1895 / 281 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 25 Nov 1895 18:00:01 GMT) scan diff

E E C 2 E G E:

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Mannftädt geleiteten Philharmonischen Orchefters. Die be- abte Künftlerin, die ibre Studien bei Kullak und Liszt gemacht hat, egann mit dem D-moll-Konzert op. 23 von Lschaikowsky. In dem

Vortrag dieses Werks, wie in dem Es - dur - Konzert

von Liszt bekundete sie Energie des Anschlags, wvoll-

kommene Beherrschung der technishen Schwierigkeiten, so- wie eine geschmadckvolle, ftets fefselnde Ausdrucksweise, während in dem Konzert von Schumann op. 14 etwas mehr Wärme der Empfin- dung zu wünschen blieb. Das Orchester, welhes außerdem noch eine

Andante aus dem Streichquartett op. 11 von Tschaikowsky zu Gehör

brachte, bewies hierin, wie in der diékreten Begleitung der Klavier-

konzerte seine anerkannte Tüchtigkeit. Sämmtliche Vorträge wurden mit lebhaftem Beifall aufgenommen.

Im Königlichen Opernhause geht morgen Sir Arthur Sullvian's „Jvanhoe“ nach Walter Scott's gleichnamigem Roman, bearbeitet von Julian Sturgis, deutsch von H. Wittmann, in folgender Besezung in Scene: König Richard Löwenkberz: Herr Stammer; Prinz John: Herr Fränkel; Cedric: Tr Schmidt; Wilfried van Jranhoe: Herr Sylva; Lady Rowena: Fräulein Weiß; Lucas de Beaumanoir : Herr Mödlinger ; Brian de-Bois Guikbért: Herr Bulß ; Maurice de Bracy : Herr Philipp; Bruder Tuck: Herr Krolop ; Locksley: Herr Sommer; Isaak von York : Herr Krasa; Rebecca: Fräulein Hiedler ; Ulrica: Frau Göße; Wamba: Herr Müller. Neue Dekorationen: Halle in Cedric’s Sloß auf Rother- wood; Vorgemach der Lady Rowena ; Vor den Turnierschranken bei Ashby ; Einsiedelei im Walde von Copmanhurst; Thorweg auf Burg Torqguil- \tone ; Thurmgemach ; Kammer und Burghof auf Torquilstone; Wald und Burg Templestowe gemalt von den Dekorationsmalern Herren Quaglio, Hartwig, Wagner und Bukacz in Berlin und Mettenleiter in München. Kapellmeister Dr. Muck dirigiert. Die Oper ist vom Ober-Regissear Teßlaff in Scene geseßt; die dekorative Einrichtung hat der Oker-Inspektor Brandt besorgt. Preise der Pläte: T. Rang und Parquet 10 #4, 11. Rang 7 Æ#, 111. Rang 5 A x.

__ Im Königlichen Schauspielhause wird morgen „Doktor Klaus“ von Adolf L’'Arronge gegeben. Die Damen Schramm, Conrad, Hauëêner, von Mayburg, Abtich und Stollberg sowie die Herren Keßler, Vollmer, Herter, Oberländer und Purschian treten darin auf.

Morgen Abend findet in der Kaiser Wilhelm-Gedächtniß- Kirche (77 Uhr) das erste der drei Orgel-Konzerte (zum Besten des Baufonds der Kirche) von Dr. Heinr. Reimann unter Mitwirkun von Fräulein Magda Lossen (Gesang) und Professor Em. Wirth (Violine) statt, ferner in der Sing-Akademie (8 Uhr) ein Klavier- abend von Professor Oscar Raif und im Saal Bechstein (7§4 Uhr) ein Lederabend von Frau Lillian Sanderfon.

Am Mittwoch, ten 27. November, Mittags 12 bis 1 Uhr, ver- anstaltet Herr Otto Dienel in der Marienkirche ein Orgel- konzert unter Mitwirkung der Sängerin Frau M. Kornatis und des Organisten Herrn M. Jacobi. Auf dem Programm fteben u. a. ein Trauermarsch von Dienel, eine Orgel-Sonate von Rheinberger und mehrere Chora[-Vorspiele 2c. Der Eintritt ift frei.

Jagd.

Morgen, Dienstag, findet Königliche Parforce-Jagd statt. Stelldihein: 123/ Uhr im Jagadshloß Grunewald, 11/, Uhr am Saugarten.

