1896 / 14 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 17 Jan 1896 18:00:01 GMT) scan diff

E E E E A et AA D R E

der Il. Klasse, Ren ne B ehen zweifelhaft is

er bedaht werden als die

: Der Oberführer von Naßmer ist von dem Kaiserlichen Gouverneur beauftragt worden, mit der von der Expedition “gegen Hassan bin Omari zurückgekehrten 3. Kompagnie und vem Detachement des Wachtkommandos von Kilwa aus über

_ Land nach Dar-es-Salam zu marschieren. Er soll seinen Weg ins-

besondere an der Telegraphenlinie entlang nehmen, um die an- wohnende Bevölkerung erneut in nahdrückliher Weise auf die Unantasibarkeit des Telegraphen hinzuweisen und einigen unbotmäßigen Häuptlingen der Wandenderekos am linken Rufiji-Ufer die Macht der Regierung vor Augen zu ühren. “s Nach einem Bericht des stellvertretenden Gouverneurs von Kamerun Dr. Seiß hat der Vorsteher der Station Edea, Premier-Lieutenant von Brauchitsh, welher nah einer früheren Mittheilung den oberen Lauf des Sannaga erforschen sollte, nunmehr die zu diesem Zweck in Aussicht ge- nommene Reise angetreten. Jn seiner Begleitung befindet sich Lieutenant Schmidt nebst dem Bootsmanns-Maaten Dillinger. Die Expedition bedient sich dabei eines von der Firma Holst in Harburg hergestcllten zerlegbaren Stahlboots.

Oefterreich-Ungarn.

n der gestrigen Sißung des ungarischen Unter- aues beleudtete der Minister des Jnnern Perczel bei der weiteren Berathung des Bud e des Ministeriums des Innern das Zahlenergebniß der Wählerkonskription für 1896 und wies nach, daß die Verminderung der Wähler um rund 6000 eine durchaus zufällige sei und die Schwankungen in an- deren Jahren oft 20 000 bis 22 000 betragen N Der Minister bezeichnete es als eine große Ungerechtigkeit, die Ver- antwortlichkeit für das Ergebniß der Wäbhlerkonskription, die lediglih von autonomen Organen besorgt werde, der Regierung aufzubürden, widerlegte sodann unter fortwährendem, lebhaftem Beifall der Rechten die Beschwerden der Opposition über vor- gekommene Wahlmißbräuche und ging zur Besprehung der Agitation der katholischen Volkspartei über, deren Wirksamkeit der Minister dahin carakterisierte, daß sie in jedem Pfarr- hause eine Agentur für Wahlagitation und Stimmenfang einzurihten versuche. Der Minister bat um Annahme des Budgets.

Großbritaunien und JFrland.

Die Admiralität hat, dem „W. T. B.“ zufolge, bekannt gemacht, daß die Nachriht von dem Bau Lea neuer Kreuzer irrig sci; es seien nur Angebote auf den Bau fünf drittklassiger Kreuzer eingefordert worden. Die Nach- riht, daß die Küstenwache des Themse-Distrikts ein- berufen worden sei, sei unbegründet.

Frankreich.

In dem gestern im Elysée abgehaltenen P O theilte der Minister des Auswärtigen Berthelot mit, da das Abkommen zwischen Frankreich und Großbritannien, betreffend Siam, am Mittwoch unterzeichnet worden sei. Der Gedanke, einen h zu bilden, sei fallen geraten und der Lauf des Mekong als Grenze der

ranzösishen Besißungen bis zur chinesishen Grenze festgeseßt orten: das streitige Gebiet von el sei SFrantreis, Über-

lassen worden. Der Ministerrath beschloß, den Plan der Ausstellung für 1900, entgegen den vorgestern gefaßten Beschlüssen der Kommission der Deputirtenkammer, in seinem ganzen Fnhalt aufrecht zu erhalten.

Der Senat wählte gestern Loubet mit 186 Stimmen zum Präsidenten, Berenger, Peytral, Magnin, Scheurer und Kestner zu Vize-Präsidenten. Die Deputirtenkammer wählte Sarrien, Clauset und e Ju Vize-Präsidenten. Die Bureaux beider Häuser sind damit endgültig konstituiert.

Türkei.

Das „Reuter he Bureau“ meldet aus Konstantinopel: die Königin Victoria sprehe in ihrem Schreiben an den Sultan die nd aus, daß der Friede in Anatolien bald wiederhergestellt sein werde.

