Geräte- und Unterstandsraum und eine brauchbare Wasseranlage werden die Anlage vervollständigen. Außer Gebrauhswafsser muß fn jeder Anlage Trinkwasser vorhanden sein. Da es fh unvorteilhast erwiesen hat, Schrebergärten direkt einzeln zu verpachten und um es zu vermeiden, daß éin Generalpähhter Nußen aus der Anlage zieht, ist man in Breslau dazu übergegangen, die Anlagen Schreber- gartenvereinen oder in der leßten Zeit dem Ostdeutshen Schreber- gartenverbande zu überlassen. CGinige ÜU?bershüsse können daher zum weiteren Innen- und Außenausbau der Anlage verwendet werden und kommen den Schrebergartenbestrebungen wieder zugute. Wichtig ist es, den Schrebergärtnern feste Pläße anzuwetsen, damit sie nicht ge» ¿wungen sind, je nah dem Fortschreiten der Bebauung ihre Zelte ab- zubrechen, das ihnen lieb und vertraut geroordene Land zu verlassen und sich mit erheblihen Unkosten wieder neu ansiedeln zumüssen. Es ist ohne weiteres möglich, auf Schrebergartenanlagen {on tm Bebauungsplane Rücksicht zu nehmen, sie Gartenanlagen einzufügen und fo dauernd zu erhaiten. Wenn cine Anlage fo durgeführt, wird, wie dies in Breslau der Fall ist, fo wirkt die Kolonie niemals störend im Städtebilde, sondern im Gegenteil äußerst anmutig. -— Größere Industrieunternehmungen werden es sfich angelegen sein lassen, ihren Arbeitern ebenfalls Land zu überweisen und sie mehr an den Ort zu binden, sie seßhafter und zufriedener zu machen. Diese Gartenanlagen werden je nah den Mitteln, die ein Unternehmer dafür auswirst, mebr oder weniger der Schrebergartenanlage glei kommen. Die Aktiengesellschaft Meinecke bei Breslau hat aus einer Familtenstiftung thren Arbeitern eine mustergültige Schrebergartenanlage geschaffen und in richtiger Exrkenntnis die Gärten nicht kostenlos, sondern gegen ein geringes Entgelt abgegeben, wodurch dem wetteren Aus- bau und der Prämiterung entgegengekommen wird. In anderen &Sâllen wird man darauf Bedacht nehmen, Arbeitern Land kostenlos zuzuweisen, um ihnen Gelegenheit zu bieten, durch Anbau von Kar- toffeln und Gemüse die Haushaltungskosten herabzumindern, also dem Zätigen cine willkommene WBerbesseruvg seiner wirtschaftlichen Lage zu schaffen. Auf den bearbetteten Landflecken entsteht bald eine ein- fache, mit Bohnen umzogene Laube, davor eine einfahe Sißbank, an den Beeträndern werden eintge Blumen für den Sonntagstisch ge- zogen und der Sonntagnahmittag mit der Familie auf dem „Land- sige“ verbraht: So versteht es auch der Arbeiter, das Nüßliche mit dem Angenehmen zu verbinden. Ich kann nit eingehend genug befürworten, wo irgend angängig, Arbeitern Land zur Bebauung möglichst kostenlos zu überweisen. Es wird immer gute Erfolge zeitigen. Breslau gibt kostenlos Land an die Arbeiter der Stadt-

ie aus kand géweldet wird, ist die Expedition des Stef Be T ULES China, dur die Mongolet kommend, alúücklich in Ost Turkestan angelangt. Alle Mitglieder ‘der Expcdition befinden sich wohl.

Landv- und Forstwirtschaft.

Saatenstand und Ernteaussihten in Südfrankreih.

