1914 / 179 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 01 Aug 1914 18:00:01 GMT) scan diff

é bete rier aer rp mre ME Ee S mt Pet E E E N Ubt att: rem

Deutsches Reich.

Seine Majestät der Kaiser haben Allergnädigst geruht:

dem Eisenbahnobersekretär Josef Palaen in Luxemburg,

angestellt in der deutshen Verwaltung der Wilhelm-Luxemburg- Bahnen, den Charakter als Rechnungsrat zu verleihen.

Seine Majestät der Kaiser haben N geruht: dem Oberbuchhalter -bei der Reichshauptbank Zimmer- mann in B seinem Ausscheiden aus dem Dienste den Charakter als Rechnungsrat zu verleihen.

Der Werftverwaltungssekretär Ködding ist zum Geheimen erpedierenden Sekretär im Reichsmarineamt ernannt worden.

Bekanntmachung,

betreffend die Banknotenaus gabe im deutschen Kiautschougebiet und in China.

Dia Deutsch-Asiatishen Bank erteilte Konzession zur B Aas O d diden Kiautschougebiete und in China vom-8.-Juni 1906 wird wie folgt abgeändert : : s

An Stelle der Ziffer IT 1 tritt folgende Bestimmung: Die: Banknoten sind in Abschnitten zum Nennwert von 1, 5, 10, 25, 50, 100, 200, 500 Dollars und von 1, 5, 10, 20, 50, 100, 500 Taels auszugeben. Jm deutschen Kiautschougebiete und in der Gneien Prets Fantung dürfen nur Bank-

egeben werden, welche lauten : S E t die in Tsingtau geltende Währung (mexikanische ollar); i L / b. E S ingtaw-Taels (gleich Kiautschou-Taels), jedo nur in Abschnitten zum Nennwert von 50, 100, 500 Taels. Hohenfinow, den 9. Juli 1914. Der Reichskanzler. von Bethmann Hollweg.

i e 1914 in Hoogezand aus Stahl erbaute ehoner n Lis 4 von 98,52 Registertons Nettoraum- gehalt hat durch den Uebergang in das Cu Gleuliche Gigantune des Schiffers Heinrih Anton Burchard Jürgens in Barße das Recht zur Führung der deutschen Flagge erlangt. Dem Sthiffe, für welches der Eigentümer Barßel als Heimgisgajen angegeben hat, ist von dem Kaiserlichen Vizekonsulat in Gro- nitigen unter dem 17. Juli 1914 ein Flaggenzeugnis er- teilt worden.

Die von heute ab zur ale ius gelangende Nummer 46 eis blatts enthält unter

f i i V Verordnung, betreffend das Verbot der Ausfuhr von Tieren und tierischen Erzeugnissen, vom 31. Juli

1914, unter 7 j : i ing, betreffend das Verbot der e L Meaniandae C o Futtermitteln, vom

Ausfuhr von Verpflegungs-, Streu-

31. Juli 1914, und unter Med îr, 1416 die Verordnung, betreffend das Verbot der

: ul ahrzeugen (Motorwagen, Motorfahrrädern ARE poE S 191 ial \Miuccctephalen, Steinlohlontoer und allen aus diesen hergestellten Oelen, vom 31. Juli 1914.

Berlin W. 9, den 31. Juli 1914. Kaiserliches Postzeitungsamt. Krüer.

Die von heute ab zur Ausgabe gelangende Nummer 47

latts enthält unter ; : M E F eeearvindig; betreffend die Erklärung des

31. Juli 1914, unter h rie 1E ‘die Tati, betreffend die vorübergehende

infü iht, vom 31. Juli 1914, unter A O vie i hon r betreffend das Verbot der Aus- fuhr und Durchfuhr von Waffen, Munition, O Sprengstoffen sowie von anderen Artikeln des Bi G iy und von Mete, die T Gartens von Kriegsbedarfs-

i 31. Juli 1914, un

Ee L betreffend das Verbot der Aus- fuhr und ‘Durchfuhr von Cisenbahnmaterial aller Art, von Telegraphen- und Fernsprechgerät sowie DREn M, von Luftschiffergerät aller Art, von Fahrzeugen und Teilen davon,

kuli 1914, unter E Nr. Dan die Verordnung, ‘betreffend das Verbot der Aus-

fuhr von Rohstoffen, die bei der Herstellung E car Be von P old ACMLEE zur n, vom 31. Juli unter Deren R ronuna, betreffend das Verbot der Aus- fuhr und Dürhfuhx von Verband- und Arzneimitteln sowie von ärztlichen Jnstrumenten und Geräten, vom 31. Juli 1914, unter Nr. 4423 die Verordnung, betreffend das Verbot der Ein- fuhr und -der Ausfuhr von Tauben, vom 381. Juli 1914, und unter - i L , 4424 die Verordnung, betreffend die Verwendung Talliéi zur Beförderung von Nachrichten, vom 31. Zuli 1914.

