1895 / 265 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 05 Nov 1895 18:00:01 GMT) scan diff

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Rom, 4. November. (W. T. B.) Am 20. November wird die Linie Genua—La-Plata von der Hamburg-Amerikanischen Da Getats mit dem Dampfer „California“ eröffnet werden.

Bern, 4. November. (W. T. B.) In der Anwendung der Fedip len Eisenbahnnovelle auf die Gotthardbahn verfügt der

undesrath in der Vorausseßung, daß die Gesammtzahl der Mit- glieder des Verwaltungsraths der Gotthardbahn niht über 35 erböht werde, daß Luzern und Tessin je zwei, Schwyz, Zug und Uri je ein Mitglied in den Verwaltungsrath ab- ordnen. Die Zahl der Vertreter des Bundes bleibt, wie bisher, auf acht festgeseßt. Hinsichtlih der Amtsdauer der staatlichen Vertreter if von einer Bestimmung in den Statuten Abstand zu nebmen. Die ausländische Vertretung foll auch bei Erhöhung der C. S des Verwaltungsraths nicht erhöht werden.

Theater und Musik.

Sciller-Theater.

Der lustige Schwank der Gebrüder Franz und Paul von Schönthan „Der Raub der Sabinerinnen“ ist nun auh in das Schiller-Theater übtergesiedelt. Die gestrige zweite Auffüb- rung zeigte, daß das unverwüstlide Stück nichts von feiner ursprünglihén vis comica eingebüßt hat; auf das empfäng- lihe Publikum des Volkstheaters wirkte es wie eine erfolg- reihe Novität und entfesselte unbegrenzte Heiterkeit. Es steht zu erwarten, daß es hier vorläufig eine bleibende Stätte gefun- den hat. Die Aufführung ließ an Munterkeit nichts zu wünschen. Herr Walden carakterisierte den Direktor Striese mit kräftigen Strichen und führte auch den sächsischen Dialekt ohne Ueber- treibung durch. Vorzüglich war Frau Werner als oftpreußisches Dienstmädchen; Ton, Bewegung, und Mienenspiel waren der Natur bis ins fleinste abgelausht. Herr Steinecke als Profeffor, Fräulein Wilke als defsen gestrenge Gemahlin, die Damen Illing und Lever- mann als deren Töchter bildeten ein trefflihes Ensemble, das dur die Herren Reimann, Pahlau und Berg angemessen vervollständigt wurde.

Konzerte. j

Die Konzertsängerin Clementine Engelmann trat geftern in der Sing-Akademie gemeinshaftlich mit dem Violinvirtuosen Theodor Krelle auf. Sie trug mit klangvoller, besonders in der Tiefe ausgiebiger Mezzosopranstimme mehrere Lieder von Brahms, Bungert, Winterberger, Krelle und Anderen vor. Am meisten gefielen Bungert?s „Loreley“ und „Nimm mich doch“ fowie zwei Lieder von Krelle und Henning von Koß; indessen wäre der Ausdrucksweise berm Vortrage dieser und mancher anderen Gesänge mehr Lebendigkeit zu wünschen gewesen. Ler Violinist, der in Gemeinschaft mit dem Pianisten Ed. Behm und dem Cellisten O. Lüdemann ein neues, bier noch nicht bekanntes Trio von H. Melcer unter großem Beifall ausführte, erfreute ferner dur die virtuose Wieder- gabe der befannten „Faust-Phantasize" von Sarasate. Außerdem spielte der Cellist nod ein Konzertstück von Hubay. Der Königliche Kammermusiker W. Posse betheiligte sich an der Ausführung einer noch ungedruckten Sonate von Spohr für Violine und Harfe und zeigte hierin, wie in einer Serenade von Parish-Alvars große tech- nische Fertigkeit und lobenéwerthe Vortragsweise. Der Pianist Herr Ed. Behm verdient für seine geschickte Begleitung der Gesänge noh besondere Anerkennung. e E e

Zu gleicher Zeit gab die junge ete Pianistin Célesfte Painparé aus Antwerpen im Saal Bechstein einen Klavier- bend, den sie mit der A-moll-Fuge von Bach-Liszt eröffnete. Ihr schöner weicher Anschlag sowie die musterhafte Klarheit und verständ- nißvolle Auffassung kamen auh in einem Chopin’schen Nocturne (op. 62) und in Piècen von Brahms, Mendelssohn 2c. vortrefflih zur Geltung. Besonderes Lob verdient die Wiedergabe des wenig ge- spielten Bach’shen Capriccios über die Abreise eines Freundes, welhes in mebreren kurzen Säßen den verschiedenen Auslafsungen der Klage, abrathender Vorstellungen 2c. seitens der sich verabshiedenden

Freunde Ausdruck verleiht und mit eirem Lied des Postillon3 sowie einer Fuge über das Posthornsignal s{hließt. Dieses interessante Werk sowie die Sonate op. 110 von Beethoven bildeten die Glanzpunkte des Abends. Lebhafter und wohlverdienter Beifall folgte allen künst-

lerischen Leistungen der Konzertgeberin.

Im Königlichen Opernhause geht morgen Wilhelm Kienzl’'s musikalishes Schauspiel „Der Evangelimann“ in Scene. Die Herren Sylva und Bulß, die Damen Pierson und Göße treten in den Hauptrollen auf. Kapellmeister Dr. Muck dirigiert. Den Séhluß bildet das Ballet „Phantasien im Bremer Rathskeller“, in welhem die Damen Dell'Era und Urbanska auftreten. Die Vor- stellung beginnt um 7 Ubr. f i

Im Königlichen Schauspielhause werden morgen Lothar's dreiaktiges Lustspiel „Frauenlob“ (6. Aufführung) und Goldoni's Possenspiel „Der Diener zweier Herren“ gegeben.

Das Theater Unter den Linden bereitet für den nächsten Monat die große Ausstattungs-Operette „König Chilpéric“ von Hervé vor. Die Insceneseßung soll an Glanz alles übertreffen, was je im Linden-Theater geboten wurde; 300 Mitwirkende find dazu nöthig. Da dem Ballet ein sehr weiter Raum in dem Werke gewährt ist, so wird dasfelbe zu diesem Zweck verftärkt.