Manuigfaltiges.

Der neue städtische Hafen am Urban ift heute Miitag um 12 Uhr feierlih eröffnet worden. Dem Akte wohnten bei: der Minister der öffentlichen Arbeiten Thielen mit dem Ober-Baudirektor Wiebe und dem Geheimen Regierungs-Rath Francke, der NRegierungs- Präsident Graf Hue de Grais, der L Res po Windheim mit dem Ober - Regierungs - Nath Friedbeim, dem Negierungs- und Geheimen Baurath, Professor Garbe und dem Regierungs - Nath Steifensand, sowie der Dirigent der

Ministerial. Baukommission Kayser. Von den städtishen Behörden waren erschienen : der Ober-Bügermeister Zelle, der Chef der Tief- bauverwaltung, . Baurath kent mit sämmtlichen städtischen Bau- inspektoren, die Stadträthe Voigt und Meubrink als Vorsigende der beiden s\tädtishen Baudeputationen für Tief- und Hochbau; auch die beiden Stadtverordneten-Vorsteher Dr. Langerhans und- Michelet und der Stadtverordnete Löwel als Dezernent der zuständigen 7. Bau- inspektion waren zugegen. Nachdem kie Herren zunächst die ganze Anlage und die maschinellen Einrichtungen, die Krahne und Hubbrücken, die in 8 Minuten zu beben und zu senken find, Fingehen besichtigt hatten, begab man sih in ein imvrovisiertes Festzelt, wo Stadt-Baurath Hobreht und der mit der Oberleitung des Baues betraute Chef der 7. Bauinspektion, Bauinsvektor Robde die tehnischen Erläuterungen gaben. Der eigentlihe Akt der Eröffnung vollzog sih in der Weise, daß ein befränzter Kahn das den Hafen fperrende Seil durchschnitt.

Der neue Hafen, mit dessen Bau im Jahre 1892 begonnen wurde, bietet insgesammt 69 Schiffen Naum zum Anlegen. Die Insel, welche die Mitte der ganzen Anlage einnimmt, hat einen Flächen- raum von 9900 qm. Der Ladekanal, der zwishen der Insel und dem Südufer liegt, ist 12 m breit; in diesem Kanal selbft haben 12 Schiffe, im großen Hafen nördlih der Insel 50 Schiffe Plaß. Außer einem festen Krahn mit 120 Zentnern Lragkraft sind vier fahrbare Krahne mit je 30 Zentnern Tragfraft vorgesehen. Der feste Krahn und einer der fahrbaren befinden sich auf der Insel, die drei übrigen fahrbaren auf dem Süd- ufer an der hier belegenen großen Ladestraße. Hier fteht au, und zwar in der Mitte, das geschmackvoll ausgeführte Wagehaus, das die große Brückenwage mit 200 Zentner Tragkraft, sowie Bureauräume enthält. Westlihh davon liegt das stattlihe Maschinenhaus. Sämmèt- liche Krahne werden hydraulisch bewegt, ebenso wird auch die dreitheilige breite Brücke, die vom Südufer nah der Insel fühct, hydraulisch ge- boben, wenn Schiffe durhgelafsen werden follen. Die Baukosten be- laufen sich auf rund 14 Millionen Mark; außerdem hatte die Stadt noch 3 Millionen Mark für Grunderwerb aufzuwenden. Die Tiefbau- arbeiten sind unter Leitung des Baumeisters Windscild ausgeführt, den Hochbau leitete Bauinspektor a. D. Milczewski. Die maschinellen Einrichtungen lieferte die Firma Hoppe.

Der Deutsce Schriftsteller-Verband hielt gestern bier unter Vorsiß von Julius Wolff seine Generalversammlung ab. Der seitens der Deutshen Schriftsteller-Genofsenshaft angestrebten Ver- cinigung mit dem Deutschen Schri{tsteller-Verband stimmte die General- versammlung grundsäglih bei. Auch dem Ans{bluß des Verbandes an den Allgemeinen Deutschen Journalisten- und Schriftstellertag wurde die Zustimmung der Versammlung unter der orte a entsprechender Statutenänderung des letzteren ertbeilt. Von einer Erhöhung der Mit- gliederbeiträge wurde abgesehen. Die Neuwahlen ergaben die Wieder- wabl Julius Wolff's zum Erstez und Richard NRedlich's zum Zweiten Vorsitzenden. Zam Schaßmeister wurde Geheimer Regierungs-Rath Karl Brämer, zu Beisigern des geshäftsführenden Auëschusses die Herren Dr. Teschen und Hauptmann Tanera gewählt.

