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arshalgts
_Tommandierenden Generale statt.
An der am 18. d. M. stattfindenden Feier des “jährigen Gedenktages der Kaiser-Proklamation in Versailles werden auf Allerhöchsten Befehl Abordnungen derjenigen Regimenter theilnehmen, deren Chef des Hoch- Feligen Kaisers Wilhelm I. Majestät gewesen sowie deren Chef Seine Mae r Sailer E B A L r des 1. Garde-Regiments z. F., des Grenadier-Re s L I Pommersches) Nr. 2, des
Grenadier-Regiments König Wilhelm I. (2. Wesreupllces)
König Friedrih Wilhelm IV. MNr.7, des Leib-Grenadier-Regiments König Friedrih Wilhelm
1. Brandenburgisches) Nr. 8, des 2. Badischen Grenadier- egiments Kaiser ilhelm T. Nr. 110, des Jnfanterie- Regiments Kaiser Wilhelm (2. Großherzoglich Hessisches) Nr. 116, des Königs: Jnfanterie-Regiments Nr. 145, des Regiments der Gardes du Corps, des Leib-Garde-Husaren-Regiments, des Leib-Kürassier-Regiments Großer Kurfürst (Schlesisches) Nr. 1, des 1. Leib-Husaren-Regiments Nr. 1, des 2. Leib-Husaren- | A Nr. 2, des Husaren-Regiments König
Wilhelm L. (1. Rheinisches) Nr. 7, des Königs-Ulanen-Regiments (1. Hannoversches)Nr.13, des 1. Garde-Feld-Artillerie-RNegiments, des Königlih Bayerischen 6. Jnfanterie-Regiments Kaiser Wilhelm, König von Seen, des Königlih Bayerischen aiser Wilhelm IL, König von
“U des Königlih Sächsischen 2. Grenadier-Regiments r. 101 Kaiser ilhelm, König von Preußen, “und des Königlich Württembergischen Jnfanterie-Regiments Kaiser Wilhelm, König von Preußen (2. Württembergisches) Nr. 120, bestehend aus dem Regiments - Kommandeur, 1 Lieutenant, 1 Fahre des Regiments bezw. der Standarte nebst Fahnen- bezw. Standartenträger und außerdem 1 Unteroffizier. Die von auswärts hier eintreffenden Fahnen und Standarten sollen am 17. d. M. auf dem Potsdamer Bahn- Hof gesammelt und demnächst von einer Kompagnie des 2. Garde-Regiments zu Fuß nah dem Königlichen Schlosse abgebracht werden. Nach der Feier im Königlichen Schlosse am 18. d. M. wird bei einigermaßen günstigem Wetter vor Seiner Majestät eine Parade ‘der hiesigen Garde-Truppen
Regiments Kai
1. Ulanen:Regiments
{ohne Rekruten), wobei alles zu Fuß erscheint, stattfinden.
Der Kaiserliche Gesandte im Haag, Wirkliche Geheime Nath Freiherr von den Brincken ift von dem ihm Allerhöchst die Gia Urlaub auf seinen Posten zurückgekehrt und hat
die Geschäfte der Gesandischaft wieder übernommen.
Der Kaiserlihe Gesandte in Kopenhagen, Geheime Legations - Rath von Kiderlen-Waechter ift von dem ihm Allerhöchst bewilligten Urlaub auf seinen Posten zurückgekehrt
und hat die Geschäfte der Gesandtschaft wieder übernommen.
Der Kaiserliche Gesandte in Rio de Janeiro, Geheime e tal) Dr. Krauel hat einen ihm Allerhöchst be- willigten Urlaub angetreten. Während der Abwesenheit des- selben fungiert der etatsmäßige Legations-Sekretär der Kaiser- lichen Gesandtschaft von Erkert als Geschäftsträger.
Der hiesige Königlich bayerishe Gesandte Graf von Lerchenfeld-Köfering ist vom Urlaub nah Berlin zurüdck- gekehrt und hat die Geschäfte der Gesandtschaft wieder über- nommen.
Laut telegraphisher Meldungen an das Ober-Kommando der Marine ist S. M. S. „Hyäne “, Kommandant Kapitän- Lieutenant Deubel, am 830. Dezember | in Kamerun an-
Tommen ; S. M. S. „Stein“, Kommandant Kapitän zur ée Rötger, beabsihtigt am 15. Januar von Kingston (Jamaika) aus nah Havana in See zu gehen.
Württemberg.
Seine Majestät der König empfing am 30. v. M. behufs Entgegennahme des Beglaubigungsschreibens den neu- ernannten russischen Gesandten Fürsten Kantakus in, der hierauf auch von Jhrer Majestät der Königin empfangen wurde. Abends war Galatafel im Residenzschloß, zu der auch der russishe Gesandte eingeladen worden war.
Mle der „Sl. - A. f. W.“ vernimmt, ist angeordnet worden, daß zur Erinnerung an den 25. JF6ohrestag der
Kaiserproklamation zu Versailles am 18. d. M. in
den g ito Schulen des Landes der Unterricht ausfällt
und statt dessen eine Schulfeier abgehalten wird. Baden.
