1914 / 168 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 20 Jul 1914 18:00:01 GMT) scan diff

Ministerium der geistlihen und Unterrichiss- angelegenheiten.

Königliche Friedrich Wilhelms-Universität.

Bekanntmachung.

Das Verzeichnis der Vorlesungen an der hiesigen Universität für das am 16. Oktober 1914 beginnende Wintersemester 1914/15 ist von heute ab bei dem Ober- pedell im Universitätsgebäude für 50 S zu haben.

Berlin, den 18. Juli 1914. :

Der Rektor: Plan.

Ministerium des Jnnern.

Die bisherigen außeretatsmäßigen wissenschaftlihen Mit- lieder der Königlichen Landesanstalt für Wasserhygiene in Bexlin-Dableim Regierungsbaumeister Silber und Dr. med. Bürger sind zu etatsmäßigen Mitgliedern der Anstalt ernannt worden.

Verzeichnis der Vorlesungen N an der Westfälishen Wilhelms-Universität in Münster

für das Winterhalbjaxhr 1914/15 vem 15. Oktober bis 15. März.

Die arabischen Ziffern geben die Stundenzahl an. Das g. (gratis) bedeutet, F die Vorlesung unentgeltlich ist. tgl. = tägli.

Katholish-theologishe Fakultät.

Mausbach: Moraltheologie 11, 4; Apologetik: Die göttliche Sendung und Würde Christi, 2 g.; Moraltheologishes Seminar 1 g. Hüls: Homiletik 11, 2; Liturgik des Meßopfers, 2 g. ; Homiletisches Seminar, 1 g. Hie: Wohlfahrtépflege und Charitas, 2 g.; Wejen und Ziele der modernen sozialen Frage, 2 g. Diekamp: Die Lehre von Gottes Wesen und Eigenschaften, 4; Das Buß- fakrament, 1 g.; Dogmatishes Seminar, 1 g Engelkemper: Die messianischen Weissagungen, 3; Erklärung des Propheten Zacharias, 1 g. ; Alttestamentliches Seminar, 1 g.— Grevin g: Kirchen- geshichte des Mittelalters T, 4; Ktrchengeshichilihes Seminar, 2 g. Meiner: Die Gleichnisse Jesu, 3; Der Völkerapostel Paulus, 1 g.; Neutestamentlihes Seminar, 1 g. Lux: Kirchenrecht II1, 3; Eherecht, 2 g. ; Kirhenrehtlihes Seminar, 1 g. Baut: Die Lehre von der Schöpfung und Erlösung, 4; Quellen und Aufgaben der dogmatishen Theologie, 1 g. Dörholt: Metaphysik T1, 2; Das apostolishe Symbolum, 1 g.; Metapkbysische Uebungen, 1 g. Schmidlin: Patrologie, 2; Einführung in die Missionswissenschaft, 92 g.; Das Christianisierungswerk in China, 1 g.; Missionsroisjenshaft- lies Seminar, 2 g. Dölger: Die Naturreligtonen Afrikas, 1; Christusbilder des Altertums, 2 g.; NReligionsgeschichtlihe Uebungen, 1 g. Vrede: Einleitung in das neue Testament Il, 2 g. Struker: Der Gottesbeweis in Dogmatik und Dogmengeschichte, 1 g. Schreiber: Uebungen zur kirchlihen Nechtsgeschihte, 2 g. Cortner: Der Accentus, 1 g.; Charakteristik der Kirchentonarten, 1 g.; Der traditionelle Choral 1 g.

Evangelish-theologishe Fakultät. i E

Smend: Praktische Theologie 1, 5; Auslegung synoptischer Gleichnisreden S 1 X Katechetishes Seminar, 1 g. ; Homiletisch- siturgisdes Seminar, 2 g. Letipoldt: Erklärung des I. Korinther- briefes, 4; Neutestamentlihe Theologie, 5; Neutestamentliche Uebungen im Seminar, 2 g. Rothstein: Erklärung ausgewählter Psalmen, 4; Alttestamentlihe Theologie, 5; Erklärung kleiner nachexilischer Prophet-n, 1 g.; Hebräish für Anfänger, 3; Aliteftamentliches Se- minar, 2 g. Grüßmacher: Kirhengeshichte 1V. Teil, 4; Sym- bolik, 4; Kirehengeshichtliches Seminar, 2 g. Heim: S Ï, 4; Christentum und Naturwissenschaft, 2; Systematishes Seminar, 2 g. Glawe: Kirchengeshichte Il. Teil, 4; Dogmengeschichte, 4; Fesvs im 19. Jahrhundert, 1 g. ; Kirchengeschichtlihes Seminar, 2 g. Simon: Moderne Denker in ihrer Stellung zur Religion, 1 g.

