1896 / 11 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 14 Jan 1896 18:00:01 GMT) scan diff

Das v. Phitbarmonisbe Konzert ige „P armonische onzer. Arthur Nikishch's Leitung wurde a We ) eröffnet. Der Solist des Abends Herr i érardy_(Violoncello) aus Lüttich trug hierauf ein Konze “in drei Säßen von A. Lindner vor und ; durch e des Tons aufzufallen, eine völlige Beherrschung ‘aller nur erdenkflichen tehnishen Schwierigkeiten, zarte Béhandlung der höchsten Lage und des Flageolets und empfindungsvollen Vortra erkennen. Lauter Beifall des zahlreih- ershienenèn Publikums erscho nah jedem Saße. Schubert?s unvollendete Symphonie in H-moll bildete die nädhste Programmnummer. Das Orchester spielte sie mit fo eingehender und [ear Sattierungsweise, daß diefe fails anbaltenden Applaus hervorrief. Als Novität lernten wir eine Suite für Orchester, betitelt „Wanderung“, von Bernhard Scholz kennen, die aus fünf Säßen „Gebirgsgruß“,- „Libelle und Wasserfei“, „Erinnern und Träumen“, „Tanz“, „Abend- frieden“, „Heimweg“ besteht. Der Komponist, bekannt durh seine Musik zu Schiller's „Glocke“ und mehrere Kammer- musikwerke, besizt eine gewisse Gewandtheit in der Instrumen- tierungskunfst, der musikalishe Werth ist jedoch niht bedeutend. An- kflänge an Mendelssohn und Weber machen sih nicht selten bemerkbar, sodaß eine au8geprägte. Originalität dcr Erfindung daran iht gerühmt werden kann. Den Beschluß des Abends machte Wagner's „Kaisermarsh“, der, von dem Choral „Ein? feste Burg“ durdflocten, stets einen großartigen Eindruck hervorruft und auch gestern mit Begeisterung ausgenommen wurde. Das Orchester verdiente unter der energischen und umsichtigen Führung seines Dirigenten wiederum höchstes Lob.

Im Saal Bewstein fand am Sonnabend ein Konzert der Sopranistin Frau Anna Wendland-Herborth ftatt, das von ihr mit Mozart's Arie „Neue Freuden“ aus „Figaro's Hochzeit“ er- öffnet wurde. Die Sängerin, welche bei Signora de Ruda ihre ‘Studien gemacht hat und zum erften Mal vor dem hiesigen Publikum erschien, verfügt über eine flangvolle, auch in der Höhe leicht ansprehende und gut geshulte Stimme. Bei tadel- loser Intonation zeigte sie cine exrfreulihe Koloraturgewandtheit und ließ im Vortrag der Lieder von Brahms und Andercn viel Lebendigkeit des Ausdrucks e:kennen, Die junge, begabte Arp Hope Jaquet, welche in dem Konzert mitwirkte, trug Piòcen von Bah, Mgozart, Scarlatti, Schubert-Tausig, Schumann und von Bülow vor. Bei Fräulein Heinrih ausgebildet, erwies sie eine für ihr zartes Alter seltene Kraft des Anschlags, weit vorge-

unter

ber's „Freishüs*- | Benesh: “Herr Kahle auf ein A E Desterre rei: Fräulein Abich. Anfa lteß darin, e- |

usführung gleih-“-

Matkowsky; Rudolf -- von Ha burg: - Herr Ludwig: Meren- A Pi lci De mictttee ‘Bendi E

2 ? ota: o ; : Hochenb rger; Kunigunde: Fräulein Poppe;

ng 7 Uhr.

Herrn Friedrich Haase wurde nah S 2 der gestrigen Vorstellung von Raupah's „Royalisten“, im Kön gen Schau- \pielhause die Ehre zu theil, von Seiner Ma jestät dem Kaiser in die Loge béfohlen und N buldvollster An- erkennung ausgezeihnet zu werden. Seine dem dem Künstler persönlih Allerhöchstsein Bildniß.

Die erste Aufführung von Max Halbe's neuer Komödie

_Lebenswende“ findet im Deutschen Theater am Dienstag, den

21. d. M. statt. 5 i

Ernst von Wildenbruch hat dem Lessing-Theater ein Fest- ges „Dem Deutschen Reih zum 18. F 1896“ - cingereidt, as am Sonnabend der Vorstellung von „Comtesse Guckerl“ und am Sonntag der Nachmittags-Aufführung von „Minna von Barnhelm“ vorangehen wird. E ee

Zitherspieler und Freunde des Zitherspiels dürfte es interefsieren, daß die bisher in Tölz (Oberbayern) erschienene Zitherzeitung „E cho vom Gebirge“ durch Kauf in den Verlag der „Neuen Musik- Zeitung“ Ran Grüninger). in Stuttgart übergegangen ist. Die MNe- daktion bleibt in den Händen des in Zitherspielerkreisen vortheilhaft bekannten Herrn Fran.z siedter in Tölz. Das Blatt bringt neben belehrenden und unterhaltenden Abhandlungen Konzertberihte und Konzertprogramme, sowie in jeder Nummer auf Notenpapier gedrudckte Musikbeilagen. Der Abonnementspreis beträgt nur 1,20 M viertel- jährlih. Probenummern versendet die Verlagsbuhhandlung von Carl Grüninger in Stuttgact auf Verlangen gebührenfrei.

