1895 / 291 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 06 Dec 1895 18:00:01 GMT) scan diff

E E T E O e E E S E E

Frage stehende Thätigkeit, bei weler es sch um den im öffentliden Interesse zu gewährenden Schuß von der Genofsen- saft nicht angehörigen Gewerbetreibenden und um die FE der wedckdienlihkeit der von dem Vorftand erlassenen Anweisungen ndelt, mit-der sonstigen Thätigkeit der Registergerihte und “den Gesichtspunkten, - nah welchen sie geübt wird, wenig gemein hat. Es empfiehlt si daher die Uebertragung der in Rede ftehenden Aufgabe anzeine Verwaltungéinstanz. Durch die Wahl der böberen Ver- waltungsbehörde ist zugleih eine Gewähr für die gleibmäßige Be- handlung des Gegenstands innerhalb größerer Bezirke geboten.

Die für den Absatz 2 des § 145 a vorgesehenen Strafbestimmungen dienen dazu, einer mißbräulihen Benugung der Mitgliederlegitimationen durch Nichtmitalieder vorzubeugen.

Die Verpflichtung des Vorstandes zum Erlasse bestimmter An- weisungen binsihtlich der Legitimation der Vereinsmitglieder joll nach dem Entwurf auf diejenigen Konsumvereine beschränkt bleiben, welhe einen offenen Laden baben; ein weitergebendes Bedürfniß scheint niht vorzuliegen. Insbesondere für die zablreihen Konsum- pereine ohne offfenen Laden, welhe vielfah bei geringem Umfaß und örtlih beshränktem Geschäftsverk-hr Wirthschaftsbedürfnifse nur nah vorgängiger Umfrage bei ihren Mitgliedern anschaffen und dann an die leßteren abgeben, würde der Erlaß besonderer Anweisungen über die Legitimation der Mitglieder zwecklos sein. Es genügt, wenn in derartigen Fällen eine Bestrafung nur wegen wifsentlichen Verkaufs an Nichtmitglieder erfolgen kann. È

och einen Schritt weiter gebt der Entwurf zu Gunsten gewifier [landwirtbshaftliher Genoffenschaften insofern, als er den Bezug von aus\{hließlid den Bedürfnissen des Landwirthschaftébetriebs dienenden Waaren durch Genoffenschaften ohne offenen Laden dem Verbot des S 8 Abf. 4 nicht unterworfen wissen will. Der Bezug von Saat- gut, Futtermitteln, fünftlihem Dünger u. \. w. im Großen (z. B. in Waggonladungen) ift Tländliben Genossenschaften vielfah nur dann möglich, wenn der Absaß auch an Nitht- mitglieder erfolgen kann. Der Einkauf solwer Waaren im Großen durch Vermittelung ländlicher Genoffenschaften verdient aber Förderung niht nur wegen des billigeren Bezugs, fondern besonders auch deshalb, weil so ein Einkauf bei erprobten Lieferungéftellen und unter Prüfung und Gewäkrleiftung der guten Waarenbeschaffenheit erleichtert wird. Die in diesem Sinne vorgeschlagene Fafsung des § 8 Absatz 4 er- eint um so unbedenklicher und zweckmäßiger, als die Genoffenschaften beim Bezug der in Rede stehenden Waarengattungen im wesentlichen dieselben Aufgaben erfüllen wie die zur Zeit nicht unter das Verbot des § s Absatz 4 fallenden Robstoffvereine.

Eine gewisse, am Schluß des Entwurfs vorgesehene Uebergangs- zeit rechtfertigt sih mit Rücksicht darauf, daß billigerweise den Konsum- vereinen eine gewifse Frist einzuräumen sein wird, in welcher sie si auf die neuen Bestimmungen einrihten, und inêbesondere die Vor- ftände die von ibnen zu erlaffenden Anweisungen treffen können.

Statiftik und Volkswirthschaft.

Statistik der deutshen Reihs-Post- und Telegravhen- verwaltung für das Jahr 1894. In dem 445 115,24 qkm mit 41 796 966 Einwohnern (nah der S vem 1. Dezember 1890) umfafsenden Gebiet der deutschen eihé-Poft- und Telegrapbhenverwaltung betrug : im I im J die Gesammtzahl hm Zahre u zuu M D a a 27 398 25 985 der Reichs-Telegraphbenanstalten . 13 228 12914 der Verkaufsstellen für Postwerth- zeichen 18 035 der Poftbriefkaften 83 355 der reihéeigenen Poft- und Tele- graphengrundftüde : 436 der Beamten, Unterbeamten u. s. w. 148 035 der durch die Post beförderten Sendungen 3 287 603 706 darunter Briefe (eins{l. der Zustellungs- urkunden) ; ir Dradcksachen u. Geschäftspapiere Waarenproben L erin Poftanwe!snngen D naOirie eitungsnummern Außergewöhnlihe Zeitungse- beilagen . : Packete obne Werthangabe ackete mit Werthangabe . . Briefe mit Wertbangabe und Kästchen mit Werthangabe der beförderten Telecramme . . der von den Stadt - Fernsprech- Vermittelungsanstalten ausge- führten Verbindungen 2

der Gesammtwerth der dur die - Post vermittelten Geld- u. \. w. Sendungen

das Gesammtgewicht der durch die Eg kg Poft beförderten Päckereien . . 518 011 930 500011 930 im Etatsjahre | im Etatëjabre 1894/95 1893/94 Es beliefen ih M M die Gesammt-Einnahmen auf .. 269 778 002 256 466 749 die Gesammt - Ausgaben (einsch{[. der einmaligen Ausgaben von 8 602 437 M im Jahre 1894/95 und von 4 9806821 4 im Iabre 1893/94) auf 249 360 750 239 776 366 der Ueberschuß betrug biernach . . 20 417 252 16 690 383 Voi den eingeführten Verkehrserleihterungen u. f. w. sind zu erwähnen: Beitritt der Cap- Kolonie zum Weltvostverein am 1. Januar 1895, Beitritt der Niederländishen Antillen und von Niederländisch-Guyana zur Wiener Uebereinkunft vom 4. Juli 1891, betreffend den Auétausch von Postpacketen, am 1. Sepember 1894: Einrichtung deutscher Postagenturen in Mohorro (Deutsh-Ostafrikfa) am 1. Februar 1894, in Mikindani (Deutsch-Ostafrika) am 39. Ok- tober 1894 und in Matupi (Deuts{-Neu-Guinca) am 1. November 1894; stellung von Land-Telegraphenlinien in Deutsch-Ostafrika von ar-es-Salam über Mohorro nah Kilwa, 248,32 km, und im Togogebiet von Klein-Popo über Lome bis zur Grenze (Goldküste: Quittab-Accra), 50 km; Eröffnung deutscher Telegraphbenanstalten in Lome (Togogebiet) am 15. Januar 1894, in _Moborro (Deutsh- Ostafrika) am 7. Februar 1894, in Kilwa (Deutsch-Ostafrika) am 2. März 1894 und in Klein-Popo (Togogebiet) am 15. März 1894; Eröffnung von See-Telegraphenanstalten auf dem Leuchtthurm zu Rixhöft und auf dem neuen Leuhtthurm zu Borkum am 1. März 1894, in dem alten Æuchtthurm auf Helgoland am 1. April 1894; erweiterte Zulassung von zwei- und einmonatlichen Zeitungsbestell ungen bei den Reiché-Postanstalten und zwar Ausdehnung der Maßregel auf alle vierteljährlih zu beziehenden Zeitungen und Zeitschriften, soweit die Verleger sih damit einverstanden erklären, vom 1. Januar 1895 ab; Einführung des Postanweisungsdienstes auf Grund des Wiener Vebereinfommens vom 4. Juli 1891 im Verkehr mit Griechenland vom 1. Januar 1894 ab; Einrichtung eines unmittelbaren Post- anweisungs-Austaushes mit Neu-Süd-Walcs vom Februar 1894 ab; Zulassung _ von Postanweisungen im Verkehr mit Lamu und Mombasa (British-Ostafrika) vom Juni 1894 ab und mit Zululand vom

