1895 / 266 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 06 Nov 1895 18:00:01 GMT) scan diff

der Handlung, sondern auch in der erkennbaren Sucht, „pikante“ Situationen zu schaffen; außerdem haben fie den Ort der Handlung nach Paris verlegt, ohne allerdings dadurch die Unwahrsceinlihkeiten der Handlung wahrscheinliher zu machen. Der erfte Akt entwickelt nicht ungeshicki, wie der ehrsame Bicornet seine geschiedene Frau (daher der Titel des Stücks), die nach mancherlei fahrten das Herz seines Stiefsohnes berückt hat, wieder trifft. Aus dem gegebenen Grundmotiv sind aber die komischen Verwidcklungen nicht mit der bei den Franzosen her- gebrahten Einheitlihfeit und Klarheit abgeleitet. Man fann bôchstens zugeben, daß die Verfasser über einen reihen Vorrath an scherzhaften Einfällen scenisher und dialogisher Natur verfügen, dur welche sie im Moment erbeiternd wirken und ihr Publifum unter- balten. Die Darstellung fam der Wirkung des Schwanks wesent- lich zu statten. Herr Pagay entwidckelte als Bicornet einen bebaglicen Humor und Frau Becker brachte die Gemüthsstimmung der eifersüchtigen Gattin wirkungsvoll zur Geltung. Fräulein Shwendemann spielte in der Titelrolle die erfahrungsreihe, gefallsühtige Frau mit erfreuliher Zurüchaltung. Herr Alsen verlieb dem jungen Stiefsohn fast zuviel liebenswürdige Herzlichkeit und Herr Haack gab mit gewohntem dar- ftellerishen Geshick einen geichäftigen Helfer aus allen Nöthen. Konzerte.

Fräulein Emma Koch, als Pianistin und Lebrerin bierselb vortheilßaft bekannt, gab gestern im Saal der Sing-Akademie einen Klavier-Abend, den fie mit der Paffacaglia von Bach-d’Albert eröffnete. Im Vortrag diefes Stücks sowie in der s{wierigen Beethoven’schen Sonate op. 110 (As-dur) mit dem fugierien Schiuß- sat ließ die Künstlerin musterhaft ges{hulte Technik und klare Wieder- gabe des Inhalts erkennen, wobei das Maßhalten im Pedalgebrauh wobltbuend berührte. Auch die in früheren Jahren an ibrem Spiel bemerlte Härte des Anschlags erschien be- deutend gemildert. Ein weiteres, sehr interessantes Werk in Sonatenform, die F-moll-Sonate für Klarinette und Klavier von I. Brahms (op. 120), wurde mit ganz besonders lebbaftem Beifall } aufgenommen. Der Königlide Kammermesikus O. Swhubert | Klarinette) führte seine dankbare Aufgabe fehr lobenéwerth aus. Bon kleineren Klarierpiècen find noch die drei deutshen Tänze von Beethoven, bearbeitet von J. Seiß, die Berceuse von Chopin und drei armuthige Phantasiestücke von Moszkowski zu erwähnen. Die Wiedergabe der „Don Juan-Phantasie®* von Liszt, die den Schluß machte, ließ bei aller Anerkennung für das virtuose Spiel der Konzert- geberin doch die dazu erforderlihe männliche Kraft vermissen.

__ Zwischen dem Intendanten Prasch und dem Moskauer Theater- | Direttor Schulz ist ein Vertrag perfekt geworden, wonach ein Theil |

Jagd.

Am Freitag, den 8.-d. M., findet die nächste Königliche Parforce-Jagd stait. Stelldichein: 128/, Uhr, Jagdschloß Grunewald, 1!/, Uhr am Saugarten.

Mannigfaltiges.

Die gemischte Deputation des Magistrats und der Stadtverordneten für das Verkehrswesen hielt gestern Vor- mittag unter dem Vorsiy des Stadtraths TEatogrof eine mehrstündige Sizung ab. Gemäß den Beschlüssen der Subkommission waren, der „Nat.-Ztg.“ zufolge, ein Entwurf der Normativbestimmungen für neue Straßenbahnen aufgeftellt und diejenigen neuen Straßenbahn- linien, welwe die Kommission zur Vervollständigung des Straßen- bahnnetes für empfeblenswerth hielt, in einen Generalplan ein- gezeihnet. Ferner lag ein Entwurf des Vertrages mit der Großen Berliner Pferdeeifenbahn-Gefellschaft, betreffend Umwandlung des Pferdebahnbetriebs in einen elektrischen, vor. Zunächst wurde die Frage der praftisher Erfahrungen bezügli des Dresdener Systems unterirdisher Stromzuführung, wie eine solche Anordnung gemischten Systems zum theil für die Linie Bebrenstraße—Treptow geplant ift, durch die günstige Auskunft des Magistrats zu Dresden für erledigt erflärt. Ferner wurde die Frage der Versicherung gegen Personen- unfälle und Sachbeschädigungen bei dem Verfucsbetrieb mit neuen Traktionsmitteln geregelt. Den Hauptpunkt der Tagesordnung bildete die Einzelberathung der Normativbestimmungen, welche für alle neuen Straßenbahnen gelten sollen. Bemerkenêwerth find befonders die Be- \chlüfe, daf die Zustimmung zu Babhnunternehmungen nur auf die Dauer bis Ende des Jahres 1911 ertheilt wird, daß die Betriebs- kraft, Gas oder Elektrizität, aus derjenigen Quelle zu ent- nehmen ist, welde die Stadtgemeinde vorschreibt, und daß im allgemeinen ein Einbeits- (10 Pfennig-) Tarif gelten soll. Es wurde jedoch hinsichtliß der generellen Bedingungen für neue Straßenbahnen eine zweite Lösung in Aussiht genommen. Von den augenblicklich zur Prüfung vorliegenden Bahnprojekten ift die Mebrzabl der Linien als empfeblenswerth bezeihnet, und dieser Ausbau des Netes ist durch eine Reibe weiterer, insbesondere An- \{lußlinien 2. ergänzt worden. Von dem Vorsißenden wurde über eine neue, von der Firma Borsig berrührende GBaswagen-Konstruktion Mittheilung gemacht. Es wurde außerdem für den 7. Dezember die Besichtigung der mit dem neuen Accumulatoriystem eingerichteten Straßenbahn in Hannover beschlossen.

