1896 / 8 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 10 Jan 1896 18:00:01 GMT) scan diff

Mannigfaltiges,

Von Seiner Majestät dem Kaiser und König ist auf die StoCmunl@Mdreise der Stadtverordneten anläßlih des Jahreswechsels folgendes Antwortschreiben ergangen :

- en der Glückwunsch-Adresse, welche Mir die Stadtverordneten beim Eintritt in das neue Jahr gewidmet haben, bin Ih zu Meiner reude auch dem Ausdruck pietätvoller Dankbarkeit gegen Meinen Gieligett Herrn Großvater und Meinen in Gott ruhenden Herrn Vater begegnet, deren gottgesegnetes Wirken für des Vaterlandes Größe, Chre und Einheit uns in der jetzigen Zeit der Erinnerung an die großen Errungenschaften der Jahre 1870/71 wieder lebendig vor Zuges geführt worden ist. Die Begeisterung, mit welcher die großen Grinnerungêtage des vergangenen Jahres in des wiedergewonnenen Deutschen Reichs Hauptstadt festlih begangen worden sind, hat Mich mit Befriedigung erfüllt, und vertraue Jh, daß die aus jener großen Zeit an unser Jepiges Geshle t ergehende Mahnung, die Treue bis in den Tod gegen König und Vaterland allezeit als ein theures Erbe zu bewahren, auch in den Herzen der Berliner Bürgerschaft einen nachaltigen Wiederhall gefunden hat. Den Stadtverordneten spreche ih für die Mir und Meinem Hause dargebrahten Segenswünsche Meinen wärmsten Dank aus. Neues Palais, den 4. Januar 1896. Wilhelm R.“

In De EEN en Sißung der Stadtverordneten erfolgte zunächst die tufübrunz der beiden neugewählten Stadträthe Kämpf und Wagner. Dieselben wurden durch den Ober-Bürgermeister Zelle namens des Magistrats begrüßt und in der üblihen Form verpflichtct. Hieran {loß sich unter Vorsiß des Ober-Bürgermeisters Zelle eine gemeinschaftlihe Sißung des Magistrats und der Stadtverordneten »- Versammlung bebufs ‘der Wahl von Mitgliedern und stellvertretenden Mitgliedern zum Bezirks- aus\chuß. Es wurden gewählt zu Mitgliedern Techniker Stephan und Rechtsanwalt Kempner ; zu Stellvertretern Bürger- Deputirter Kohhaun und Banquier Lippmann. In den fünf Abtheilungen der Versammlung sind zu Vorsitzenden resp. Stell- vertretern folgende Mitglieder gewählt worden : 1. Abtheilung : Stadtv. Spinola und Stadtv. Schwalbe; 2. Abth. : Stadty. Reiß und Bauke ; 3. Abth. : Stadtv. Hauer und Dinsfe ; 4. Abth. : Stadtv. Seibert und Baumgarten ; 5. Abth. : Stadtv. Weber und Hellriegel. Nach Erledigung diesér ge[chäftlihen Angelegenheiten wurde wiederum die

; frage der Verbreiterung der Potsdamerstraße erörtert, welche in der vorigen

syndikus Meubrink Gelegenheit zur Aeußerung zu geben. Derselbe erklärte, daß z. Zt. Verhandlungen zwischen der Polizeibehörde und dem Magistrat schweben, über die sich vorläufig noch nichts Näheres mittheilen lasse. Im Jahre 1896/97 würde an die Dur(führung der Regulierung wohl nit gedacht werden können, {hon der in dieses Jahr fallenden Ausftellung wegen, da während derselben die Straße nicht aufgerissen werden könne. Erst nah dem Schluß der Ausstellung könnte mit der Arbeit begonnen werden ; dazu wäre dann aber auh nit zu rathen, da man in die Frostperiode bineingerathen würde. Die vorhandenen Bäume müßten selbstverständlih beseitigt werden, es stehe aber ncch nit fest, ob Neuanpflanzungen stattfinden könnten. Stadt- verordneter BVortmann, welcher die Vertagung der Angelegen- beit in der vorigen Sißung beantragt hatte, erklärte ih durch diese Ausführungen für beruhigt. Damit war die Angelegen- heit vorläufig erledigt. Hierauf wurde die Vorlage des Magistrats, betreffeno die Vergebung der Bespannung, Bedienung, Unterhaltung und Aufbewahrung der städtishen Sprengwagen für die drei Jahre 1. April 1896/99, angenommen. Ae: die gemischte Deputation zur Berathung über die eventuelle Uebertragung des Eigenthums der

Wetterberi vom 10. Januar, 8 Uhr Morgens.