1 200 976 640 421 338 990 473 939 080

33 848 480 90 920 579 6 534 708 861 321 005 63 022 137 124 505 328 2 774 665

8 422 094 31 473 009

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b Ma C5 S2 n e L O N S O 100 S 1 ck O N D

424 611 146

M i 20 123 027 440 | 18 668 979 424

1. März 1895 ab; Erhöhung des Meistbetrages der Post- anweisungen im Verkehr mit Neu-Süd-Wales von 10 Pfd. Sterl. auf 400 A (20 Pfd. Sterl.) vom Januar 1895 ab; Einfüh- rung des Postauftragsverkehrs mit Chile vom 1. Auguft 1894 ab; Zulassung von Ginschreibsendungen mit NaWnabme im Vakebr mit

erreichen? Bostanstalten in 2evante vom 1. August 1894 ab; Zulaffung von Poftpacketen chne Werthangabe im Gewicht bis 3 kg über England nah den Cook-Inseln vom Juni 1894 ‘ab; Zulaffung von Poftpacketen ohne Werthangabe bis zum Gewicht ron d kg im Verkebr mit “Japan, auf dem Wege über Bremen mittels der Reichs- Podanpjer der oftasiatishen Linie vom 1. Januar 1895 ab; Zu-

fung von Poftfrachtstücken ohne Werthangabe im Gewiht über 5 bis 10 kg (außer den schon bisher zulässigen Poftpacketen bis 5 kg) im Verkebr zwishen Deutschland und den Poftanstalten des deutsh- ostafrikanis&en Schußzgebiets vom 1. Januar 1895 ab; Zulaffung von dringenden Packeten mit befruhtetem Fischlaih bis zum Gewicht von 5 Kg im Verkehr mit Oefterreih-Ungarn vom 1. November 1894 ab; Er- böbung des Meistgewichts für Poftpackete von 3 kg auf 5 kg im Verkehr mit-Serbien vom 1. August 1894 ab, mit Großbritannien und Irland fowie mit Aëcension, den Babama-Inseln, Batburst, den Bermuda- Inseln, British-Guyana, Britisch-Honduras, Britisch-Nordborneo, British-Oftafrika, British-Westindien, Canada, der Capkolonie, Ceylon, den Falklands-Inseln, den Fidji-Infeln, Gibraltar, Hong- fong, Labuan, Lagos, den Neuen Hebriden, Neu-Fundland, Neu-See- Tand, Neu-Südwaleës, Queenéland, Sarawak, St. Helena, Sierra Leone, Südauftralien, Straits-Settlements, Tasmanien, Victoria und Westauftralien vom 1. Dezember 1894 ab, mit der Argentinifchen Republik vom 1. Januar 1595 ab und mit Malta auf dem Wege über Italien vom Februar 1895 ab; Zulaffung von Werthangabe bis 1000 # (50 Pfd. Sterl.) bei Poîtpacketen im Verkehr mit Großbritannien und Irland vom 1. Januar 1894 ab, mit Ascenfion, den Babama- Inseln, Batburst, Britisch-Guvana, British-Nordborneo (Sandakan), Britis-Westindien (auës{hließlich Jamaika), Britischen

oftanftalten in China, Ceylon (über England), den Falklands- Inseln, Gibraltar, Hongkong (über England), Labuan, Neu-Fundland, St. Helena und Straits-Settlements (über England) vom Februar 1894 ab und mit Lagos und Mombasa (Britisch-Ostafrika) vom Juni 1894 ab; Zulaffung von Werthangabe bis 400 4 bei Poftvacketen im Verkehr mit Serbien vom 1. August 1894 ab; Ermäßigung des Portos für Poftpacktete nah Mexiko vom 1. Dezember 1894 ab und nach Serbien vom Januar 1895 ab; Ermäßigung der Versiherungs- gebühr bei Poftpacketen mit Werthangabe im Verkehr mit Ascension, den Babama-Inseln, Bathurst, British- Guyana, British-Nord- borneo, British-Westindien, Britishen Postanstalten in China, Ceylon, den Falflants- Inseln, Gibraltar, Hongkong, Labuan, Neu - Fundland, St. Helena und Straits - Settlements vom Juni 1894 ab, weitere Ermäßigung vom Juli 1894 ab; Ermäßigung der Taxen für Postfrachtitücke im Verkebr nah Deutsch- Südwestafrika, Kapland, Oranje-Freistaat, der Südafrikanischen Mepublik, Brasilien und Australien vom Oktober 1894 ab, nach Frankreich vom 1. Januar 1895 ab; endlich Zulassung von Briefen und Käfthen mit Werthaagabe bis zum Betrage von 8000 M (10 000 Franken) für die einzelne Sendung, unter den Bedingungen des internationalen Uebereinfeommens rom 4. Suli 1891, im -Vertebhr mit Chile vom 1. September 1894 ab.

Nach den in der Statistik des Deutshen Reichs 1V. Vierteljahrs- beft 1895 soeben veröffentlihten Nachweisen über Zuckergewinnung und Besteuerung im deutschen Zollgebiet baben während des Betriebéjahrs 1894/95 467 Fabriken (405 Rüberzuckerfabriken, 56 Zuckerraffinerien und 6 Melafse-Entzuckerungéanftalten) im Ganzen verarbeitet 14 521 030 &€ Rüben, 934 608 t Rob- und 26349 t raffinierten Zucker sowie 238836 t Zudckerabläufe, und bieraus ge- wonnen 1 692 011 t Robzucker nebft 992 136 t Konsumzuckder aller Art (1893/94 1 270 598 & und 819 629 t).