Mannigfaltiges.

Die Nordöftlihe Eifen- und Stahl-Berufsgenossenschaft hat bei dem Arbeitsausshuß der Berliner Gewerbe- Ausstellung 1896 auf Anregung des Regierungs-Raths, Professors Hartmann vom YNeichs- Persicherungsamt beantragt, eine Kommission zu bilden, welche die vielfahen maschinellen Betriebe in der Ausstellung in Bezug auf Betriebésicherheit auf das vollkommenste aüsstatten foll. An der Bereitwilligkeit der Ausfteller, bei diesen Bestrebungen mitzuwirken, wird nit gezweifelt. Der Arbeitsauës{chuß hat dem Antrag zu- gestimmt und Herrn Direktor Blum (Vorsitzenden der Nordöstlichen

_\prechend und Les, wieder einen Beweis von der en

ajestät überreichte außer-

Koch-, Brandenburg», Königgrägterstraße und» ‘dem: :: Landwehr kanal. Die Ausführung i} den früher ershienenen-Blättern abe : Leistungsfähigkeit nstituts. Der große Maßstab dieses Plans er- i dstüdck in feinem Umfang und mit allen Bau- lichkeiten der Wirklichkeit getreu und deutlich zu veranschaulichen. Dieser Stadtplan eignet sich daher sür Bauunternehmer, Haus- und Grundbesißer 2c. zu allen generellen Einzeihnungen. Probeblätter, MUUsperte 2c. sind durh jede Buchhandlung sowie vom Verlage selbst, Berlin SW., Gitschinerstraße 109, zu beziehen,

__ Dee nächste Sizung der „Freten E A Ver

einigung“ findet äm Freitag, dei 17. Januar, Abends 74 Uhr, im

kleinen Saale des Architektenhauses (Wilhelmstraße 92) \tatt. Auf

der Tagesordnung steht unter anderem die Vorlage der neuen Photo«

geaen mit Kathoden-Strahlung des Professors Nöntgen in Würz»

d R von Herrn Geheimen Medizinal-Rath, Professor Lo . r s

Der Prospekt für die Privat-Orientreise („Ostern in Jerusalem“), vön der vor einiger Zeit an dieser Stelle berihtet wurde, liegt jeßt gedruckt vor. Diese Reife, welche niht eine auf Gewinn abzielende Veranstaltung eines berufsmäßigen Reiseunternehmers, \fondern eine auf dem Genofsenshaftéprinzip beruhende Gesellschafts- reise ganz privater Art ist, zu der Angehörige der ge- bildeten Stände, auch Damen - zugelassen werden, beginnt Mitte März von Venedig aus und endigt Ausgangs April in Wien. Die RMeiseleitung liegt in erfahrenen Händen, auch sind wegen Landerkursionen, Unterkunft und Verpflegung der Netifegesellshaft in Hotels 2c. mit ortsangesessenen Reisebureaux bis ins Kleinste gebende Vereinbarungen getroffen. Außer dem heiligen Lande (mit Damaskus) werden Alcxandrien, Kairo (mit Suezkanal), Athen, Olympia, Mykenä, Argos und Konstantinopel besucht werden. Wegen Uebersendung des Prospekts wolle man fih an einen der Herren : Oberlehrer K. Böhrig-Neisse, Premier-Lieutenant im Großen Generalstabe Maerker-Berlin, Stubenrauchstraße 91A, ‘oder Pfarrer Zimmer-Neukirh, Kreis Marienburg W.-Pr., wenden.

Schleswig, 13. Januar. Die von Seiner Majestät dem Kaiser Franz Joseph zu der gestrigen Erinnerungsfeier an das 16. Husaren-Regiment gesandte Depesche (vgl. Nr. 10 d. Bl.) hatte, dem „W. T. B.* zurolge, nachstehenden Wortlaut :

„Die Tage von Stet1in haben mir die längst erwünschte Gelegen- heit geboten, das Husaren-Regiment, dessen Chef zu sein ich die hohe

des Straube"\ möglicht es, jedes G

Erste Beilage

zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlih Preußischen Staats-Anzeiger.

M ff.

der Einnahme an Wechselstempelsteuer im Deutschen Reich für die Zeit vom 1. April 1895 bis zum Schluß des Monats Dezember 1895.

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Berlin, Dienstag, den 14. Januar

Deutsches Reich. Nachweisung

2.

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3. 4. 9. 6.

Ober - Postdirektions - Bezirke

Einnahme im Monat Dezember

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Hierzu Einnahme in den Vormonaten

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In 1895 + mehr

weniger

Einnahme in dem- selben Zeitraum des Vorjahres (Spalte 4)

Zusammen

I. Jm NReihs-Postgebiet. 1) Königsberg N 2) Gumbinnen

3) Danzig .

4) Beru

5) PolodamÊt . ._,

6) Frankfurt a. O.

7) Stettin

8) Köslin .

9) Pon.

10) Bromberg .

11) Breslau

12) Liegnitz .

13) Oppeln

14) Magdeburg .

10) ga e

10 E L

17) Kiel: N

11 642 4 304 9 205

99 869 3 804 6 381 7 781 2 572 9 484 9 134

17 860

13 600 9 360

16 652 9 878

10 144 7 621

10 919

70 10 10 90 90 80 10 30 80 10 90 90 70 90 20 80

837 521

130 457

120 277

\chrittene tehnishe Fertigkeit und Reife der Auffassung im Vortrag der klassishen wie der modernen Kompositionen. Beiden Künstlerinnen, welche die Hörer noch durch einige Zugaben erfreuten, wurde reicher

Beifall zu theil.

