1914 / 223 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 22 Sep 1914 18:00:01 GMT) scan diff

Mannigfaltiges. Berlin, 22. September 1914.

__ Morgen, Mittwcch, Abends 8 Uhr, findet in der alten Gar- ntisonkirhe Kriegsbetstunde mit anshließender Abendmahls- feier durch den Kadettenhauépfarrer Gruhl statt.

In der Nat vom 19. zum 20 September ist, wie ,W. T. B.“ meldet, der Major Charles- Alice Yate vom Yorkshire Light Jafantry-Regiment aus ber Kriegsgefangenscaft in Torgau entwichen. Major Yate ist der englische Stabsoffizier, von dem jüngst berichtet wurde, er habe auf Befragen nicht bestritten, daß den engli'chen Truppen Dvm-Dum-Geschcsse ausgehändigt worden feten, und der im Verlauf jenes Verb3rs erklärte, man müsse do mit der Munition sch{ießen, die die Regierung geliefert habe. Der Ent- AE ift etwa 1,75 m groß, schlank und blond. Er spriht fertig

eut!sch.

Die Berliner Bahnhofsmisston (Tieckstraße 17) des unter der Schirmherrschaft Ihrer Majestät der Kaiserin und Königin stehenden Vereins „Wohlfahrt der weiblihen Jugend“ kann im Oktober auf elne zwanzigjäbrige Tätigkeit zurückblicken. Bedeutend bat fich die Bahnhofsmission inzwischen erweitert, aus den ersten 8 Helferinnen sind 80 geworden. Die Witßtigkeit und der Erfolg der sozialen Arbeit des Neretn s werden heute allgemein an- Besonde1s in den leuten Wochen wurde eine reiche Tätigkeit in In den ersten Mobilmachuncstagen waren es haupkt- fählih die zurüdfehrenden, sehr häufig allcinretsenden Kinder, deren f die Bahnhofsmiision annehmen mußte. Die armeltenden Telegramme hatten nit befördert werden können, die Züge hatten funf oder ncch mehr Stunden Verspätung, und fo ftanten die Kinder des Nah!s in dcm großen Menschengewühl am Bahnhcef, verängstigt und weinend. Eine Helferin fand an einem Bahnhof in einer Nat allein neun solcher Kleinen, die ihrer Hilfe dringend bedurften. Die größten Anferderungen an Umsicht und Ausdauer der Damen stellte dann das große Heer der zuströmenden Flüchtlinge aus Belgien uad Ostpreußen. Hand in Hand mit den vom Polüewräsidium entsandten Schwestern wurde Tag und Na@t eine fast wununterbrohene Tätigkeit ent- faltet; galt es do, die armen, oft kaum notdürftig bekleideten Leute durch Speise und Trank zu stärken, mit Kleidungestücken zu versehen, thnen Obdach zu verschaffen oder den Weg zu etwa vorhandenen Ver- wandten und Bekannten zu weiten, zu raten, zu helfen, zu trösten. Acht Helferinnen zu gleicher Zeit am Bahnhof genügten zu Zeiten kaum. Aber die armen, von Haus und Hof geflüchteten, in der großen Stadt völlig fremden Menschen waren daukbar für jede Freundlichkeit. Auch bet der Verpflegung einberufener Mann})chaften und der Erquikung und v der cintirefenden verwundeten Krieger beteiligt fih die Bahnhofswission. Große Sorge macht dem Verein die zurz-it in Beclin herr\{ch:nde Arbeitslosigkeit, unter der namentliÞ auch die jungen Märchen zu leiden haben, und mehr noch als sonst möchte er darum vor unbedachtem Zuzug zur Großfiadt warnen. Wer irgendwie auf dem Lande cine Arbeit sinden kann, der bleibe daheim, er würde in Berlin nur das Hecr der Arbeitalosen vermehren und wahr|cheinlich selbst bald in Not geraten. Jn ähnliher Weise wie der genannte Verein be- tätigen fih und erteilen Auskunft die KatholisGe Bahnhofsmission, Berlin W., Martin Lutherstraße 93 (Frau Sanitätsrat Köllen), und der Verein zur Fürsorge für die männlihe Jugend, Berlin C., Sophtensirzße 19.

erkannt. entfaltet.

Der in medizinishen Kreisen wohlbekannte \{chwedische D Dr. Ekgren hat, wie „W. T. B.* mitteilt, über seine Beob- Ee an deutschen Verwundeten folgenden Bericht erstattet :