Die angegebene Rübenmenge, welche die größte ift, die je in Deutschland zu Zucker verarbeitet wurde (1893/94 waren es nur 10 644 352 t gewesen), ift geerntet worden auf 441 441 ha, während im Vorjahr nur 386 481 ha mit Zuckerrüben bebaut gewesen waren ; die durschnittlihe Rübenernte von 1 ha berechnet fih für 1894/95 auf 32,9 und für 1893/94 auf 27,5 t. Es lag daher nit nur ein wesentlih verstärkter Anbau, sondern auch eine sehr ergiebige Ernte vor. Dagegen war der Zudergebalt der geernteten Rüben zwar zu- friedenftellend, aber niht fo boch als 1893/94. Aus 109 kg Rüben find durchs{nittlich bergeftellt worden 12,17 kg Robzucker (1893/94 12 36) und zur Darstellung von 1 kg Robzucker waren durschnittlih erforderli 8,22 kg Rüben (1893/94 8,09 kg).

Die Einfubr von Zucker in das Zollgebiet ift unbedeutend und bat si gegen das Vorjabr wenig geändert, wogegen erbheblih größere Mengen von Zudcker aus dem Zollgebiet auëgeführt worden sind als 1893/94 (609 663 t Robzuckder und 392857 t Konsumzudcker gegen 436 674 und 262610 t). Nur die Ausfuhr von Melafse hat nach- gelaffen. Der Verbrauch von Zucker im deutschen Zollgebiet ift für das Betriebéjabr 1894/95 ermittelt zu 552695 t Konsumzucker oder 10,7 kg auf den Kopf der Bevölkerung gegen 10,1 kg im Betriebs- jahr 1893/94 und 9,1 kg im Durchschnitt der leßten 9 Betriebsjahre.

In Berlin is durch vorläufige Rundfrace des städtischen Statiftishen Amts als Ergebniß der Volkszäblung vom 2. De- zember d. J. eine ortsanwesende Bevölkerung von 797 186 männlihen und 876 929 weiblichen, ¿zusammen 1674 115 Personen ermittelt worden. Am 14. Juni d. J. waren in Berlin 769 902 männliche und 845180 weiblihe, zusammen 1615082 alïg 59 033 Personen weniger —, am 1. Dezember 1890 759 623 männlide und 819171 weiblihe, zusammen 1578794 orts- anwesende Personen gezählt worden. Seit dem 1. Dezember 1890 ist demnach die männlihe Bevölkerung Berlins rur um 4,95%, die weibliche um 7,05 und die Gesammtbevölkerung um nicht ganz 6,04 2% aewachsen, während leßtere von 1885 bis 1890 um 20,03 und von 1880 bis 1885 um 17,19 % zugenommen batte. i

Zur Arbeiterbewegung.

In Leipzig wurde am Mittwoch einer Versammlung der Maler- und Lackierergebilfen die Ausftandsabrechnung vor- gelegt, nah welcher die Einnahmen 4002 #4 und die Ausgaben 3613 Æ betrugen. Der Uebershuß kam, wie der „Lpz. Ztg.“ zu ertnehmen ift, zum theil dem Leipziger Unterstüßungsfonds, zum theil der Zentralvereinigung der deuten Maler zu gute. Es follen sih insgesammt 620 Gehilfen am Ausstand betbeiligt baben. Die gleichzeitia vorgelegte Abrednung über den Unterftüßungéfonds wies 1251 Æ Einnahmen und 454 4 Arêgaben auf. Eine Ver- sammlung von 200 Maurern bes&lcß am Dienétag die Aus- arbeitung eines Lobhntarifs für Accordarkeiten.

Aus London wird dem „W. T. B.* zum Ausstande der Schiffsbauarbeiter gemeldet: Das Exekutiocomité der Arbeiter bat die Anorduung, dur welche die Lehrlinge angewiesen wurden, die Schiffébauwertstätten zu verlassen, aufcchoben und diejenigen, welche die Arbeit bereits eingestellt batten, æemädtizt, die Arbeit wieder aufzunehmen. (Vergl. Nr. 289 d. BL)

Literatur.

__ Karten und Skizzen aus der außerdeutschen Ge- \hihte der leßten Jahrbunderte. Zur raschen und sicheren Einprägung zusammengestellt und erläutert von Professer Dr. Eduard Rothert. 15 Karten in lithopraphishem Farben- druck mit mebreren Nebenkarten und kurzen hiftorishen Notizen. ( Auf groß Ler.-Oft. gefalzt und in Halbleinen gebunden, Preis 3 4) Düsseldorf, Verlag von August Bagel. Die Rothert*schen Karten und Sfizzen zur vaterländischen Geschichte der neueren und neueften Zeit (von 1517 bis jegt) baben wegen ibrer praftishen, anshaulichen Éinricbtung bei Lehrern und Lernenden großen Beifall gefunden, sodaß dieselben bereits in verschiedenen Lehranstalten eingeführt worden sind. Dieselben baben si gleih nüßlich erwiesen für den Geschichts- freund zur {nellen Orientierung wie für den Lernenden zur Ein-

beiden Bäñden. Die Karténreihe

prägung und Repetition der hiftorischen ebenbeiten. Die vor- liegende neue, die außerdeutíhe Geschichte delnde Kartersamm- lung bildet in ibrer {nell überfihtlihen grapbhishen Veranshaulihung aller Hauptereignifse nebst den unmi 7 daneben geftellten kurzen Erläuterungen eine xwillfommene Ergänzung zu den fchon ersienenen innt mit der Zeit der Stuarts und der englischen Revolution (1603—88) und reicht bis in die jüngste Zeit; fogar der japanis-chinesische Krieg ist bereits berü&sihtigt. Der Atlas wird fih au Zeitungslefern und Politifern als ein angenehmes Hilfsmittel zur Gedächtnißauffrishung bewähren. 5

Die meteorologische Monats\crift für Gebildete aller Stände eDas Wetter“, die von Professor Dr. R. Aßmann vom Königlich preußischen Meteorologishen Institut herauëtgegeben wird (Verlag von Otto Salle in Braunschweig), bat im elften Heft des X[I1. Jahrgangs für Novemker 1895 folgenden Inhalt: Die Dauer des Sonnenscheins in Eurcpa. Von Professor Dr. B. Kremser in Berlin. Der Herbst 1895 (September und Oktober). Von Profefsor Dr. W. J. pan Bebber. Der hundertjährige Kalender. Von J. Berthold in Schneeberg i. Erzgeb. Uebersiht über die Witterung in Zentral- Eurova im September 1895. Rübenbau und Witterung. Von Dr. G. Kaßner in Berlin. Meteorologis@e Notizen und Kor- respondenzen. Eine merkwürdige Erscheinung. Karten-Beilage: Mittlere Jsobaren und Isothermen, fowie die Niedershlagêmengen von Zentral:Œuropa für den September 18S.