Im Königlichen Opernhause gelangt morgen Richard Wagner?s „Lohengrin“ zur Aufführung. Herr Emil Göyte gastiert in

Den Tellramund fingt Herr Bulß,

der Titelrolle.

Pierfon, die Ortrud Frau Götze. Kapellmeister Dr. Muck dirigiert. Auf Allerhöchsten Befehl findet am Sonntag, den 19. eine Théâtre paré-SVorstellung statt. Das Programm lautet : „Kaisermah“ von Richard Wagner; Festspiel „Barbarossa“ mit lebenden Bildern; „Meistersinger“-Voripiel und E Schluß- ang un 8 M4, 11. Nang, Balkon und Loge: 5 4, T1. Rang: 3 6, IV. Rang:

\cene. - Anfang 8 Uhr. Preise der Plätze: I.

2 M4, Stehplaß: 1 M

Im Königlichen Schauspielhause wird morgen, am Ottokar?s Ottokar: Herr

Grillparzer's, „König

Franz Beseßung lautet:

Geburtstage [ gegeben. Die

und Ende“

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q vom 14. Januar, 8

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Stationen. Wind. Wetter.

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3|bedeckt halb bed. Regen 3|Nebel wolkenlos ill|Nebel 2 heiter

Belmullet. . | 754 Aberdeen .. | 751 Christiansund | 740 Kopenhagen . | 746 Stockholm . | 739 eparanda l C26 Moskau... | 765 Cork, Queens- town « ..| 04. Cherbourg . | 750 |NW E A O ylt 748 |SW mburg . . | 750 |SW Swinemünde | 750 |SW Neufahrwasser| 749 |S Memel . .. | 746 |SW SSW

ede H CDE ünster... | 755 |SW Karlsruhe . . | 755 |SW Wiesbaden . | 7533 S München . | 756 |SW Chemniß .. | 755 |SW Berlin.» « | (92 |W T COO e 755 |SW 758 [WSW 757 O halb bed. 759 |OND bedeckt

1) Gestern und Nachts Schnee. 2?) Nachts Schnee und. Gewitter. 3) Geßern und früh Schnee. #) Gestern Schnee und Regen.

Vebersicht der Witterung.

Ein barometrishes Minimum unter 725 mm liegt bei den Lofoten, eine Theilbepression unter 743 mm über der südlihen Nordsee, während der Luftdruck über Süd-Europa am hêchsten ist. Ueber den Bri- tishen Inseln wehen lebhafte nördlihe und nordwest- lihé Winde, unter deren Einfluß in Schottland leihter Frost eingetreten is. Jn Deutschland ist bei an der Küste frishen, im Binnen- lande {wachen füdwestlihen Winden das Wetter trübe und mild, nur in den südlichen und e Sen Gebietstheilen herrscht noch leichter rost : allenthalben ist Regen oder Schnee gefallen. In Nordösterreich, Ungarn und dem Innern Rußlands herrsht no \trenge Kälte. P EInguntaos meldet 15, Moskau

21 Grad unter Null. i Deutsche Seewarte. IPTRLE S A MEN E N M P ZRE S; G TRC S Se Theater.

Königliche Schauspiele. Mittwoch: Opern- aus, 14. Vorstellung. Lohengrin. Romantische in 3 Akten von Richard Wagner. In Scene gesest vom Sa Teplaff, Dekorative nrihtung vom Ober-Inspektor Brandt. Dirigent: Kapellmeister Dr. Muck. (Lohengrin : Hr. Emil

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wolkig bedeckt Regen bededt bedeckt 1) wolkig halb bed. bededt2) Regen Regen bededckt 2) bededt wolkig rvolfig bedeck14) Nebel bedeckt

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zuführen.

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anuar, Woasserleichen benußt.

von 1:4000, dem größten und

Parquet : denz, welcher im Auftrage des

Glüd

(Plan 1I1 F). erschienen.

Göge, Königlicher Kammersänger, ‘als Gast.) An-

fang 7 Uhr. :

chauspielhaus. 15. Vorstellung. König

Ottokars Glück und Ende. Trauerspiel in

5 Aufzügen von ran Grillparzer. In Scene ge-

seßt vom Ober-Negisseur Mar Grube. Deforative

S vom Ober- Inspektor: Brandt. Anfang r.

Donnerstag: Opernhaus. 15. Vorstellung. Bajazzi. Oper in 2 Akten und einem Prolog. Musik und Dichtung von R. Leoncavallo, deutsch von Ludwig Hartmann. —- Phantasien im Bremer Raths- keller. Phantastishes Tanzbild, frei nah Wilhelm Hauff, von Emil Graeb. Anfang 74 Uhr.

Schau'pielhaus. 16. Vorstellung. Das Hunger- loos. Lustspiel in 4 Aufzügen von Heinrich Vollrat T e und Georg Malkowsky. Anfang

T

Deutsches Theater. Mittwoh: Florian Geyer. Anfang 74 Uhr.

Donnerstag: Die Jüdin von Toledo.

Freitag: Die Weber.

Berliner Theater. * Mitiwoh: Der Ver- \s{chwender. Anfang 74 Uhr.