Im Monat Oktober wurden hierselbst zchn Proben von Holländer und Tilsiter Käse, die aus Berliner Detailgeibäften an- gekauft waren, auf etwaigen Margarineaehalt amtlich untersucht. Die Untersudung ergab in allen Fällen Fettkäse; die MReichert-

las d bringen. An der Spigze dieses Comités ftebt der Orts- geiftlihe, Herr Pfarrer Roth, und das ganze Unternehmen ift der Kontrole des Herzoglichen Landraths in Sonneberg unterstellt. Auf Lager find besonders zwei Sortimente: 1) weiß in Silber, matt und glänzend, feinste Ausführung, 2) bunt, in den brillantesten Farben und mannigfachsten Formen. Ein Franko - 5 #4 - Kistchen 1 Sagel Evide. Tcoubeir, Glase, 1 Dage cite 2e 3 Neis

ngel, Spitze, Tr e, en, d größte, 2 bi d mittlere, 2 bis 3 Dugend kleinere Sachen, eln, Vögel, Nüffe, Zapfen u. f. w., Lamettasachen in verschiedenster Ausführung, ?/1- und 4/1-Kisten das Zweifache und Vierfahe davon dem Werthe nach, aber andere Sachen. Auch ein weiteres Sortiment franko zu 3,50 Æ inkl. Verpackung, enthaltend: 200 Brillantkugeln in 20 Ketten, 2 Dußend mittlere, und 2 bis 3 Dugend kleinere Sachen, ift diesmal vorgesehen. Aufträge auf oben bezeichnete Kisthen werden an den Kassierer der vereinigten Glaëbläïser Herrn Edwin Koh, Maler in Steinheid, oder au direft an den Ortsgeiftlihen Herrn Pfarrer Roth erbeten.

München, 5. November. Wie sih na den leßten Ermitte- lungen berausftellte, find bei dem Gerüsteinsturz an dem Kuppel- bau der neuen Passagean der Shwanthaler Straße (vgl. Nr. 265 d. BL.) zwei Arbeiter getödtet, fünf Arbeiter und eine Arbeiterin ver- legt worden. Dem „W. T. B.“ zufolge, ift festgestellt, daß nur eine vorschriftswidrige Ueberlastung des Gerüfts das Unglück herbei- führte. Seine Königliche Hobeit der Prinz-Regent ließ ih sofort von dem Minister des Innern Freiherrn von Feilißsh über den Thatbeftand und die Ursache des Unglücks sowie über das Schicksal der Verunglückten pversönlih eingehend berihten. Von diesen find, nah den leßten Nachrichten, noch ein Tagelöhner und die Ar- beiterfrau im Spital gestorben, sodaß die Zahl der Todten nunmebr vier beträgt.

Meiningen, 6. November. In dem Schieferbru ch Buth- bah bzi Gräfenthal wurden zwei Arbeiter durch herabstürzende Grdmafien vershüttet. Der eine Arbeiter ist todt, der andere schwer verlegt. Fiume, 5. November. Infolge eines Erdsturzes sind, wie eW. T. B.“ meldet, in der Ortschaft Brohovo zwei Häuser eingesunken. Da die zur Untersuchung entsandte Kommission den ganzen Ort unterwühlt fand, wird die gesammte Gemeinde aus- guartiert.

__ Paris, 6. November. Die hiesige Deutsche Kolonie war gestern Abend im Grand Hötel zu einem großen Bankett ver- sammelt, welches zu Ebren des deutschen Botschafters Grafen zu Münster aus Anlaß feiner zehnjährigen Amtsthätigkeit in Paris stattfand. Der Vize - Präsident des Hilfsvrereins Grub

Erste Beilage zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlih Preußischen Staats-Anzeiger.

S2LACDI S I

Berlin, Mittwoch, den 6. November

Statiftik und Volkswirthschaft.

Vorläufige summarishe Nahweisung über die ortsanwesende Bevölkerung, sowie die Zab cchaftsfarten und Gewerbebogen na der Berufs- und Gewerbezä

Landwirtbhs\

l der ausgefüllten blung

vom 14. Juni 1895. Zusammengesteilt im Kaiserlihen Statistishen Amt.

