Der Verein gegen Verarmung in Berkin hat bes{lofsen, einen Teil seines Vereinsvermögens, zunächst 200 000 #, flûssig zu machen, um an seinem Teile den durch den Krieg in Not geratenen kleineren selbständigen Handwerkern und Gewerbetreibenden mit Wohnsig in Berlin Hilfe zu leisten.
Frau Kommerzienrat Cäcilie Löser in Berlin, die bereits nam- hafte Summen verschiedenen infolge der Krieg8not geschaffenen Hilfs- organisationen zugewendet hat, überwies dem Oberbürgermeister von Berlin wei.ere 100 000 # zur Linderung der durch den Krieg entstandenen Nöte. Gleichzeitig stistete sie einen Fonds von 50 000 Æ, aus dem Privatlehrern, die dur den Krieg erwerbslos geworden find, Unterstüßungen gewährt werden sollen.
Literatur.
— MWte 1870/71 gibt auch jeßt der Verlag von I. I Weber unter Benußung des Bildermaterials der Leipziger „JÜUuftrierten Zeitung“ eine illustrierte MWeltkrieg8chro nik beraus. Ste soll a auch zahlreihe in der „Jllustrierten Zeitung“ nit ent- haltene Abbildungen und vor allem einen befonderen einheitlichen T-xt erbalten, für dessen Abfassung der SchriftsteUer aul Schrecken- bach gewonnen wurde. Das Werk ersheint in 20 Ueferungen zum Preise von 60 & 4 für jede Lieferung. Weferung 1 wird in diesen Tagen ausgegeben werden. Die übrigen Lieferungen folg-n in kurzen, etwa 2—3 wöentlihen Abständen, je nah dem Vorliegen zuver- lässiger Berichte und Unterlagen.
— Eine neue See- und Landkriegskarte ist im Verlage von I. F. Lehmann in München erschienen. Sie ist von Odverst- leutnant a. D. Rothamel zufammengestellt und umfaßt den ge- famten See- und Landkrieasshauplay voa der Loiremündung bis St. Petersburg. Die Karte enthält somit ganz Großbritannien, die Nord- und Ostsez, Skandinaviea sowie den gefamten französishen und russishen Kriegeshauplag. Der Maßiîtab is 1 : 2700 000, das Format 71 : 103; sie ist in vielfagem Farbdruck hergestellt, der Preis beträgt nur „# 1,—. Eine weitere Seekriegskarte, das Mittelmeer und feine Dferstaaten nebst dem ganzen Balkan umfassend, befindet ih im gleihen Verlag in Vorbereitung. Kriegsfähncen zum Aufstecken (60 Stück nach der Stärfe der Hez:re und Flotten gemischt, kosten 4 1,—), die dieselbe Verlagsfiima liefert, ermöglichen, die Bewegung der Truvpen vorzüglich zu verfolgen.
— Das Septemberbeft der von Richard Fleifcher beraus8gegebenen Monatsschrift „Veutshe Revue“ (Deutsche Verlagsanstalt, viectel- jäbclih 6 M) hat folgenden Inhalt: Professor Dr. Theodor Schiemann: Wir und sie. — G'recalleutnant v. Görß: Deutsch- ands Erhebung. — Professor Dr. Kuno Francke: Die deutschen Klassiker und das amerikanishe Geistesleben. — Germain Bapst (Paris): Die Affaire Regnier. V. — Professor Dr. Arnold Hiller: Üeder Kriegsseuhen. — General der Infanterte v. Goßler: Seneral Konstantin v. Alvensleben vor Le Mans. — Graf Cavour auf der Bühne und in der Volks\seele Italiens. — Demeter A. Sturdza, Ezntalich rumänischer Ministerpräsident a. D.: Die Entwicklung Rumäniens unter König Carol und der Balkankrieg (Fortseßung). — Friedri v. Duhn: Ein Rückblick auf die Grâäberfor|chung. — Dr. Johannes Heldwein: Erinnerungen an Stiftspropst Dr. Ritter von Türk — W. I. Holland, 8c. D., LL. D. 2c: Ein vor kurzem entdeckter Brief von Alexander von Humboldt. — August Kestner, Rom: Aus dem Buche der Kunst und Literatur. — Oscar Montelius : Ger- manishe Opferschalen aus Gold. — Professor Dr. R. Süring, Potsdam: Atmosphärische Gefahren für die Luftfahrt. — Fürstin Schahovekoy-Strechneff : Die Legende der Martha Boretky (Schluß). — Berichte aus allen Wissenschaften: Strahleuntherapie. Dr. med. Adolf Schnée, Frankfurt a. M.: Die therapeutishen Wirkungen der Röntgen- und Radiumstrahlen. — Literarische Berichte. — Eingesandte Neuigkeiten des Büchermarktes.