Zurü@ckaekommen von einer mit amtliher Erlaubnis unter- nommenen kurzen Reise, die mich von Berlin aus auch nach Frank- furt a. M. und der Festung Mainz geführt hat, um in Deutschland einige Lazareite zum Studium der Verwundungen zu besuchen, halte ich cs für unabweisbare Pflicht, zu berihten, daß ich sowohl in den Krankenhäusern Frankfurts wie in dem Festungsgarnifonlazarett zu Mainz verwundete teutshe Soldaten gesehen und untersucht habe, deren Verleßungen derartig {wer waren und deren Wunden (mit kleiner sowohl Ennshuß- wie AussMGußöffnung und einer gewaltigen explosfionsähnlihen Zersiörung im Innern des Wundkanals selbft) einen fo eigenartigen Charakter trugen, daß man mit einer an Stcherheit grenzenden Wahrscheinlichkeit annehmen kann, es seten in biesen Fällen stumpf gemachte und sogar aus- Ie Projektile oder sogenannte Dum-Dum- Deschosse vyöôlkerrecht#widrig verwendet worden. Auf welche EGritfernung die Schüsse abgefeuert worden sind, sptelt ja erfahrungsgemäß eine große Rolle, auch ist die Frage von Querschüssen ja von einem gewissen Gewit, doch dürfte sie in den oben genannten Fällen kaum von größerer Bedeutung sein. Das mir in. einem Falle (S\ädtisches Krankenhaus Sachsenhausen) gezeigte Nörtgenbild legt au, meiner Ansicht na, füc die deutliche Ein- wirkung einer im Inrern der Wunde stattgefundenen Explosion be- redtes Zeugnis ab. Außerdem sei erwähnt, daß eine Neihe von ver- wundeten deutshen Soldaten mtr bei derselben Gelegenheit offen und freiwillig erklärten, fle kätten auf den französishen und belgischen Schlachifeldern, bet gefallenen Feinden und auch) sonst, Dum-Dum- Ge!chosse vorgefunden; ja en beim nächtlihen Sturmangriff bei Vitry shwer verwundeter Landwehrmann gibt sogar mit Bestimmtheit an, bei Montmé?ry eine ganze Kiste voll von im allgemeinen tin ver- \chnürten, franzöfish gefiempelten Paketen verpackten Patronen mit Dum-' um. Géschosscn gesehen zu haben. Er will auch eine Hand voll davon mitgenommen und in seinen Tornister gesteckt haben, dieser ift ihm aber im Kampfgetümmel verloren gegangen. Seine eigene Verwundung stammt augensckeinlich von einem Dum - Dum- Geschoß her. In meinem Besiy is au gegenwärtig ein mir von einein avderen Verwundeten gescenktes kleines Dum- Dum-Geshoß, das von thm am 9. September bei Witry aus dem ihm auffallend großen Nevolver eines gefallenen französisden Offiziers Herausgeholt wurde. Dieses Geschoß zetgt die gewöhnlihsie Form von Dum-Dum-Geschossen, ist etwa 4 ecm

Theater.

Königliche Bchauspiele. Mittwoch: Opernhaus. 128. Abonnementsyorstellung. Auftrelien der Königlichen Kammer- fängerin Fräulein Frieda Hempel. Zum 150. Male: WVioletta. (La Traviata.) Oper in vier Akten von Giuseppe Verdi. Text von Piave. Musikaliscke Lettung: Herr Kapellmeister von Strauß. Negie: Herr Oberregisseur Droefcher. (Alfred Germont: Herr Carl Günther vom Stadttheater in Hamburg als Gast.) Anfang d) Ußr.

Donnerstag: Opernhaus. 180. Karten- reservesaß. (170. Schausptelabonnements- vorstellung.) Der deutsche König. Schauspiel in fünf Akten von Ernst von Wildenbruch, Anfang 7# Uhr.

Prolog. Sonnabend :

Walleusteins Lager.

Mittwoch, Magdalene.

reitag: Gespenster.

braust ein Ruf.

Dentsches Theater. (Direktion: Mar Reinhardt.) Mittwoch, Abends 8 Uhr: Minna vou VBaruhel;n.

Prinz Friedrich vou

o&, etwa 14 cm im Durchmesser, vorn an ter Sp!he kn eine breite fon etwa i Zentimeter quer abgestumpst und fkrater-

hnlich bis zu einer Tiefe von etwa 1 cm ausgehöhlt, ist wit Aus- nahme der Spiye von einer Nickelkapsel umge und trägt unten an der Basis die gestempelten Buchstaben „T. E.*, wahrschein- lich die Fabrikmarke, denn sie tst sicher Fabrik- und keine Handarbeit. Den leßtgenannten Typus mit einer wahrsceinlich mit dem Tafschenmesser gemachten Ae habe ich auch ge- schen. Von Verstümmlungen war ih nicht selbst in der Lage, welche zu beobahten, es wurde aber mir von einer Rethe von Verwundeten erzählt, fie wüßten Fälle von wahriheinllch mit einem Messer oder mit dem Bajonett autgestohenen Augen und, in einem von mir genau aufgezeihneten Falle, sogar abgeichnittenen äußeren Genitalien. Diese Wahrnehmung wurde bei Neuf. Châleau in Belgien gemacht. Es muß noch besonders hervorgehoben werden, daß alle diese braven Soldaten aus den vershiedenslen Gegenden Deutschlants von einer geradezu bestrickenden Glaubwürdig- eit und biederen unerschütterlihen Ehrlihkeit waren, die Luf mich einen vorzüglichen Eindruck zu mach-n nit verfehlt hat, obgleih ich dur einen über sechzehnjährigen früheren Auf- enthalt in Berlin das geistig und moralish hohstebende deutsche Volk kennen gelernt habe. Sämtliche Soldaten haben fih auch von selbst dargeboten, falls nôtig, ihre Angaben durch den Eid zu erhärten.

Die Namen der von mir hier kurz angegebenen Verwundeten, die Nummer ihres Regiments und die Kompagnie habe ih mir genau aufgezetchnet, und ih werde mir später nach meiner baldigen Heimkehr aad Stockholm erlauben, sie niht nur in der Fachpresse, sondern auch in etner dortigen Zeitung „Aftonbladet* mit näheren Angaben zu veröffentlichen.

