1895 / 293 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 09 Dec 1895 18:00:01 GMT) scan diff

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Familie Behrens, die Besißer der großen Menzel-Galerie in Hamburg, von Defregger aus München, Friedrih Herberts-Köln, Georg Ebers- Müncben und viele Andere.

Den Höhepunkt der Festlichkeiten, die dem Meister zu Ehren veranstaltet wurden, bildete das gestern Abend in den glanzvoll her- erihteten Räumen des Kroll’'shen Etablissements veranstaltete Huldigungsfeft des „Vereins Berliner Künstler“. Die Ein- gangsfâle gaben ein Bild von Potsdam zur Zeit Friedrih's des Großen: Da war cine Ansicht des Schlosses Sansfouci und hôft anshaulich dargestellt durch gewaltige gemalte Prospekte des Potsdamer Lustaartens vor 100 Jahren, auf welchem die Hauptwache in der historish überlieferten Uniform aufgezogen war und die vorschrifts- mad en Honneurs mate. Jhr gegenüber befand sih das von Bauern- burshen umlagerte Werbebureau, das auf ciner Tafel die Worte zeigte : „Es wird jedermann kund und zu wissen gethan, wer Luft und Belieben hat, unter das hochlöbli® KönigliÞh Preußisbe Leibregiment Curassiers Dienste zu nehmen, können sich allhiero einfinden N. B. Es wird auch nach des Mannes Mas ein guth Hand- Geldt gegeben.“ Im Theatersaal barrte lange vor dem angeseßten Beginn des Festes eine zahlreide und glän- zende Gesellshaft des Jubilars, der um 7 Uhr in Begleitung des Malers Profeffor Koner den Vorsaal betrat, um hier die Ankunft Seiner Majestät des Kaisers zu erwarten. Kurz darauf betraten Ibre- Majestäten der Kaiser und die Kaiserin und Ihre Majestät die Kaiserin Friedrich die Hofloge, und durch das Feftcomité begleitet, wurde der Jubilar nun zu seinem Ebrensiy geführt. Die Aufführung des von Julius Wolff gedichteten Festspiels nabm nun ibren Anfang. Die Scene zeigte zunähst ein Bildhauer- Atelier zur Abendzeit. Ein Bildhauer und ein Maler (Hofschau- fpieler Hartmann und Heine), die von ciner späten Comité- sißung, in welder, wie man erfährt, lebhaft und rejultatlos über die Vorbereitungen zum Menzelfest debattiert worden ist, heimkommen, führen ein launiges Gespräh. S8ließlih läßt fich der Bildhauer, nachdem der Freund ihn rerlaffen, nieder und \{lummert ein, um von einer würdigen Huldigung für den Altmeifter zu träumen. Der Genius der Kunst -(Frau von Hochenburger) und der der Natur (Fräulein Lindner) erscheinen und zaubern im Hintergrunde lebende Bilder nach Menzel’s Meister- werken bervor: „Das Eisenwalzwerk“, Scenen aus dem ,Zerbrochenen Krug“, „Victoria“, „Friedrich I1. in Rkbeinsberg“ und eine Reihe von Gruppen aus dem befannten „Armeewerk“. Das leßte Bild „Friedrich der Große inmitten der Vertreter seines Volks“ war das gelungenste. Zur Ueberraschung Aller wurde die Gestalt des großen Königs plöglih lebendig und trat zu einer eigenartigen Huldigung aus ibrer Umgebung hervor. In originellen Versen (hier erreichte au die Dichtung ihren Höhepunkt) beauftragte der König die Kunst, die Natur und die Geschichte (Fräulein Poppe), dem Altmeister den verdienten Lorbeer zu Überreichen. Friedrich der Große wurde durch den Königlichen Schau- spieler Herrn Paris recht wirkungêvoll dargestellt. Nah Be- endigung dieses vom Ober-Regisseur Herrn Grube und dem Maler Ehrentraut überaus wirkungevoll inscenierten Festspiels beschied Seine Majestät der Kaiser den Jubilar in die Hofloge, wo Alerhêéchstderselbe Sih längere Zeit mit ihm unter- bielt. Dann verließen die Allerböchsten Herrschaften den Saal. Die Festlichkeiten nabmen hierauf ihren Fortgang. Die Landéleute Menzel’s, die Sclesier, nahten nunmebr in ihrer Volkstraht, um unter Führung Richard Knötel's zu gra- tulieren. Sie brad)zten als Angebinde einen Kuchen von unge- heuren Dimensionen, an dessen Fuß 80 brennende Kerzen standen, während auf der böhsten Spige das Lebensliht fih befand. Hierauf folgte eine Pantomime von R. Schott: e Menzel als Ebestifter“, und zum Schluß rückte zu mitternäctiger Stunde ein Zug der Geistesheroen aller Nationen, durch Studierende der Akademiscen Hochschule dargestellt, heran, um den jüngsten Groß- E ens zu feiern. Nach diesem leßten Huldigungsakt begann der Ball.

Statistik und Volkswirthschaft.

Der Großgrundbesiß in Pommern nach den agrarstatistishen Untersulungen von J. Conrad.

(Jahrbücher für Nationalökonomie und Statistik. Dritte Folge, Band 10. Heft 5.)

Da die Erg-bnisse der diesjährigen Erhebungen noch nit vor- liegen, ift man, um ein Gesammtbild der Grundbesißzvertheilung in Pommern zu gewinnen, no@ auf die Zablen von 1832 angewiesen. Es ist aber anzunehmen, daß die seit lezterem Jahr eingetretenen Veränderungen zu unbedeutend sind, um tas Bild wesentlich zu verschieben. E

Die gesammte landwirth schaftlibe Fläche in Pommern Ss sih 1882 auf die verschiedenen Größenklassen der Betriebe, wie folgt :

Es entfielen auf die e E E

; unter | | 10— ha im 1 L 6 | n batlibe Neg.-Bez. Stettin 10 985 ha} 87 677ha'308 195ha 416 083 ha

J Köslin . .111412 „| 98105 „258 760 ,| 499007 x

s Stralsund .| 3761 ,„ | 13838 ,| 53828 „| 226639 , Provinz Pommern . .126158 , [199 620 , |620 783 , [1141729 ,

Nach Prozent berechnet ergiebt {ih folgendes Bild :

Neg.-Bez. Stettin . 1,3 10,6 O 1 O0

5 Köslin 13 113 200 | D

¿Staud 1 13 | 46 | 101 : Provinz Pommern . T O G2 ;