Das von den katholis&en , Marienshwestern“ aus Breslau bier in der L Nnohe (Nr. 41) errichtete St. Eduard-Stift ist gestern Vormittag feierli eingeweiht worden. Das Stift will si der Krankenpflege in der Michaelsgemeinde widmen. Die zunächst von fünf Schwestern bewohnten Stiftsräume liegen im R EOe wo ih auch die Kapelle befindet, welche 200 Perfonen Plat bietet.

Vor dem Deutschen Sprachverein Berlin (, Vier Jahres- zeiten“, Prinz Albrechtstraße 9) \spriht morgen, Dienstag, Abends 84 Ubr, Herr Schulrath Dr. Grabow aus Bromberg über die Aus- sprache des „G* im Deutschen. Gäste sind willkommen.

In der Urania wird morgen Abend Herr P. Spies feinen Vortrag ' über die wichtigsten Methoden und Resultate der Lichtmeß- funft wiederholen. Es wird dies die leßte Vorführung der betreffen- den Versuche sein, da eine andere wihtige Erperimentalreibe in Aus-

.

siht genommen ift. Für die übrigen Abende diefer Woche if der dekorative Ausftattungsvortrag „Vom Fels zum Meer“, der bereits seine 50. Aufführung erlebt hat, auf das Programm gesetzt.

Hof (Bayern)', 25. November. In dem nahen- Ort Moschen- dorf brachen, wie „W. T. B.“ meldet, gestern Nachmittag zwei Knaben beim Scblittshublaufen auf der Saale durch das Eis. Ein Porzellanmaler Namens Ganß eilte ihnen zu Hilfe, bra aber selbft ein und fand mit den beiden Knaben den Tod. Die drei Leichen find noch nit gefunden.

Bamberg, 25. November. Auf der „shiefen Ebene" ist am Sonnabend in dem Güterzuge 1713 ein mit Baumwolle beladener Waggon in Brand gerathen. Dadurch wurde der doppelgleisige Verkehr längere Zeit gestört; ter Schnellzug und die Personenzüge

erlitten längere Verspätungen.

Weimar, 23. November. Der Schiller-Stiftung ist von Fräulein Sibylle von Wittgenstein, Schwester des am 6. Of- tober verstorbenen Herrn Friedrih von Wittgenstein in Köln, früheren Vorstandes der dortigen Zweig-Schiller-Stiftung, eine Schenkung im Betrage von 10 000 4 gemaht worden.

London, 24. November. „W. T. B.“ meldet: Seit 24 Stunden herrscbt an der britischen Küste ein starker Nordoststurm. Der Postdampferverkehr Folkestone-Boulogne wurde eingestellt. Die Postdampfer von Calais, Ostende und Vlissingen hatten eine fehr gefährliche Ueberfahrt. Der von Dover nah Calais gehende Poft- dampfer konnte in den leßteren Hafen nicht einfahren und kehrte Abents 7# Uhr mit den Passagieren nach Dover zurück. Man be- fürchtet, daß eine Anzahl Fischerboote bei Lowestoft untergegangen ift.

London, 25. November. Ein verhbeerendes Feuer suchte, wie „W. T. B.“ meldet, am Sonnabend Abend die Druckerei der Gebrüder Unwin zu Chilwort h in Surrey heim. Eine außerordentli große Menge von Schriftwerken, deren Veröffentlichung bevorstand, verbrannte. Der Schaden wird auf annähernd 100 000 Pfd. Sterl. ges{ägt. 140 Angestellte sind brotlos geworden. In einem benachbarten Magazin lagerten 60 Tons Schießvulver; durch die Anstrengungen der Feuerwehr wurde jedoch eine Explosion verhindert.

Nach Schluß der Redaktion eingegangene Depeschen.

Bern, 25. November. (W. T. B.) Der deutsche Ge- sandte in Bern, Wirkliche Geheime Rath Dr. Busch if heute Morgen an Herzshwäche gestorben.

_ Konstantinopel, 25. November. (W. T. B.) Jn türkischen Kreisen wird versichert: seit 4 Tagen seien keinerlei Meldungen von irgend welchen bedeutenderen Ausschreitungen in den Toriniea an amtlicher Stelle eingelaufen.

