1895 / 272 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 13 Nov 1895 18:00:01 GMT) scan diff

26. Oktober. Dr. Baumann,

beim Gouvernement der ber-Stabsarzt 1. Kl. f L: unter Charafkteris. als Gen. Aerzte 2. Kl., mit der gesetzlichen Pension und mit der Erlaubniß zum Tragen der Uniform mit den für Verabshiedete vorgeschriebenen Abzeichen der Abschied bewilligt. Dr. Baumbach, Ober-Stabsarzt 1. Kl. und Regiments - Arzt vom 12. Infanterie-Regiment Arnulf, als Chefarzt zum Garnison - Lazarerh Neu - Ulm, unter Beauftragung mit Wahrnehmuna der Geschäfte des Garn. Arztes dortselbst; die Ober-Stabéärzte 2 Kl.: Dr. Petri, Regts. Arzt vom 13. Inf. Regt. Kaiser Franz Joseph von , als Garn. Arzt zum Gouvernement der Feftung Ingolstadt, unter Be- förderung zum überzähl. Ober-Stabsarzt 1. Kl, Dr. Niedermayr von der Kommandantur Nürnberg, als Regts. Arzt zum 12. Inf. Regt. Prinz Arnulf, Dr. Härtl, Bats. Arzt vom 16. Inf. Regk. Großberzog Ferdinand von Tosfana, als Regts. Arzt zum 13. Inf. Regt. Kaiser Franz Ioseph von Oesterreich, Dr. Ko, Stabs- und Bats. Arzt vom 13. Inf. Regt. Kaiser Franz Josevb von Oesterreich, zum 16. Inf. Reat. Großherzog Ferdinand von Toëfana, Dr. Port, Assist. Arzt 2. KL vom 7 Anf. Regt. Prinz Leopold, zum 1. Feld-Art. Regt. En! Luitpold, Dr. Marc, Assist. Arzt 2. Kl. vom 8. Inf.

egt. vakant Pranckb, zum 2. Feld-Art. Regt. Horn, verseßt. Dr. Lihtenstern, Ober-Stabëarzt 2. Kl. und Regts. Arzt tim 10. Inf. Regt. Prinz Ludwig, zum überzähl. Ober-Stabsarzt 1. Kl, Dr. Bögaler, Stabë- und Bats. Arzt im 9. Inf. Regt. Wrede, Dr. Schrautb, Stabsarzt bei der Leib-Garde der Hart- shiere, zu überzähligen Ober - Stabsärzten 2. Klafse, Dr. Melzl, Asfist. Arzt 1. Klasse vom 2. Feld - Art. Regt. Horn, als Bats. Arzt im 13. Inf. B: Kaiser Franz Joseph von Oesterrei, Dr. Kolb, Assist. Arzt 1. Kl. vom 1. Feld-Art. Regt. Prinz-Regent Luitpold, bei der Kommandantur Nürnberg, zu Stabsärzten, Dr. Ott, Assist. Arzt 2. Kl. im 16. Inf. Regt. Grof- herzog Ferdinand von Tosfana, Dr. Barthelmes, Assist. Arzt 9. Kl. im 18. Inf. Regt. Prinz Ludwig Ferdinand, zu Asfist. Aerzten 1. Kl., Steidl, Unterarzt vom 1. Schweren Reiter-Regt. Prinz Karl von Bayern, zum Assist. Arzt 2. Kl. im 2. Pion. Bat., befördert.

Beamte der Militär-Verwaltung.

25. Oktober. Nebmann, Rechnungs-Rath, Sekretär bei der Intendantur II1. Armee-Korps, mit Pension in den erbetenen Ruhbe- ftand getreten.

of Oktober. Ney (Landau), Ober - Apotheker der Landw. 1. Aufgebots, mit der Erlaubniß zum Tragen der Uniform der Ab- schied bewilligt.

Im Sanitäts - Korps. Ober-Stabsarzt 1. Kl. und Garn. A

estung Ingolstadt, Dr. Bierling, Cat des Garn. Lazareths Neu-Ulm,

Nichtamfliches.

Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 13. November.

Seine Majestät der Kaiser und König nahmen gestern Vormittag im Neuen Palais noch die Meldung des auf Urlaub befindlihen General-Konsuls Pelldram entgegen und empfingen darauf den. Bezirksämtmann in Ost-Afrika Freiherrn von Elz in Audienz. E S

eute früh um 81/, Uhr begaben Sich Seine Majestät vom Bahnhof Wildpark nach dem Schießplaß bei Tegel, wohnten daselbst einem Gefechtsshießen bei und fuhren nah Beendigung desselben nah dem hiesigen Königlichen Schlosse, wo um 1!/, Uhr Frühstüc2tafel stattfand.

Der Ausschuß des Bundesraths für Juftizrwesen sowie ie vereinigten Ausschüsse für das Landheer und die Festungen und für Rechnungswesen hielten heute Sißungen.

heute Nachmittag

Das Staats-Minifterium trat i zu einer

2 Uhr im Dienstgebäude, Leipziger Plaß 11, Sißung zusammen.

Die eisenbahnfahwissenschaftilihen Vorlesungen finden im Winter- Halbjahr 1895/96 in folgender Weise statt:

In Berlin werden in den Räumen der Universität Vor- lesungen über preußisches Eisenbahnrecht in Verbindung mit praftischen Uebungen sowie über die Verwaltung der preußi- schen Staatseisenbahnen, ferner in den Räumen der Technischen Hochschule Vorlesungen über Elektrotehnik gehalten. :

In Breslau erstrecken sih die Vorträge auf den Betrieb der Eisenbahnen und auf Technologie.

In Köln und Frankfurt a. M. werden Vorlesungen über Elektrotechnik in Elberfeld über Technologie ge- halten.

Der Kaiserlihe Gesandte in Lifsabon, Geheime Legations- Nath von Derenthall ist auf seinen Posten zurückgekehrt und hat die Geschäfte der Gesandtschaft wieder übernommen.

aft der Republik Uruguay hat

Die hiesige Gesandtsch / : dem Hause Kronprinzen-Ufer Nr.

ihre Geshäftsräume nah verlegt.