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igung vertagt worden war, um dem Magistrats-Dezernenten, Stadt-"

Aktiengesellshaft Berliner Elektrizitätswerke auf die Stadtgemeinde ‘wurde an Stelle des Stadtv. Schulz 1. der Stadtv. Munckel als Mit- lied gewählt. Die Vorlage, - betreffend den Anschluß des Grund- s der Verfuhs- und Lehrbrauerei an der Ecke der See- und Torf- straße an die Kanalisation, wurde eineni Ausschuß zur Vorberathung überwiesen. Dasfelbe geschah mit der Vorlage, betreffend ten Ver- kauf der Restflähen der Grundstücke Spittelmarkt 8/10, Ecke der Oberwasser- und der S Zur Vorberathung der Feier des 18. Januar, als des 25. Jahrestags der Neuerrichtung des Deutschen Reichs, wurden hierauf zu den Magistrats-Deputirten seitens der Versammlung die Stadtv. Michelet und Scheiding, zur Vor-- berathung der Geburtstag8feier Seiner Majestät des Kaisers die Stadtv. Seibert und Diersch gewählt. Jm Interesse des Kaiser- und Kaiserin: Friedrih-Kinderkrankenhauses beantragte der Magistrat . ferner den Anfauf des Grundstücks Reinickendorferstraße 33. Nach kurzer Debatte, wurde die Niederseßung eines Ausschusses von 15 Personen bes{lossen. Letter Gegenstand der Tagesordnung war der Antrag der Stadtv. Borgmann und Genoffen: „Die Versammlung ersucht den Magistrat, in Verfolg ibres Beschlusses vom 14. Dezember 1893, betreffend die Einribtung von Volks-Badeanstalten, Mittel in den Etat pro 1896/97 einzustellen“. Stadty. Dr. Gerstenberg beantragte die Ueberweisung der Angelegenheit an die Etaisdeputation, und die Ver- sammlung bes{loß diefem Antrage gemäß. Auf die öffentliche folgte eine geheime Sigzung.

Anläßlih der bevorstehenden 25 jährigen Erinnerungsfeier der Kaiferproklamation in Versailles bringt der Vorstand der ,Ver- einigung zur Schmückung der Kriegergräber und Denkmäler bei Metz“ die mit den Bildnissen der drei Kaiser sowie des Fürsten Bismark und des Grafen Molike gezierlen Jubiläums-Denkmünzen aus erobertem Geschüß in Ecinnerung, welhe zum Besten der Zwecke der Vereinigung hergestellt wurden. Die Denkmünze kann gegen Einsendung von 60 4 und 20 „§ Porto von dem Geldsckmied Mezger in Mey, welchem der Generalvertrieb von der Vereinigung übertragen ift, bezogen werden. Bei Entnahme von 20 Stü tritt der ermäßigte Preis von 50 4 für das Stück ein; 50 Stück werden portofrei versandt.

An der Humboldt-Akademie beginnen in der nähsten Woche noh einige interessante Vortragscyklen in allen drei Lehrstätten : Montag 8—9 Uhr in W. und Dienétag 7—8 in 8. Dr. R. Penzig, Neligions- philosophie des 19, Jahrhunderts, Mittwoch in NW. 7—8 Dr. A. von Hanstein, Neu-englische Literatur, und 8—9 Derselbe, Führende Geister der auéländischen Literatur. Der erste Vortrag eines jeden diefer Cyklen ist für Herren und Damen frei; alles Nähere ergeben die gratis erhältlihen Programme.

__ Ein Künstlerfest“, die nah Motiven der Festarrangements des Düsseldorfer «Malkasten“ bearbeitete und glänzend ausgestattete Pantomime des Zirkus Renz, welche schon vor zwei Jahren einen großen S hatte, liegt vollständig umgearbeitet und in ihrem zweiten

heil nah technisher Seite hin durch einen eigens dazu fonstruierten Wasserquellapparat, der die ganze Manége nebst dem Sattelplaß ia zwei Minuten 15 m hoch unter Wasser sett, völlig geändert worden. Gbenfo ist das als Finale zur Ausführung gelangende Plafond- Prachtfeuerwerk eine neue pyrotechnische Komposition. Die Erst- aufführung findet am morgigen Sonnabend statt.

München, 10. Januar. e W. T. B.“ meldet: Eine Fäl scher - bande, welche si gewerbêmäßig mit der Anfertigung und Ver- werthung amtlicher Zeugnisse befaßte, wurde gestern hier in

Schauspielhaus. 11. Vorstellung. Das Hunger- loos. Lustspiel in 4 Aufzügen von Heinrih VolUrat Schumacher und Georg Malkowsky.

Ueues Theater.

Sonnabend: Gastspiel des

R Cron Tewele vom K. u. K.

Sdiffbauerdamm 4a. / 5.

Herrn priv. Carl - Theater

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Stationen. Wind. Wetter.

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beiter. Ganz Deutschland, die Küstengebiete im Westen und Osten ausgenommen, hat Frostwetter. Breslau

144 00 ia D l C D f DO ES f Do

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Guerl. Preisen: Der Probepfeil. Abends 74 Uhr:

geseßt vom Ober-Regisseur Max Grube. Anfang 7x Uhr / :

Sonntag: Opernhaus. 11. Vorstellung. Mignon. Oper in 3 Akten von Ambroise Thomas. Text mit Benußung des Goethe*’{en Romans „Wilhelm Meisters Lehrjahre“ von Michel Carrós und Jules Barbier, deutsch von Ferdinand Gumbert. Ballet von Paul Taglioni. Anfang 74 Uhr.