__ Aus amtlicher türkischer Quelle wird mitgetheilt: Die Be- hörden des Vilajets Mamuret-Aziz meldeten, bei den dur armenische Aufständishe in Kharput hervorgerufenen Ruhe- stórungen hätten die Aufständischen Explosivstoffe, die sie in dem Hause eines Armeniers verborgen gehabt hätten, entzündet. Die in Häusern und Kirchen verbarrifadierten Aufständischen seien auch bewaffnet gewesen.

Mit der Unterdrückung der Bewegurg in Hauran ist Edhem Pascha, welcher sih bei Plewna ausgezeichnet hat, betraut worden; demselben stehen 27 Linien- und Redif- Bataillone, 5 Eskadrons und 6 Batterien zur Verfügung.

(Fortsezung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

vom 25. November Morgens.

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Temperatur 5 0 C.

Bar. auf 0 Gr. u. d. Meeressp.

Ober-Inspektor Brandt. Dirigent: Kapellmeister Dr. Muck. Anfang 7 Uhr. a E, Zt Nee aus. Lustspiel in 5 Aufzügen von Adolph n LVArronge. In Scene geseßt vom Ober-Regisseur Trotha. Anfang 7# Uhr. Marx Grube. Anfang 7X# Uhr. Mittwoch: Opernhaus. Evaugelimaun. Musikalishes Schauspiel in 2 Auf-

261. Vorstellung. Doktor } ¿ Akten von Gustav von Moser

Donnerstag : Feruande.

Neues Theater. Schiffbauerdamm 4a. /5. Dienstag: Der Militärstaat. Schwank in | 74 Uhr: Große

171. Vorstellung. Der | 20 Victorien Sardou. Regie: Hermann Haak.

Pirkus Renz. Karlstraße. Dienstag, Abends

) brillante Vorstellung. und Thilo von | 1870/71. Großes militärishes Ausstattungsftück vom Direktor Fr. Nenz. Außerdem: 6 Trakehner

Mittwoh: Fernaude. Schauspiel in 4 Akten | Rapphengste, Original:Drefsur, vorgeführt von Herrn

Rob. Renz. Auftreten des Herrn Ritter von Renroff mit seinem Schulpferde Skobelef. Zum Schluß der Schule: Original! Der phänomenale

Erste Beilage

zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlih Preußischen Staats-Anzeiger.

M 281.

Berlin, Montag, den 25. November

1895.

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Nachrichten über den Staud der Herbstsaaten um die Mitte des Monats November 1895 und die Ernte von Hafer, Kartoffeln, Klee (auch Luzerne) und Wiesen im Fahre 1895. Zusammengestellt im Kaiserlichen Statistishen Amt.

Um die Mitte des Monats November war der Stand der Saaten Nr. 1 sehr gut, Nr. 2 Staaten F Nr. 3 mittelgut, Nr. 4

Ernte-Ertrag

nah vorläufiger Schäßung.

100 kg vom Hektar. Staaten

chlecht, Nr. 5 fehr {lecht.

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Landestheile. Winter- Junger

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| Klee Landestheile. Kar- (auch j toffeln. Lu- Wiesen.) zerne). *)

Um die Mitte des Monats November war der Stand der Er 4. e-Ertrag j Saaten Nr. 1 sehr gut, Nr. 2| nach vorläufiger Schäßung.

ut, Nr. 3 mittelgut, Nr. 4 i fleht, Nr. 5 sehr \{chlecht. 100 kg vom Hektar.

Winter- (Junge) Klee (au | Hafer. | , Îar- ano [Wiesen.*)

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Preußen.

Belmullet. . | 774 [D 2'wolkig Aberdeen . 778 |SO LUbedeckt Ghristiansund | 776 |WSW 6\bedeckt Kopenhagen . | 775 |NO 1/halb bed. Stodcholm . | 772 |WSW 2\wolkezrlos Haparanda . 7599 |W 2\wolkig Moskau... | 763 |W 2'vedeckt Cork, Queens- | | town... | 770 |OND össbeiter Gherbourg . | 763 |ONO 8 bedeckt Helder... | T2 [OND Tlibededt | 776 NO Ufbeiter Damburg . .| 774 |D 3'bedeckt Swinemünde | 774 |OSO Z3wolkig 774 |ONO 4\wolkig 772 \NW 2'wolkig 761 \NO Z3lbedeckt 768 |NO 6\welfig ‘6. | 763 |NO 5'bedeckt Wiesbaden . | 765 |NO 3igalb bed. München .. | 760 |NO 8'bedeckt Chemniß . . | 771 -/|NO 4|bedeckt Berlin... | 772 \DN 3\bedeckt A l (0 N 2|bedeckt Breslau . . . D 2\bedeckt JSle d’'Aix . . | 760 |ONO 5 bedeckt | | il bedeckt

Vebersicht der Witterung.

