1895 / 300 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 17 Dec 1895 18:00:01 GMT) scan diff

Prälaten“, in dem sih die zur Feier nahm Ober-Bürgermeister Zelle das | prache, auch der Verd

s der Rolle: | leider abwesenden es. Bres rein rae a eie ENT Bidese bie

| Erste Beilage zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlih Preußischen Staats-Anzeiger.

„K 300. Berlin, Dienstag, den 17. Dezember 1895. nicht nur eine Partei Höôre, sondern dem ganzen Handwerk

Gelegenheit schaffe, \sich gutahtlich zu äußern. Ich dachte dabei, wie ih das gleihfalls {hon früher betont habe, an eine ähnliche

Sampfer „Hohenstaufen*“ bat am 16. Dezember Morgen 8 St. Vincent passiert. Der Reichs-Postdampfer „Prinz Hein- [ rich“ ift am 16. Nachmittags in Antwerpen angekommen. i p

Triest, 16. ber. (W. T. B) Der Lloyd fer zweiten Aft : ? 3 „Med2a“ i te Nachmittag aus Konstantinopel hier eingetroffen. | die Darftellerin hob ihn durch wirksame Steigerun ; der O diefen ausflang. einem folennen

E Le Tate, B. T. B.) Der Union-Dampfer | Moment, wie sie mit dem Schwerte fortstürzt, um sich das Leben zu | Feier. i e ist von Peters g S ag i „Goth“ ift Sonnabend auf der Ausreise von Southampton ab- P Cie ers uy g e e K E e ungen, als | nah E E 4 Arp Baume Stan G „der gegangen. je ih L

die s E r E wurde L erer S odel besteht aus geshliffenem s{chwedischen Granit : ; G Musik. wiedergegeben. e e f im leßten re Au Pheahes nus p U befennenbe Königin, die sid ielbst dem Tode geweiht Königliches Opernhaus. 26 war ein ergreifendes Opfer der Liebesgörtin. Von den übrigen Dar-

Das gestrige vierte Svmphbonie-Konzert der Königlichen | stellern möchten wir dem de Neers den zuerkennen, der Kapelle, das am 125. Geburtstage des größten deutschen Tondichters | die grose Erzählung des ramène von dem Untergang des Hippo- stattfand, war nur ays Kompositionen Ludwig van Beethoven's j lyte sehr verständnißvoll und mit lebhafter Farbengebung vortrug. zusammengeseßt. Der Abend begann mit der C-dur-Symphonie | Der Thbésée des Herrn Menrice hatte äußerliGh das op. 21, nn folgten das Konzert für Pianoforte, Violine und Heldenhafte und Gewaltige, das einem os zufommt, der Violoncello mit Begleitung des Orchesters, op. 56, und die dritte | nächst Herkules in Griechenland die größten T verrichtete; au Leonoren-Ouvertüre, op. 72; den Beschluß machte die achte Symphonie | feine flammenden Pte entsprachen dem Bilde des Heros. in F-dur, op. 93. Die Kapelle schien an diesem Gedächtnißtage von einer | Der Hippolyte des Herrn Tesce kehrte den raußen Sohn der Scythin besonders weihevollen Stimmung beherrscht zu sein, sodaß die kassi- | entsprehenck tem Charafterbilde des Dichters hervor; doch erschien schen, Seele und Gemüth bewegenden Orchesterstücke, die unter der. sein Geberdenspiel zu gebunden, und es fehlte vor allem das Herz- währten Leitung des Herrn Kapellmeisters Weingartner präzis r das die wabnfinnige Leidenschaft der Königin erklären und verftändnißvoll ausgeführt wurden, den Hörern einen | konnte. Die Aricie der Madame Caro war etwas blaz; von den reinen und tiefen Kunstgenußg bereiteten. Der Vor- Vertrauten trat die Oenone der Madame Messager am meisten hervor. trag der Leonoren - Ouvertüre, die als ein Probestück für

Lebhafter Beifall und zahlreiche Hervorrufe wurden der Frau Segond die Tüchtigkeit und vornehme Schulung eines Orchesters gelten kann,

Weber zu theil. b aufs N von Weingartner?'s Dirigentengeshick. In dem gal au S Se Semester. das seit einer Reibe Jon Jahren nit __ Im Theater Unter den Linden bleibt Zeller's „Obersteiger“ / von der Königlichen Kapelle aufgeführt worden ift, hatte Herr Professor | bis zur Erftaufführung der burleëken Operette „König Chilperih“, & und tödteten etwa 1000 Personen. Die Ueberlebenden, 5