Berlin W. 9, den 31. Juli 1914.

Kaiserliches Postzeitungsamt. Krüer.

Tie cue R ne Nr. 44, in d. Komdo, z. Dienstl. b. Kr. Min. bis Ende

„, zweiter Sohn Sr.

Br e pu E us Lt. à la suite d. 111. Bats. von Wittich (3. Kurhess.) Nr. 83 ernannt. Kom. d. M Doi, "8 Sa Nr. 9, m. Se L I ¿ Unf

dci pre M b. Samländ. Pion. Bats. Nr. 18, in gleicher Eigen-

[chast zum Schlesw. Bats. ernannt. in d. S(loßgarde-Komp., d. Charakter als Lt. verliehen.

Jsenhagen zum Regierungsrat und

. Kurt Wiedenfeld zum ordentlichen Professor in der a und S scatlichen Fakultät der Universität Halle-Wittenberg zu ernennen,

seines Uebertritts in den Ruhestand den Charakter als Geheimer Regierungsrat und

Karpinski in Posen, Rau in Guben und Kauffmann in Essen (Ruhr), |

S in Hirschberg (Schlesien) gütervorsteher Mirka in Limburg | Anlaß den Charakter als Rechnungsrat zu verleihen.

önigs hat sich Seine Königliche Hoheit der Prinz O M gestern mit Jhrer Durchlaucht der Prinzessin Adelheid von Sachsen-Meiningen, zweiten Tochter Seiner Durchlaucht des Prinzen Sachsen-Meiningen, verlobt.

durch bekannt gemacht.

pp E E g pa Tr

99. Juli. Koeth, Maj. und Abt. Kom. im

ugust 1914 belassen.

Neues Palais, 30. Juli. Prinz Max zu Waldeck und

t d. Fürsten zu Durchhlauh : n: egts Buchhol§, Mai. un e gesezl. Pens. und | \

d. Abschied bew. v. Richter,

lst. Pion. B. Nr. 9 vers. “Calsow, Maj. Stabe d. Saml E Pion Bats. Nr. 18, zum Kom. dieses

Neues Palais, 31. Juli. Herrmann, Feldw. a. D., bish.

Königreich Preußen.

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: den Landrat des Kreises Jsenhagen von Pufendorf in

den bisherigen Professor an der Handelshochschule zu Cöln

dem Regierungsrat von Pirch in Allenstein aus Anlaß

den Eisenbahnobersekretären Held in Halle (Saale),

l istern Reime in Delißsh und E Ele sowie dem Eisenbahnober- (Lahn) aus dem gleichen

Bekanntmachung. Mit Genehmigung Seiner Majestät des Kaisers und

Friedrich von

" Dieses frohe Éreignis wird auf Allerhöchsten Befehl hier- Berlin, den 1. August 1914. Der Minister des Königlichen Hauses. Graf A. zu Eulenburg.

Ministerium der öffentlichen Arbeiten.

Der Regierungs- und Baurat Loewel, zuleßt Mitglied der Eisenbahndirektion in Münster (Westf.), ist infolge Er- nennung zum Geheimen Baurat und vortragenden Nat beim Reichseisenbahnamt aus dem | preußischen Staatseisenbahndienst ausgeschieden. j a3 s Dem Negierungsbaunilite Blitz in Brieg ist eine eiat- mäßige Stelle als Regierung8b umeister verliehen worden. Ministerium für Landwirtschaft, Domänen und Forsten. i Die Oberförsterstellen Wilhelmsberg im Regie- rungsbezirk eina und Böddeken im Regierungs- bezirk Minden sind vorauss\ihtlich zum 1. Oktober 1914 zu besegen. Bewerbungen müssen bis zum 30. August eingehen.

Finanzministerium.

em Regierungsafsessor, Oberzollinspektor von Mutius

in Na ae D. S. ist die Stelle eines Mitgliedes der Ober- zolldirektion in Cöln verliehen worden. :

Bei den Regierungen in Düsseldorf und in Aachen ist

je eine NRegierungslandmesserstelle zu beseßen.

Die Katasterämter Stendal T im Regierungsbezirk

Magdeburg, Schleusingen im Regierungsbezirk Erfurt und

Weener im Regierungsbezirk Aurich sind zu besegen.

Nichtamtliches. Deutsches Nei ch

Preußen. Berlin, 1. August 1914.