Programm des III. Philharmonishen Konzerts unter Arthur Nikish's Leitung (am 11. November) bringt von rein orhestralen Werken Beethoven's .C-mol1l-Symphonie, Liszt's „Préludes“ und (als Novität) die Orchestersuite .Namouna* von ea Der Solist Herr Willy Burmefter spielt Raff's Il. Vielin-

onzert.

Mannigfaltiges.

Die Vereidigung der Rekruten der Garnisonen Berlin, Spandau, Charlottenburg und Groß-Lichterfelde wird am Donnerstag, den 7. d. M., Vormittags 11 Uhr, in Gegenwart Seiner Majestät des Kaisers und Kön igs im Lustgarten hierselbst stattfinden.

Die Festrede, die der General der Infanterie von Mischke zur Feier der Enthüllung des Denkmals für den Howhseligen Kaiser Friedrich bei Wörth gehalten hat, ist nunmehr im Ver- lage des Königlichen Hofbuhbändlers Alexander Duncker hierselbst im Druck erschienen, und zwar als fein auêgestattete Lurusausgabe zum Preise von 70 4 und als Volksausgabe für 40 4. Letzterer Preis wird bei Bezua von größeren Posten für Vereine, Korporationen u. f. w. erheblih ermäßigt.

Die Termine zu den Stadtverordneten-Wablen sind, wie felgt, festgeseßt: a. für die IIT. Abtheilung auf Freitag, den 8. November d. I., von Vormittags 9 bis Nachmittags 7 Ubr; b. für die II. Abtheilung auf Sonnabend, den 9. November d. J,, von Vormittags 10 bis Nachmittags 5 Uhr; c. für die I. Abtheilung auf Montag, den 11. November d. J., von Vormittags 10 bis Nach- mittags 3 Uhr.

Die hier lebenden Mitglieder der Société philanthropique française versammelten sih am vorgestrigen Sonntag nah „Aller- seelen* auf dem Garnison-Kirchbofe in der Öasenhaide zu einer stillen Feier, die dem Gedächtniß der im Winter 1870/71 hier verstorbenen und beerdigten Offiziere und Soldaten der franzößshen Armee eite In den Gräbern haben 3 Offiziere und einige 60 Soldaten ihre legte Ruhe gefunden.

Das Fest seines 75jährigen Bestehens gedenkt der Verein zur B e- förderung desGewerbfleißes in den preußishenStaaten am 20. Januar n. J. feierlich zu begehen. Geplant ift eine Fest- sißung und ein Festmabl; zu beiden Veranstaltungen sollen die Ver- treter der staatlichen und städtishen Behörden fowie Deputationen aller

ewerblihen Vereine Berlins geladen werden. Vorsitzender des Pereins ist seit vielen Jahren Staats-Minister Dr. Delbrück, welcher bereits die 50jährige Jubelfeier mitbegehen fonnte.

Der Verein für die GesGichte Berlins bält am Sonn- abend, den 9. November, Abends 7 Uh Bürgersaal des hauses eine a tliche Ha Tung rbunts ein Ausftellung „Alt-Berlin®“ auf der Gewc Statutenänderungen stehen. In der Sißzun Sonnabend, den 23. November, (in demselben meister Herr Dr. D. Joseph einen Vortrag halten über das Thema : „Kunst und Künstler unter der Regierung des Großen Kurfürsten.“

In der Urania findet am Donnerstag Abend wieder eine Première statt, und zwar wird Herr P. Spies einen Experimental- vortrag über „Die Lichtmeßkunst in ihrer Bedeutung für Wissenschaft und Technik“ balten. Am Freitag wiederholt Herr Dr. Naß noch einmal seinen Erperimentalvortrag über „Gaëglühliht, Spiritus- glühliht, Acetylen 2c.“ Für Sonnabend und Sonntag if der deko-

rative Ausftattungsvortrag „Vom Fels zum Meer* angeseßt.

Der Zirkus Renz hat die Zahl seiner Schulreiterinnen aber- mals um eine außerordentlich tüchtige Kraft vermehrt. Es ist dies die Französin Mlle. Dudley, eine anmuthige Erscheinung von graziöser Haltung und Bewegung. Sie ritt bei ihrem Debut am Sonnabend ihren sebr eraft geschulten Hengst „Florial“ meisterlich und verrieth auh im Sig und in der Zügelsüöhrung sofort das Prinzip der franzô- sishen haute école. Nah dieser vom Publikum fehr beifällig aufgenommenen Leistung führte Mlle. Dudley das irländische Springpferd „Gazelle“, von ihr selbs in Freiheit dresfiert, vor und ließ daëselbe circa 7 Fuß hohe Barrièren nehmen. Auch für diese Leistung wurde der Debütantin verdienter Applaus zu theil. Als neue, fehen8werthe Künstler sind ferner zu nennen: die Silbons, zwei Damen und zwei Herren, welche an den feften und fliegenden Trapezen ein gymnaftishes Potpourri von großer Wirkung ausführen, und die excentrishen Akrobaten Gebrüder Monfroid, welche eine staunenétwerthe Gewanttheit entfalten : endlih find es die Balancier- fünftler Gebrüder Reinsh, deren Vorführungen ebenfalls volle An- erkennung verdienen.

München, 5. November. Heute Vormittag stürzte, wie „W. T. B.“ meldet, ein überlastetes Baugerüst des Kuppelbaues der neuen Pracht-Pafsage an der S{hwanthalerstraße ein. Zwei Arbeiter wurden getödtet, drei lebenëgefährlih verleßt.

Mailand, 3. November. Das Garibaldi-Denkmal wurde beute enthüllt. Vor einer großen Zuschauermenge, unzäbligen Militär-, Gewerfichafts- und volitishen Vereinen mit Tausenden von Fahnen hielt Cavalotti unter großem Beifall die Festrede, in der er Gari- baldi und seiner Zeit das bêchste Lob spendete.