Am 29. v. M. empfing Seine Königlihe Hoheit der Großherzog in Gegenwart des Ministers S den russishen außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten inister Fürsten Kantakusin, welcher sein Beglaubigungs-
reiben Überreichte. Hierauf wurde der Gesandte von Ihrer “ Königlichen Hoheit der Gr oßherzogin empfangen. Um
schrei 71/5 Uhr fand zu Ehren desselben Hoftafel statt. Lübeckt,
Gestern feierte der Bürgermeister Dr. Behn sein fünf- „undzwanzigjähriges Jubiläum als präsidierender Bürgel:
ät der Kaiser richtete,
- Lübecks. Seine Maje LaE / olg i esem Anlaß an denselben
; S LA 4 zufolge, aus sprehe Eurer M
Meinen wärmsten Glücckwun D freien Hansfastadt Lübeck gewidmete Thätigkeit auch arne, gs sein. elm.
war im Königlichen Schlosse Familien- # meiste
fizenz zum beuti en Jubiläumstage Möge Jhre dem Wohle der
Heute Vormitta örten Seine Majestät der Faiser im Neuen Pa ais die et ene des Kriegs-Ministers d des Chefs des Militärkabinets. Abends um 7 Uhr findet
der Jaspis-Galerie des Neuen Palais das Diner für die
erner verlich Seine Majestät dem Bürgermei . Behn Sein Bildniß mit der eigenhändigen Unterschrift : „Wilhelm, TImperator Rex, mit herzlihem Glückwunsche zum 1. Januar 1896. Möge Gottes Segen auf der Stadt und
Nach dem heute Vormittag ausgegebenen Bulletin über ihrem Haupte ruhen.“
das Befinden Seiner Königlihen Hoheit des Prinzen E Ee von Preußen schreitet die Rücbildung der Lungenerkrankung bei befriedigendem Kräftezustand langsam fort.
Oesterreich-Ungarn.
Der bisherige bayerishe Gesandte, Graf von Bra y- Steinburg, ist am Dienstag Abend von Wien nah München tten sih der Minister des
Auf dem Bahnhofe er Ober-Hofmarschall Graf
Aeußeren Graf Goluchowski, S zécsen, der deutsche Botschafter Graf zu Eulenburg, sowie die Mitglieder der deutschen Botschaft eingefunden.
Die Mitglieder der ungarischen liberalen Par unter denen sih auch die früheren Minister-Präsidenten Tis za und Dr. Wekerle befanden, erschienen gestern in Budapest sehr zahlreih bei dem Minister-Präsidenten Baron Banffy zur üblichen Neujahrs-Aufwartung. Auf die Ansprache des Abg. Berzeviczy erwiderte, wie „W. T. B.“ meldet, der Minister-Präsident, indem er der Partei dankte und um ihre weitere Unterstüßung ersuchte. Baron Ban die hohbedeutungsvollen fir in erster Linie
wies sodann auf enpolitishen Schöpfungen hin, welche u sichern die Regierung habe übernehmen er Unterstüßung der Partei großen Theils der öffentlihen Meinung Werk durchgeführt worden ; daß diese Schöpfungen ohne Verlegung der und der Gefühle der Konfessionen ins Blut der Nation Nation selbst zu dem Bewußtsein ür die nationale Ent- ritt des Landes noth- müsse gesichert werden, um ur Abänderung oder Um- ig Parteien bildeten und
und eines sei das große nunmehr sei nothwendig, Junteressen übergingen und die 1 daß diese Schöpfung und den liberalen Fort wendig jei. * Diese Ueberzeugun es unmöglih zu machen, daß gehung jener Schöpfungen planmä daß diese heimlih oder offen von folhen unterstüßt würden, welche glauben machen wollten, daß ihnen die Interessen Der Minister-Präsident erinnerte sodann daran, daß in diesem Jahre die Feier des tausend- ährigen Bestehens Ungarns werde begangen werden. Das ahr müsse als ein Jahr des Gottesfriedens betrachtet werden; nothwendig, Freudenfest Regierung werde ergreifen, werde, die Millenniumfeier friedlich und Betres der Ausgleichsverhandlungen mit Oesterrei wolle er sich niht näher äußern, doch erkläre er, in erster Reihe bestrebt zu sein, daß dieselben niht um den Preis volkswirthschaftlicher
Ungarns am Herzen lägen.
Gegensäßze gemeinsam und friedlich zu be- freudig die dargebotene Möglichkeit einträchtig
zu seßen
Nachtheile geschaffen würden. e Gewicht darauf, daß die Ausgleihsverhandlungen aufe der Session dieses Reichstags zu Ende geführt Er hoffe, daß die Gemüther im neuen Jahre beruhigt und vie “ Gegensäße ausgeglihen würden, und glaube, daß die Verhältnisse, die heute in ganz Europa sih zeigten und die besonders im Orient infolge der gemeinsamen ätigkeit der Mächte sih als günstig dar- stellten, es ermöglichen würden, daß die Millenniumfeier friedlich werde begangen werden. Die Rede wurde mit lebhaftem Beifall aufgenommen. :
eute Abend werden sich der Minister-Präsident Baron fy und der Finanz-Minister Lucacs zu den Ausgleichs- verhandlungen nah Wien begeben.
udapester Blätiern zufolge wird der Minister des Jnnern Perczel demnächst im Unterhause einen Geseßz- entwurf über die Verhinderung der Verbreitung ansteckender Krankheiten einbringen.
und einträchtigen Th
Großbritannien und JFrlano.
Die Staatseinnahmen in den leßten neun Monaten dieses Jahres sind im Vergleich zu derselben Zeit des Jahres 1894 um 6 390 000 Pfd. Sterl. gestiegen.