Schauspielhaus. 12. Vorstellung. Egmont. Trauerspiel in 5 Aufzügen von Wolfgang von Goethe. Musik von Ludwig van Beethoven. (Heriog von 7 Ub, Herr Friedrih Haase, als Gast.) Anfang

L,

Deutsches Theater. Sonnabend: Weh dem, der lügt! Anfang 74 Uhr.

Sonntag, Nachmittags 2F Uhr: Die Jüdin von Toledo. Abends 77 Uhr: Florian Geyer.

Montag: Don Carlos.

Berliner Theater. Sonnabend, Nachmittags 5 Be: Prinzesfin Goldhaar. Abends 7 Uhr:

auft.

Sonntag, Nachmittags 24 Uhr: Kabale und Liebe. Abends 7F Uhr: Fedora.

Montag: Hasemaunn’s Töchter.

Lessing-Theater. Sonnabend: Comtesse Anfang 7} Uhr. i Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Zu volksthümlichen

Comtesse Guckerl.

Refidenz - Theater. Direktion: Sigmund

Lautenburg. Sonnabend : Hals über Kopf. Schwank

in 3 Aktea von Alexandre Bisson, deutsch von

Paul Block. Vorher: Ju doppelter Be-

T0 gad Plauderei von Paul Linscmann. Anfang r

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Zu halben Kassen- preisen: Der Rabeuvater. Abends 74 Uhr: Hals über Kopf. Ju doppelter Bekehrung.

in Wien. (Wonsieur le Directeur). 3 Akten von Alexandre Bisson und Deutsh von Ferdinand Groß. In von Siegmund Lautenburg. Änfang Sonntag Nachmittags: Zu halben Militärstaat. Direktor. Montag: Der Herr Direktor. Dienstag: Der Herr Direktor.

Der Obersteiger. Chilperich.

Abends

helm Mannstädt. Musik von

meifter Federmann.

von Gust. Steffens. Anfang 74 Uhr Sonntag: Dieselbe Vorstellung.

Sonnabend: Eine tolle Nacht. fattuna osse mit Gesang und Tanz von With.

vom Balletmeister Gundlach. Anfang Sonntag: Eiue tolle Nacht.

Zum ersten Male: Der Herr Direktor

Abends 74 Uhr:

Theater Unter den Linden. Direktion: ges Frißshe. Sonnabend: Großer Maskeu-

all. Sonntag, Nahmittags 3 Uhr: Bei halben Preisen : 7x Vhr: Köuig Burleske Ausstattungs-Operette in 3 Akten (5 Bildern) von Hervó und Paul KFerrier, deuts bearbeitet von Eduard R ra und Wil- erbó. geseßt von Julius Frißsche. Dirigent: Herr Kapell-

Adolph Ernst-Theater. Sonnabend: Frau Lohengrin. Gesangsposse in 3 Akten, nach dem Französischen bearbeitet von Ed. Jacobsen und W. Mannstädt. Kuplets von Gust. Görs. Musik

Bentxal-Theater. Ate Jakobstraße Rr. 30,

äannftämt und Julius Freund. Musik | F von Julius Einödshofer. In Scene geseßt vom Direktor Nichard Sulz. Die Tanz-Arrangements

den Perfonen eines Handlungsgehilfen aus . Ostpreußen, eines Kauf- manns aus Preßburg, eines Kaufmanns aus Gaya in Mähren und eines Handlungsgehilfen aus der Gegend von Pettau in Steiermark ermittelt und verhaftet. Bei der Hausfuhung wurde eine beträt. liche Menge von falschen Papieren in- und ausländischer Behörden und anderen Papieren sowie ausgeschnittenen Siegeln beshlagnahmt.

Bellinzona, 9. Januar. Bet heftigem Sturme cxplodierte in der vergangenen Nacht in der - Nähe von Luino der Dampfkeset des auf dem Lago Maggiore dienstthuenden italienischen Zoll. kreuzers. Das Schif ging unter, und die Befäßzung von zwölf Mann ist ertrunken.

Cagliari, 9. Januar. Eine Bande vón Verbtechern i t einen Raubeinfall in Jerza; dieselben tödteten- drei Personen M verwundeten einen Gendarm s{wer. : E

Fn Molde fanden heute Nacht {nell aufeinanderfolgende Erd-

Christiania, 7. Januar.

2 Uhr 50 Minuten mehrere

West nate Ost Das W h es nach Ost. as Wetter war während der Nacht till, am T

herr|chte Weststurm. l l E

Teheran, 9. Januar. Dem „Reuter'shen Bureau" wird ge- meldet: Nach hier aus Aserbeidschan eingegangenen Nachrichten fanden in Khalkhal, nördlih von Mianch, zwei heftige Erdbeben statt. Durch das erste, welches sih in der Naht vom 2. Januar ereignete, und welches außerhalb des Distrikts nicht verspürt wurde, wurden das aroße Dorf Zanjabad vollständig und andere Dörfer theilweise zerstört ; dreihundert Personen verloren bei dem Erdbeben das Leben. Der zweite Erdstoß fand in der Frühe des 5. Januar ftatt und wurde in einer Ausdehnung von über 100 Meilen wahrgenommen. Die kleine Stadt G oi mit 1000 Häusern wurde vollständig zerstört, viele Dörfer wurden stark beschädigt. Fn Goi allein kamen 800 Personen um das Leben. Auch große Mengen Nindvieh und Schafe sind umgekommen. :

Nach Schluß der Redaktion eingegangene Depeschen.