Cagliari, 4. November. Heute hat bier unter Donner ein beftiger Sturm gewüthet. Mehrere Häuser wurden vom Bliß getroffen; ein Matrose wurde vom Bliz ers{lagen. Ein Kohlen- magazin wurde in Brand gesteckt.

Nach Schluß der Redaktion eingegangene Depeschen.

Rom, 5. November. (W. T. B.) Der Senat und die Deputirtenkammer sind auf den 21. ‘d. M. einberufen.

Washington, 5. November. (W. T B.) Den amtlichen Berichten zufolge, welhe dem venezolanishen Gesandten zu- gegangen sind, war der Schooner „Myosotis“, dessen Kapitän von der Besaßung eines venezolanischen Küstenschiffs getödtet wurde (siehe die gestrige Nr. d. Bl.), kein eng- lishes Schiff, sondern ein venezolanisher Schmuggler ; auch der getödtete Kapitän sei aus Venezuela gewesen.

(Fortsezung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

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vom 5. November Nathskeller.

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Donneréêtag:

Phantastishes Tanzbild, frei nah ' Hauff, von Emil Graeb. Adolf Steinmann. Steinmann. Anfang 7 Uhr. Luv fe 3 Auf Rudolvh Lothar. I uftspie n 3 ufzügen von HKudolv otar. n Julius Fritsche. Meittwoch : Mit neuer Aus3- E e e c ofsenspiel in Es Ln, E L Des Sylvan und dem Springpferd von Hugo Wittmann. Musik von Carl Weinberger | x; : i bien Orialual-Au (Komponist von „Lachende Erben“). lider Clowns und des beliebten Vrigina guft

Scene geseßt vom Ober-Regifseur Max Grube. zweier He 1 1 Aufzug, nach dem Italienishen des Carlo Goldoni, von Emil Pohl. Negifseur Max Grube. Anfang 7# Uhr. Donnerstag: Opernhaus. 153. Vorstellung. Der Ring des Nibelungen. Richard Wagner.

E Nag un g- Fou pen Wolfgang von Goethe. Der Zragodte er Theil. : e ® Stnblung gehörende Musik von Anton Reiche der Mitte.

Fürsten Radziwill und von Peter Joseph von Lind- vaintner. Anfang 7 Uhr.

Deutsches Theater. Mittwoh: Robinsons

Eiland. Anfang 74 Uhr. Donnerstag: Die Weber. Freitag: Die Mütter.

BPerliner Theater. Mittwoch: Nachruhm.

Anfang 74 Ubr. L Donnerstag: Der Pfarrer von Kirchfeld. Freitag (10. Abonnements-Vorstellung): König

Lessing-Theater. Mittweh: Der Veilchen-

fresser. Zung Uhr.

Freitag: Gräfin Friti.

Refidenz - Theater.

Dirigent: Musik - Direktor | Kabale und Liebe. 242. Vorstellung. Frauenlob.

Herren.

Voranzeige: Sonntag, Nachmittags 24 Uhr: | Perche, großartige Kraftproduktion von den Ge- Musik von | Schiller - Feier. Zu volksthümlihen Preisen: | brüdern Reinsch. Auftreten der Schulreiterin Frau

Robert Renz mit dem Schulpferde Feruccio. Hierauf: Neu! Der Baguettesprung. Neu! Auf-

Theater Unter den Linden. Direktion: treten der Gebrüder Monsfroid, akrobatish-ercentrische

Teufel. Miß Blanche Gooke mit dem Schulpferde rras. Auftreten

der renommierten Künstlerfamilie Jee, sowie sämmt-

In Scene ge- Mr. Lavater Lee. Alles Nähere aus Plakaten und

In Scene gesezt vom Ober- sezt vom Ober-Regifseur Herrn Epstein. Dirigent: Austragezetteln ersichtlich.

Vorabend: Das Rheingold. Fean Reisinger. Federmann. Anfang 7# Ubr.

Anfang 7# Uhr.

räfin Fritzi.

rr Kapellmeister Federmann. Hierauf: Jm

Bübnenfestspiel von eiche der Mitte. Großes Ballet-Poem, ent-

| worfen und isters vom Det Deren 4 Uhr: Tjo Ni En mit dem beliebten Schellen- irigent: Herr Kapelmelsler | fiel. Abends 74 Uhr: 1870/71.

Donnerstag: Dieselbe Vorstellung. Sonntag, den 10. Nevember, Mittags 12 Uhr: Zum ersten Male: Der kleine Lord.

Bentral-Theater. Alte Jakobstraße Nr. 30. Direktion: Richard Schulz. Emil Thomas a. G. Mittwoh: Eine tolle Nacht. Große Aus- stattungopoiie. e Sesang on in 5 Bildern Geboren: Ein Sohn: Hcn. Hauptmann a. D. von Julius Einödshofer. In Scene gesezt vom Direktor Richard Schul. Die Tanz-Arrangements vom Balletmeister Gundlaw. Anfang 7# Uhr. Donnerstag: Eine tolle Nacht.

Donnerstag, Abends 72 Ubr: 1870/71. Sonntag: S Vorfteliuugen. Nachmittags

Donnerstag: Die Karlsschülerin. Hierauf: Jm | 1mm T

Familien-Nachrichten.

„„Adalps C Ins a Parade | Berlobt: Frl. Else Müller mit Hrn. Assistenz-

er. e un o n: 4 Ï tus en, Hugo erl, Nichar rgas,

Guido Tielsher, Carl Weiß, Georg Worlißsch.