Barth die Klavierpartie übernemmen, die er mit feinstem Verständniß | welhe am Sonnabend stattfindet, auf dem Spielplan. bei denen fih auch zwei Franzosen anden, tra und sicherster Technik zu Gehör brachte. Herr Professor Halir verhalf Z S Z ; : auf dem au nah as R p E Händler Die . dur die Zartheit des Tons und edlen Vortrag der Violinstimme zu _Zwei Phantasiestücke für Klavier von W. Pfeiffer, | ver sich ihnen zugesellie Beim Marsh durch das 8) Köslin . « rechter Geltung, und Herr Kammermusiker Dechert bewies seine | betitelt „Traumbild®“ und „Das Erwachen“, find soeben bei C. A. | 6d -Thal sah ô f ie _die Máaliai e 9) Posen . virtuose S auf dem Cello; die bedeutenden technishen | Challier hierselbst ershienen. Erstere Pièce is melodiös gehalten, eDdong- 2a! Jagen he, wie Die afsais sich mit ihrem 10) Bromberg . Swierigkeiten, besonders in dem Rondo alla polacca, überwand | während in der zweiten das Streben nah rbythmischer und modu- | Vieh urückzogen, fie gingen zum Angriff vor und nahmen 11} Breslau er troß des gewählten schnellen Tempos lei#t und sicher. | latorisher Belebtbeit unverkennbar ist. Beide Stüke bieten keinerlei | den Massais das Vieh weg. Die Massais suchten das Vieh 12) Legniß. . Auch das Zusammenspiel war tadellos, sodaß das wenig gekannte | wesentliche tehnishe Schwierigkeiten. wiederzubekommen:; bei dem sih entspinnenden Kampf wurde 13) s es e M e O die C : ge R A S Händler Dik getödtct. Die Franzosen kehrten na 14) debur ur elodienreihthum erfreut, die Dôrer dauernd feslelle. 2 Mannigfaltiges, i uüd. Dem ,„ N # ü 15 Halle a. F-dur-Symphonie verlich dem Gedächtnißtag in der auêgezeih- 26 ; s a) die - Kutamniie eine Meaieenng L ifnane e “Tis 16) rfurt neten, auch im Temps überall gelungenen Auéführung einen wür- Das Königliche Polizei-Präsidium hat dem Magistrat die nah der Küste p (lt V bei E 1) E ao die revidierten Pläne für die von der Firma Siemens u. Halske | : Ne urud chren MOLIE. e beiden 18) nover . zwischen der Warschauerstraße und dem Nollendorfplaßz zu erbauende | &ran osen seien wahrscheinlich riester aus Uganda. 19) Münster elektrische Hohbahn, soweit dieselben das Berliner Weichbild | Hierzu wird bemerkt: Der Vorfall habe sich in der 20) Minden . betreffen, mit dem Ersuchen übersandt, nunmehr die dur das Gesez | englischen Jnteressensphäre zugetragen und betreffe wahrschein- 21) Arnsberg . über Kleinbahnen vorgeschriebene Offenlegung derselben zu bewirken | lih die Karawane zweier französisher Forshungsreisender, die S) G e a de und sich demnächst über etwaige, von Interessenten erhobene Ein- | im Mai d. J. über Mombassa nah dem Victoria-See auf- 23) Fie a-M wendungen gutachtlich zu äußern. gebrochen sei. Es könne aber auch sein, daß es sich um eine 24) Köln . . . .,- englische Regierungskarawane handele, welcher sich die Priester 25) Aachen . angeschlossen haben könnten. S R rf. Belgrad, 17. Dezember. (W. T. B.) Die Königin “E eginoh Natalie ist heute Vormittag hier eingetroffen und am Bahnhofe 29) Dresden . - von dem König, den Ministern, eas zahlreihen Würden- 30) Leipzig : . trägern und den Abgeordneten empfangen worden. s

zu. einer die

Flinsberg E, 16. Dezember. Das hiesige Kurhotel ift Deutsches Reich.

vollfiändig niedergebrannt. Nachweisung

iume, 16. Dezember. Unter den Trümmern des am 13. d- M. ; e O R E cinc ineiten Seuies (al Ne 208 d M ebo mod dei der Einnahme an Weselstempelsteuer im Deutschen Reih für die Zeit vom 1. April 1895 bis zum Schluß des Monats November 1895. | Organisation, wie die der Landwirthshaftskammeen in Preußen.

weitere Leichen hervorgezogen. : | i A aaa iee 8 / A h Da hat man auch zunächst niht einen Unterbau geshaffen, 5 j sondern man hat die Kammern auf der Grundlage einer durch Einnahme in dem- das Geseg beftinmt vorgeschriebenen Zusammenseßung ein- selben Zeitraum ; s S i des Vorjahres gerihtet und sich vorbehalten, in ihnen alle Fragen , die zum (Spalte 4) Nutzen und Frommen der darniederliegenden Landwirthschaft A | erörtert werden sollten, einer Berathung und Prüfung zu unterziehen. Aehnlich habe ih mir die Organisation der Handwerkskammern gedacht. Das dieser Vorschlag kein ganz thörichter ist, werden Sie daraus er- messen, daß andere Länder in ähnlicher Weise vorgegangen find. In Oesterreich waren, als man die Durchführung der genossenschaftlichen Organisation begann, bereits Gewerbekammern eingeführt. Gerade diese Einrichtungen sind es gewesen, welche bei Durchführung der Organisation der Genossenschaftsbildung ganz außerordentliche Dienste geleistet haben.