Der Staatssekretär für die Kolonien Chamberlain hat, ufolge, gestern Nachmittag eine offizielle olonialamts veröffentlichen lassen, worin angekündigt wird, daß der Staatssekretär seit gestern beständig bemüht sei, die Konsequenzen des außergewöhnlihen Vorgehens des Dr. Jameson gegen Transvaal (s. unter „Afrika“) ab- Sir Hercules Robinson, der Gouverneur des Kaplands, habe durch eine Proklamation die Handlun emißbilligt und die britischen Untert cseh zu gehorchen und sich ruhig zu verhalten. Dr. gleitung hätten den Auftrag zu hoffen, daß ein Zusammen- Jameson habe aber beim Vor- Der Staatssekretär ika-Kompagnie auf- on zu miß-
dem „W. T. B.“ Mittheilung des
zuwenden. sweise des Dr. Jameson anen auf- fordert, dem ameson und die Beamten seiner Be erhalten, sich zurückzuziehen, und es sei stoß werde vermieden werden. Dr. rücken die Telegraphenlinie unterbrochen. theilt ferner mit, daß die britische Süd-Afr 0 das Verhalten des Dr. Jame illigen, und daß die Kompagnie erklärt h ehen Jameson's keine Kenntniß gehabt. ster Sir Cecil Rhodes habe erklärt, daß ) e sein Vorwissen gehandelt habe.
Die gestrigen Londoner Abéendblätter beklagen die Vorfälle or dem Eintreffen vollständigerer zu glauben, daß Dr. Jameson g in Transvaal eingedrungen immig aus, diese Angelegenheit en Staat und müsse zwischen ein geordnet werden.
efordert worden. sei,
von dem Vor der Premier- Jameson ohne se
ransvaal, halten es aber v Berichte für unmöglich,
ohne gewichtige Rechtfertig Die Blätter führen einst
England und Transvaal a Präsident Krüger sih, wie es heiße, an den an den deutschen Konsul gewendet habe, direkt die Konvention von 1884 verleßt.
Frankreich.
Der Präsident der Republik Faure empfi den ncuernannten bayerischen Geschäfts1räger und zu der Tann hafter Munir-Be n den bei leßterem lichen Ansprachen kam der W
Wenn der französischen und so hâtte er damit
am Dienstag reiherrn von , sowie den neuernannten türkischen Bot- y, der sein Beglaubigungsschreiben über- Anlaß ausgetauschten herz- nah Erhaltung und
das Vertrauen des Königs zur Herrschaft beru habe durch die leßten Wahlen auch das Vertrauen des Landes erhalten. Der Minister - Präsident hob die Freiheit der
Frankreih und der Türkei zum Ausdruck. Gestern empfing Präsident aus Anlaß des Jahreswecsels das diplomatische Korps, Der- päpstlihe Nuntius Ferratæ brachte, wie „W. T. B.“ berichtet, dem Präsidenten, welcher in seiner Person Frankreich vertrete, die Glückwünsche des diplo- matischen Korps. zum Ausdruck. Der Präsident Faure dankle dem diplomatishen Korps für die ünsche für Frankreich und ihn, als Präsidenten und IUNE dan fort: „Wir erwidern die aufrichtigen Glückwünsche der Staatsoberhäupter und der Nationen, welhe ih das Glück habe in ihren berufenen Vertretern - zu begrüßen. Die Ereignisse des vergangenen es haben Frankreich aufs neue die Gelegenheit verschafft, sein unwandelbares Fe e an den Prinzipien, von denen immer die Handlungswei e der Republik in der Welt beeinflußt werden wird, zu bezeugen. Zreu seinen edlen und hochherzigen O widmet sich Frankreih ohne Zaudern den Werken der Einigkeit, der Greiheit und des Fortschritts. Ob sein Eintreten sih allein ge t, oder ob ih dasselbe im Verein mit verbündeten
fichten in gemeinschaftlichen Zielen dargethan hat — überall, wo Frankreichs Dirie hervorgetreten sind, hatten sie einen Nußzen für die Zivilisation oder die Ss des Friedens im Gefolge. Die Republik betrachtet es als ihre heiligste Pflicht, alles zum Triumph dieser Politik ins Werk zu seyen.“ Der Eren {loß mit dem Ausdruck der Freude, daß er die Sympathien, die ihm ausgedrückt worden seien, als glüdck- liches und friedlihes Vorzeihen für das kommende Jahr be- trachten könne.
Jtalien.
Der König und die Königin empfingen gestern Nach- mittag die Ritter des Annunziaten-Ordens, Deputationen des Senats und der Kammer, die “Minister und Unter-Staats- sekretäre, die Staatswürdenträger, Repräsentanten der Armee und der Marine, der Provinz und der Stadt Rom, behuss Entgegennahme der Neujahrswünsche. Jm Gespräche mit den Vertretern des Senats und der Kammer drückte der König die Zuversicht auf günstige Nachrichten aus Afrika aus.
Die „Agenzia Stefani“ meldet: Da die Tagesblätter troy der wiederholten Dementis das Gerücht von einer bevorstehen- den oder beabsichtigten Prägung von 50 Millionen Lire erythräischer tünze wiedec aufnähmen, so g sie ermächtigt, aufs bestimmtese zu erklären, daß die italienishe Regierung den Gedanken einer ähnlichen Prägung weder jemals in Erwägung gezogen habe, noh jeßt daran denke. Die einzige autorisiert verbreitete Neuprägung A durch das amtlih am 20. Dezember veröffentlichte Königliche Dekret vom 19. Dezember verfügt worden und betreffe die An- Luna von erythräishen Geldsorten in Ein- und Zwei- rankenstücken bis zur Höhe von 3 Millionen. Diese Münzen sollten zur Dotierung der Kassabestände dienen, nachdem die Expedition den ganzen Vorrath an erythräishen Münzen auf- gau habe. Das Schaßamt verwende bereits in seinem
esige befindliche Silberbarren zu dieser Prägung und ziche keinerlei Vortheile aus derselben.