Damit sind in Vergleich zu \tellen die 7 östlichen Provinzen L O 1. 418 42,0 der preuß. Staat .. 22198 46,3 2l 7 Deutsland 24 1 D648 24,4

Es ergiebt sich aus diesen Zahlen, daß Pommern in jeder Kategorie

"eine eigenartige Stellung einnimmt und daß innerbalb der Provinz

wiederum der Regierungsbezirk Stralsund diese Eigenartigkeit am auégeprägtesten aufweist. Während in Deutschland nur ein Viertel der landwirthschaftlihen Fläte von Grundstücken über 100 ha ab- forbiert wird und in Preußen noch nit ein Drittel, sind es in Eee 97 9% und im Regierungsbezirk Stralsund 76 9/. em entsprecend tritt der größere Bauer in den Hintergrund. Während in Deutschland und auch in Preußen 47 % der landwirth- \chaftlich benußten Fläche durch Bauerngüter von 10—100 ha in Anspruch genommen sind, finden wir in Pommern nur 3190/6, im Negierungébezirk Stralsund sogar nur 18% in dieser Kategorie. Und auch die kleinen Bauern mit 1—10 ha find im Regierungs- bezirk Stralsund nur mit 4,69/9 der Fläche vertreten, in ganz ommern mit 10, in Preußen mit 20, in Deutschland mit über 29 9/0. In Pommern gerade hat ra neueren archivalishen Forsbungen im 17. und 18. Jahrhundert das Legen der Bavern in großem Maß- stabe stattgefunden, dem im damals preußiscen Artheile die Regierung allerdings nah Möêglichkeit entgegenwirkte, während des seitens der \{wedischen Regierung in Neu-Vorpommern und Rügen, dem beutigen Megierun„ztbezirk Stralsund, nicht geschah. Wendea wir uns nun zu den Gütern über 100 ha so umfaßt abgesehen von den weiter unten zu erwähnenden Domänen und 10 Gütern, deren Besitverbältnisse dem Verfasser unbekannt geblieben waren die Conrad’she Statistik L 2 363 E A 1633 mit einer Gesammiflähe von . 1 488 559 ha davon Waldfläle . . . 316911 ; _ Ader- und Wiesenfläche 1012380 und einem Grundsteuerreinertrage von 15 029 530

Von den 1633 Besißern gehörten 2 souveränen Häusern an mit 13 Gütern, dem Adel gehörten an642 mit 1178 Gütern, bürgerlich waren 957 Besißer mit 1038 Gütern. Dazu kommen 10 Städte mit 51 Gütern, ferner 14 Kirchen, Schulen und milde Stiftungen wit 75 Gütern und endlich 8 Aftiengesellshaften mit 8 Gütern. Von den Se selbst bewobnt und bewirthschaftet wurden 1347 Güter, während 1016 von den Besigern niht bewohnt waren, zumeist deshalb, weil den Besißern noch andere Güter gehörten. 620 Güter waren verpachtet, 395 als administriert bezeichnet.

Sondert man unter obigen 1633 Befißern von mehr als 100 ha diejenigen aus, welche bis 1000 ha Fläche besißen, und diejenigen mit mehr als 1000 ha, so ergiebt sich folgendes Bild:

100—1000 ha über 1000 ha e E 1 209 433 Gesammtfläh 572 247 ha 916 312 ha Wald .. . , 71590 245 281 Acker- und Wiesenflähße 448432 , 563 948 Grundfteuerreinertrag. 6 674 200 M 8 355 330 A

Unter den 433 Besißern von mehr als 1000 ha gebören 303 mit 795 Gütern dem Ädel an, nur 116 Besitzer mit 164 Gütern find bürgerlih. Die Gefammtfläche der Güter über 1000 ha beträgt über 60% der Gesammtfläche der hier behandelten Güter über 100 ha und 30,5 % der Gesammtflähhe überhaupt.

Sondert man nun noch die Besitzer von mehr als 5000 ha, die „Latifundienbesizer“, aus, so ergeben ih für diefe folgende Zahlen:

über 5000 ha L, 24 E 239 Gesammtflähe . . 182 101 ba O A. 224 Aer- und Wiesenflähe. . 102721 , Gruntsteuerreinertrag . 1701 780.06 .

Unter diesen 24 Latifundienbesißzern befinden sh 2 Städte, die Universität Sreifswald und 2 Stiftungen mit zusammen 54 Gütern und 27 165 ha. Es gehören außerdem hierher S. M. der König von Preußen mit 2 Gütern und 13 410 ha und der Fürst von Hohenzollern mit 11 Gütern und 13105 ha, sodaß noh 19 Latifundienbefitzer übrig bleiben, von denen zwei bürgerlih sind. Obenan fteht dec Fürst zu Putbus mit 18364 ha, dacauf folgt Fürst Bismarck mit 9036 ha. ;

Eine verbältnißmäßig große Rolle spielen in Pommern die Fideikommifsse. Es waren davon im Jahre 1888 an Grund und Boden 80 vorhanden. Von zweien fehlten dem Verfasser die Flächen- angaben, fo daß er nur 78 näher behandeln fonnte. Diese 78 Fidei- kommifse betreffen 76 Inbaber, welhe 297 Güter mit einer Fläche von 175 588 ha und 21/2 Millionen Reinertrag besitzen, wovon aber nur 248 Güter mit 140 000 ha und etwas über 2 Millionen Reinertrag fideilommifsarisc festgelegt sind. Aus der Zeit vor Beginn dieses Jahr- bunderts rühren her 11 Fideikommisse mit 48 Besitzungen und 27 453 ha, aus der ersten Hälfte des Jahrhunderts 19 mit 36 421 ha, aus den Jabren 1851— 1870: 19 mit 32972 ha, aus den Jahren 1871—1880: 20 mit 32 474 ha, aus den Jahren 1881—1888: 9 mit 10798 ha. Von den Fideikommißbesigern sind 73 von Adel, 3 bürgerlich.

Auch an Domänen besißt Pommern eine verhältnißmäßig große Zahl: 138 mit 153 Gütern und 62589 ha, tas find 21,6 9% der Domänenflähe der 7 öfstliden Provinzen. Der Durchschnittsertrag mit 28,4 Æ pro ha bleibt hinter dem Gesammtdurhshnitt, welcher fast 40 M beträgt, niht unerheblich zurück. Der Verfasser konnte nicht für alle Domänen die Größe und Pachtverhälinifse genügend weit zurückoerfolgen, immerhin aber ist die Zahl der in nachstehender kleinen Tabelle herangezogenen Güter so bedeutend, daß die Ent- wicklung der Pacht wobl als typish für den betreffenden Regierungs- bezirk angesehen werden fann.