Donnerstag: Faust. Freitag (19. Abonnements-Vorstellung): Fedora.

Lessing-Theater.Mittwoh: ComtesseGukerl. Anfang 7{ Uhr.

Donnerstag: Comtesse Guckerxl.

Freitag: Comtesse Guckerl.

Residenz - Theater. Direktion: Sigmund Lautenburg. Mittwoch: Hals. über Kopf. Schwank in 3 Akten von Alexandre Bisson, deutsch von Paul Block. Vorher: Jun doppelter Be- fehrung. Plauderei von Paul Linsemann. Anfang

74 Uhr. Donnerêtag und folgende Tage: Hals über Kopf. Ju doppelter Bekehrung.

Friedrich - Wilhelmstädtisches Theater. Chausseestraße 25—26.

Vom 13. bis inklusive 22. Januar geschlossen.

Donnerstag, 23. Januar: Mit großartiger Aus- stattung an Dekorationen, Kostümen und Requisiten. e ersten Male: Der Hungerleider. uss tattungskomödie in 12 Bildern von Julius Keller Musik von Louis Noth. q von Julius Fritsche. Der Vor- illets beginnt Donnexrétag, den 16. Ja-

und Louis Herrmann. ese i

In Scene g

verkauf der nuar.

Neues Theater. Schiffbauerdamm 4a. /5. Mittwoch: Gastspiel des Herrn Franz Tewele vom K. u. K. priv. Carl-Theater in Wien, Der Herr Direktor (Monsieur le Directeur). Lustspiel in 3 Akten von Alexandre Bisson und abrice Carré. Deutsh von Ferdinand Groß. n Scene geseßt von Siegmund Lautenburg. Anfang 75 Uhr.

Eisen- und Stahl-Berufsgenossenschaft) mit der Bildung der Kom- mission für Uxfallverhütung beauftragt. regung der Berliner Industrie Gelegenheit geboten, alle zur Unfall- verhütung bewährten Einrichtungen“ mit den einzelnen Betrieben vor- | zu

Die an den öffentlihen Wasserläufen hierselbst befindlichen Rettungs-Apparate sind im Jahre 1895 in 24 Fällen 22 mal mit Erfolg zur Anwendung gebraht worden. verflossenen Jahre die Rettungskähne mehrfach zur Bergung von

Von dem Uebersihchtsplan von Berlin im Verhältniß

phischen Institut und Landkarten-Verlag Jul. Straube in Berlin in etwa 48 Blättern 2 6) führt, gedruckt und verlegt wird, ist jeßt das vierte Blatt Dasselbe umfaßt die Gegend zwischen

.von Julius Einödshofer.

Es wird durch diese An- können.

{chóne darf.

Außerdem wurden i ußerdem wurden im Tonnt stets

zu leisten.

ecnauesten Stadtplan der Resi- agistrats von dem Geogra-

in Kupferstich ausge-

Donnerstag: Der Herr Direktor.

Freitag: Der Herr Direktor.

Sonnabend: Der Herr Direktor.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Fraucillon. Abends 74 Uhr: Der Herr Direktor.

Theater Unter den Linden. Direktion:

Julius Frie. Mittwoch: Jn durchaus neuer glänzender Ausstattung an Dekorationen, Kostümen und Requisiten: König Chilperich. Burleske Ausftattungs-Operette in 3 Akten (5 Bildern) von

ervó und Paul Ferrier, deuts bearbeitet von

duard Jacobson und Wiihelm Mannstädt. Musik von Hervé. In Scene gefeßt von Julius Frißsche. 7 Ube Herr Kapellmeister Federmann. Anfang

L

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Bei halben Preisen : Der Bettelstudeut. Operette in 3 Akten von

. Zell und Genóe. Musik von Carl Millöcker.

bends 7F Uhr: König Chilperich.

Sonnabend, den 25, Januar: Zweiter und leßter großer Maskenball.

Adolph Ernst-Theater. Mitiwoh: Frau Lohengrin. Gesangsposse in 3 Akten, nah dem Frags ischen bearbeitet von Ed. Jacobson und

. Mannstädt. Kuplets von Gust. Görs. Musik von Gust. Steffens. Anfang 7 Uhr.

Donnerêtag: Dieselbe Vorstellung.

BPentral-Theater. Alte Jakobstraße Nr. 30. Mittwoch: Eiue tolle Nacht. Große Aus- ftattun apo mit Gesang und Tanz 5 Bildern von With. Mannstädt und Julius Freund. Musik In Scene geseßt vom Direktor Richard Schul. Die Tanz-Arrangements vom Balletmeister Gundlach. Anfang 74 Uhr. Donnerstag: Eine tolle Nacht.

. Konzerte.

Konzert -Haus. Karl. Meyder - Konzert. Mittwoch: Virtuosen: Abend. Sonnabend, den 18. Januar: Fest-Konzert.

Sing-Akademie. Mittwoch, Anfang 8 Uhr: TUL,. Konzert des Violinvirtuosen Arrigo Serato.

Saal Bechstein. . Linkstraße 42. Mittwoch, Anfang 7# Uhr: Konzert von Ella Müller (Kl.) und Jenny Rosa (Ges.).