London, 10. Januar. (W. T. B.) Die „Times“/ meldet aus Johannesburg unter dem 7. d. M.: 1500 Mann wurden gestern hier angeworben, um nothwendigen Falls' gegen die Uitlanders zu fechten. Hier giebt es jeßt auch eine starke Partei Deutsche, welhe der _Uitlander-Bewegung feindlich gegenüberstehen. Da die Bevölkerung die Läden wieder öffnet, jo ist dies cin Zeichen, daß die Lage ruhig wird. Die Tra ns- vaal-Regicrung hat 15000 VPéd, Sterl. ausgeworfen, um der Noth zu steuern; in Johannesburg läßt sie auch Lebens- mittel vertheilen. Aus Me lbourne berichtet dasselbe Blatt: Hier zeigt sich eine starke antideutshe Strömung. Die „Wacht am Rhein“ wurde in einem der Theater in der German-Street ausgezischt. Die Musik mußte wiederholt „Rule Britannia“ spielen.

(Fortsezung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

Kaiser Wilhelm - Gedächtniß - Kirche.

Sonnabend, Anfang 75 Uhr : Ax. Orgel-Konzert des Dr. Heinrich Reimann zum Besten des Baufonds der Kirche —, unter gütiger Mitwirkung von Frau Amalie Joachim und der „Konzert- vereinigung““ des Königlichen Domchors.

Franz

Lustspiel in Fabrice Carré. Scene gesetzt 9 Uhr.

reisen: Der Der Herr

Birkus Renz. Karlstraße. Sonnabend, Abends Uhr: Parade - Gala - Vorstellung. Auf höheren Wunsch: Grande réprise. Eig Küustlerfest. Luxus-Ausstattungs-Pantomime in 2 Ah- theilungen vom Großh. Hof-Balletmeister A. Siems, auf das Glänzendste insceniert vom Direktor Fr. Renz. Unter Mitwirkung des gesammten Personals. Vollständig neue und prachtvolle Ausstattung mit überrashenden Licht- und Wasser-Effekten. Neue Musik-Einlagen. Ju Rosenduft, schwedisches Volk®lied. vorgetragen von 40 Damen mit Be- leitung des eigens hierzu engagierten rfen- Virtuosen Herrn H. Voß. Ballet von 100 Damen. Kinder-Orchester. Großer Blumen-Korso. Nacht- fest auf dem Gartensee im Künstlerbeim. Erste Abtheilung: Das Festcomité in Thätigkeit. - Zweite Aotheilung: Vollständig neu! Im fér: Voll- ständig neu! Granve Finale: Vlafouübh-Pracht- Feuerwerk. Außerd:m: Auftreten von nux Künstler- Spezialitäten allerersten Ranaés. Vorführen und Reiten der bestdressierten Freiheits-, Spring- und Schulpferde. Auftreten särnmtlicher Clowns.

Sonntag: ® Vorstellungen: Nachmittags 4 Uhr (ermäßigte Preise und 1 Kind frei): 1870/71, Abends 7 Uhr: Eiu-Künstlerfeft.

In Scene

Familien-Nachrichten.

Verlobt: Frl. Else Grisebah mit Hrn. Pastor coll. Adolf Harms (Wernigerode— Oldendorf). Frl. Marie Kirdorf mit Hrn. Sec. - Lieut. Ernst Kramer (NRheinelbe b. Gelsenkirhen—Hannover).

rieda Freiin von Hammerstein-Gesmold mit

Hrn. Ludwig Wolf (Hamburg—Meran). Frl.

Agnes von Fráäntius mit Hrn. Rittmeister Emil

Schulze (Uhlkau—Danzig). Frl. Lilly Braun-

{weig mit Hrn. Rittergutsbesißer Curt Kayser

Kleinburg b. Breslau—Ober - Tworsimirke b.

Große Aus- in 9 Bildern.

74 Uhr.

Konzerte. Konzert -Haus.

Karl Meyder - Konzert.

Freyhan). Frl. Mathilde Bertog mit Hrn. Su pektor Vetterling (Oschersleben—

ettin). Vereheliht: Hr. Oberförster Hugo Förster mit r. Ohlau).

Die Stöße gingen in der Richtung von:

Me Be

Erste Beilage : zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlih Preußischen Slaals-Anzeiger.

Berlin, Freitag, den 10. Januar

Deutsches Reich. Ueber Ot

1896.

- der in den deutschen Münzstätten bis Ende Dezember 1895 vorgenommenen Ausprägungen von RNeichsmünzen.

Goldmünzen

Silbermünzen

Nickelmünzen Kupfermünzen

1) Im Monat Dezember 1895 sind geprägt worden in:

Doppel- Halke Éronen Kronen M. Mb.

Kronen Privat-

Hiervon auf

rechnung M.