Nachdem die auf einen Wunsch des Zaren selbst unter- ori E A Hlcanariait von der russischen Regierung durch allgemeine Mobilmachung der russischen Armee und Marine gestört worden ist, hat die Regierung Seiner Majestät des Kaisers gestern in St. Petersburg wissen lassen, daß die deutshe Mobilmachung in Aussicht steht, falls Ruß- land nicht binnen zwölf| Stunden seine Kriegs - vorbereitungen einstellt und hierüber eine be- stimmte Erklärung abgibt. Gleichzeitig ist an die französische Regierung eine Anfrage über ihre Haltung im Fall eines deutsch-russishen Krieges gerichtet worden.

re Majestäten der Kaiser und die Kaiserin sind aen A von Potsdam unter stürmischen Huldigungen der Bevölkerung hier eingetroffen. Auf dem Lustgarten seßten sich die patriotishen Kundgebungen den ganzen Nachmittag fort. Jhre Majestäten und Seine Königliche Hoheit der

Linden unter patriolien Gesängen die Wil und machte vor dèm j 's Halt, Un Mrt des Kongreßsaales erschien und mit stürmischen

Rufen begrüßt wurde. l / T den weithin shallender Stimme, obiger Quelle zufolge, nach-

en Zug von det elmstraße herab Palais des Reichskanzlers Halt, der

Gegen 12 Uhr Nachts bewegte sich ein gro

Als Stille eintrat, sprach der Kanzler

Worte: ä I E Stunde sind Sie, um Ihren vaterländischen

Empfindungen Ausdruck zu geben, vor das Haus Bismarks gez rvaddi Bismars, der uns mit. Kaiser Wilhelm dem Pralen us dem Feldmarschall Moltke das -Deutshe Reich gesmiede hat. Wir wollten in dem Reiche, das wir in A vierzigjähriger Friedensarbeit ausgebaut haben, auch ferner a Frieden leben. Das ganze Wirken unseres Kaisers war der Ge: haltung des Friedens gewidmet. Bis in die legten Stunden An für den Frieden Europas gewirkt und er wirkt noch für thn. Lo Y all sein Bemühen vergeblih sein, sollte uns das Schwert R e Hand gezwungen werden, so werden wir ins Feld ziehen mit gu n Gewissen und dem Bewußtsein, daß niht wir den h gewo á haben. Wir werden dann den Kampf um unsere Existenz un unsere nationale Ehre mit Einseßung des leßten Bens führen. Im Ernste dieser Stunde erinnere ich Sie an das ort, das einst Prinz Friedri Karl den Brandenburgern zurtef : „Laßt Eure Herzen {lagen zu Gott und Eure S n den vis Mit Hochrufen auf den Kaiser und den Kanzier und unker dem Ce d Nationalhymne und der „Wacht am Rhein“

seßte der Zug seinen Weg durch die Wilhelmstraße fort.

Am gestrigen Abend um 7 Uhr hat im Schlosse zu Bellevue 4 Sena Seiner Königlichen Hoheit des Prinzen Oskar von Preußen mit der Gräfin Jna Marie von Bassewiß stattgefunden, nachdem unmittelbar vorher die standesamtliche Eheschließung vor dem Minister des Königlichen Hauses erfolgt war. Die morganatische Gemahlin Seiner Königlichen Hoheit des Prinzen Oskar erhielt mit der Eheschließung den Namen und Stand einer Gräfin von Ruppin.

Jn der am 31. Juli d. J. unter dem Vorsiß des Staalts- ministers, Staatssekretärs des Jnnern Dr. Delbrü abz gehaltenen Plenarsißung des Bundesrats wurde Dent Entwürfen von Verordnungen, betreffend das Verbot Der Aus- fuhr von Tieren und tierischen Erzeugnissen, das Verbot der Ausfuhr von Verpflegungs-, Streu- und Futtermitteln und das Verbot der Ausfuhr von Kraftfahrzeugen (Motorwagen und Motorfahrrädern) und Teilen davon fowie von Heiz- und Treibz ölen aller Art, die Zustimmung erteilt.

Angesichts der an einzelnen Orten auftretenden Besorgnisse der Bevölkerung wegen ihrer Spareinlagen in den öffentlihen Sparkassen hat der Minister des Jnnern unter dem 830. v. M. allgemein darauf hingewiesen, daß kein Anlaß zu irgend’ einer Beunruhigung besteht. Für jede öffentliche Sparkasse haftet ihre Stadt oder ihr Kreis oder der sonstige Kom- munalverband, der sie errihtet hat, mit seinem ganzen Vermögen und seiner gesamten Steuer kraft. Die Gelder der öffentlihen Sparkassen sin ferner auch im Falle eines Krieges als Privatz eigentum absolut sicher und jedem Zugriff des eigenen Staates sowohl wie des Feindes entzogen. Die öffentlichen Sparkassen bieten daher den Einlegern die denkbar größte Sicherheit, und es kann den Sparern nur empfohlen werden, auch im Falle eines Krieges alles verfügbare Geld dort nieder zulegen, nicht aber ihre Ersparnisse abzuheben.

