1896 / 13 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 16 Jan 1896 18:00:01 GMT) scan diff

Der: Hof- und -Chargen, die Generale der Jnfanterie, Der Kavallerie a Artillerie, die Admirale, die Staats- Minister und der Minister des Königlichen Hauses, die General-Lieutenants, die Vize-Admirale und' die Wirklichen

Geheimen Räthe erschienen, und cs haben die Herren vom großen Vortritt und der Minister des Königlichen Hauses rets vom Throne, die Generale, die Staats-Minister und die Wirklihen Geheimen Räthe dem Throne gegenüber ihre Stellung eingenommen. Links vom Tyrone treten die Gencral-Adjutanten, die Generale und Admirale à la suite und die Flügel-Adjutanien, der Geheime Kabinets-Rath Seiner Majestät des Kaisers und Königs, sowie das Prinzliche Ge- folge, welhe sich in der Rothen (Drap d’or-) Kammer E reit hatten und dem Zuge nah dem Rittersaale ge-

g Bei dem Herannahen des Zuges ertönt von den im Rittersaale stehenden Trompetern ein kurzer Ruf, welcher von den auf dem silbernen Chore stehenden aufgenommen wird. Sobald die Spiße des Zuges den Rittersaal erreicht, seßt auf dem silbernen Chor eine shmetternde Fanfare ein, welche so lange dauert, bis Seine Majestät der Kaiser und König den Thron

bestiegen haben.

8.

Seine Majestät der Kaiser und König, bedeckten auptes, besteigen den Thron, lassen Sich auf den hronsessel nieder und ertheilen dem Ordens-Zeremonien-

meister den Befehl zur Einführung des Generals der Kavallerie und E e ofmeisters im Königreich Preußen Grafen von Lehndorff. j ierauf Ul ben sich die als Parrains assistierenden Kapitel- mitglieder, der Staats - Minister Graf zu Eulenburg und der General der Artillerie und General-Adjutant Fürst Radziwill, nahdem sie sih vor Seiner Majestät dem Kaiser und Könige verbeugt haben, unter Vortritt der Herolde, und eführt von dem Ordens - Zeremonienmeister, in die Branden- Purcgisce (Rothe Adler-) Kammer, empfangen dort den vor- genannten Neuaufzunehmenden, welchem sie bis zur Beendigung er Zeremonie als Parrains zur Seite bleiben, und geleiten denselben bis an die Stufen des Throns. Daselbst angelangt, verbeugen sih Alle vor Seiner Majestät dem Kaiser und König. : i i Der ria Set Ave tritt unterdessen zu den die ignien tragenden Hofpagen. h Orbeis-Zeremonienmeiter nimmt seine Stellung dem stellvertretenden Ordens - Kanzler gegenüber an den Stufen zur Nechten des Throns ein. : i Bei dem Erscheinen der neu zu investierenden Ritter im Rittersaal ertönt von den daselbst auf- gestellten Trompetern eine kurze O welche von dem silbernen Chor aus nachgeblasen wird und ver- Elungen ist, sobald die neuen Ritter vor dem Thron angelangt sind.

9,

Seine Majestät der Kaiser und König lassen jeßt dur den Stelloertreter des Ordens-Kanzlers dem Ordens- Sekretär einen Wink crtheilen, um die das Aufnahme- gelöbniß betreffenden Artikel 10 und 11 der Ordens-Statuten pom 18. Januar 1701 zu verlesen. /

Nachdem dies geschehen, reiht der Ordens - Sekretär, welcher sih zur Linken des Stellvertreters des Ordens-Kanzlers aufgestellt hat, dem leßteren das Statutenbuch offen, welches dieser ebenfalls geöffnet in die Hände Seiner Majestät des Kaisers und Königs niederlegt. Allerhöchstdieselben richten sodann an den neu aufzunehmenden Ritter die Frage, „ob derselbe geloben wolle, die ihm soeben bekannt gemachten Ritterpflichten zu erfüllen“, worauf der Befragte, an den Thron hinantretend, indem er seine Rechte (die bloße Hand) auf das Statutenbuch legt, an Eides Statt erwidert:

„Ja, ih gelobe es!“

Der Stellvertreter des Ordens-Kanzlers empfängt aus den Händen Seiner Majestät des Kaisers und Königs das Statutenbuh zurück, um dasselbe dem Ordens-Sekretär wieder zu übergeben. : e L

Der neu aufzunehmende Ritter begiebt sich in seine frühere Stellung zurück und wird Mnn nachdem derselbe das Band des Ordens abgelegt hat, von den beiden assistierenden Parrains mit dem Ordensmantel bekleidet.

Während dieser Einkleidung ertönt von dem silbernen Chor herab eine altdeutsche längere Fanfare.

Der Stellvertreter des Ordens-Kanzlers überreicht sodann auf einem rothsammetnen Kissen, das er vom Schaßmeister empfangen, Seiner Majestät dem Kaiser und Könige die Ordenskette für den neu aufzunehmenden Nitter.