Departement Hautes Alpes. Der Monat war kalt und regnerisch. Das Getreide hat seit dem lezten Monat verloren. An viglen Stellen wurde Rost festgestellt und auf vielen Feldern find die Halme niedergedrückt. Im Süden des Departements verzögerte L die H»uernte durch häufige Niedershläge; die Ernte ist reichlich. Die Kartcffeln entwickeln sih sehr unregelmäßin. Der Wein steht gut; die Blüte hat eingeseßt und bisher find Krankheiten nicht festgestellt worden. Die N fehr A übrigen Obstbäume, außer dem Pfirsich, vezrsprehen einen guten Ectrag.

8 D der Basses Alpes. Der Monat war regneri{ und stürmisch und im allgemeinen der Entwicklung ungünstig. Allzu häufige Niederschläge haben das Unkraut im Getreide sehr begünstigt, legteres it aber hon zu weit vorgeschritten, als daß es unter dem Unkraut noch ernstlich leiden könnte. Der Wein hat dagegen unter kryvtogamischen Krankheiten zu lciden, und wenn nicht bald gutes Wetter eintritt, so ist zu befürchten, daß für den Weinbau eine Krisis eintritt. Die Feld- arbeiten, insbesondere die Futterernten, find beeinträchtigt. An vielen Stellen ist der Klee- und Heuschnitt ganz oder teilweise verdorben, Departement der Alpes Maritimes. Die NRegenniedershläge haben bis zum Ende des Monats angedauert. Die Unterbrehungen waren zu kurz; für die Ausführung auch der notwendigsten Arbeiten. Die Heuetiafuhr besonders hat sich sehr {chwierig gestaltet. Das Ge- treide hat nur in besonders reihen Feldern durch Niederdrücken der Halme gelitten. Die Weinblüte s normal gewesen. Die Oliven hatten eine außerordentlihe reie Blüte. Der Ertrag an dem der Jahreszeit entsprehendem Obst ist ein recht guter. Die Blumen- und Gemnüsekulturen befinden fich tim besten Ba Departement. der Insel Corsica. Das Hetreide, mit dessen Ernte begonnen ift, bringt einen mittleren Ertrag von guter Qualität. Die Steckpflanzen haben durch die legten Regengüsse gewonnen; die Kulturen befinden si jeßt in befriedigendem Zustande. Die Kartoffel- ernte wird überall fortgeseßt; der Ertrag ist mittelmäßig. Die Heueinfuhr ist fast überall beendigt. Dur die LTrockenheit im Frühjahr ist die Futterernte im allgemeinen \{chwach ausgefallen. Die Qualität dagegen ist gut. “Der Wein steht gut troß etwas Fruchtabfall und troß einiger Hagelshläge. Ebenso ist man mit dem Zustand der Obstbäume zufrieden. Der Tabak gedeiht gut. (Bericht des Königlichen Konsulats in Nizza vom 9. d. M.)

Ernteaussichten in Belgien Anfang Juli 1914.

Der Weizen steht zurzeit in Belgien allgemein gut, und man rechnet, falls das schöône Wetter anhält und der Schnitt alücklich von statten geht, auf eine gute Ernte sowohl was die Qualität, als auh was die Quantität anbelangt. Weniger - gut stebt der Noggen, die Felder zeigen Lücken, und es steht nur eine Miittel- ernte zu erwarten. Die Gerste i\t zum größten Teile ge- \{chnitlen und ergibt ein zufriedenfstellendes Resultat. Das Heu ist indessen mittelmäßig gewesen. Auh für die Obst- ernte sind die Aussichten im allgemetnen recht günstige; be- sonders die beiden Flandern werden etn außergewöhnlich reiches Obstjahr haben, während in den Tälern der Sambre und der Maas die Aussichten nicht ganz so glänzende find und die Ernte in der Gegend von Herve nur mittelmäßig zu werden verspricht. Im einzelnen rechnet man auf eine gute Ernte in Birnen, auf eine ziemlih gute in Aepfeln; doch hat sih vielfah bei diesen in der leßten Zeit wurmstichiges Fallobst gezeigt. Die Ernte in Pflaumen verspricht teilweise eine ganz ausgezeihnete zu werden, wennaleih die

gemeinde ab.“

Kunst und Wissenschaft.