Nechts- und Staatswissenschaftliche S U Erman: Pandektenexegese, mit Krückmann, 2; Nömisch - reht- lies A g.; Bürgerliches Recht, Allgemeizer Teil, 4; Konversatorium über Sachenreht, 2; Uebungen für Anfängec im Bürgerlihen Recht, 2; Uebungen in Anfertigung von Klausuren im Bürgerlihen Recht, 3; Bodenrecht und Bodenkredit in unserem städtishen Stedlungswesen, 1. Krückmann: Shuldrecht, 4; andektenexegese, mit Erman, 2; Uebungen in Klausuren, mit Gene 3; Konversatorium über Bürgerliches Recht, Allgemeiner Teil, 2; Konversatorium über Erbrecht, 2; Einführung in den Prozeß und Gerichtsfursus, Besuch von Gerichtiverhandlungen mit nach- folgenden Besprehungen, Amtsgericht, Landgericht, Kaufmanns- und Gewerbegeriht, Kreië-, Bezirksautss{huß, WPBersicherungs-, Dber- versicherungsamt, 2; Internationales Privatrecht, 1; Bürgerlich- rechtlihes Seminar, 1 g. Jacobi: Handelsreht, 4; Recht der Handelsgesellschaften, 1 g.; Recht der Wertpapiere und Wesel- recht, 2; Handelsrehtspraktikum, 2; Konvpversatorium über Schuldrecht, 2; Zivilprozeß- und Zivilrehtépraktikum, 2. Rosenfeld: Staatskirhenrechtlihe Uebungen und Besprechungen, 1 g.; Zivilprozeß T. 4; Zivilprozeß 11, 4; Strafrecht (vorwiegend all gemeiner Teil), 4; Oeffentlich-rechtlihe Klausurardeiten, mit Lukas, 2; Konversatorium über Zivil- und Strafprozeß, 2; Strafrechtliches Seminar, für Fortgeschrittene, 1 g. His: Geschichte der deutschen Rechtéquellen, 1 g.; Deutsche Rechtsgeichichte, 4; Lektüre deutscher Rechtsquellen mit Konversatortum über deutsche Rechtsgeschichte und deutsches Privatre{cht, 2; Völkerrecht, 3. Schmöle: Finanz- wissenschaft, 4; Praktische Nationalökonomte, 4; Uebungen im Seminar für Volkswirtschaft und Verwaltung: Hauptabteilung a, 2 g. Lukas: Ausgewählte Kapitel aus dem deutschen Staatsrecht, 2 g; Allgeweines, deutshes und preußishcs Staatsreckt, 4; Rechts- entwidlung in Preußen, 2; _Oeffentlich-rechtlihe Klausurarbeiten, mit Rosenfeld, 2; Oeffentlich - rechtiihes Seminar, 1 g. Plenge: Theoretishe Nationa! ökonomie, 4; Uebungen im Seminar für Volkswirtschaft und Verwaltung: Proseminar, 2; Hauptabteilung þ, 2 g.; Zeitungépyraktikum, 2. Naendrup: Grundzüge des deutschen Privatrechts, 4; Uebungen im Bürgerlichen Recht für Borgeschrittene, 2; Kolonialrecht, 1 g. Thomsen: Strafprozeß, 4; Strafrechts- proktikum, 2; Ueber Verbrechenbekämpfungsrecht, 1 g.; Strafrecht- lid? Klausuren, 2. Krüger: Sprachlihe Einführung tin die Quellen des römischen Rechts, 3; Konversatorium über System und Geschichte des römischen Rechts, 2; Sachenret, 4; Ausgewählte Lehren des B. G.-B., 1 g. Ebers: Verwaltungsreht, 5; Kirchen- recht, 5; Einführung tin die Rechtsraissenschaft, 4; Konversatorium über öffentlides Recht, 4; Kirchenrehtlihes Seminar, 1. Bess erer: Gerichtlihe Medizin, 1 (mit Demonsirationen und Ob- duktionen, g.), 1; Bekämpfung ansteckender Volkskrankheiten, 1 g. Többen: Lest nur im Semmersemester.—Poet\ch: Verkehrörecht, besonders Eisenbahnrecht, 2; Streifzüge durch die neuere deutsche Rechisgeschichte, 1 g. Busz: Einführung in das englische Recht, 1 g. ; Konversatorium über Familienreht, 2; Staatsbürgerkunde, 2. „Molitor: Urheber- und E1finderreht, 1 g- Rasch: Die Organi- fation und Verwaltung der Großbetriebe des Warenhandels und der Fnduftrie, 2; Allgemeine Bilanzanalyse und Bilanzaufstellung (mit \criftlihen Arbeiten), 1; Uebungen im Staatsrolssenschastlichen Scminar: Bilanzen und Finanzen typisher Großunternehmungen, 1

Philofophische und Naturwissenschaftliche E ittorf: Lest nicht. Stahl : Liest niht. Salkows ki: ie lebenie, 5; Organische Chemie, 11. Teil; Zyklische Veér- kindungen, 2 g.; Chemisches Praktikum: a. für Anfänger (chemische Analyse); b. für Vorgeschrittene, 35; c Anleitung zu wissenschaftlichen Arbeiten mit Ley, 35; d. für Mediziner, mit Kaßner und Ley, 6.

Killing: AnalytisGe Geometrie 11, 4; Determinanten und

niedere Algebra, 2; Transformationsgruppen, 2; Uebungen des Matt omutisón Unterseminars, 2 & NVebungen zur analytishen Geometrie, 1 g. Seetck: eshichte der römischen NRe- ublik, 4; Uebungen in der Interpretation des Tacitus, 2 g. M abtesen: Liest nicht. Lehmann: Liest nicht. Sonnen- burg: Einführung in das Studium des Plautus und Erklärung der Menaechmi, 4; Philologishes Seminar 1, 2 g. König: Äünlet- tung zu wissenschaftlihen Arbeiten und Untersuchungen auf dem Ge- biete der angewandten Chemte, mit Bömer, 40 g. Busz: Mine- ralogie 11, 3; Petrographie Il, 2; Mineralogishe und petro- graphishe Uebungen, 2; Anleitung zu selbständigen Uebungen, 30 g.; Mineralogisch - geologisches Kolloquium, mit Wegner, 1. Wünsch: Philologisches Seminar 1, 2 g.; Griechisch und römishe Literatur von Tiberius bis Commodus, 4. von Liltenthal: UVifferential- und Integralrehnung 11, 4; Krüin- mungstheorie der Kurven und Flächen, 4; Uebungen zur Integral- rechnung, 1 g.; Uebungen des mathematischen Oberseminars, 2 g. Fostes: Das Nibelungenlied, mit Erklärung ausgewählter Ab- s{nitite, 3; Deutsche Metrik und Poetik, 2; Deutsches Profeminar, 2 g.; Vebungen im ordentlichen germanisttischen Seminar, 2 g. Meister: Allgemeine Verfassungsgeschichhte aermanischer und romanisher Staaten im Mittelalter, 4; Urkundenlehre, 2; Historishes Proseminar, 2 g. Spannagel, . Branden- burgisch - preußishe Geschichte, 4; der deutsch - französische Krieg 1870/71, 1 g.; Uebungen zur neueren Geshichte, 2 g. Ehrenberg: Deutshe Malerei und Plastik vom 14. bis 16. Jahr- hundert, 2; Rom, 1 g.; Kunftgeschichilihe Uebungen, 1 g.; Denkmal- pflege, 1 g. G. Schmidt: Experimentalphysik (Elektrizität und Optik), 5; Physikalisches Praktikum füc Anfänger, mit Szivessy, 3 und 6; Phbyfikalisches Praktikum für Fortgeschrittene, mit Konen, 45; Physikalishes Seminar, mit Konen und Szivefsy, 1. Ballowiß: Systematishe Anatomie des Menschen, 1, 5; Präparierübungen, 30; Zellen- und Gewebelehre, 3; Der Urogenitalapparat des Menschen, 1;