Technik.
Wte in Nr. 33 des laufenden Jahrganges der „Zeitschrift des Vereins Deutscher Ingenieure“ mitgeteilt wird, wurde von H Beck ein Scheinwerfer mit 500 Millionen H.K-Lichtstärke Ton- struiert der einen wesentlichen Fortschritt in der Scheinwerfertechnik dar- stelt Die Scheinwerferbogenlampe arbeitet mit Effekikoblen, die von außen bebeizt werden. Praftische Mefsungen im Freien bei 2 und 8 km Entfernung haben eine fünfmal grôßere Leistung fähigkeit bei der- selben Stromstäke und einem um ein Drittel fleineren Parabol.- spiegel ergeben, als sons uad in unmittelbarem WVergleih mit den biéh r verwendeten Reinkoblen erreiht worden ist. Die bis- berigen Verjuche, mit Flammenbogenkoblen die Uchtstärke eines Scheinwerfers zu vermehren, haben zu keinem nennenêwerten Erfolge
eführt, weil insbesondere die lihtgebende Stelle bei Flammen- Pocenlicdt sehr ausgedehnt war und dadurh die Streuuna und gesamte Wükung' nachteilig beeinflußt wurde. Beck hat nun der Lichtquelle bei möglichst kleiner Gesamiflähe eine größere Flächhenhelligfeit gegeben. Bei Reinkoble wird bei steigender Strom- stärke der Kraterdurchmesser vergrößert, sobald die Verdampftemperatur der Kohle erreicht ist, die \spezifische Flächenbelligkeit steigt aber nicht mehr. Beck vtrwendet in seinem Scheinwerfer für 150 Amp. eine nur 16 mm dide Effektkohle statt der bisherigen Reinkohle von 38 mm Durchmesser Die positive Koble ist wie üUbl-ch wagerecht an- geordnet. Ihr steht schräg nah oben eine 11 mm dide negatioe Nein- kohie gegenüber. Die hocherhigten Enden der beiden Kohlen werden von außen durch eine flahe, nit leudtende Flamme und deren Abgase geheizt bezw. abgekühlt. Die der Kohle zugeführte eleft:ische Energie wird dadurh m br auf den inneren Teil ins- besondere der positiven Kohle beshränkt und zum unmittelvaren Stromüberzange benußt. Der Krater erhißt h dechalb mebr, breint tiefer ein uno enthält die hocerhißten Gase der in der Effektkohle
verwendeten Leuchtmittel.
Verkehrswesen.
Am 1. September ist in Frankreich ein Lastauto mit zahlreihen Postsäcken für das Feldpostamt des Gardefkforps und für die eldpostexpeditionen der 1. und 2. Gardeinfanteriedivision sowie der 19. und 90. Jnfanteriedivision aus bisher nicht aufgeklärter Ursache in Brand geraten und die Post durch Feuer vollständig
vernichtet worden. Es is nicht ausgeschlossen, daß der Brand durch Selbstentzündung von Zündhölzchen oder sonstigen feuergefährlihen Gegenständen, die in Fel d- p R nen verpackt waren, entstanden ist. Aus Anlaß ieses Vorkommnisses wird amtlih darauf aufmerksam gemacht, daß Zündhölzczen wie überhaupt alle durch Reibung, Luft- udrang, Druck oder sonst leicht endzündlichen Sachen mit der ost niht versandt werden dürfen. Durch Zuwiderhandlung egen dieses Verbot werden in erster Linie unsere im Felde Kleve Truppen geschädigt, weil Sendungen mit leicht ent- zündlichen Gegenständen eine ständige Gefahr für die übrigen sehnsüchtig erwarteten Feldpostsendungen bilden.
Na einer Bekanntmachung des Reich?postamts können zur Be- \{leunigung des Zeitungsbezuges der im Felde stehenden Truppen Zeitungen und Zeitschriften für Heeresangehörige auch durch Familienangehörige in der Heimat oder sonstige Personen bei den Reichspostanstalten am Schalter bestellt werden. Für derartige Bestellungen is außer dem gewöhnlichen Bezuaspreise eine Umschlaggebühr zu entrichten, die für das Vierteljahr beträgt :
a. bei wöcentlih einmal oder seltener erscheinenden B 30 4 b. bei zwei- oder dreimal roôcentlih erscheinenden S O S 60 c. bei öfter als dreimal wöchentlich ersheinenden O S 1 M 20 S
Bei kürzerem als viertetjährlihem Bezuge wird die Umschlag-
gebühr anteilig unter Abrundung auf volle Mouatsbeträge erhoben.