Katechismus der Psyhologie von Friedrich Kirchner. Zweite, vermehrte und verbefserte Auflage. VIIT und 297 Seiten. In Original-Leinenband Pr. 3 4 Verlagsbuchhandlung von I. I. Weber in Leipzig. Der Standpunkt, auf dem der Verfasser dieses Buchs steht, ift weder der einseitig empirische, noch der rein fpiri- tualiftishe. Jener will eine „Psyhologie ohne Seele*, dieser mat den Leib zum bloßen Refler des Geiftes. Im Gegensaß zu jenem wird über das Wesen der Seele, ihre Entstehung und Zukunft auë- fübrlih gebandelt; abweihend von diesem, werden die Resultate der Anthropologie und Psychologie verwerthet. Bei der Schwierigkeit der pfychologishen Probleme war es nit leiht, fie populär und doch nit oberflächlich darzustellen. Wer sih noch eingebender damit be- (Qeiliaen will, findet in den zahlreichen Literaturnahweisen anregende

inke.

Die phbotomechanishen Pressendruckverfahren. Praftische Anleitung zur Herstellung von Lichtdrucken und Metall- clihés für Buch- und Kunstèruck von Friedrih Stolle. Verla von H. Bechbold, Frankfurt a. M. Preis 2 X Dieses Bu gewährt dem Praktiker leit verftändlihe und genaue Auskunft über die im Titel zusammengefaßten Druekverfabren und zwar im Einzelnen

oder Kobledruck, Heliogravüre, Lichtdruck, Uebertragömetboden auf Metallplatten, Aeven der Zinkplatten und das amerikanische Fischleim- verfahren. In einem Anhang wird der Lichtdruck mit der Schnell- prefse und der Emailleprozeß auf Kupfer beschrieben. Abgeseben von der Herstellung der Platten, ift au das Zurichten und Drucken mit denselben eingebend geschildert. Bei allen Verfahren find die neueften Methoden berüdcksichtigt, jedoch wurden nur folche Vorschriften auf- genommen, welche in der Praxis sich bewährt haben.

Weihunachts-Publikationen.

Von Carl Flemming's beliebten „Vaterländischen Jugendschriften*“ (Glogau, Verlag von Carl Flemming) liegen auch für das dietjäbrige Weibnachtefest eine Reibe neuer Bändchen (38—40) vor. Diefe Sammlung bietet fefselnd und anregend ge- \hriebene Lebensbilder solher Männer, welhe sich im Krieg oder Frieden um Deutschland besonders verdient gemaht baben, alio be- rühmter Könige und Feldherren, Dichter und Künfiler, Forscher und Denker, Entdecker und Erfinder. Sie sind tels zum Mittelpunkt je eines Zeitbildes gewäblt, um welche sich die fkulturellen und geshicht- lihen Verhältnisse anshaulich gruppieren. Die neuesten Bändchen (Preis geb. je l Æ) haben folgende, zugleih den In- balt charafkterifierenden Tit:l: 38) „Hans Kohlbase, geschichtliche Erzählung aus der Zeit Joachim Nestor's und Joachim Hektor's von Kurbrandenburg“ von Hecmann Jahnke; 39) .Ulrih von Hutten, der ritterlihe Vorkämpfer des Humaniëmus“ von M. E. Plehn; 40) ,Emin Pascha, der Vater der Aeguatorial-Provinz, ein Kultarbild aus Inner- Afcifka* von M. E. Plebn; 41) „Der Hirtenknabe vom Spefsart, eine Erzählung für die deutsche Juzend aus der Zeit des 30 jährigen Krieges* von Ferdinand Sonnenburg; 42) „Adam Riese und feine Zeit, eine Erzählung aus dem Erzgebirge“ von P. Oskar Höer; 43) „Der leßte Staufe, geshihtlihe Erzählung für die deutsche Jugend*® von Anton Oborn. Die Bändchen verdienen aufs neue als gute und billige Geschenkwerke für Knaben empfoblen zu werden.

Im Teilen des Bären. Kulturgeshihtlihe Erzählungen aus Berlins Vergangenheit. Deutschlands Jugend gewidmet von Oskar Höcker. Mit vielen Abbildungen von Adalbert von Rößler. In Prachtband Pr. 6 A Leipzig, Ferdinand Hirt u. Sohn. Diefes vortrefflih illuftrierte Werk, das leßte, welches der inzwischen dabingeschiedene Schauspieler und Jugendschriftsteller Oskar Höer verfaßt hat, bildet den 5. und Schlußband der „Merksteine deutshen Bürgerthums“. Von den darin enthaltenen Erzählungen spielt „Die Jagd nah Gold“ zu Anfang des vorigen Jahrhunderts und führt dem Leser an bistorishen Persönlichkeiten den erften König in Preußen, seine geiftvolle Gemahlin, den Philosophen Leibniz, den Phantaften und Erfinder Böttger, fowie den berüchtigten Abenteurer Ruggiero

or. Die Haupt- wie die Nebenpersonen find lebenswahr

gezcihnet, und das fkulturbistorisch2 Bild ist gut und treu zur Dar- itellung gekommen. Die zweite Geschichte „Ein einig Volk von Brüdern“ ist der Zeit der Erniedrigung und der beginnenden Be- freiung Preußens entnommen und wird um der darin zu Tage tretenden patriotischea Gesinnung willen nicht minder gern gelesen werden. Das Buch ift den beften dieëjährigen Geschenkwerken für Knaben beizuzäblen. . -

Naturfsiudien im Hause. Plaudereien in der Däâmmer- stunde. Ein Buch für die Jugend von Dr. Karl Kraepelin. Mit Zeichnungen von O. Schwindrazheim. Leipzig, B. G. Teubner. Preis in Originaleinband 3 M 20 «. Dieses Buch ift dazu bestimmt, lern- und wißbegierige Knaben und Mädchen (vom 11. Jabre an) zum naturwifser\sHastlilen Denken anzuregen und ihnen die Naturobiette ihrer nähsten Umgebung, vor allem also des vâterlien Haufes, geistig und gemüthlih näber zu bringen. Bei der lebendigen, leiht faßbaren Darstellung wird die Wirkung der Schrift auf Gemüth und Verstand der jugendlichen Leser und Lese- rinnen nit auébleiben. Eltern und Erzieher scien auf das mit erläuternden Abbiltungen ausgestattete Buch, das sih wegen seines hübschen Einbandes besonders zur Weihnachtsgabe eignet, aufmerksam gemacht.