Schweiz. Heute hat in Bern der Austausch der Ratifikations- urkunden für den Staatsvertrag mit Deutschland, vetreffend das Dorf Büsingen, stattgefunden. Niederlande. Der Gesandte des Transvaal im Haag Beelaerts van
Blockland is geftern früh von dort nah Berlin abgereist. |
Belgien. Der Staats-Minister Fr ère-Orban ist, nach einer Mel- dung des „W. T. B.“ aus Brüssel, in der vergangenen Nacht gestorben. Türkei.
Ueber das Ergebniß eines dem Gouverneur von Marasch ertheilten Auftrags, - die Aufständischen in
Run zur freiwilligen Unterwerfung zu bewegen, ist
dem „W. T. B.“ zufolge, in Konstantinopel noh nichts bez kannt geworden. Die Bolschafter hätten die Pforte an die Erledigung ihres Vermittelungs-Anerbietens erinnert. Eine
Antwort der Pforte sei bisher nicht erfolgt; dieselbe dürfte, nach verschiedenen Anzeichen zu schließen, L lauten.
Zm IV. Armee-Korps sind, da einige Nedif-Bataillone
des Fraternisierens mit der Bevölkerung verdächtig erschienen, Verseßungen von Offizieren verfügt worden. Die Verpflegung der Redifs stößt andauernd auf große Schwierigkeiten, sodaß das Kriegs-Ministerium größere Entlassungen beantragt hat, wo- gegen jedoch“ mehrere Provinzbehörden, insbesondere unter Hinweis auf die noch nicht bewerkstelligte Beruhigung der Kurden, Widerspruch erhoben haben.
Die „Kölnische Zeitung“ meldet aus Erzerum, daß am
Montag der dortige armenishe Bischof auf Befehl der Regierung verhaftet und nach Konstantinopel befördert worden sei. Als Wohnsiß werde ihm Jerusalem angewiesen werden. Es seien Maßregeln zur Verhütung von Unruhen ergriffen worden, doch ti die Stadt, nachdem das erste Auf- sehen vorüber gewesen D
den Behörden als Führer der regierungsfeindlihen Bewegung gegolten,
ei, ruhig geblieben. Der Bischof habe
Numänien. Die Deputirtenkammer berieth gestern die Adresse
an den König. Jm Laufe der Debatte seßte der Minister- Präsident Sturd za das Programm der Regierung auseinander. Nachdem er in bewegten Worten seines Vorgängers Jvan Bratianu gedacht hatte, erklärte er, den „W. T. B“ zufolge, daß das Zurücktreten der konservativen Regic- rung nicht an eine Laune des Königs hervor- gerufen worden sei. :
daß neue Wahlen ihnen keine Majorität verscha en tönnten. Das Land wolle nichts von ihnen wissen, weil sie im Rück- seten. begriffen und mehr und mehr gewaltthätig geworden
Die Konservativen hätten gewußt,
eien. Sie seien uneinig, ohne Prinzipien und ohne festes tegierungsprogramm. Die liberale nationale e sei durch en worden und
unter der jezigen Regierung vollzogenen Wahlen hervor, indem er j
Katargiu verglih, und erklärte weiter, das ganze Pro-
e mit den gewaltthätigen Wahlen unter
Fortentwickelung der alten Freundschaftsbeziehungen zwischen
gramm der liberalen Partei, wie es in assy ver-
gebrahten G
kündet worden sei, werde erfüllt werden. Die in der Königlihen Botschaft angekündigten Geseßge seien nur ein Theil “ dieses Programms und könnten in dieser Session zur Ae tguelan gelangen. Der Minister- räsident erläuterte und rechtfertigte alle Theile des rogramms, welche in der Königlichen Botschaft enthalten nd; er kündigte an, daß die Geseze über Bergwerke, Kom- munalabgaben und den Klerus, welche von den Liberalen, als sie H in der Opposition befunden hätten, angegriffen worden seien, alle geändert werden würden ; denn alle Zu- sagen der Liberalen würden erfüllt werden. Aber man brauche Zeit zu Studien, da die Liberalen aufbauen, nicht zerstören wollten. Bei der Besprehung der aus- wärtigen Politik bemerkte der Minister-Präsident, die von dem un- sterblihen Jvan Bratianu, welher an der Gründung des Königreichs Rumänien mitgearbeitet habe, vorgezeichnete Politik werde weiter befolgt werden, diese Politik werde zur Kräftigung
des Königreihs führen: „Wir suchen keine theoretischen“
Lösungen ‘und klammern uns nicht an Worte, wir handeln im Intexesse des Landes. Gregor Sturdza hat einst das Wort „Neutralität“ gesprochen. Gewiß, niemand hat die Besorgniß, daß irgend ein Angriff von uns ausgehen könne, aber eine Neutralität müßte garantiert sein. Wir haben eine solche Garantie im Jahre 1877 gefordert, ohne daß sie uns zu- gestanden wurde. - Eine Neutralität ohne Garantien is ein Wort ins Blaue; das würde unsere Lage vershlehtern. Aber auch ohne feierlihe Erklärungen wissen alle, daß wir ein wichtiger Faktor bei den Bemühungen der Großmächte, den europäischen Frieden aufrehtzuerhalten, find.“ Darauf wurde die Generaldebatte geschlossen. Die Adresse wurde sodann mit 108 gegen 4 Stimmen angenommen.