A Ras | NeaeBez.

| Köslin | Stettin | Stralsund

| Zahl | Pacht | Zahl | Paht | Zahl | Pacht

¡derDo-| pro ha \derDo-| pro ha |derDo-| pro ha

| manen M [maren M manen| 1810 S D. A0 9,71 —_— | 10 E O Ol 1801 H b 40 O 64 | 767 Ido D ; | 40 12.03 | E. 1 LQOLO2 O O 40 1463 O4 | 1262 O L 1 LOME 40 1983 | 64 18,98 O O 26,88 | 40 j 2000. O4 | 3189 O l T5 2A L: 40D 30,01 64 1 31:61 190. 1 B61. %5 | 0 98,21 | 64 28,22

In allen drei Regicrungsbezicken ist die Pacht in den vorliegenden Perioden auf das Dreifache gestiegen. Die Steigerung von 1860 zu 1870 tritt überall s{harf hervor. Nach 1880 erfolgt in allen drei Bezirken der ausgesprochene Rückgang, welcher dur nachstehende, bis 1894 reichende Zahlen über die Neuverpahtungen noch deutlicher illuftriert wird.

: Zahl der Die Neuverpachtung erzielte

PaŸYtbeginn Güter | Prozent der vorherigen Pacht

1870—74 30 | 120,3 1875—79 29 109,0 1880—84 33 90,9 1885—89 48 84 9 18S9— 94 30 | 82.4

Während also der Gesammtdurschnitt bis 1880 noch keinen Rückgang, sondern noch einen theilweisen Fortschritt in der Pachthöbe aufweist, ja sogar bis 1890 die rüdläufige Beweaung nur unbedeutend hervortritt, ist bei den Neuvervachtungen schon 1880—84 ein Rückgang um 99/9 erfihtlid, der bis 1894 sih fogar bis 17,6 %% erböht hat.

Bezüglich aller Details müssen wir auf die ausführlichen Tabellen des Conrad’shen Aufsaßes am oben angegebenen Orte verweisen, indem wir uns hier mit vorstehenden Grundzügen des Bildes begnügen.

Die Durchsch{nittspreise der wihtigsten Lebens- und Futtermittel

betrugen im Monat November im Durchschnitt für das Königreich Preußen: 1000 kg Weizen 141 A (Oktober 137), Noggen 120 (118), Gerste 126 (125), Hafer 118 (118), Kocherbsen 197 (201), Speise- bohnen 275 (276), Linsen 378 (367), Eßfartoffeln 40,5 (40,4), Nicht- troh 39,3 (38 4), Heu 46 (45,3), Rindfleisch im Großhandel 1067 (1089), 1 kg Eßbutter 2,26 ÆA (2,27), 1 Shock Eier 4,07 (3,71).

Invaliditäts- und Alters-Versicherung.

Bei der Versicherungsanstalt Baden sind im Monat November 189% 176 Rentengesuhe (47 Alters- und 122 FIn- validenentengesuche) eingereidt und 153 Renten (38 + 115) bewilligt worden. Es wurden 35 Gesuche (10 + 25) abgelehnt, 111 (42 + 69) blieben unerledigt. Auferèzem wurden im sciedégerihtlihen Verfabren 1 Alters- und 4 Invalidenrenten zuerkannt. Bis Ende November find im Ganzen 9982 Renten (5252 Ulters- und 4730 Invaliden- renten) bewilligt, beziehungsweise zuerkannt werden. Davon kamen wieder in Wegfall 2953 (1455 + 1498), sotaß am 1. Dezember 189% 7029 Rentenempfärger vorbandea waren (3797 Alters- und 3232 Invalidenrentner). Vergliden mit dem 1. November 189%, hat si die Zahl der Rentecnempfänger um 68 (11 Aítcrs- und 57 JInuvalidenrentner) vermehrt. Die Renten- empfänger beziehen Renten im Gefsammtjahresbetrage von 880 966 M 11 (mehr seit 1. November 1895 8892 # 56 4). Der Jahresbetrag für die im Monat November bewilligten 39 Alters- renten berehnet \fih auf 5231 M 40 „« und für 119 Invalidenrenten auf 15615 #, somit Durdschnitt für eine Alterérente 134 M 14 „4, für eine Invalidenrente 126 A 18 4. Für sämmtliche bis 1. Januar 1895 bewilligten Renten betrug der durchscnittliche FIetna einer Altersrente 129 4 50 „, einer Invalidenrente

M s

Zur Arbeiterbewegung.

Aus Barmen wird der „Köln. Ztg.“ ges{rieben : Nach mehr- wöchiger Dauer ist am legten Donnerêtag der Ausstand, in den mehrere hundert Sattler in Barmen und Elberfeld eingetreten waren, beendet worden. Die Ausftändigen hatten - höhere Löhne für Militäreffekten verlanat, sie nebmen die Arbeit jedoch zu den alten preise wieder auf. Demnach hat der Ausftand mit einer Nieder- age der Sattler geendet. Í

In Budapest wurde, wie „W. T. B.“ meldet, gestern eine Arbeiterversammlung aufgelöst. Zwei Personen wurden verbaftet. E agpeite Arbeitérversammlung in Alt -Ofen wurde ebenfalls aufgelöst.

Aus New-York berichtet die „Voff. Ztg.*: Die längst er- wartete Spaltung unter den „Rittern der Arbeit" ist nunmehr eingetreten. Von den zur Ritters{aft gehörenden 30 000 Mann haben am 3. Dezember 20 000, die zur Sozialistenvereinigung zählen, ihren Austritt erklärt; sie wollen einen selb#ändigen Verband gründen, der mehr den Grundfäßen der fozialistishen Arbeiterbewegung ent-

spricht. Handel und Gewerbe.