Also, meine Herren, im Januar konnte ich Ihnen sagen, daß der Weg im Kreise des preußischen Staats-Ministeriums er- örtert würde. Der Gesezentwurf wurde ausgearbeitet, die Sache konnte aber damals nicht so gefördert werden, daß es noch rathsam ersien, dem Reichstag in der leßten Session eine Vorlage zu machen. Ich selbs bin derjenige gewesen, der im preußishen Staats- Ministerium den Antrag gestellt hat, diesen Gesezentwurf nicht allein zunächst nit zur Vorlage zu bringen, sondern ihn auch für den Fall ganz fallen zu lafsen, daß es gelingen werde, dem Reichs- tage bis zur nähsten Sesfion einen vollständigen Organisationsplan für das Handwerk vorzulegen. Nun, meine Herren, das letztere ift niht eingetreten. Die Herren wissen, daß der preußishe Herr Handels-Minister im Verein mit mir eine Unterfuhung über die Bewährung der Zwangsorganisation in Oesterreih angestellt hat. Sie wissen weiter, daß zum Zweckte der Vorbereitung und der Prüfung über die Durchführbarkeit einer Zwangsorganisation in Deutschland eine Stichprobenenquête über die Verhältnifse des Handwerks, ins- besondere über seine örtlide Vertheilung in den vershiedenen Be- zirfen des Reichs, vorgenommen worden iff. Diese Enquête ver- langte natürlich Zeit und so konnte sie niht so frübzeitig beendigt werden, daß es mögli gewesen wäre, Ihnen ein definitives Orga- nisation8gesez bei Beginn der Berathungen vorzulegen. Die Enquête ift aber nunmehr abges{hlossen und dem Reichstag bereits mitge- theilt worden, und diejenigen Herren, welche sih dafür interessieren und sie studieren wollen, werden \sich überzeugen, daß es ein aus- gezeihnetes Werk ist, welhes unserem Statistishen Amt zur Ehre gereicht.

Aber wenn auch die Enguête zur Klärung der thatsählihen Ver-

Na Schluß der Redaktion eingegangene : Bierzt Ginnaqis Depeschen. Hs Ober - Postdirektions - Bezirke Bard aiaini

Lon don, 16. Dezember. (W. T. B.) Das „Reuter'sche j Bureau“ meldet aus Sansibar: Eine Karawane von - e 1200 Personen passierte auf dem Rückweg nah der Küste die Schlucht von Eldoma, wo sie am 26. No er Abends ein- 1) Königsberg traf. Auf dem Wege dorthin kam die Karawane an einigen 9) E R Kraals der Massais vorüber. Die Massais, welche selbst Ma. - fürchteten, angegriffen zu werden, fielen über die Karawane her v in .

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L. Im Reichs-Postgebiet. | | |

B S 85 873 | 31 144 | 76 321 | 837 521 | 31 224 |

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73 548 | 27 508 | 66 686 | . 734 964 | 27 679 | 48 592 | 53 108 | 13 633 | 351834 | 36 086 | 113 217.1 66 294 | 61 173 | 104 238 58 249 ! 82 686 ; 58 784 | 74172 | 23 824 | 50 161 ! 116 382 | 53 379 | 226 068 | 115 673 | 42468 | 29 456 | 315 550 | 14 889 | 126 832 316 538 148 249 49 184 90 540 23 265 | 26 346 | 43 294 | 124105 | 615 102 120 65L | 19512 |

12324 | 3636 9 634 |

102 557 |\

28 807 67 363 728 943 32126 | 54 461 ! 64723 | 14 768 | 38 109 } 34 397 | 120 978 73 317 | 64011 } 111 753 | 73 833 | 94 429 | 67 639 | 81 024 ! 25771 | 54 994 | 126 889 93 981 | 235 826 | 129.368 | 49 720 | 35 293 | 345 182 | 15 454 | 144 244 361 564 | 159 919 | 54 660 102 972 27 038 30 719 50 386 146 500 / 668 124 127 794 24 215 |

| | 83 940 }| 5 j Ï 4 | |

54 827 | 61 452 | 15 212 | 40 169 ! 40 753 | 130 457 | 75 071 | 68 529 | 120 277 | 66 551 | 93 632 | 67 365 | 84 569 | 27 252 | 57 502 ! 132 402 | 61 158 | 259 783 | 131 909 | 49 390 | 34 235 | 358 587 | 17 360 ! 145 995 | 362 893 | 173 160 | 55 708 | 102 925 25 967 | 30 192 | 49 554 141 093 706 768 139 STC | 22 8490 |

7) Stettin

digen Abschluß. ) Neues Theater.