Die leßten Tage haben wieder den Bewei! in weiten Kreisen des Publikums eine völl über den Zahlungswert der Reis herrscht. Es wird deshalb darauf aufmerksan durch Gese vom 1. Juni 1909 (Reichsgeseßbl Reichsbanknoten volle geseßliche Zahlkraft beic Reichsbanknoten sind deshalb ebenso wie Gu jedermann in jedem Betrage zu ihrem Nennwe zu nehmen. Wer die Annahme einer ihm ges |* in Reichsbanknoten ablehnt, set sih den Fo nahmeverzuges aus. Eine Umwechslung der 2 in Goldmünzen erscheint deshalb völlig zwecklos.

Aufgebotsbefreiungen für Militär; erteilen, find, wie „W. T. B.“ meldet, dur des preußischen Ministers des Jnnern von Begi: : machung an alle Standesbeamten ermä beide Verlobte Deutsche sind. Einer Rückfrage Behörden bedarf es nicht. Nach einem n des Ministers des Jnnern gelten für die L standesamtlichen Aufgebot im Sinne der Bekann 11. März 1913 als zum Heere oder der Mar auch alle Wehrpflichtigen, die laut ihrer Gestel):: erst nah erfolgter Mobilmachung zum Heere od zu melden haben. Die Standesämter haben verfahren. : L

"Sens sind österreihisch ungari }chck angehörige, die durch die Mobilmachung il staates betroffen sind, für die Cheschließung in gemein durch Erlaß des Ministers des Jnnern befreit. Für die Angehörigen anderer Staaten bei den bestehenden Bestimmungen.

Personalveränderungen.

Prinz Adalbert erschienen an dem Fenster des Rittersaales

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Das preußische Justizministerium gibt h

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Finanzminister Noulens legte, wie „W. T. B.“ meldét, dar, “unter welchen Bedingungen er die Bestimmung anwenden lassen wolle, die gestattet, daß die Sparkassen alle vierzehn Tage 20 Mini fünfzig Francs an jeden Einleger auszahlen.

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E 74

) Die Prüfung erfolgt in der Reihenfolge der Meldungen, tun- ibi ju se Bis

unmittelbaren Anschluß an diese.

Die Zahl der zu der mündlichen Prüfung zuzulafsenden Kan-

ten und den Umfang di e Ermessen. g dieser Prüfung bestimmen die Vorsißenden

le an die Stelle der ersten juriflischen Prüfung tretende Not- fung kanu von der Kommissioi B q : 3 Mitgliedern vorgenommen E tr ia

9) Die Notprüfung gilt, wenn fie nicht bestanden wird, als

t unternommen; el i 2 l y statthaft. n; eine Wiederholung der Notprüfung ist un

_6) Zugunsten der unter 1 bezeichneten Kandidaten gilt au U gans der Prüfungsordnung abgelegte, nit bestandene Prin

als niht unternommen, wenn die 7 E Monats abgelegt ist nn die mündliche Prüfung innerhalb dieses

7) Die Ablegung der Notprüfung darf von d [ Prüfungsgébühr nicht abhängig gemackht ieder L L e

Der Präsident des Kaiserlichen Aufsichtsamts für Privat- versicherung Jaup ist vom Urlaub hierher zurückgekehrt.

Vayern. _Nach einer Königlichen Verordnung vom 31. Juli 1914 wird über das Gesamtgebiet des Königreichs der Kriegszustand verhängt. &Sür die Pfalz wird das Stand- reht angeordnet. Gestern abend gegen 11 Uhr zog in München eine nach vielen Tausenden zählende Menschenmenge vor das Wittelsbacher Palais und brachte Seiner Majestät dem König unter dem Absingen patriotischer Lieder begeisterte Huldigungen dar. U „W. T. B.“ berichtet, erschien Seine Majestät der König unter sich immer wiederholenden stürmischen Kund- gebungen auf dem Balkon und richtete eine kurze An- sprache an das Vokk, in der er für die treue Huldigung seinen Dank aus\prach und sagte, er sei fest überzeugt, daß fi das Volk, wie es bisher immer der Fall gewesen sei, auch diesmal treu um seinen Herrscher sharen werde. Sollte es aber wirklich ernst werden, so flehe er den reisten Segen auf die Waffen seiner Armee. Mit erneuten Huldigungen wurden die Worte des Königs von der Menge aufgenommen, die dann in Ruhe auseinander ging. Württemberg.