Serbien.

Das Hauptorgan der Radikalen, der „Odjek“/ stellt, wie ,W. T. B.“ aus Belgrad berichtet, auf das Bejstimmteste die Gerüchte über Verhandlungen der Führer der radikalen Partei mit dem König betreffs einer Kabincts- bildung in Abrede.

Amerika.

Jn Madrid ist die telegraphishe Meldung aus Havanna eingetroffen, daß eine spanische Kolonne mehreren Schaaren der Aufständischen bei Santa Maria ein Gefecht geliefert und ihnen einen Verlust von 11 Todten beigebraht habe. Drei Flibustiers, welche wihtige Dokumente bei si geführt hätten, seien im Hafen . von Havanna ‘verhaftet und an Bord des Kriegsschisfs „Olivette“ gebraht worden.

Nachrichten aus Santiago zufolge haben Grenz- streitigkeiten zwischen Argentinien und Chile dazu geführt, daß eine Abtheilung der cilenishen Armee den Befehl erhielt, die Pässe in den Kordilleren zu beseßen.

Afrika.

Aus Massowah von gestern meldet die „Agenzia Stefani“: Der General Baratieri habe telegraphiert : Nachrichten aus dem feindlichen Lager bestätigten, daß am Montag zahlreihe Schaaren des f oanischen Heeres bis Mittag Maoafkalle angegriffen ätten, aber mit shweren Verlusten zurückgeschlagen worden seien. Die Besaßung von Makalle habe sich mit neuem Wasser- vorrath verschen können. Am Dienstag habe fein Angri stattgefunden. Der König Menelik habe befohlen, die Beutezüge einzustellen, allein ohne dieselben müßten die Schoaner Hunger leiden. Bisher sei noch kein Feind vor A xum erschienen. Der Feind habe Adua aufgegeben. Der König Menelik habe 12 en aus dem Kampfe bei Amba Aladji die Rükkehr gestattet.

_Wie die „Agenzia Stefani“ aus Massowa h von heute meldet, bestätigten Nachrichten, welche aus verschiedenen Quellen dorthin an den General Lamberti gelangt seien, die Vereinigung von 5000bewaffneten Personen inKedaret: dieselbenmachten indessen bisher nit den Eindruck, als ob sie vormarschieren wollten. In Kassala herrshe vollkommene Ruhe; nichts deute auf

Bewegungen der Schoaner gegen Adua und den Bezirk Komailo hin.

Freiberp von Marschall beiwohnte, wurde die Berathung

Die britische Admiralität hat, nah einer Meldung des |

„W. T. B.“ aus London, telegraphisch die Nachricht von der Ankunft der britishen Kreuzer „Sappho“, „Phoebe“ und „Barrosa“ in der Delagoa-Bai erhalten.

Die „Times“ erfährt aus Kapfskadt unter dem 15. d. M.: Der Gouverneur Sir Herkules Robinson habe an den Premier-Minister der Kapkolonie Sir J. S prigg telegraphiert, daß FJameson und die Osfiziere als Gefangene nah En g- land geschickt werden würden, daß aber die Mannschaften von Zameson's Streitkraft, welhe nicht in Süd-Afrika ansässig seien, entlassen ‘und in ihre Heimathsorte abgeführt werden | sollten. Das vorläufige Verhör der politishen Ge- fangenen würde in 14 Tagen beginnen.

Dér Ang Deines von Battenberg ist, nah einer Meldung des „W. T. B“, am Mittwoh Abend in Cape Coast:-Castle eingetroffen. Sein Zustand hat sih wesentlih ge- gele, und der Prinz wird sih wahrscheinlich nah Madeira

egeben. | Aus Edunku wird dem Londoner „Daily Chronicle“ vom 15. d. M. berichtet, daß neue Gesandte der Aschantis mit vollständigem Beglaubigungsschreiben von Kumassi in dem britishen Lager in Ordasu angekommen seien. Die Gesandten hätten die vollständige Unterwerfung der Aschantis erklärt und: alle Bedingungen Englands an- enommen. Der Feldzug gegen die Aschantis habe somit sein nde erreicht.

Parlamentarische Nachrichten.

Der Bericht über die gestrige Sißung des Nei hs- tags befindet sich in der Ersten, die S&lubbericite über die gestrigen Sißungen des Herrenhauses und des Hauses der Abgeordneten in der Zweiten Beilage.