Eine breite Zone hohen Lustdrucks mit einem Maximum über dem nördlihen Nordseegebiet er- streckt sih von den Faröôren südostwärts nah dem Schwarzen Meere hîn, sodaß der Luftdruck über Nordost- und Südwest-Europa ‘am niedrigsten ist. Ueber dem westlihen Mittel-Europa wehen lebhafte, stellenweise stürmische nordöstlihe und östliche Winde. Bei wenig veränderten Wärmeverhältnissen und ohne meßbare Niederschläge dauert in Deutsch- land die trübe Witterung fort, und ist demnächst eine wesentlihe Aenderung nit zu erwarten. Im Binnenlande, außer in den \üdwestlihen Gebiets- theilen, herrscht leihter Frost.

Deutsche Seewarte.

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Theater. Königliche Schauspiele. Dienstag: Opern-

haus. Mit aufgehobenem Abonnement Zum erften Male: Jvanhoe. Romantische Oper in 4 Akten von Arthur Sullivan. Nah Walter Scott’s gleich- namigem Roman bearbeitet von Julian Sturgis, deuts von H. Wittmann. In Scene geseßt vom Ober-NRegisseur Teßlaff. Dekorative Einrichtung vom

zügen, nah einer von Dr. Leopold Florian Meißner

erzählten wahren Begebenheit, von Wilhelm Kienzl. Phantafien im Bremer Rathskeller. Phan- taftishes Tanzbild, frei nah Wilhelm Hauff, von E. Graeb. Musik von Steinmann. Anfang 7# Uhr.

Schauspielhaus. 262. Vorstellung. Die Jour- naliften. Lustspiel in 4 Aufzügen von Gustav Freytag. (Adelheid Runeck: Frau Clara Meyer, Sa des Königlichen Schauspiels.) Anfang 4 Uhr.

Opernhaus. Donnerstag: Dex fliegeude Hol- länder. Freitag: Jvanhoe. Sonnabend: Konzert des Königlichen Opernchors. Sonntag. (Opern- haus) : Jvanhoe. (Kroll’'s Theater), Nachmittags 27 Ubr: Hänsel und Gretel. Die Puppenfee.

Schauspielhaus. Donnerstag: Besonderer Um- ftände halber. Frauenlob. Freitag: Doktor Klaus. Sonnabend: 1812. Sonntag: (Scau- spielhaus): Besonderer Umstände halber. Franeulob. Anfang 7#4 Uhr. (Kroll's Theater): Wie die Alten sungen. Anfang 7 Uhr.

Deuisches Theaier. Dienstag: Tedeum. Anfang 7# Uhr.

Mittwoch: Die Jüdiu von Toleds.

Donnerstag: Tedeum.

Berliner Theater. Dienstag: Hasemann's Töchter. Anfang 7F Uhr.

Mittwoch: Nachruhm.

Donnerstag: Zum ersten Male: Pan Cezar.

Lessing-Theater. Dienstag: Gräfin Frigi. Anfang 7X Uhr.

Mittwoh: Madame Saus-Gêne.

Donnerstag: Die Venus von Milo. Die RNomantischeu.

Residenz - Theater. Direktion: Sigmund Lautenburg. Dienstag: Der NRabenvater. Schwank in 3 Akten von H. Fr. Fischer und Josef Jarno. Vorher: Aber die Ehe! Komödie in 1 Akt von P. Linsemann. Anfang 7+ Uhr.

Mittwoch und folgende Tage: Der Rabeuvrater. Vorher: Aber die Sye!

Friedrich - Wilhelmstädtisches Theater. : Chausseestraße 25—26. Dienstag: Gastspiel der Lilipuntauer. Jeden Abend 74 Uhr: Die Reise nach dem Mars,

Theater Unter den Linden. Direktion: Julius Frißsche. Dienstag: Wobhlthätigkeits-Vor- stellung. um Besten der Christbescheerung des Kindergartens der Hatnburger Vorstadt: Der Zigeunerbaron. Operette in 3 Akten nah einer Erählung M. Iokay's von I. Schnißzer. Mußk von Johann Strauß. Dirigent: Herr Kapellmeister Federmann. Hierauf: Großes Ballet-Diver- tifsement, arrangiert und entworfen vom Ballet- meister Jean Reisinger. Anfana 74 Uhr.