In der „Urania“ wird die Neihe der, vaterländischen Vorträge, die mit den Vorträgen von Professor Eucken glanzvoll eingeleitet wurde, mit nachstehenden Borträgen fortgeseßt werden : inorgen, Mittwo@, Generalleutnant Imhoff: „Politishe und mili- tärische Betrachtungen über den Krieg 1914“ ; Mittwoch, den 30. Sep- tember, Dr. Johannes MüPer : - „Der Krieg als S@&icksal und Er- lebnis* ; Freitag, den 2, Oktober, Geheimer Regterungsrat, Brblesior Dr. Noethe: „Vom Tode fürs Vaterland“; Montag, den 5. Oktober, Geheimer Regierungérat, Professor Dr. Kaufmann, Breelau: „Nufß- land und England, der tiefere Grund ihres Angriffs und eine not- wendige Folge für ihre Zukunft“. Weitere Vorträge haben die

erren Geheimer Regierungsrat, Prefessor Dr. Lampreht-Leipzig und

r, Traub-Dortmund zugesagt. Die Hälfte der Einnahmen aus diesen Vorträgen findet für das Note Kreuz und für ver- schiedene Kriegsunterstüzungen Verwendung.

Cöôln, 21. September. (W. T. B.) Heuie morgen gegen 5 Ubr 10 Minuten fubr ein von Worringen kowmender Güterzug infolge Ueberfahrens des auf „Halt“ stehenden Einfahrtssignals auf einen Güterzug von Bahnbof Longerih auf. n Schaffner wurde \{chwer, ein Schaffner leiht verlegt eine Anzahl Wagen sind entgleist. Die Hauptgleise der Strecke Cóln—Neuß sind voraut:sihtlich bis 12 Uhr ge\rerrt. Der Personen- verkehr wird dur Pendelbetrieb aufrechterhalten.

(Fortseßung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

p ——

in

Name der Beobachtungs- station

2 Stunden mm Stufenwexten ®)

Paris Blisfingen Helder

Bods Christiansund Skudenes Vards Skagen Hanstholm Kopenhagen Stockholm Hernösand Haparanda Wisby Karlstad Archangel Petereburg MNiga Wilna Gorfi Warschau Kiew Wien Regen Prag bededt Nom Florenz wolkig Cagliari wolkenl. Thorshavn 2A Seydisfjord

Nügenwalder- münde

Hammerhus Lerwidck Portland Bill Biarritz Glermont Perpignan Nizza

Zürich

Genf

wolkig heiter bedeckt heiter halbbed. . |wolfenl. wolkig wolfenl. wolfenl. wolkenl. wolkenl. wolkenk. bededckt

T T

| [total]

Schauer meist bewölf

n

eser H Ieos-lo|olSlsjslo] | |S|elS|+lo|

N

wolfenlk.

ziemli heiter beiter ——_

767,5 [D 766,9 S

Lugano 761,6 NO Säntis 563,5 ¡NO Helfingfors

wolkig 2|bedeckt wolkenl. Schnee

H

Wetterberiht vom 22. September 1914, Vorm. 9} Uhr

Witterungs- verlau der leßten 24 Stunden

Lide riitung, Winde Wetter

stärke

Name der Beobachtungs- siation

ftand in

24 Stunden mm Stufenwerten *)

eee in Gelfius Niederschlag in

niveau u.

SÖ@were in 45® Breite

[Baro

meist bewölkt vorwtegend heiter Schauer ziemli beiter Schauer Schauer Schauer Nachm. Niederschk. meist bewölkt Nachm. Niederschl. Nachts Nieders. Nachm. Niederschl. Nachm. Niederschl. Schauer meist bewölkt )_ Nachts Niederschl. Vorm. Niedersch{l. ziemlich heiter

Gorlfum __|_76 Keitum

Hamburg Swinemünde _ Neufahrwafser| 7 Memel Aachen Hannover Berlin Dresden Breslau ) bededckt Bromberg Windst. |wolkenl. Mey O 2\woltig Frankfurt, V. Windît. [Nebel Karlsruhe, B. WSW 2[bedeckt PVünchen 3 NW_ 4sdedeckt Zugsptue 9 |NW 5|Schnee Wilhelmshav.| 2 |WSW 1|Vunst Kiel __/_767,6 [Windist. \wolken!l. Wustrow, M | 766,8 NW 2 volfenl.| 13 Kömgsberg WNW 1 heiter J] Caffel | Magdeburg | 76 halb bed GrünbergSchl hetter Mülhaufen,E. Friedrich8haf. bedeckt Bamberg

3,2 ¡NND 2\wolktg NO 2halbbed, NW 2wolkenl. WSW 1 heiter o [Windft. \wolkenl. wolkig bedeckt heiter wolfenl. bedeckt

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Nachm. Nieder)]ch!i. Nachm. Niederschl

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Donnerstag: Zopf und Schwert. Freitag: Zum ersten Male: Szenuischer Wallensteins Lager. Szeuischer

Kammerspiele. Abends 8 Uhr:

Donnerstag: Jedecrmaun.

onnabend: Torquato Tasso.

Komödienhaus. Mittwoch, Abends 8 Uhr: Es braust ein Ruf. Volksstück aus den Mobilmachungstagen 1914 in drei Akten von Hans Gaus.

Donnerstaa und folgende Tage:

Schillertheater. 0. (Wallner- theater.) Mittwoch, Abends 8 Uhr:

Schauspiel in fünf Akten von Heinrich von Kleist. a Donnerstag: Zum ersten Male: Kleiner rieg. Freitag: Zopf und Schwert.

S ena, Mittwoch, Abends 8 Uhr: Fröschweilere Schausviel in vier Aufzügen von Hans von Wentzel und Ferd. Nunkel. Donnerstag: Die Sermannsëschlacht. Freitag: Grüne Ostecn.

Prolog.

Maria

Halm.

Donnerstag und Sonnabend: Felovprediger. Freitag: Der Waffenschmied.

Lufispielhans. (Friedristraße 236.)