_—. Jn der rungen (18.) Sißung des Reichstags, welcher

der Staatssekretär des Auswärtigen Amts, hier es

Antrags des Grafen Kaniß wegen Erzielung einer Be- festigung der Getreidepreise auf mittlerer Höhe für die Dauer der bestehenden Handelsverträge fortgeseßt. Das Wort nahm zunächst der

Abg. Fürst Radziwill (Pole): Wir leben meist in land- wirthschaftlihen Provinzen, haben also auch ein Interesse an der Landwirthschaft und an der Stabilisierung. Die Auésicht, die der Antrag eröffnet, wirkt wie ein Trunk frisGen Wassers auf einen Vershmachtenden, indessen können wic das zur Abhilfe der Nothlage der Landwirthschaft vorgeschlagene Mittel nicht als praktish realisierbar anerkennen. Der Antragsteller ladet uns ein, auf eine Brücke zu treten, welhe uns auf eine wirth\chaftlih isolierte Jnsel führen soll, indem uns versprochen wird, daß der Staat die Sorge übernehmen foll, nicht mehr auf Grund allgemeiner wiribsdaftli@er Verhältnisse des Weltmarktes, sondern in sich selbst die Produktion und Konsumtion auszugleihen. Wir ver- mögen die Ausführungen des Staats)ekretärs, die er gestern mit fo großer Sachlichkeit und Autorität vorgetragen hat, nur zu billigen. Die Annahme des Antrags würde höchst bedenklich und verbhängnißvoll sein. Mit Monopolen haben wir bereits schr trübe Erfahrungen gemacht seit der Gründung des Deutschen Reichs. Zuerst kam das Péonopol der vaterländischen Gesinnung, unter dem man die einzelnen Bevölkerungéklassen gegen einander zu verhetzen suchte; noch heute leiden wir unter der Zerfahrenheit dieser Zustände. Dann folgte das Monopel der Staatsomnipotenz, vermittels dessen der Staat das Recht für fich in Anspruch nahm, als hôchste Autorität in Glaubens- und Gewissenösachen abzuurtheilen. Mit dem Getreidemonopol könnte es uns Polen ähnlih gehen wie im vorigen Jahre mit der beabsihtigten Gründung der neuen General- Kommission, wobei wir von den Segnungen der Rentengutsbildung aus- geschlossen werden sollten. Wir stehen am Vorabend des Jubiläums der Wiederaufrihtung des Deutsdhen Neichs. Ih hoffe, daß wir uns die Hand zur Verständigung reichen werden, damit auch uns gegen- über der Staat diejenigen Aufgaben erfüllt, die für ihn P ind. Lassen Sie uns den Grundsaß \tabilieren, daß der Staat nicht Partei sei in dem Kampfe der Su dps sondern daß er über den Parteien sehe Seine hehre Aufgabe ist es, von Gottes Gnaden jedem sein Recht zu theil werden zu lassen. Diese Rettung des Staats wollen wir festhalten als ein hohes Palladium der Sicherheit des Rechts und der Gerechtigkeit. Auch der Abg. Graf Schwerin hat gestern in aner- kennenswerther Weise die Beseitigung des Kampfes auf allen Gebieten a's nothwendig bezeihnet. Möchten die Antragsteller Mittel und Wege finden, welhe es dem Staat ermöglichen, den wirth- schaftlichen Unzuträglihkeiten ein Ende zu machen dur eine weise Fürsorge für die Landwirthschaft. Den ersten Sthritt dazu werden die verbündeten Regierungen thun, wenn sie in allen Bevölkerungskreisen das Vertrauen erwecken, daß die Regierung eine starke Hand hat zur Vertretung und zum Schuß aller berechtigten Interessen.

Bei Schluß des Blattes spriht der Abg. Dr. von Bennigsen.

Dei der am 13. d. M. im Reichstags-Wahl- kreise Köln Stadt T vorgenommenen Ersaßwahl erhielten, nach der amtlichen géblung, von 21 795 abgegebenen Stimmen der Rechtsanwalt Carl Trimborn in Köln entr.) 11 389, der Redakteur Adolf Hofrichter in Köln (Soz.) 6797 und der Rechtsanwalt Hermann Leyendecker in Köln (nl.) 3485 Stimmen. Ersterer ist mithin gewählt.