Die Beschränkungen des Postverkehrs mit der Rhein - pfalz sind aufgehoben. Demnach werden vershlossene Post- sendungen jeder Art, insbesondere auch Pakete, für Orte in der Rheinpfalz bei den Reichspostanstalten zur Beförderung wieder an- genommen.
Pakete nach Oesterreich sind einstweilen nur bis zum Ge- wilte von 10 kg zugelafsen, fie dürfen niht mit Nachnahme be- lastet werden. Pakete füc Galizien, Bukowina, Dalmatien, Bosnien- Herzeaowina sind unzuläissg.
Für Pakete nach Ungarn ist das Meistgewicht auf 10 kg, die Hôch|taue dehnung in irgendeiner Richtung auf 60 ecm fei:gesrgt worden. Nacbnahme-, Eilboten-, dringende Pakete sowte solche mit Bücher- oder Druckfacheninbalt sind von der Beförderung aus- aeslofsen. Zum Pakezcerkehr find in Ungarn nur Budapest und Fiume sowie die Octe in folgenden Komitaten zugelassen: Arva, Baranya, Bas, Esztergom, Fejer, Syoer, Hont, Komatom, Lipto, Moson, Nograd, Nyina, Pest-Pilis-Solt-Kt- kun, Pozsony, Somogy, Sopron, Sjzeyes, Tolra, Turocz, Vas, Veszprem, Zala, Zolyom, Belovar-Koeroes, Lika-Krbava, Vodrus-Fiume, Varasd, Zagrab.
Theater uno Ftufik.
Deutsches Opernhaus.
Mit der Wiederbelebung von Karl Millödckers „Feld- prediger* hat das Deutsche Dvernhaus am Sonnabend einea guten Griff getan. Die Operette, deren zur Zeit der Befreiungskriege \pielende, von vaterländischem Geist erfüllte Handlung das Lüßowsche Freilorps neben Franzojen und Russen auf die Bübne bringt, lies fiG leiht der heutigen Zeitstunmung anpassen, und mit Geshick und Geshmack hatten die füntilerishen Seiler der Char- lottenburger Opernbühne dur geeignete Umänderungen des Textes und etliche Zutaten das Nichtige zu treffen gewußt. Man konnte gleihermaßen an dem von ernstem Grunde herverl-uchtenden, von Albernheit freien Humor, an der in das Gebiet der komishen Oper stark binüberspielenden melodienreihen Musik sowie an der prächtigen Aufführung setne Freude baben. Den als Feldprediger verkieideten Werber für Lütßzows Freikorps gab Herr Hansen, defsen große Tenor- stimme sh von Mal zu Mal kräftiger und \{öôner entwickelt; au darstellerish bat er seit seinem erften Auftreten bier viel hinzugelernt. Seinen Freund und Mitstreiter Kühnwald gab Herr Schüller, der in etnem wirfung8vollen, von Sudermann gedihteten und von dem Direktor Hartmann markig vertonten „Kaiserlied“, das den Schluß der Aufführung bildere, seinen mactvollen Bariton in voller Ton\@örheit zu entfalten wußte. Die komishe Rolle des Amimanns, der nicht weiß, ob er es mit dea Franzosen, den Russen oder den Deutschen halten soll, war Herrn Lordmann anvertraut, der, ohne in Uebertreibungen zu geraten, eine vollsaftig komische Figur \chuf und mit dem zum Couplet verarbeiteten bekannten Kernspruch, den der Humor un}erer Soldaten gezeitigt hat: „Jeder Schuß ein Ras’, jeder Stoß ein Franzos”, jeder Tritt cin Brit’, jeder Klaps ein Japs8“ stürmische Heiterkeit und Beifall er- weckte. Die Damenrollen waren bei den Damen Stolzenberg, Schneider und Grimm - Ginödshofer bestens aufgehoben, * und ein einfältiger Amtsdiener wurde von Herrn Lieban sehr drollig verkörpert. Die musikalishe Leitung des Werks laa in den Händen des Kapellmeisters Mörike, der alle Fein- beiten, an denen die Partitur reich ift, restlos heraus8holte ; für die lebendige Bewegung auf der Bühne hatte der Spielleiter De. Hans Kaufmann bestens gesorgt. Die Nationalhymne, die am Schluß des zweiten Aktes bei dem Einzug der Lötzower ertönte, sang das Publikum stehend mit. So gestaltete ih au diese Aufführung zu einer erhebenden vaterländischen Kundgebung.