Laut telegraphisher Meldungen an das Ober-Kommando der Marine ift S. M. S. „Stein“, Kommandant Kapitän zur See Rötger, am 11. November in St. Thomas (West- indien) und die Kreuzer-Division, Chef Kontre-Admiral Hoffmann, am 12. November in Amoy eingetroffen.

Cassel, 12. November. Der 21. Kommunal-Land-

des Regierungsbezirks Cassel ift heute durch den Les Magdeburg mit einer Ansprache eroffnet worden.

Der Alters-Präsident, Bürgermeister Winter aus Hom- berg, gab in seiner Erwiderung den ehrfurchtsvollen Ge- finnungen des Kommunal - Landtags gegenüber Seiner Majestät dem Kaiser und König Ausdruck, und die Ver- sammlung schloß fih dieser Kundgebung in einem auf Seine Majestät ausgebrahten Hoh lebhaft an

tag

fißenden und der Geheim stiz-Rath Hupfeld zu Casse zum Piloericetendeu Vorsit D ar Zuruf gewählt waren, wurde die Sißung geschlossen.

en. Die feierlihe Eröffnung des Landtags durh Seine Mazestät las König wird morgen Nachmittag im Thronsaale des Königlichen Residenzschlosses zu Dresden erfolgen.

Baden. : Der Landtag ist gestern Vormittag in Karlsruhe eröffnet worden. Die Feierlichkeit fand, dem ausgegebenen Programm emäß, im Sißungssaale der Zweiten Kammer ftatt. Nachdezii deren Mitglieder ihre Pl eingenommen hatten und sodann die Mitglieder der Ersten Kammer, darauf die Mitglieder des Großherzoglihen Staats- Ministeriums eingetreten waren, hielt der Präfident des Staats - Ministeriums, Staats- Minister Dr. Nokk folgende Ansprache: Dur@hlauthtigste, bogeehrteste Herren! : S Seine Königliche Hobeit der Großherzog haben mi gnädigst zu beauftragen gerubt, den Landtag in Seinem Namen zu eröffnen. Die Allerböchfte Entschließung lautet : Friedri, von Gottes Gnaden Großherzog von Baden, Herzog von Zähringen. L Wir beauftragen biermit Unseren Präsidenten des Staats- Minifteriums, Staats-Minister Dr. Nokf, die auf den 12. No- vember d. F. einberufene Ständeversammlung in Unserem Namen zu eröffnen. L f Gegeben S({loß Baden, den 29. Oktober 1895. (gez.) Friedridchck. (gez.) Nokf.

Auf Seiner Königtithen f naci Höwsten Befehl: gez.) Ganß. E Seine Königlidhe Hobeit laffen Ihnen, durlauhtigfte, hod- geehrteste Herren, Seinen freundlichen Gruß entbieten und der Hofs- nung Ausdruck geben, daß dieser Landtag bei allieitiger treuer Hin- gebung an die Interessen des Landes seiner bedeutjamen Aufgade für die Woblfabrt unserer theurea Heimath werde gereht werden. Der Voranschlag für den Staatshaushalt der Budgetperiode 1896/97 wird Ihnen nebst den Nachweisen über die finanziellen Ergebnisse der leßten Jahre zur Berathung und Beschlußfassung unverweilt zugeben. Zu unserer Befriedigung schließt der Voranschlag im ordentlichen Etat erfimals wieder obne nennenéwertben Feblbetragab. Diese erfreuliche Her- stellung des Gleichgewichts ist wesentlih dem Umftande zu verdanken, daß im Hinblick auf dea günftigen Abschluß der Eisenbahn-Betriebtverwal- tung der leßten Jahre der Zushuß zur Eisenbahn-Suldentilgungs- Ffáfle aus allgemeinen Staatëmitteln einer nambaften Tes fähig ist, ferner die Einnahmen aus den Domänenwaldungen erbebli böber als in den vorauégegargenen Budgetperioden veranschlast, end- lih Ausgabefteigerungen in dem in den legten Jahren zu Tage ge- tretenen Umfang vermieden werden fonnten. Für die end- gültige Feststellung des außerordeniliden Etats war mit der Thatsahe zu rechnen, daß die Betriebsübershüfse früherer Perioden mit Schluß diejes Jahres großentbeils aufgezehrt sein werden. Ungeachtet der hierdurch gebotenen Zurüd- baltung trägt der außerordentliche Etat den Bedürfnifsen der Staats- verwaltung, sowie den im Bereich der erwerbenden Thätigkeiten und im Gebiet von Wissenschaft und Kunst hervorgetretenen Ecforderniffen in weitem Maße Rechnung. Allerdings wird es sih_ nit vermeiden lassen, zur Deckung dieser außerordentlihen Bedürfnifse die Bestände der Amortisationéfasse in beträhtlihem Umfange heranzuziehen. Die auf dem legten Landtag von der Regierung auSgesprohene Hoff- nung, daß es zu einer Reform des Reichsfinanzwesens im Sinne der finanziellen Selbftändigmachung des Reichs und der Beseitigung der- Matrikularbeiträge kommen werde, bat ih nit erfüllt. Bei dieser Sachlage und um unsern Staatshaushalt den mißlichen Schwankungen zu entziehen, die sich aus der weselnden Größe der Anforderungen für die Zwecke des Reichs ergeben, glauben wir Ihnen vorstlagen zu sollen, bis auf weiteres die Deckdung der reinen Matrikularbeiträge in der Form von Zuschlägen zur Einkommen- fteuer zu bewirken, sofern nit verbältnifimäßig niedrige Matrifular- beiträge in Frage stehen oder deren Bestreitung aus dem Mehrbetrag der Ueberweisungen des dem Umlagejahr vorauêgegangenen Jahres fi ermöglichen laffen sollte. Ob darnach eine Erhöhung der Ginkommen- steuer und in welchem Umfange im Laufe der Budgetperiode erforderli werden wird, bleibt von dem Ergebniß der Abschlüsse der Neihs-Etats abbängig: unter dem Gesichtépunkt der Deckung der badishen Staats- bedürfnifie allein wäre zu einer Steuererhöhung fein Anlaß gegeben. Im Gebiet der Steuergeseßgebung wird Ihnen ein Entwurf vorgelegt werden, der die Ersezung der bisberigen Kesselfteuer durch eine Braumalzsteuer und in Verbindung mit dieser Reform eine shonliche fteuerlide Behandlung der kleinen und mittleren Brauereien in Auësidt nimmt, deren bedauerliher Rückgang durch den Ge- segeévoridlag boffentlich bintangebalten werden fann. Die in Anregung gebrehte Reform der direkten Steuern, 1ns- besondere der Grund- und Gebäudesteuer, bat den Gegenstand eîin- gehender Erwägungen gebildet, kann aber bei der großen Schwierig- feit einer befriedigenden Lösung als völlig spruchreif noch nicht er- achtet werden. Wobl aber wird Ihnen eine die Frage behandelnde Denkschrift zugehen, die im Zusammenhang mit den Erbebungsergeb- niffen zur Klärung der Ansichten über diese wichtige und in ihren fteuerlihen Wirkungen bedeutungévolle Angelegenbeit sowie zur För- derung des Reformplans, wie wir hoffen, _wesentlih bei- tragen wird. ur Vervollständigung unseres Staatsbabnneßzes sind in dem Staatsvoranshlag Mittel vorgesehen. Ueber die Fortsetzung der Höllenthalbahn von Neustadt nah Donaueschingen und den Bau einer Verbindungsbahn von Walldürn nach Amorbach werden Ihnen Vorlagen unterbreitet werden. Die Ausführung von Neben- babnen beabsichtigt die Regierung durch Gewährung ftaatliher Bei- bilfen nah bisberigen Grundsäßen auch fernerhin thunlift zu fördern. Die Städteordnung und das Geseß vom 22. Juni 1890 haben in den größeren Gemeinden die bis dahin den Gemeindebürgern vor- behaltene Betbeiligung an der Gemeindeverwaltung allen Einwohnern des Gemeindebezirks eingeräumt. Diese in ihrer Wirkung erprobten eseßlihen Beftimmungen follen nun in allen Gemeinden zur urchführung gelangen, worüber Ihnen ein Geseßesvorshlag zugeben wird. Die auf dem legten Landtag in der Zweiten Kammer be- handelte Frage einer Aenderung der Verfassung unterliegt einer der boben Bedeutung der Sache entsprechenden, - sorgfältigen Prüfung. Die Arbeiten über die bierbei in Betraht kommenden gewichtigen Gesichtspunkte und die Erwägungen über die Durhführbarkeit im gegenwärtigen Zeitpunkt sind noch niht zum Abschluß gelangt. Das Wablgebeimniß bei den Abgeordnetenwahlen soll, den auf dem leßten Landtag laut gewordenen Wünschen entsprechend, durch neue Be- stimmungen über das Wablverfahren wirksam geschüßt werden. Eine Vorlage bierüber wird Ihnen unterbreitet werden. Einige kleinere Sesectentwürfe zur Ausfüllung von Lücken und Anbahnung von Fort- schritten auf verschiedenen Gebieten der Staatsverwaltung werden Ihnen zugeben. Die Frage, wie die künftigen Grundbuhämter zu organisieren find, wirck auf diesem Landtag zur abshließenden Erörte- rung fommen können, da jest die Hoffnung besteht, daß der kommende Reichstag bei der nothwendigen weisen Beschränkung bezüglich der Einzelberathung, wie sie die verbündeten Regierungen im Hinblick auf das zu erreichende hohe Ziel üben, dem deutshen Volk das für eine neue, gesunde Rechtsentwicklung unentbehrlihe gemeinsame bürgerliche Recht geben wird. / : : Hierauf wurden die anwesenden neu eingetretenen Mit- glieder beider Kammern zur verfassungsmäßigen Eidesleistung aufgerufen; sodann erklärie der Präfident des Staats- Ministeriums 1m Namen Seiner Königlichen Hoheit des Großherzogs den Landtag für eröffnet. einem drei- maligen s der Versammlung auf den Landesherrn fand