. Änatomische Demonstrationen, 1; Anleitung zu selbständigen wissenschaft-

lien Untersuchungen (für Geübtere), tal. außer Sa. g. Nosemann: E ieorsnentalpütolote 11, 5; Physiologie der Sinnesorgane, 2; Physiologisches Praktikum, mit Frummacher, 4; Physiologisch-cchemisches Laboratorium, für Fortgeschrittene, tgl.; Anleitung zu selbständigen wissenshaftlihen Arbeiten, tgl.; Ueber deu Bau und die Funktionen des Zentralnervensystems, 1 g. Koeppy: Denk- mälerkunde 11, 3; Ueberblik über die Geschichte der antiken i Scchwering: Die de teratur vom Ausgange des Mittelalters bis Goethe, 3; Die deutsche Lyrik seit Goethe, 1; Die Blütezeit der spanischen Literatur im 16. und 17. Jahrhundert, 1 g.; Germanistisches Seminar, 2 g.; Germanistishes Proseminar, 1 g. Hoffmann: Historische Syntax der deutshen Sprache, 4; Die griechische Dialekt- dihtung mit Erklärung ausgewählter Stücke aus Sappho, Pindar und Semontdes, 2; Sprachroissenschaftliche Uebungen, 1 g. Becher: Einfübrung in die Philosophie dur ihre Geschichte, 3; Uebungen zur geschichtlihen Einführung in die Philosophie, im Anschluß an die Vor- lesung, 1; Im philosophishen Seminar Abt. B: Psychologisches Kolloquium mit Goldschmidt, 1 g.; Selbständige Arbeiten mit Goldshmidt, nach Vereinbarung g. Metinardus: Klima- tologie, 3; Wirtschzftägeographie, 2; Geographische Uebungen, 2 g. Keller: Literatur des 17. und 18. Jahrhunderts, 3; Gnglische Metrik, 2; Englishes Semtnar 2 g. Grimme: Hebräische Grammatik, 2; Keilschriftlehre 1, 2; Syrische Uebungen (nach der Chrestomathie von Gismondi), 2; Babylonisch-afsyrishe Geschichte, 1 g.; Uebungen im orientalishen Seminar: a. Der hebräishe Text des Jesus Sirach, 1 g.,, b. Das 2. Buch des Herodot, 1 g. Wiese: Historische Lautlehre des Französischen, 3; Entwicklung des ranzösishen Dramas, 2; Romanishes Seminar, 2 g. Geyser: \y@ologie, 4; Die Philosophie Kants, 2; Besprehung der ethischen Schriften Kants, 1g. Ste Il: Spezielle Zoologie I1, 3; Die tierishen Parasiten des Mepschen, für Mediziner und Natur- wissenschaftlec, 1; Die moderúe Abstammuúngslehre, 1 g.; gishes Seminar: (Vorträge äd“ Literaturbesprehungen: Stempell und Thienemann, 1; Museums- und Sammlungstechnik: Stempell, 3; Bestimmungsübungen: Thienemann, 2); Tierphysioloatshes Prak- tikfum, 3, und Nachmittags in Stunden nach Vereinbarung ; Anleitung zu selbständigen wissenschaftlihen Untersuhungen. Daenell: Allgemeine Geschichte im 19. Jahrhundert, 4; Der Panamerikanismus und die europäische Politik, 1; Die englische Kolonialpoliti? vom 17. Jahrhundert bts zur Gegenwart, 1; Hiîto- rishes Seminar, 2 g. N. N.: Systematische Kotanik, 5; Mikco- \kopischer Kursus, 3. Philippi: Historische Uebungen, 1 g. Cauer: Ueber die Komposition von Homers Jlias, 2; Pädagogische Zeit- und Streitfragen, 1; Phikologishe Uebungen, 1 g. Plaß- mann: Die Fixsterne, 2 g.; Zeitrechaung und Kalenderkunde, 2 Methodik des Unterrichts in der mathematischen Geographie und elementaren Astronomie, 1; Uebungen im Beobachten und Rechnen, nach Zeit und Gelegenheit g. Kaßner: Maßanalyse, 1 g.; Organische Chemie, mit besonderer Be- rücksihtigung der Medizin und Pharmazie 4; KoUloquium über pharmazeutische Präparate und die Gegenstände des deutschen Arznei- buches, 1; Ausgewählte Kapitel der chemisckchen Technologie, mit be- sonderer Berücksichtigung der Analyse technisher Gase, 1; Phar- mazeutisch-chemishe, maßanalytische und torxikologische Uebungen im Laboratorium; Darstellung chemisher Präparate, Gasanalyse; An- leitung zur Bearbeitung selbständiger wissen s{aftlicher oder technischer Aufgaben, 25; Chemisches Praktikum für Mediziner, mit Salkorosfi und Ley, 6. Einenkel: Liest nicht. Konen: Theorie der Elektrizität und des Magnetismus, 4; Uebungen zur Vorlesung über Elektrizität und Magnetitmus, 1 g. ; Physikalisches Praftikun (für Fortgeschritiene), mit G. Schmidt, 45; Physikalishes Seminar, mit G. Schmidt und Szivessy, 1 g.; Ausgewählte Kapitel der neueren Physik, 1 g. Münscher: Die griechische Geschichteshreibung in der klassishen und helleristishen Zeit, 4; Philologisches Seminar: 11, Fsokrates’ Areopagitikos, 2 g.; 111, Griechishe Süils- übungen (Cornelius Nepos), 1; Fabeln des Phaedtus, 1 g. Ley: Einleitung in die physikalishe Chemie, 2; Anwendung der Spektroskopie auf chemische Probleme, 1 g. ; Uebungen in Demons- strationsversuchen (chemisher Teil), 3; Anleitung zu selbständigen wissenschaftlihen Arbeiten, mit Salkowskt, 35; Chemisches Praktikum für Mediziner, mit Salkowski und Kaßner, 6. Tobler: Pharma- Tognosie, 2; Mikroskopische Untersuhung von Drogen und Drogen- pulvern, 4; Pflanzenökologie, 1; Kapitel der wirtshaftlißen Botanik, 1 g.; Sterilisationstehnik für Apotheker, in noch zu bestimmenden Stunden. Wegner: Palaeontologie, 3; Geologische Uebungen, 2; Mineralogisch - geologis@es Kolloquium, mit Busz, 1 g.; Geo- logie der Kolonien, 1; Anleitung zu geologishen Ar- beiten, tgl. g. R. Schmidt: Sansfrit - Grammatik I, 2; Sanékiit-Uebungen I1, 2 g.; Einführung in das Prakrit (Lektüre des Karpüramañßijart), 2; Veda-Lektüre, 1 p.; Avesta-Grammatik, 1. Böômer: UAnalytishe Chemie (Organischer Teil), 1; Herstellung, Zusammenseßung und Verfälschung der Nahrungtmittel, verbunden mit Besichtigungen einschlägiger Betriebe, 2 g.; Anleitung zu wissen- schaftlichen Arbeiten und Untersuhungen auf dem Gebiete der ange-

Baukunst , L _Archäologisbes Seminar, 2 g. utshe Li

der Medizin, 1 g.; Allgemeine ärztlihe Technik und Krankenpflege, 1d A Apffelslacdt: Poliklinik für Zahn- und Mundkrankheiten, 5; Kurse der zahnärztlihen Technik, 30;

Munkkrantheiten, I, 3. Vandenhoff:

Krummachzr: Harn und Harauntersuhung, 1;

Physiologie für Studierende der Z Lehramts, 2; Physiologishes Praktikum, 16. Jahrhunderts, 2.