Im Königlihen Opernhause wird morgen, Dienstag, Heyses pvatriotishes Schauspiel „Colberg“ gegeben. Die Hauptrollen werden von den Damen Abih und Refsel und von den Herren Kraußneck, Somme:storf, Pobl, Werrack und Vollmer dargestellt. Die Spielleitung hat der Oberregisseur Patry.
Der Philharmonishe Cbor (Dir. Professor Siegfried Os) wird den Ertrag seiner sämtlichen Aufführungen in diesem Winter wohltätigen Zwedcken überweisen. Das ersie Konzert findet am 5. Oktober statt.
Maunigfaltiges. Berlin, 7. September 1914.
Ihre Majestät die Kaiserin _ und Königin besuhte am Sonnobendmittag die verwundeten Soldaten in der Körteschen Privatklinik, Martin Luthersiraße, und ließ \sih am Nachmittag im Königlihen Schloß einen Unteroffizier und acht Mann vom Land- sturmbataillon Osterode vorstellen, die zur UVeberbringung einer russischen Fahne und von russischen Ges{hüßen nah Beilin kom- mandiert find.
Im Einverständnis mit der Kommandantur der Linie über- nabmen der Berliner Frautnverein gegen den Alkoholis- mus und der Pemeinns e Verein für Milchaus\chank bei der Mobilmachung die Verpflegung der Reserven und durch- fahrenden Truppen auf drei großen, dem Publikum nit zugänglichen Güterbahnhöfen. Der Baumeister Krieg und der Natezimmer- meister Vorpabl errihteten binnen wenigen Tagen 3 hölzerne Gr- frishungshallen von je 12 m Länge und 5 m Breite. Die A. E.-G. stellte kostenlos 3 eleftrishe Kochkefsel zur Verfügung. Die B. E.-W. bewerkst-lligte sofort den Anshluß und berehnete nichts für den Strom. Die Eisenbahnverwaltung leß die Anschlüsse an Wasser- [eitung und Kanalisation herstellen; kurz, Behörden und Private wetteiferten, damit die Arbeit souleih beginnen fFonnte. Vom Dienstag, den 4. Augujt, bis zum Abend des Freitag, 13. August, durften wir auf den drei Bahnhöfen (Tag- und Nacht- dienst) rund 60 000 Mann verpflegen. Von den mehr als 700 Damen und Herren, die sich zur Hilfe erboten, wurden für jeden Babhnbof je 120 autgesuht, welhe in Kolonnen von 20 Personen je 6 Stunden arbeiteten. Die Aufrufe der Vereine in den Zeitungen brachten ihnen Geid- und Letenemittel. Sie haben au manWem Tage auf nur einem Bahnhofe 500 Brote mit 14 Zentner Butter und mebreren Zentnern Belag zu Butterbroten verarbeitet. An heißen Tagen delief ih der Verbrauch an Limonade auf einem Bahnhof auf rund 60 000 Glas, wozu mehrere Hundert Liter Milch, ferner Kaffee und Tee traten. Viele Tausende von Feldfl :\{chen wurden gefüllt, andere Tausende mitgegeben. Ueber 60 000 Postkarten wurden verteilt, dazu Zehntausende von Zigarren. Besonders beliebt waren warme Würsthen mit Brot, Tasfelschokolade, kicine Sc{wämme, die ang: feutet unter den Helm gelegt wurden, Streichhölzer, Kreide und vor allem die neuesten Zeitungen. Seit dem 14. August führen die Nereine die Arbeit nur noch auf einem der Bahnhöfe weiter, wo sie beisvielsweise am 23. August 700 Verwundete während threr Ausladung, am 26. August 7000 durchretsende Meserven und am 27. August 3000 Mann verpflegten. Die Kosten trägt seit dem 23. August das Rote Kreuz, dem die Vereine thren Betrieb an- gegliedert haben.
Die dritie „deuishe Rede in s{hwerer Zeit“ wird Herr Pro- fessor Hans Deibrück am Freitag, den 11. September, Abends 8 Uhr, in den Concordiafestsälen, Barlin O, Andreas str. 614, halten. Eintrittskarten werden au?z\chli:ßlich durch die Zentralstelle für Voiks8- wohifahrt versandt. Anmeldungen find shriftlih unter Beifügung eines adressi-rten und freigemacht:n Umschlags an fe zu richten. Eine Gewähr für die Uebersendung von Karten für b-stimmte Reden übernimmt die Zentralstelle niþt, da fie fich verpflichtet hat, den größten Teil der Karten bestimmten Kreisen, für die diese Ver- azstaltung ta erster Linie gedacht tit, zur Verfügung zu {tellen.