Hierauf tritt dieser zum zweiten Mal an die Stufen des Throns, läßt sich vor Seiner Majestät dem Kaiser und Könige auf das durch einen P en herbeigebrachte Kissen mit dem rechten Knie nieder, und der Allerdurhlauch-

tigste Großmeister geruht demselben die Ordenskette umzuhängen und die Accolade zu ertheilen. Die Trompeter îm Saale lassen einen neuen Ruf ertönen, welcher vom silbernen Chox aus mit einer dreimaligen Fanfare erwidert wird.

Der neu aufgenommene Ritter tritt auf scinen Play zurück und wird nun von den assistierenden Parrains, unter Geleitung des Ordens-Zeremonienmeisters, zur Handreichung und dann zu dem Play geführt, welchen derselbe unter den Men Ordensrittern einnimmt.

ährend der Handreichung ertönt ein Ordens-Marsch. Hierauf kehren die Parrains auf ihre Pläße zurü.

S 10.

Seine Majestät der Kaiser und König ertheilen demnächst dem Ordens-Zeremonienmeister den Befehl zur Ein- führung des Generals der Jnfanterie und General-Adjutanten, Chefs des Militärkabinets von Hahnke und des Generals der Jnfanterie z. D. von Schlichting.

Hierauf begeben sich die als Parrains assistierenden Kapitelsmitglieder, der Staats-Minister Graf zu Eulen- burg und der General der Artillerie, General-Adjutant Fürst Radziwill, nachdem sie sich vor Seiner Majestät dem Kaiser und Könige verbeugt haben, unter Vortritt der

erolde, und geführt von dem Ordens - Zeremonienmeister, in die Brandenburgische (Rothe Adler-) Kammer, empfangen dort die vorgenannten beiden Neuaufzunehmenden, welchen sie bis ur Beendigung der Zeremonie als Parrains zur Seite leiben, und geleiten dieselben bis an die Stufen des Thrones. Daselbst angelangt, verbeugen sih Alle vor Seiner Majestät dem Kaiser und Könige. __ Vei dem Erscheinen der neu zu investierenden Ritter im Rittersaale ertönt von den daselbst aufge-

llten Trompetern wiederum cine kurze Fanfare Mie von ‘44 silbernen Chor aus nachgeblasen wird und verklungen ist, sobald die neuen Ritter vor

dem Thron Gat 1D.

Seine Majestät der Kaiser und König lassen jeßt wiederum die ae Aufnahme- Gelöbniß betreffenden Artikel 10 und 11 der Ordens-Statuten durch den Ordens-Sekretär ver- lesen und richten sodann an die neu aufzunehmenden Ritter nach cinander, und zwar zunächst an den dem Patent nah ältesten, die Frage: „ob derselbe geloben wolle, die ihm soeben bekannt gemachten Ritterpflihten zu erfüllen“, worauf der jedesmal Befra te, an den Thron hinantretend, indem er feine Rechte (die bloße Hand) auf das Statutenbuch legt, an Eides

Statt erwidert: „Ja, ih gelobe es!“

Der Stellvertreter des Ordens-Kanzlers empfängt aus den änden Seiner Majestät des Kaisers und Königs das tatutenbuh zurück, um dasselbe dem Ordens-Sekretär wieder einzuhändigen. | E

Die neu aufzunehmenden Ritter begeben sich in ihre früheren Stellungen zurück und werden, nachdem sie das Band des Ordens abgelegt haben, von den beiden assistierenden e os mit dem Ordensmantel bekleidet.

ährend dieser Einkleidung ertönt von dem silbernen Chor herab eine altdeutsche längere Fanfare.

Der Stellvertreter des Ordens-Kanzlers überreicht nun- mehr auf einem rothsammetnen Kissen, das er vom Schaß- meister empfangen, Seiner Majestät dem Kaiser und Könige die Ordenskette für den dem Patent nah ältesten der neu aufzunehmenden Ritter. : :

Hierauf tritt dieser zum zweiten Mal an die Stufen des Thrones, läßt sih vor Seiner Majestät dem Kaiser und Könige auf das durh einen Pagen herbeigebrachte Kissen mit dem rechten Knie nieder, und der Allerdurhlauchtigste Großmeister geruht demselben die Ordenskette umzuhängen und die Accolade zu ertheilen. j

Die Trompeter im Saale lassen einen neuen Ruf ertönen, welcher vom silbernen Chor aus mit einer dreimaligen Fanfare erwidert wird.

' S neu aufgenommene Ritter tritt auf seinen Plaß urüd. j Dieselbe Zeremonie wiederholt sih bei dem zweiten der neu aufzunehmenden Ritter.

Die somit investierten beiden Ordensritter werden nun gleichzeitig von den assistierenden Parrains, unter Geleitung des Vrdens - Zeremonienmeisters, zur Handreihung und dann zu dem Plaße geführt, welchen sie unter den Kapitel- fähigen Ordensrittern einnehmen.

Während der Handreichung ertönt ein Ordens-Marsch.

Hierauf kehren die S auf ihre Plätze zurü.