Mittwoch, Abends 8t Uhr: Graf Pepi. Lustspiel in drei Akten aus dem Jahre 1866 von Robert Saudek und Alfred

s und folgende Tage: Graf

Kuopio e Moskau Brindisi Triest 760,3 Krakau 764,5 Lemberg Hermannstadt bedeckt Belgrad Scrb.

Neykjayik

(5Uhr Abends) Budapest Horta _— __

Gorulla f 2 E

®) Aenderung des Barometers (Barometertendenz) von 65 bis 8 Uhr Morgens na@ Be Skala: 0=0,0 bis 0,4 mm; 1=0,5 bis 14 mm; 2= 1,5 bis 2,4

halb bed. Negen Rebel

757,0

Nachm. Nieders{[l.

ziemlich heiter

anhalt. Niederschl.

(Lezina)

2,5 bis 8,4 mm; 4 = 83,5 bis 4,4 mm; 5 = 4,565 bis 5,4 mm; 6 = ‘5,6 bid 9,4 mm; 7 = 6,5 bis 74 mm; 8 = 7,5 bis 84 mm 9 = nigt beobahtet. Bei negativen Werten der Barometertendenz (Minu3zeichen) gilt dieselbe Chifsreskala. Die Wetterlage ist wenig verändert, der Luftdruck meist ho, er übershreitet 770 mm über Großbritannien ; flache Tiefdruckgebiete be- finden fih abziehend über Nordrußland und südostwärts \chreitend über dem Nordmeer. In Deutschland ist das Weiter bei leihten nördlichen Winden ziemlich kühl und vorwiegend heiter oder neblig; im Osten und Süden fanden verbreitete, im Nordwesten vereinzelte Regen- fälle, in Nordschle9wig \trihweise Gewitter statt.

Deutsche Seewarte.

f Mitteilungen des Königlichen Aöronautischen Observatoriums,

veröffentliht vom Berliner Wetterbureau.

Drachenaufstieg vom 21. September 1914, 7—8 Uhr Vormittags:

Station Seehöhbe . « « « «| 122 m | 500m |1000m | 1500 m | 1900 1o|

Temperatur (C G 9,7 72 34 |—02 | —2,1 Nel. Fhtgk. (0/0 98 80 97 89 85 Wind-Richtung . | WNW| X N N N e Geschw. mps. 3 3 4 4 5

__Hiwmel größtenteils bewölkt, untere Wolkengrenze bei 340 m Höhe. Zwischen 270 und 460 m Höhe überall 7,8 Gr.

__ Schönau, Kaßbah). Eine Tochter: Der Fr. Oberleutnant Marga Freifr. von Cramm, geb. von Bhern (Haunover). Der Fr. Henni von Knobelsdorff- Brenkenhoff, geb. von der Marwiß (Schmel!zdorf bei Piepenburg i. P.)

Gestorben: Hr. Generalleutnant z, D.

ans von Wrohhem (Danzig). Fr. 6 on Krause, geb. Brämer (Buch- wald).

Der

Verantwortlicher Redakteur:

Theater an der Weidendamnter

Brüche. Mittwoh, Abends 8 Uhr; Anfang gut Alles gut! Donnerstag und folgende Tage: Anfaug Hrn.

Es | gut Alles gut!

E i Geboren: Deutsches Opernhaus. (Char- lottenburg, Vistnarck - Straße 34—37,

Direktion: Georg Hartmann.) Mittwoch, Abends 8 Uhr: Fidelio.

yon

Somburg.

Familiennachrichten.

Verlobt: Frl. Doroihea von Boehn mit 2 Hauptmann Hans von (Zehlendorf a. Wannseebahn).

Etn Sohn: Der [leutnant Sophie-Charloite Gräfin Finck inckenstein ( Dresden-A.). Der Fr. Leutnant Katharina von Tschi:shky und Boegendo:ff, geb. von Uechtrigz Steinkirch (z. Zt, MReichwaldau bet

DirektorDr. Tyr ol inCharlottenburg. Verlag der Expedition (J. V.: Koye) in Berlin.

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagsanstalt, Berlin, Wilhelmstraße 32.

Fünf Beilagen sowie die 36, und 27, Ausgabe dex

Deutschen Verlusilisten,

und die Juhaltsangabe Nr. 37 zu Ne. 5 des öffentlichen Uuzeigers.

Mayer Fr. Ober-

und

|

Î heim Aufmarsch des Heeres als au

für die . schnellsten

Erste Beilage

zum Deutschen Reichsanzeiger und Königlih Preußishen Staatsanzeiger.

223.

oa

Verkehrswesen.