Staaten und Landestheile

Ortsanwesende Bevölkerung seit

am 14. Juni 1895 durh-

nene Am 14. Juni 1895 gezählte

nahme) |— j sei Gewerbe - bogen (Gewerbe- etriebe mit

1.Dz.1890, Landwirtb -

Ira shafts- schnittlich jährli, Farten mebreren JIn- 9/cod.mittl.} (Landwirth- | babern, mit

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228 134 27 926 160 187 21 761 3 321 59 744 284 113 70 488 182 751 33 230 207 871 30 286 377 778 100 297 310755 | 67 412 136 198 | 33 170 347 805 59 378 343 832 | 59 280 213 910 48 992 522 683 128 677 12 321 1478 3 331 659 742 119 569 275 148 354 107 276 18 142

1 026 024 744 628 845 180

1415 748

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1 384 273 637 112 1 200 386 1301 751 895 369 | 2518205 | 34650 | 65 888 | 16016007 | 31491 209 | 2561416 | 5017865 383 389 T55 971

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1895.

für die UntersuGung von Brandstiftungen besonders ge- \hult fein. Juristishe Bildung und die im Führen von Untersuchungen fonft erlangte Uebung reien hier nicht aus. Nöthig sind vielmehr auße:dem noch Kenntniß der bei Brandstiftungen vor- kommenten besonderen Umstände, ferner gewisse Kenntnisse in Physik, Chemie, Feuerlösch-, Brandversicherungs-, Bauwesen x. Der Ver- fafser des vorliegenden Werks stellt als weiteres Erforderniß für die Sicherung des Erfolges die Anwendung einer zweckentsprehenden Methode auf, ohne welche der Untersuhungsbeamte ein Spielball des Zufalls werde, die Anregung zu seinen Maßnahmen nur von dem zufälligen Ausfeben des gerade zu bearbeitenden Falles empfange und versâäume, was aufer dem dur die augenblicklihe Sach- lage Gebotenen sons noch zur Aufklärung des Sach- verhalies zu thun wäre; die eingehende Darstellun dieser Methode für die Untersuchung von Brandstiftungen if der Hauptzweck des Buchs. Man findet darin eine reibe Sammlung von Ratbshlägen für das Vorgehen, die aus der Betrachtung zabl- reicher Fälle gewonnen und in eine gewisse Ordnung gebracht find. Was Bauer, Glaser u. A. über den Indizienbeweis theoretisch gelehrt baben, fut der Verfaffer bier für den unmittelbaren Gebrauch in der Praxis verwendbar zu machen. Schritt für Schritt zeigt er, welche Fragen zu lösen sind und wie hierbei zu verfahren ift. Möge das Werk dazu beitragen, daß künftig die Ergebnifje der Unter- suhungen von Brandstiftungen fih günstiger und befriedigender gestalten.

Der Termin - Kalender für Justizbeamte (Karl Hey- mann’s Verlag, Berlin; Preis 3 4) und der Forst- und Jagd- Kalend er (Verlag von Julius Springer, Berlin, Preis 2 46) sind in neuen Ausgaben für das Jahr 1896 erschienen. In Form und Anordnung des Inhalts haben fie gegen früher eine Aenderung nicht erfahren. Während im Termin-Kalender die zur Zeit geltenden Be- stimmungen über die Verhältnifse der Staats-, insbesondere der IJustizbeamten sowie eine alphabetish geordnete Zusammen- stellung der Mitglieder des preußishen höheren Jufstizdienstes nebst Ffurzen Angaben über Dienstalter und Laufbahn der- selben neben dem Kalendarium ¡um Abdruck gelangt find, enthâlt der Forft- und Jagd-Kalender eine große Anzabl Tabellen,

Bayern links des Rheins (Reg.-Bez. Pfalz)

D i a s O r S 1 824 756 Württemberg S 2 G a . F 1002682 Baden s S 842 003

elen S 512 802 edlenburg-Schwerin 300 529 306 088 606 617 Sachsen-Weimar

a6 163 547 | 175 559 339 106 Mecklenburg-Strelitz 50946 | 52 427 103 373 De O 183 636 | 186 118 369 754 Braunshweig . . .. 214 488 221 137 435 625 Sachsen-Meiningen . H3SOC. | 118961 232 818 Sachsen-Altenburg . . 86 530 | 92189 | 178719 Sachsen-Coburg-Gotha 104 649 112942 | 217 591 Anhalt 141 378 151 079 | 292 457 Schwarzburg-Sondershausen 37507 | 40082 | 77 589 Schwarzburg-Rudolstadt . . 43390 | 46137 | 89 492 13 303 MWaldeck. E a 29 129 31 999 61 128 10 156 32475 | 34166 66 641 5 283

der Kräfte des Berliner Theaters am Korsh- Theater in | Moskau, an dem vor zwei Jahren auch das Ensemble des Lessing-

Theaters gafstierte, vom 23. Februar 1896 ab ein vorläufig auf | 36 Abende berechnetes Gastspiel beginnen wird. Die Vorstellungen | des Berliner Theaters in Berlin selbs werden dur diefes Ga: spiel | keinerlei Unterbrehung erfahren. Herr Intendant Prasch hat die |

676 551 166 496 welche für den Forstmann und Jäger unentbehrlih sind, wie Ertrags- 197 574 118 746 tafeln, Samen- und Pflanzentabellen, Hilfszahlen* für Aufstellung von 310 150 58 404 Kulturplänen, Tafeln über die erfahrungsmäßigen Kofstensäge bei 937 167 42 132 Waldwegebauten u. f. w., ein Rügebuch, eine Shießliste sowie Ueber- 135 979 31 353 sichten über die Schonzeiten des Wildes in allen deutshen Staaten, 97 173 13 754 in Oefterreih und der Schweiz, eine Darlegung des Zahnwechfels bei 42 566 8 403 Roth-, Damw- und Rebwild u. a. m. Die Ausftattung beider Kalender 17 954 ift dieselbe gediegene und praftishe, wie früber.