Medcklenburg-Scchwerin. Aus Cannes.von gestern wird den „Mecklenb. Nachr.° berichtet, daß in der weiteren Erholung und Wiederherstell Seiner Königlichen Hoheit des Großherzogs ein Stillst eingetreten sei, der zum größten Theil durch das herrschende ungünstige Wetter verursodt sein durfte. Die afthmatischen Anfälle hâtten sich seit dem 11. d. M. an Zahl und Stärke vermehrt, das Allgemeinbefinden sei jedoch bisher befriedigend geblieben. Schwarzburg-Sondershausen,

Der Landtag ist auf den 18. d. M. nah Sondershausen einberufen worden. Als wichtigste Vorlage wird demselben der Staatshaushalts-Voranschtag für die am 1. Januar 1896 beginnende vierjährige Finanzperiode zugehen.

Elsaß-Lothringen.

Nr. 20 des Gesegzblattes für Elsaß-Lothringen vom 11. November enthält eine Verordnung, betreffend die landwirthschaftlichen Vereine und den Landwirthschaftsrath.

Oesterreich-Ungarn.

Der Kronprinz von Dänemark stattete dem Minifter des Aeußern Grafen Goluchowski heute einen läng.ren Besuch ab. Bei der heute in Wien vorgenommenen Bürgermeifster- wahl erhielt Dr. Lueger 92 Stimmen, 45 Stimmzettel wurden leer abgegeben. Dr. Lueger erklärte, er nehme die Wahl an. Hierauf verkündete der Bezirkshauptmann von Friebeis namens des Statthalters die Auflösung des Gemeinderaths. Während der Wahl waren die zum Nathhause führenden Straßen polizeilih abgesperri. Nach Beendigung der Wahl drängte eine große Menge gegen das Rathhaus. Berittene Polizei und die Sicherheitswache zu Fuß räumten die Straßen. Die Demonstration wiederholte fh, als Dr. Lueger in geshlossenem Wagen das Rathhaus verließ. Mehrere Verhaftungen wurden vorgenommen.

Gegenüber der Meldung des Triester „Mattino“, daß fih das öósterreichish-ungarishe Winter-Geshwader behufs gemein- samen Vorgehens mit der englischen und italicnishen Flotte nach der Levante begeben werde und überdies zwei Panzerfregatten zum Schuße der österreihish-ungarishen Staatsangehorigen nah dem Orient entsandt werden wärden, stellt die „Neue Freie Presse“ nah Erkundigungen an bestinformierter Stelle fest, daß die Entsendung des Miktee-Ges@mabera in die levantinishen Gewässer, welhe ausschließlich das Er- scheinen der osterreihish-ungarishen Flagge daselbst bezwecke, bereits in Ausficht genommen gewesen fei, ehe die Unruhen im Orient ausgebrochen waren. ODesterreih-Ungarn werde, falls es die Lage im Orient nothwendig mache, gleih den anderen Staaten noch durch weitere Schiffe vertreten sein. Vor der Hand werde die politishe Lage im Orient niht für o afut erahtet, daß fie ein derartiges Vorgehen erheische.