Heft 1 des „Archivs für Eisenbahnwesen“, herausgegeben im Ministerium der öffentlihen Arbeiten (Verlag von Julius Springer, Berlin), hat folgenden Inhalt: Die Eisenbahnen Griechen- lands (von Schwering); Studien zur Geschichte des preußischen Eisenbahnwesens, T (von G. Fleck); die Königlih württembergischen Staatéeifenbahnen im Rechnungéjahre 1893/94; die österreichischen Eifenbahnen im Geschäftejahre 1894; die Eisenbahnen der Schweiz im Jahre 1893; die Gotthardbahn im Jahre 1894; die Eisenbahnen im Königreih der Niederlande im Jahre 1893; die portugtesishen Eisenbahnen im Jahre 1893; Arbeiterpensionékassen; s\panisce Eiser.bahnen; Verkehrs- statistik der serbischen Staatébahnen; Bahn zwishen Bahia Blanca und dem Nationalterritorium von Neuquen in Argentinien; die olden- burgischen Eisenbahnen im Jahre 1894; Betriebsergebnisse der Main- Neckar-Cisenbahn im Jahre 1894; die Eisenbahnen in Algier, Tunis und den übrigen fran;öfishen Kolonien und Schußgebieten am 31. De- zember 1893; Statistisches von den deutschen Eisenbahnen; Nechts- grundsäße aus den En!1\cheidungen des Königlichen Ober-Verwaltungs- gerichts; Gescßgebung des Deutschen Reichs, des Königreichs Preußen, Desterreih-Ungarns, der Schweiz und Rußlands; Bücherschau.

Nr. 1 des „Eisenbahn-Verordnungs-Blatts*, heraus- gegen im Ministerium der öffentlihen Arbeîten, vom 13. Januar, at folgenden Inhalt: Erlasse des Ministers der öffentlihen Arbeiten : vom 23. Dezember 1895, betreffend Bestellung des Kommissars für die Ausübung des staatlichen Aufsichtsrehts über die Eisenbahn von Oschersleben nah Schöningen; vom 30, Dezember 1895, betreffend

‘pensionsfähigé Dienftzeit ; vom 8. Januar 1896, betreffend Belastungs-

‘ännahmen für Brücken auf Nebenbahnen; vom 9. Januar 1896, be-

- treffend Reklamationéverzeihniß der Königlichen Eisenbahn-Di r rie zeihniß glichen Eisenbahn-Direktionen.

Entscheidungen des Ober-Verwaltungsgerichts.

Die Schäßung des Einkommens aus selbstbewirth chaftetem ALA n eli muß, nach einer Entscheidung des Ober, erwaltungêgerihts, VI. Senats, 1. Kamm-r, vom 27. Juni 1895

stets, mag man vom Grundsteuer-Reinertrage ausgehen otec andere Hilfsmittel anwenden, unter Perüdstiguag ber gegenwärtigen Kultur- und Bodenarten, sowie der besonderen Verhältnisse der Besibung. und ihres Besigers, insbesondere au der ihm zur Ver. fügung stehenden eigenen Arbeitskräfte in einer einheit, lichen Summe erfolgen. Diese Summe is der Ausdruck des vollen Reinertrages der Einkommenéquelle und aller einzelnen, hierin ente haltenen Werthe, insbesondere auch des Werthes der Arbeitskräfte der Kinder, welher dem Besiger gemäß § 11 Nr. 2 des Einkommen- steuergeseßes anzurehnen ist. „Der Werth der Arbeitskraft der: in der Landwirthschaft thätigen Kinder des Besißers kann nur dessen Einkommen aus der Landwirthschaft im Vergleich wit anderen, auf fremde Arbeitskräfte angewiesenen Landwirthschafttreibenden erhöhen, niemals aber für ihn Einkommen aus Gewinn bringender Beschäftigung im Sinne des  15 Eink. St. Gef. bilden. Es ist deshalb nicht zulässig, diesen Werth aus dem landwirthschaftlichen Reineinkommen auszusondern und als Einkommen aus Gewinn bringender Be- schäftigung anzurehnen, weil er begrifflich kein Einkommen der [et- teren Art bildet. Noch weniger würde es gestattet sein, den Werth der Arbeitskraft der in der Landwirthschaft thätigen Kinder des Be- sißers neben seiner Berücksichtigung bei Schäßung des Einkommens aus der Landwirthschaft auch no besonders als Einkommen aus Gewinn bringender Beschäftigung anzuseßen; dies würde zu einer doppelten Anrehnung desselben Einkommens führen.“ (VL: A; 148.)