Pirkus Renz. Karlstraße. Mittwoch: Abends 74 Uhr: Gala-Vorstellurg. Ein Künftlerfest. Luxus-Ausstattungs-Pantomime in 2 Abtheilungen vom -Großherzoglihhen Hof-Balletmeister A. Siems, auf das Glänzendste insceniert vom Direktor Fr. Renz. Unter Mitwirkung des gesammten Personals. Neue Musik-Einlagen. Jm Nosenduft, \{chwe- disches Volkslied, vorgetragen von 40 Damer, mit Begleitung des e bierzu engagierten Harfen- Virtuosen Herrn H. Voß. Ballet von 100 Damen.

Kinder-Orchester, Erste Abtheilung: Das Fest- 1.

Ehre genieße, zu begrüßen und Zeuge der vortrefflichen . der Une N Leistungen desselben i Erinnerung. glänzende Thaten sind es, deren das Regiment sich hierbei rühmen Von jenem 16. August 1870, welcher für immer ein Denkmal todesmuthiger Entschlossenheit bleiben wird, bis Phasen des gewaltigen Krieges in vorderster Diese berechtigtem Stolz ments aber in pietätsvoller Ehre Gefallenen vereinen. Gedenfkfeier tneinen theilnehmenden Gruß. Möge das 16. Husaren- Regiment den in vergangenen Tagen fo. tapfer erstrittenen. Ruhm immer bewahren und mehren !“

(Fortseßung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

altung, im - Manöverfeld sein bewahre ich diese

Freude gedenken Sie beute;

besonderer Zeiten

Ernsterer

in die leßten es dem Regiment ver- Reihe fkämpfend Hervorragendes Erinnerung wird die Ueberlebenden mit erfüllen, alle Angehörigen des Regi- uldigung für die auf dem Felde der ch entbiete Ihnen zur weihevollen

war

comitó in Thätigkeit. Zweite Maa: Voll- ständig neu! Im Wasser. Vollständig neu! Gran Finale: Plafond - Pracht - Feuerwerk. Außerdem: Auftreten von nur Künstler-Spezialitäten allerzrsten Ranges. Vorführen und NReiten der bestdressierten Freiheits-, Spring- und Schulpferde. Auftreten fämmtliher Clowons.

Donnerstag: Ein Künfstlerfefst.

Sonntag: ® Vorstellungen: Nachmittags 4 Uhr (erm eniGe reise und 1 Kind frei): 1870/71, Abends 74 Uhr: Ein Künstlerfest.

E N S S E e E E

Familien-Nachrichten.

Verlobt: Frl. Mira von -Lepel mit Hrn. Grafen Dönhoff-Friedrichstein (Karwitz). Frl. Maria S volz mit Hrn. Gerichts-Referendar Max Geister (Breslau). Frl. Adelheid Kabiershke mit Hrn. Sngenieur Max Fischer (Breslau). Frl. Emmy Ni@Mhterlein mit Hrn. Amtsrichter Dr. jur. po Ster;el (Berlin—Wriezen). Frl. Emma Levin mit Hrn. Professor Dr. Arthur Schoenflies (Berlin Göttingen).

Verehelicht: Hr. Rittergutsbesißer Gerhard Hoff- mann-Hohendamerau mit Frl. Edith Hollmann

(Berlin).

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Prem.-Lieut. Otto von Treskow (Charlottenburg). Hrn. Haupt- mann Daus von Kalckreuth (Potsdam). Hrn. Oberlehrer Dr. Kopka (Breslau). Eine Tochter: Hrn. Professor Dr. Heinri Rubens Berlin). Hrn. Prem.-Lieut. Gottfried von

raudit\{ (Berlin). Hrn. Major Hans Grafen Finck von Finckenstein (Potédam). Hrn. Land- rath Curt von Willich (Gorzyu). Hrn. Kapitän- Lieut. Niedel (Berlin). Hrn. Rittmeister Nobert von Nikish-Rosenegk (Salzwedel).

Gestorben: Hr. Oberst z. D. Eduard von Usedom uo a Hr. Prem.-Lieut. Hans Silber- chlag (Pfarrhaus Kochfledt). Hr. Reinhold von MWindish (Charlottenburg). Hr. Hellmuth von Enckevort (Warsin). Hr. General-Major z. D. Richard Frhr. von Strombeck (Halberstadt). e General-Licut. z. D. Arthur von Briesen Kunnersdorf b. E: Fr. Antonie von Naudbhaupt, e Dietze (Barby). Fr. Martha von Hugo, geb. von Boltenstern (Venedig). Hr. Oberst-Lieut. z. D. Julius von Gozdziewskt (Berlin). Sr Kommerzien. Rath Julius Gerson (Berlin). Hr. Dr. H. von Eye (Nordhausen). Hr. Kreis-Baumeister a. D. Rudolf Brauer Gnaaree a. O.) Fr. Geheime Polizei-Rath

aspar (Charlottenburg).

Verantwortlicher Redakteur: Siemenroth in Berlin.