Es ift erfreulich, daß au einmal die französishe Tragödie über die deutshen Bühnen wandelt : man vergißt in Deutschland zu leicht, daß neben den modernen Gesellshaftsdramen, den Operetten und Swwänken, die uns von Paris aus überfluthen, dort an der alten flassishen Stätte. des Théâtre Français auch die Verstragödie noch ihre Heimath hat und daß auch dort ncch neue Tragödien höheren Stils gegeben werden. „Moderne* Dramatiker. welche die dihterishen Ruhmesthaten der Nation von der Bühne verbannen wollen, giebt es in Frankreich nicht, oder sie find wenigstens gänzlich einfluß- und machtilos. Eines jener flassishen franösis{en Dramen, „Phèdre“ von Racine, hat uns gestern Abend Madame Segond Weber vom Théâtre Français vorgeführt. Die Wahl war infofern eine glücklihe, als dieses Trauerspiel dur die Sciller*sche Uebersezung in Deutschland bekannt ift und die Titelrolle öfters auch von deutshen Schauspielerinnen geipielt wurde. Die Phèdre der Frau Segond Weber war eine Leistung, der es nicht an tragisher Bedeutung und- Größe fehlte. Die Gestalt der Künst- Ierin, \chlank und ho, in ibren wechselnden Stellungen an plastische Bildwerke erinnernd, nahm von vornkerein für sie ein; ibr Organ, das an sh niht besonders wobllautend und modulationsfähig ift, weiß sie so zu behandeln, taß es den verschiedensten Gemüths-

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Das Standbild der „Berolina" auf dem Alexandervlaßz ist heute feierlich enthüllt worden. Hobe, mit Flaggen geschmüdte Masten umstanden den durch goldglänzende Gehänge abgeschlossenen Fesiplaz. Die Hülle, welhe das 15 m hohe Standbild umgab, zeigte das Wappen der Stadt Berlin. Zur Theilnahme an der Feier waren erschienen der Polizei-Präsident von Windheim mit dem Geheimen Ober-Regierungs-Rath Friedheim und dem Polizei-Obersten Krause, der Ober-Bürgermeister Zelle, die Stadt-Bauräthe Hobreht und Blanken- stein, Geheimer Regierungs-Rath Friedel, die Stadträthe Borchard, Wagener, Boigt, Hellec, Mieleng, Mugdan, Schäfer und Stadt- Schulrath Fürstenau, der Stadtverordneten-Vorsteher Dr. Langerhans mit zahlreichen Stadtverordneten, ferner Baurath Seek und andere Chren- gâste. Kurz nah 10 Uhr fiel die Hülle von dem imposanten Stand- bild. Der eigentliche Festakt vollzog fih nah der Enthüllung in dem mit Fahnen und Wimpeln reich geschmüdckten Bogen 6 des Restaurants „zum

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/ O 31) Karlsruhe . Der Kriegs-Minister brachte eine Vorlage, betreffend die 32) Konstanz . Landesbefestigungen, in der Skupschtina ein. Ferner 33) Darmstadt wurde eine Vorlage eingebracht, betreffend die Gewährung von 34) Shwerin i. M. Staatspensionen für serbishe Schriftsteller und Ra s Ds „Künstler, die auf Danclas der Akademie der Wissenschaften 37) H ati S durch den König erfolgen soll. 38) Hamburg A 39) Straßburg i. E. M

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(Fortsezung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

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L vom 17. Dezember Ubr Morgens.

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59C.=4° R.

Stationen. Wind.

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Belmullet. . | +749 | 3 bedeckt SEUPTDCEN «l 00 5 wolkig | Christiansund | 760 1 wolkenlos | Kopenhagen . 759 | Stockholm . | 765 aparanda . | 764 t.Petersburg| 771 Moskau . . . | 769 Cork, Queens- | town .…. | 746 | 746, 100 4 757 757 de | 758 Neufahrwafser| 761 Memel. . | 763 is | 750 On. «1 CDA Karlsruhe . . | 754 Wiesbaden . | 754 München .. | 754 Chemniß .. | 757 Berlin. .… . | 757 [OSO Wien .…. . | 756 |S Breslau . . | 757 |SO 748 |SSO E 0E D : | 754 |ONO 1) Nachts Schnee. Uebersicht der Witterung.