Serbien,
Auf der Tagesordnung - der genen Sißung der Skupschtina stand die Vorlage über die Aenderungen der Militärgesetze. Nach der Verlesung des Berichts des Militär-
ausschusses ergriff, wie „W. T. B.“ berichtet, der Präsident der
Skupschtina Garaschanin das Wort und beantragte, indem er die Wichtigkeit der Vorlage hervorhob, deren ein- stimmige prinzipielle Annahme ohne Debatte; er {loß mit. dem Rufe: „Es lebe der König!“ Die gesammten Mit- glieder der Skupschtina erhoben sih und stimmten in den Ruf ein. Der Präsident Garaschanin forderte gemäß der Haus- ordnung zwölf Abgeordnete auf, seinen Anira zu unterstüßen. Darauf erhoben sich sämmtliche Mitglieder zum Leichen der Unter- stüßung des Antrags. Jn weiterer Folge wurde die Vorlage ein- stimmigprinzipiell ohne Debatte unter Rufen : „Es lebe der König !“ angenommen. Jn der Spezialdebatte beantragte der Führer der Liberalen Gvodic unter mehrfahem Beifall einstimmige
: Annahme der Vorlage ohne Spezialdebatte. Der Abg.
Mihael Pavlovic unterstüßte diesen Antrag namens der Pee Der Minister-Präsident No vak ovic dankte eitens der Regierung der Skupschtina für ihre Einmüthigk-it. Die Abgeordneten nahmen sodann durch Aufstehen einstimmig die Vorlage unter Rufen : „Eslebe der König!“ an. Hierauf unterschrieb der Präsident Garaschanin in Gegenwart Aller den Beschluß und überreichte denselben dem Kriegs-Minister mit dem Ersuchen, ihn dem König zu unterbreiten und dessen Sanktion zu erbitten. Sodann wandte er sih an den her: Präsigenten mit der Bittz, derselbe möge beim N der Dolmetscher für die bewiesene Einmüthigkeit und pferwilligkeit für König und Vaterland sein. Der Kri egs-Minister sagte dies unter Dankesworten zu. Die a wurde dann auf eine Viertelstunde unterbrochen, der Ie dent und der Kriegs-Minister begaben sich zum König. Nach ihrer kurz darauf - erfolgten Rückkunft wurde die Sigung fortgeseßt. Nachdem ein Ukas des Königs, durch welhen die Minister ermächtigt werden, Geseßes- vorlagen, betreffend die Verleihung neuer Privilegien an die serbishe Gesellshaft vom Rothen Kreuz und die Umwandlung der bestehenden Theologcnschule in ein interaes voll- ständiges Seminar, zu unterbreiten, bekanntgegeben worden war, theilte der Präsident Garaschanin mit, daß der König die aae angenommene Vorlage, B die Militärgeseße, ereits sanfktioniert habe, worauf die Abgeordneten in lebhafte Hochrufe auf den König ausbrachen. Der Minister-Präsident theilte sodann der Skupschtina mit, er habe dem König von den Vorgängen bei der Annahme der Vorlage in der Skupschtina. Kenntniß gegeben, worauf ihn der König beauftragt habe, der Skupschtina für diese patriotishe Kundgebung seinen
Dank und Gruß zu überbringen. Die Abgeordneten brachen -
in lebhafte Zivio - Rufe aus. Nachdem dann noch das- Budgetprovisorium für 1896 angenommen worden war, vertagte der Präsident Garaschanin im Einverständniß mit der Regierung die Sißungen bis zum 4./16. Januar. i
Bulgarien.
Die Sobranje hat in der Abendsizung vom Montag an dem vom ee in der laufenden Session ein- esegentwurf über die Gewerbepatente be- züglich derjenigen Artikel, gegen welche verschiedene Signatar- mächte mit Rücksicht auf die bestehenden Handelsabkommen Einwendungen erhoben hatten, die entsprehenden Ab- änderungen vorgenommen. Jn der Sißung vom Dienstag wurde E die Voranschläge der Grundsteuer und der Steuer auf Schafe und Ziegen um 5 Proz. herab- zusegen, Der hieraus sh ergebende Minderbetrag von 2 Millionen soll durch Erhöhung des Voranschlags der Accisen und Zölle ausgeglihen werden. Auch ein Entwurf zur Abänderung des Accisegescßes wurde angenommen. Hierauf vertagte sich die Sobranje bis zum 9./21. Januar. er Kassationsho 1 hat das Urtheil erster Jnstanz be- stätigt, dur welches der frühere Polizei- Präsident Lukanow, der Poli ci-Kommissar Totew und ein gewisser Soitarew wegen Mißhandlung der seinerzeit wegen eines Attentats auf den Prinzen Ferdinand angeklagten Brüder Jwanow zu vier und zu drei Jahren verurtheilt worden waren.
Amerika.
Dec Präsident Cleveland hat zu Mitgliedern der Kom- mission zur Untersuchung der Grenzen von Vene- uela ernannt: D. J. Brewer, Richter des Obersten Gerichts- ofes; Alve y, Präsidenten des A ee, White, den üheren Gesandten in Berlin und St. Petersburg und ehemaligen räsidenten der Cornell:Universität; Coudert, Rechtsanwalt; Gilmann, Präsidenten der John Hopkins-Universität.