Seine Majestät der Kaiser und König erheben Si h, um das Ordens-Kapitel abzuhalten. Dies geschieht im Kapitelsaale, wohin sich vom Rittersaale aus in der unter §6 beschriebenen Weise der Zug, in welchen an den entsprechenden Stellen die investierten neuen Ritter eingetreten sind, in Be- wegung seßt.

Die im Rittersaale aufgestellten Trompeter betonen die Beendigung der Jnvestitur-Feier durh cinen Ruf, welcher auf dem silbernen Chor aufgenommen wird. Eine kräftige Fanfare begleitet den Zug der Ritter aus dem Saale.

Die Herolde, welche dem Zuge wieder vorgetreten sind, bleiben in der Rothen Sammetkammer am Eingange zum Kapitelsaale stehen. Nach Eintritt der Ritter, und nachdem die Pagen den Kapitelsaal verlassen haben, wird die Thür desselben geschlossen. i s Hiermit endigt der Akt der Jnvestitur, und das Kapitel

eginnt.

Von den im Rittersaale zurückgeblicbenen Zuschauern der Jnvestitur-Feier erwarten nur die dienstthuenden die Rückunsft Seiner Majestät des Kaisers und Königs und Jhrer König- lichen Hoheiten der Prinzen. /

S183 Sobald der Allerdurhlauchtigste Großmeister das Kapitel geschlossen hat, formiert der vorbeschriebene Zug sich in um- gekehrter Ordnung. ierauf erheben Seine Majestät der Kaiser und König Allerhöchstsih an der Spiße sämmt- licher Ritter nah der Schwarzen Adler-Kammer, woselbst die Mäntel abgelegt werden.

Berlin, den 15. Januar 1896. Auf Seiner Kaiserlichen und Königlichon Majesiät Allergnädigsten Spezial-Befehl. Graf A. Eulenburg, Zeremonienmeister des Hohen Ordens vom Schwarzen Adler.

Auf Allerhöchsten Befehl Seiner Majestät des Kaisers und Königs findet die Feier des Krönungs- und Ordensfestes am Sonntag, den 19. d. M., auf dem König- lichen Schlosse hierselbst statt, wozu die Einladungen an die Herren Ritter und Jnhaber Königlicher Orden und Ehren- zeihen nah Maßgabe des zur Verfügung stehenden Raumes diesseits ergangen sind.

Berlin, den 16. Januar 1896. /

Königliche General-Ordens-Kommission.

Ministerium der geistlihen, Unterrichts- und Medizinal-Angelegenheiten.

Königliche Technishe Hohschule zu Berlin. BVelanntmaMGun g.

Die Technische Hochschule wird das Geburtsfe st Seiner Majestät des Kaisers und Königs am 26. Januar d. J., Abends 6 Uhr, in ihrer Aula festlih begehen.

Der Zutritt ins Hauptgebäude findet nur durch den Haupteingang statt; es wird ergebenst ersucht, die Einlaßkarten am Eingange zur Aula vorzuzeigen.

Charlottenburg, den 15. Januar 1896.

Rektor und Senat. Müller-Breslau.?

Bekanntmachung.

Am Sonnabend, den 18. d. M., sind aus Anlaß dex er des Gedenktagecs der Neubegründung des Deutschen ihs die Königlihen Museen (Altes und Neues N Museum für Völkerkunde und Kunstgewerbe-Museum ) eschlossen. z Berlin, den 15. Januar 1896. General-Verwaltung bs Königlichen Museen. ón e.

Bekanntmachung.

Seine Majestät der König haben durch Allerhöchsten Erlaß vom 6. d. M. die Einberufung des 22. Provinzial- Landtags der Provinz Brandenburg zum 16. Fe- bruar d. J. zu bestimmen geruht.

Die Mitglieder desselben sind infolge dessen eingeladen worden, sih an dem gedachten Tage, Mittags 12 Ubr, im M1 zu Berlin zur Eröffnungssißung zu ver- ammeln.

Den Herren Abgeordneten wird wie früher Ge- legenheit geboten sein, gemeinsam an dem Sonntagsgottesdienst in der Dom-FJnterimskirhe im Schloß Monbijou-Garten theil- zunehmen.

Potsdam, den 13. Januar 1896. Der Ober-Präsident der Provinz Brandenburg, Staats-Minister : von Achenbach.

Veranrntmachung

Des Königs Majestät haben mittels Allerhöchsten Erlasses vom 9. Dezember v. J. die Berufung des Provinzial- Landtags der Provinz Westfalen zum 9. Februar d. J. nah der Stadt Münster zu genehmigen geruht.

Die Eröffnung e an dem gedachten Tage nach vor- gängigem Gottesdienst, welher im Dome um 91/7 Uhr und in der evangelishen Kirhe um 101/25 Uhr beginnt, um 121/94 Uhr Mittags im Ständehause zu Münster statt.

Münster, den 12. Januar 1896.

Der Königliche Landtags-Kommissar, Ober-Präsident von Westfalen, Wirkliche Geheime Nath Studt.