Arzt 1. Kl. Dr. Hans Giese (Berlin—Schießplayz b. Kummersdorf). Frl. Marie von Gerlach mit Hrn. Landrath Rudolf von der Schulenburg (Nordhausen). Verw. Fr. Oberlehrer Lina Schneider, geb. Lehmann, mit Hrn. Pfarrer Matei Urban (Baußzen—Weigerédorf O.-L.). Frl. Toni Barth mit Hrn. Sec.-Lieut. Heinrih Schlittgen (Merseburg— Halberstadt). Frl. Caroline von Zenner mit Hrn. Prem.-Lieut. von Memerty ee E Frl. Elly Bergemann mit Hrn. ieut. Schirmer (Görliß). Frl. Elisabeth Jeziersfa mit Hrn. Dr. med. Wiadiétaw von Potworowski (Breélau—Zürich).

reund. Musik nning von Kameke (Berlin). Eine Tochter: rn. Hauptmann Siegfried von La Chevallerie Hannover). Hrn. Verwaltungsgerichts-Direktor Reich (Gumbinnen). / Gestorben: Fr. Hauptmann Klara von der Borch, geb. Freiin Quadt-Wykrat-Hücbtenbruck (Falken-

Direktion: Sigmund

Konzerte.

stein). Hrn. Kunz von Prittwiß und" Gaffron Tochter Katharina (Berlin). Hr. Major a. D. Emil Jaeger (Wittsteck i. d. Prignitß). Fr.

zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlih Preußischen Staats-Anzeiger.

2 2695.

Erste Beilage

Berlin, Dienstag, den 5. November

1895.

Literatur.

Das Polizeiverordnungsrecht in Preußen. Ver- waltungsrechtlich entwidelt und dargestellt von Dr. Heinrich Rosin, ord. Professor der Rehte an der Universität Freiburg i. B. Zweite, neubearbeitete Auflage. Verlag von I. Guttentag, Berlin. Mit Recht darf der Verfasser diese zweite Auflage als eine völlige Neubearbeitung seines Werkes bezeihnen; wie gründlich dieselbe ift, gebt schon aus der äußeren Thatsahe hervor, daß der Tert des Buches um die Hälfte seines frühzren Umfanges gewachsen ist. Die fort-

eshrittene Geseßzgebung if überall verarbeitet, die Literatur und Sudikatur, die des Kammergerihts wie namentlich die hochbedeutsame des Ober-Verwaltungsgerichts, kritisch verwerthet worden; auch ist wobl faum eine wesentlihe Frage des Polizei-Verordnungsrechts, welche Theorie oder Praxis bisher beshäftigt hat, obne eingehende Erörterung geblieben. as Werk zerfällt in zwei Theile, von denen der erste die verwaltungsrehtlihen und die geshihtlihen Grundlagen enthält, und der zweite die rechtlide Natur, den Gegenstand und Inhalt der Polizeistrafverordnungen, die zum Erlaß derselben berech- tigten Behörden, Erlaß und Aufhebung der Strafverordnungen und die Kontrolen des Poltzei-Verordnungsrehts behandelt. Der Verfaffer bekennt sich als Anhänger der Normentbeorie Binding's; wie dieser, vertritt auch er die neuerdings immer mehr zur Geltung kommende Auffassung, daß die Polizeiverordnung Rechtévorschriften enthält, also materiell, d. h. ihrem Inhalt nach, E ist und, wie alle fogenannten Rechtsverordnungen, nur formell als Verordnung bezeichnet werden kann. Dagegen widerspriht er der herrschenden Meinung binsihtlich des Begriffs der Polizei und des Umfangs des polizeilichen Seunnge und Verwaltungsrechts in einem jer wichtigen Punkt. Bekanntlich is es eine alte Streit- rage, ob der Begriff der Polizei auf die zur Erhaltung der öffentlichen Ruhe, Sicherheit und Ordnung, ferner zur Abwendung der dem Staat, anderen öffentlihen Körperschaften oder einzelnen Personen drohenden Gefahren abzulenkende Verwaltungéêthätigkeit zu beschränken sei, oder ob dieser Begriff überbaupt die gesammte innere Verwaltung (lediglih mit Auë\{luß der Justiz-, Finanz- und Militär- pem umfafse. Solange es si hierbei nur um die Feststellung der juristischen Terminologie handelt, hat der gedahte Streit lediglich akademishe Bedeutung; derselbe gewinnt jedoch ein bervorragendes praktishes Interesse, wenn in Betracht gezogen wird, daß zahlreiche Gesetze mit dem Begriff der Polizei die Abgrenzung der den betreffenden Behörden zustehenden Verordnungs- und Verfügungégewalt verknüpfen, woraus sih die Nothwendigkeit ergiebt, die zur Zeit des Erlasses jener Geseße maßgebende Nomenklatur sicherzustellen und auf Grund dieser ge ans die vermuthlihe Absicht des Geseßgebers klarzulegen. Der erfasser hat seine 1882 in der ersten Auflage des vorliegenden Werkes niedergelegten Ausfübrungen einer neuerlihen Ueberprüfung unterzogen und dur Unterfuhung der ferneren Frage nah dem Um- fange des polizeilihen Verfügungêrechts wesentlich erweitert. Das Resultat seiner eingehenden Untersubungen läßt ih furz in folgende Sätze zusammenfassen : 1) Der Begriff der Polizei im allgemeinen um- faßt nah preußishem Recht die gesammte nah Innen gerichtete, dem Gemeinwokl der Unterthanen, ihrer Sicherheit und Wohlfahrt. gewidmete staatliche Thätigkeit; demgemäß ist die Polizei niht lediglih als Sicherheits-, sondern auch als Wohlfahrtspolizei aufzufafsen; 2) der ean des polizeilichen Verordnungérehts ift (im Gegensaß zu der im Erkenntniß des Ober-Verwaltungsgerihts vom 14. Juni 1882 niedergelegten Anshauung) nit dur den § 1011, 17 des Allgemei- nen Landrechts beschränkt, sondern er besteht im Rabmen des allge- meinen Polizeibegriffs als ein delegiertes Geseßgebungsrecht praeter legem; 3) die Zulässigkeit polizeiliher Verfügungen im Einzelfall bestimmt #sch zunähst nach Maßgabe der besonderen Polizeigeseze und gesetzmäßigen Verordnungen; darüber hinaus aber kommt den Orts - Polizeibehörden zu, gemäß § 10 TT, 17 des Allgem. Landrechts und nah dem er- läuterten Inhalt desselben „die nöthigen Anstalten zur Erhaltung der öffentliden Ruhe, Sicherbeit und Ordnung und zur Abwendung der dem Publikum oder einzelnen Mitgliedern desselben bevorstehenden Gefahren zu treffen.“ Die darin liegende Begrenzung des volizzi- Ti Amts if für die Ortspolizeibehörden niemals gefeglih auf- F oben worden. Eine werthvolle Bereicherung ift der zweiten uflage des vorliegenden Werks dadurch zu theil gewordeu, daß das Königliche Ministerium des Innern dem Verfasser die ministeriellen Vorentwürfe (nebst Erläuterungen) zum Polizeigeses vom 11. März 1850 abschriftlich zur Verfügung gestellt hat, die in einem Anhang zum vollständigen Abdruck gebraht sind. Ihre Benußung is für das Verständniß des Gesetzes vielfah von besonderem Werth, wenn au bei derselben eine gewisse Vorsicht geboten ist, um nicht in das geltende Gese Auffafsungen hineixzutragen, welhe zwar während der internen Vorstadien der Legislation bervorgetreten, aber im Gesetz felbst nit zum Ausdruck gge sind. / L: Der „Lahrer Hinkende Bote“ für das Jahr 1896 ist [Fon jeßt ershienen (Verlag von Moriß Schauenburg in Lahr). uh diefer neue Jahrgang des bekannten Volfskalenders steht inhalts- lih seinen Vorgängern ebenbürtig zur Seite und läßt es begreiflih ersheinen, daß derselbe noch immer einer der beliebtesten und am weitesten verbreiteten deutshen Kalender is. Der eHinkende Bote“ bietet seinen besonders auf dem Lande sehr zabl- reihen Freunden wieder eine Fülle vortrefflichen Lesestoffs für die [langen Winterabende, wie Erzählungen ernsten oder bumoristishen Inhalts und eine Darstellung der Weltbegebenheiten des verflossenen Jahres in der bergebrahten volksthümlihen Form. Der elegant kartonnierte G roße Volfkskale nder des „Lahrer Hinkenden Boten“ bringt noch umfafsenderen unterhaltenden Leseftoff. Mit weichem Eifer die Verlagshandlung beflifsen ist, den Lesern des Kalenders wirklich Ge- diegenes zu bieten, ergiebt sich auch daraus, daß dieselbe einen Preis von 1000 4 für die beste Erzählung ausgeseßt hatte.