Der „Staatsanzeiger für Württemberg“ veröffentlicht eine Bekanntmachung des Gesamtministeriuums, worin Seine Majestät der König das feste Vertrauen ausspricht, daß die Zivilverwaltungen und Gemeindebehörden ihre Unter- stellung unter die Militärbefehlshaber mit einem dem Moment gerecht werdenden, gehobenen Pflichtbewußtsein aufnehmen und die ihnen obliegenden Amtsaufgaben mit besonderem Pflicht- eifer aufs gewissenhafteste erfüllen werden.

Der kommandierende General des 13. Armeekorps, General der Jnfanterie von Fabeck spricht in einer Bekannt- machung die Erwartung aus, daß die gesamte Bevölkerung alle Militär- und Zivilbehörden freudig und rühaltlos unterstüßen und damit die Erfüllung der hohen vaterländischen Pflichten er- leihtern werde. Dann werde der alte Waffenruf des Armee- forps aufrechterhalten und vor den Augen des Kaisers, des Königs und des deutschen Volkes in Ehren bestehen.

Oefterreich-Ungarn.

Nach einer Mitteilung vom gestrigen Tage hat der Kaiser die allgemeine Mobilisierung des Heeres, der Kriegsmarine und der beiden Landwehren sowie die NAufbietung und Einberufung des Landsturms an-

fohlen. Diese Verfügung ist veranlaßt durch die von Ruß- d angeordnete Mobilisierung. Der „Wiener Zeitung“ zu- je wohnt der vom Kaiser befohlenen Maßnahme keine wie ner geartete aggressive Tendenz inne, sondern es handelt \sih

‘glih um eine vorsihtshalber getroffene Vorkehrung zum un- ßlichen Schuße der Monarchie.

Die „Wiener Zeitung“ veröffentliht heute eine Kaiser-

e Verordnung, betreffend die Uebertragung von Befug- n der politishen Verwaltung an den Armeeoberkomman- “en, fernér eine Ministérialverordnung, wodurch be- nkende polizeilihe Anordnungen über das Paßwesen jen werden, sowie Ministerialverordnungen über Besiß von Waffen, Munitionsgegenständen und

¿ngstoffen und den Verkehr mit diesen sowie über

Sinstellung der Wirksamkeit der Geschworenengerichte. Die

‘xliche Verordnung sowie die genannten Ministerial-

? dnungen sind gültig in Galizien, der Bukowina, in Teilen

Mähren und Schlesien. Das genannte Blatt veröffentlicht

r eine Ministerialverordnung, betreffend die Beschränkung

Zeeschiffahrisverkehrs mit Gültigkeit für das Küstenland

Dalmatien.

Der ungarische Ministerpräsident Graf Tisza, der

n morgen aus Budapest in Wien eintraf, wurde Vor-

gs vom Kaiser in einstündiger Konferenz empfangen.

Kaiser nahm den Bericht Tiszas über die gehobene

mung, die Treue und Opferwilligkeit, die allenthalben in

¿n zum Ausdruck kommt, entgegen.

Großbritannien und Jrland.

¡m Unterhaus beantragte gestern der Premierminister ith die agung des Hauses und führte laut ing des „W. T. B. aus: ¡tr haben soeben, niht von St. Petersburg, sondern aus Deutsch- - « fahren, daß Rußland die allgemeine Mobilisierung des Heeres _“7Flotte ‘angeordnet hat, und’ ‘daß infolgedessen der Belagerungs- in Deutschland erklärt werden wird. Wie wir erfahren, M: 1 tes, daß die Mobilisierung in Déutshhland folgen wird, wenn ¿sche Mobilisierung allgemein is und durchgeführt wird. Unter lmständen möchte ih vorziehen, keine weiteren Fragen vor

j zu beantworten. Frankreich.

x Ministerrat unter dem Vorsiß des Präsidenten é beriet gestern über die auswärtige Lage. Der

Der

terrat wird heute über die Frage einer Verlängerung der

elfälligkeiten beraten. Der Sozialistenführer Jaurès ist obiger Quelle zu-

nes Schreibers am Zivilgeriht in Reims, in einem

Belgien.

Die Regierung hat nah einer Meldung des n T. Di die Mobilisierung angeordnet.

Niederlande.

Die Königin hat gestern mittag, wie „W. T. B.“ Die Zweite Kammer ist für den 3. August, Nachmitiags, zusammenberufen worden.

Dänemark.