Berlin, 7. Dezember. (Wochenbericht für Stärke, Stärke- fabrikate und Hülsenfrüchte von Max Sabers?y, Berlin W. 41). Ia. Kartoffelmehl 14}—144 #, Ia. Kartoffelstärke 14}—145 4, ITa. Kartoffelmebl 114 125 Æ , feuchte Kartoffelstärke Fracht- parität Berlin 7,50 #4, gelber Syrup 163—17 Æ, Kay.- Syrup 174 —18 #, Kap. - Expert 188—19 46, Kartoffelzucker gelber 16—17 #4, do. Kap. 17—174 4, Rum-Kuleur 31—32 4, Bier-Kuleur 30—32 4, Dextrin, gelb und weiß, 1a. 20—21 M, do. sekunda 17—19 #, Weizenstärke (kleinst.) 30—32 5, Fäeizenstärke (grofst.) 39—36 Æ#, Halleshe und Sslesische 36—37 #, Reiéstärke (Strahlen) 47—48 #6, do. (Stücken) 46—47 A, Maisftärle 32—34 #4, Schabestärke 32—34 5, Viktoria-Grbsen 15—19 #%, Kocherbsen 14—19 &%, grüne Erbsen 14—19 #4, Futtererbsen 11§—13 4, inländische me Bohnen 24—25 #, weiße Flachbohnen 24—26 4, ungarif Bohnen 21—22 , galizisGe und russishe Bohnen 18—20 , aroße Linsen, neue 26—36 4, mittel do. neue 18—24 Æ, kleine do. neue 13—17 4, Mohn, blauer 24—32 #, do. weißer 40—50 4, Hirse, weiße 18—20 #, gelber Senf 14—22 4, Hanfkörner 174 bis 19 # Winterrübsen 18§—192 F, Winterraps 19—194 A, Buchweizen 13—15 4K, Witten 127—135 #, PVferdebohnen 12—125 Æ, Leinsaat 20—21è A, Mais loko 10{¿—115 5, Kümmel 50—58 #, Leinkuben 12—14 4, Ravskuchen 92—104 4, pa. marsfeill. Erdnußkuen 127—135 A, pa. doppelt gesiebtes Baum- wollensamenmehl 58—62%/6 123—13 4, pa. bellegetr. Biertreber 28 bis 30% 8}—95 M, va. getr. Getreideshlempe 31—34 % 11}—12} M, va. getr. Mais - Weizenswlempe 35—40 9% 12{—13 X, pa. getr. Maiss{lemve 40—42 % 12i—13 Æ, Malzkeime 8—9 #Æ, Roggen- Éleie 77 —8} M, Weizenkleie 8—8+ 6 (Alles ver 100 kg ab Bahn Berlin bei Partien vor mindeftens 10000 kg).

Mannheim, 7. Dezember. (W. T. B.) Produfktenmar k1. Weizen pr. März 14,95, pr. Mai 14,90. Roggen pr. März 12,60, pr. Mai 12,60. Hafer pvr. März 12,60, pr. Mai 12,60. Mais pr. März 10,00, pr. Mai 10,00. : :

Bremen, 7. Dezember. (W. T. B.) Börfen-Schlukßbericht. Raffiniertes Petroleum. (Offiziele Notierung der Bremer

etroleum-Börfe.) _ Fester. Loko 6,70 Br. Russisches Petroleum. Loko 6,30 Br. Sch malz. Matt. Wilcox 30F 4, Armour shield 394 4, Cudaby 314 &, Choice Grocery 314 «4, Wbhite label 314 4, Fairbanks 26 4 Sp eck. Rubig. Short clear middling loko 245 H, Erxtralongs 26 S. Reis unverändert. Kaffee unverändert. Baumwolle Stetiger. Uplard middl. loko 435 4. Taback. Umsatz: 600. Packen Brasil. ;

Hamburg, 7. Dezember. (W. T. B.) Kaffee. (Nachmittaas8- beriit.) Good averaae Santos pr. Dezembir 734, pr. März 693, pr. Mai 673, pr. September 64. Rubig. Zudckermarkt. (S@lußbericht.) Rüben-Robzucker L. Produkt Basis 8809/9 Rende- ment neue Usance, frei an Bord Hamburg pr. Dezember 10,80, pr. März 11,15, per Mai 11,30, pr August 11,475. Rubiger.

Wien, 9. Dezember. (W. T. B.) Die Brutto-Einnahmen der Orientbabnen betrugen in der 47. Woche (vom 10. November bie 25. November 1895) 237 108 Fr., Abnahme gegen das Vorjahr 1338 Fr. Seit Beginn des Betriebsjahres (vom 1. Januar bis 25. November 1895) Feen die Brutto-Einnahmen 10 332 446 Fr., Zunahme gegen das Vorjabr 403 971 Fr. :

Pest, 7. Dezember. (W.T.B.) Produktenmarkt. Weizen [oko besser, pr. Frühjahr 6,86 Gd., 6,87 Br., pr. Herbst 7,12 Gd., 7,14 Br. Noggen pr. Frübjahr 6,16 Gd., 6,18 Br. Hafer pr. Frühjabr 6,07 Ed., 6,09 Br. Mais pr. Mai-Juni 4,46 Gd., 4,48 Br. Koblraps pr. Auguft- September 10,70 Gd., 10,80 Br.

London, 7. Dezember. (W. I. B) Wollauktion: Preise fest, behauptet.

An der Küste 2 Weizenladungen angeboten.

969% Javazucker 124 fet, Rüben-RKobzucker loko 103 fest.

9. Dezember. (W. T. B.) Die Getreidezufuhren betrugen in der Wehe vom 30 November bis 6, Dezember: Engl. Weizen 1905, fremder 35 631, engl. Gerste 1396, fremde 14 437, engl. Malzgerste 16 884, fremde 150 engl. Hafer 1409, fremder 52510 Orts., engl. Mehl 24 361 Sack, fremdes 60905 Sack und 1655 Faß. :

Amsterdam, 7. Dezember. (W. T. B.) Java-Kaffee gocd ordinary 54. Bancazinn 38. : e

New-York, 7. Dezember. (W. T. B.) Die Börse eröffnete in träger Haltung, wurde im weiteren Verlaufe s{wach und \{loß lustlos. Der Umsaß in Aktien betrug 184 000 Stü. E

Weizen eröffnete in ruhiger Haltung, mußte aber dann infolge günstiger Witterung und bedeutender Ankünfte im Preise etwas nah- geben. Im weiteren Verlaufe befestigten sih die Kurse, da ungünstige

rnteberihte aus Obio gemeldet wurden und große Käufe in Mehl für inländishe Rechnung ftattfanden. Der Schluß war rubig, aber behauptet. Das Geschäft in Mais verlief infolge reichliher Käufe per Exporteure in allgemein fester Stimmung. Dec Sch(luß blieb ehauptet.