und Vermeer a Delft, 2;

lie Uebungen, 1. Koppelmann: Logik und Erkenntnlslehre, 4

wandten Chemie, für Fortgeschrittene, 40 g. Arneth: Geschichte

une L gs. Ma c ilfunde, 30; ärztliche Materialienkunde, 1; Zahn- un Zahnheilkunde, 83 Zahnärztlih Srbrltscde Grammatik 11, 3; Hebräische Uebungen, 1; Aramäische oder syrishe Uebungen, 1 g. ; Grundzüge der ablheilkunde und des höheren mit Mole bte Z S iß-Kallenberg: Quellen und Literatur zur. Ges e de O e S n E Die g A i e Malerei, mit befonderer Berücksichtigung von Franz Hals, Rembran

U j Titian und Tinioretto, 1; Kunstgeschicht-

Das Gewissen und seine Entstehung, 1. Brodersen: Knochen- und Gehe 3; Situs viscerum des Menschen, 2. Voigt : Liest nicht Gottlob: Kaisertum und Papsttum in der 2. Hälfte des Mittel- alters, 2; Historishe Uebungen, 2 g. Hielscher: Geschichte der griechis{hen Philosophie bis zum Beginn der mittelalterlichen, 4; Die Glanzzeit der deutshen Philosophie, 2. Thienemann: Tier- eographie, 1; Zoologishes Seminar (Vorträge und Literaturs E eiicehanaen: Stempell und Thienemann, 1; Véusjeums- und Samm- lungstehnik: Stempell, 3; Bestimmungsübungen : Thienemann, 2). Witte: Ovid, 2; Griehisher Anfängerkursus 1, 3; Griechischer Anfängerkursus 11, für Fortgeschrittene, 2; Lateinischer Anfänger- furfus I, 2; Lateinisher Anfänge: kursus 11, für Fortgeschrittene, 2. Timpe: Graphische und numertshe Methoden der Algebra und Ana- lysis, 2; Graphische Statik, 2; Uebungen zur graphischen Statik, 2 g.; Uebungen zur Ausgleichung der Beobachtungsfehler, mit Schewior, 1 g. e Braun: Geschichte der Philosophie von der Renaissance bis Kant, 3; Gesamtgeschihte der Pädagogik, 2; Einführung in die Naturphilosophie, 1; Philosophie der Kunst, 1. Kahrstedt: Geschichte der griehishen und makedonischen Staaten seit Alexander, 3. Heilbronn: Physiologie der Neizerscheinungen im Pflanzenreih, 2. Erhard: Bewegungspdbysiologie der Tiere, mit besonderer Berücksichtigung des Flugproblems, 1. Kluckhohn: Geschichte des neueren Romans, vorwiegend in Deutschland, 2; Mittelhochdeutshe Uebungen mit literar- und fultur- historishen Exkursen im Anschluß an „Meier Helmbreht“, 2. Goldschmidt: Einführung in die Sprachpsyhhologie, 1; Im Philosophishen Seminar Abt. B Psychologishes Kolloquium, mit Becher, 1 g. ; Anleitung zu selbständigen Arbeiten, mit Becher, nah Vereinbarung g. Szivessy: Vector-Analysis mit Anzwendungen auf physikalishe Probleme, 2; Prysikalishes Praktikum für Anfänger, mit G. Smidt, 3 und 6; Physikalisches Seminar, mit G. Schmidt und Konen, 1 g. Hase: Englisches Seminar, 2 g.; Englische Stilübungen, 2; Englische Konversations- und Vortragsübungen, 2; Phonetische Uebungen, 1. Mettlich: Schriftliche und mündliche Uebungen über auszewählte Kapitel der französischen Grammatik, 2; Französische. Sprech- und B oxrtragsübungen im Anschluß an die Lektüre von Augiers „Ls fils de Giboyer“, 2; Romantsches Seminar, 2 g. Niesfen: Musik- theoretishe Uebungen für Anfänger und Fortgeschrittene, 2 g-; Chor- gesangübungen, 2 g. Schewtor: Att der Beobachtungs- fehler, 2; Uebungen zur Autgleihung der Beobachtungsfehler, mit Timpe, 1 g.; Grundlagen der Landesaufnahme mit Einschluß der beiten in den Kolonien, 1. Sachse: Die Technik des Sprechens mit praktischen Vebungen, 2; Die Kunst des Vorirags, mit praktischen Uebungen, T0 Karst: Freies künstlerisWes Zeichnen und Malen, insbesondere

Porträtzeichnen nah lebenden Modellen, 2; Mathematisches Zeichnen für Anfänger und Fortgeschrittene, 3; Anatomische Zeichenübungen nah dem Sfelett, desgleichen Modellieren nah plastischen Modellen und Präparaten. Für Fortgeschrittene Aktzeihnen nah lebenden Modellen, 2; Tf aae t erv Ee und Tierzeihnen für Natur- wissenschaftler, Zeit nah Vereinbarung.

\ M uens Fechtunterriht im Säbel-, Napler- und Stoß- fechten, tgl.; Kontrafehten der Korporationen, tgl. ; Turnunterricht g. Niese: Tanzunterrichl. Schladißz: Neitunterricht.

Münster, im Juli 1914. Der Rektor der Universität A Spannagel.

Abgereist:

Seine Exzellenz der Präsident des Reichsbankdirektoriums, Wirkliche Geheime Rat Havenstein mit Urlaub.

Nichtamllicßes.

Deutsches Neid. VBreus:en. Berlin, 20. Juli 1914.

Während der weiteren Abwesenheit des Königlich bayerischen Gesandten führt der Legationsrat Dr. von Schoen die Ge- schäfte der Gesandtschaft.

Der Großherzoglih hessishe Gesandte Freiherr von Biegeleben u Berlin verlassen. Während seiner Abwesen- heit werden die Geschäfte der Großherzoglichen Gesandtschaft von der Königlich bayerischen Gesandtschaft geführt.

Der Präsident des Königlichen Ober-Landeskulturgerichts Dr. Metz ist vom Urlaub zurückgekehrt und hat die Dienst- geschäfte wieder übernommen.

Laut Meldung des „W. T. B.“ sind S. M. S. „Tsing- tau“ am 16. Juli in Wutschau, S&M. S. „Karlsruhe“ am 17. Juli in Kingston und S. M. Tpdbt. „S 90“ an dem- selben Tage in Chemulpo eingetroffen.

n der Ersten Beilage zur heutigen Nummer des ReiNg- und Staatsanzeigers“ wird die vom Reichseisenbahn- amt aufgestellte U ebersiht der Einnahmen der deutschen Haupt- und vollspurigen Nebenbahnen im Juni 1914 und seit Beginn des Rechnungsjahrs veröffentliht. Ein Auszug war bereits in der Nr. 166 vom 17. d. M. enthalten.