Gedichte für das erste Kindesalter. Zum Gebrauh im Hause, für den Kindergarten und die Kleinkindershule von Jda Seele (Frau Vogeler.) Bevorwortet von Herm. Pösche. Mit 30 Holzschnitten, gezeihnet .von Louise Thalheim. Druck und Verlag von A- Haack, Berlin. Preié, in Leinwand gebunden, 3 4 Diese vortreffliche Kinderlieder-Sammlung liegt zum dieëjährigen Weihnachts- fest in vierter unveränderter Auflage vor. Die Herausgeberin, die erste Schülerin Friedrich Fröbel’s, die im April d. I. ihren 70. Ge- burtstag gefeiert bat. darf sih rühmen, in diesem Buch alles vereint zu haben, was an Gedichten und Liedern für das Kind in seinen erften Lebensjabren geeignet erscheint. Auch in der vierten Auflage fann daber der reihbaltigen Sammlung die beste Empfehlung als Geleit gegeben werden.

Trowißsch’s Damenkalender auf das Fahr 1896 (49. Jahrgang) ift in vielfarbigem Leinenband mit Goltschnitt (Preis 1 M 50 A) foecben zur Auégabe gelangt. Neben einer hübschen Heliogravrüre und einer anziehenden Novelle gereiht ibm eine Samm- lung treffliher Sprüchhe von Carmen Sylva und Marie von Gbner- Eschenbach zur ganz besonderen Zierde. In der eleganten Auéstattung, die ibm die Verlagsbubhandlung i Trowißsb u. Sohn, Berlin W.) gegeben bat, wird der Kalender als zierlihes Tage- und Notizbuh den Damen au diesmal willkemmen sein|

über Kollodium- und Bromsilber-Koltodium-Aufnahmen, Pigment-:

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L R Sesilaram ù L

3. - und Invaliditäts-

L Vert ie: x Verfiherang

Verloosung x. von papieren.

Oeffentlicher Anzeiger. | S

6. Kommandit-Gesellschaften y bekr u. Aktien-Gesellf&. tsan

icfsenshaften. wälten.

10. Verschiedene Bekanntmachungen.

1) Untersuchungs-Sachen.

452215] Stecckbriefs-Eruenecrung.

Der binter den Melker Samuel Seidler (weler sih auch Josef Seidler nennt) unter dem 29. August 1894 erlaïsene, in Nr. 281 dieses Blattes aufgenommene Steckbrief wird erneuert. Akten- zeihnen V J. 607/94.

Elbing, den 30. November 1895.

Der Erfte Staatsanwalt.

[52566] Steckbriefs.Erledigung.

Der gegen - den Mitfahrer FriedriG Wilbelm Bernhard Schöufeld, geboren am 19. Januar 1874 zu Wangerin, Kreis Regenwalde, unter dem 7. März 1894 in den Akten 136 D. 374. 93 erlassene Steck- brief ist erledigt.

Berlin, den 30. November 1895.

Königliches Amtsgeriht 1. Abtbeilung 137.

[51703]

In der Strafsahe geaen den Handelsmann Cöôlestin Glof, zur Zeit flüchtig und unbekannten Aufenthalts, wird, da gegen den Angeschuldigten, welcher im Sinne des § 318 der Strafprozeßordnung als abwesend anzusehen ift, die gerihtlihe Vor- untersucung wegen Verbrechens und Vergebens gegen SS 267, 268 1, 263, 73, 74 des Strafgesezbuds er- öffnet, gegen ihn auch ein gerihtliher Haftbefebl erlaffen ist, weil er der ibm zur Laft gelegten Straf- thaten dringend verdächtig erscheint, in Gemäßheit

des § 332 der Strafprozeßordnung das im Deutichen |.

Reich befindlihe Vermögen des Angeschuldigten init Beschlag belegt. Magdeburg, den 30. November 1895. Der Untersuhungêriter T bei dem Königlichen Landgericht.

[52221] _ Bekanntmachung.

In der Strafsache gegen den mit unbekanntem Aufenthalt abwesenden David Wei IL., S&mied aus Kriegsheim, bat die Strafkammer Gr. Land- gerihts Mainz durch Beschluß vom 21. November 1895 die über das Vermögen des genannten Weick verfügte Beschlagnahme wieder aufgeboben.

Pfeddersheim, 4. Dezember 1895.

Großterzoglices Amtsgericht. (Unterschrift.)

E E E E P R E e D M E 2 E Sas F

2) Aufgebote, Zustellungen E und dergl.

In der Zwangévollstreckunas\ache

1) der Herzoglichen Kreiékfafse zu Blankenburg,

2) der Firma Kur sen. in Halberstadt, vertreten durch Justiz-Rath Semler in Braunschweig, Kläger, wider den Goldarbeiter Ludwig Spengler in Blanken- bura, Beklagten, wegen Forderung, werden die Gläubiger aufgefordert, ihre Forderungen unter Angabe des Betrages an Kapital, Zinsen, Kosten und Nebenforderungen binnen zwei Wochen bei Ver- meidung des Auéschlusses hier anzumelden. Zur Er- lärung über den Vertheilungéplan, sowie zur Ver- theilung der Kaufgelder wird Termin auf den 29. Januar 1896, Morgens 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Amtêegerihte anberaumt, wozu die Betheiligten und der Ersteher hiermit vor- geladen werden.

Blankenburg, den 11. November 1895.

Herzogliches Amtsgericht. H. Sommer.

[52353]

In der Zwangêvollstreckungssahe des Banquiers Emil Glaser und der Herzoglichen Leibbaus-Ad- miniftration in Blankenburg. Kläger, wider die Wittwe des Hotelbesitzers Beiersdorf, Ella, geb. Büsing, daselbst, Beklagte, wegen Hypothekkapitals 2c. werden die[Gläubiger aufgefordert, ibre Forderungen unter Angabe des Betrages an Kapital, Zinsen, Kosten und A Nes binnen zwei Wochen bei Vermeidung des Ausschlusses hier anzumelden.

ur Erklärung über den Vertheilunasplan sowie zur

ertbeilung der Kaufgelder wird Termin auf den 7. Januar 1896, Morgens 11 Uhr, vor dem unterzeibneten Amtsgerihte anberaumt, wozu die Betheiligten und der Ersteher hiermit vorgeladen werden.

BVlaukenburg, den 19. November 1895.

Herzoglihes Amtsgericht. H. Sommer.