Frankreichs Eisenbahnen 1870 und jegt. Zwischen dem französischen und dem deutschen Eisenbahnney bestehen große Unter- sciede nach Dichte, Verteilung und Verwaltung. In Frankreich wird die Verwaltung fast aus\chließlich von 6 Privatgesellschaften auégeübt, nämli denen des Nordens, des Ostens, des Westens Und des Südens, außerdem der von Orleans und der sogenannten PLM (Paris, Lyon, Marseille). Der Staat hat erst seit dem Jahre 1909 einen Teil des westlichen Eisenbahnneßes übernommen. Gemäß der Normachtstellung, die in Frankrei die Hauptstadt über alle anderen Städte besißt, ist auch die Verteilung der wichtigsten Eisfenbahn- linien fast ganz darauf zugescnitten, eine Verbindung der Landes- teile mit Paris herbeizuführen. Es ist bezeichnend, daß die wenigen Hauptstrecken, die Paris nicht berühren, den eigenen Namen von Um- ehungsbahnen erhalten baben. Von ihnen dient die Linie von Calais nach Belfort zum großen Teil dem Verkehr von England her nah der Schweiz und Italien. Nach seiner Ausdehnung ist das französische Eisenbahnneß gegenwärtig dem deutschen erheblich unterlegen. Die Ginge der Eisenbahnlinien beträgt in Frankrei 41 000 gegen 61 000. km in Deutschland, wozu drüben noch 10 000, hüben über 13 000 km Lokalbahnen -kommen. Noch gewaltiger sind die Unterschiede im Betrieb, denn man kann wohl sagen, daß dieser in Deutschland das Doppelte bis Dreifache leistet. ah den leßten Ziffern hatten die französishen Eisenbahnen eine Einnahme von 1460, die deutschen eine solhe von 3494 Millionen Mark und der Ueberschuß betrug dort 600, bier 1134 Millionen Mark. Jn Frankreich wurden 510, in Deutshland 1780 Millionen Fahrgäste befördert ‘und an Gütern stellte sich das Uebergewicht Deutschlands sogar auf 623 gegen 173 Millionen Tonnen. Das französishe Eisenbahnwesen hat sih demnah mit Rü@sicht auf seine Bedeutung für den Massenverkehr niht entfernt in demselben Grade entwidelt wie das deutsche. 1870 waren die Unterschiede sehr gering oder fielen vielmehr überhaupt noch nicht zu gunsten der deut|chen Seite in die Wagschale. Dennoch vollbrahten im legten Krieg die französishen Cisenbahnen \owohl ch bei feinem Nüclzug nach den großen Schlachten im August und September / 1870 hervorragende Leistungen, die umsomehr anzuerkennen waren, als die Heeres[eitung {were Versiöße beging und durh \{chwankende Befehle und Gegen- befehle etne dauernde Unsicherheit herbeiführte. Die deutshen Gisen- bahnen bewäbrten sh freilich auch damals {on sehr gut, sodaß der preußische Handelsmtnister thnen etn besonderes Lob und einen Anteil

} am Sieg und Ruhm des Vaterlandes zubilligte. Ueber eine Eisen-

hahntruppe verfügte das deutshe Heer damals ncch nicht. Das erste Eisenbahnbataillon. aber wurde noch vor Beendigung des Krieges am 19. Ma! 1981 gegründet. Diese Neuschaffung war eine unmittelbare Folge der Kriegserfahrungen, da auf dem eroberten französishen Boden Cisenbabnstrecken in einer Gesamtlänge von 4000 km hatten wieder- hergestellt werden müssen. Der Ausbau des französischen Eisenbahn- neues ist seit 1870 fselbstverständlih gleichfalls sehr vorgeschritten. Bor allem muß man bedenken, daß damals die \hnellsten Züge auf größeren Strecken eine durch\{chnittlihe Geshwindigkeit von 40 km he überschritten, was freilich auch mit der Notwendigkeit häufigen nhaltens zusammenhing. Die Nordbahn verfügte damals über Eil- ige nur auf den Strecken zwischen Parts einerseils und Lille (Brüssel) und Calais anberericits; Zum westlichen Neß ge- hörten die SUAE nah Le Havre, Cherburg und Brest, jedo konúten die beiden leßten Linien den Rang einer Schnellzug- verbindung nur bis Caen und Rennes beanspruhen. Pan fuhr von Paris nach Calais 5}, nach Le Havre fast 5, nach Cher- bourg 8+ und nach Rennes 8 Stunden. Die Strecke von Paris nah Bordeaux, die Hauptlinié des Orleansnetes, hatte mindestens 114 Stunden Fahrzeit. Die Linie von Paris nach Toulouse über Lmoges- war nur zum kleinen Teil ausgebaut, sodaß man zur Zurück- legung der ganzen Entfernung etwa 18 Stunden brauchte. Der Hâupt- stamm des Ostneßes war dite Linie von Paris nah Straßburg, die später in Avricourt endete. Das Ney der Südbahn hatte nur etne Sthnellzuglinie von Bordeaux nah Cette, die aber nicht einmal 40 km stündlihe Geschwtndigkeit erreichte und 11 Stunden Züge brauchte. Der Schnellzug von Paris nach Marseille, der {hon unter dem Kaiserreih ge- hafen wurde, ging nah dem Kriege wieder ein. Man benötigte auf dem shnellsten Wege 20, mit billigeren Zügen 24 Stunden, um von Paris nach dem Wêittelmeerhafen zu gelangen. Nah dem Krieg meldete si{ch auch in Frankreich der Drang zu einer Entwicklung der Eisenbahnen mit solcher Stärke, daß beinahe das ganze System gesprengt worden wäre. Der Plan, das english-amerikanische System eines unbeschränkten Wettbewerbs zwischen den Etsenbahn- gelellshaften zuzulassen, batte viele Anhänger. JInébesondere be- stand die Absicht, der Nordbahngesellshaft und der PLM durch eine neue Unie von Calais über Paris und Lyon nach MVêarseille Wettbewerb zu machen. Der Verlauf der neuen Linten solite sih faft "ivie an die bestehenden Strecken anlhnen, nur mit Vermeidung von ijon. Dijon ist heute mit Ausnahme von Paris der wichtigste Cisenbahnknotenpunkt Frankreichs, da fih hier sowohl die Linien von Paris nach Neuchatel und Genf wie die Hauptlinien von Spanien über Nimes nach Parts treffen. Ein zweiter bedeutender Knoten liegt in Moulins, besonders für die Bahnen von Nimes über Cler- mont und von Lyon. An der belgishèzn Grenze ist das jeyt eroberte Maubeuge der Schnittpunkt für die Bahnen von Brüssel und Lüttich, Im nordöstlichen Frankreih hat sh Le Mans zu einem Brennpunkt entwickelt, wo fich die Bahnen von Paris nah Nantes und von der Loire nach der Normandie und der Bretagne kreuzen. Am dichtesten ist das Eisenbahnney im nordöst- lihen Frankrei, wo die belgische Grenze von mehr als 20 Linien überschritten wtrd, während nah Deutschland nur sechs8 Shhlénenwege fühien, Die U-berlegenhett Deutschlands gegen Frankreih im Po t - betrieb ftellt fich übrigens auch auf fast das Dreifache, während sie hier (ged rnpte und im Fernsprechbetrieb niht ganz fo erhebli ist.