Ni@tamtlicßes.

Dentsches Neid.

Preußen. Berlin, 16. Januar.

Seine Majestät der Kaiser und König nahmen heute Vormittag die Vorträge des Kriegs-Ministers und des Chefs des Militärkabinets entgegen und empfingen Mittags den Gesandten Dr. Krauel.

Jhre Königlichen Hoheiten der Prinz Albrecht von Preußen, Regent des Herzogthums Braunschweig, und die Prinzessin Albrecht sind heute zu den bevorstehenden Hoffestlihkeiten aus Braunschweig hier eingetroffen.

Der Bundesrath versammelte sich heute zu ciner Plenarsizung. Vorher beriethen die vereinigten Ausschüsse für Handel und Verkehr und für Rehnungswesen sowie die vereinigten Ausschüsse für Rechnungswesen und für Elsaß- Lothringen.

Am 18. d. M. wird vor der im Königlihen Schlosse stattfindenden Feierlichkeit in der St. Hedwigskirche ein Hochamt mit Tedeum abgehalten werden. Es wird des- halb der Gottesdienst in dieser Kirche niht um 101/4 Uhr, wie in der Ansage des Reichskanzlers vom 6. d. M. und in dem

um 91/5 Uhr beginnen.

Mit Rücksicht auf die bei Hofe und vor dem Universitäts- gebäude stattfindenden Feierlichkeiten ist die von der hiesigen Königlichen Friedrih-Wilhelms- Universität auf den 18. d. M., Mittags 12 Uhr, festgeseßte Feier auf 1Uhr verschoben worden.

Das Ministerium der öffentlihen Arbeiten ist von einem überaus {weren Verlust betroffen worden. Am 15. d. M. ist der Ober-Baudirektor Lorenz nah kurzer, ursprünglich leiht aufgetretener Krankheit an Jnfluenza, Lungenentzündung

und Herzlähmung gestorben. ' E im Jahre 1838 in Königs-

tto Ferdinand Lorenz, ;

berg i. Pr. geboren, wurde, nahdem er 1860 die Bau- E und 1866 die Baumeisterprüfung mit gutem Er- olge abgelegt hatte, zunächst in dem Regierungsbezirk Potsdam mit Bauausführungen beschäftigt und erhielt sodann im Jahre 1868 die spezielle Bauleitung des neuen Straf- es am Plögzenjee. j 1 i Mingeben e Eifer und das hervorragende architektonishe wie

größere Bauausführung in gleiher Weise wie alle übrigen ihm während seiner späteren, leider zu kurzen amtlichen Thätigkeit gestellten, immer wichtigeren Aufgaben erfaßte und zu vollem Gelingen brachte, lenfte {hon damals die Auf- merksamkeit der Staatsregierung auf ihn. l wurde, nachdem er in der Zeit vom 8. April 1872 bis zum 12. August 1873 als Land-Baumeister bei der Re- ierung in Liegniß ta gewesen war, als Bauinspektor an die hiesige Ministerial-Ba

dieser seiner Stellung neben vielen anderen Bauten den des Kriminalgerihtsgebäudes in Moabit zu leiten. Am 16. April 1884 wurde er zum Regierungs- und Baurath in Potsdam

ernannt und nah vorangegangener kommissarisher Beschäfti-

gestern veröffentlihten Programm angegeben ift, sondern bereits

Der unermüdliche, ernste und

administrative Geschik, mit welhem Lorenz diese seine erste

Lorenz.

ukommission verjezt und hatte iw

gung im Ministerium der öffentlihen Arbeiten am 26. Juni 1888 zum Geheimen Bau- und vortragenden Rath in der Ab- theilung für das Bauwesen ernannt. Îm Jahre 1893 erfolgte seine Beförderung Bn Geheimen Ober-Baurath und am 31. Zuli 1895 diezum Ober-Baudirektor. Lorenz war ordentliches Mitglied der Akademie des Bauwesens und des technishen Ober- Prüfungsamts, sowie _ im Besiy des Rothen Adler-Ordens dritter Klasse mit der Schleife und des Kronen-Ordens vierter lasse. N Sai Ministerium der öffentlihen Arbeiten verliert in dem so unerwartet früh Dahingeschiedenen eines seiner ausge- eichnetsten und hervorragendsten Mitglieder, der Staat einen Beamten, dessen Thätigkeit zu den größten, jeßt leider zu Grabe getragenen Hoffnungen berechtigte. Jn dem Verewigten vereinigten si in seltener Weise sittlicher Ernst, strenges Pflicht- efühl, rastloser und unermüdlicher Diensteifer, unbedingte Loya- sität und Zuverlässigkeit, lautere G:sinnung und bescheidene Selbstlosigkeit, reihe architektonische Begabung und ein überaus großes Verwaltungsgeshick. Wie in allen seinen Stellungen, jo hat er auh in seiner Stellung als vortragender Rath, in welher ihm hauptsählih die Leitung der sämmtlichen Universitätsbauten zugefallen war, und in seiner Stellung als Ober-Baudirektor den höchsten Anforderungen voll entsprochen. Für diese leßtere Stellung, die er leider nur wenig länger als funf Monate bekleidet hat, befähigten ihn in ganz hervorragender Weise seine Vertrautheit mit allen organisatorishen und ver- waltungsrehtlihen Bestimmungen, scine ausgedehnte Personal- kenntniß, die Schärfe seines Verstandes und die Milde und Gerechtigkeit in seiner Beurtheilung Anderer. Seine leßten Arbeiten, welhe an seine Thätigkeit die weitgehendsten An- forderungen stellten, waren die Entwürfe für den Umbau der Charité und die Verlegung des Botanischen Gartens, sowie die Bearbeitung einer neuen Auflage der Dienstanweisung für die Bauinspektoren der Hochbauverwaltuna. Sein Andenken wird in dem Ministerium der öffentlichen Arbeiten wie in dem ganzen Baufache ein gesegnetes bleiben.