Waarenbericht. Baumwolle-Preis in New-York 82, do. do. in New-Orleans 8, Petroleum Stand. white ia New-York 7,90, do. do. in Phbiladelvkia 7,45, do. rohes (in Cases) —, do. Pipe [line Certific. pvr. Januar 1314, Schmalz Western steam 5,60, do. Robe u. Brothers 5,85. Mais per Dezember 352, do. ver Januar 345, do. ver Mai 352. Rother Winterweizen 723, Weizen per Dezember 668, do. per Januar 67è, do. pr März 695, do. per Mai 683. Getreidefraht nah Liverpool 3}, Kaffee fair Rio Nr. 7 143, do. Rio Nr. 7 per Januar 14,00, do. do. ver März 13,80, Mebl, Spring-Wbeat clears 2,60, Zucker 3F, Kuvfer 10,65. L

Der Werth der in der vergangenen Woche eingeführten Waaren betrug 10 952 896 Doll., gegen 7 335 143 Doll. in der Vors woche, davon für Stoffe 2587 916 Doll., gegen 1 969 968 Doll. in der Vorwoce. : L Ae

Chicago, 7. Dezember. (W. T. B.) Weizen fiel einige Zeit nah Eröffnung, da die Ernteshäden in Arçentinien in Abrede gestellt und bedeutende Ankünfte in den westlichen Plägen gemeldet wurden. Da aber die Haussiers am Play fauften und auch umfang- reiche Käufe in Mehl ftattfanden, so zogen die Preise an und konnten sich einige Zeit lang gut behaupten. Sÿließlih trat auf Abgaben der Baissiers eine abermalige Abshwähung ein. Mais änderte ih im Verlauf des Verkehrs nur wenig, da sih kein besonderer Eirfluß geltend machte.

Weizen pr. Dezember 577, pr. Januar 58#. Mais per De- zember 264. S@imalz per Januar 5,17, do. per Mai 5,30. Sped bort clear nom. Pork per Januar 7,75. ;

Mexiko, 7. Dezember. (W. T. B.) Die Ein- und Aus- fubrzölle betrugen im Monat November 2 237 000 Doll., gegen 2 031 000 Doll. im Monat Oktober.

zum Deutschen Reich

Zweite Beilage

s-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.

Berlin, Montag, den 9. Dezember

1895.

M 293...

Land- und Forstwirthschaft.

Ernteergebniß Rußlands im Fabre 1895. Das amtlie Blatt des ruísisd@en Ackerbau-Ministeriuws bat ver kurzem eine vorläufige Schäßung der Ergebnisse _der diesjährigen Getreideernte Rußlands veröffentliht, woraus wir folgende Angaben

entnebmen :

Die hauptsähli{sten Getreidearten haben im Berichtsjahre 1895 im Großen und Ganzen einen mittleren cdecr dech annähernd mittleren Im einzelnen sind Roggen, Winterweizen, Hafer und Gerste etwas über Mittel, die übrigen Korzarten etwas unter

Ertrag ergeben. Mittel gerathen.

Was zunächst die Erträge an Winterkornarten anbetrifft, so ift Roggen, nach den Probeerdrüschen zu urtheilen, beziehungéweise auf Grund endgültiger Feststellung in den Gegenden des südlichen Ruß- lands, wo das Korn bereits im Monat September fertig gedroschen

war, etwas über Mittel gerathen.

Der Winterweizen hat gleihfalls im Ganzen einen Ertrag etwas Schlecht N E eile

über Mittel ergeben. : ist der Winterweizen im Donschen Sebiet, vernements Tschernigow, Wolbynien, Taurien,

in der Mehrzahl derjezigen Gouvernements im Nicht-Schwarz-

erdestrich gerathen, welwe diese Kornart anbauen.

erdestrih, mit Auënahme ter genannten Gouvernements, war die Winterweizenernte eine gute, ganz besonders in den Gouvernements

BVefsarabien, Cherfson, Charkow und Woronesh. Eine s{chlechte beziehungsweise unbefriedigende

h h] Haferernte ergab fi im Kreise Bendery (Gouvernement Beffsarabien), in den süd- lihen Theilen des Gouvernements Chersson, Jekaterinoëlaw und Woronesch, im súdlihen Theil des Gouvernements Kiew, im Donscken Gebiet, in dem westlihen Theil des Gouvernements Sfamara, im füdlizen Theil des Gouvernements Ssaratoro, stellen- weite in den Gouvernements - Kasan, Wjatka, Kostroma, Nifbnij- Nowgorod, Wladimir und Pensa, sowie in den nördliden Gouverne-

sogar gut ausgefallen.

und Ssfamara gerathen.

i Tschetwert oder ur:befriedigend in den Gou- enfsa, sowie

Im Scchwarz-

Hafer und Gerste cine mittlere

Haferernte befriedigend, in vielen Gegenden des Nicht-Schwarzerdestrihs

Die Gerste bat im Großen und Ganzen einen Ertrag über Mittel ergeben, stellenweise, wie ¿. B. in den Gouvernements Charkow, Po- dolien, Wolhynien, fogar einen guten. Unkbefriedigend war die Gerste in ten Gouvernements Moskau, Kostroma, Wiatka, Sfaratow, Pensa

__ Der Sommerweizen ift in dem Haurtrayon feines Anbaues un- befriedigend gerathen, dagegen gut in den Gouvernements Kiew, Charkow, Cherfson und Befjarabien.

An Roggen find im europäischen Rußland in dem Berichtsjahre 114 217 000 If{hetwert geerntet worden, d. h. um 4465 000 Tschet-

mebr als im Jahrzehntedurhschnitt; an Hafer 94 573 000 T\chet-

übrigen Kornarten annähernd das Mittel erreicht haben. Laut vor- läufigen Schäßzungen find von den einzelnen Kornarten folgende Mengen

it

ments des Weichselgebiets. In den übrigen Gouvernements ift die Durchschnittsmittel vergleiht, so ergiebt fih zu Gunsten des vorigen JIabres ein Ueberschuß von 42 217 000 Tschetwert, während in diesem Zabre ein Uebers{uß von nur 7 835 800 Tschetwert über das Dur(- snittémittel erzielt worden ist, d. h. 34 382 090 Tschetwert weniger gegen 1894 beziehungéweise 59 914 000 Tschetwert weniger gegen 1893.

Im nördlichen Kaukasus, in den Gebieten von Kuban und Terek, fowie im Gouvernement Stawropel wurde, wie auch im vorigen Jahre, eine Ernte über Mittel erzielt. Da für diesen Rayon ein mittlerer Durhfchnittsertrag nit berechnet ist, so kann nur annähernd muthmaßlich geschägt werden, daß bier die diesjährige Ernte quantitativ etwa der ‘vorjährigen gleih ausgefallen ift.