Die Königlihe Akademte der Wissenschaften hielt am 9. Juli eine Gesamtsizung unter dem Vorsiß ihres Sekretars Herrn Waldeyer, in der Herr von Wilamowiy-Möllendorff über die griehische Metrik sprach. . Die Poesie ist älter als die Metrik, der Vers älter als der Fuß. Aber ichon Homer hat den Hexameter nach Füßen gebaut. Das war die tonische Weise, die allmählich. die ganze grtehtische Praxis und Theorie erobert hat. Das Aeltere e:kennen wir wesentli® dadur, daß in der lesbishen Lieder- dihtung und danach tin der Chorvoesie die Verse fich nicht alle auf Füße zurüdführen lassen. Aber diese Poesie verkümmerte {on um 400. An ihre Stelle drängte fch die Kunstvrosa, die auch rhythmisch fetn wollte. Aber erst als in der Sprache die Quantität durch den Akzent verdrängt ward, wurden die Zeilen von gleichviel Silben mit einigen festen Akzenten gebaut und der Rein als Bindemittel verwandt. So enstand aus der Kunstprosa die moderne Metrik. Herr Be ckmann legte etne Arbeit der Herren Professor Dr. Richard Willstätter und Heinrich Mallison in Berltn vor: Ueber die Ver- wandtschaft der Anthocyane und Flavone. Die Neduktion hon Quercetin führt je nach den Bedingungen zu verschiedenen anthocyanartigen Produkten; aus diesen ist Cyanidin isoliert worden, die Farbstoffkomponente des Anthocyans der Nose. Herr Norden überretchte den Bericht der Kommission für den Thesaurus lingúae Latinae über die Zeit vom 1. April 1913 bis 31, März 1914 L :

Folgende Drucktschriften wurden vorgelegt: H. Diels, Antike Technik (Leipzig und Berlin 1914) und K. Shuchhardt, Der Goldfund bom Messingwerk bei Eberswalde (Berlin 1914), beide von den Verfassern, ferner das von dem korrespondierenden Mitglied Luschin von Ebengreuth in Graz etngesandte Werk: Handbuch der öôsterreihishen Retchsgeschichte. 2. Aufl. Bd. 1 (Bamberg 1914).

Die Akademie hat dem Dr. Paul Viktor Neugebauer in Berlin zur Erweiterung des a Heftes seiner Tafeln zur astrono- mischen Chronologie 450 4 bewilligt. E A

Ba L rralbbndleeenie Mitglied der philofophisch- historischen Klasse Georges Perrot in Paris ist am 30. Juni verstorben.

Der exste Internationale Kongreß füx Sexual- forshung findet in Berlin in den Näumen des Abgeordneten- hauses vom 31. Oktober bis zum 4. November d. J. statt. Weit über 100 Vorträge sind {hon jeßt angemeldet. Fast alle Kultur- länder werden durch bedeutende Serxualforscher vertreten sein. Von Vortragenden seten genannt: August von Wassermann, Stanley Hall (Worcester), Julius Wolf; Steinah (Wien) wird seine Forschungen über die Beeinflussung der Geshlehtschharaktere durch Austausch der Pubertätsdrüsen mitteilen und durch Borführungen erläutern; Vor- träge werden ferner halten: Strauß von Torney, Seeberÿ, Mingazzini (Nom), Dessoir, Michels (Basel), Goldscheid (Wien), Mittermaier (Gießen), René Worms (Paris), Edward Carpenter (England), Finger (Halle), von Liebermann (Budapest), Klumker (Frankfurt), Leppmann, Sellheim (Tübtngen), Ruhland (Würzburg), Veit (Halle), Menge (Heidelberg), Ziemann, Broman (Lund), Havelock Gllis (London), Flournoy (Genf), Ursin (Ftnnland), Serai (Rom), Gini (Padua), Noberty (St. Petersburg), Talmey (New York). Die Zahl der Anmeldungen von außerhalb ist {hon so groß, daß nur eine be- grenzte Zahl von Karten in Berltn aufgegeben werden kann. Teil- nehmerkarten zum Preise von 10 44 sind für Nichtmitglieder -der Internationalen Gesellshaft für Sexualforschung wochentags von 8 bis 1 Uhr im Kongreßbureau (Santtätsrat Dr. Moll, Kurfürsten- damm 45) zu erhalten. Hier werden aurß alle fonstigen Anfragen