Oesterreich-Ungarn.

Der Kaiser Franz Joseph hat vorgestern in Bad Jl den gemeinsamen Finanzminister von Bilinski und den österreichish-ungarishen Gesandten in Bukarest Grafen Czernin und gestern Fen Erzherzog Friedrich in Audienz empfangen.

Großbritannien und Frland. Der König, der Fürst von Wales und der Premier- minister As quith sind vorgestern in Portsmouth eingetroffen und haben sich auf die Königliche Jacht begeben.

Ftalieu. Nach dem gestern über das Befinden des Herzogs von Aosta ausgegebenen Krankheitsberiht hält die leichte allgemeine Besserung an. Die Nahrungsaufnahme ist |be-

friedigend. Schweden.

Der Minister des Jnnern hat vorgestern einen Antrag auf Legung eines direkten Kabels Deutschland Schweden dem Reichstag vorgelegt. Wie „W. T. B. meldet, werden als Anteil für Schweden 360 000 6 unter der Voraus\sezung verlangt, daß Deutschland sih mit derselben Summe beteiligt.

I

Türkei.

Die griechische Gesandtschaft hat der Pforte vorgestern eine Note überreicht, in der eine eingehende Schilderung des Angriffs von Gendarmen auf mehrere Griechen auf der Jnsel Ergesonissi im Golf von Smyrna gegeben wird, bei dem zwölf Griechen, darunter sieben griechishe Untertanen, getötet worden sind. Jn der Noie wird die Bestrafung der Schuldigen und eine Entschädigung für die Familien der griechischen Staats- angehörigen verlangt.

Die Regierung hat der Deputiertenkammer die am 28. April 1914 provisorisch in Kraft gesezte und vom Finanzminister Dshawid Bei im Finanzexposé angekündigte Geseßvorlage unterbreitet, durch die dem Marinemini- sterium für Zwecke der Flotte außerordent liche Kre- dite im Betrage von aht Millionen Pfund bewilligt werden, die ihre Deckung in außerordentlichen Einkünften und in Samm- lungen des Flottenvereins finden sollen.

Jn der gestrigen Sizung der Kammer, der sämtliche Mit- glicder des Kabinelts beiwohnien, verlas der Minister des Innern Talaat Bei eine Erklärung, in der die Regierung ihr Programm entwickelt.

Nach dem Bericht des „W. T. B.* erinnert die Erklärung zu- nächst an die unglücklichen Verhältnisse, unter denen das Kabinett Mahmud Schesket Pascha die Regierung übernommen habe, fowte an die Bemühungen dieses Kabinetts sür die Vervollkommnung der

| Armee, den Abschluß wirtschaftliter Abkommen mit den Groß-

mächten, die dem Lande neue Etnkommen sihern würden, und den endgültigen Abs{chluß eines Uebereinkommens, von der die finanzielle Zukenst der Türkei abhänge, und erklärt, daß das jeßige Kabinett sich bemühe, die Politik Mahmud Schefkets auf denselben Grundlagen zu verfolgen. Die Erklärung erinnert sotann an die Wiedereroberung Adrianopels, deren moralische Wirkung viel größer gewesen set als ihre materiellen Vorteile, die das Land, dessen Prestige sh durch die Wirren und Niederlagen be- deutend verringert hâtte, zu der jeßigen verhältntsmäßig sehr bedeutenden Höhe emporgebracht habe, die bewtesen habe, daß die Armee, die man tn Zersezung begriffen wähnte, ibre patriotishen Eigenschaften bewahrt habe und thre mili- tärishe Che, die verloren gegangen war, wiederhergestellt habe. Die Erklärung teilt mit, daß die Verträge, die als Konsequenz der Kriege notgedrungen abgeschlossen wurden, der ammer vnterbreitet worden seien, und hebt hervor, daß diese Ver- träge die bürgerlihen und politishen Nechte der ottomanischen Unter- tanen, namentlich der Muselmanen, in den abgeiretenen Gebieten ge- währleisteien und die Existenz der muselmani)chen Gemeinden sicher- stellten. Die Erklärung zählt weiterhin die in Angriff genommenen Reformen auf, insbesondere das Gesetz über die Verwaltung der Wilajets, das auf der Ausdehnung der Machtbefugnisse beruhe, indem es den Generalräten die Befugnis zur Fassung von Beschlüssen, den Walis aber die Befugnis zur Ausführung dieser Beschlüsse gebe, ibnen die Verantwortung übertrage und die Einheit der Verwaltung des Landes sichere. Weiter wird auf die gerichtlihen Reformen ver- wiesen, insbesondere auf die Abänderung des Zivil- und Strafprozcß- verfahrens, die Errichtung von Friedensge: ichten, ferner auf die Vakuf- reforuien, die Schaffung einer Efkafbank, landwirtshaftliher Banken für Bodenkredit, landwirtshaftliher Wirtschaftsgenossenschaften vnd Volksbauken, und gesogt: „Die Hindernisse, die unsere Freiheit, Handelsverträge abzuschließen, beschränken, behindern leider die Véaß- nahmen unserer Regterung zur Förderung der heimishen Produktion. Deshalb haben wir es auch als hauptsächhlihste wirtschaftliche Aufgabe betrachtet, bei unseren Verhandlungen mit den Groß- mächten unsere Freiheit, die unser offenbares Recht ist, und die wir auf den inländishen wie auf den ausländisGhen Märkten wünschen, aufrecht zu erhalten“. Bezüglich des Finanzwesens bezieht sich die Erklärung auf das Erxposé des Finanzministers Dschawid Bei und zählt die Reformen im Unterrichtswesen sowie auf dem Geblet der Posten und Telegraphen auf. Betreffs der Armee sagt die Erklärung: „Da wir uns genötigt sahen, fo rasch als möglich die Auebildung und Erziehung der Armee zu vervollständigen, haben wir aus Deutschland eine sehr große und sehr wichtige Militär- mission becufen. Wir glauben erklären zu müssen, daß die Persönlich- keiten, aus denen die Mission besteht, ihre Bemühungen mit großem Pflichteifer entfalten, der volle Würdigung verdient.“ Die Regierungserklärung kündigt weiter die Wiederherstellung der Weh pflicht für alle Osmanen und die Verkürzung der Dienstzeit auf zwei Jahre an, um die Unzuträglt{keiten auszugleihen. die daraus für das Land in wirts{aftlißer Beziehung éntflekex könnten. Jn bezug auf die Flotte heißt es in der Grklärung : „Wir wissen, daß wir es, um unsere bedrohten Küslcn und Inseln zu verteidigen, als unsere vornehmste Pflicht betrachten müssen, den Bestand unserer Flotte zu erhöhen. Im Augenblicke, wo man unseren finanziellen Bankerott erwartete, haben wir uns zu einer bedeutsamen Finarzoperation entschlossen. Wir haben den Dreadnought „Sultan Oêman“ gekauft, ferner den Dreadnought „Reschadieh*“ bestellt und uns einige weitere Bestellungen gesichert. Wir haben ferner ein Abkommen mit den englishen Werften von Viers und Armstrong abgeschlossen, um unser Marinearsenal zu vervollständigen. Auf diese Weise können wir unsere maritimen Bedürfnisse befriedigen. Die zur Instruktion und Neorganisation unserer Flotte engagierten englishen Marinoffiziere arbeiten mit 1öblihem Cifer an der Ver- vollkommnung unserer Seestreitkräfte." In der Erklärung wird dann weiter auegeführt : „Wir entfalten unsere Kräfte zur Lösung der Inselfrage im Rahmen der Erklärungen und Versicherungen, die in der Thronrede enthalten find. Unsere Beziehungen zu den befreundeten Großmächten sind nach wie vor berzlih, und dank der Beweise fricdlihen Einvernehmens, die von allen Seiten geliefert werden, dürften sie sch weiter in diesem Sinne cntwickeln. Unsere wiederhergestellten diplomatishen Be- ziehungen mit den Nachbarstaaten {reiten auf dem Wege der Besse- rung fort." Die Erklärung {ließt mit der Mitteilung, daß die Negterung ih so bald wie möglih um den Bau der Schienenwege bemühen werde, deren Konzessionen bereits vergeben feien, und daß sie ferner für die Ausführung von Bewässerungsanlagen sorgen werde, damit das Land trstand geseht werde, in der Zivilisation fortzu- schreiten. Schließlich wird noch eine Verfassungéänderung angekündigt, durch die ein besseres Gleichgewicht zwischen den politishen Gewalten hergestellt werden foll.