Handel und Gewerbe.

im Reichsamt des Innern „Nachrichten für andel, und Landwirtschaft“.)

Großbritannien.

Maßnahmen gegen den deutschen Handel, In einer Sonderversammlung des „Board of Trade Advisory Committee on Commercial Intelligency“ wurde dem Komitee ein Bericht vorgelegt über die jegt von dem Board of Trade ergriffenen Maß- nahmen, die britisWen Kaufleute und Fabritanten in ihren Be- mühungen zu unterstügen, denjenigen Anteil am Handel in den folonialen und neutraien Märkten an sich zu ziehen, der bisher in den Händen ihrer deutihen und österreihish ungarischen Mit- bewerber gewesen ist. Ea wurde berichtet, daß von dem „Commercial Intelligence Branch“ Mitteilungen über 18 Warenklassen für eine droße Anzahl daran beteiligter britischer Firmen für Handesskammern Und die Presse vorbereitet und ausgegeben worden feten. Etne aroße Zahl Mitteilungen über andere Handelszweige sind weiter in Vor-

retlung. Abdrücke aller Mitteilungen können auf Antrag von

zusammen-

(Au s Md Industrie

gestellten

find oder an einem Tage vor dem Beginne de

Berlin, Dienstag, den 22. September

1914.

getroffen worden seien, von den Handelsagenturen und Konsulats- beamten in den verschiedenen Besißungen und anderen wichtigen Veberseemärkten über die dortige kommerzielle und finanzielle Lage sowie über die Wahrscheinlichkeit regelmäßig eingehender Zablungen ständig Nachricht zu erhalten. Eine Zusammenstellung der Berichte joll von Zeit zu Zeit veröffentlicht werden. Große Anstrengungen werden von britischen Fabrikanten und Kaufleuten gemacht, um den Handel an sich zu reißen, den Deutschland infolge des Krieges zu ver- lieren im Begriffe steht. Ein Unterkfomitee der Londoner Handels- kammer trat vorige Woche zusammen, um die Sache zu beraten. Die Verhandlungen waren geheim; es versteht \sich indes, daß die all- gemeinen Nichtlinien über die zu ergreitenden Maßnahmen ausführlich be\prochen wurden. Es wurde hingewiesen auf eine Anzahl von wert- vollen Nachrichten und nüßlihen Winken, die aus allen Teilen des Vereinigten Königreichs eingelaufen sind; auch die Aussichten des starken Wettbewerbes Japans und der Vereinigten Staaten von Amerika um den deutshen Handel wurden besprohen. In der Nach- mitiagssizung wurde von dem „Financial Adyisory Committee“ die Haltung der Banken zu der Frage besprochen. (Nach The Grocer.)

Großbritannien.

Moratorium. Eine Königliche Verordnung vom 2. August 1914, betreffend die Bewilligung etnes Auf- \{chubs für die Einlösung gewisser Wechsel, bestimmt folgendes :

Wenn bet der Vorzeigung eines vor dem Beginn des 4. August 1914 afzeptierten Wechsels ausgenommen sind Schecks oder Sicht- wechsel der Akzeptant den Wechsel dur eine Erklärung auf der Norderseite in der hierunter angegebenen Form wiederakzeptiert, fo soll dieser Wechsel für alle ZwedLe, einshließlich der Haftbarketit des Ausstellers oder Indossanten oder eines anderen Wechselverbundenen, einen Kalendermonat nach dem Tage setner ursprünglihen Fällig- keit anstatt am Tage seiner ursprünglichen Fälligkeit fällig und zahlbar sein und fo angesehen werden, als wäre er ein Wechsel über die ursprünglihe Summe, vermehrt um den Betrag threr Zinfen für die Zeit vom Tage der Wiederannahme bis zum neuen Ein- lôsungstage zum Zinéfuß der Bank von England am Tage der Wiederannahme des Wechsels. /

Form der Wiederannahmeerklärung. Wiederakzeptiert gemäß Verordnung für Pfund Sterling (hier ist die vermehrte Summe einzurücken).

Unte E N a O es ulte

Eine Königliche Verordnung vom 6. August 1914 lautet wie folgt:

Von den nahflehenden Ausnahmen abgesehen, sollen alle Be- träge, die auf Grund eines vor dem Beginne des 4. August 1914 aus- gestellten Wechsels (Scheck oder Sichtwechsel) oder auf Grund eines

vor diesem Zeitpunkt ausgestellten Handel8yapiers (kein Wesel)

vor dem Datum dieser Verordnung fällig zahlbar geworden ) 4. September 1914 fällig und zahlbar werden, einen Kal-ndermonat nach bem Tage, an dem die Summe fällig oder zahlbar wurde, oder am 4. September 1914, weles auch immer das spätere Datum sein mag, anstatt an dem Tage, an dem der Betrag ursprünglich fällig wurde, fällig und zahlbar sein; aber fo gestundete Beträge sollen, wenn sie niht ander- weit Zinsen tragen, und wenn eine besondere Au|forderung zur Zahlung ergangen ist und die Zahlung verweigert wird, bis zur er- folgten Entrichtung vom 4. August 1914 ab verzinst werden, «fern fie vor diesem Taae fällig und zahlbar werden, und von dèm Tage ab, an dem sie fällig und zahlbar werden, sofern sie an oder nah diesem Tage fällig und zablbar werden, und zwar zum Zinsfuß der Bank von England am 7. August 1914. Fedch joll keine Bestimmung dieser Verordnung Zahlungen verhindern, die vor Uklauf desjenigen Monats geleistet werden, für den Aufs{hub bewilligt ist.