Großbritannien und JFrland,

Die „London Gazette“ von gestern veröffentlicht die Er- nennung von Sir F. C. Lascelles zum Botschafter am Berliner Hofe.

Frankreich.

Jn dem gestern abgehaltenen Ministerrath theilte der Marine-Minijtier Lockroy mit, daß eine aus dem Panzerschiff „Devastation“, den Kreuzern „Admiral Charner“ und „Faucon“ und dem Aviso „Linois“ gebildete Divifion aeciiern Mittag unter dem Kommando des Admirals de Mai- gret nah dem Piräus abgegangen ift.

Die Deputirtenkammer wählte gestern mit 213 Stimmen den früheren Minister Poincaré zum Vize-Präfidenten ; die Radikalen enthielten fich der Abjtimmung. Zum Schrift- führer wurde Ernest Carnot mit 192 Stimmen gewählt.

Bulgarien. er Minister des Aeußern Natschewitsh ift ‘gestern ofia ins Ausland abgereist.

Schweiz.

Der Bundesrath hat in Uebereinstimmung mit der badischen Regierung das Gesuch des Gemeinderaths in Laufen- burg, betreffend die Einschränkung des Verbots des Salmfanges mit Reusen für die Zeit vom 11. November bis 24. Dezember, ab gewiesen.

Belgien.

Dit parlamentarische Session is gestern wieder eröffnet worden. Im Senat brachte Lejeune einen Antrag auf ein Gesetz ein, welches die Unterdrückung der agner und der Wetten bei Pferderennen bezweckt. Der Senat beshloß einstimmig, den Antrag in Erwägung zu ziehen. Die Repräsentantenkammer wählte Beernaert mit 79 gegen 3 Stimmen wieder zum Präsidenten.

Türkei.

Die „Agenzia Stefani“ meldet aus Konstantinopel unter dem 11. d. M.: FJIafolge der gleichlautenden Noten, welche die Botschafter Deutschlands, ODester- reih-Ungarns und Jtaliens der Pforte überreicht und in welchen fie die offizielle Mittheilung der Neformen für Armenien verlangt hatten, habe die Pforte aeantwortet, fie würde ohne Verzug diese Mittheilung gemacht haben.

Dem „Reuter'shen Bureau“ wird aus Konstantinopel von gestern gemeldet : die Lage in Kleinasien sei fort- dauernd sehr ernst; neue Unruhen „würden aus Marash und Bitlis gemeldet. Das in un garnisonierende türkische Bataillon habe mit Waffen und Munition kapituliert, die armenishen Aufständishen hielten die Kasernen beseßt.

N L —_— —_ a

von

Amerika,

Wie eine der „Correspondenzia de España“ aus Cuba zugegangene Depeshe meldet, ist Maxrime Gomez auf dem Vormarsh nach Norden in die Gegend der Zucker- Plantagen von Sagua la Grande begriffen; starke Detahe- ments suhen die Wege von der Provinz Matanzas nah Macwo ( ?) abzusperren. Masso marschiert mit etwa 1000 Mann egen Camaquey (?), ift aber unzufrieden mit der Regierung bee Aufständishen und der Suprematie Maceo's, welcher

Nachdem hierauf der Königliche Kammerherr und Vize- Marschall von der Malsburg auf Escheberg zum Vor-

1g S die Feierlihkeit ihren Abschluß.

absoluter Führer der Separatiften sein will. Die spanische

, haben am 5. d. M. 577 Portugiesen der Streitmacht

iert sich in der Provinz Santa Clara; die lder, Alcave, Olivet un

Leveque marschieren

Afrika.

Aus Accra wird dem „Neuter'schen Bureau“ gemeldet :

der dem age À upd für die Antwort auf das britische Ultimatum ge [lte Termin fei vor zwölf Tagen E: Der König habe keine Antwort ertheilt, sondern suhe im ais im an mit den benachbarten Häuptlingen Bündnisse ab- zuschließen. E Obgleich der Krieg aegen die Aschantis noch nicht erklärt ist, so find doch, wie „W. T. B.“ aus London erfährt, die Befehle zur Einleitung der Expedition bereits er- lassen; übrigens werde die Zahl der dabei zur Verwendung fommenden englishen Truppen 300 Mann nicht übersteigen. Die als Vorhut bestimmte Truppe werde am Sonnabend von Liverpool abgehen. Nach einer amtlichen Depesche aus Lourençco-Marques

S eine shwere Niederlage beigebracht. Die Portugiesen hatten nur 5 Todte und 355 Verwundete.

Parlamentarische Nachrichten.

Das Gesammtergebniß der Reichstagswahl im 7. württembergishen Wahlkreise (Nagold-Neuenburg) ist, nah dem „W. T. B.“, folgendes : Freiherr von Gült- lingen (Reichspartei) erhielt 7171 Stimmen, Schufter (Demokrat) 5760 Stimmen, Sm id (Antisemit)157 Stimmen, Benz (Sozialift) 735 Stimmen, zersplittert find 72 Stimmen.

Statistik und Volkswirthschaft.

. Zur Arbeiterbewegung.

Hier in Berlin haben, wie die „Poit* mittbeilt, die Tischler der Venkel’schen Werkstatt wegen Lobnftreits die Arbeit niedergelegt.