Verlag der Expedition (Scholz) in Berlin. Druck der Norddeutshen Buchdruckerei und Verlags- Anstalt Berlin §W., Wilhelmstraße Nr. 32. Neun Beilagen * (ein‘hließli4 Börsen-Beilage),

sowie die Inhaltsangabe zu Nr. 6 des öffent. lichen Au Pigers (Kommanditgesellschaften an Aktien und Aktiengesellschaften) für die

vom 6, bis 11, Jauuar 1896,

angenommen

Woche

18) Hannover . 19) Münster 20) Minden 21) Dortmund. 2A 23) Frankfurt a. M. 2A Ot e 25) Aachen . 26) Koblenz 27) Düsseldorf . 20) Pre 20) n

elpzig . 31) Karlsruhe . 32) Konstanz . 33) Darmsladt 34) Schwerin i. M. 35) Oldenburg 36) Braunschweig 37) Bremen 38) QAUNbUa « 39) Straßburg i. E. 4M) Me 4

2 867 | 20 C010 15 243 | 6 804 | 10 27 750 | 50 14791 | 90 6 488 | 30 3 681 | 20 42710 | 20 1994 | 20 16 755 | 50 41 643 | 50 18 779 | 80 6711 | 12377 | 80 2912 | 3437 | 50 6 079 | 20 20 293 | 30 87 793 | 10 21 444 | 80 3 469 | 90

132 402

299 783 131 909

398 987

145 995 362 893 173 160 59 708 102 925 29 967 30 192 49 554 141 093 706 768 139 577 22 840

85 873 31 144 76 321

94 405 32 446 76 239 816 324 39 987 61 081 73 309 16 898 43 361 38 512 137 579 83 908 72 568 125 760 83 191 105 444 74770 91 470 29 090 62 289 141 900 60 751 259 916 145 074 56 199 39 186 389 999 17 493 163 181 402 547 179 358 61 611 115 511 30 424 34 127 56 055 161 980 746 720 144 222 26 722

97 515 35 448 85 526 937 390 39 029 61 208 69 234 17 784 45 693 45 888 148 317 88 672 77 889 136 930 76 429 103 777 74 986 95 489 30119 64 612 147 645 67 963 287 533 146 701 99 878 37 916 401 297 19 354 162 751 404 536 191 940 62 419 115 303 28 879 33 630 55 633 161 386 794 561 161 022 26 310

31 224 54 827 61 452 15 212 40 169 40 753

75 071 68 529

66 591 93 632 67 365 84 569 27 292 57 502

61 158 49 390 34 235 17 360

47 841 16 799 412

I+HTLI T TF1 ++1 L ++++++++] l +++++++ +1 ++++

623 356 | 90 56 695 | 20 20/500 |

Summe I

11. Bayern 10, Württemberg .

9 067 212 497 148 177 866

5 690 569 5953 843 198 366

5 382 646 + 307 923 941 953 + 11 890 198 583 O

Ueberhaupt . . Berlin, im Januar 1896.

700 552 | 10

5 742 227 | 10

6123182 | 85 | +319 596 | 35

6442 779 |

Haupt-Buchhalterei des Reihs-Schaßgamts.

Biester.

Deutscher Reichstag. 14. Sißung vom 13. Januar 1896, 1 Uhr.

Tagesordnung: Fortseßung der ersten Berathung des Gesezgentwurfs, betreffend den Verkehr von Butter, Käse, Schmalz und deren Ersazmitteln, und erste Berathung des Geseßentwurfs, betreffend Aenderung und Ergänzungen des Gerichtsve rfassungsgeseßes und der Strafprozeßordnung.

Ueber den Anfang der Sißung wurde in der gestrigen Nummer des Blatts berichtet.

Nach dem Abg. Weiß nahm bei der Berathung des erst- E Gesehentwurfs das Wort der preußishe Minister ür Landwirthschaft 2c. Freiherr von Hammerstein:

Meine Herren! Ich will mir einige Bemerkungen zu denjenigen Aeußerungen gestatten, die bisher gefallen sind. Jch knüpfe zunächst an eine Bemerkung an, die der leßte Herr Redner gemacht hat. Er polemisierte vornehmliß gegen Herrn Bachem, den ersten Redner in der vorgestrigen Debatte, und hat ihm, wie ih glaube, verkehrter Weise die Darlegung untergeschoben, das vorliegende Gese sei nicht gegen die fraudulöse Konkurrenz der Margarine, sondern gegen die legitime Konkurrenz derselben gerihtet. Jch halte den Vorwurf an sih für unrichtig; jedenfalls ist er insofern unrichtig, als er die In- tentionen der Reichsregierung falsch darstellt. Der Gesetzentwurf beabsichtigt zweifellos , die landwirthschaftlihe Produktion gegen die fraudulöse Konkurrenz der Margarine in Schuß. zu nehmen. (Sehr rihtig! rets.) Dagegen bezweckt der Entwurf niht, die Margarine, soweit nit s\anitäre Bedenken gegen ihre Bereitung oder Zu- sammenseßzung zu erheben sind, als ein vollberehtigtes Nahrungs- wittel für die ärmeren Volkéklassen von ihrem Play in der Volks- ernährung zu verdrängen oder ihre Verwendung zu vertheuern bezw. einzuschränken. (Sehr richtig! aus der Mitte.)