Das gestern erwähnte barometrishe Minimum ift südwärts fortgeschritten und liegt jeßt vorm Kanal gon einem E über Nordrußland.

ementsprehend find über Zentral-Guropa {wache Winde aus östlicher Richtung vorherrschend, unter deren Einfluß die Temperatur herabgegangen ift. Ueber fast Lg Europa ift das Barometer Titagen fehr stark im Nordwesten. In Deutschland ist das Wetter vielfach neblig, theilweise heiter, ohne nennenswerthe Nieder- läge; die Morgentemperaturen liegen etwas unter dem Gefrierpunkt. In Südrußland berrscht ziem- lich starke Kälte. Rubiges, theils heiteres, theils nebliges Frostwetter für ganz Deutschland wahr- \heinlich. Deutsche Seewarte.

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Theater.

Königliche Schauspiele. Mittwoh: Opern- Hans. 190. Vorstellung. er - Cyclus. Wa er : Diet R ie Dr. ote

s A m ert T. ck (Tristan: Herr Heinrich Voal, Könialich baveri Kammersänger a MRE ils Gat) vier

Schauspielhaus. 283. Vorftellung. 1812. Schau- spiel in 5 Aufzügen von Otto von der Pfordten. In Scene gesezt vom Ober-Regifseur Max Grube. Anfang 7# Uhr.

Donnerstag : Opernhaus. 191. Vorstellung. Der Evangelimaun. Musikalishes Schauspiel - in 2 Aufzügen, nach einer von Dr. Leopold Florian Meißner erzählten wahren Begebenheit, von Wilhelm Kienzl. Phantafien im Bremer Rathskeller. Phantastishes Tanzbild, frei nach Wilhelm gpauf, E Graeb. Musik von Steinmann. Anfang

r.

Schauspielhaus. 284. Vorstellung. Das Leben ein Traum. Dramatisches Gedicht in 5 Akten. Nah dem Spanischen des Calderon de la Barca, für die deutsche Bühne bearbeitet von Karl August

.| West. Anfang Uhr.

Deutsches Theater. Mittwoch: Hamlet. Anfang Uhr.

Donnerstag: Die Jüdin von Toledo.

Freitag: Der Misauthrop. Hierauf: Das Hohe Lied.

Berliner Theater. Mitiwo, Nachmittags 3 Uhr: Prinzesfin Goldhaar. Abends 7# Ubr: Der Pfarrer von Kirchfeld.

Donnerstag: Pau Cezar.

Freitag (16. Abonnements-Vorstellung): mana’s Töchter. ;

Hase-

Lessing-Theater. Mitiwoch: Gastspiel von Felix Schweighofer. Fifi. Anfang 74 Ubr.

Donnerstag: Letbtes Gastspiel von Felix Schweighofer. ’s Nullerl,

reitag: Gräfin Friti.

Residenz - Theater. Direktion: Sigmund Lautenburg. Mittwoch: Hals über Kopf. (Coup de tête.) Schwank in 3 Akten von A. Bisson. Vorher : Ju doppelter Bekehrung. Plauderei von Paul Linjewann. Anfang Uhr.

Donnerstag und folgende Tage: Hals über Kopf. In doppelter Bekehrung.

Friedrich - Wilhelmstädtisches Theater. 2 Chaufseestraße 25—26.

Mittwoh: Bei bedeutend ermäßigten Preisen. Volksthümlihe Vorstellung unter Leitung des Kaiser- lih rusfischen Hofshauspielers Herrn Julius Fiala: Othello, der Mohr von Venedig. Schauspiel in Akten von Shakespeare. Ueberseßt von Schlegel und Tieck. Regie: Gusta»y Thies. Anfang 7{ Uhr.

Donnerstag: Das bemooste Haupt.

Neues Theater. S@iffbauerdamm 4a. /5.

Mittwoch: Gasispiel der Madame Segond Weber vom Théâtre Français (Paris). Le Cid. Tragédie en 9 actes en vers de Corneille.

Anfang Uhr.

Donnerstag: Drittleßtes Gastspiel der Madame oud Weber. Phèdre. | n Vorbereitung: Bruder Martin. Volksstück mit Gesang in 4 Akten von Carl Costa.

Theater Unter den Linden. Direktion: Julius Fribshe. Mittwoch: Der Obersteiger. Pet: Großes Ballet-Divertissemeunt. Anfang

T.