Handel und Gewerbe.

: _Zwangs-Versteigerungen.

Beim Königlicher Amtsgeriht T Berlin standen am 1. und 2. November die nahbezeihneten Grundstücke zur Ver- steigerung: Blumenstraße 37a., dem Fabrikanten Job. Eiggert aehôrig; Nußungswerth 8430 Æ ; für das Meistgebot von 136 500 A wurden der Kaufmann Osc. Rieß und der Lederhändler Ern st Goerniß zu Berlin Ersteher. Brunnenstraße 100, dem Kaufmann Herm. Semmel gehörig; Nußungswerth 14 000 4; Ersteher wurde der Architekt Georg Burow, Charlottenburger- straße 18a, mit dem Gebot von 211000 A Kolberger- straße 24, dem Töpfermeister Leo Banket gehörig; Nußzungswerth 5880 #Æ#; Ersteherin wurde die Frau Johanna Hoffmann, Memelerstraße 45, mit dem Gebot von 74 800 #4

Beim Königlihen Amtsgericht IT Berlin gelangten zur Versteigerung: Grundftück zu Schöneberg, Stubenrauchstraße 6 und Erdmannstraße 7, dem Kaufmann Wilbelm Fleher gehörig; Flächenraum 8,64 a; Nugungs8werth 15 180 #4; Meistbietender blieb der Rentier Carl Heinrih Wilhelm Vielig zu Berlin, Hede- mannstraße 16, mit dem Gebot von 250 000 # Grundstück zu Schöneberg, Sedanstraße 46, dem Bauunternehmer Michael Lukas gehörig; Flächenraum 5,84 a ; Nußungswerth 7200 4; Meist- bietende blieb die Norddeutsche Handelsgesellschaft mit be- schränkter Haftung zu Berlin, Leipzigerstraße 135, mit dem Gebot von 100 000 Æ Grundstück zu Neu-Weißensee, Lothringerstraße 12, dem Gutsbesißer Valentin Fintak zu Popowoiguarewo bei Hobenau, Kreis Gnesen, gehörig; Flähenraum 5,27 a; Nugzungswerth 4175 M ; Meistbietender blieb derWachtmeister a.D.AugustWenztel zu Berlin, Stettinerstraße 24, mit dem Gebot von 56 000 4 Grund- sttück zu Reinickendorf belegen, dem Bauunternehmer Karl Hörnig zu Reinickendorf gehörig; Flächenraum 6,57 a; Nußzungswerth 120 6 Meistbietende blieb die fien Kaufmann Ottilie Jahn, geb. Schomann, zu Berlin, Neu-Kölln am Wasser 9, mit dem Gebot von 380 Grundstück zu Reinick endorf, Scharnweberstraße 90, dem Kaufmann Oskar Schneidewind zu Weißensee gehörig; Klähenraum 13,16 a; Nußungêwerth 2052 4; mit dem Gebot von 35 600 Æ blieb der Rentier Albin Schmidt zu Berlin, Tresckow- straße 15, Meistbietender. Grundstück zu Schönerlinde, dem Schneidermeister Franz Paschke und dem Kaufmann Julius Ernst Swlott, beide zu Berlin, gebörig ; Flähenraum 32,36 a ; Meistbietender blieb der Kaufmann FriedrichSchlott zu Berlin, Breslauerstraße 13, mit dem Gebot von 2050 # Aufgehoben wurden die Termine wegen der Zwangsversteigerung der nachbezeichneten Grundstücke: Zu Schöneberg, Sedanstraße, Parz. 15, der Handels- gesellshaft Schmidt u. Brennicke zu Berlin gehörig. Zu Wilmersdorf, Eislebenerstraße 16, dem Blumenfabrikanten Paul Fraederidck gehörig. Zu Schöneberg, Menzelstraße 34, dem Tischlermeister K. Richter gehörig.