Meine Herren, sehr interessant sind mir in den Bemerkungen des leßten Herrn Redners die Hinweise auf Dänemark. Er legte dar, daß Dänemark im Export guter Butter jeßt die erste Stelle, namentlich auf dem englischen Markt, einnehme, und gerade dieser Punkt ist es, aus dem heraus ih glaube beweisen zu können, daß der Gesech- entwurf, wie er jeßt vorliegt, im Interesse der deutschen Produktion werden muß. Es is zweifellos, daß Dänemark, welhes im Jahre 1889 ein ziemlich mildes Gesey gegen die Verfälshung der Butter durch Margarine hatte, im Jahre 1890 ein \härferes Geseß, und im Jahre 1891 das jeßt noch geltende shärfste Gesetz erlassen hat, und der Erfolg dieser vershärften Geseßgebung is gewesen, daß Dänemark auf dem eng- lischen Markt die deutshe Butter geschlagen hat. (Hört,

hört! rechts.) Es ist dieser Gesichtspunkt auch vorgestern in der Diskussion von einem Redner kurz berührt worden. Unsere Ausfuhr- butter nah England wird nicht mehr mit der absoluten Garantie der Nichtverfälshung nah England hinübergebraht, und dadurch ist es gekommen, daß, während Deutschland bisher beim Export nah England die erste Stelle einnahm, wir jeßt von Dänemark, welches jede Fälshung der Erportbutter hindert, geshlagen sind. (Sehr richtig! rechts und aus der Mitte.) Gerade aus den Zahlen, die der leßte Herr Redner vorführte, entnahm ih den Beweis dafür, daß wir dem Beispiel Dänemarks folgen und dafür sorgen müssen, daß unser Exporthandel reell is. Wir müssen aber auch aus sanitären Gründen dafür sorgen, daß unsere inländishe Bereitung der Margarine an fich auch vom gesundheitlißen Standpunkt niht \{chädlich ist, was wahrscheinlich vielfa der Fall ist, und endlich auch dafür müssen wir sorgen, daß keine Vermishung der Margarine mit Butter aus dem Grunde stattfindet, damit die so verfälschte Butter als reine Butter einen höheren Preis erlangt, als sie nah der Zusammenseßung verdient.

Meine Herren, darüber kann kein Zweifel sein, auch das Gesetz, welches bisher in Deutschland über die Butterfälschung gegolten hat, würde die beabsichtigte Wirkung nicht verfehlt haben, wenn das Geseg in Verbindung mit Maßnahmen ins Leben getreten und ge- handhabt worden wäre, die es ermöglihten, eine s{ärfere Kontrole auszuüben. (Sehr richtig! rechts.) Jch bin au zweifellos darüber, daß auch das gegenwärtige Geseß nur dann die von ihm erhoffte Wirkung ausüben wird, wenn neben dem Geseß die nothwendigen Maßregeln ergriffen werden, um die Ausführung des Geseßes nah allen Richtungen hin zu sichern. (Sehr richtig! rechts.) Darüber bin ih aber garniht in Zweifel, daß, wenn dem Wunsche des leßten Herrn Redners entsprohen würde und die Bestimmungen der §§ 3 und 4 aus dem Geseze gestrihen würden, welhe der Polizei die Handhabe bieten, die Kontrole auszuüben , eine sehr wesentliche Lücke in dem Geseß eintreten würde. (Sehr richtig! rets.) Ich ver- stehe nicht, wie diese Darlegung sich in Einklang bringen läßt mit der anderen Darlegung des Herrn Vorredners, welche anerkennt, daß die fraudulöse Konkurrenz der Margarine gegen die Butter beseitigt werden müsse. Feststellen darf ih dann noch, daß alle Redner der Rechten und der Mittelparteien, welhe bisher zu Worte ge- fommen find, ausdrücklich in ihren Darlegungen betont haben, daß au sie nur die fraudulöse Konkurrenz der Margarine zu beseitigen wünschen, taß sie im vollsten Umfange anerkennen , daß eine gut bereitete Margarine an Stelle der theuren Butter als ein billiges

Volksnahrungsmittel erwünscht, ja nothwendig sei. Meine Herren, noch eine Bemerkung allgemeiner Natur will ich

1896.

mir gestatten. Es is von der Preisbildung der Butter die Rede gewesen. Jch kann nit anerkennen, daß der Preis für gute Butter ein zur Zeit außerordentlih niedriger ist. Der Preis is immer ein \chwankender gewesen; im Sommer pflegt gute Butter niedrig im Preise zu fein, im Winter im Werth zu steigen. An sich is} ein bedenkliher Preisniedergang für gute Butter nicht ‘der Anlaß des vorliegenden Gesezes. Auch die Thatsache ist unbestreitbar, daß der Preis für \chlechte Butter ganz außerordentlih zurückgegangen ift, und darunter leiden gerade unsere kleinen Landwirthe, und das Be- streben der Staatsregierung und der landwirthschaftlihen Vereine geht dahin, die Technik in der Butterbereitung entweder auf genossen- schaftlihem- Wege oder durch Separatoren, die in Privatbetriebe, auf die erforderlihe Höhe zu bringen, damit die fogenannte \{lechte Bauernbutter gute Butter werde und dadurh auch gute Preise er- lange. Die \{lechte Bauernbutter, welhe jeßt und früher von Hökern in geradezu ekelerregender Weise auf den Markt gebracht wurde, ist überall nicht mehr abseßbar. Maßnahmen \ind nur zu ergreifen, um die unreelle Konkurrenz der Margarine gegen die Butter zu be- seitigen und unsere Produktion, die bisher auch auf dem Weltmarkt eine dominierende Stellung einnahm, wieder konkurrenzfähig zu machen.