59 269 leinen Reisenden oder Fröblihe Wande- 58 381 eutschland in Briefen und Grzäblungen“. 32 523 bis 15jährige Kinder von Dr. Earl Pilz.

16 315 29 676 32 457 11 853

2 944 805 5 773 836 1 928 616 3 753 372 1 068 725 2 071 407 871 841 1713 844 518 989 1031 791

brachte, wie ,W. T. B.* meldet, das Hoh auf Seine Majestät den Kaiser Wilhelm aus, der Kaufmann Rumpf toastete auf den Präsi- denten Faure. Der Präsident des Quartettvereins Lüdert hielt alsdann Aus dem Thüringer Walde. Die Bewohner des hoch- | die Festrede, in wel@er er die Verdienste des Botschafters hervor- gelegenen Dorfes Steinheid im Thüringer Walde wurden in den | bob, worauf der Botschafter in tiefbewegten Worten mit einem Hoch deutshe Bearbeitung der von ihm erworbenen Komödie „The new | leßten Jahren dur die Noth gezwungen, sich einem neuen Industrie- | auf die Deutsche Kolonie dankte. woman“ der Sriftstellerin Dora Duncker übertragen. Die Be- | zweig zuzuwenden. Ihre Hauptbeschäftigung ist jetzt die Herstellung G S D E R T l arkeitung soll bis Weihnachten vollendet sein. | von Christbaumschmuck aus Glas mit echtem Silberspiegel. Rom, 6. November. Heute Naht um 3 Uhr 27 Minuten Im Lessing-Tbeater gelangen als nächste Novitäten Paul | Erst in der neueren Zeit hat diese Glasindustrie ihren | wurde hier ein leichter Erdstoß verspürt. Derselbe verlief wellen- Lindau’s einaktiges dramatisches Gediht „Die Venus von Milo“ und | Einug in das Dorf gehalten, nahdtem die frühere | förmig und dauerte 4 Sekunden. Seitdem \ind die seismiscen das dreiaktige Verélustspiel „Die Romantischen“ von Edwund | Holzwaarenindustrie durh die Entwicklung der Metallindustrie | Apparate vollkommen rubig. Das Erdbeben wurde auch leiht in NRosftand in der deutschen Uebertragung von Ludwig Fulda zur Auf- | zum Erliegen gekommen ist. Um der armen Bevölkerung aufzubelfen, | Rocca di Papa wahrgenommen. Schaden wurde nit angerichtet. führung. Die erfte Darstellung der beiden Werke ist auf nächsten | haben si einige Herren am Orte zusammengetban, um den Stein- Sonnabend angeseßt beider Christbaumihmuck zum Besten der Arbeitec direkt zur Ver-

Meiß sche Zahl der extrahierten Fette {wankie zwishen den Werthen 2 829 031

27, 28 und 31,02, welche fämmtlih auf reines Milchfett hinweisen.

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b erlag T n in Leipzig. Preis eleg. brosch. 1,50 46, eleg. geb. 2 # Die Aufgabe, welche ih der als Jugend\schriftfteller bereits efannte Autor stellte, bei diesen Reiseschilderungen den ridtigen Plauderton für die kleinen Leser mit ibrem noch gering entwidelten Anschauungs- und Begriffsvermögen zu treffen, bat derselbe mit Glüdck gelöst. Was er darin über die schönsten Gegenden unseres Vater- andes sagt, ift einfah, anshaulich und poetish geschrieben, und die

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(Fortsezung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

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1) Nachts Regen.

Uebersicht der Witterung.

Das barometrishe Minimum, welches gestern westlich von Irland lag, ift nah den Hebriden nord- ostwärts fortgeschritten, einen Auéläufer ostsüdost- wärts nach der jütischen Halbinsel entsendend. Unter seinem Einfluß wehen über den Britischen Inseln und im südlichen Nordfeegebiet, vielfah auch im Binnenlande, ftarke \südwestlize Winde. Am bôchsten ift der Luftdruck über Südost-Europa. In Deutschland ift das Wetter ungewöhnlih warm, im Westen trübe und regnerisch, im Osten f\tellenweise heiter. Karlêruhe meldet Südwesisturm. Das trübe, windige Weiter dürfte sich demnächst auch über Oft: deutschland ausbreiten.

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GOSCOARRE

Deutsche Seewarte.

Theater.

Königliche Schauspiele. Donnerstag: Opern- baus. 153. Vorstellung. Der Ring des Nibelungen, Bühnenfestspiel von Richard gner. Vorabend: Das RNheingold. Dirigent: Kapellmeister Wein- gartner. Anfang 74 Uhr. Ÿ

Schauspielhaus. 243. Vorstellung. Faust von Wolfgang von Goethe. Der Tragödie erster Theil. Die zur Handlung gehörende Musik von Anton

Fürsten Radziwill und von Peter Josevh von Lind- paintner. In Scene gesezt vom Ober-Regifseur

Mar Grube. Dekorative Einrichtung vom Ober- Inspektor Brandt. Anfang 7 Ubr.

Freitag : Opernhaus. 154. Vorstellung. Der Ring des Nibelungen. Bühnenfestspiel von Richard Wagner. I. Abend: Die Walküre in 3 Akten. Anfang 7 Ubr.

Schauspielhaus. 244. Vorstellung. Frauculob. Luftspiel in 3 Aufzügen von Rudolvh Lothar. Der Diener zweier Herren. ofsenspiel in 1 Aufzug, na dem JItalienishen des Carlo Goldoni, von Emil Pobl. Anfang Uhr.