Mittwoch: Wohlthätigkeits-Vorstelung. Der Zigeuuerbaron. Ballet.

Adolph Ernst-Theater. Dienstag: Der Fleine Lord. Lebensbild in 3 Akten, nach dem gleihnamigen Roman von Mrs. Hodgsen Burnett, übersetzt von Bolten-Bäckers. Hierauf: Die ewige Braut. Operette in 1 Akt von W. Mönn- städt und Jean Kren. Anfang 7+ Uhr.

Mittrooch: Dieselbe Vorstellung.

Bentral-Theater. Alte Jakobstraße Nr. 30 Direktion: Richard SŸhuly. Emil Thomas a. G.

Dienstag: Eiue tolle Naht. Große Aus- ftattungspofse mit Gesang und Tanz in 5 Bildern von Wilh. Mannstädt und Julius Freund. Musik von Julius Cinödshofer. In Scene geseßt vom Direktor Rihard Schul. Die Tanz-Arrangements vom Balletmeister Gundlach. Anfang 7# Uhr.

Mittrooch: Eine tolle Nacht.

Konzerte.

Konzert-Haus. Dienstag: Karl WMeyder- Konzert. Duv. „Maximilien Robespierre" von Litolff. „Die Felsenmühle“ von Reissiger. Vor- spiel zur „Loreley“ von Bruch. Phantasie aus „Rienzi“ von Wagner. „Souvenir de Bade“ für Violine von Leonard (Herr Carnier). „Ah könnt ih noch einmal so lieben“ für Piston von Aleiter (Herr Werner).

Sing-Akademie. Dienstag, Anfang 8 Uhr: Klavier-Abend von Oscar Naif.

Saal Bechstein. Linkstraße 42. Dienstag, Anfang 77 Uhr: Lieder-Abend von Lillian Sanderson.

Kaiser Wilhelm - Gedächtniß - Kirche.

Dienstag, Anfang 7ck Uhr: L. Orgel-Konzert von Dr. Seiurich Reimann zum Besten des Baufonds —, unter gütiger Mitwirkung von Frl. Magda Lossen (Des) und Herrn Profesor

Emanuel Wirth (Viol.).

Baguettesprung. Die vier Jahreszeiten, Schule geritten von 4 Damen. Auftreten des Schulreiters ersten Ranges Mr. Gaberel mit seinem Vollblut- Rayphengst Chicago. Herr und Madame Denis, komische Reitscene. Miß Amalie und Mr. James Jee auf 2 gespannten Telephondrähten. La Perche, großartige Kraftproduktionen, ausgeführt von den Gebr. Reinsh. Auftreten der hervorragendsten Reitkünstlerinnen und RMeitkünstler. Komische Entrées und Intermezzi sämmtlicher Clowns und des beliebten Original-August Mr. Lavater Lee. Alles Nähere aus Plakaten und Austragezetteln ersichtlich. Mittwoch, Abends 74 Uhr: 1870/71, Sonntag: Zwei Vorfteilungen. Nachmittags 4 Uhr: Tjo Ni En. Abends 7{ Uhr: 1870/71.

Familien-Nachrichten.

Verlobt: Frl. Elise Schulz mit Hrn. Gymnasial- Oberlehrer Heinrich Wegener (Zoppot—Danzig). Frl. Elisabeth von Zedliß mit Hrn. Landrath Arthur Bartels (Berlin Glatz).

Verehelicht: Hr. Prem.-Lieut. Münzer mit Frl. Anna Samel (Kosten). Hr. Professor Robert Diez mit Frl. Lise Calberla (Dresden).