Zwanzig-

ünf- i- Ein- ünfzig- Sun Zwei ft Sur pfeunigstüde

markstücke| marfkstücke | markstücke | pfennigstüde M. M |S

wanzig- v nte

- ünf- Zwei- Ein- vfebititüde vf ntere pfennigstücke | pfennigstüdcke

[4 |S S S

Ba Muldner Hütte . : Stütlaart s Marlêcuhe Le Da. d

15 066 0001

15066000

294 375 137 400 74 500 233 244

100 550

167 090

- 6

ll 11

Summe 1. 15 066 000

15066000 9) Vorher waren geprägt*)| 2 421 858 880/537 692 280/27 969 925|1664468580]91 037 750/111 966 266 184 992 554

636 915 310 644

71 486 592 35 717 922

5 005 860'80| 31 261 081/80] 16 345 970

5 154 6 213 207/44] 6 783 319

3) Gesammt-Ausprägung| 2 436 924 880/537 692 280|27 969 925|1679534580/91 674 265[112 336 910/184 992 554 T1186 552 |—

4) Hiervon sind wieder eingezogen . 5) Bleiben

1 502 200 2 627 500 12 040 . 12435 422 6801535 064 780]27 957 889 2 998 445 345 M.

35 717 922 13 004 995

10 595 12 062 12 838 4 867|—

9 009 1 31 261 E

T6315 970 —| 6913 20744| 6 788 4173 614 l 62/04 53

46/40 1 947/20

Bs RIS

33 712 927

5 005 81440

31 299 134:60

91 663 670/112 324 848[184 979 716 71 481 685|— 483 162 846,— M

*) Vergl. den „Reichs-Anzeiger“ vom 10. Dezember 1895 Nr. 294.

Berlin, den 9. Januar 1896.

Deutscher Reichstag. 11. Sißung vom 9. Januar 1896, 1 Uhr.

Tagesordnung: Erste Berathung des Entwurfs eines Börsengeseßes und des Entwurfs eines Gesegzes, betreffend die Pflichten der Kaufleute bei Auf- bewahrung fremder Werthpapiere. : :

Ueber Vai Anfang der Sizung wurde in gestriger Nummer des Blattes berichtet.

Die einleitende Rede des Handels-Ministers Freiherrn von Berlepsch hatte folgenden Wortlaut:

Meine Herren! Die beiden Geseßentwürfe, die fich auf der Tagesordnung des heutigen Tages befinden, bringen ein reihhaltiges Material zu Jhrer Beurtheilung mit \fich in den Motiven, in den Verhandlungen der Börsen-Enquêke-Kommission und in den vielfachen Erörterungen, die sie in der Presse und in den Kreisen ter Inter- essenten gefunden haben. Es wird deshalb niht meine Aufgabe sein, die Ursachen und Absichten der einzelnen Bestimmungen des Entwurfs des näheren darzustellen. Einige allgemeinen Bemerkungen mögen ge- nügen, wie sih das ja auch im Rahmen einer ersten Lesung im all- gemeinen {idckt. /

Meine Herren, die verbündeten Regierungen haben fich bezüglich des Börsengeseßes im wesentlichen, wie Sie gehört haben, auf den Standpunkt des Berichts der Börsen-Enquête-Kommission gestellt. Sie haben nur geglaubt, in einzelnen Beziehungen davon abweichen zu sollen, wesentlich mit dem Zweck, die Einheitlichkeit der Vorschriften zu wahren, die erforderlich erschien, «weil sich die Wirkung der Börsengeschäfte über den Plaß der Börse, über die Grenzen des einzelnen Staats hinaus in die Kreise der Produzenten, der Konsu- menten und der Kapitalbesißer des heimishen Wirthschaftsgebiets erstreckt. Hieraus folgte die Nothwendigkeit der Aufnahme einer Anzahl grundlegender Bestimmungen in das Geseß, und weiter die Nothwendigkeit, in dem Gese eine Stelle zu berufen, die im Reich einheitlih dort Anordnungen zu treffen hat, wo die geseßliche Regelung nicht angemessen erschien, wie dies in den §§ 35, 40 und 46 des JFhnen vorliegenden Geseßentwurfs geschehen ist. Ih will glei hier bemerken, daß auf diese Befugnisse des Bundesraths die verbündeten Regierungen einen entscheidenden Werth legen. Je s{hwieriger es ist, die wechselnden, plößlih auftauhenden, auch wieder verschwindenden Bedürfnisse des Börsenhandels geschlich zu regeln und festzulegen, ohne auf der einen Seite den Börsenhandel ungebührlich einzu- \{hränken, ohne auf der anderen Seite den Interessentenkreisen außer- halb der Börse, auf deren Verhältnisse die Börsengeshäfte ohne ihr Zuthun einen wesentlichen Einfluß ausüben, auch in der Zukunft den nöthigen Schutz zu versagen ebenso nothwendig war es, einer Stelle im Reich, die berufen is, unparteiisch die allgemeinen Interessen wahrzunehmen, die Möglichkeit zu geben, hier einzuschreiten. Daß das in sachliher und sachverständiger Weise geschehen wird, dafür dürfte der § 3 des Geseßentwurfs Bürgschaft leisten, indem dem Bundesrath in dem Börfenausshuß ein sachverständiges Organ bei- gesellt is, zusammengeseßt aus Persönlichkeiten, die von der Börse vorges{chlagen werden, und anderen sahkundigen Perfonen, die außerhalb der Börsenkreise stehen. Wenn ih bemerkt habe, daß die verbündeten Regierungen sich. im wesentlihen auf den Standpunkt der Börsen-