Dann, meine Herren, will ich mir noch ein paar kurze Bemer- kungen gegen die Darlegungen der einzelnen Redner gestatten. Herr Abg. Dr.FBachem hat, wenn ich ihn richtig verstanden habe, anheim- gegeben, es solle in Restaurationen, auf den Bahnhöfen u. \. w. jeder, der ein Nahrungsmittel verlange, vom Nestaurateux darüber unter- rihtet werden, ob dazu Margarine verwendet sei, oder dieser durh Anschlag allgemein die Verwendung von Margarine bekannt geben. Meine Herren, bei der preußischen landwirthschaftlichen Verwaltung ift diese Frage Gegenstand eingehender Erwägungen gewesen, ob das ausführbar sei. Der Deutsche Landwirthschaftsrath hatte eine ähn- liche Anregung gegeben. Wir sind zu dec Ansicht gelangt, daß die Kontrole folher Anordnung nicht ausführbar sei, und man soll durch Geseß nicht etwas gebieten, was nicht zu kontrolieren ist.

Meine Herren, dann ist von Herrn Abg. Dr. Bachem angeregt, daß in größeren Städten und an größeren Verkehrsorten man sehr wohl in der Lage sei, den Handel mit Margarine von dem mit Butter vollständig zu trennen, also ein Verbot zu erlassen, daß derjenige, der mit Margarine handelt, auch gleichzeitig mit Butter handele. Darüber läßt \ich streiten, ob das zweckmäßig oder von großer Wirkung wäre. In größeren Städten mag das ja ausführbar sein, in kleinen Orten und auf dem Lande is} es jedenfalls undur- führbar. Eine große Wirkung von dieser Maßregel versprehe ih mir nicht.

Dann hat Herr Bachem, wenn ich ihn richtig verstanden habe, an dem Gesey ausgeseßt, daß die Form, unter der Margarine in

Verkauf zu bringen sei, niht vorgesehen sei. Das ist ein Jrrthum ; es ist ausdrücklich in dem Geseß vorgesehen, daß Margarine in Würfelform in den Handel gebracht werden soll. Dann hat Herr Bachem betont, es sei dringend erforderli, eine scharfe Kontrole über die Margarine, und zwar nah der Richtung auszuüben, ob sie von guter oder minderwerthiger Beschaffenheit sei. Meine Herren, nach dem gegenwärtigen Stande der Mittel, welYe für die Kontrole folher Präparate zur Verfügung stehen, soweit ih es -über- sehe, ist die Regierung nicht im ftande, eine solhe Kontrole auszuüben.

Dann is im Laufe der Debatte das Färben der Margarine bezw. der Butter Gegenstand eingehender Besprehung gewesen. Meine Herren, bekanntli ordnet das dänishe Geseß die Färbung an. Jn- dessen, soweit wir bei der landwirthschaftlihen Verwaltung uns darüber haben unterrihten können, haben diese Bestimmungen des dänischen Geseßes dessen günstige Wirkung nicht herbeigeführt ; jedenfalls sind derartige Bestimmungen {wer zu kontrolieren; aus diesem Grunde muß ihre Einführung für bedenklich gehalten werden. Darin bin ih aber mit dem leßten Herrn Redner vollständig einverstanden : will man für die Margarine das Verbot einer Färbung oder das Gebot einer Färbung anordnen, so muß man au das ent- \sprehende Verbot oder Gebot der Färbung für Butter anordnen. (Sehr richtig!) Das Verbot der Färbung von Butter aber würde der Landwirthschaft unbequem sein; denn Herr von Ploey schüttelt zwar den Kopf, aber es ist so in den meisten Molkereien wird die Butter mit einem unshädlihen Stoff gefärbt, um der Butter ein besseres Aussehen zu geben.

Dann, meine Herren, ist auf die Zunahme der Margarinefabrikation hingewiesen. Jch glaube, dafür kann man leiht die Erklärung finden: die {chlechte, die mangelhafte- Bauernbutter ist vom Markt vertrieben, - dafür ist die Margarine, ein fo viel billigeres und auch besseres Nahrungsmittel, an die Stelle getreten. Daraus erklärt si, daß namentlich bei der ärmeren Bevölkerung, und mit Recht, die Margarine eine große Verbreitung gefunden hat. Es is angeregt, ob man bei der Herstellung der Margarine nicht ‘die Verwendung von Milch ver- bieten solle. Meine Herren, das is doch ein sehr zweischneidiges Schwert. Einmal halte ich es nicht“ für richtig, wenn man ‘die Margarine als Nahrungsmittel in einem besseren schmadckhaften Zustande für- die ärmeren Konsumenten durch die Ver- wendung. von Mil herstellen kann, das zu verbieten. Andererseits ist es ein zweishneidiges Schwert gegen die Landwirthschaft. Jh kenne große Gebiete, wo den Landwirthen der günstigste Absay für ihre Milch in der Margarinc fabrikation geboten wird, und ih halte es nit für tchtig, den Landwirthen in denjenigen Gegenden Deutschlands, wo die Margarinefabrikation als eine durchaus gesunde Industrie unter Verwendung von Milch Eingang gefunden hat, diesen Erwerbs8zweig zu nehmen.

Nun, meine Herren, dann ist die Frage wegen der Besteuerung der Margarine angeregt. Das Oleomargarin und andere Stoffe, welche zur Margarinebereitung dienen, sind, soweit fie aus dem Aus- lande eingehen, bereits besteuert. Die inländi\ch en Produkte, welche zur Margarinebereitung zweckmäßig und niht gesundheitswidrig ver- wendet werden, zu besteuern, würde nah der einen Seite vielleicht eine Besteuerung der Margarine bewirken, andererseits aber der

landwirthshaftlichen Produktion zweifellos nachtheilig fein.