Zu Gunsten der hilfsbedürftigen Ost- und Westpreußen findet Sonntag, den 13. September, Abends 8 Ubr, im Sitzungs- laale des Reichstags ein vaterländischer Kunstabend itatt. Die Auéfübrung der Vortragsfolge liegt in den Händen des Vortr1gs fünstlers Dr. Alfred Dantel. Es werden neben den besien neuesten Kriegsdihtungen folche von Körner, Goethe, Freiligra1h ferner Kriegfs no»vellen von Kleist und Lliencron vorgetragen. Karten für die Tribünen zu 1 46, für den Saal, die Logen und die Pläße acm Bundesrattische zu 2 und 3 H find bei A. Wertheim, Bote u. Bo, im „Irvalidendank“ (Unter den Linden 24) und im Reich:tage (Portal 5) fowie bei den Mitgliedern der Vereinigung ostpreußiïscher Künstler und Kunstfreunde (Borsigender : Dr. Felir Borchardt, Char- lottenburg, Schlüterstraße 28) zu baben.
Vaterländische Vortragsabende veranstaltet seit Beginn des Krieges die Gesellschaft für Verbreitung von Volks- bildung in Berlin und den Vororten. Bisher wurden 18 Abende veranstaltet, und zwar in der Weile, daß in einem Vortrage an der Hand von Lichtbildern und mit dichterishen und gesanulichen Einlagen die Greignifse der Gegenwart auf dem Hintergrund der verwandten geschibtiihen Tatfachen lebendig und eándruckévoll dargeftelt wurden. n acht Abenden wurde „Tbeodor Körner als Vorbild für unsere Tage“ und im Anschluß daran „Großz Zeiten“ (1813, 1870/71, 1914) von Herrn Th. H. Jan'en behandelt. Sieben Abende brachten „Wm- derungen über den Kriegzfhauplaß“", und drei Abende waren der Königin Luise gewidmet. Ten Vorirag von Dichtungen hatte der Direktor des Märkish-n Wanderth-aters Dr. Joh. Klaudius über- nommen. Der Besuch allér di-ser Abende war fo itzrk, daß die Séle zum Teil vorzeitig ges{loîsen werden mußten. Ein Eintrittsgeld wird nicht erhoben. Zur Mitwirkung haben si zablreihe Kräfte zur Ver- fügung gestellt. Die an dieien YVbenden veranstalteten Sammlungen ergaben bisher über 600 4. Die gesamnelten Gelder wurden an das Note Kreuz abgeführt. Die Einrichtung ähnlicher Abende fann in allen Orten empfobl-n werden. Die nächitten Abende in Berlin finden ftatt: in den Hohenzollernfsälen, Bandelstr. 35, am 7. und 8. d. M. (Dr. Viktor Pohlmeyer, Oranienburg: „Der uns aufgezwungene Krieg und feine Vorge!hichte") und am L und 12d. M. m Lehrervereinshause (Dr. Albert Poblmeyer, Berlin: „Friedrich der Große als Mehrer deutshen Ruhmes“). Auch dieje Verträge werden durch Lichtbildervorführungen, gesanglihe und deklamatori|che Dar- bietungen umrahmt.
Dresden, 5. September. (W. T. B.) Im Alter von 61 Jahren starb heute in Schirgiswalde der apostolishe Vikar u:d Bischof für das Königreih Sac&sen D. Aloys Schäfer, Mitzlied der Ersten Sächsishen Kammer.
(Fortseßung des Amtlichen und Nichtamtlichen in der Ersten, Zweiten und Dritten Beilage.)
rand geraten und die Post durch Feuer vo!ffin? 0 | Aus fe
|
Baruhelm.
Theater.
tag: Overnhaus. 173. Kartenreservefaß. 163. Schauspielabonnementevo! stellung.) nund Schwert. olberg. HVistorishes Schauspiel in fünf Aufzügen von Paul Heyfe. Regie: Hezr Oberregisseur Patry. Anfang 74 Uhr. | lorene Sohn. Mittwoch: Opernbaus. 120. Abonne- mentsvorstellung. Der Meerane: Ro- mantische Oper in drei Abtei angen r Mitschuldigen. Teil nah dem Volksmärchen „Der #Frei-
M pon F. Kind. Musik von Karl aria bon Weber. Anfang 7# Uhr. Schillertheater. ©. Deutsches Theater. (Dir-ktion: Max |t beate r.) Neinkardt.}) Di-nstag, Abends 7i Uhr: Wilhelm Tell. Faust, L. Teil. zügen von Friedri
Mittwoch und Freitag: Miuna von
E l E: Prinz Friedrich von | Homburg. Königliche Schauspiele. Diens Socalcah: Zum ersten Male: Zopf
Kammerspiele. Dienstag, Abends 8 Uhr: Der ver-
Mittwoch: Emilia Galotti. Donnerstag: Die Geschwister. Die
De Nathan der Weise. onnabend: Wetterleuchten.