Donnerstag: Der Obersteiger. Hierauf: Großes Ballet-Divertifsement,

Sonnabend, den 21. Dezember: Mit durhaus neuer Ausftattung an Dekorationen, Kostümen und Requisiten. Zum ersten Male: König Chilperich. Burleske Ausstattungs-Operette in 3 Akten (5 Bil- dern) von Hervé und Paul Ferrier, deutîichd von Ed. Jacobson und W. Mannstädt. Musik von

Adolph Ernst-Theater. Mittwoh: Leßte Aufführung. Der kleine Lord. Lebensbild in 3 Akten, nach dem galeihnamigen Roman von Mrs. Hodgsen Burnett, übersezt von Bolten-Bäters. Hierauf: Die ewige Braut. Operette in Ag mats W. Mannstädt und Jean Kren. Anfang

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Donnerstag und Freitag: Wegen Vorbereitun zur Novität keine Vorstellung. s

Sonnabend, den 21. Dezember, zum 1. Male: Frau Lohengrin. Gefangsposse in 3 Akten, na dem Französischen bearbeitet von Ed. Jacobson und W. Mannstädt. Kuplets von Gust. Görß. Musik von Gust. Steffens. (Novität.)

Der Billet-Vorverkauf findet von heute ab ftatt.

Bentral-Theater. Alte Jakobstraße Nr. 30. Direktion: Richard Schul. Emil Thomas a. G.

Mittwoch: Eine tolle Naht. Große Aus- fff; offe mit Gesang und Tanz in 5 Bildern von . Mannstädt und Julius Freund. Musik von Julius Einödshofer. Jn Scene geseßzt vom Direktor Richard Die Tanz-Arran vom Balletmeister Gundlach. Anfang 74 Uhr.

Donnerstag : Eine tolle Nacht.

Konzerte.

„Boner Mals, Mittwoch: Karl Meyder- zert. Weber-Feier, unter freundlicher Mit- wirkung der Sängerinnen Fräulein ea end E Ohm. Arie aus „Oberoæ“, gesungen von

räulein Burkhardt. Arie aus -„Der Freishüß“, gesungen von Fräulein Ohm.

Saal Bechstein. Linfkstraße 42. Mittwoch, Anfang 74 Uhr: Kouzert des Violinvirtuosen Rudolf Keméuy, unter gütiger Mitwirkung der Altistin Fräulein Agnes Nettekoven.

- Lieut. Car

Birkus Renz. Karlstraße. Mitiwoh, Abends 7# Uhr: Große Extra-Vorstellung. Aufführung des grofien militärischen Ausftattungëstückes 1870/71 mit Tänzen, Gruppierungen, Gefechten 2c. von Direktor. Fr. Renz. Außerdem: Auftreten des Sculreiters . Gaberel mit seinem Schulpferde Ghicago. Grande Quadrille royale, geritten bon 8 Damen und 8 Herren. Edinburgh, ostpreuß.

gf (Original-Dressur). Hierauf : Die Spazier- ahrt eines Jagtherrn, ausgeführt von 5 Rapp- hengsten. Sämmiliche Pferde dressiert und vor- geführt von Herrn Rob. Renz. Die weltberühmten Hochturnkünstler Tbe Silbons. Auftreten der Schul- reiterin Frl. Wally Renz mit dem Schulpferd Cromwell und dem Steiger Alep. Herr W. Jmmauns mit seinen zehn lofsal - Pracht - Hunden. Die renommierte Künstler-Familie James Jee. Auf- treten sämmtliher Clowns und des beliebten Original-August Mr. Lavater Lee. Alles Nähere aus Plafaten und Austragezetteln ersichtlich.

Donnerstag, Abends 7 Uhr: 1870/71.

Familien-Nachrichteu. Verlobt: Frein Ella von Toll mit Hrn. Sec.- R E A “g A Oldenburg S Gr.)

. Else Inte mi . Regierungë-Baumeister Nicolaus Holz (Aachen). o G Vereheliht: Hr. Landrath Frhr. von Ledebur mit grn Vincke (Fréiburg i. B.)-— Hr. Major a. D. _von Ufedom mit E Frieda von Richter (Zirmoifsel). Hr. Adolf Lohrer mit Frl. Auguste von Wilcke (Choroszcz, Rußland).

Geboren: Ein Sohn: . Ernft von BVolten- stern ther dge N.-L.). Eine Tochter: Hrn. Oberlehrer Frick (Berlin).

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Malchow). Hr. Kreisphysifus, Sanitäts-Rath

Dr. Rosenthal (Memel). Hr. Geheimer Kom-

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emer. Friedri Lympius (Bleiche- Verantworiliher Redakteur: Siemenroth in Berlin.

Verlag der Expedition (Scholz) in Berlin. Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags- Anstalt Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32. Sieben Beilagen (eins{ließli4 Börsen-Beilage), sowie die Juhaltsangabe zu Nr. 6 des öffeut-

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Deutscher Reichstag.

9. Sitzung vom 16. Dezember 1895, 12 Uhr.

Tagesordnung: Erste Berathung des Geseßentwurfs, be- treffend die Errichtung von Handwerkskammern.

Ueber den Anfang der Sißung wurde in der gestrigen Nummer d. Bl. berichtet.