Zum Auéftande der Metallarbeiter in Gent (val. Nr. 256 è. Bl.) wird der „Voss. Ztg.“ aus Brüfsel geshrieben: Seit zehn Wochen find die Metallarbeiter Gents im ÄAusëstand. Alle Genter Konftruktionswerkftätten baben \sih solidarisch erklärt und ibren Betrieb eingestellt; sie wollen ibre Werkstätten erst wieder öffnen, wenn die Arbeiter der Fabrik Van den Kerchowe, die zuerst aus- ständig waren, die Arbeit wieder aufgenommen haben werden. Dazu if feine Aussiht vorhanden. Die Arbeiter fordern Lobn- erböbungen, welhe die Fabrifkbesitzer verweigern. Von den Be- börden wurde die Einseßung eines Schiedëgerihts vorgeschlagen. Die Fabrikbefißer und die Auëftändigen wollten dem zustimmen: als aber die Besißer forderten, daß die Arbeiter sofort nah dem Zu- sammentrèten des Siedêgerichts die*Arbeit wieder aufnehmen sollten, lebnten die Ausftändigen das Schiedsgeriht überhaupt ab. Die Sozialiftenpartei unterstügt diesen Ausîtand. Die am Scnntag zu- sammengetretenen Auéftändigen haben die Fortdauer des Autftandes beschlossen. Dieser Genter Ausstand is besonders bemerkenëzwerth, weil zum ersten Male in Belgien die Arbeitgeber eines Jndustrie- iweiges sich vereinigt baben, um den Arbeiterausstand mit der Sthließung aller Werkstätten zu beantworten. L Aus Glasgow wird ter „Köln. Ztg.* zum Ausstande der Schiffsbauarbeiter unter dem 11. November telegraphiert: 800 dem Gewerkverein niht angehörige Arbeiter sind dem Autftande bei- getreten und baben sih verpflichtet, mit den Gewerkvereinen gemein- fame Sache zu machen. Mehrere Arbeitgeber haben ihre Absicht an- gezziat, mit den Arbeitern zu unterhandeln.

Land- und Forftwirthschaft.

Anbauflächen in Großbritannien und Irland.

Nah der von dem Board of Agriculture in London im vorigen Monat veröffentlihten leßten vortäufigen Uebersicht betrugen die Andbauflächen des Vereinigten Königreichs (cins{ließlih der I. of Man und der Kanalinseln) in Acker :

95 1894

14562 gegen 1 980 228 2 2208193 4592/41 4524167 Roggen . 80293 , 102 676 Bobnen . O1 247 062 Grbfen 2609 609 , 243 551

für Weizen Gerste Hafer .

Kartoffeln . 1 262 766 1 232 055 Flachs 97 247 102 622 Hopfen 58 940 59 535.

Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrung®- Maßregeln.

S _ Rumänien. Die Königlih rumänische Regierung hat für Herkünfte aus Egypten folgende Bestimmung getroffen : _ Alle aus den egyptishen Häfen durch das Mittelländishe Meer eintreffenden Fahrzeuge, welhe den sanitären Maßregeln in keinem der mit Lazareth versehenen türkishen Häfen genügt baben, werden im Hafen von Sulina den Maßregeln unterworfen, die durch das I. Kapitel der Instruktionen für die Desinfizierung der Fahrzeuge, der Reisenden und deren Effekten in den See- und Flußhäfen vor- geschrieben sind. Die gedahtcn Fahrzeuge werden gemäß Artikel I der obigen Instruktionen zum Einlaufen in den Hafen von Konftanza nur dann zugelafsen, wenn seit ibrem Verlafsen des verseuhten Hafeus min estens sieben Tage verstrihen sind und an Bcrd derselben lein verdähtiger Krankbeitsfall vorgekommen ift.

„- Der Gesundheitsftand in Berlin blieb au in der Woche vom -(. Dftober bis 2. November ein günstiger und die Sterblichkeit eine fleine; von je 1000 Einwohnern starben, aufs Jahr berehnet, 15,1. Unter den Todeéursahen haben akute Darmfkrankbeiten eine weitere Abnahme erfabren und führten nur noch in 38 Fällen (gegen 44 der Vorwoche) zum Tode. Die Betheiligung des Säuglingsalters an der Sterblichkeit war eine geringe; von je 10000 Lebenden ftarben, aufs Jahr berehnet, 35 Säuglinge. Akute Entzündungen ver Athmungsorgane famen dagegen etwas bäufiger zum Vorschein, doch nahm-n sie überwiegend einen milden Verlauf; au Erkrankungen an Grippe wurden mebrfach beobachtet, jedcch u 1 Todesfall an Grippe gemeldet. Von den Infektionskrankbeiten ieben Erkrankungen an Unterleibêtvphus und Masern in beschränkter abl und traten in feinem Stadttheil in nennenêwerther Weise zu age. Erkrankungen an Scharlah und Diphtherie waren ledi ur ¿war wurden Erkrankungen an Scharlach aus der jenseitigen isenstadt, dem Stralauer Viertel, der Rosenthaler und Oranien- bot Vorstadt, an Diphtherie aus dem östlichen Theil dec Tempel- fer Vorstadt, den beiden Luisenftädtisden Stadttheilen, dem Stralauer und dem Königstädtischen Viertel, der Rosenthaler und, Oranienburger Dorstadt in großer Zabl mitgetheilt. Erkrankungen an Kindbettfie gan 10 befannt; rosenartige Entzündungen des Zellgewebes der A ut blieben selten. Es famen ferner 7 Erfranfungen an Poden, Ko enel 1 tödtlih endete, zur Anzeige, und zwar je 3 aus dem nigstädtishen und dem Spandauer Viertel und 1 aus der Rofen- dla Vorstadt. Erkrankungen an Keuchhusten, die wieder bäufiger tet wurden, endeten in 13 Fällen tôödtlich. Rheumatische Be-

Handel und Gewerbe.