Das Ministerium des Auswärtigen teilt einer Meldun des „W. T. B.“ zufolge "mit, d E Ï beschlossen hat, für Dänemark während des Krieges zwischen Oesterreich-Ungarn und Serbien vollständige Neutralität zu beobachten, hinfichtlih deren auf die Königliche Verordnung vom 20. Dezember 1912 verwiesen wird.

Norwegen.

Wie das Ministerium des Aeußern mitteilt, werden An- stalten zum Schuge der Neutralität No rwegens getroffen.

Griechenland.

Der bulgarische Gesandte hat gestern, wie das Wiener „K. K. Telegraphen-Korrespondenzbureau“ meldet, im Namen seiner Negierung dem Minister des Auswärtigen Streit eine offizielle Erklärung über die Neutralität Bulgariens im Kriege zwischen Oesterreih-Ungarn und Serbien gegeben.

Albanien.

„Nach einer Meldung der „Agenzia Stefani“ aus Durazzo ist die Lage unverändert.

Statiftik und Volkswirtschaft,

An den deutschen Börsen im Jahre 1913 zum Börsen, handel zugelassene Wertpaptere.

In der „Statistik des Deutschen Reichs“ sind die Verzeichnisse der an den einzelnen deutshen Börsen im Jahre 1913 zum Börsenhandel zugelassenen Wertpapiere veröffentliht. Diesen Verzeichnissen ift etne zusammenfassende Aufstellung über ‘die in den Jahrén 1904 bis 1913 zugelassenen Wertpapiere nah ihrem Nennwert beigefügt, soweit diese überhaupt zum ersten Male an eincr deutschen Börse zur Zulasung gelangt find, also unter Ausscheidung der in demselben odér einem vorhergehenden Jahre bereits an einer anderen deutschen Börse zu- gelassenen Paptere derselben Emission.

Im Jahre 1913 sind inländische Wertpapiere im Nennwerte bon îm ganzen 2350,8 Milltonen Mark und ausländisWe Wertpapiere im Nennwerte von im ganzen 1309,0 Millionen Mark zum Börsen- handel neu zugelassen worden. Die inländischen Wertpapiere ver- teilen sih auf folgende Gattungen :

im Nennwerte von

Milliónen Mark e QIO7 334,0 194,4 283,6 49,4 62,1

Gia L S Anleihen von Provtnzen, Städten D N Pfandbriefe von Landschaften. . . Pfandbriefe von Hypothekenbanken . . A As S ï Aktien von Verkehrsgesellschaften . . . , , Obligattonen von Verkehrsgesellshaften . 6406 Aktien von Terraingesellshaften. . . , ., 10,9 Obligationen von Terraingesellschaften . ._, 2,0 Aktien von Versiherungsgesellshaften. . . 7,0 Aktien von Kolonialgesellschaften . . . 20 QULU E l A 24 Industrieobligationen 163,9.

Von den neu zugelassenen ausländischen Wertpapieren sind

im Nennwerte von

Millionen Mark 1055,0 83,0 12,8 84.0 38,9 20 6 14,7.

Staatsanleihen R L A Anlethen von Provinzen, Städten O. 66 Banda Eisenbahnaktien . / Eisenbahnobligationen .

Industrieaktien

Industrieobltgationen

Ueber dite Selbstmorde in Preußen während des Jahres 1912 und der vier Vorjahre

sind in der- „Stat. Korr.“ Uebersihten veröffentliht, denen die folgen- den Angaben entnommen seten :

Bon je 100 000 Lebenden starben als Selbstmörder

männl. | weibl.

Unter je 1000 Selbstmördern waren

Es verübten Selbstmord

Sahre

männl. | weibl.

äber- | Wännl. | weibl.

haupt

übers- : haupt

Personen Personen Personen

1908 1909 1910

6371 6 466 6 164

1 860 1956 2/015

8231 8422 8179

774 768 754

226 34 10 21 232 34 10 22 246 32 10 21 1911 } 6394| 2028| 8422] 759 241 32 10 21 1912 1 6604 | 2119| 8723] 757 243 33 10 21.