Diese Verordnung findet keine Anwendung auf die Zahlung bezw. Einlösung 1) von Löhnen oder Gehalt; 2) etner Verbindlichkeit, dte, als sie etngegangen wurde, den Betrag von 5 Pfund Sterling nicht überstieg; 3) von Abgaben oder Steuern; 4) Schiffsfrachtgebühren ; 5) einer Schuld seitens einer außerhalb der britischen Inseln wohnenden Person, oder s\eitens Firmen, Gesellshaften oder Unter- nebmen, deren Hauptgeschäftêpläße sich außerhalb der britischen Fnjeln befinden, sofern es sich niht um eine Schuld handelt, die auf den britishen Inseln von Personen, Firmen, Gesellschaften oder Unternehmen gemacht worden it, die dort eine Geshäfts- oder Zwetg- geshäfténiederlassnng haben; 6) von Dividenden oder Zinsen von Kapitalien, Fonds oder Sicherheiten (mit Ausnahme von Hypotheken oder ererbten Sicherheiten), in denen Bevollmächttate oder Kuratoren auf Grund des § 1 des Bevollmächtigtenaetepes (Trustee Act), 1893, oder eines anderen derzeit in Kraft stchenden Geseyes Gelder anlegen dürfen; 7) einer Verbindlichkeit etuer Notenbank in Ansehung von Banknoten, die von dieser Bank auagaegeben find; 8) eines Betrags, der von oder im Namen Seiner Majestät oder von einem Reg'erungsdepartement oder im Namen etnes solchen zu leisten ist, einshließlih der Zahluna von Alterépensionen ; 9) eines Betrags, der von einer Person oder Gesellswaft gemäß dem Landesversicherungs-

esch (National Insurance Act), 1911, oder einem Gesetz, das diejes Gele abändert, zu leisten ist (gleichviel ob tin Form von Beiträgen, MWohltaten oder andertwie); 10) eines Betrags gemäß dem Arbeiter- entshädigungägeseße (Workmen's Compensation Act), 1906, oder einem Geseye, das die'es abände1it; 11) eines Betrags aus Anlaß der Zurücnahme einer Etnzahlung durch einen Sparer het einer Sparkasse.

Keine Bestimmung dieser Verordnung foll fih auf Wechsel er- strecken, auf die Un1ere Verordnung vom 2 August 1914, betreffend die Bewilligung eines Aufschubs für die Einlösung gewisser Wechsel, Anwendung findet.

Eine Köntgliche Verordnung vom 12. August bestimmt olgendes : tp Ungeachtet der in der Verordnung vom 6. August 1914, ‘betreffend den Aufschub von Zahlungen, enthaltenen Bestitnmungen soll diese Nerordnung Anwendung finden und sets so angesehen werden, als fei fie angewendet worden: a. auf etnen Wechsel, dér nicht gemäß Unserer Verordnung vom 2. August 1914 wtederakzepttert worden ist, wie sie Anwendung findet auf einen Wechsel, der ein Scheck oder Schichtwechsel ist, es sei denn, daß der Afzeptant bei der Vorzeigung des Wechsels seine Wiederannahme ausdrücki1h abgelehnt hat, mit der Maßgabe, daß in Ansehung des Zinsfußes das Datum der Vorzeigung dès Wechsels an Stelle des 7. August 1914 zu seßen ist; und b. auch auf Schuld- zahlungen einer Bank, deren Hauptgeschäftsplaß #ich in einem Teile der Länder Seiner Majestät oder in einem britischen Schuygebiete befindet, wenn auh die Schuld niht auf den britishen Inseln gemacht wurde und die Bank keine Geschäfts- oder Zwetggeschäfts- niederlassung auf den Britischen Inseln hatte.

oder auf Grund etnes vor diesem Zeitpunkt 46 abldar Veitrags

Schweden. EinschGränkung des Ausfuhrverbots. Nah einer Be-

tho Board of Trade erlangt werden. Œ8 wurde ferner berichtet, baß

britishen Firmen bei dem Commercial wurde j ne Branch of bon dem Board of Trade und dem Autwärtigen Amte Vorkehrungen

fanntmaGung der \{chwedischen MNegierung ist das Ausfuhrverbol, soweit es Rindvieh, Schafe, Schweine, Geflügel und

nicht genannte lebende Tiere, Fleisch und Jagdgewehré betrifft, aufgehoben worden. (Nach einem Bericht der Kaiserlichen Gesandtschaft in Stockholm.)

Aenderung der Margarinegeseßgebung, Nach. einer Verordnung vom 18. August 1914, die am 23 August 1914 in Kraft aetreten ift, kann bei der Herstellung von Margarine und Margartne- fäse an Stelle von Sesamöl auch unmittelbar vor dem Buttern Kartoffelstärke zugesezt werden. Dieser Zusaß soll mindestens !/; v. H. der zur Herstellung verwendeten Fette oder pflanzlihen Dele betragen.

(Svensk Författningssamling.)

Ftalien.