Im vorigen Jahre waren nun folgende Beträge erzielt worden: vert geern: 1 392 306 Tschetwert Roggen , 7 434 800 Tschetwert Winterweizen, wert mehr als dur\snittlich in dem Jabrzent 1883/92 geerntet wurden; | 3 052200 Tschetwert Sommerweizen, 1 622700 Tschetwert Hafer, an Winterweizen 14 297 000 Tschetwert oder 2 007 000 Tichetwert | 2 904 700 Tschetwert Gerste, 7200 Tshetwert Spelzweizen, 36 400 ; Tschetwert Buchweizen, 680 000 Tschetwert Hirse, 627 100 Tschetwert wert oder 5 980 C00 Tschetwert_ mehr; an Gerfte 27 347 000 | Mais, 20 400 Tschetwert Erbsen, 14 000 Tschetwert Somumerroggen, schetw 1741000 Tschetwert mehr. Die übrigen wichtigsten Korrarten haben Erträge unter dem Mittel geliefert: Scmmerweizen 25 860 000 Tschetwert oder 1 503 000 Tscetwert | nit. wie dies sonst son öfter der Fall gewesen sei, die späteren end- weniger; Buchweizen 6 787 500 Tschetwert oder 2 657 000 Tschetwert weniger; Hirse 6 354 000 _Tschetwert oder 1 959500 Tischetwert weniger; Mais 3 619 000 Tschetwert oder 138 000 Tschetwert weniger und Erbsen 2 445 900 Tschetwert oder 99 700 Tschetwert weniger als im Dur(schnitt für das Jabrzehnt 1883/92.

In den Weichsel-Gouvernements ergaben Roggen, Winterweizen,

¿usammen 17 741 800 Tscetwert. Zu vorstehenden Schäßungen bemerkt die Veröffentlichung, ob

sUltigen Ertragsziffern sih etwas niedriger stellen würden.

Verkehrs-Anstalten.

Bremen, 8. Dezember. (W. T. B.) Norddeutscher Llovd.

Ernte, während die Erträge der | Der Reichs-Postdampfer „Prinz Heinrich“ hat am 7. Dezember

London, „Scot* ift

Morgens die Reise von Neapel nah Genua fortgesezt. Der Post-

dampser „H. H. Meier * hat am 7. Dezember Vormittags D over

geerntet worden: 8 120 000 Tschetwert Roggen, 2 686 900 Tschetwert | passiert. Der Postdampfer , Bonn“ bat am 7. Dezember Vor-

Winterweizen, 5 885 000 Tschetwert Hafer, 2 275 000 Tichetwert | mittags die Reise von Antwerpen nah Bremen fortgeseßt.

Gerste, 40 000 Tschetwert Sommerweizen, 447 000 Tschetwert Bu&-

weizen. 170 000 Tschetwert Hirse und 660 060 Tscetwert Erbsen. Wenn man die Ertragsziffern der vorjährigen Ernte mit dem getommen.

7. Dezember. (W. T. B.) Der Union- Dampfer

gestern auf der Heimreise in Plymouth an-

i, ÜUntersuhungs-Sachen. 6. Kommandit-Gesellschaften auf Aktien u. Aktien-Geseligz

2. Aufgebote, Zustellungen u. dergl.

3. Unfall- und Invaliditäts- 2c. Versicherung. . Berkäufe, Verpachtungen, Verdingungen 2c. . Verloosung x. von Wertbpapieren.

7. Erwerbs- und Wirthschafts-Genofsenschaften.

Deffentlicher Anzeiger. | À Weizen Kmn

10. Verschiedene Bekanntmachungen.

=

1) Untersuchungs-Sachen.

[52994] Steckbrief.

Gegen den Buchhändler Michael Koß, geboren am 23. Dezember 1869 zu Powalzin, Kreis Ortels- burg, evangelisch, welcher sich verborgen bält, soll eine dur Urtheil des Königliden Schöffengerichts zu Danzig vom 10. April 1895 erkannte Geld- strafe von dreißig Mark, im Nichtbeitreibungsfalle eine Haftstrafe von 2 Tagen und eine Gefängnißstrafe von 4 Tagen vollstreckt werden. Es wird erfucht, denselben, falls er nicht Zablung nachweist, zu ver- haften und in das nächste Justizgefängniß abzuliefern, e aber zu den Akten X D. 1636/94 Nachricht zu geben.

Danzig, den 22. November 1895.

Königliches Amtsgericht. XI1.

152991]

Folgende Personen : 4

1) August Albert Schlegel aus Erfurt, geboren am 14. September 1867 dafelbst, :

2) Otto Karl August Bierwisch aus Erfurt, ge- boren daselbst am 4. August 1870, :

3) Hermann Georg Hans Vater aus Erfurt, ge- boren daselbst am 12. Juni 1872, :

4) Karl Franz Arthur Bertuh aus Erfurt, ge- boren am 16. November 1873 daselbst,

5) August Hermann Ottomar RNömpler aus Erfurt, geboren daselbst am 9. November 1873,

6) Eduard Rose aus Erfurt, geboren daselbst am 25. März 1873, ;

7) Friedrih Ernst Silberschlag aus Erfurt, ge- boren am 23. Dezember 1873 daselbst, «

werden beshuldigt, als Wehrpflichtige in der Absicht, sich dem Eintritte in den Dienst des stehenden Heeres oder der Flotte zu entziehen, ohne Erlaubniß das Bundesgebiet verlassen oder nah erreihtem militär- vflihtigen Alter sich außerhalb des Bundesgebietes aufgehalten zu haben, Vergehen gegen § 140 Abf. 1 Nr. 1 Str.-G.-B. Dieselben werden auf den 11. Februar 1896, Vormittags 9 Uhr, vor die Straffammer des Königlichen Landgerichts zu Erfurt zur Hauptverhandlung geladen. Bei un- entschuldigtem Ausbleiben werden dieselben auf Grund der nah § 472 der Strafprozeßordnung von der Königlichen Ersaußkommission zu Erfurt über die der Anklage zu Grunde liegenden Thatsachen ausge- stellten Erflärung verurtheilt werden.

Erfurt, den 2. Dezember 1895.

Königliche Staatsanwaltschaft. Beglaubigt: Schildmacher, Aktuar.