Die nur im Auszuge mitgetheilte einleitende Rede des Staatssekretärs des Jnnern, Staats-Ministers Dr. von Boetticher hatte folgenden Wortlaut:

Meine Herren! Wenn ih es unternehme, Jhre Berathungen über den vorliegenden Geseßentwurf mit einigen Worten einzuleiten, so werde ih dazu wesentli durch die Erwägung bestimmt, daß \ich an diesen Entwurf eine Reihe von Mißverständnissen und Besorgnifsen geknüpft Hat, die zu berihtigen resp. zu zerstreuen ih für meine Pflicht halte. Jch habe in einer vorjährigen Sizung des Neichs- tags i glaube am 15. Januar dem Hause bereits ange- kündigt, daß unter den Wegen, auf denen man die Lösung der sehr wichtigen Frage der Organisation des Handwerks in Angriff nehmen wolle, ‘auch der sih . befinde, daß man zunächst mit der Bildurg von Handwerkskammern vorgehen wolle. Jh habe damals darauf hingedeutet, daß es dic ernste Absicht der ver- bündeten Regierungen sei, dem Bedürfniß, welhes unleugbar für das Handwerk bestehe, eine geordnete Vertretung zu haben und so organisiert zu werden, wie es seinen Zwecken und Aufgaben entspriht, näherzutreten, und daß diese Aufgabe mit allen Mitteln gefördert werden müsse. Schon dieser Absicht würde es nicht entsprehen, wenn mit dem vorliegenden Geseßentwurf, wie ihm das in der Presse mehrfach zum Vorwurf gemaht worden ift, die Absicht verfolgt würde, die Organisationsfrage hinauszuscieben oder ihr zu präjudizieren. Wir würden nit die Wahrheit gesprocen haben, wenn auch nur entfernt der Gedanke, die Hanzdwerkerfcage auf die lange Bank zu \{ieben, bei uns aufgekommen wäre. Und, meine Herren, ih insbesondere, der ih mih des Gedankens, diefen Weg zu betreten, durchaus nicht \{âme, der ich auch beute noch diesen Weg für den förderlihsten halte, würde mit meiner ganzen Vergangenheit und Anschauungêweise in Widerspru getreten sein, wenn mir auch nur entfernt der Gedanke gekommen wäre: dies ift ein Weg, auf dem sih die Regierungen zunächst von der Lösung der Handwerkerfrage befreien fönnten. Nein, meine Herren, im Gegentheil, dieser Geseßz- entwurf verfolgt die Absicht, zunächst eine wirksame und praktische Handhabe für die Lösung dieser Frage zu gewinnen.

Man hat an den Gesetzentwurf in der Presse eine angebliche Meinungsverschiedenheit !zwishen meinem Königlih preußischen Kollegen, dem Herrn Minister Freiherrn von Berlepsch, und mir an-

geknüpft; man ift so weit gegangen, daß man von einem großen Siege auf meiner Seite gegenüber dem Herrn von Berlepsh ge- sprochen hat; und man hat daran allerhand pifante Bemerkungen über Uneinigkeiten im preußishen Staats-Minifterium geknüpft. Nun meine Herren, über solhe Dinge soll man nicht empfindlih sein. Wir wissen recht gut, daß es die Aufgabe einer gewissen Presse ift, „einem bohen Adel und hocverehrlihen Publikum“ um in der Spreh- weise gewisser fragwürdiger Schaustellungen zu reden gewisse pikante und sensationsartige Notizen zu bringen; und was kann bequemer sein, als wenn man von Konflikten unter den Leitern des Staatêwesen® spricht, und wenn man daran die Erwartung oder mindestens die Möôg- lihkeit einer Veränderung in den regierenden Kreisen knüpft. Meine Herren, wir beide, die wir eng mit einander befreundet sind, haben, wie ih es schon in der Sißang vom 15. Januar betont habe, in der Hand- werkerfrage bisher einen und denselben Strang gezogen, und wenn eine gewisse Meinungsverschiedenheit zwishen uns in Bezug auf die Opportunität der Maßregel, die Sie jetzt beshäftigen wird, obge- waltet hat, so sind do hieraus absolut niht die Schlüsse zu ziehen, welche die Prefse gezogen hat; im Gegentheil, wir werden noch weiter einen Strang ziehen, und wir werden darüber bin ich feinen Augenblick im Zweifel —, wenn es sih darum handelt, dem Reichs- tage den Plan einer definitiven Organisation für das Handwerk vor- zulegen, vollstäadig einer Meinung über die Ausgestaltung dieses Plans sein. |

Also, meine Herren, diese Nachriht war fals; eine Differenz zwishen dem Herrn Handels-Minifter und mir besteht nicht, und es ift der einmüthige Vorshlag der verbündeten Regierungen, den ih hier zu vertreten die Ehre habe. Daraus aber, daß es der ein- müthige Vorschlag der verbündeten Regierungen is, werden Sie hon entnehmen, daß bei der Einbringung der Vorlage keinerlei Bosheit oder s{chädlihe Absicht vorgewaltet hat; denn es würde anderenfalls doch wenigstens eine Regierung im Deutschen Reich gewesen sein, die diesen Vorschlag verworfen bätte, wenn sie wirklich eine Gefahr für die definitive Organisation des Handwerks daraus abzuleiten vermocht hätte.