Enquête-Kommission gestellt haben, fo bezieht sich dasZauch auf die allgemeine Auffassung, die die Kommission über die Börse, über ihre Nüplichkeit und Nothwendigkeit überhaupt hat. Ih glaube, es wird niht nöthig sein, hierüber viel Worte zu verlieren. Die

wenigen Stimmen, die früher hier und da laut wurden und die eine Beseitigung der Börse verlangten, sind mit der Zeit mehr oder weniger

Hauptbuchhalterei des Reihs-Schayamts. Biester.

fich dabei bewußt gewesen, daß die gewerbliche Thätigkeit sich dort am reisten entfaltet, wo Thatkraft und Verstand, wo Fleiß und Ver- mögen ungehindert und frei sih entwickeln können. Sie meinen, daß es allerdings Aufgabe des Staats ist, den: Einzelnen nit zu stören, sich die Wege zu suchen, um zu materiellem Reichthum zu gelangen. Aber sie waren doch auch der Auffassung, daß es eine der vor- nehmsten Aufgaben des Staats ist, dafür zu sorgen, daß das nicht in einem Maße auf Kosten Andrer geschieht, daß das Allgemeinwohl darunter leidet. ; In dieser Beziehung scheinen den ‘verbündeten Regierungen die Börsengeschäfte nah zwei Seiten hin ganz besonders bedenkliche Rich- tungen eingeshlagen zu haben: erstens dahin, daß eine große Zahl von Personen, die weder ihren Kenntnissen noch ihrem Vermögen nah

geeignet ersheinen zum Abschluß von Börsengeschäften, im Bôörsen- spiel ihre Existenz aufs Spiel seßt; und zweitens dahin, daß die Preisgestaltung im Effekten- und im Waarenverkehr beim Termin- handel sich niht nur nah den berechtigten Faktoren von Vorrath und Bedarf ich sage absihtlich niht: von Angebot und Nachfrage richtet, sondern auch nach den Spekulationsbedürfnissen der Börse, ja, wie die leßte Vergangenheit es wieder gezeigt hat, nah den Spekulationsbedürfnissen einzelner Firmen und Personen. (Hört, hört! rets.) j

Die Mittel, welche die verbündeten Regierungen vorschlagen, um diesen Mißständen entgegenzutreten, finden fih in den sechs Ab- schnitten des Börsengeseßentwurfs über die Organifation “der Börse, über die Preisfestseßungen und das Maklerwesen, das Emissions- geschäft, den Terminhandel, das Kommissionsgeschäft und die Straf- bestimmungen. In der Kommission, welcher die Herren voraussicht- lih das Geseß überweisen werden, und bei der zweiten Lesung wird sich ja reihlich Gelegenheit bieten, auf die einzelnen Vorschriften näher einzugehen; für jeßt will ich mi darauf beschränken, einzelne Punkte zu berühren, die ganz besonders lebhafte Angriffe seitens des Handels erfahren haben. Diese Angriffe richten fih vornehmlich gegen die verstärkte Staatsaufsiht und gegen deren Organ, den Staats-, den Börsenkommissar und gegen das Börsenregister.

Es ist bekannt, meine Herren, daß in einer Reihe von Bundes- staaten die Börsen nicht unter Staatsaufsicht stehen. In Preußen, wo das Aufsichtsrecht des Handels-Ministers geseßlich bestimmt ist, sind doch die Grenzen dieses Aufsichtsrehts nicht zweifellos. Wenn - nun die verbündeten Regierungen der Meinung waren, daß sie einer verstärkten Aufsichtsbefugniß niht entrathen konnten, so war es nothwendig, die Begriffe Aufsichtsreht und Aufsichtspflicht im Gesey * ausdrücklih festzustellen. Die verbündeten Regierungen waren aber weiter der Meinung, daß eine wirksame Staats- aufsiht sich nicht ohne ein Organ herstellen lasse, das in ständiger Berührung mit der Börse über deren Geschäfte und deren Art genau unterrichtet ist und durch den Verkehr mit an der Börse thätigen Personen jederzeit in die Lage geseßt wird, hervorgetretene Mißstände zu beobahten und der Aufsichtsbehörde rechtzeitig Vorschläge zu machen, wie ihnen entgegengetreten werden fann. :

Gegen den Staatskommissar ist eingewendet worden, daß, wie die Erfahrungen anderer Länder zeigten, er eine unnüße Persönlichkeit sei; er spiele höchstens die unliebsame Rolle eines Polizisten oder Spions, und die Verhältnisse an der Börse spielten ih fo in der Oeffentlichkeit ab, daß die aufsihtsführende Behörde jeder Zeit in der Lage sei, wenn sie wolle, sich gründlih über alles zu informieren, was an der Börse vorkommt. Meine Herren, das ist doch nicht immer der Fall. Nehmen Sie an, an einer preußischen Börse speku- liert eine Firma in Getreide à la baiss0 und häuft an dem preußi- {hen Börsenplaze niht nur, sondern auch an einem Börsenplate, der