Wle „W. L. D“ A unterbreitete der Senator Sherman vorgestern dem Senat eine Resolution welche die Verwendung der zur Einlösung der Noten bestimmten Fonds zur Deckung des Einnahmen-Defizits verbietet,ÿ wenn
nit 100 Millionen Dollars in Golde von diesem Fonds zum N:
Nach einer in Madrid ein aus Cuba se nsurgenten
cinünztem oder ungemünztem ickfauf von Noten verwendet
getroffenen amtlihen Depesche ten die spanischen Truppen die Verfolgung der aus der Provinz Matanzas ien günstig für die Spanier surgenten in den leßten Tagen
ort, deren Rückzu 1h bestätige. Mehrere Gefechte verlaufen. Der Verlust dec Jn werde auf 1600 Mann geschäßt
Der brasilianische K estern beendet. ßte auseinander, daß es en von England vorges gelegenheit der Jnsel Trinida de Moraes Barros hat ei im diplomatishen und Konsular-
ongreß hat seine Arbeiten vor- Der Minister des Auswärtigen Carvalho für die Regierung unmöglich sei, nen Schiedsspruch in der An- nzunehmen. — Der Präsident Dekret über Veränderungen Korps unterzeichnet.
Die „Age
a Stefani“ meldet aus Massowah vom 31. v. M.: Der
eneral Baratieri habe ein vom 28. datiertes Schreiben des Kommandanten von Makalle erhalten, worin weiterer Entfernun akalle Bewegungen zwecks Erlangung von
signalisiert worden seien. : alles ruhig, in der Ferne sehe man das Lager von Dolo mit vielen Zelten. Man habe die Verschiebung einer Kolonne gegen Westen beobachtet, welche wahrscheinlih mit einem Trupp von 300 Mann, dessen Bewegung
von italienishen Kundschaftern signal Ein Kundschafter berichte,
nischen Lager einige Fälle von Dysenterie vo Ras. Michael
emeldet werde, von Fort ensmitteln
herum sei
egen Antalo und Zukuta sei, zusammen- daß im schoa- rgekommen seien. habe die Veranstaltung von Streifzügen, verboten, vermöge dieselben jedoch nicht zu verhindern. hoanishen Lager sprehe man davon, zu feiern
Rathschläge Aschangi
tert worden stoßen werde.
das Weihnachts- dann von dort
Michael’s in Massowah er berichteten, sie hätten am 27. Dezember er König Menelik in Borumieda Halt macht habe, um mit dem König von Goggian, welcher den talienern treu geblieben sei, wegen Abschlusses eines Friedens zu verhandeln. Die Nachrichten von dem |hlehten Gesund- heitszustand im Lager der Schoaner in Dolo bestätigten sich; auch verlaute wiederholt, daß die Ras bis zum 7. Januar dort bleiben würden.
Aus Prätoria (Transvaal) berichtet das „Reuter sche Bureau“ unter dem 31. v. M., daß eine 800 Mann starke bewaffnete Bande der englishen Chartered Company mit 6 Maxim-Geschüßen und anderen Kanonen in Transvaal eingedrungen sei. Dieselbe befinde sich bereits in der Nähe von annesburg vordringen zu wollen. ort den Befehl ertheilt, das weitere Vordringen der Aufrührer mit Waffengewalt zu verhindern und an alle Bürger einen Aufruf zur Vertheidigung erlassen. Jn dex Nacht zum Dienstag hätten weitere 300 Bew Chartered Company die Grenze überschritten. Die sei entschlossen, die Freibeuter mit Waffengewalt Ein Zusammenstoß zwischen Boeren und der Chartered Com- Jn Johannesburg sei ein Auf
vorzudringen, militärischen maßgebend. troffene Kundscha dort gehört, daß
Nustenbur
und scheine nah Jo Der Prâäfi
ent Krüger habe so
affnete der zu vertreiben.
any werde erwartet. and ausgebrochen.
Wie die „Times“ aus Kapstadt vom 30. Dezember meldet, hâtte Dr. Jamesfen von der Chartered Company am Sonn- abend in Mafeking einen von Johannesburgs unterzeichneten Beschwerden aufgeführt würden un i zu kommen; Dr. Jameson mit 700 Mann in d Grenze von Transvaal überschritten und am 56 Uhr Malmami passiert.
hervorragenden Einwohnern
Dr. Jameson gebeten auf diesen Ruf hin habe Mafeking die Montag früh
er Nähe von
Parlamentarische Nachrichten.
Graf von Pfeil-Bur Herrenhauses, ist, wie die berg gestorben.
auß, erblihes Mitglied des les. Ztg.“ meldet, in Hirsch-
Statistik und Volkswirthschaft.
Das Wirthschaftsjahr 1895.
Der Jahresberiht der Handelskammer zu Hamburg über das Jahr 1895, welcher der Versammlung „Eines Ehrbaren Kauf- manns“ am 31. Dezember 1895 erstattet werden soll. und bereits in einer Beilage der „Hamb. Börsenh.* verdfentlicht ist, maht über die allgemeine Geschäftslage fol auf die Geschäftsentwickelung in di Bild, als es die - vorhergegangenen Jahre boten. Auf den meisten Gebieten des Handels und Verkehrs regte sich wieder eine lebhaftere Unter- nehmun,„slust. — Der Rückgang des Zinsfußes und der dementsprechend hohe Kuróstand der festverzinslihen Werthpapiere veranlaßten das anlagesuhende Kapital zur stärkeren Betheiligung an geshäftlihen Unternehmungen, wodur eine Geschäftsbelebung gefördert wurde, die ihrerseits durh Schaffung von Arbeit und Verdienst auf die Kaufkraft weiter Kreise der Bevölkerung günstig einwirkte. Jn England wurde ang dur den großen Antheil an den reihen Ergebnissen anishen Goldgewinnung mächtig gefördert. einigten Staaten von Amerika war der vorjährigen Geschäftsftockung in diesem Jahre eine Wendung zum Besseren gefolgt. Seit dem zweiten Viertel des Jahres gingen von dort zahlreiche Aufträge in Europa ein, an denen auch Deutschlands Handel und reichen Antheil hatten. Manche Zweige der Textilindust einlaufenden Aufträge kaum bewältigen. l waren gut beschäftigt, so die Kohlen- und Eisenindustrie, theils in- folge des gesteigerten Verbrauhs von Kohle und Eisen in anderen Betriebszweigen, theils infolge erhöhter Ausfuhr ihrer Produkte ins Ausland. In leßterer Beziehung hat der deutsch-rufsishe Handels- vertrag die von thm erhoffte Wirkung auf die Steigerung der deut- Auch im Verkehr Hambu Hamburgs Sees
an Diphtherie aus den beiden Rofenthaler Vorstadt und aus Moabit am zahlreichsten gemeldet. Erkrankungen an Kindbettfieber wurden 5 bekannt. Nosenartige Eat- zündungen des Zellgewebes der Haut wurden zahlreicher beobaŸtet ; au Erkrankungen an Keuchhusten, die in 17 Fällen tödtlich endeten, waren häufig, wie auch rheumatishe Beschwerden aller Art in großer Zahl zur ärztlihen Behandlung gelangten.