Jn der Nr. 141 des „R.- u. St.-A.“ vom 17. Juni 1892 war eine Auskunft über die Vertheilung des Nachlasses des im Zahre 1791 in Amsterdam verstorbenen Kaufmanns Johann Conrad Brandt veröffentlicht und am Schluß angekündigt worden, daß unter den obwaltenden Umständen das Auswärtige Amt und die O niederländische Regierung Eingaben in dieser Angelegenheit nicht mehr beantworten würden. Troßdem haben die vermeintlichen deutshen Seitenverwandten des Erblassers nicht aufgehört, in zahlreihen Gesuchen amtliche Vermittelung zur Durhführung ihrer Ansprühe auf den Brandtshen Nachlaß zu erbitten, wobei sie wiederholt die Behauptung aufgestellt haben, daß die zweite Hälfte des Nachlasses, die ursprünglich der Urenkelin des Erblassers zugedacht war, oder doh ein Theil davon noch heute entweder von dem Königlich niederländishen Finanz-Ministerium oder von der Weeskammer in Amstecdam oder einer ähnlichen Behörde oder von einer eigens zu diesem Zweck eingesetzten Kommission verwaltet werde. Von- anderer Seite wurde auch vorgetragen, daß bei dem Bankhause Lippmann, Rosenthal u. Co. in Amsterdam Gelder aus dem Brandt’shen Nachlaß hinterlegt seien.

Alle diese Behauptungen haben sich als unrichtig erwiesen.

Nach amtlicher Auskunst der Königlich niederländischen Regierung werden weder von dem Finanz - Ministerium noch von einer sonstigen staatlichen oder städtischen Behörde im Haag

oder in Amsterdam, noch unter Aufsicht einer solchen Behörde

Theile des Brandt’schen Nachlasses verwaltet. Desgleichen hat der Jnhaber des genannten Bankhauses die Versicherung ab- gegeben, niemals Gelder aus dieser Verlassenschaft in Ver- waltung gehabt zu haben.

__ Vet dieser Sachlage kann allen denen, die ihre vermeint- lihen Ansprüche auf den Nachlaß weiter verfolgen wollen, lediglih überlassen werden, sie auf dem Prozeßwege gegen die Rechtsnachfolger der ursprünglichen Empfänger des Nachlaß- vermögens geltend zu machen; eine amtlihe Verwendung zu ihren Gunsten kann nicht gewährt werden, und Gesuche solchen Inhalts werden künftig unverücksichtigt bleiben.

Es mag noch bemerkt werden, daß schon in früheren Jahren eine Reihe von Zivilprozessen wegen Herausgabe des Brandt’shen Nachlasses gegen die Eheleute van Meurs geführt worden sind, die, soweit bekannt, sämmtlich mit der Abweisung der Kläger geendet haben, die ihre Verwandtschaft mit dem Erblasser niht zu beweisen vermochten.

__ Die Führung dieses Beweises dürfte auch künftig hwerlich gelingen. Denn troß eingehender gGforsdungen ist es nicht geglückt, den Geburtsort des Erblassers mit Sicherheit [el zustellen. Der einzige Anhalt dafür findet sich im Amster- damer Geiteahabegifite: wo unter dem 30. Januar 1730 Johann Conrad Brandt als aus Hannover gebürtig einge- tragen ist. Ob hiermit die Stadt oder allgemein das damalige Kurfürstenthum Hannover gemeint ist, hat sih nicht feststellen lassen. Alle von den vermeintlichen Erben beigebrachten Stamm- bäume und sonstigen Urkunden leiden unter dem Mangel, daß die Jdentität des darin aufgeführten Johann Conrad Brandt mit dem Erblasser nicht erwiesen ist.

Unter diesen Umständen kann nur nochmals empfohlen werden, auf die Verfolgung derartiger aussihtsloser Érb- ansprüche weder Geld noch Mühe zu verwenden.

Gemäß der bezüglichen Bekanntmachung des Ober- Präsidenten der Provinz Brandenbyrg, Staats - Ministers r. von Achenbach trat atliern der 68. Kommunal-Landtag der Kurmark unter Vorsiß des Geheimen Regierungs- und Landraths von Winterfeldt-Menkin im Landeshause, Matthäikirhstraße 20/21 hierselbst, zuj)ammen.