(Wallner- Dienstaa, Abends 8 Uhr: | kriege von O- Wittmann und A. Wohl- Schauspiel in 5 Auf- | muth. Schiller.
Mittwoch: Fröschweiler. Donnerstag: Priuz Friedrich vou
Charlottenburg. Dienstag, Abends nberg. 8 Ubr: Fröschweiler. Schausviel in vier Aufzügen von Hans von Wenyel und Ferd Runkel.
Mittwoch: Die Hermannschlacht.
Donnerstag: Fröschweiler.
Deutsches Opernhaus. Pepi.
Donnerstag: Fidelio. reitag: Der Feldprediger. onnabend: Die Meisterfiuger vou
Lustspielhaus. (Friedrihstraße 236.) Dienstag, Abends 84 Uhr: Graf Pepi. Lustipiel in drei Akten aus dem Jahre 1866 von Robert Saudek und Alfred
e von Finckenftein (Berlin). —
ine Tochter: Der Fr. Luise von
Bassewitz, geb. Freiin Quadt (Berlin- Schöneberg).
Gestorben: Hr. Oberleutnant a. D. Gerhard Frhr. von Ledebur (Crollage). — Johanna Freifr. von Eberstein, geb. Frost (Breslau).
Verantwortlicher Redakteur:
Halm. Mittwoch und folgende Tage: Graf Direktor Dr. Tyrol inCharlottenburg.
Verlag der Expedition (I. V.: Koy e)
lottenburg, Bismardck - Straße 34—37. Direktion: Georg ann.) Dié nétag, | u Le Abends 8 Uhr: Der Feldprediger. vandlung aus der Zeit der Befreiungs-
Musik von C. Millöcker. Mittwoch: Der Feldprediger.
Familiennachrichten,
Geboren: Ein Sohn: Der meister Helene von Roeder, geb. Gräfin
in Berlin. (18214)
Drudck der Norddeutshen Buchdruckerei und Verlagsanstalt, Berlin, Wilhelmstraße 32.
a Sieben Beilagen.
Erfte Beilage
zum Deutschen Neichsanzeiger und Königlich Preußishen Staatsanzeiger.
\4¿ 210.
Berlin, Montag, den 7. September
1914,
E E E E E E R R R
Amillicchßes.
Deutsches Reich. Uebersicht
der Prägungen von Reichsmünzen- in den deutshen Münzstätten bis Ende August 1914.
Goldmünzen
Silbermünzen
Nicckelmünzen Kupfermünzen
1) Im Monat August 1914 find
geprägt worden in: Doppel-
kronen P
Kronen
R
Hiervon auf Privat- rechnung*) M
Drei- Zwet- Ein- Fünfzig- markstücke | markstücke | markstüdcke vfennioitide
M M M Mh
Fünf- markstücke
Fünfund-
zwanzig- pfennigstüdcke
\ M |4
Zehn- Fünf- Zwei- Ein- pfennigstüde vie a de pfennigstüdcke pfennigstüde
«4 “ A k |S M |S
i O S Muldner Hütte. « « x — A a a S — A ISTU E a o a0 _ A a a E
1 004 400
L
1 004 4001.
1332 3151 3 381 255 3 936 7701 920 495 624 801 = S = 3235001 1780001 — 303.6001 T900008 =— E e — 239 0001 — = 9245 1001 118 103 —
421 800
| | 190 84940} 5206—| — |—
40 029/50 T L E 6 496/08
10 000— S 4 500 6 900|— 3 750 A
15 000|— — 4 000
Summe 1 T 004 400 9) Vorher waren geprägt **) .
1 004 400 4 529 201 560/772 276 550|4003812120/280 000 425/167 467 902/318 290 674/315 652 642|_94 987 720
1332 3151 4 309 656] 1 020 400} 4471 873 920 495
7 500 449|—
22 654/37 8 915 106/54] 15 504 199/65
S396 T1246 08
3) Gesamtausprägung - 105 321 380] 66 266 750
1530 205 960772 276 550/4004816520/281 332 7401171 777 558/319 311 0741320 124 515| 95 908 215/50
237 359 17 154 368 366| 1 101 905 co
T7500 O 7121S 9
| | 5 533/50] 35 730 305/90 40} 35 814 231/90
I 8 929 39262] I5 02 4 685 750/50 I
35 868 |— 37 221/23
542/90 496 3595/40
4) Hiervon sind wieder eingezogen i
5) Bleiben . « T4121 381 580/706 009 800
5 130 894 380 4.