Sonntag, Nachmittags 24 Uhr: In Kroll's Theater: Hänsel und Gretel. Märchenspiel in 3 Bildern von Engelbert Humperdinck. Die PVuppecnfee. Pantomimisches Ballet-Divertissement von Haßreiter und Gaul. Preise der Plätze: Fremdenloge 5 # Mittel-Parquet und Mittel- Balkon 3 Seiten. Parquet und Seiten-Balkon 2 A Stehplay 1 4 Abends 7 Uhr: Wie die Alten sungen. Lustspiel in 4 Aufzügen von Karl Niemann. Preise der Pläße: Fremden-Loge 4 Mittel-Parquet und Mittel-Ballon 2 #4 50 4 Seiten-Parquet 2 4 Seiten-Balkon 1 4 59 4 Stehplay 75 4

Deutsches Theater. Donnerêtag : Die Weber. Anfang 7# Uhr.

Freitag: Die Mütter,

Sonnabend: Nobinsons Eiland.

Berliner Theater. Donnerstag : DerPfarrer vou Kirchfeld. Anfang 7# Ubr. G Freitag (10, Abonnements-Vorstellung): König ear. Sonnabend: Nachruh!=.

Theater. Donnerstag: Gräfin Frisi. Anfang 7{ Uhr.

Freitag: Gräfin Friti.

Sonnabend : Zum ersten Male: Die Venus von Milo. Dramatisches Gedicht in 1 Aft von Paul Lindau. Die Romautischen. Lustspiel in F Den von Edmond Rostand, deuts von Ludwig

ulda.

Refidenz - Theater. Direktion: Sigmund Lautenburg. Donnerstag: Der Rabeuvater. Shwank in 3 Akten von H. Fr. Fisher und Josef Jarno. Vorher: Aber die Ehe! Komödie in 1 Aft von P. Linsemann. Anfang 74 Uhr.

Freitag und folgende Tage: Der Rabeuvater. Vorher: Aber die She!

Friedrich - Wilhelmstädtishes Tyeater. Chausseestraße 25—28.

, Dennerstag: Gastspiel der Liliputaner. Jeden

Abend 7# Uhr: Die Reise nach dem Mars.

Neues Theater. S@iffbauerdamm 4a. /5, Donnerstag: Seine Gewesene. Schwank in 3 Akten von Friß Brentano und Carl Tellheim. Regie: Siegfried Jelenko. Vorher: Zehn-

tausend Fuß hoh! Plauderei in 1 Aft von Frig Wangenheim. Anfang 7+ Uhr.

Freitag und folgende Tage: Seine Gewesene. Vorber: Zehutausend Fuß hoh.

Voranzeige: Sonntag, Nachmittags 24 Uhr: Schiller - Feier. Zu wvolksthümlihen Preisen : Kabale und Liebe.

Theater Unter den Linden. Direktion: Julius Frißsbe. Donnerstag: Mit neuer Aus- stattung: Die Karlsschülerin. Opverette in 3 Akten von Hugo Wittmann. Musik von Carl Weinberger (Komponist von „Lachende Erben"). In Scene ge- seßt vom Ober-Regifseur Herrn Gpstein. Dirigent : Herr Kapellmeister Federmann. Hierauf: Jm Reiche der Mitte. Großes Ballet-Poem, ent- worfen und einstudiert vom Balletmeister Herrn Iean Reifinger. Dirigent: Herr Kapellmeister Federmann. Anfang 7# Ubr.

Freitag: Die Karlsschülerin. Hierauf: Jm Reiche der Mitte. :

Sonnabend: Der Obersteiger. Overette in 3 Akten von L. Held und M. West. Musik von Carl Zeller.

Adolph Ernst-Theater. Donnerstag: Parade- bummler. Besezung der Hauptrollen: Anna Bâätckers, Josefine Dora, Ida Schlüter, Adolph Ernft, Julius Gyben, Hugo Haßkerl, Richard Jürgas, Guido Tielsher, Carl Weiß, Georg Worlißsch. Anfang 7#§ Uhr.

Freitag: Dieselbe Vorftellung.

Sonntag, den 10. Nevember, Mittags 12 Uhr: Zum erften Male: Der kleine Lord.

Bentral-Theater. Alte Jakobstraße Nr. 30, Direktion: Richard Schulß. Emil Thomas a. G.

Donnerstag: Eine tolle Naht. Große Aus- ftattungspofse mit Gesang und Tanz in 5 Bildern von Wilh. Mannstädt und Julius Freund. Musik von Julius Einödshofer. In Scene gesezt vom Direktor Richard Schul. Die Tanz-Arrangements vom Balletmeister Gundlach. Anfang 7# Uhr.

Freitag: Eine tolle Nacht.

Konzerte.

Sing-Akademie. Donnerstag, Anfang 72 Uhr : Orchefter-Konzert mit eigenen Komvositionen von Robert Hermann.

Saal Bechstein. Linfkftraße 42. Donnerstag, Anfang 8 Ubr: UT. Konzert der 13 jährigèn Cellistin Elsa Ruegger aus Brüfsel.