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Sec.-Lieut. Otto von Gerlach (Berlia). Hrn. Hauptmann a. D. Wilhelm von Otterstedt (Kößschenbroda a. Elbe). Hrn. Prem.-Lieut. Vahlbruch (Posen). Eine Tochter: Hrn. Hauptmann Vivigenz von Wedel (Landsberg a. W.). Hrn. Kammer- herrn Frhrn. von Röfsing (Oldenburg). M

Gestorben: Verw. Fr. General-Major Louise Theodora Charlotte von Winkler, geb. von Zychlinéka (Dresden). Hr. Bernhard Graf Matuschka Toppolczan, Frhr. von Spättgen aus Arnsdorf (Schloß Arnsdorf). Verw. Fr. General.Lieut. Elise von Holwede, geb. von Saniß (Görliß). Hr. Rittmeister a. D. und Amts- rath Richard Noenckendorff (Süßreinkel, Kr. Oels). Hr. Justiz-Rath Benno Morgenroth (Beuthen

-S.). Fr. Nittergutsbesiyer Louise Walter, geb. Jaeshke (Brockau).

Verantwortlicher Redakteur: Siemenroth in Berlin.

Verlag der Expedition (Scholz) in Berlin. Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlag#- Anftalt Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32. Sieben Beilagen

(einschließlih Börsen-Beilage). - (1890)

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41,2 Deutsches Reich November 53,0 Dagegen im Oktober

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Dagegen 1894 (nah vorläufiger Schäßung)

16,8 | 111,1 40,2 38,3

*) In Heu angeschlagen, alle Schnitte zusammen.

Auf die vorberrs{hend trockene und vielfa kühle Witterung in der zweiten Hälfte des Oktober folgten in den ersten Novemberwochen häufige und ergiebige Regenfälle bei ungewöhnlich milder, selbft warmer Temperatur. In einzelnen, besonders nordwestlichen Bezirken war zur Berichtszeit {hon übermäßige Näffe eingetreten.

Die Bestellung des Wintergetreides, die infolge der Trocken- beit des Vormonats vielfah verzögert war, ift nunmehr fast überall ungestört zu Ende geführt worden. Die jungen Saaten, von denen die spät bestellten erst eben aufgelaufen sind, haben sich unter dem Einfluß des feuWtwarmen Wetters in den leßten Wochen günstig ent- widelt. War der Stand der früheren Trockenheit halber bisher nur dünn, so sind jeßt die Felder, - da viele Pflanzen nahgewachsen sind, zumeist voll Mefandeie und vielfa sind die Saaten schon kräftig ent- wickelt und rei bestockt; früh aufgegangene aber fangen in manchen Gegenden an gelb zu werden und stehen zum theil zu üppig. In. sehr vielen Gegenden richten Feldmäuse noch immer erheblihen Schaden

Bemerkungen.

an; auch durch anderes Ungeziefer, besonders Schnecken, werden mancherorts die Saaten geschädigt.

ÚVeber den Stand des jungen Klees und der jungen Lu- zerne lauten, besonders in Norddeutshland, die Berichte vielfach noch ungünstig; doch zeigt er im allgemeinen Rae Besserung und ist im Ganzen befriedigend zu nennen. Auch auf den Kleefeldern, auf jungen wie auf alten, ist der Mäuseschaden zumeist noch ein beträttlicher.

Die Ernteschäßungen, deren Ergebnisse hier mitgetheilt wer- den, find ebenso, wie die im September für Roggen und im Oktober für Weizen, Spelz und Gerste angestellten, nur vorläufige; die end- gültigen Ermittlungen erfolgen zu einer späteren Zeit. Für Hafer wird im Ganzen ein befriedigender, wenn auch gegen das Vorjahr etwas zurüdbleibender Ertrag angenommen; in vielen norddeutschen Bezirken sind die Körner großentheils flach und leiht geblieben, aus ipbeuzlen Bezirken wird berichtet, daß eine gute Marktwaare er- zielt wurde.

Auch die Kartoffelernte ift im Ganzen gut, theilweise ritt gut ausgefallen. Doch konnten in Norddeutschland die Kartoffeln nicht überall vôllig reif eingebraht werden und faulen daher in den Mieten und Kellern nah; immerhin if der Verlust durch Erkrankungen ‘bei weitem geringer als im Vorjahre. In Süddeutschland is die Qua- lität meist gut; kranke Knollen sind felten. : i Klee, Luzerne und Wiesen haben in den westlichen Gebiets- theilen des Reichs eine sehr reihe Ernte ergeben. In den östlichen, mittleren und füdlihen Theilen lieferte ‘der erste Schnitt ebenfalls ungewöhnlih hohe Erträge, an Herbstfutter jedoch wurde infolge der Trockenheit im Spätsommer und Herbst nur wenig gewonnen. und Grummet waren im allgemeinen von guter Beschaffenheit.