[52992]

Nachstehend verzeichnete Personen werden beschuldigt, als Wehrpflichtige in der Absicht, sich dem Eintritte in den Dienst des stehenden Heeres oder der Flotte zu_entziehen, ohne Erlaubniß das Bundesgebiet ver- laffen oder nah erreichtem militärpflihtigen Alter ih außerhalb des Bundesgebiets au gehalten zu aben. Vergehen gegen § 140 Abs. 1 Nr. 1 St.-G.-B. Dieselben werden auf Samêtag, den 25. Januar 1896, Vormittags 10 Uhr, vor die Straf- kammer des Kaiserlichen Landgerichts zu Mülhaufen zur Hauptverhandlung geladen. Bei unentschuldigtem Ausbleiben werden dieselben auf Grund der nah § 472 der Strafprozeßordnung von der mit der Kontrole . der Wehrpflichtigen beauftragten Behörde über die der Anklage zu Grunde liegenden That- sachen ausgestellten Erklärung verurtheilt werden, nämli:

1) Schneider, Joseph, geb. am 30. Mai 1874 ¿u Hirsingen, Í

2) Gentine, Josef Cölestin Camill, geb. am 1. Januar 1875 zu Schaffnait,

3) Ruetsch, Arthur Franz, geb. am 9. Februar 1875 zu Buchsweiler,

4) Kohler, Emil, geb. am 13. Fcbruar 1875 in Mansbach,

9) Albifser, Josef, geb. am 22. März Hirzbach,

6) Mattler, Johann Stephan, geb. am 9. April 1875 zu Dürlinsdorf,

7) Zimberlin, Ambrosius, geb. am 25. April 1875 in Mörnach,

8) Leuck, Peter Jakob, geb. am 29. April 1875 in Hirsingen,

9) Ley, Xaver, geb. am 4. Mai 1875 in Ueber-

aB,

10) Erbland, Josef Adolf, geb. am 15. Mai 1875 in Sondersdorf,

11) Groff, Karl, geb. am 29, Mai 1875 in 19) Wittig, Philibert A

: ittig, Philiberi Anton, geb. am 12. Juni 1875 zu Oltingen,

13) Jacquet, August, geb. am 12. Juni 1875 zu Mansba{,

14) Dinten, Josef Ernft, geb. am 7. Juli 1875 zu Dammerkirch,

15) Winniger, Aloisias, geb. am 22. Juli 1875 zu Füllern,

16) Schlimgen, Wilhelm Fohann, geb. am 22. August 1875 zu Altkirch,

17) Berger, Julius Adolf Sebastian, geb. am 19. September 1875 zu Boncourt, Schweiz, beimath- berechtigt in Bisel,

18) Doppler, Eugen, geb. am 29. September 1875 zu Waldigbofen,

19) Vüchel, Philibert, geb. am 2. Oktob-r 1875 zu Tagolsbeim,

20) Maegerlin, Eduard, geb. am 9. November 1875 zu Altkirch,

21) Werth, Eugen Emil, geb. am 22. November 1875 zu Füllern,

22) Lipp, Peter, geb. am 25. November 1875 zu Hirsingen, :

23) Ley, Theopkbil, geb. am 4. Dezember 1875 zu Wolschweiler, i

24) Wagner, Adolf, geb. am 22. Juli 1872 zu Altkirch, zuleyt in Mülhausen, i

25) Stoefsel, Leo, geb. am ò. August 1872 zu Aéëpach,

26) Ott, Leo Eugen Valerian, geb. am 30. Ja- nuar 1873 in Hirsingen,

27) Lenck, Bernhard Augustin, geb. am 15. Fe- bruar 1873 zu Hirsingen, zuleßt in Mülhausen,

28) Groelly, Änton, geb. am 17. Januar 1874 in Lümschweiler,

29) Grumtach, Leo, geb. am 9. Februar 1874 in Ensisbeim, zuleßt in Altmlinsterol,

30) Dietnec, Julius, geb. am 22. Mai 1874 in Waldighofen, i:

31) Tschan, Josef Ludwig Alfred, geb. am 19. April 1875 zu Grandfontaine, heimathberehtigt in Pfetterhausea,

32) Lustenberger, Franz, geb. am 19. Sep- tember 1873 in Dagsburg, zuleßt in Mülhausen,

33) Roggenftein, Johann Baptist, geb. am 4. April 1872 zu Owingen, zuleßt in Mülhausen,

34) Secht, Alfred, geb. am 30. Juni 1875 zu Marüärch, Ührmacher, zuleßt in Mülhausen,

Alle, ]oweit nit anders angegeben ist und wie die Ermittelungen ergeben haben, in ihren Geburtsorten zuleßt wohnhaft gewesen, z. Zt. ohne bekannten Wohn- und Aufenthaltsort abwesend.

Zugleich wird bekannt gemacht, daß zur Deckung der die Angeklagten möglicherweise treffenden höchsten Geldstrafe und der Kosten des Verfahrens das im Deutschen Reich befindlihe Vermögen derselben durh Beschluß der Kaiserlihen Ersten Strafkammer vom 20. November 1895 mit Beschlag belegt und die Veröffentlihung dieses Beshlufses im „Deutschen Reichs-Anzeiger“ und in der „Neuen Mülhauser Zei- tung“ angeordnet worden ift. h:

Mülhausen, den 4. Dezember 1895.

Der Kaiserlihe Erste Staatsanwalt : Vogt.

[52993] Beschluß.

. In der Untersuhungssache gegen den Bäder Iohann Bora aus Homberg a. Obm, welcher zur Zeit unter dem Namen Ætohannes Becker in London leben fell, wird in Erwägung : daß gegen den Ange- \{uldigten die öffentlie Klage erhoben ift, „er babe in der Zeit vor und bis zum 15. März 1885 zu Weßlar durch eine fortgesette Handlung dem Bäcker Karl Münch daselbst gehörige Geldbeträge, fremde bewegli%e Sachen, in der Absicht rechtewidriger Zu- eignung weggenommen, und zwar aus ter Wobnung des Münch, einem Gebäude, nahdem zur Eröffnung eines in dessen Innern befindlihen Pultes, eines Behbältnisses, ein falsher Shlüffel angewendet wurde“,

Verbrechen gegen §8 242, 243 Nr. 3 Str.-G.-B,, daß der Angeschuldigte unmittelbar na Verübung der vorgedachten That die Flucht ergriffen hat und sih im Auslande verborgen bält, nach Einsicht der SS 332, 333, 334 Sir.-P.-O. das im Deutschen Reiche befindlihe Vermögen des Angesuldigten mit Beidlag belegt. o 4%

Limburg, den 4. Dezember 1895.