mündli oder \chriftlich erledigt.

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Bäufte unter der Blattlaus zu leiden hatten. Die Kirsch enernte ist in vollem Gange; sie ist im allgemeinen gut. Jn Johannis-, Stachel- und Himbeeren ist das Erträgnis sogar ein fehr er- giebiges. (Bericht des Kaiserlichen Generalkonsulats in Antwerpen vom 11. d. M.)

Gesundheitêwesen, Tierkrankheiten und Absverrung®- maßregeln.

Das Kaiserlihe Gesundheitsamt meldet den _Ausbruch der Maul- und Klauenseuche vom S{hlachtviehhof in München am 16: n De

TUrb et. Der internationale Gesundheitsrat in Konstantinopel hat folgende Quarantäneverfügungen erlassen: } E Die Herkünfte von Cherfon unterliegen einer ärztlichen Untersuchung bei der Ankunft im ersten türkishen Hafen, wo si ein Sanitätsarzt befindet. . Die Basforah verlafsenden SchifFe unterliegen der Entrattung im Lazarett von Salahieh nah der Löschung ihrer Ladung und vor dem Einnehmen neuer Ladung. Diese Schiffe unterliegen ferner außer der früher angeordneten ärztlihen Unterfuhung noch der vorschrifts- mäßigen Desinfektion, deren Ausführung die Zeit von 24 Stunden nicht überschreiten \oll, tn einem Lazarett oder tn einer Sanitäts- station der Türket. Aegypten. Der internationale Gesundheitsrat in Aegypten hat bes{lossen, auf Herkünfte von Beirut das Pestreglement in An- wendung zu bringen.

St. Pétersbürg, 17. Juli (W.D BXi Nach amtlicher Meldung vom 15. Juli wurden in drei Kreisen des Gouvernements Podolien neunzehn Cholerafälle festgestellt. Im Gouverne- ment Astrachan find vom 25. Mai bis zum 15. Juli 46 Pest- fälle, von denen 42 tödlih verliefen, vorgekommen.

Verkehrswesen.

In Olama in Kamerun ist eine Telegraphenanstaält für den internationalen Verkehr eröffnet worden. Olama liegt am Njong- flusse zwischen Lolodorf und Jaunde. Die Wortaebühr für Tele- gramme nach Olama ist dieselbe wie nach Duala. Ste beträgt gegen- wärtig 3 M 65 4. E

Infolge Blockierung des dominikanischen Hafens Puertko- Plata können bis auf weiteres Postpakete dahin sowte nah Orten, für die Puerto-Plata als Eingangshafen dient, zur Beförderung nicht mehr angenommen werden,

Verdingungen. i (Die näheren Angaben über Verdingungen, die beim „Rei{s- unh Staatsanzeiger“ ausliegen, können in den „Wöchentagen in dessen Expedition während der Dienststunden von 9—s3 Uhr eingesehen werden.)

Argentinien.

3. November, 3 Uhr Nachmittags: Chefbureau der Verwaltungs- abteilung in Buenos Aires. Lieferung von Uniformstoffen usw. für die hauptstädtishe Polizei. Näheres im Bureau der „Nach- richten für Handel, Industrie und Landwirtschaft“, Berlin NW. 6, Lutfenstraße 33/34,