Der Vorsißende eröffnete den Landtag mit einem Hoch auf Seine Majestät den Kaiser und König, in welches der Landtag dreimal lebhaft einstimmte.

Durch Krankheit werden dem Landtag für die Dauer der Session fern L O die Abgeordneten: Seine Durchlaucht der Fürst zu Solms - Baruth, Graf von Finckenstein, Kelch und Beyer. Die Vertreter sind ein- eladen und erschienen. An Stelle der verstorbenen

p Ehrenberg und Wölle, deren Andenken der Landtag dur Erheben von den Pläßen ehrte, sind die Abgg. Präker und Stadtrath Schmidt eingetreten, desgleihen als Vertreter der adligen Majorate und Fideikommisse der Graf von Arnim- Voißenburg. Die Niederlausiß wird in Angelegenheiten der Landfeuersozietät dur den Landrath Freiherrn von Manteuffel- Krossen und den Landsyndikus Sack-Kremmen vertreten.

- Nah Mittheilung dieser Personalien konstituierte der Vor- sigende den Landtag, indem er den Abgeordneten für Branden- burg, Bürgermeister Hammer zum Schriftführer und den Abgeordneten für Prenzlau, Bürgermeister Mertens zu dessen Stellvertreter berief und zwei Ausschüsse bildete, den I. für die Angelegenheiten der Landfeuersozietät der Kurmark und der Niederlausi9 und den Il. für diejenigen der Kur- märkishen Hilfskasse des Kriegsschuldenwesens und der inneren Verwaltung. Zum Vorsißenden des 1. Aus- husses wurde der Major von Bredow - Buchow- Carpzow und zu dessen“ Stellvertreter der Hauptmann von Thümen auf Stangenhagen, zum Vorsizenden des II. Ausshusses der Regierungs- und Landrath von Gers- dorff zu Beeskow und zu Ie Stellvertreter der Ritterguts- besißer Graf von der Schulenburg auf Trampe ernannt.

__ Dem T. Ausschuß wurden fofort 10, dem Ik. 50 und dem Ritterschaftlihen Konvent 3 Sachen überwiesen. 17 ein- gegangene Dankschreiben für: Bewilligungen des 67. Kom- munal-Landtags an milde Stiftungen wurden durch Kenntnißnahme des Landtags erledigt. Der Ausschlußtermin für den Eingang der in der gegenwärtigen Session noh zu verhandelnden Sachen wurde auf den 21. d. M. einschließlih und die nächste Sißung des Landtags mit Nücksiht auf die Arbeiten der Ausshüsse auf Montag, den 20, d. M, Mittags 11 Uhr, festgeseßt.

Die Bevollmächtigten zum Bundesrath: Königlich bayerischer Ministerial-Rath von Geiger, Königlich sächsischer Geheimer Rath Dr. Rüger, Präsident des Königlich württembergishen Staats-Ministeriums Dr. Freiherr von Mittnacht, Fürstlich \{warzburg - rudolstädtisher Staats- Minister von Starck, Landes-Direktor des Fürstenthums Waldeck und Pyrmont von Saldern, Fürstlih shaumburg- lippisher Staats-Minister von Weagnern, Senator der freien und Hansestadt Lübeck Dr. Klügmann, Bürgermeister der freien und Hansestadt Hamburg Dr. Versmann und Senator Dr. Burchard sind hier angekommen.

_ Der Präsident des Königlichen Ober-Landeskulturgerichts, Wirkliche Geheime Ober-Regierungs-Rath Glaßzel ist am 14. d. M. hicrselbst im 64. Lebensjahre verstorben.

Bayern.

Wie die Münch. „Allgemeine Zeitung“ vernimmt, findet am 18. d. M. im Residenzschlosse zu München eine Gala- tafel statt, zu welher außer den Gesandten der deutschen Bundesstaaten und dem gesammten Staats-Ministerium auch alle in München lebenden Generale geladen sind, welche der Kaiserproklamation beiwohnten.

, Vei der gestrigen Berathung des Antrags der Abgg. Söldner und Genossen (Zentr.), betreffend die Konver- tierung der vierprozentigen Anleihe, erklärte der

inanz-Minister Dr. von Riedel in der Kammer der

[bgeordneten: er halte den gegenwärtigen Zeitpunkt für die Konversion nicht E geeignet; da er auch einen künftigen Termin heute unmöglich bestimmen könne, wünsche er, daß der Antrag, der die Wahl des Zeitpunktes der Regierung über- läßt, zur Annahme gelange.

Oldenburg.

Das heute über das Befinden Jhrer Königlichen Hoheit der Großherzogin ausgegebene Bulletin lautet dem A De ne:

Der Schlaf Ihrer Königlichen Hoheit war in der vergangenen Nacht bedeutend besser und das Allgemeinbefinden befriedigend. Die hohe ante fühlt sih heute viel wohler und kräftiger, der Appetit nimmt zu.