Weiteres Ausfuhrverbot. Eine Königlihe Verordnung vom 6. August 1914 bestimmt unter Bezugnahme auf die Königliche Werordnung Nr. 758 vom 1. August 1914 folgendes:

Artikel 1. Den in der Königlihen Verordnung vom 1. August 1914 genannten Waren, deren Ausfuhr verboten ist, werden folgende Waren hinzugefügt: Rohe Häute, Schafvieh, getrocknete Gemüse, Nahrungsmittelpasten, Hartkäse, Feldbahnen, Goldbarren und Geld.

Artikel 2. Die Beförderung der nach der Verordnung vom 1. August 1914 und nah Artikel 1 dieser Verordnung füc die Aus- fuhr verbotenen Waren im Küstenverkehr unterliegt den von dem Finanzminister zu erlassenden Vorschriften zur Sicherstellung der Wiedereinfuhr der genannten Waren innerhalb der von der Zollstelle des Abgangshafens festgeseßten Frist.

Waren, für welhe der Nachweis der Wiederetnfuhr in das Köntg- rei in der vorgeschriebenen Weise nicht beigebraht ist, werden als verbotswidrig ausgeführt angesehen.

Artikel 5. Diese Verordnung tritt am Tage nah ihrer Kund- machung in der Gazetta Ufficiale in Kraft usw. (Gazetta Ufficiale vom 7. August 1914.)

Spanien.

Weiteres Ausfuhrverbot. Durch Königlihe Verordnung vom 6. August 1914 ift die Ausfuhr von frishem und gesalzenem Fleish aller Art und von lebendem und totem Geflügel verboten.

(Gaceta de Madrid Nr. 219 vom 7. August 1914.)

Niederlande.

Ausfuhrverbote. Durch Königliche Verordnung vom 3 Sep- tember 1914 ist das unterm 18 August 1914 (Staatsblad Nr. 416) zettweilis aufgehebene Ausfuhrverbot für Rohbaumwolle und Baummwollengarne" wieder in Kraft geseßt worden. (Neder- landsche Staatscourant.)

Durch eine im Staatsblad Nr. 369 A kundgemachte Königliche Verordnung vom 3. August 1914 ist die Ausfuhr von Nets vom 3. September d. F. ab verboten worden. (Nach einem Bericht des Kaiserlichen Genetalkonsulals in Amsterdam.)

Aufhebung von Ausfuhrverboten. Das Ausfuhrverbot für Chinarinde und Erzeugnisse daraus sowie für Kokain ist aufgehoben. (Meldung des Kaiserlihen Konsulats tin Rotterdam.)

Konkurse im Auslande. Rumänien.

Anmeldung

Name des Falliten Sorte bis

S@luß der Verifizierung am

Handelsgericht

Const Jonescu, | 4./17. Sept. | 9./22. Sept. Comuna, 1914 1914 Tärtäresti (Jud. Ilfov)| DräghiciC Bälan,| 4./17 Sept. | 9./22 Sept. Com., Täncäbestt. 1914 1914

Ilfov (Bukarest)

Wagengestellung für Kohle, Koks und Briketts am 21. September 1914. Ruhrrevier Oberschlesishes Revier Anzahl der Wagen 21 791 5 519 3 608 _—_—

G «0A Nicht gestellt .

Nah dem Jahresberiht der Handelskammer zu Han- nover für das Jahr 1913 (Teil 11) standen von den im Handels- kammerbezirke belegenen 22 Kalisfalzbergwerken 13 in Förderung; es wurden gewonnen 57 391 t Steinsalze, 353 973 & carnallitishe Kali- \alze und 1037 028 t Kainit Hartsalz und Sylvtnit. Auf sämtlichen Kalisalzbergwerken betrug die Zahl der beschäftigten Personen 4039. Ferner wurden 25 Erdölbohrbetriebe ausgebeutet; gewonnen wurden 70664 t mit einem Gesamtwerte von 5461 787 F, das sind gegen das Vorjahr mit 86812 t und 6525532 4 weniger 16 148 t bezw. 1 063 745 Æ. Sämtliche Bohrbetriebe beschäftigten 975 Personen.

Der Walzdrahbhtverband wird laut Meldung des „W. T. B.* zum 31. Oktober aufgelöst.

Berlin, 22. September. Produktenmarkt. Die amtlih er- mittelten Preise waren (für 1000 kg) in Mark: Weizen, in- [ländischer 244,00—247,00 ab Bahn. Fest.

oggen, inländisher 218 00—219 00 ab Bahn. Fest.

Gerste. Futtergerste 228 00—236 00.

Hafer, inländischer, fein, neuer 215,00—227,00, mittel 213,00 bis 214,00 ab Bahn und Kahn. Behauptet.

M ats, runder 220,00—224,00 ab Kahn. Behauptet.

Weizenmehl (füx 100 kg) ab Bahn und Speicher Nr. 00 32,00 bis 39,00. Behauptet.

Roggenmeh1 (für 100 kg) ad Bahn und Speicher Nr. 0 und 1 gemis{cht 29,20—31,00. Fest.

Rüböl geschäftslos.

Kursberichte von auswärtigen Warenmärkten. Amsterdam, 21. September. (W. T. B.) Java-Kaffee

loko 43. a Rio de Janeiro, 19. September. (W. T. B.) Wechsel auf

London 12.

London, 21. September. (W. T. B.) Zuckermarkt fest. Jayazu Ai September-Oktober 23/6 icctiute Granulated 32/6 N Glaagow, M Stiltemnes, E f S Roheisen träge,

. d, für ona N T Bradford, 91. September. (W. T. B.) Wolle. Tops

15F—15}.