Könialihes Landgericht. Strafkammer 2. (gez.) Schmidt. Frensberg. Born. Ausgekertigt :

Limburg, den 5. Dezember 1895. (15. S.) Brambach, Gericßtsshreiber des Königlichen Landgerichts.

9) Aufge Zust und dergl.

[53314] Ztivangsverfteigerung.

Im Wege der Zwangsvollftreckung foll das im Grundbuche von den Umgebungen Band 50 Nr. 2734 auf den Namen des Fräuleins Martha Jähns einge- tragene, zu Berlin, Bergstr. Nr. 66, belegene Grund- ssttück am 6. Februar 1896, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeiwbneten Gericht, Neue Friedrichstraße 13, Erdgeschoß, Flügel C., Zimmer 40, versteigert werden. Das Grundstück ist 6 a 64 qm groß und mit 10620 46 Nußtungs- werth zur Gebäudesteuer veranlagt. Das Weitere enthält der Aushang an der Gerihtstafel. Das Urtkéeil über die Ertbeilung des Zuschlags wird am 10. Februar 1896, Vormittags 11 Uhr, ebenda verkündet werden. Die Akten 87 K. 109/95 liegen îin der Geritsichreiberci, Zimmer 42, zur Einsicht aus.

Berlin, den 2. Dezember 1895.

Köntgliches Amtsgericht l. Abtheilung 87.

[53316

In Sachen, betreffend die Zwangsversteigerung des dem Väckermeister August Martens seither gehörigen Wohnhauses Nr. 499 hierselbst bat das hiesige Großherzoglihe Amtsgericht zur Abnahme der Rechnung des Sequesters Termin auf den 18, De- zember d. J., Mittags 12 Uhr, bestimmt. Die Rechnung des Sequesters wird vom 6. d. M. an zur Einsicht der Betheiligten auf der Gerichts- \hreiberei niedergelegt sein.

Grabow, den 5. Dezember 1895.

Bobzin, Ger.-Dtr., Gerichtsschreiber

des Großberzogl. Meckl. Schwerinsh. Amtsgerichts.

[53315] s Z

In Saen, die Zwangsversteigerung der früher sub No. ass. 51 und 52 bierselbft belegenen Grundstücke des Brauereibesiters Fr. Westphal be- treffend, werden die Gläubiger aufgefordert, ihre e unter Angabe des Betrages an Kapital,

insen, Kosten und Nebenforderungen binnen zwei Wochen bei Vermeidung des Ausschlusses hier anzu- melden. Zur Erklärung über den Vertheilungsplan,

F

ingen

sowie zur Vertheilung der Kaufgelder wird Termin

auf den 15, Januar 1896, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeihneten Amtsgerichte anberaumt, wozu die Betheiligten und der Ersteher biermit vorgeladen werden. Wolfenbüttel, den 2. Dezember 1895. Herzogliches Amtsgericht. Kaulit.

[52015] _ Auf Antrag der Rentier Wilbelm Schreivogel- hen Ebeleute zu Wendemark werden die Inhaber der im Aftienbuche der Eisleber Diskontogesellschaft zu Eisleben auf den Namen des Rentiers Wilhelm Schreivogel unter Nr. 296 über 600 4 und auf den Namen der Chefrau Schreivogel, Johanne, geb. Dietrich, unter Nr. 504, 505, 695 über je 600 4 und Nr. 271, 272, 273, 404 über je 1590 Æ ein- getragenen Aftien, welche angebli verloren gegangen lind, aufgefordert, ihre Rechte auf diese Aktien svätestens im Aufgebotstermine am 19. September 1896, Vormittags 10 Uhr, bei dem unter- zeichneten Gericht anzumelden und die Aktien vor- zulegen, widrigenfalls dieselben für fraftlos erflärt werden.

Eisleben, den 26. November 1895,

Königliches Amtsgericht.

[53101] Aufgebot.

Auf Antrag der Wittwe des Kapitäns Heinrich Grobrügge, Adelheid Margarethe, geb. Wisfsel, hier- selbst, wird der unbekannte Inhaber der Schuld- scheine der Anleibe des Norddeutschen Lloyd hier- selbst von 1883, Serie XLVII Nr. 12511 bis Nr. 12522, beide Nummern eingeschlossen groß je 500, und Serie XXXIII Nr. 8882, groß M 200, hiermit aufgefordert, die bezeihneten Urkunden unter Anmeldung seiner Rechte auf dieselben spätestens in dem hiermit auf Dienstag, den 11. April 1899, Nachmittags 5 Uhr, im Gerichtshause hierselbst, Zimmer Nr. 70, anberaumten Aufgebots- termin dem Gericht vorzulegen, widrigenfalls die- selben für kraftlos erflärt werden sollen.

Bremen, den 3. Dezember 1895.

Das Amtsgericht. (gez.) Arnold, Dr. Zur Beglaubigung: Stede, Gerichts\chreiber.

o Aufgebot.

Der Justiz-Rath W. Graff in Osnabrück als Testamentsvollstrecker der weil. Eheleute Oberamts- Liner Graff hier hat das Aufgebot folgender Ur- unden:

__1) Aktie des hiesigen Shüßtenhofs-Vereins Nr. 51 über E un bub

2) Sparkafsenbuch der hiesigen \tädtishea Spar- fasse Litt. A. Nr. 61 996 enthaltend am 1. Jas- nuar 1894 = 203,72 M,

beantragt. Die Inhaber der Urkunden werden auf- gefordert, spätestens in dem auf Mittwoch, den 19, Februar 1896, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeihneten Gerichte anberaumten Auf- gebotstermine ihre Rehte anzumelden und die Ur- kunden vorzulegen, widrigenfalls deren Kraftlos- erflärung erfolgen wird.

Osnabrück, den 20. Juli 1895.

Königlihes Amtsgericht. I1.

[53268] Aufgebot.

Die Frau Lina Tenge, geb. Bauendabl, in Nieder- barkhaufen bei Oerlinghaufen hat das Aufgebot des ihr auf unerklärlihe Weise abhanden gekommenen, im Gewerkenbuch Seite 140 auf ihren Namen ver- zeihneten Kuxscheins Nr. 649 der Gewerkschaft Hercynia in Wernigerode vom 22. Mai 1895 be- antragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf den L7, Juni 1896, Vor- mittags 92 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Zimmer 17, anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde Vorigen

r

widrigenfalls in demselben auf Antrag de er-