Im Jahre 1912 belief si die Zahl der Selbstmörder in Preußen auf 8723 (6604 männlihe und 2119 weibliche), im leßten Vorjahre auf 8422 (6394 männlidhe und 2028 weibli{he); die U stellte fih demna auf 301 (210 männliche und 91 weibliche). "Von 1908 bis 1912 s{chwankte die Zahl der jährlichen Selbstmorde, auf 100.000 Lebende berechnet, zwishen 21 und 22. Bei den Männern kamen während dieser Beit je 32 bis 34 Selbstmorde auf 100 000 desselben Geschlechts, wobet die Jahre 1910 und 1911 mit je 32, 1912 mit 33 und 1908 und 1909 mit 34 Fällen ersheinen, | während auf 100 000 Frauen in den 5 Bert{htêjahren je 10'Selbstmorde festgestellt wurden. Wie {hon in früheren Jahren befänden ih auch 1912 unter M LOe P oedern 3 bis 4 mal so viel männlihe wie weiblithe ersonen. Eine Uebersicht der Selbstmörder nah Provtnzen Iäßt gleih- falls in jedèr einzelnen den geringeren Anteil des wetblihen Gef{lehts an den Selbstmorden erkennen. Gegenüber der für den Staat auf 100 000 der weiblihen Bevölkerung berechneten Durchschnittszahl ist dieser Anteil größer im Landespolizeibezirk Berlin und in den Pro- vinzen Sachsen, Schleswig-Holstein, Brandenburg und Hannover. Jn den gge Provinzen überragt die Selbstmordziffer der Frauen die für die wetblihe Bevölkerung im ganzen Staate (10,50) bis auf 21,43 im Landespolizeibezirk Berlin, während die Séelbstmord- ziffer der Männer im ganzen Staate (32,52) von der Provtnz Brandenburg mit 52,07 am meisten übertroffen wird; dann folgt -der Landespblizeibezirk Berlin mit 49,71, ‘die Provinz Sa sen mit 47,36, S@hleswig-Holftein mit 46,19, Schlesien mit 37,58, Hessen-Nassau mit 36,04 und Hannover mit 3407, Unter dem Staatsdurch schnitt steht dié entsprehende Ziffer in den Hohenzollernshèn Landen (11,42),

ge gestern abend von einem gewissen Raoul Villain, dem 8 in Paris erschossen worden.

meldet, durch Erlaß die sofortige Mobilmachung befohlen.

daß die Königliche Regierung |

m Chptoins (21,20), in Ostpreußen (24,45) und îin Pommerti 80

Die Häufigkeit der Selbstmorde wird von einer großen Zahl von Vorgängen beeinflußt; sie wechselt nach Alter, Geschlecht, #amiliensland, Beruf und jozialer Stellung. Mit dem zunehmenden Alter wächst der Hang zum Selbstmord. Das erste Jahrzehnt kann fast als immun gelten, immerhin haben aber 1912 3 Kinder unter 10 Jahren (je 1 Knabe in Ost- und Westpreußen und 1 Mädchen in Hessen-Nafsau) durch Selbstmord den Tod gesuht. Das Mädchen ist mit der Mutter gemeinsam in den Tod gegangen.

Die Art und Weise der Selbstmorde ist aus der folgenden Nachweisung ersihtlich. Es verübten in Preußen Selbstmord:

weibliche Personen 1908/1909|1910/1911/1912][1908/1909/1910|1911|1912

durch männlihe Personen

Erbängen. . . [3626/3630 3446] 696| 745| 792] 758 CErdrofseln oder

Erwürgen. 1 a 4 0 R Ertränken . , 7371 Toi 724 622] 576 Erschießen » 1550 63} 71 Erstehen. . . 21 20 Bd Schnitt in den

A S c 5 S811 33/25. 20 Oeffnen d. Adern | 29 Sl: 35 151 15 Aufschneiden des

Bauches D) 2 U O Cinnehmen von

2 Cinatmen gifti- ger Gase . . | 39 3 E Ia Se O Veberfahrenlassen von der Eisen- O ed Gd 200 42} 29 Sturz aus der Oen ae 69) 71| 90| 84| 98} 90| 108] 91! 118] 117 andere Mittel . 0.0 M H 10 0 A L überhaupt 6371/6466 6164/6394/6604/1860 1996/2015 2028/2119

l Bei beiden Geschlehtern steht demnach in allen Jahren das Er« hängen in erster Linie. Dann folgt bei den Männern das Erschießen z auch ist bei Männern und Frauen das Ertränken und das Einnehmen von Gift eine oft gewählte Todesart.

Wenngleich die Forschung nah den Beweggründen zum Selbstmord zu sehr beahtenswerten Ergebnissen geführt hat, lassen sich déese in einer Rethe von Fällen doch niht mit Sicherheit fest- stellen. Unzweifelhaft hat si aber gezeigt, daß etwa der vierte Teil aller Selbstmorde durch Geisteskrankheit verursaht wird, ebenso ist eine größere Zahl auf psychishe Ursachen, wie Lebensüberdruß, Leiden« schaften, Trauer, Kummer, Neue, Scham, Gewtssensbisse usw., zurück- zuführen. Bei Männern spielte der Alkoholismus eine besonders große Nolle. i i

Nach dem Neligionsbekenntnis seßte sh 1912 die Selbst mörderzahl zusammen aus 6650 Evangelijhen, 1708 Katholiken, 93 sonstigen Christen, 133 Juden, 1 Mohammedaner und 178 unbea kannter Religion. i Bezüglich der Jahreszeiten, in denen Selbslmorde mit Vorz liebe begangen. werden, [äßt sich sagen, daß das Frühjahr und der Sommer, insbesondere die Monate Mai, Funi und Juli, und von den Wochentagen der Montag und Dienstag bevorzugt find.