Tägliche Wagengestellung für Koblen und Koks

an der Rubr und in Oberschlesien. E e Tudr find am 12. d. M. geftellt 12449, nit reht- zeitig Wagen. _ In Obershlesien sind am 11. d. M. î fs n R S men fi geftellt 6469, nit ret

Im Namen des Präsidiums des Deutschen Handels- tags ruft der Sebeime Kommerzien-Rath Frenßzel n Montag, den 2. Dezember d. J, Vormittags 10 Ubr, die Mitglieder des Auéshu ses zu einer Sitzung na dem in der Neuen Friedrih- straße 53 und 954 belegenen Sigungssaale ein. Auf der Tagesordnung steben: 1) Einführung eines offiziellen Wörterbuhs für dels- telegramme (Berichterstatter: Kommerzien-Rath Weidert ( ünchen) und Kommerzien-Rath Barthels (Barmen); 2). Stellung- nabme zu dem Entwurf eines Bürgerlichen Geseßbubs (Bericht- erftatter: Geheimer Kommerzien-Rath Michel (Mainz): 3) Antrag der Handelëkammer zu Meg. betreffend Abänderung der Konkurs- ordnung (Berichterstatter : der General-Sekretär des Deutschen Handels- tags, Konsul z. D. Annecke (Berlin); 4) Antrag der Cbemnizer Handelskammer, betreffend Abänderung des § 136 der Gewerbe- ordnung (Berichterstaiter: Kommerzien-Rath Vogel (Chemnitz); 5) Antrag der Laubaner Handelskammer, fend Besprechung über die Erböbung des belgischen Zolltarifs (Berichterstatter : Korful z. D. Annzcke); 6) Antrag der Thorner Handelekammwer, betreffend Sitellungnabme gegen eine Einführung direkter deutsh- polnischer Tarife (Berichterstatter : Konful z. D. Annecke): 7) Neu- wabl eines Mitgliedes în den Auss{huß der Verkehrs- Interessenten : 8) Besprehung über die Behandlung bevorftebender neuer Gesezes- vorlagen (Unlauterer Wettbewerb, Devot-Gesez, Gewerbenoveüe): 9) Streiben des Königlich preußischen Mirifters der öfentlihen Ar- beiten, betreffend die Einführung von Auênahmetarifen für Eilgut nah den Seehäfen; 10) Bestellung zweier Kaffenrevisoren; 11) Herausgabe einer zweiten Auflage des Erport-Adreßbus; 12) Festietzung der Zahreébeiträge des neu eingetretenen Vereins der Kaufmannschaft zu Stargard in Pommern, des Melenburgischen HandelEvereiné zu Rostock und des Verbandes der Handels- und Gewerbevereine in Oldenburg. Die Verhandlungen des Ausschusses finden laut Statuten unter Ausschluß der Oeffentlichkeit ftatt.

In der geftrigen Generalversammlung der Märkischen Maschinenbauanftalt Kamp & Co. zu Wetter a. R. wurde die Dividende, welche sofort zablbar ift, auf T4 9/9 festgesest, Ent- lastung ertheilt und tas aussheidende Auffichtêrath2mitglied wieder-

ewätlt. Der Geschäftsgang im laufenden Jahr wurde als erfreulich ezeidhnet. i

O Leipzig fand geftern im Situngszimmer der Al- Seinen deutschen Kreditanstalt die konstituierende Versammlung der Kunstweberei Claviez und Co., Gesellshaft mit be- shränfkter Haftung, ftatt. Der Siß der Gesellschaft ist Leip:ia. Zweigniederla}sungen oder Agenturen können au an anderen Orten des Deutschen Reiches oder des Auélandes errihtet werden. Der Gegen- stand des Unternebmens ift der Erwerb und die Verwertbung sämmt- lier Herrn Emil Claviez (z. Z. in Chemnitz) zustehenden Er- finderrehte auf verschiedenen Gebieten der Tertilindustrie. Vas Stammkapital der Gesellshaft beträgt 5 Millionen Mark. Vieran find bervorragend betheiligt: Die Allgemeine Deutsche Kredit- anftalt, die Kammgarnspinnerei Stöhr u. Co., die Firmen Fr. Arnold in Greiz, Louis Hirs in Gera und andere der Textilindustrie an- gehörige oder ihr nabestebende angesehene Firmen. Als Mitalieder des erften Auffichtéraths_ wurden gewählt: Paul Arnold (in Firma Fr. Arnold in Greiz), Favreau, Direktor der Allgemeinen deutschen

reditanftalt, Georg Hiri (in Firma Louis Hirs in Gera), Rects- anwalt Dr. jur. Herm. Alfr. Penzig, Ed. Stöhr (in Firma Kamm- garn}pinnerei Stör u. Co.). Leyterem wurde der Vorsitz übertragen : ¿zum Gescbäftéführer wurde Herr Emil Claviez ernannt.

Aus Konstantinopel wird dem Londoner „R. B.* vom Montag gemeldet, daß die Finanzlage noch unkefriedigend sei. Das Börsengeshäft sei fast ganz eingestellt, einige kleine Banken mißbilligten das Moratorium. A

„Königsberg, 12. November. (W. T. B.) Getreidemarkt. Weizen weihend, Roggen weichend, do. pr. 2000 Pfd. Zollgewicht 110. Gerfte rubig, Hafer feft, do. loko pr. 2000 Pfd. Zollgewihi 110,00. Weiße Erbsen pr. 2000 Pfd. Zollgewiht 1052, Spiritus pr. 100 Liter 100% loko 32,40 bez., do. pr. No- vember 327 Gd., do. pr. Frübjahr 324 Gd.

Danzig, 12. November. {W. T. B.) Getreidemarkt. Weizen [oko niedriger, Umsag 200 t, do. inländ. bochbunt und weiß 142 do. inländ. bellbunt 129,00, do. Transit bobbunt und weiß 109, do. bellbunt 105,00, do. Termin zu freiem Verkebr pr. April-Mai 143,50, do. Tranfit pr. April-Mai 109,50, Regulierungêpreié zu freiem Verkehr 139. Roggen loko s{wäer, do. inländ. 110—111, do. ruffisher und polnisher zum Tranfit 75,00, do. Termin pr. April - Mai 117,00, do. Termin Transit pr. April - Mai 82,90, do. Regulierungêpreis zum freien Verkebr 111. Gerfte, große (660—700 Gramm) 110—114. Gerste, fleine (625—660 Gramm) 119. Hafer, inländischer 105—110. Erbsen, inländishe 110,00. Spiritus loko fontingentiert 51,50, nit fontingentiert 31,50.

Breslau, 12. November. (W. T. B.) Getreide- und Produktenmarkt. Spiritus pr. 1001 100% erkl. 50 4 Ver- brau&Ssabgaben pvr. Ncvember 50.30, do do. 70 4 Verbrauhs8abgaben pr. November 30,70, do. do. Rüböl pr. November 45,50, pr.

Mai —,—. Zink —.