{52422833 Anfgebot. d

Die Aktiengesellschaft in Firma Crusauer Kupfer- und Mefssing-Fabrik A-G. zu Hamburg bezw. Kupfermüble, vertreten dur® Wilbelm August Seifert daselbs, als Vorstand, bat das Aufgebot des am 10. Oktober 1893 von S. Stern jr. zu Aschaffen- burg an eigene Ordre ausgestellten, bei der Effener Kreditanstalt zu Essen domizilierten, auf F. Wert- beim zu Köln gezogenen und von diesem acceptierten Wechsels über 200 4, fällig am 15. Februar 1894, FEREME, Indoffatare sind in nachstehenter Reihen- olge:

1) Ludwig Simons zu Neumünster,

2) C. Thiessen dafelbst,

3) die Antragstellerin. , Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 7, Juli 1896, Vormittags X0 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Zimmer Nr. 43, anberaumten Aufgebotstermine seine Rebte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird.

Essen, den 28. November 1895.

Königliches Amtsgericht.

[52429] Aufgebot.

Auf den der Wittwe des Einwobners Emanuel Schrödter, Marie, geb. Jordan, in Giersleben ges börigen, im Grundbuche von Gieréleben Band V11I Blatt 479 geführten Grundstüken, dem Wohnhause mit Zubehör P. Nr. 139 B. Nr. 148 Karten-

1206 qm und Nr. 255 von 7546 qm, ftehen für Christiane Jordan naher vereheliht gewesene Maurer Cbriftoph Hübne —, früher in Giersleben, später in Güsten wohnhaft, 75.4, unverzineli, auf Verlangen zahlbar, aus tem Kaufvertrage vom 27./27. Juli 1829 eingetragen. Ein Forderungs- dokument ift aktenmäßig nit gebildet. Die Wittwe Marie Schrödter hat tas Aufgebot dieser Poft, von welcher sie behauptet, daß sie getilgt sei, worüber sie eine Bescheinigung beigebracht bat, beantragt, da die muthmaßlihen Erben der angeblih verstorbenen ge- nannten Inhaberin der Post zwar bekannt sind, si aber als folhe nit legitimieren können. Auf An- trag der Eigenthümerin werden daher die Rechts- naGfolger der Christiane Sühne, geb. Jordan, und diejenigen, welche an der obigen É as Nechte zu baben vermeinen, aufgefordert, ihre Ansprüche geltend ¡u machen, und zwar spätestens in dem auf den 9. Juni 1896, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeihneten Amtêgeriht, Zimmer Nr. I1, an- stebenden Aufgebotstermine unter der Verwarnung, daß die Ausbleibenden mit ihren Ansprüchen auf diese Poft ausges{lofsen werden und die Post im Grundbuche gelöst wird. Vernburg, den 22. November 1895. Herzoglih Ankaltishes Amtsgericht. : (gez.) Stein. Auëgefertigt: (L. S.) Gäbe, Sekretär, Gerichtëschreiber Herzogl. Amtsgerichts.

[52543] Bekanntmachung. Vorbescheid :

Nr. 25 267. Unter Zulaffung des Antrags auf Einleitung des Verschollenbeitsverfahrens bezüglich des Karl Ziegler von Lörrach, wird auf Kundschafts- erbebung erfannt, und wird demgemäß der im Okf- tober 1849 in Lörra geborene, im Mai 1879 nach Amerika au2gewanderte, seit 1888 vermißte, soeben- genannte Zimmermann Karl Ziegler auf bezüglichen Antrag feiner einzigen Sthwester, Seitensieder Oeinrich Walz Ehefrau in Lörrach (Luise, geb.

iegler) biermit aufgefordert, binnen Jahresfrist anher Nachricht von sich gelangen zu lassen, widrigens er vershollen erflärt würde. Zugleih werden alle diejenigen, welche Autkunft über Leben und Tod des Vermißten zu ertheilen vermögen, ebenfalls auf- gefordert, binnen eines Jahres bierber Anzeige davon zu erstatten.

Lörrach, den 27. November 1895.

Gr. Bad. Amtsgericht. (gez.) Nüßle. Dies veröffentlicht : Der Gerihtëschreiber Gr. Amtsgerichts : (L. S.) Appel.

[52425] Aufgebotsverfahren.

Die am 28. Mêârz 1848 in Garnêdorf geborene Magdalene Caroline Friederike Shwarz, Tochter des verstorbenen Handarbeiters Christian Heinri Schwarz und der gleifalls verstorbenen Johanne Elisabetze, geb. Zeuner, früher in Garnsdorf, zulest auf der Leimsiederei bier, unverheiratbet, ift am 8. November 1875 aus ihrem damaligen Dienft in Frankfurt am Main auëêgetreten, seitdem verschollen, und wird ibr Vermögen, welches in einer bypotkekarisch sicher ge- stellten Erbegelderforderung von 570 und in einer Sparkafseneinlage von 909 48 \ besteht, dabier dur einen Abwescnbeitêvormund obervormundschaft- lih verwaltet. Auf Antrag einer Schwester der Ver- schollenen, der Frau Wilhelmine Holzbey, geb. Schrearz, hier, wird zur Ermittelung der Caroline Schwarz und deren Erben Aufgebotstermin angesetzt auf Mittwoch, den 24. Juni 1896, Vormittags 10 Uhr, und werden nach Maßgabe des Art. 12 des Ediktalgesezes vom 23. Juni 1855 die abwesende Caroline Schwarz und deren ibrer Existenz nah bier unbekannte Erben geladen, spätestens in diesem Ter- min vor dem unterzeihneten Gericht, Zimmer Nr. 14, ibre Ansprüche und Rechte anzumelden, widrigenfalls die Abwesende für todt erklärt und ihr Vermögen als vererbt angeseben und behandelt, die ibrer Existenz nah unbekannten Erben, welche sich nit gemeldet, aber mit ibren Erbansprüchen auêsges{lofsen werden würden. Zuglei wird Termin zur Verkündung des Auésc{lußurtheils auf Mittwoch, den 1. Juli 1896, Vormittags 11 Uhr, im biesigen Amts- geridt, Zimmer Nr. 14, anberaumt.

_ Saalfeld (Saale), den 29. November 1895. Herzogl. Sach].-Mein. Amtsgericht. Abtheilung Ik. Müller.

[52422] Aufgebot.

Auf den Antrag des Nachlaßpflegers, des Rentiers Iobann Fabland aus Dt. Krone, werden die unbe- kannten Erben der am 5. Oktober 1894 zu Dt. Krone im Alter ven 18 Jabren verftorbenen Hausbesizer- tohter Therese Fischer und deren ebendaselbft am 29. Oktober 1894 im Alter von einem Monate ver- storbenen unehelichen Kindes Marie Hedwig Fischer aufgefordert, spätestens im Aufgebotétermin am 28, Oktober 1896, Vormittags 11 Uhr, ihre Ansprüche und Rechie auf den Nachlaß bei dem unter- zeihneten Geri&te anzumelden, widrigenfalls die- selben mit ibren Arsprüchen auf den Nachlaß werden ausges{lossen und ter Nahlaß dem \sich meldenden und legitimierenden Erben, in Ermangelung deéselten aber dem Fisfus wird verabfolgt werden, der si später meldende Erbe aber alle Verfügungen des Erb- schaftébesivers anzuerkennen {uldia, von demselben weder Rechnungslegung noch Ersaß der Naotzungen zu fordern berechtigt ift, fih vielmehr mit der Herausgabe des ncch Vorhandenen begnügen muß. Dt. Krone, den 26. November 1895.