3ST 095 3SAIT7 T 760 404/318 912 708/319 022 610] 95 871 198/50
7 499 906/501 66 763 211/90] 35 317 876 50
3 393 484 69] T5 189 632/79
1 186 692 305 50 4.
m EUnsGNens von Kronen, zu deren Prägung die Reichsbank das Gold geliefert hat.
_ Véitg Berlin, den 7. September 1914.
. den „Reichsanzeiger“ vom 10. August 1914, Nr. 186.
Hauptbuchhalterei des Reichsshaßamts. ; Schuckert. s
109 580 994 90 46. 24 383 117,41 4.
Königlich Preußische Armee. Verlustliste Nr. 20.
Generallommando XxI. Armeekorps, Cassel.
Gefreiter S neider — verwundet. Trainfahrer Gefreiter Dittmar aus Melsungen — verwundet.
6. Gardeinfauteriebrigade, Berlin.
Stab. Oberleutnant Hans von Cochenhausen vom Kaiser Franz Garde- grenadterregiment Nr. 2 aus Frankfurt a. M. — tot.
Gardefüsilierregimeut, Berlin. 6. Kompagnie. Reservist Kurt Schulze aus Erfurt — leiht verwundet. 7. Kompagnie. Gardefüsilter Johannes Vogt aus Güsken, Anhalt — verwundet.
Grenadierregimeut Nr. 3, Königsberg i. Pr.
1. Kompagnie. Gefreiter Ferdinand Achtênick — verwundet. Grenadier Friedrich Böhnke — verwundet. Reservist Karl Gehle — verwundet. Grenadier Karl Sei — verwundet. Grenadier Otto Wiesenthal — verwundet.
2. Kompagnie. Reservist Franz Steinke — verwundet.
3. Kompagnie. Grenadier Alfred Bowiß — verwundet. Grenadier Willy Grun ow — verwundet. Grenadier Otto Ludzeit — verwundet. Reservist Willi Stecklein — verwundet.
4. Kompagnie. Grenadier Franz Daege — vecwundet. Reservist Heinrih Eisenblätter — verwundet. Vizefeldwebel Stegfried Shülke — verwundet. Grenadier Jacob Strebel — verwundet. Grenadier Josef Woy wod — verwundet.
5. Kompagnie. Musketier Adam Finkheimer — verwundet. Grenadier Franz Goldau — verwundet. Grenadier Ernst Heisel — verwundet. Reservist Hermann Stedler — verwundet.
6. Kompagnte. Grenadier Karl Borchert — verwundet. Grenadier Wilhelm Held — verwundet.
7. Kompagnie. Grenadier Richard Adel — verwundet.
8. Kompagnte. Refervist August Heinke — verwundet. Gefreiter August Löwit\ch — verwundet. Reservist Franz O schen — verwundet. Grenadier Franz Ruhnke — verwundet.
9. Kompagnie. Füsilier Karl Albat — verwundet. Grenadier August Pohl — verwundet.
10. Kompagnte. Grenadier Hugo Wischnewski — verwundet.
11. Kompagnte. Füsilier Hermann Czarnowsky — verwundet. Gefreiter Wilhelm Lüßemeyer — verwundet. Gefreiter August Shimanski — verwundet. Füsilier Albert Wackernagel — verwundet,
12, Kompagnie. Gefceiter Georg Frohnmieser — verwundet. Grenadier Paul Ginz — verwundet. Musketier Otto Knoll — verwundet,
Ohne Angabe der Kompagnie. Gefreiter Karl Klingkusch — tot.
Maschinengewehrkompagnie. Grenadier Friedrihß Koshky — verwundet. Grenadier Otto Rautenburg — verwundet.
Grenadierregimeut Nr. 4, Rastenburg.
2. Kompagnie. Reservist Michael Ruhland — verwundet. Reservist Paul Treder — verwundet.
4. Kompagnie. Grenadter Karl Lenz — verwundet. Reservist Friy Unnach — verwundet,
5. Kompagnie. Reservist Erih Pradelt — verwundet.
9. Kompagnie. Unteroffizier Andreas Mi obacch — verwundet.
12. Kompagnie. Neservist Otto Zota — verwundet.
Grenadierregiment Nr. 9, Stargard i, Pomm. 2. Kompagnie. Neservist Jürgen Küster — verwundet,
Neserveinfauterieregiment Nr. 11, Glaß und Münsterberg. 2, Kompagntke. Reservist Johann Katser — verwundet, 5. Kompagnie. Reservist Michael Inhofer — verwundet. 11. Kompagnie. Reservist Alois Grünbeck — verwundet. 14. Kompagnie. Reservist Andr. Dierschel — verwundet.