ende Bemerkungen: Der Nückblick esem Jahre zeigt ein freundlicheres
dieser Vor
der südafri In den Ver-
Industrie ihren rie konnten die andere Industrien
s prägte ih
Ausfuh 8geübt, schen Ausfuhr ausge iffahrt, die
die bessere Geschäftslage aus. l im Jahre 1894 einen Raumgehalt der angekommenen Schiffe von
deutshen Häfen) aufwies , Zunahme erfahren. Bis zum Juli hatte - der Raumgehalt der gleihen Zeit des Vorjahres um rund 160 000 Register-Tonnen übertroffen. In der zweiten Hälfte des Jahres läßt die eingetretene Aenderung der Schiffs- Zunahme geringer erscheinen. j anlagen erwiefen \ih, troy der au seit dem Zollanshluß mehrfach vorgenommenen bedeutenden Erweiterungen, zeitweili ungenügend. So konnten im Frühjahr nicht immer allen ankommenden
in diesem Jahre eine weitere
angekommenen
vermefsung die Die Hafen- und Q
wiederum als
30. Dezember vo
Seeschiffen sofort Quaipläye angewiesen werden. — Die Waarenverkehrs war noch größer als die des SHifsyer lehrs, b Schiffe dec regelmäßigen Linien im Durchschnitt voller beladen waren Vorjahre. Die Preise der Waaren waren im allgemeinen zu Beginn dei Jahres vei einem Tiefstand angelangt, wie sie ihn kaum je gehabt hatten; bei manchen Waaren trat, der Besserung der gesammten Ge- \häftslage entsprehend, eine Steigerung ein, aber gerade verschiedene uptartikel des Welthandels machten hiervon eine Ausnahme. In affee war das Geschäft das ganze Jahr hindurch bei ziemlih un- veränderten Preisen ein recht mühsames. Reis und Salpeter eßten sogar die rückläufige Bewegung noch fort. Zucker hat si bei zeit- weilig fehr lebhaften Schwankungen im Durchschnitt auf dem | niedrigen Stande gehalten. Die Getreidepreise hatten ih in der ersten Hälfte des Jahres niht unerheblih erholt, sind dann aber / infolge großer Zufuhren und guter Ecnten in Europa wieder annähernd auf den vorjährigen Stand zurückgegangen. Als bemerkens« werthe Erscheinung sind die lebhaften Konjunkturen zu verzeichnen, die sh in mehreren großen Artikeln entroickelten. Im Frühjahr \hnellten die Petroleumpreise um etwa 100% in die Höhe, um bald wieder auf ungefähr den früheren Stand Laue wert Die Naghrichten über die angeblich ftark verringerte Ergiebigkeit der Petro- leumquellen in den Vereinigten Staaten boten weder für das plöglihe Hervortreten noch für die schnelle Beendigung der Bewegung eine genügende Erklärung. Für Baumwolle war zunächst, infolge der außergewöhnlih großen amerikanishen Ecnte von fast zehn Millionen Ballen, der Preis auf einen Tiefstand gesunken, wie er ihn wohl. niemals eingenommen hatte; als dann die Berichte“ über die vorausfichtlih viel kleinere diesjährige Ernte eintrafen, stieg der Preis plöglih um 40—50 %, büßte jedoch einen Theil der Steigerun
wieder ein. In rohen Häuten trat eine lebhafte Preisîteigerung, be
einigen Sorten bis zu 100 9%, ein ; do konnten sich die Preise nit behaupten und sind wieder ganz erheblih zurückgegangen. — G eld war
an während des ganzen Jabres fehr flüssig, und der Zinsfuß dement-
prechend niedrig. Selbst die Erhöhung des Diskontosates der Reichsbank im November hat in dieser Beziehung keinen wesentlihen Einfluß aus-
geübt. Der Bericht geht dann auf die Konvertierungsfrage der Reichs-
und Staats-Anleihen und auf den Handel mit Werthpapieren ein und
bemerkt weiterhin : Der plöglihe Kurs\turz vieler Werthpapiere, der sih am 9. November an allen Börsen des JIn- und Auslandes vollzog und si als eine Folge der Ueberspekulation, namentlih auch in süd-
afrikanishen Werthen, kennzeihnete, hat manhen Gewinn, der ih
rechnungsmäßig aus dem früheren hohen Kursstand ergab, ver-
s{lungen. Die Krisis hat \sih auf die am Börseageshäft in Werth- papieren betheiligten Kreise beshränkt, und es verdient hervorgehoben
zu werden, daß die deutshen Börsen in dieser Zeit eine Stärke be-
téundet haben, die als eine Folge früher beobaßteter Vorsicht und Zurückhaltung zu erahten ist. In den leßten Wogen is von neuem ein beträhtliher Kursfall zumeist in Spekulationswerthen eingetrten.