Berlin, den 23. November 1895.

Literatur.

Die Verhandlungen der am 26. und 27. September

d. J. in Leipzig abgehaltenen 15. Jahresversammlung des deutshen Vereins für Armenpflege und Wohl- thätigkeit, über die in Nr. 233 des „R.- u. St.-A.* aus- führlih berihtet worden ist, sind jeßt in zwei Heften bei Duncker u. Humblot, Leipzig, im Druck erschienen. Das erste Heft enthält den werthvollen Vortrag von Dr. Richard Freund, Borsißendem der Invaliditäts- und Alierdpielüberungdaniialt Berlin, über die Ein- wirkung der neueren fozialen Geseßgebung auf die Aufgaben der rmengeseßgebung und Armenpflege. Es wird darin ein reih- baltiges, von 110 Armenverbänden Deutschlands eingegangenes stati- stisches Material zusammengestellt und auf Grund deésellen im einzelnen ie Einwirkung der drei Arten der Arbeiterversiherung auf die Armen- pflege objektiv erörtert. Im zweiten Hest folgen dann die Referate von tadtrath Jakstein-Potsdam üLer „die Stellungnahme der Landes- geseßgebung zu den gegen alimentationspflihtige Angehörige zu treffenden E ia, von Dr. G. Münsterberg- Hamburg und dem Geheimen Regierungs-Rath C. von Massow über „die Fürsorge

für Obdachlose in den Städten“ und von Stadtrath Dr. Flesch- Frankfurt a. M. über die Frage: „In welchen Fällen ist die Abnahme von Kindern der Gewährung von Familienunterstüßung in offener Pflege vorzuziehen ?“

Die Ausgestaltung der Volksschule nah den Be- dürfnissen der Gegenwart. Von E. von Swenckendorff, Mitglied des Hauses der Abgeordneten. In Kommission bei P. W. Sattig, Görliß. Das preußishe Abgeordnetenhaus nahm am 10. Mai d. J. den Antrag an : „der Unterrichtsverwaltung die Er- wartung auszusprechen, daß fie in der Erziehung 1) der Pflege der Leibesübungen auch fernerhin ihre unauégeseßte und volle Aufmerksamkeit zuwende, und daß fie 2) den Handfertigkeits- Unterricht für Knaben und die hauswirthsc{aftlihe Unterweisung für Mädchen in Orten, wo das Bedürfniß vorhanden ist, und bei Unvermögen der Gemeinden auch dur vermehrte Aufwendung von Staatêmitteln kräftig fördern und unterstüßen werde. Der An- trag ging von den Mitgliedern der Freien Vereinigung für körper- lide und werkthätige Erziehung aus, welcher gegenwärtig 231 Ab- geordnete angehören. „Der erfte Antragsteller, Abg. von Schencken- dorf, hat jezt den Mitgliedern des Abgeordnetenhauses die vor-

bezeichnete, 20 Seiten umfassende Druckschrift überreicht, welche ein weiteres Material für die Begründung dieses Antrags. liefern - und zuglei in fnappster Form diejenigen Forderungen än die Volksschule zusammenfassen wollte, die sh nah seiner Ansicht aus dem dele E der Gegenwart ergeben. Der Verfafser betont darin die hohe ideale Auf- abe der Volksschule, wie ihre Bestimmung, dem praktischen Leben in ver- ftärkter Weise zu dienen, und erörtert Fragen von weitgehender Be- deutung. Als zur Zeit völlig spruchreif erklärt er jedoch nur „die- jenige Forderung, die in dem Antrage des Abgeordnetenhauses zum Autdruck gekommen ist. Für diese Volksshuleinrihtungen lägen in einer Neibe in- und ausländiswer Schulen bereits reihe Erfahrungen und vielfa schon völlig betretene Wege vor.

Die neu bearbeitete und reich illustrierte 4. Auflage der „Kulturgeschichte in ibrer natürlihen Entwidckelung bis zur Gegenwart“ von Friedrich von Hellwald, welche vor einiger Zeit angekündigt wurde, beginnt jegt im Verlage von E Frie]enhahn in Leipzig zu ersczeinen. Die Neubearbeitung hat eine Reihe von Gelehrten übernommen, unter denen sich solche von weitbekanntem Namen befinden; sie bücgen dafür, daß sie das Werk im Geiste der leyten Auflage, die der früh verstorbene Verfafser

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