16 345 A 6 213 14540] 6 788 420

52 610 304,60 46 13 001 565,49 M

entgegenzutreten. Dazu, meine Herren, ist es aber ganz un- erläßlih, daß eine Persönlichkeit vorhanden ist, die aus der Nähe die Vorgänge beobachtet, die mit der Börse im engsten Verkehr steht, die Art der Geschäfte kennt und sie richtig beurtheilt und vor allen Dingen schnelle und geeignete Vorschläge an die Aufsichts- behörde rihtet, um gegebenenfalls dagegen einzuschreiten. Dazu brauhht der betreffende Kommissarius ja noch kein Spion zu sein ; die Gegner desselben behaupten ja, es spiele \fich alles so in der Oeffentlichkeit ab, daß jeder, der wolle, es schen könne. Also der Staatskommissar braucht nur die Augen aufzumachen, klare Augen und ein sachverständiges Urtheil zu haben. Dafür allerdings wird man sorgen müssen, daß der Staatskommissar diese Eigenschaften besitzt; besißt ex sie aber, so wird er meiner Meinung nah auch kein unnüßtes Instrument sein. (Sehr richtig! rechts.)

Meine Herren , gegen das Börsenregister ist im wesentlichen ein- gewendet worden, daß es in den Augen der öffentlichen Meinung zu einem Spielregister werde, daß die Eintragung in das Börsenregister mit einem Makel verbunden sein würde. Die verbündeten NRegie- rungen betonen ausdrüdlich, daß fie diese Meinung in keiner Weise theilen, wenn die soliden und guten Firmen eines Plaßes sich ins Börsenregister eintragen lassen müssen und eintragen lassen. Wenn der Handelsstand nicht selbst, wie er es, meiner Meinung nach, leider viel zu sehr gethan hat, die Behauptung aufstellt, daß möglicherweise in der Eintragung in das Register der Vorwurf einer unlauteren Ge- \chäftsgebahrung liegt von anderer Seite kann und wird ihm ein Vorwurf nicht daraus gemacht, wenn der Kaufmann, der an der Börse Geschäfte treibt, sih ins Register eintragen läßt. Dann, meine Herren, ist doch zu berücksichtigen, daß mit der Schaffung des Börsen- registers die Möglichkeit gegeben ist, dem Einwand von Spiel und Wette zu begegnen: eine Bestimmung, die meiner Meinung nah von erbebliher Tragweite is. Ih bin der Meinung, daß dieser Einwand in sehr viel Fällen eine höchst un- moralische Seite hat, und daß es deshalb wünschenswerth erscheint, unter der Kautel, die das Geseß giebt, diesen Einwand nah Möglich- keit wegzuschaffen. Und endlich, meine Herren, ein anderes Mittel, um die übermäßige Betheiligung des großen Publikums an den Börsengeschäften herbeizuführen, is nicht vorgeschlagen worden, während doch von allen Seiten, ih glaube, man kann sagen aus- nahmslos dem Bedürfniß Ausdruck gegeben worden ist, das Börsen- spiel des Publikums an der Börse einzuschränken. Gehen Sie die Vernehmungen der Sachverständigen von der Börfen-Enquôête-Kom- mission dur, kaum einer von ihnen wird Ihnen nicht gesagt haben: ja der Soldat, der Offizier, der Beamte, der kleine Kaufmann, der Landwirth, die sollen nicht an der Börse spielen; das ist verderb- lich für sie, für die ganzen weiteren Kreise des Publikums, sich an dem Börsenspiel zu betheiligen. Die Empfindung, daß es dringend wünschenswerth und nothwendig ist, diese übermäßige Verbreitung des Börsenspiels in weiten Kreisen des Publikums einzuschränken, ist allgemein. Da ein besseres Mittel wie dieses Börsenregister bis jeßt niht vorgeschlagen ist, so muß es nach Ansicht der verbündeten Negierungen mit diesem Mittel eben verfuht werden.

Und nun, meine Herren, noch einige Worte über den Termin- handel, insbesondere den Terminhandel mit Getreide. Ueber die Art und Bedeutung des Terminhandels, über seine Berechtigung und seine Nachtheile gingen die Auffassungen weit auseinander; mancher verurtheilte ihn absolut, und manther stellte seine Bedeutung wieder fo hoh, daß ohne den Terminhandel ein ordentliches und verständiges Geschäft nicht existieren könnte. Ich glaube, man kann behaupten, daß die Arbeiten und die Verhandlungen der Börsen-Enquête-Kommission und die Verhandlungen, die si daran angeknüpft haben, wesentliches

R Helene Chrenthal (Jeltsch, r. Lieut. d. R. Martin Thiel mit Frl. Genée (Berlin).

Geboren: Eine Tochter: Hrn. Bauinspektor Gugenhan (Cannstatt). Hrn. Stabsarzt a. D. Struwe (Gleiwitz).

Gestorben: Verw, Fr, Melanie von Hern, geb. Freiin von Vaerst (Friedenau).