Magdeburg, 12. November. (W. T. B) Zuckerbericht. Kornzucker erkl, von 92% —, neue 11,10—11,25. Kornzuder ext. 88°/. Rendem. 10,60—10,70, neue 10,60—10,70. Nachprodukte erfl., 75°/e Rendem. 7,60—8,40. Rubig. Brotraffinade I 23,00—23,25. Brotraffinade II1 22,75. Gem. Raffinade mit Faß 23,25—23,50. Gem. Melis 1 mit Faß 22,25—22,374. Rubig. Robzucker I. Produk Tranf. f. a. B. Hamburg pr. November 10,50 Gd., 10,55 Br., pr. Dezember 10.627 bez. u. Br., ‘pr. Januar-März 10,872 bez. u. Br., pr. April-Mai 11,025 Gd., 11,05 Br. S{hwach.

Leipzig, 12. November. (W. T. B.) Kammzug-Termin- handel. La Plata. Grundmuster B. pr. November 3,00 4, pvr. Dezember 3,025 „4, pr. Januar 3,05 4, pr. Februar 3,05 4, pr. Mârz 3,05 „4, pr. April 3,075 &, pr. Mai 3,10 4, pr. Juni 3,125 Æ, pr. Iuli 3,15 #4, pr. August 3,17} 4, pr. September 3,20 4, pr. Oktober 3,223 A Umsatz 75 000 kg. Behauptet. Bremen, 12. November. (W. T. B.) ôrsen-Schlußbericht. Raffiniertes Petroleum. (Offiziele Notierung der Biveiver troleum-Börse.) Höher. Loko 7,20 Br. Russische Petroleum. Loko 6,80 Br. Schmalz. Ruhig. Wilcox 314 4, Armour shield 394 4, Cudaby 31È 4, Choice Grocery 31} 4, White label 31Î „\, Fairbanks 264 S. Speck. Rubig. Short clear middling loko 27 A, Extra longs 28 4. Reis unverändert. Kaffee flau. Baumwolle. Weichend. Upland middl. loko 434 4. É Add Umsaß: 107 Ballen. Taback. Umsatz: 17 Faß entudv. Hamburg, 12. November. (W. T. B.) Kaffee. (Nahmitta beriht.) Good average Santos pr. Dezember 73}, pr. März 762 pr. Mai 692, pr. Juli 66}. Flau. Zudckermark!1. (Schlußberibt.) Rüben-Robzucker I. Produkt Basis 889% Rende- ment neue Usance, frei an Bord Hamburg pr. November 19,424, pr. Dezember 10,572, pr. März 10,874, per Mai 11,027. Matt. Wien, 12. November. (W. T. B.) Wie eine Budapester Meldung der „Pol. Korr.“ feststellt, hat die ungarishe Regierung die Ueberzeugung gewonnen, daß der Börsensturz eine Rückwirkung der Vorgänge an den ausländi} Börsen sei. Die Lage der In- dustrie und des Handels sei eine durhaus gesunde. Die Bankleiter erachteten die Einberufung einer Konferenz für unnöthig, da die in- dividuellen Aktionen der Institute gten. Für die Regierung liege biéher kein Anlaß ror, Deut zu ergreifen. _ London, 12. November. (W. T. B.) Ein Vertreter der italienishen Regierung begab \fich vor kurzem nah Glasgow, um

Torpedobooten in den Werften am Clyde zu ertbeilen. Die beiden erften Schiffébaufirmen erklärten jedoch, fie könnten eine prompte Lieferung nit verbürgen wegen der durch die Streitigkeiten ¿wischen den Werftbefißern und Angestellten bervorgerufenen Arbeits- einftellung. Der italienishe Vertreter kehrte dann nah London zurück.

London, 12. November. (W. T. B.) 96% Javazucker 127 rubig. Rüben-Robzucker loko 10} matt. Cbile-Kupfer 438/16, per 3 Monat 443 16.

ManHester, 12. November. (W. T. B.) 127 Water Taylor 52, 30r Water Tavlor 73, 20r Water Leigb 6#, 301 Water Clayton 7, 32r Mock Brooke 7}, 40r Mayoll 7è, 40r Medio Wilkinfor SE 32r Warpcovs Lees 7, 36r Warpcops Rowland 72, 36r Warpcops Wellington 8, 40r Double Weston 82, 60r Double courante Qua- lität 114, 32* 116 vards 16 X 16 arev Printers aus 32r/461 164. Fest.

, Paris, 12. November. (W. T. B.) Von der Börse wird berichtet: Anfänglih berrshte wieder ganz gedrückte Stimmung bei beftig sGwankenden Kursen; der Verlauf war aber wesentli besser auf die Wabrnebmung, daß das Kapital mit Käufen eingreift, nament- lich für Rente und andere Staatsfonds.

St. Petersburg, 12. November. (W. T. B.) Produkter- markt. Weizen loko 8,00. Roggen lofo- 4,90. Hafer loko 3,30, Leinsaat loko 10,40. Hanf loko —,—. Talg loko 47,00.

Bern, 13. November. (W. T. B.) Die Aktionäre der Gott- bardbabn lind auf den 2. Dezember zu einer außerordentlichen Generalversammlung na Luzern einberufen zur Genehmi ng der revidierten Gesellshaftsftatuten über das Stimmreht der Aktionäre

und des Staats in der Verwaltung. (W. T. B.) Java-Kaffee gocd

_ Amsterdam, 12. November. ordinarv 99t. Bancazinn 397.

New-York, 12. November. (W. T. B.) Die Börse eröffnete rubia, wurde lebhaft und im allgemeinen fest und {loß feft. Der Umsas der Aktien betrug 219 000 Stüd. R _ Weizen eröffnete s{chwach und gab unter der Einwirkung um- fangreiher Verkäufe für auëwärtige Rehnung und Zunabme der Ein- gange im Preise ncch weiter na. Nah dem Bekanntwerden der Bradstreets Meldungen trat aber eine wesentlihe Erholung ein, und da auch die ershreckten Baissiers reiblihe Deckungen vornahmen, befestigte fi die Stimmung immer mebr, der Markt {lo sehr feft. Mais nabm nach Eröffnung eine steigende Tendenz an, der jedoch durch das Eintreffen des Regierungéberihts und irfolze erbebliher Verkäufe Einbalt geboten wurde. Die hierauf folgende Reaktion war nur von kurzer Dauer, da die Festigkeit des Weizens für die weitere Preisbildung autslaggebend blieb. Der Schluß war fest. Waarenbericht. Baumwolle-Preis in New-York 85, do. d-. in New-Orleans 8}, Petroleum Stand. wbite in New-York 7,75 do. do. in Philadelphia 7,70, do. rohes (in Cafes) —, do. Pipe line Certific. pr. November 154, Schmalz Western fteam 5,90, do, Robe u. Brothers 6,198. Mais ver November 36, do. per Dezember 35k, do. per Mai 354. Rother Winterweizen 687, Weizen per November —, do. per Dezember 644, do. pr. März 67, do. per Mai 673. Getreidefraht nah Liverpool 33, Kaffce fair Rio Nr. 7 154, do. Rio Nr. 7 ver Dezember 14,40, do. do. ver Februar 14,20, Mebl, Spring-Wheat clears 2,65, Zucker 3, Kapter 11,50.