Beim Königlichen Amtsgeriht zu Rixdorf wurden in der Mes ke’schen Zwangsversteigerungésache die Termine am 4. und 7. Dezember d. I. aufgeben.

Ausweis über den Verkehr auf dem Berliner Schlachtviehmarkt vom 2. November 1895. Auftrieb und Markt- preise nah Schlachtgewicht mit Ausnahme der Schweine, welhe nah Lebendgewiht gehandelt werden. Rinder. Auftrieb 3435 Stück. (Durchschnittspreis für 190 kg.) k. Qualität 112—116 Æ, IL. Qualität 100—108 Æ, IIT. Qualität 90—96 Æ, IV. Qualität 80—86 4 Schweine. Auftrieb 7473 Stück. (Durchschnittspreis für 100 kg.) Mecklenburger 94—96 #4, Landschweine: a. gute 88—92 4, b. geringere 80—86 Æ, Galizier —,— Æ, leihte Ungarn —,— Æ bei 20 9/% Tara, Bakonyer c bei kg Tara pro Stück. Kälber. Auftrieb 851 Stäck. (Durcschnittspreis für 1 kg.) I. Qualität 1,20—1,26 4, II. Qualität 1,06—1,18 4, IIl. Qualität 0,94— 1,04 A Schafe. Auftrieb 6382 Stück. (Durchschnittspreis für 1 kg.) I. Qualität 0,90—1,12 Æ, II. Qualität 0,80—0,88 , ITI. Qualität —,— Æ

Breslau, 4. November. (W. T. B.) Getreide- und Produktenmarkt. Spiritus pr. 100 1 100% erkl. 50 A Ver- braubsabgabe pr. November 50,80, do. do. 70 6 Verbrauch3abgabe pr. November 31,20, do. do. Rüböl pr. November 45,40, pr. Mai —,—. Zink —.

Magdeburg, 4. November. (W. T. B) Zuckerbericht. Kornzucker erkl., von 92 9% —, neue 11,25—11,35. Kornzuder erkl. 88 °% Rendem. 10,70—10,80, neue 10,75—10,85. Nachprodukte erxftl., T5%/ Rendem. 7,60—8,50. Rubig, stetig. Brotraffinade I 23,25. Brot- raffinade II 23,00. Gem. Raffinade mit Faß 23,50—23,75, Gem. Melis 1] mit Faß 22,50. Rubig. obzuder I. Produkt Trans. f. a. B. Hamburg pr. November 10,674 Gd., 10,70 Br., pr. Dezember 10,822 bez., 10,85 Br., pr. Januar-März 11,00 Gd., 11,074 Br., pr. April-Mai 11,20 Gd., 11,B Br. Ruhig.

Leipzig, 4. November. (W. T. B.) Kammzug-Termin- bandel. La Plata. Grundmuster B. pr. November 3,127 , pr. Dezember 3,15 4, pr. Januar 3,17} #, pr. Februar 3,177 M, pr. März 3,20 4, pvr. April 3,223 #4, pr. Ma: 3,25 4, pr. Juni 3,27 Æ, pr. Juli 3,27 4, pr. August 3,30 4, pr. September 3,30 4, pr. Oktober 3,30 A Umsatz 5000 kg. Behaurtet.

Bremen, 4. November. (W. T. 1 Bôrsen-Schlufbericht. Raffiniertes Petroleum. (Offizielle Notierung der Bremer

Petroleum - Börse.) Fest. Loko 6,65 Br. Baumwolle. Ruhig. Upland middl. loko 45 4. Schmalz. Fest. Wilcox 31 A, Armour shield 31 K, Cudaby 327 4, Fairbanks 264 S. Wolle. Umsay: 64 Ballen. Speck. Rubig. Shert clear middling loko 27. Taba ck. Umsaß: 10 Faß Kentucky. Hamburg, 4. November. (W. T. B.) Kaffee. (Nachmittags- beriht.) Good average Santos pr. Dezember 75}, pr. März 722,

pr. Mai 712, pr. Juli 693. Rubig. Zudckermarkt. (Schlußberiht.) Rüben-Rohzucker I. Produkt Basis 88%/s Rende- ment neue Usance, frei an Bord Hamburg pr. November 10,65, pr. Dezember 10,80, pr. März 11,10, per Mai 11,25. Behauptet.

London, 4. November. (W. T. B.) An der Küste 1 Weizen- ladung angeboten.

96% Tavazudter 127 rubig. Rüben-Robzucker loko 109/16 rubig. Chile- Kupfer 443, per 3 Monat 45t.

Glasgow, 4. November. (W. T. B.) Die Verschæiffungen von NRobeisen betrugen in der vorigen Woche 5111 Tons gegen 4255 Tons in derselben Woche des vorigen Jahres. E __ Bradford, 4. November. (W. T. B.) Wolle fester, ge- fragter, Preise unverändert, Mohairwolle rubig, feft.

Paris, 4. Novemker. (W. T. B.) Von der Börse wird berihtet: Die Liquidation nahm einen leichten Verlauf; die Ge- jammthaltung war ret fest, {ließlih jedoch auf große Wiener Ver- käufe allgemein wieder matter.

St. Petersburg, 4. November. (W. T. B) Ruß- lands Getreide - Export. In der Woche vom 27. Oktober bis 2. November sind über die Haupt-Zollämter 10 038 600 Pud Getreide auégeführt worden. Davon entfielen auf Weizen 9415000 Pud (gegen 3993000 Pud in der Vorw jr Roggen 1 179 000 Pud (gegen 1 790000 Pud in der Vorwode), Gerste 2 624 000 Pud (gegen 2 056 000 Pud in der Vorwoche), Hafer 890 000 Pud (gegen 799 000 Pud in der Vorwoche), Mais 20 000 Pud (gegen 153 000 Pud in der Vorwoche).