Licht in diese etwas dunkle Frage gebraht und die Meinungen erheblich nit nur geklärt, sondern auch in einer gewissen Richtung und bis zu einem gewissen Punkte zusammengeführt haben: dahin, daß der Termin- handel, wenn er si in den richtigen Grenzen hält, doch mehr Vor- theile als Nachtheile mit si bringe und nicht gänzlich verboten werden soll. Allerdings darüber, was richtige Grenzen find, gingen die Meinungen ja noch sehr weit auseinander. e Die verbündeten Regierungen haben sich die Auffassung an eigne

die Sie in dem Sahy des Berichts der Börsen-Enquêöte-Kommiss| finden: die Formen, in denen der Handel ih bewegt, dür

im Widerspru mit den Interessen der Konsumenten und der duzenten stehen; wo dieser Widerspru unlösbar ist, ift diefer ;

verstummt. Aber die verbündeten Regierungen haben sich auh auf ven Standpunkt der Enquête-Kommission gestellt, daß in der Art, wié die Börsengeshäfte sih entwickelt haben, Mißstände hervorgetreten sind: Auswühse, die für unser wirthschaftlihes Leben eine hoh- bedenklihe Seite haben. Es handelte sich also darum, einen Weg zu finden , der auf der einen Seite die Bewegungsfreiheit des Börsenhandels nicht übermäßig einshränkt, die namentlich mit Nück- sicht auf seine internationalen Beziehungen ein Lebenselement für ihn geworden is, auf der anderen Seite aber auch den Mißständen, den anerkannten nicht geleugneten Mißständen, der weit verbreiteten Spielsucht, energi Einhalt thut.

E Eee Regierungen glauben in dem Entwurf den rihtigen Weg gefunden zu haben, diese Ziele zu erreichen. Sie sind

Sonnabend: Operetten- und Walzer-Abenud. Blumenlefe aus Suppyé's Werken. Potpourri (neu) von Mohr. Phantasie aus der Operette „Die kleinen Lämmer“ (neu) von Varnay. Neapolitanische Walzer-Serenade (néu) von Pastor.

meldet 13, Chemniß und Bamberg 11, Grünberg und Münster 10 Grad unter Null, au in Oester- rei, Ungarn und Süd- und Zentral - Rußland herrscht strenge Kälte. Triest meldet Borasturm. Deutsche Seewarte.

alb der preußisGen Grenze liegt, riesige Getreidemassen; sie E eh Lad 2 Getreide an, und es wird festgestellt, daß bei 50 und mehr Prozent des angekündigten Getreides sich Nichtlieferbar- keit ergiebt; wenn diese Firma die am Ort vorhandenen Speicher mit Beschlag belegt und die Käufer, die das Getreide abnehmen wollen, nöthigt, dem Gebrauche zuwider die Speicher alsbald zu räumen, \o sind das Thatsachen, die in ihrer Totalität fich nicht alsbald als flar erkennen lassen, und doch ist es recht nothwendig, die Frage eines solhen preisbildenden Faktors \chnell zu erkennen, und das l namentlich dann nothwendig sein, wenn in dem Gesey der Auf- sihtsbehörde wirksamere Mittel an die Hand gegeben sind, um einem solchen Treiben in geeigneter Weise und wirksam

Naria

Friedrich - Wilhelmstädtisches Theater. Chausseestraße 25—26,

Sonnabend: Bei bedeutend ermäßigten Preisen. orten volksthümlihe Vorstellung unter Leitung ——————__— | des Kaiserlich russischen Hofshauspielers Heren Julius iala: Gefallene Engel. Ein Stück aus dem olksleben in 3 Akten von Richard Nordmann. Negie: Gustav Lemaitre. Anfang 7&4 Uhr. Sonntag: Lette Aas Gefallene Eugel.

Sing-Akademie. Sonnabend, Anfang 74 Uhr: L, Quartett-Abend (11. Cyclus) von Joachim, Kruse, Wirth, Hausmaun.

Theater.

Königliie Dihauspiele, Sonnabend : Opern-

haus. 10. Vorstellung. Tannhäuser uud der Bom 13.—22. d. M. gesclo

n ies lar rg atte ver Donnerstag, 98, Sande In großartiger Aus-

Graeb. In Scene geseßt vom Ober-Regisseur ume an Dekorationen, Kostümen und Requisiten. t

Verantwortlicher Redakteur: Siemenroth in Bérlin. Verlag der Expedition (Scholz) in Berlin.

Saal Bechstein. Linkstraße 42. Sonnabend, Druck der Norddeutshen Buchdruckerei und Verlags-

Anfang 7#- Uhr: Konzert der Säpygerin Anna

: : N Anstalt Berlin 8W., Wilhelmstraße Nr. 32. “Dekorative nrihtizn „| Hum ersten Male: Der Hungerlecider, Aus- | Wendlaud-Herborth, unter gütiger Mitwirku A Se E Brandt, Dirigent : Et t D. e attungskomödie von Keller und Herrmann. der Pianistin Hope Jaquet. ia n Sechs Beilagen

Anfang 7 Uhr. / S (etn\{ließlich Börsen-Beilage).