Die Kammer nahm mit 213 gegen eine Stimme eine Tagesordnung des Jnhalts an, daß die Erklärung der Regierung Vertrauen verdiene und die Kammer zur Tagesordnung übergehe.

—, Jm Senat verlas der Finanzminister D\hawid Bei die Negierungserklärung, zu der mehrere Redner das Wort nahmen. Am Schluß der Sizung \prah der Senat seinen Dank und seine Genugtuung über die Erklärung aus.

Griechenland.

Der Minister des Aeußern hat der italienishen Gesandt- schaft in Athen mitgeteilt, daß ein griehisher Torpedoboots- gerstörer am Freitag nah Sasseno abgegangen ist, um die dortige SUGUAe Garnison abzuholen.

Den Mächten hat die griechishe Regierung vorgestern mit- geteilt, daß die Räumtkng der Jnsel Sasseno voll- zogen sei.

Bulgarien.

In der Nacht zum Sonnabend hat sih an der bulgarisch- rumänishen Grenze wiederum ein Zwischenfall ereignet. Nach einer von der „Agence Bulgare“ veröffentlichten

Depesche an das Kriegsministerium is der bulgarische Posten beim Dorfe Kutuklu in der vorgestrigen Nacht von 47 bewaffneten rumänishen Soldaten angegriffen worden, wobei ein Wachsoldat getötet wurde. Die Rumänen er- öffneten sodann ein lebhaftes Feuer auf den Posten selbst, töteten einen Korporal und einen anderen Soldaten, ver- wundeten einen dritten Soldaten und bemächtigten sih eines vierten, den sie fortführten. Hierauf zogen fih die Rumänen e und nahmen Effekten mit. Gegen 3 Uhr Morgens lehrten einige rumänische Soldaten zum Posten zurück, wurden jedoch von bulgarischen Soldaten bemerkt und durch Gewehr- feuer zum Rückzuge gezwungen.

Der Kriegsminister hat in der Sobranje eine Vor- lage eingebracht, durch die die Militärverwaltung ermächtigt werden soll, von Zeit zu Zeit sämtlihe vom Militärdienst Befreiten bis zum Alter von 46 Jahren, soweit sie

befunden würden, einzuberufen. Die Zahl der vom Militärdienst Befreiten beträgt 20 000. Wie „W. T. B.“ meldet, wird in

- der Begründung zur Vorlage erklärt, daß diese Maßnahme sich

deshalb als notwendig erweise, weil man während des leßten Krieges hat feststellen können, daß eine große Anzahl von Taug- lichen zu untergeordneten Diensten verwendet worden ist, während zahlreiche Kranke sich bei der Truppe befanden und von dieser verpflegt werden mußten.

Die oppositionellen Gruppen mit Ausnahme der Sozialisten haben gestern vormittag nah einem öffentlichen Play in Sofia eine Protestversammlung gegen die Anleihe einberufen, die aber wegen einer Schlägerei, bei der mehrere Personen leichte Verleßungen erlitten, aufgelöst wurde.

Albanien.

teldungen des „W. T. B.“ zufolge haben die Auf- ständischen eingewilligt, auh mit den Gesandten Deutschlands und Oesterreih-Ungarns zu verhandeln. Sie haben ihnen Briefe gesandt, in denen sie eine Zusammenkunft für den 22. d. M. vorschlagen.

Der holländische Hauptmann Fabius hat infolge von Bemerkungen, die der Fürst ihm gegenüber bei einer Be- sichtigung der Verteidigungswerke gemacht hat, den Abschied genommen.

Jn Valona eingetroffenen Nachrichten zufolge haben die Epiroten beschlossen, den Vormarsch nicht fortzuseßen, sondern sih auf die epirotishe Grenze zurückzuziehen. Mit Ausführung dieses Beschlusses ist bereits begonnen worden.

f [Jn der vorgestrigen Nacht ist der Hauptmann Ghirardt mit 800 Freiwilligen und zwei Maschinengewehren von Valona aufgebrochen, um gegen die Aufständischen zu marschieren, die jenseits des Wojußa ein Lager bezogen haben. Aus dem Innern des Landes treffen beständig Flüchtlinge ein.

Amerika.

Das diplomalische Korps in Mexiko hat vorgestern den neuen Präsidenten Carbajal durch seinen Doyen, den spanischen Gesandten, im Nationalpalast begrüßen lassen. Der Gesandte gab in einer Ansprache, wie „W. T. B.“ meldet, der Hoffnung Ausdruck, daß Mexiko endlih dem Frieden \ih nähern möge, den das diplomatishe Korps ernstlih ersehne und der für Mexiko nötig sei. Der Präsident erwiderte, er verfichere dem diplomatishen Korps, daß er keine Mühe scheuen werde, das patriotische Ziel zu verwirklichen, daß der Frieden in Mexiko hergestellt und infolge davon die Vereini- gung aller Mexikaner durchgeführt werde.