Zirkus Renz. Karlstraße. Donnerstag, Abends 7¿ Uhr: Grande soiréeéquestre. 1870/71. Großes militärishes Ausftattungsftück mit Tänzen, Gruppierungen, Gefechten zu Fuß und zu Pferde

in zwei Abtheilungen vom Direktor Fr. Renz. Außerdem besonders hervorzubeven: Donner und Darius, Rappbengst, in kurzer Zeit auf eine originelle Art drefsiert und vorgeführt vom Direktor Fr. Renz. Herr Ritter von Renrof} mit seinem Schulyferde Skobelef. Zum S@hluß der Shule: Original ! Der phäunomenale Baguettesprung. Auftreten der weltberühmten Hochturnkünstler The Silbons. Die vier Jahreszeiten, Schule, geritten von 4 Damen. Gebrüder Monfroid, akrobatish-ercen- trische Teusel. Einfache und doppelte Baguette- sprünge über Hindernisse, ausgeführt von 12 Ungarn. The marrvellous de Kock- Trio. Humoristishe Entrées und Intermezzi fämmtlicher Clowns und des beliebten Auguft Mr. Lavater Lee. Alles Nähere aus Plakaten und Austragezetteln ersichtlich.

Freitag, Abends 72 Ubr: 1870/71.

Sonntag: ©® Vorfteliuugen. Nachmittags 4 Uhr: ¡Tjo Ni En zit dem beliebten Schellen- spiel. Abends 75 Uhr: 1870/71,

E R E S L E F S A Familien-Nachrichten,

Verlobt: Frl. Helene Oswald mit Hrn. Haupt- mann Schumann (Nieder-Hirshfeldau—Sprottau). Frl. Alice von Rhbôden mit Hrn. Sec.-Lieut. Georg Friedrich Grafen von Sparr (Berlin— Diedenhofen).

Verebelicht: Hr. Prem.-Lieut. Curt von Petery mit Frl. Ella Döring {Berlin). Hr. Sec.-Lieut. E. Lehmann I mit Frl. Margarethe Ulm (Lo- gischen).

Geboren: Ein Sohn: Hcn. Hauptmann von Heinz (Bielefeld). Hrn. Professor Dr. Lubarsch (Rostock). Hru. von der Often (Warnitz). Eine Tochter: Hrn. Bankvorstand offt (Rostock). Hrn. Lieut. d. N. Klawiter (Berlin). Hrn. Regierungs-Assefsor von Ashoff (Minden). Hrn. Amtsverwalter Hermann von Oerzen (Schwerin i. M.). Hrn. Hauptmann a. D. Conrad Wolff (Köstriß, Reuß).

Gestorben: Hr. Oskar von Lilienboff - Zwowigßki (Philadelphia). Hr. Kreisgerichts-Rath und Hauptmann a. D. Friedrich Peschke (Carlsruhe D.-S.). Hrn. von Hiller - Apenborg Sohn Ernft (Stettin). Hr. Ingenieur Walther Roth (Charlottenburg). Hr. Superintendent Carl Wegener (Treptcw a. Toll.). Verw. Fr. Re- gierungs-Nath Eugenie Reichert, geb. Endell (Berlin). Hrn. Hauptmann a. D. C. Beutler Tochter Else (Berlin).

Verantwortlicher Redakteur: Siemenroth in Berlin. Verlag der Expedition (Scholz) in Berlin. Druck der Norddeutschen Buchdrucckerei und Verlags- Anstalt Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32.

Vier Beilagen (einschließli Börsen-Beilage).

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Schaumburg-Lippe . .

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Deutsches Reich L Ortsanwesende Bevölkerung am 1. Dezember 1890 . ..

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66 949 129 102 y 8 603

20 473 41 148 Sl 7 200

68 009 123515 25 120 42388 82813 L 4 636

97 073 191 624 D, 3 674

341 111 662 514 3,70 10 195 798 560 1 621 279 226 396 32 863 26352430 51758364 1317 878 25 197 638 49 428470

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j ®*) Die auffallende Bevölkerungsabnahme im Fürftenthum Lippe (1. Dezember 1890: 128 495 Einwohner) erklärt sih dadur, daß von dort im Sommer regelmäßig sehr zahlreihe Personen als Ziegeleiarbeiter nah auswärts gehen.

Zur Arbeiterbewegung.

Hier in Berlin haben, wie die Blätter melden, auch die Lederarbeiter in einer Versammlung am Montag für das kommende Frühjahr eine allgemeine Lohnbewegung in Auësiht ge- nommen ; es soll eine Lohnerhöhung von 334 9% gefordert werden. Die hiefigen Posamentierer haben, der „Post“ zufolge, um im Tommenden Frübjabr an die Unternehmer mit der Forderung des Neunstundentags und eines Stundenlohns von 50 ch& berantreten zu kônnen, in einer Versammlung am Montag beschlossen, einen Fonds für diesen Zweck zu bilden.

Zur Lobnbewegung der Schiffsbauarbeiter in Eng- land berihtet „W. T. B.* aus Glasgow: Da die Arbeiter es be- stimmt abgelehnt haben, an der gemeinsamen Konferenz theilzunehmen,

ann gestern die Ausfperrung von 259% der Mafchinenbauer am Clyde. Alle Entlassenen gehören der Union an. Die Mitglieder des Arbeitgeberverbandes handeln in voller Uebereinstimmung. Alle Firmen in Paislay und FJohnstone haben si nunmehr dem Vorgehen der Werftbesizer in Vereinigung mit den Glas8gower Firmen angeshlofsen. In Glaëgow war vorher noch das Aeußerste aufgeboten worden, den Aus- stand abzuwenden. Die Zahl der Entlafsenen wird auf 2000 Mann eshäâgt. Man nahm an, daß heute ein allgemeiner Stillstand der

erte erflärt werden würde. Aus Belfast wird gemeldet, daß die Nachricht von dem Beginn der Arbeiteraussperrungen am Clyde dort große Aufregung bervorgerufen hat.