Amsterdam, 4. November. (W.T.B.) Java-Kaffee good

ordinary 554. Bancazinn 392. _ Saloniki, 4. November. (W. T. B.) Der hiesige Plat er- scheint durch die Finanzkrisis in Konstantinopel ganz un- berührt, da hier keinerlei Gffeften-Engagements vorhanden sind. Vor- aussihtlih wird eine große Majorität der hiesigen Firmen von dem Moratorium keinen Gebrauh machen ; daher ist denn auch die Stim- G finanziellen und kommerziellen Kreisen rubig und zuver- sichtlich.

__ New-York, 4. November. (W. T. B.) Die Börse eröffnete träge; im späteren Verlauf wurde die Haltung s{hwankend und un- regelmäßig. Der Shluß war s{chwach. Der Umsay der Aktien betrug 317 000 Stüd.

__ Weizen anfangs {wach, gab im Preise etwas nach auf schwächere Kabelberichte, auf Zunahme der Eingänge und der sichtbaren Vorräthe; später wurde das Sinken der Preise auf Berichte von Ernteshäden in Argentinien theilweise wieder ausgeglichen. Der S(hluß war stetig. Mais shwächte sich nach Eröffnung etwas ab, erholte fi jedoch später auf Deckungen und {loß stetig.

__ MWaarenbericht. Baumwolle-Preis in New-York 9, do. do. in New-Orleans 83, Petroleum Stand. white in New-York 7,10, do. do. in Philadelphia 7,05, do. rohes (in Cases) —, do. Pipe line Certific. pr. November 127 nom., Schmalz Western steam 5,95, do. Robe u. Brothers 6,20. Mais per November 362, do. per Dezember 352, do. per Mai 354. Rother Winterweizen 69, Weizen per November 643, do. per Dezember 655, do. vr. März —, do. per Mai 693. Getreidefraht nah Liverpool 33, Kaffee fair Rio Nr. 7 15#, do. Rio Nr. 7 per Dezember 14,90 do. do. per Februar 14,70. Mebl, Spring-Wheat clears 2,85, Zucker 31/16, Kupfer 11,75. Morgen Feiertag.

Visible Supply an Weizen 52990 000 Busbels, do. an Mais 4 854 000 Bushels.

Ghicago, 4. November. (W. T. B.) Weizen anfangs etwas nahgebend auf Zunahme der sihtbaren Vorräthe und matte Kabelmeldungen, erholte fich später und {loß behauptet. Mais fest und etwas fteigend nah Eröffnung, dann Reaktion auf Verkäufe, darauf wieder steigend ; der Schluß war fest.

Weizen pr. November 58, pr. Dezember 582. Mais per No- vember 283. Schmalz per November 5,55, do. per Januar 5,65. Speck short clear nom. Pork per November 8,20. Morgen Feiertag.

Verdingungen im Auslande.

e Britische Besißungen.

__17. Dezember. Eisenbahn- und Kanal-Departement in Quebec: Lieferung von 1000 t ftählerner Eisenbahnschienen zu 50 englischen Pfund ver Yard und von 3000 t dgl. zu 67 englishen Pfund per Yard.

Italien.

22, November, 10 Uhr. Ministerium für öffentlihe Arbeiten in Rom und Präfektur in Livorno: Errichtung einer Landungsbrücke für die Zollverwaltung des Hafens Livorno. Voranschlag 240 000 Francs. Vorläufige Kaution 15 000 Francs. Endgültige Kaution 10% des Angebotwerths. Endgültiger Zuschlag 8 Tage nach Ver- kündigung des Ergebnifses des ersten Zuschlags.

Numänien.

24. November. Präfektur in Braïla: Bau der Distrikts- Chaussee Braïla—Romnic—Sarat, mitinbegriffen der Theil zwischen In / E Cazasu und Tudor Vladimiresco. Voranschlag

502 Fr.

__ 15. Dezember. Ministerium für Kultus und öffentlichen Unter- richt in Bukarest: Bau eines anatomischen Instituts für die medi- zinishe Fakultät in Bukarest. Voranschlag 2 002 428 Fr.

Verkehrs-Anstalten.

London, 4. November. (W. T. B.) Der Caftle-Dampfer „Doune Castle“ ift am Sonntag auf der Ausreise in Kapstadt und der Caftle-Dampfer „Norham Castle“ auf der Heimreise beute in London angekommen. Der Caftle-Dampfer „Hawarden Castle“ ist am Sonnabend auf der Ausreise von Southampton abgegangen.

1. Untersuhungs-Sachen. 2 E u afielinngen u. dergl.

3. Unfall- und Invaliditäts- 2c. Versicherung. 4. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen 2c. 5, Verloosung 2. von Wertipapléren.

6. mand ele Na en auf Aktien u. Aktien-Gesellsh. 7. Erwerbs- und Wirthschafts-Genofsenschaften.

8. Niederlaffung 2. von tsanwälten. 9. Bank-Ausweise.

10. Verschiedene Bekanntmachungen.

Britischen Inféln und das Nordseegebiet ausgebreitet. Tan, Mittwoch : Der Rabenv

Am böchsten ift der Luftdruck über Südost-Suropa. Bei shwacher, meist südlicher Luftströmung ist das Wetter in Deutschland mild, im Westen vorwiegend trübe, im Osten stellenweise heiter; an der Küste ist meistens im Binnenlande stellenweise Regen gefallen. Memel batte Nachts Gewitter. Mildes, trübes Wetter mit Regenfällen und auffrishenden Winden

demnächst int. emnächst wahrscheinli Deutsche Seewarte.

V C E Theater.

Königliche Schauspiele. Mittwoh: Opern- baus. 152. Vorstellung. Der Evangelimann. Musikalishes Schauspiel in 2 Aufzügen, na einer von Dr. Leopold Florian Meißner erzählten wahren Begebenheit, von Wilhelm Kienzl. In Scene ge- seßt vom Ober-Regisseur Teylaff. Dekorative Ein-

envater. Shwank

3 Akten von H. Fr. Fisher und Josef

Jarno. Vorher: er die Ehe! Komödie în 1 Akt von P. Unsemann. Ga 74 Uhr.

oar s folgende Tage: Dér Rabenvater.