Königliches Amtsgericht.

{51814] Aufgebot.

In der Nabblaßregulierungssahe des verstorbenen Handelêmanns Heinemann Neheimer aus Lenbausen werden auf Antrag des Nachlaßpflegers Jsaak Frank zu Lenhausen alle Nachlaßgläubiger aufgefordert, ihre Ansprüche und Rechte an den Nachlaß spätestens in dem Aufgebotstermin am 26. Februar 1896, Vorm. 9 Uhr, vor dem unterzeiwneten Amtêgerichte anziu- melden, widrigenfalls die Ansprüche nur soweit noch

r. 132 —, sowie den Aderplänen Nr. 210 von

Befriedigung der angemeldeten Ansprüche niht er- s{chöôpft wird. Förde, den 22. November 1895. Königliches Amtsgericht.

[52423 Bekanntmachung.

_In unserer Verwahrung befinden sich die nach- itevenden [c{willigen Verfügungen, seit deren Nieder- [egung mintcitens 56 Jahre verflossen sind:

1) B. 37. Teftament des Eigenthümers Joachim Bethe, zu Mittel-Breese vom 2. Iuli 1839,

2) B. 39. Testament der verebelihten Arbeits- mann Fr'edrih Brau, Dorothee Elisabeth, geborene Pöbls, ¡1 Wilsnack, vom 3. Januar 1839,

3) F. 8. Testament des Vollhüfners Peter Fehr- maun Edbefrau Katharine, geborene Milay, zu Bochin, vom §8. November 1839,

4) K. 35. Testament des Schiffskne{ts Wilbelm Köppen zu Below vom 20. Februar 1839,

9) L. 19. Testament der Jlsabe Sophie Lud- wig zu Abbendorf vom 27. August 1839,

_ 6) W. _ 23. Teftament des Kofsäthen Johann Joachim Friedrich Wesse zu Pröttlin vom 8. No- vember 1839,

_ 7) W. 24. Testament des Töôvfermeisters Johann Friedri Thomas Weiße zu Wilsnack vom 10. Ja- nuar 1839,

8) W. 25. Testament des Gastwirths Carl August Weinmann zu Wittenberge vom 9. November 1839. Nach Vorschrift des Allgemeinen Landrechts Theil I Zitel 12 § 218 segqu. werden alle tiejenigèn, welche bei der Publikation dieser leßtwilligen Verfügungen ein F ntereffe baben, aufgefordert, dieselben bei uns innerhalb fechs Monaten oder spätestens in dem bierzu auf den G6. Juli 1896, Vormittags 10 Uhr, vor dem Königlichen Amtsrichter Herrn Bartb, Zimmer Nr. 10 im biesigen Ratbbause an- beraumten Termin unter Beibringung der nötbigen Beweismittel über das Ableben der Teftatoren nach- zuweilen, widrigenfalls mit Eröffnung der lezt- willig= Verfügungen von, Amtêwegen verfahren, von dem Inhalte aber nur den darin etwa gedachten milden Stiftungen Nachricht gegeben wird.

Perleberg, den 2. Dezember 1895.

Königlies Amtsgericht.

[52421] __ Berichtigung.

In dem Aufgebot, betreffend Nachlaß und Testa- ment der Wittwe des Peter Nicolaus Ves in Dôöfe, Anna, geb. Rabt, if irrthümlih der Aufgebots- termin als auf Dienêtag, den 15. Januar 1896, be- stimmt angegeben. Derselbe findet am Dienstag, den 14. Januar 1896, Morgens 10 Uhr, bier statt und sind Ansprüche und Rechte spätestens in diesem Termine unter dem gedahten Rehtsnac- tbeil anzumelden.

Cuxhaven, der 4. Dezember 1895.

Das Amtsgericht Ritzebüttel. L (gez.) Bacmeifster. Veröffentlicht : H. Eckermann, Gerichtsschreiber.

K. Amtsgericht Sulz. | x Verschollene. i

1) Matthäus Adrian, geb. am 27. Nov. 1845 in Dornban, Mezger, und

2) Andreas Müller, geb. am 4. August 1857 da- selbft, Bierbrauer,

find seit mebreren Jahren auf die Wanderschaft egangen, obne ibren Aufenhalt bier anzuzzigen. Be- ufs Ausfolge ihres Vermögens 140 bezw. 240 „Æ wollen die Behörden etwaige Kenntniß von denselben (gegen Kostenersaß) gefl. hierher mit- theilen.

Sulz a. N., den 3. Dezember 1895. Oberamtsrichter: Adam.

[52427]

[52355] Oeffentliche Bekanntmachung.

Der am 24. Oktober 1895 zu Berlin verstorbené Banguier Hermann Samuel bat in seinem am 2. November 1895 eröffneten Testament vom

18. Juni 1895 Sobn Karl Samuel in Australien bedacht. Berlin, den 29. November 1895. Königliches Amtsgericht 1. Abtheilung 95.

[52354] Oeffentliche Vekanntmachung.

Der am 23. September 1895 zu Berlin ver- storbene Rentier Hirsch Levy hat in den von ihm errihteten und am 7. Dftober 1895 eröffneten leßt- willigen Verfügungen feine Schwefter Frau Lina Naumanuu, geb. Levy, früber in Stettin, bedacht.

Berlin, den 26. November 1895.

Königliches Amtsgericht 1. Abtbeilung 95.

[52531] Bekanntmachung.

Durch Auss{lußurtbeil vom beutigen Tage ift der Tischlergesele Wilbelm Reinhold Lange, ge- boren am 6. Februar 1827 zu Wedderau, für todt ertlärt.

Marienburg Wefstpr., den 26. November 1895.

Königliches Amtsgericht.

[52538] Durch Auss&lußurtbeil des biesigen Königlien Amtsgerichts is der am 3. Dezember 1833 zu Biegen geborene Schubmachermeister Carl Iohann Friedrich Fuchs für todt erflärt worden. Köpenick, den 29. November 1895.

Königliches Amtsgericht.

Im Namen des Königs!

Verkündet am 3. Dezember 1895.

_ Pewiúsfti, als Gerichtsschreiber.