Infauterieregiment Nr. X6, Cöln.
1. Kompagnie. Feldwebel Josef Wittek — verwundet. 4. Kompagnie. Musketier Ferdinand Erdmann — verwundet, Neservist Karl Paß — verwundet. Musketier Artur Schwan — verwundet. 5. Kompagnie. Reservist Oékar Hauk — verwundet. Reservist August Peters — verwundet. Musketier Ewald Stahlschmidt — verwundet. 7. Kompagniîte, Reservist Joseph Dingler — verwundet. Musketier Albert Friedhoff — verwundet, Muskeuier Albert Hochgreve — verwundet. Reservist Karl Immelt — verwundet. Reservist Paul Immelt — verwundet. 8. Kompagnie. Mueketier Franz Berenbrock — verwundet. Musketier Ludwig Hengh uber — verwundet. Muketier Karl M osmüller — verwundet. 9, Kompagnie. Musketier Karl Burg — verwundet. Musketier Wilhelm Buschhausen — verwundet. Musketier Karl Berg — verwundet. Unteroffizier der Reserve Oswald Hammes fahr — verwundet. Gefreiter der Reserve Paul Növermann — verwundet. Reservist Artur Waßmuth — verwundet. 11. Kompagnie. Musketier Hermann Metsters — verwundet. Reservist Paul Rother — verwund et. 12. Kompagnie. Einjähriger Gefreiter Adolf Schneeme hler — verwundet.
Ohne Kompagnieangabe. Hauptmann Wenborne — verwundet. Unteroffizier Johann Breiherr — verwundet. Vizef:ldwebel Josef Fell — verwundet. Neservist Georg Hub er — verwundet. Neservist Alois Knabe — verwundet. Musketier Josef Mühlbauer — verwundet. Gefreiter Martin Rauchenstetiner — verwundet. Reservist Georg Netßer — verwundet. Neservist Jakob Rundbuchner — verwundet. Reservist Josef Sieburg — verwundet. Gefreiter Ludwig Thaler — verwundet. Musketier Josef Tiefenthaler — verwundet. Reservist Friy Weingarten — verwundet.
Reserveinfanterieregiment Nr. 18, Deutsch Eylau und
Braunusberg. 1. Kompagnie,
Unteroffizier Erich Ges\chke — verwundet. 3. Kompagnie.
Wehrmann Friedrich Müller — verwundet. 5. Kompagnie.
Musketier Karl Nehbehn — verwundet.
Reserveinfauterieregiment Nr. 19, Sprottau, Hirschberg, Lauban.
1. Kompagnie. Reservist Guido Graichen — verwundet. Neservist Wilhelm Kosloski — verwundet.
2. Kompagnie. Hermann Nindfleisch — tot. Grenadier Gottlieb Rößle — verwundet.
: 3. Kompagnie.
Reservist Gustav Schwan — verwundet.
5, Kompagnie. Reservist Nichard Blonski — verwundet. Reservist Friedrih Kipry — verwundet. Reservist Artur Lehmann — verwundet.
7. Kompagnie. Wehrmann Paul Baumert — verwundet. Wehrmann Karl Gondek — verwundet. Wehrmann Friß Geise — verwundet. Reservist Hermann Krebs — verwundet. Reservist Heinri Nixdorf — verwundet. Hermann Porpurt — verwundet. Reservist Hugo Tr os — verwundet.
8. Kompagnie. Wehrmann Alfred Schiller — verwundet.
9. Kompagnie. Wehrmann Robert Hirt — verwundet. Reservist Johann Jas ia k — verwundet. Reservist Arthur König — verwundet. Neservist Martin Sapawa — verwundet. Reservist Friy Sander — verwundet.
10. Kompagnie. Reservist Heinrich Hubert — verwundet.
11. Kompagnie.
Reservist Emil Ewald — verwundet. Gustav Schnabel — verwundet.
Ohne Angabe.der Kompagnie. Wehrmann Josef Napp — verwundet.
Reserveinfauterieregiment Nr. 21, Graudenz, Thorn, Konitz. 1. Kompagnie.
Musketier Albert Von hoff — verwundet 7. Kompagnte.
Rerservist Albert Goerke — verwundet.