Nun bin ich Jbnen aber noch eine Darstellung s{uldig über die Entwicklungsgeshihte dieses Entwurfs. Daß ih ihn im vergangenen Jahr in Aussicht genommen hatte, habe ih Ihnen bereits bei der leßten Besprehung des Gegenstandes dargelegt. Ih war auf die Idee gekommen, weil mir aus der Unterbaltung mit zahlreichen Handwerkern bekannt geworden war, daß man über die Ausgestal- tung der Handwerkerorganisation in Handwerkerkreisen durchaus nicht einig ist, und es mir nüglich ersien, daß man zum Zwecke der Feststellung, was nun eigentlich das gesammte Handwerk wünsht,

hältnisse wesentlih beigetragen hat, so hat doch noch keine endgültige Entscheidung erfolgen können ; es wird vielmehr jeßt nothwendig, die Ergebnisse der Enquête sorgfältig zu Rathe zu ziehen, und dann eine definitive Entscheidung über das zu treffen, was als das Zweck- mäßigste erscheint.

Nun fomme ih zu dem vorliegenden Geseßentwurf. Der- selbe wünscht die Errihtung von Handwerkskammern, und nah der Aufnahme, welche dieser Gedanke im vorigen Jahre im Reichstag und bier und da au in den Handwerkerkreisen gefunden hat, habe ih ge» glaubt, daß der Reichstag wohl geneigt sein möchte, diesen Entwurf, vorbebaltlih eiwaiger Aenderungen im einzelnen, zu acceptieren. Als ih im vergangenen Jahre von dem Gedanken s\prach, zunächst mit der Errichtung von Handwerkskammern vorzugehen, habe ih mir er- laubt, meine Freude darüber auêëzudrüden,

daß diese Idee sowohl von dem Herrn Redner aus dem Zentrum, wie von dem Herrn Redner der konservativen Partei - sympathisch aufgenommen worden war. „Jch glaube allerdings, meine Herren,“

fügte ih hinzu

„daß wir auf diesem Wege am kürzesten zu einem heilsamen

Ziele gelangen werden. (Bravo! rechts und aus der Mitte.)“ (Hört! hört! und Heiterkeit links.) Das war für mi keine Auf- forderung, den Gedanken fallen zu lassen; im Gegentheil: ih glaubte, wenn derselbe praftishe Gestalt angenommen haben würde, auch auf die Zustimmung derselben Herren renen zu dürfen, welche ihn damals als einen sympathishen bezeichnet haben.

Weiter, meine Herren! Als in diesem Sommer hier eine Ver- einigung von Handwerkern damit befaßt war, die Gedanken meines verehrten preußishen Herrn Kollegen, des Handels-Ministers Frei- berrn von Berlepsh, einer Würdigung und Besprehung zu unter- ziehen, und ih auf die Bitte der Leiter der Konferenz dieser auhch den Entwurf über die Errihtung von Handwerkskammern mittheilte, da if die Aufnahme meiner Vorschläge keineswegs eine völlig ab- lehnende gewesen. Es lautet in dem von den Hercen veröffentlichten Protokoll folgendermaßen:

„Bei der Frage der Einrichtung der Handwerkskammer wurde es als eine große Hauptsache erachtet, daß die geseßliche Möglichkeit gegeben werde, den Bezirk einer Kammer erforderlihenfalls auch über mehrere Bundesftaaten ausdehnen zu können, und man zollte in dieser Beziehung den Bestimmungen Beifall, wie sie in dem Entwurf eines Gesetzes, betreffend die Errichtung von Handwerks8- kammern, vorlagen.“

Der Entwurf, von dem da die Rede ist, meine Herren, ift der- jenige, der Ihnen vorliegt. Weiter heißt es :

„Die Konferenzmitglieder konnten fich nicht der Ueberzeugung verschließen, daß, wenn man den Rahmen der Zwangsorganisation und zumal denjenigen der Handwerkskammern festftelle, man auch vorbereitende Maßregeln für das Inslebenrufen der neuen In- stitutionen treffen müsse. Hierfür wurden in dem Geseßentwurf des Herrn Staatssekretärs Dr. von Boetticher, betreffend die Ein- rihtung von Handwerkskammern , die geeigneten Unterlagen ge- funden, indem diese legteren einen provisorischen Charakter tragen und zu dem Zweck hauptsächlich errihtet werden sollen, bei der.