Zur Arbeiterbewegung.
Aus Berlin. berichtet die „Post“, der Ausstand der Kutscher der Taxameter-Droschken habe nah der Erklärung der Droschken- besier, daß sie die Zugeständnisse zurückziehen und sämmtli nur ein Tagegeld von 1 # und 25 % der Einnahme gewähren wollen, - nur eine verhältnißmäßig geringe Ausdehnung gewonnen. Ein Theil der Ausftändigen hat die Arbeit bedingungslos, ein anderer gegen das Versprechen, zur Zeit der Gewerbeausstellung die Löhne zu erhöhen, wieder aufgenommen. Das Comité dec Ausständigen giebt bekannt, daß sich 357 Kutscher noch im Ausstande befinden.
Aus Gent wird der „Köln. Ztg.* geschrieben: Eine Abordnung der ausständigen Fabrikarbeiterinnen hat den Gouverneur um feine Vermittelung gebeten. Dieser \prach sein Bedauern über die Lage der Ausftändigen aus, verhehlte aber nicht, daß die Arbeit- geber gegenwärtig kaum eine Lohnerhöhung bewilligen fönnten und bei Fortdauer des Ausstandes genöthigt seien, ihre Fabriken auf das Land zu verlegen. Der Gouverneur wversprach, mit den Fabrifanten zu verhandeln. (Vgl. Nr. 306 d. Bl. von 1895.)
Kunst und Wissenschaft.
É —-_uD
Wie die Londoner „Allg. Korrespondenz“ meldet, ist der Dithter,
Journalist und Kritiker Alfred Austin zum Poeta lauroatus er«
nannt worden, Den Tee feit dem Tode Alfred Tennyson's un-
beseßt war. Dem Präsidenten der Königlichen Akademie Sir Frederick Leighton wurde die Pairswürde verliehen.
Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs- Maßregeln.
Der Gefundheitsstand in Berlin war in der Woche vom 15. bis 21. Dezember ein günstiger und die Sterblichkeit eine niedrigere als in der Vorwoche (von je 1000 Einwohnern starben, aufs Jahr berechnet, - 16,5). Unter den Todesursachen kamen akute Entzündungen der Athmungsorgane, wenn auch noch immer in großer Zahl, fo do erheblih seltener als in der Vorwohe zum Vorschein und endeten auch in selteneren Fällen tödtlich. Erkrankungen aa Grippe wurden eigtans seltener beobzhtet, jedochß noch immer 4 Todesfälle infolge von Grippe gemeldet. Dagegen wurden akute Darmkrankheiten etwas häufiger als Todesursachen mit- getheilt. Die Betheiligung des Säuglingsalters an der Sterblichkeit - blieb eine geringe. Von je 10 000 Lebenden starben, aufs Fahr be- rechnet, 48 Säuglinge. — Von den Infektionskrankheiten blieben Er- krankungen an Typhus vereinzelt. Erkrankungen an Sharlach kamen in fast gleiher Zahl wie in der Vorwoche, Erkrankungen an Masern und Diphtherie in geringerer Sl zur Anzeige und zwar wurden Erkrankungen an Masern und harlach aus dem Stralauer Viertel, Louisenstädtishen Stadttheilen, der
Handel und Gewerbe. Ausweis über den Verkehr auf dem Berliner
Schlachtviehmarkt vom 31. Dezember 1895. Marktpreise nah SAGGROE: nur Schweine werden nah Lebendgewt
ehandelt. inder. Auftrieb 296 Stück. (Durchschnittspre ür 190 kg I. Qualität —,— M, Il. Quali d y
A
,
ITT. Qualität 94—98 Æ, TIV. Qualität 80—90 A — Schweine. Auftrieb 3318 Stück. (Durchschnittspreis für 100 kg.) Mecklenburger 94 4, Landshhweine: a. gute 990—92 M, b. 84—88 4, Galizier —,— A, leihte Ungarn —,— M bei 20 Bakonyer — M bei — Auftrieb 555 Stück. (Durchschnittspreis für 1 kg) T. Qualität.
1,30—1,40 Æ, IL. Qualität 1,20—1,28 M, ITL. Qualität 1,10— 1,18 «G — Schafe. Auftrieb 515 Stück. (Durchschnittspreis für L L Dn —,— , 11. Qualität —,— Æ, ILL. Qua-
geringere /o Tara, Tara pro Stück. — Kälber.
Verkehrs-Anstalten. : Bremen, 31. Dezember. (W. T. B.) Norddeutscher Lloyd.
Der Postdampfer „Hohenstaufen*“ is am 29. Dezember Vor- mittags auf der We fer angekommen. Der Postzampfer „Braun- e ist am 28. E aos s S M « York aas der eser abgegangen. er Postdampfer „H. H. 29er am 28. Dezember Abends in Ñ Y j. Postdampfer „ Darmstadt" ist am 29. Dzember Vormitt a der Weser angekommen. Der Niichs-Postdampfer Drei ist am 29. Dezember Nach nittags in Suez angekommen.
ew-York angekommen. Der R
(W. T. B.) Der Postdampfer „Habsöburg® ist am n e ahia a H s ;
antos nach Bah gegangen.