_ Auf den Antrag des Rechtsanwalts Sternfeld zu Kulm in Westpreußen, als Abwesenheitspfleger des vershollenen, am 18. Mai 1840 zu Groß-Nefsau geborenen Schmiedemeisters Johann Pansegrau, er- kennt das Königliche Amtégeriht zu Mogilno dur den Amtsrichter Magener für Recht :

Der Schmiedemeister Johann Pausegrau, ant 18. Mai 1840 in Groß-Nefsau geboren, zuleßt in Mogilno wobnbaft, wird füc todt erklärt. Die Kosten des Verfahrens fallen dem Antragsteller

zur Last. V. R. W.

[52535]

geltend gemacht werden können, als der Nachlaß dur

[52540] Ausschlußurtheil.

Im Namen des Königs!

Verkündet am 26. November 1895. Referendar Schneider, Gerichtsschreiber.

In Sachen, betreffend die Todeserklärung des Jobann Friedri Geisler aus Alpenrod, erkennt das Königliche Amtsgericht zu Hachenburg dur den Amtsrichter Dr. Heymann für Recht :

__ Der am 15. Mai 1825 zu Alpenrod geborene und seit Mitte der 1850iger Jahre mit unbekanntem Aufenthaltsort nach Australieu verzogene Johann Sriedrid Geisler wird hiermit für todt erflärt und defsen Erbschaft seinen geseßlihen Erben obne Kautionsleistung verabfolgt. Die Kosten des Ver- fahrens werten aus dem vormundschaftliß ver- walteten Vermögen des Iohann Friedrih Geisler

entnommen. (gez.) Dr. Heymann. (gez.) Schneider. O EOE: Der Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts : (L. S.) Münch.

Im Namen des Serzogs! Verkündet den 15. November 1895. j j Schumann.

Auf den Antrag des Kaufmanns Ferdinand Friedri bierselbst, erkennt das Herzogl. Amtsgericht zu Dessau dur den unterzeichneten Richter, Amtsgerichts-Rath Gaft, da der Antragsteller den Verluft der na&ftehend bezeichneten Urfunde und die Berechtigung zum Auf- gebotsantrage glaubhaft gemaht bat und alle die- jenigen, welhe aus irgend einem Rechtsgrunde An- sprüche auf dieselbe zu baben vermeinen, aufgefordert bat, diese Rehte und Ansprü§e anzumelden und die Urfunde vorzulegen, auch gegen diejenigen, welche sich nicht genteldet baben, Kraftloëertlärung und Aus- \{lußurtbeil beantragt bat; da das Aufgebots- verfabren na § 16 des Anbaltischen Gesezes Nr. 526 zulässig ift; da das Aufgebot durch Anbeftung an die Gerichtêtafel, sowie dur Einrückung in den Deutschen Reichs-Anzeiger vom 1. und 15. Oktober und 11. No- vember 1895, sowie im Anhaltishen Staats-® nzeiger vom 1. und 15. Oktober und 10. November 1895 befannt gemadt ist; da weder im Aufgebotêtermine vom 15. November 1895 noh seitdem Rechte Dritter auf die Urkunde angemeldet sind, und der Antrag- fteller Erlaß des Auss\{lußurtheils beantragt hat ; für Recht: i _ Der vom Herzogl. Hauptsteueramte zu Deffau für den Kaufmann Ferdinand Friedrich bierselbst über die in der Niederlage des Herzogl. Hauptsteueramts bierselbst für ibn lagernden Tabackspoften ausgestellte Lagershein vom 28. März 1895 über elf Ballen Sumatrataback in leichten Matten, gezeihnet „C. U.“ Nr. 477—483 und 485—488, wird für fraftlos erflärt. Kosten fallen dem Antragsteller zur Last.

Von Rechts wegen! Defsau, den 15. November 1895. Herzogl. Anbaltishes Amtsgericht. (gez.) Gast.

F __ Ausgefertigt : Defsau, den 15. November 1895. Der Gerichtss{reiber des Herzogl. Amtsgerichts :

(L. S.) Schumann, Seftretär.

[52539]

[52536] Bekanntmachung.

Vas unterzeibnete Geriht hat in der Sitzung vom 30. November 1895 für Recht erkannt :

Auf Antrag der katholischen Schulgemeinde zu Kuchary, vertreten durch ihren Vorstand, bestehend aus :

1) dem Kreiës-Schulinspektor Robde zu Pleschen

als Vorsitzenden, y

2) den Mitaliedern :

a. Gemeinde - Vorsteher Andreas Balcer zu Kuchary,

b. Wirth Lorenz Wierusz zu Podlesie,

c. Wirth Franz Boniec zu Kucharv,

d. Wirth Peter Staszak zu Popowko, diese wiederum sämmtli vertreten dur den Necht3- anwalt As zu Pleschen:

Das Sparkafsenbuh der ftädtishen Sparkasse zu Pleschen Nr. 1116 über 122,40 4, ausgefertigt für die katholische Schulgemeinde zu Kuchary, wird für fraftlos erklärt. Die Koften des Aufgebots- verfahrens werden der Antragstellerin auferlegt.

Königlihes Amtêgericht zu Pleschen.

[52526] Jm Namen des Königs!

Auf den Antrag des Buchdruckers Joseph van de Kamp aus Emmerich erkennt das Königliche Amts- gericht zu Emmerih durch den Gerichts-Afsefsor Lobmann für Recht :

Der Hypothekenbrief über die im Grundbuch von Emmerich Band IX Blatt 68 Abth. 111 Nr. 4 aus der Schuldurkunde vom 9. September 1874 für die Handlung G. B. Heydeman zu Emmerich eingetragene Pest von 450 Thlr. Darlehn wird für fraîtlos erflärt.

Emmerich, dex 28. November 1895,

Königliches Amtsgericht.

[52533]_

Die Hypothekenurkunde über im Grundbuche von Nahne Band I Blatt 27 Abibeilung Il1 Nr. 1 eingetragene 473 Tblr. 14 Gr. 4 Pf. Abdikat für Friedri Adolph Strotbmann in Nahne, jeßt Han- nover, vom 1. Juni 1870 ift auf Antrag des Glâäu- bigers durch Ausschlußurtheil vom beutizen Tage für kraftlos erflärt.

Osnabrück, den 2. Dezember 1895.

Königliches Amtsgericht. 11.

[52530)

Durch And luguetven des unterzeihneten Amts- gerih1s vom 26. November 1895 ift die Oszligation vom 9. Februar 1873 über die im Grundbu von Steinfeld Band 11 Blatt 32 unter Abtheilung IIT Nr. 3 für den Iobann Hansen zu Steinfeld ein- getragene Darlehnsforderung von 1560 4 für kraftlos erklärt worden. Kappeln, den 27. November 1895.

Königliches Amtsgericht. Abtheilung T,

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Scheurer. Ä dh