Zur Arbeiterbewegung.

Aus Cottbus-wird dem „W. T. B." gemeldet : Angesichts der politishen Ereignisse erahtet es der Arbeitgeberverband der Laustßer Tuchindustrie für seine nationale Pflicht, die Aus=« sperrung sofort für beendet zu erklären. Die Verbands« betriebe werden am Montag, den 3. August, früh 6 Uhr, wieder gea öffnet. (Vgl. Nr. 178 d. Bl.)

In Manchester wurde, „W. T. B.* zufolge, bekannt gegeben, daß die notwendige Mehrheit zur Durchführung der obligatorischen Arbeitskürzung in der amerikanishen Abteilung des Baumwoll« spinnereigewerbes von Lancashire erlangt worden ist.

Handel und Gewerbe.

Jn der heutigen Sißzung des Zentralaus\chusses der Reichsbank führte der Vorsizende, Präsident des Reichs- bankdirektoriums Haven stein, folgendes aus: Die politische Lage der Welt hat sich nach dem gestrigen Zusammentritt des Zentralausshusses außerordentli verschärft ; nah der Mobil- machung Rußlands hat auch Oesterreich-Ungarn die volle Mobil- machung angeordnet, Deutschland ist in Kriegszustand verseßt, der Reichstag einberufen. Die Lage des internationalen Geldmarktes hat durch die Erhöhung der englischen Bankrate auf 8 Prozent eben- falls eine außerordentliche Verschärfung erfahren, und der An- sturm auf die Reichsbank in Berlin wie im Lande hat sich gestern noch weiter abnorm gesteigert. Wir sind deshalb der Ansicht, daß wir auf dem gestern festgestellten A von 5 Prozent nicht stehen bleiben können. Wir find aber angesichts der Stärke der Reichs- bank und der soliden Verfassung des deutschen Geldmarktes der Meinung, daß "wir einstweilen dem“ Vorgehen- der Bank von England nicht zu folgen brauthen, zumal der Devisenmarkt zur- zeit nicht funktioniert, und daß wir uns einstweilen auf eine Er- höhung um ein weiteres Prozent also auf 6 Prozent beschränken können, im übrigen aber die weitere Entwicklung abwarten dürfen.

Der Zentralausshuß erklärte sich hiermit einstimmig einz verstanden.

Der Vorstand der Berliner Börse hat beschlossen, au heute sowie am nächsten Montag keine Kursfestsiellungen zu veröffentlichen.

(Weitere Nachrichten über „Handel u. Gewerbe" \. i. d. Ersten Beilage.)

Literatur.

Sechztg Jahre hesstsher Etsenbahnpolitik 1836 bis 1896. ‘Cin Beitrag zur Geschichte des deutshen Cisenbahnwesens von Dr. phil. H. Droll. VIII und 396 Seiteù. Leipzig, Verlag bon Dunker u: Humblot. Geh. 7 4. In den leßten Jahren find Unsere Kenntnisse von der Geschichte des wicktigfsten Verkehrsa mittels unserer Zeit, der Eisenbahnen, erheblihß erweitert worden. Eine Reihe von wirtshaftsge\{hihtlichen Arbeiten befaßt

teils aus\chließlich mit der Entstehung und Entwicklung des Cisenbahnwesens, teils betraten fie von allgemeinen Ge- sihtspunkten aus jene so ereignisreide und j Periode vom Beginn der 30er Jahre des 19. Jahrhunderts ab, in der die Grundlagen für die deutshe Volkswirtshaft der Gegenwart N worden find. Das Buch von Dröll ist als ein wertvoller eitrag zur neueren Wirtschaftsgeshichte zu bezeichnen. Es bietet eine klare, auf sorgfä Gaemn Quellegtn dium beruhende Darst der besonders lehrreihen Geshichte der Elsenbahnen und der enbahna politik des Großherzogtums Hessen, die zur Vervollkommnun unséres einstweilen immer noch recht ergänzungsbedük

in Posen (15,74), in Westpreußen (19,68), in Westfalen (20,48), in

von ‘dem Ursprung ünd der Ausgestaltung -der Eisenbähne Die Ausführungen des Verfassers beweisen die Rich