Der General Pascal Orozco hat obiger Quelle zu- folge nördlih von Aguas Calientes mit 4000 Mann eine neue Revolution gegen die Bundesregierung begonnen. Er wird vom General Francisco Cardenas unterstüßt, der sich bereit macht, in den Staat Michoacan einzudringen.

DerDampfer „City of Tampico“, der die norwegische Flagge führt, ist gestern von den Konstitutionalisten angehalten worden, als er von Tampico nah Galveston abfahren wollte. Der Grund war die Weigerung des Kapitäns Odjfell, den rüheren General der mexikanishen Bundestruppen Juan Zas8quez und seine zwei Begleiter auszuliefern. Die Kon- stitutionalisten behaupteten, daß Vasquez und seine Begleiter an einem Gelddiebstahl beteiligt gewesen seien. Vasquez wandte dagegen ein, daß die Konstitutionalisten diese Beschuldi- gung erfunden hätten, um ihn verhaften und erschießen zu können. Der Kapitän Odjfell trat ihm hierin bei und bat den Admiral Mayo um Schutz, der diesen aber mit der Be- gründung ablehnte, daß die Behörden von Tampico innerhalb ihrer Befugnisse handelten. Da der Kapitän auf seiner Weige- rung beharrte, Vasquez auszuliefern, wird das Schiff noch im Hafen festgehalten.

Statiftik und Volkswirtschaft.

Die Zentralauskunftsstelle für Auswanderer in Berlin (W. 35, Am Karlsbad 10) hat im zweiten Viertel- jahr 1914 (vom 1. April bis 30. Juni) in 6053 Fällen kostenfrei Auskunft an Auswanderungslustige erteilt, und zwar in 4939 Fällen {riftlitze und in 1114 Fällen mündlihe. Beantwortet wurden insgesamt 8530 Anfragen über die verschiedenen Auswanderungs- gebiete. Davon bezogen si 4288 auf die deutschen Kolonien, und zwar auf Deutsch Südwestafrika 1520, auf Deutsch Ostafrika 984, auf Kamerua 161, auf Togo 54, auf Samoa 74, auf Kiautschou 74, auf Deutsch Neugutnea 110, auf die afrikanishen Kolonien im allgemeinen 235. Unter den fremden Auswanderungsgebieten steht Argentinien mit 576 Anfragen an der Spitze; dann folgen Canada mit 501, die Vereinigten Staaten von Amerika mit 459, Südbrasillen mit 383, Mittelbrasillen mit 257, Chile mit 106, Brasilien im allgemeinen mit 94, die Türkei mit 88, Niederländish Indien mit 86, China mit. 72, Ruß- land mit 69, British Indien mit 58, der Südasrikanishe Bund mit 48, Paraguay mit 43, England mit 40, Nordbrasilten mit 35, Sibirien mit 34, Bolivien und Oesterreihß-Ungarn mit je 30, Neusüdwales mit 28, Neuseeland mit 27, Guatemala, Peru und Frankreich mit te 25, Numänien mit 24, Bulgarien und Spanten mit je 23, Aegypten, Queensland und Serbien mit je 22, Mexiko und Victoria mit je 21, Japan mit 20, Venezuela mit 18, Ecuador und Albanien mit je 16, Der Rest verteilt sich auf Costarica, Haiti, Co- lumbten, Cuba, San Salvador, Uruguay, Westindien, Abessinten, Algerien, Belgisch Kongo, British und Portugtesisch Ostafrika, Britisch, ras, Portugiesisch und Spanisch Westafrika, die Kanarischen Inseln, Liberia, Marokko, Tripolis, Tunis, Hongkong, Persien, Siam, Nord-, Süd- und Westaustralien, Tasmanien, die Ftdscht-, Freundschafts- und Salomons-Inseln, Belgien, Dänemark, Griechenland, Italien, die Niederlande, Norwegen, Portugal,

Schweden, die Schwetz usw.

durch ärztlihe Untersuhung als zum Militärdienst tauglich.

Von den 3795 Anfragen, die ihr Alter angaben, waren 472 wentger als 20 Jahre, 2379 20 bis 30, 733 30 bis 40, 176 40 bis 50 und 35 über 50 Jahre alt; und von den 5364 Fragestellern, die Angaben über ihren Personenstand machten, waren 4241 ledig, 1078 verhetratet und 45 verwitwet.

Nach dem Berufe waren unter den Anfragenden am stärksten die Kaufleute, Handwerker und Landwirte vertreten. Von den An- fragenden bezeihneten \fich 198 als mittellos, während mehr als 1100 über Kapital, zum Teil über ret erhebli&je Summen verfügten, ¿- B. 63 über 10000 4, 20 über 15000 4, 26 über 20 000 Æ, 17 über 25 000 Æ, 21 über 30000 4, 13 über 50000 4, 7 über 100 000 4, 3 über 400000 4 usw. ¿

Von den Anfragenden kamen aus Preußen 3389, und zwar aus Brandenburg mit Berlin 1343, aus der Rheinprovinz 415, aus Wests falen 306, aus S{hlesien 226, aus Hannover 188, aus Sachsen 175, aus Ostpreußen 169, aus S{leswig-Holstein 156, aus Hessen- Nassau 153, aus Westpreußen 95, aus Pommern 84 und aus Posen 72. An der Spitze der übrigen Neichsteile steht Elsaß-Lothringen mit 488 Anfragen; dann folgen da Königreih Bayern mit 468, Sachsen mit 375, Württemberg mit 254, Baden mit 184, Hamburg mit 144, Hessen mit 70, Bremen mit 52, das Herzogtum Braunschweig mit 37, das Großherzogtum Sachsen mit 36, Oldenburg mit 27, Mecklen- burg-Schwerin mit 26, Sachsen-Altenburg mit 25 und Anhalt mit 23. Aus den deutschen Kolonien kamen 19 Anfragen, aus dem Auslande 343, davon 169 aus Oesterreih-Ungarn, 46 aus der Schweiz, 23 aus Frankrei, 17 aus Rußland, 15 aus England usw.

Zur Arbeiterbewegung.

Die Generalversammlungen der Arbeitgeber und Arbeit- nehmer in Solingen haben am Sonnabend, wie „W. T. B.“ meldet, den Vorschlägen des Einigungsamtes zugestimmt. Damit ist der halbjährige Ausstand bezw. die Aussperrung in der Waffenfabrikation erledigt und die geplante Gesamtausfperrung der Solivaer Arbeiterschaft binfällig. (Vgl. Nr. 167 d. Bl.)