Oesterreickch-Ungarn.

__ Wie das „Fremdenblatt“ erfährt, hat der Statthalter von Böhmen Graf Thun am 7. d. M. die Regierung ersucht, e Demission dem Kaiser zu unterbreiten. Diesem An- uchen ist Folge gegeben und gleichzeitig Akt von der patrio- tischen Bereitwilligkeit des Statthalters genommen worden, bis zum Maa der Landtagssession die Geschäfte fortzuführen : zuglei) ist der Statthalter ersuht worden, für diese Zeit in er shwierigen, verantwortlichen M verbleiben.

Zur gemeinschaftlihen Feier der Begründung des neuen Deutschen Reichs und des Geburtstags Seiner Majestät des Deutshen Kaisers veranstaltet die deutsche Kolonie in Wien ein Festessen.

Im ungarishen Abgeordnetenhause entwidelte

estern der Führer der Nationalpartei Graf Appony i sein Programm. Er erklärte unter anderem, er wünsche keine

enderung des Systems, auch keine Aenderung des Wahl- geseßes, er wünshe Verschärfung im Disciplinarvorgehen gegen die Beamten, welhe die Wählerlisten zusammen- stellen, und das Verbot der Theilnahme der Beamten an Wahl- aktionen. Der Redner s{chloß, er denke niht daran, seine oppositionelle Politik aufzugeben. Minister-Präsident Banff y erklärte darauf: Er erkenne die Berechtigung der Vorwürfe be- züglih der Wahlen nicht an; die neue Volkspartei habe die Erregung hervorgerufen, da ihre Bestrebungen auf die Um- wälzung dex bestehenden gesellshaftlihen Ordnung ge- richtet seien. Auch er wünsche, daß eine die Sicherung der Wahlfreiheit bezweckende Vorlage über die Gerichtsbarkeit des Obersten Gerichtshofs in Wahlsahen durchgeführt werde. An eine eingehende Revision des Wahlgeseßes könne niht gedaht werden; eine derartige Reform könne nicht incidentaliter behandelt werden. Die Regierung arbeite nah einem festgestellten Programm. Sie habe das, was sie vor einem Jahre versprochen habe, eingelöst, soweit die Zeit es gestattete. Sie habe die kirchenpolitishen Vorlagen zum Geseyß erhoben, sie habe die wirthschaftlichen Anterésen gepflegt. Die Regierung habe die Absicht, die Vorlage Uber die Kurialgerichtsbarkeit möglichst noch vor Ostern zu verhandeln ; das Haus könne noch länger tagen, da unter an- deren wichtigen Vorlagen auch der wirthschaftlihe Aus- leih mit Desterreih in Angriff genommen werden müsse.

pponyi's Friedensanerbietung nehme er namens der Re- gierung und ihrer Partei innerhalb gewisser Grenzen und mit der von ihnen gegebenen Jnterpretierung an. Die Aeußerung des Abgeordneten Szederkeoyi von einem „Herumtasten“ der Regierung weise er zurü. Die Regierung habe alle

Zusagen auf kirchenpolitishem und landwirthschaftlihem Gebiet füllt, bezüglich des leßteren durch Regelungen im Eisenbahn- wesen und durch einheitliche Regulierung der Donau. Er hoffe, daß die Regierung noch im Laufe der gegenwärtigen Budget- debatte eine Vorlage über die landwirthschaftli Kredite vorlegen könne. Die Regierung werde nah dem Budget den Entwurf über die Verwaltungsgerihte zur Berathung - bringen und späterhin wahrscheinlich nah einigen kleineren Entwürfen denjenigen über die Kurialgerichtsbarkeit. Er halte es auch für zweckmäßig, die Bankenfrage, das Zoll- und Handelsbündniß und die Quotenfrage vor den Ferien zu erledigen. Mit einigem guten Willen werde also das Haus die Möglichkeit haben, daß, wie Graf Apponyi es wünsche, über die Gerichtsbarkeit der Kurien verhandelt und die von diesem gemachten Vorschläge erörtert werden. Es werde nicht im Juteresse dieser oder jener Partei, auch niht im Interesse des Hauses, sondern im Jnteresse des Landes liegen, wenn , Alle ihren Pflichten bei friedlihen objektiven Berathungen * entsprechen können.

Frankreich.

Eine gemeinsame Versammlung der republikanischen Gruppen des Senats stellte, wie „W. T. B.“ aus Paris berichtet, als Kandidaten für den Präsidentensiß im Senat Loubet mit 96 Stimmen auf gegen 78 Stimmen, welche auf Constans entfielen.

Die von der Kammer eingescßte Kommission für die Ausstellung des Jahres 1900 beshloß mit 7 gegen 4 Stimmen, die Ausstellung ganz auf dem linken Seine-Ufer abzuhalten ; eine Ausnahme wird nur bezüglich des Trocadero gemacht.

Türkei.