Literatur.

Die preußischen Grundbuhgeseße mit Anmerkungen. Hantamtgabe zum praftishen Gebrauh von C. Mathis, Landgerichts- ireftor. Zweite, umgearbeitete Auflage. Berlin, Verlag von Franz Vahlen. Preis 5 4 Das preußische Grundbuchrecht umfaßt infolge der zahlreiden, die Gesetze vom 5. Mai 1872 ergänzenden und ab- ändernden Geseßetvorshriften und infolge der stetig fortschreitenden RechtspreGung der höchsten Gerichtéböfe bereits eine solhe Fülle des Stoffs, daß es {wer ist, die ganze Materie zu übersehen. Für die arbeitung der Grundbuhsachen ift es aber unerläßlich, den ge- sammten Stcf jederzeit in leiht übersihtliher Weise zur Hand zu baben. Das vorliegende Werk bietet bierzu ein geeignetes Mittel Es ind die neuesien Bearbeitungen der Grundbucgeseze und die Judi- atur bis auf die jüngfte Zeit, insbesondere die Entscheidungen des Kammergerichts in den Jahrbüchern von Jobow und Küngtel und die Sammlungen dieser Entscheidungen von Jastrow und S{warßtz vollständig berücksihtigt worden, so daß man si in der zweiten Auf- lage dieses Handbuchs über die gegenwärtig in der Praxis maßgebenden rundsäße mit Sicherheit informieren kann. Durch forgfältige Hin- weisung auf die Quellen is gleiczeitig die Möglichkeit geboten, nah Bedürfniß über die einzelnen Punkte sih das ganze vorhandene Material zugänglih zu machen. Auch dem jungen ZFuristen kann das Buch als erwünschte Handhabe für das Studium dienen, wenn er eine genauere Kenntniÿ des Stoffes \sih aneignen will, als sie ihm S die das ganze Rechtégebiet umfassenden Bearbeitungen von Dernburg oder Förster-Eccius gewähren ftönnen.

Die Begründung von Rentengütern und das Grundbuch im Gebiete des preußishen Allgemeinen Landrechts, engutêgeseße vom 27. Suni 1899 und

7. Juli 1891, von J. Pelber, Regierungs-Rath. Berlin, Verlag von Franz Vahlen. Preis 3 # Das vorliegende Werkchen ist geeignet, das Verständniß für die in wirths{aftliher, volkswirth- shastlicher und sozialer Beziehung gleih wichtige und bedeutungévolle

.neue Rentengüter-Einrihtung in weitere Kreise zu tragen und zu

fördern. Die betreffende Geseßgetung umfaßt rechtlid zwar die ganze preußische Monarchie; thatiächlich liegt indessen der Schwer: punkt der Rentengut8geseze im Gebiet des Allgemeinen Landrechts, und deshalb durfte sch wobl der Verfasser auf die Berücksichtigung dieses Gebiets und seiner wirtbsckaftliden Verhältnisse beschränken. Uebrigens sind die hierfür angestellten Erörterungen auch für die an- deren Rechtsgebiete mit wenigen Abweibungen zutreffend.

Die Abfassung der Urtheile in Strafsachen. Für die Praxis dargestellt von Dr. Thb. Kroiïchel, Landrichter in Rudol- ftadt. Verlag von Franz Vahlen, Berlin. Preis 1,50 4 Der

wet dieser Arbeit iît, wie schon der Titel besagt, ein rein praktischer :

ie in Daubenspeck's bekanntem Buch „Referat, Votum und Urtbeil“ für den Zivilprozeß, so wird hier für den Strafprozeß das hervor- gehoben, was bei Abfassung der Erkenntnisse Referat und Votum sind seit dem 1. Oktober 1879 für Strafsachen nicht mebr gebräuch: li hauptsächlih zu beobabten ift. Hierbei bat der Verfasser der Praxis namentlich durch Verwerthung seiner in langjähriger, mannig- facher amtliher Thätigkeit gesammelten Erfahrungen sowie der Necht- sprechung des Reichsgerihts Nußen zu bringen gefuht. Zur Erläute- rung der theoretischen Darlegungen sind Beispiele beigefügt, sodaß sich die kleine Schrift besonders für die Ausbildung der Referendare nüßlih erweisen wird; aber auch dem älteren Praftifer dürfte sie noch manche Anregung bieten.

Handbuch für das Untersuchen von Brand- stiftungen, zum Gebrauh für Juristen und Versiherungsbeamte, von Dr. Albert Weingart, Landgerichts-Rath in Dresden. Verlag von Durcker und Humblot in Leipzig. Nach einer werth- vollen ftatiftishen Arbeit von Kaßner („Die Ursachen der in Deutsch- land während der zwölf Jahre von 1878 bis 1889 stattgehabten Brände“, 1891) kamen in den Jahren 1878 bis 1889 in Deutschland jährlich durchs{nittlich 4000 Brandstiftungen vor. Dagegen wurden nah der Kriminalstatiftik des Deutschen Reichs wegen Brandstiftung verurtbeilt in den Jahren 1882 bis 89 jährlich durchschnittlih 554 Personen, 1890 bis 92 jährlich durchschnittlich 510 Personen. Es fam fonath auf sieben Brandstiftungen nur ein Verurtheilter. Dieses unbe- friedigende Verhältniß erscheint noch ungcünftiger, wena man berüdck- sichtigt, daß es in zahlreichen Fällen nur deshalb zur Verurtheilung kommt, weil der Brandstifter von vornherein darauf ausging, {ih Unterkommen in einer Sirafanftalt zu verschaffen, und deshalb genz ofen verfuhr oder selbst seine Ermittilung veranlaßte und allenthalben geständig war. Die Zahl der Fälle, in denen ein beimliher Brand- stifter ermittelt und troß Leugnens überführt wird, ift biernah sebr gering. Der Grund für diese ungünstigen Ergebnisse licgt. in den eigenartigen Schwierigkeiten, die fih der Ermittlung und Ueberfühß- rung eines Brandstifters entgegenftellen. Um troy dieser Schwierigkeiten zum Ziele zu gelangen, muß der Beamte