Der Werth der in der vergangenen Woche auêgeführten Produkte betrug 7461 548 Doll. gegen 6985 947 Doll. in der Vorwohe.

Weizen - Verschiffungen der lezten Woche von den atlantishen Häfen der Vereinigten Staaten nah Grof- oritannien 80 000, do. nah Franfreib —, do. na anderen Dâfen des Kontinents 37 000, do. von Kalifornien und Oregon N Some 104 000, do. nach anderen Häfen des Kontinents = _ Chicago, 12. November. (W. T. B.) Für Weizen war die Süummung anfangs matt, da große Zufubren gemeldet wurden. Ja- folge defien shritten die erihreckten Baissiers zu umfangreichen Decungen, die wieder ein Anzieken der Preise zur Folge batten. Der Schluß war sebr feft. Mais dur§weg fest.

Weizen pr. November 563, pr. Dezember 573. Mais per No- vember 283. Schmalz per November 5,473, do. per Januar 5,60. Speck fbort clear nom. Pork per November 8,05.

Verdingungen im Auslande.

Niederlande.

_ 9. Dezember, 11 Uhr, im Provinzial-Verwalturg2gebäude zu Vaarlem: Lieferung und Aufstellung zweier eiserner Laufkrabne in der neuen Dampfmüble zu Schellingwoude. Schätzung 3350 F[. Bedingungsbeft Nr. 193 liegt nach dem 21. November d. I. im Ministerie van Waterstaat, handel en Nyverheid und bei den Provinzialverwaltungen zur Einsicht und ift auf Franko- Anfrage gegen Bezablung der Kosten erbältlich bei Gebrüder van Cleef im Haag Spui 28a. Am 28. November 1895, Nachmittag 1 Uhr, Anweisung an Vrt und Stelle. Fernere Aufs{lüfse beim Hauptingenieur zu Haarlem, bei dem Ingenieur Kemper in Amsterdam und bei dem In- genieur Baucke in Nmuiden. s L Schweden-Norwegen. 27. November. Eisenbabn-Verwaltung in Christiania: Liefe- rung von 22 ges{lofsenen Güterwagen Lätt. G. für die Babn von Gbristiansand nah Byglandsfjord. Angebote in geshlofsenem Biiefs ums{lag, mit der Bezeihnung „Güterwagen“ (Godsvogne) werden im Erxpeditionskomtor der Verwaltung, Jernbanetorvet 8-9, bis Mittwoch, den 27. November, 7 Uhr Abends, entgegengenommen. Für die richtige Ablieferung der Angebote wird eine Bescheinigung ausgeftellt. Für Angebote, welche abgegeben werden, obne daß über dieselben quittiert wird, wird keine Verantwortung übernommen. Angebote, welche tele- grapbish eingesandt werden, oder Telegramme, welche bereits einge- reichte Angebote modifizieren, müssen unmittelbar binter der Adresse mit der oben angeg:benen Bezeichnung versehen sein. Angebote oder bierauf bezüglide Telegramme, weldhe nit in der vorgeschriebenen Weise bezeichnet sind oder nah Ablauf der Frift eingeliefert werden, bleiben unberüdsichtigt.

Theater und Musik,

Berliner Theater.

_L’Arronge’s prächtige Volkéstücke, welche in gewissen periodischen Zeiträumen auf dem Spielplan dieser oder jener Berliner Bühne erscheinen, erfreuen fih augenblicklich einer folhen Wiederaufnahme. Den Anfang machten geftern im Berliner Theater „Hase- mann’s Töchter“, diesen folgt am Sonntag im König- lichen Schauspielhause „Doktor Klaus“ und im Sthiller- Theater wird „Mein - Leopold“ eine Wiederbelebung erfahren. Die Wobhlthätigen Frauen“ sind bekanntlißh schon feit rern Zeit ein Repertoireftück der Königlichen Bühne. Das

ublifum nahm geftern die vier Akte voll gesunden Humors und ehrliher Rührun

her dankbar bin und bezeugte sein Behagen an den ungefünstelten Vorgängen durch lebhaften Beifall, der den anwesenden Verfasser mehrmals vor die Rampe rief. Die von L’Arronge selbs in Scene geseßte Aufführung konnte im allgemeinen durchaus befriedigen, einzelne Leistungen gingen fogar weit über das Mittelmaß hinaus. Leßteres gilt inébesondere von Herrn Formes, der den alten Hasemann mit einer Fülle von heiteren und gemütbvolleà Zügen avéftattete und der ganzen Figur ein einbeitliches und charakteriftishes Gepräge zu verleihen wußte. Seine über ibren Stand hinauéftrebende, berrschsühtige Gattin fand bingegen in Frau Hermany-Benedix leider keine ganz ebenbürtige Vertreterin; hier wäre Frau Baumeister, die solche Rollen meisterlich darstellt, weit besser am Plate gewesen ift. Unter den Töchtern Hasemann's nete fi das vom Lessing-Theater her bekannte, neuengagierte räulein Tilly Waldegg aus. Sie überrashte durch den warm- lütigen Ton ihrer Rede und durch die Anmuth ihrer äußeren Er- scheinung und lieferte den Beweis dafür, daß sie bisher nicht richtig

lwerden aller Art waren bâufig.

Aufträge zum Bau von drei Kanönenbooten und zwölf

beschäftigt gewesen ift. Frau Leuthold spielte die verbeirathete Tochter mit Geschick und Berftändni, während die jüngfte von Fräulein