Vorher: Aber die Ehe!

haufseestraße 25—26. Mittwoch: Gastspiel «der Liliputaner. Jeden Abend 74 Uhr: Die Reise nah dem Mars,

Friedrich - Wilkeimisigdenhes Theater.

Neues Theater. Siffbauerdamm 4483. /5. Mittwoch: Seine Gewesene. Schwank in 3 Aften von Fritz Brentano und Carl Tellheim. Regie: Siegfried Jelenks. Vorher: Zehn- tausend Fuß hoch! Plauderei in 1 Aft von Frit Wangenheim. Anfang 74 Uhr. j Donnerstag und folgende Tage: Seine Gewesene.

Konzert-Haus. Mittwoh: Karl Meyder- Konzert. L. Berliner Kompouiften-Abend, unter freuntliher Mitwirkung der Konzert]ängerin rau Betty Waibel, der Komponisten Herren aguer und Fink.

Saal Bechstein. Linkftraße 42. Mittwoch, Anfang 7# Uhr: Konzert von Augufte Goet- Ls Lu (Kl.) und Achille Vandoeuvre (Cello) aus Paris.

Birkus Renz. Karlstraße. Mittwoch, Abends

74 Uhr: Große brillante Vorstellung. 1870/71. Großes militärishes Ausstatitungs\ück in zwei Ab- theilungen vom Direktor E Renz. Außerdem : 6 Trakehner Rapphengste (Original-Drefsur), vor- geführt vom Direktor Fr. Renz. Auftreten des an-

General-Lieut. Maa von Claer, geb. Spiz Berlin). Fr. Ida von Zantbier, geb. Langemak (Strnliand). Hr. Kommerzien-Rath Mar Miltsch (Apolda). . Landgerickts-Rath Julius Klose (Gleiwitz). Hr. Kalkulator a. D. Friedrich Schneider (Oberhausen). Verantwortlicher Redakteur: Siemenroth in Berlin.

Verlag der Expedition (Scholz) in Berlin. Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags- Anstalt Berlin SW., Wilhelmftraße Nr. 32. Sechs Beilagen (eins{hließlich Börsen-Beilage), sowie dic Inhaltsangabe zu Nr. 6 des öffeut-

lichen Anzeigers (Komnmauditgesellschaften auf Aktien und Aktiengesellschaften) für die Woche

erkannt besten Schulreiters der Welt Mr. James

richtung vom Ober-Jnspektor Brandt. Dirigent : Kapellmeister Dr. Muck. Phantafien im Bremer

Vorher: Zehntausend Fuß hoch. i

Fillis mit seinem Vollblut‘pferde Germinal. La

vom S8, Oftober bis S. November 1895.

Oeffentlicher Anzeiger.

1) Untersuchungs-Sachen.

O uen ledige Schaa Sil gegen die ledige Johanna Fischer aus SUS Großherzogthum Hefsen, unterm 18. Ok- tober d. I. eriassene Steckbrief wird zurückgezogen. Hanau, den 31. Oktober 1895. Der Untersuchungsêrichter bei dem Königlichen Landgericht.

[45579] Steckbriefs-Erledigung.

Der gegen den Gerber Carl Holstein zu Suleyken mus Majestätsbeleidigung unter ‘dem 20. April 1 e und unter dem 26. Januar 1885 er- neuerte Steckbrief wird zurückgenommen. Alkten- zeichen J. 1354/80.

Ly, den 16. Oktober 1895.

Der Erste Staatsanwalt.

| [45577]

Die diesfeits unterm 11. September 1888 in diesem Blatte Stück Nr. 257 pro 1888 sub Nr. 34495 hinter die Militärpflichtigen Ernft Julius Heinrich Otto Welle und 26 Genossen erlaffene offene Strafvollstreckungs-Requisition wird hierdurch erneuert. IV. M1 36/88.

Landsberg a. W., den 31. Oktoker 1895.

Der Erste Staatsanwalt.

[45578] i

In der Strafsache gegen den ndlungétommis Hermann Grimm, zuleßt in Neu-Ruppin wohnhaft, weaen Vergehens gegen § 140 Abf. 1 Nr. 1 St.-G.-B. wird, da der Angeschuldigte des Vergehens gegen S 149 Absatz 1 Nr. 1 des Strafgeseßbuchs beschuldigt ist, auf Grund der §S 480, 325, 326 der Straf- prozeßordnung zur Deckung der den Angeschuldigten

möglicherweise treffenden höchsten Geldstrafe und der Kosten des Verfahrens das im Deutschen Reiche be- acrya Vermögen des Angeschuldigten mit Beschlag elegt.

Neu-Ruppin, den 15. Oktober 1895. Königliches Landgericht. Strafkammer II1. (gez) Rhenius, v. Eickstedt, W. Smidt.

__ Ausgefertigt: (L. S.) Zell, Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.

2) Aufgebote, Zustellungen und dergl.

[45645] Zwangsversteigerung. Im Wege der Zwarngsvollstreckung soll das im Grundbuche von den Umgebungen im Kreise Nieder-

barnim Band 43 Nr. 2118 auf die Namen des Séloffermeisters Ernst Kraft und des Schlofser- meisters Carl Flegel, beide zu Berlin, zu glei Antheilen eingetragene, zu Berlin, Schulstraße 24, Edcke Marstraße, belegene Grundftück am 30. De- zember 1895, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeihneten Geriht, Neue Friedrichstraße 13, Erdgeshoß, Flügel C.,, Zimmer 40, versteigert werden. Das Grundstück ift 7 a 10 qm groß und mit 10020 4 Nußzungswerth zur Gebäudesteuer veranlagt. Das Weitere enthält der Aushang an der Gerichtêtafel. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 2. Januar 1896, Vormittags 11 Uhr, ebenda verkündet werden. Die Akten 87 K. 97/95 liegen in der Gerichts- schreiberei, Zimmer 42, zur Einsicht aus. Berlin, den 29. Oktober 1895. Königliches Amtsgericht 1. Abtheilung 87,