Der Ausstand der Arbeiter am Bau der neuen Rhein - brüde Bingen - Rüdesheim (vergl. Nr. 167 d. BL) nimmt, der „Frkf. Ztg.“ zufolge, immer größeren Umfang an. Nunmehr ift die Arbeit von rund 600 Arbeitern niedergelegt worden. Nicht nur an der Brücke selbst, sondern ovch im Bau der An- {luß strede Sarmêheim— Kempten ruhen die Arbeiten vollständig. Die Firma Grün u. Bilfinger, die die Arbeiten ausführen läßt, erklärt \ich außerstande, die Forderungen der Arbeiter zu ecfüllen. NRechtsrheinisch werden die Arbeiten von einer anderen Firma aus- geführt, dort sind die Arbeiter bis jeßt ncch nicht in den Ausstand getreten.

Aus Cottbus wird dem „W. T. B." gemeldet, daß am Sonn- abendnachmittag die Aussperrung der Arbeiter und Arbeiterinnen in der Lausißer Tuchindustrie überall durchgeführt war. (Vol. Nr. 167 d. Bl.) In Cottbus Ee in 50 Fabriken unge- fähr 5 bis 6000 Leute au?gesperrt. In Forst beläuft sich die Zahl der Ausgesperrten in 120 Fabriken auf 10 bis 12 000. Der Rest der Entlafsenen verteilt sih auf die Städte Spremberg, Guben, Lucken- walde, Sommerfeld und Finsterwalde.

In Bremen sind ter „Köln. Ztg.* zufolge die Stauer in den Holzbetrieben in den Häfen ausgesperrt worden, da cs wegen der Löhne zu keiner Einigung gekommen ist. Im bremischen Freihafen liegt ein großes Kasernen mit vielen Arbeiis8willigen aus Ham- burg. Da die Stauer sich keine Lohnkürzung gefallen lassen wollen, ist es nicht ausgeschlossen, daß die Bewegung das ganze Transport- gewerbe ergreift.

In St. Petersburg waren am Sonnabend 50 000 Arbeiter aus\tändig (vgl. Nr. 167 d. Bl.). An verschiedenen Stellen der Hauptstadt bildeten fi Gruppen von Arbeitern, die revolutionäre Lieder sangen. Sie wurden jedoch von der Polizei zersprengt, wobei zehn Verhaftungen vorgenommen wurden. Jn einer Straße wurden aus einer Gruppe von 600 Arbeitern Steine auf die Polizet- beamten geworfen. Diese griffen zum Säbel, worauf {h die Kunds- gebenden zerstreuten. Nach etner amtlihen Meldung war die Vrsache der Ausschreitungen am Tage vorher die falshe Zeitungsnachricht, am Abend des 16. d. M. babe die Polizei Arbeiter der Putilowwerke verwundet. Es ist festgestellt worden, daß die Polizei von den Waffen keinen Gebrauch gemacht hat. Die Menge nahm, besonders im Narwastadtteil, eine herausfordernde Haltung. ein. Neun Polizei- beamte wurden durch Steinwürfe errstlich verleßt. Zwei Polizei- offiziere, die von einer zahlreihen Menge bedrängt wurden, sahen gezwungen, einige Nevolvershüsse abzufeuern, durch die vier Arbeiter verwundet wurden.

(Weitere „Statistishe Nachrichten“ \. i. b. Ersten Beilage.)

Verkehrswesen.

Die Große Berltner Straßenbahn verfügte am Ende des Betriebsjahres 1913, wie die Zeitschrift für Kleinbahnen auf Grund des Geschäftsberichts der Gesellschaft mitteilt, mit Einschluß der Hof-, Werkstätten- und Zufahrtgleise über ein Neß von 592 422,08 m, wovon 21 939,06 m im leßten Jahre neu gebaut worden sind. Die Gesellshaft nimmt damit nah wie vor unter den Straßenbahn- und Privatbahnunternehmen Deutschlands den ersten Plaß ein. Im Berichtsjahre hatte sich der Verkehr zunächst in befriedigender Weise entwickelt, dann aber in der zweiten Iahreshälfte keine entspreende Zunahme gehabt, da den Straßen- bahnen aus der Erweiterung des Betriebs der Hoh- und Untergrundbahn, der Städtishen Straßenbahnen und der Kraftomnibusse ein starker Wettbewerb erwuchs. Es wurden im Betriebsjahre 1913 466,3 Millionen gegen 463,3 Millionen Personen im Jahre 1912 befördert, d. \. 3 Millionen oder nur 0,65 v. H. mehr. Dementsprechhend zeigen auch die Betriebseinnahmen nur eine mäßige rung um 0,42 v. H., nämlih von 44146921 4 auf 44 418 163 Æ. Die durhschnittlihe Tageseinnahme stellte sih 1913 auf 121 693 f, 1912 auf 120 620 Æ, mithin im Berichtsjahr um 1073 M hôher. Die Betriebsausgaben sind im Jahre 1913 Gesamtausgabe 26 844 538 6 um 1016328 4 oder 3,94 v. H,, demnach in stärkerem Maße als die Einnahmen, gewahsen. Ein beträchtliher Teil dieser Mehrausgaben entfällt mit 389 400 46 auf die Steigerung der Ausgaben für die Unterhaltung des Bahn- körpers und der Stromzuleitungsanlagen, da ein arößerer Teil des Gleisneßes die Lebensdauer der Gleise beträgt in Berlin je nah der Beanspruchung 12 bis 18 Jahre erneuert werden mußte. Infolge der ungleichen Zunahme der Einnahmen und Ausgaben ist der im Jahre 1913 erzielte Ueberschuß von 18 930 780 „6 um 825 000 4 oder 4,18 v. H. hinter dem des Vorjahrs zurückgeblieben. Die auf das Aktienkapital von 100 082 400 6 verteilte Dividende mußte deshalb um ein geringes niedriger 8 v. H. ftatt 84 v. H. im Jahre 1912 be- messen werden. Der Wagenpark umfaßte am Schlusse des Be« rihtsjahrs 2908 Betriebswagen (1912 2848), darunter 1763 Triebwagen. Die Betriebsleistungen beliefen sich auf 106 444 657 Wagenkilometer gegen 104 559 663 im Jahre 1912, fie waren also um 1 884 994 oder 1,80 v. H. höher. Im Dienste der Gesellschaft standen im ganzen 12 540 Personen, von denen 1369 auf die mit der Großen Berliner Straßenbahn in Personalunion stehenden Gesellschaften kommen. Im Betriebe der Straßenbahn wurden während des leßten Jahres 1299 Personen leiht, 162 Per- sonen shwer verleßt und 21 Personen getötet. Jnsgesamt beträgt die Zahl der zu Schaden gekommenen Decionen 1484 gegen 1471 im vorhergehenden Jahre. Nah dem Ergebnisse der Untersuhung lag in der weitaus größten Zahl der Fälle eigenes Verschulden der von den Unfällen Betroffenen vor.