Der britische Botschafter Sir Ph. Currie hatte, einer Meldung des „Reutershen Bureaus“ aus Konstantinopel zufolge, gestern eine Privataudienz bei dem Sultan, in welcher er demselben ein eigenhändiges Schreiben der Königin Victoria überreichte.

Die Konsuln in Aleppo reisen heute nah Marasch ab.

Bulgarien.

Aus Sofia meldet „W. T. B.“, daß gestern der Finanz- Minister Geschow in das Ausland abgereist sei.

Die in einigen Blättern des Auslands fortgeseht er- scheinenden Meldungen über Meinungsverschiedenheiten O dem Prinzen A hie und seinen

inistern erklärt die „Agence Balcanique“ als jeder Grund- lage entbehrend. Diese Meldungen erschienen zur Evidenz durch die Thatsachen, namentlich durch die in vollem Ein- verständniß mit dem Kabinet erfolgte Reise des Prinzen in das Ausland, entkräftet.

Amerika,

Die Deputirtenkammer der Argentinischen Republik nahm gestern, wie „W. T. B.“ aus Buenos Aires meldet, eine Geseßzesvorlage, betreffend die Gewährung einer Zucckerausfuhrprämie, an. Der Senat dürfte jedoch diese Vorlage wahrscheinlich nit mehr in der gegen- wärtigen Session berathen.

Afrika.

Der „Agenzia Stefani“ wird aus Massowah vom gestrigen Tage berichtet: Nah einem Telegramm des Generals Baratieri vom 14. d. M. enthielt ein demselben zu- gegangenes Duplikat des vom Kommandanten von Makalle am 11. d. M. abgesandten Schreibens die - Meldung, daß der Feind sich in vorgerückter Abendstunde zurü gezogen habe. Viele Schoaner wären unter dem Schuß eines gegen die Befestigungen unterhaltenen Gewehrfeuers mit dem Transport von Todten und Verwundeten beschäftigt ge- wesen. An diesem Abend habe man nicht bemerkt, da sich die feindlihen Kolonnen dem Fort wieder näherten, wie dies an den Tagen vorher der Fall gewesen sei. Wie ein Kund- schafter versichert, hat am Sonntag und Montag früh keinerlei Angriff stattgefunden. Die Nachrichten in Betreff der shweren Verluste der Schoaner bestätigen sich. Wie General Baratieri weiter meldet, steht das Hauptquartier mit den vorgeshobenen Posten in telegraphisher Verbindung. Ein Kundschafter, welcher das Lager der Abessinier am Montag Nachmittag verlassen hat, berichtet, daß der Feind am Montag das Fort Makalle angriff, aber mit noch größeren Verlusten als am Sonnabend zurückgeshlagen wurde. Derselbe Kundschafter sah, daß Askaris zweck3 Verfolgung des Feindes das Fort verließen, daß andere sich der Quelle näherten und den Wasser-= vorrath ergänzten.

Aus Prätoria meldet das „Reuter'she Bureau“, daß der britishe Gouverneur des Kaplandes Robinson und die Regierung von Transvaal am 13. d. M. zu einer end- gültigen Vereinbarung gelangt sind, nah welcher Jameson und dessen Offiziere als Gefangene zur Aburtheilung nah England gehen und die gefangenen Mannschaften der englischen Regierung übergeben werden, um nach England oder ihrem sonstigen Wohnort übergeführt zu werden, damit gegen sie nah dem Mana der englischen Regierung verfahren werde. Die Mannschaften sind bereits in Voiksrust ein- ean. Jameson und die Offiziere werden nach der Grenze von Natal abgehen, sobald der Gouverneur von Natal die nöthigen Vorkehrungen zur Uebernahme dec Gefangenen ge- troffen hat. Der Gouverneur von Natal Hely-Hutchinson versicherte in einer Unterredung dem Präsidenten Krüger: Er habe mit gr Schmerz von Jameson's Handlungsweise gehört, namentlich da es meistens Engländer gewesen seien, welhe den Angriff ausgeführt hätten ; er beglückwünsche den Präsidenten zu der wirksamen, {nellen Abwehr des Angriffs. Der Gou- verneur der Kapkolonie werde fortgeseßt alles aufbieten, den Men unter den Völkern Afrikas zu sichern. Der

räsident Krüger antwortete: Das Eindringen Jameson's le eine der shändlichsten Len die je begangen worden eien; er freue sih, daß die rehtlich denkenden Engländer hierüber entrüstet seien; die Regierung der Südafrikanischen Republik sei auf christlihen Grundsäßen begründet, und sein, des Präsidenten, Bestreben sei es, daß die Politik der Republik dieselbe bleibe. Der bisherige Premier-Minister des Kap- landes Cecil Rhodes soll gestern von Kapstadt nah London A sein. Befinden des P eber das Besinden des Prinzen von Battenber

im Aschanti-Land berichtet das „Reuter'she Bureau“ aus Pransu von gestern : Der Prinz hat eine unruhige Nacht gehabt ; die Körpertemperatur ist jedoh niedriger, der Kräfte- enn befriedigend, sodaß der Prinz die Reise nach der Küste ortseßen konnte.