eingestreuten . Mittheilungen aus Geschihte, Sage, Brauch über Sitte, Industrie, Handel und Verkehr der einzelnen geschilderten Gegenden find anziehend und [ehrreih. Das Buch zerfällt in folgende Abschnitte: Im Riesengebirge, Auf dem Ovybin, Reise in die sächsische Schweiz, Der Fichtelberg, Perlenfisherei im Voigtlande, Die Hoh- burger Schweiz, Erzählungen und Briefe von Harzreisen, Bei den Bergleuten, Thüringen, Im Rhöngebirge, Eine Rheinreise zweier S = f LDONgebtrg einr ce

Schüler, Der Schwarzwald, Drei Briefe von der Ostsee. Diese Schilderungen erfheinen vortrefflih geeignet, in dem findlichen Herzen Liebe zur Heimath und dem Vaterlande zu wecken und zu befestigen. Das hübsch ausgestattete Buch empfiehlt sich als Weihnachtsgeschenk für die reifere Jugend.

Aus alter Zeit. Eine Shulmeistergeshihte von Rudolf EdckLart. 64 S. kl. 8%, Eleg. geheftet. Pr. 80 4. Verlag von Felix Simon, Leipzig. Eine ete deutshe Volksgeshichte, eigenartig in der Wabl des Stoffs, in der Form der Erzählung und auch in ibrem äußeren Gewande. Die kleine gemüthvolle, spannende und on fernigem Humor durhwebte Erzählung eignet sh vorzüglich für Volksbibliotheken und auch als Weihnahtägeschenk.

Handel und Gewerbe.

Täglihe Wagengeftellung für Koblen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien. An der Nuhr sind am 5. d. M. gestellt 11 839, niht recht- zeitig geftellt feine Wagen. In Oberschlesien sind am ch4. d. M. geftellt 5811, nit rethti- zeitig gestellt keine Wagen.

Zwangs-Versteigerungen. Beim Königlichen Amtsgeriht T Berlin standen am 5, November die nathhbezeihneten Grundstüde zur Ver- : Krautstraße 35a., dem Fabrikanten Job. Eiggert ig; Nuzungswerth 8420 A; Meistbietender blieb der Ritter-

efißer Hans von Westernhagen, Französishestraße 11/12,

it dem Gebot von 123500 Æ Hollmann straße 36, der Wittwe Koch und Genossen gehörig; Nutßung8werth 13 840 4; Meistbietende blieben das Fräulein I. H. H. Fo und die Wittwe Auguste Koh zu Berlin mit dem Gebot von 190000 A Gropinsftraße 2, dem Dachdeckermeister C. Zachow gebörig; Fläche 8,58 a; Meistbietender blieb der Zimmermeister St. Voß zu Berlin mit dem Gebot von 129 600 A Gropius ftraße 5, dem Kaufmann Paul Walter gehörig; Fläche 7,92 a; mit dem Gebot von 122 300 Æ blieb der Kaufmann Ad olph Bernoullvy, Marien- straße 17, Meistbietender.

Beim Königlichen Amtsgericht Il Berlin ftand das Grundftüdck zu Weißensee, o rrean 21, dem Kaufmann Arno Krumpelt zu Weißentez gehörig, zur Versteigerung; Flächen- raum 5,67 a; Nugungswerth zur Gebäudefteuer 460 4; Meist- bietender blieb der Kaufmann Hermann Jacoby zu Berlin, Neue Friedrichstraße 45, mit dem Gebot von 5555 Æ

Die Betriebseinnahmen der Ostpreußischen Südbahn im Oktober 1895 betrugen nah vorläufiger Festitellung im Personen- vertehr 90276 #4, im Güterverkehr 3786990 Æ, an Erxtra- ordinarien 24 100 4, zusammen 493 066 Æ, darunter auf der Strede Fishhausen—Palmnicken 6122 4, im Oftober 18914 nah vorläufiger Feststellung 453 898 L, mithin gegen den entsprehenden Monat des Vorjahres mebr 39 168 4, im Ganzen vom 1. Januar bis 31. Oktober 1895 3 768 463 (vorläufige Einnabme aus russishem Berkehr nah russishem Stil) gegen vorläufig 3907374 im Vorjahr, mit- biu gegen den entsprehenden Zeitraum des Vorjahres weniger 138 911 Æ, gegen die endgültige Ginnahine weniger 387 662 Æ

Dre Lage des obershlesishen Steinkoblengeschäfts hat, wie die „Schl. Ztg.“ berichtet, in der legten Woche eine weitere Auf- besserung erfahren. Die Aufträge gehen für säammitlihe Sortimente bei den