Nach § 13 Abs. 4 des Einkommensteuergeseßes vom 24. Juni 1891 ist bei Schäßung des Einkommens aus nicht verpachteten Be- sißungen der durch die eigene Bewirthschaftung erzielte Reinertrag zu:

runde zu legen. In Bezug auf diese Bestimmung hat das Ober- Verwaltungsgeriht, VI. Senat, 1. Kammer, dur ntsheidung vom 16. Mai 1895 ausgesprochen: Un zulässig ist die Anwendung all- gemeiner, lediglich nah dem R ganzer Besißungen und ohne jede Unterscheidung von Kultur- und Bodenarten bestimmter Cinheitssäße für das Hektar Landes. Die für die Schäßung des Einkommens aus selbstbewirthschaftetem Grund- Ch „zugelassenen Normalsä e dürfen -nicht als allgemeine Ein eitssäße für den gesammten Flächeninhalt des Grundbesißes, sondern sie sollen getrennt für die einzelnen Kultur- und Bodenarten aufgestellt, und bei ihrer Anwendung müssen ferner die besonderen Verhältnisse der einzelnen Bes ißungen und ihrer Besigzer berücksihtigt werden. „Es ist selbstverständlich, daß z. B. ein Hektar Ackerland oder Wiese einen höheren Reinertrag liefert, als ein Hektar Weide oder Ocdland, und i eine Kulturart erster Bonität sich im Ertrage von einer gleihen Fläche derselben Kulturart geringerer Klassen erheblich unterscheidet. Sollten aber auch die Kulturarten ciner Gemarkung durhweg von gleicher Güte seix, so würde doeh die Anwendung eines allgemeinen Einheits- satzes nah dem bloßen Flächhenmaß ausgeschlossen bleiben müssen, weil die einzelnen Besißungen überall aus Kulturarten verschiedener Größe zusammengefeßt sind. Nicht minder erfordert die Ausführung des § 13 Abs. 4 a. a. O. die u O der besonderen Ver- hältnisse der einzelnen Besißungen und ihrer Besiger. Denn es liegt auf der Hand, daß eine \tark zersplitterte oder ungünstig belegene Besizung nit den gleichen Ertrag ergiebt, wie ein zusammenhängen- der, in fi geschlossener und abgerundeter Kompler von Grundstücken oder eine Benußung in vortheilhafter Lage, -und daß ein tüchtiger Landwirth mit größeren Betriebsmitteln einen höheren Ertrag erzielt als ein weniger begabter und mit geringeren Betriebémitteln ver- sehener Landwirth.“ (VI. A. 314.)

Statistik und Volkswirthschaft.

Zur Arbeiterbewegung.

In Berlin haben die Holzarbeiter bes{lossen, zur Erlangung des neunstündigen Maximalarbeitstages in diesem Jahre in den Aus- stand einzutreten. Weitere Forderungen sind, der Berliner „Volks- Ztg.“ zufolge, Abschlagszahlung (fogenanntes Kostgeld) von 21 M für die Woche und eine Lohnerhöhung, die zu bestimmen den einzelnen Werkstätten überlassen bleibt.

Aus London wird dem „W. T. B.* zum Ausstand der Schiffsbauarbeiter gemeldet : Nach einer Konferenz in Carlisle zwishen Vertretern der Arbeitgeber und Arbeiter wurde bekannt gegeben, daß ein baldiger Ausgleich fast als sicher gilt.

Kunst und Wissenschaft,

Von der Direktion der Königlihen Sternwarte wird uns Folgendes mitgetheilt:

Bei dem lebhaften Interesse, welhes mit Recht die Entdeckungen von Professor Röutgen andauernd erregen, dürfte es angezeigt sein, einige niht völlig zutreffende Auffassungen richtig zu stellen, welche in den öffentlichen Mittheilungen über diese Entdeckungen und ihre Vorgeschihte auêëgesprohen worden find. Zunächst wäre es für uns Deutsche an der Zeit, die au bei dieser Gelegenheit wieder vorgekommenen Bezeichnungen „Crookes'{he Strahlen“, „Crookes'sche Röhren“ u. dgl. endlich ganz fallen zu lassen. Was der englische Physiker Crookes über die sogenannten „Kath oden - Strahlen“ erfors{cht und veröffentliht hat, war {hon mehrere Jahre vorber zum theil von Quo in Münster, zum theil von Goldstein in Berlin (jeyt physi- alisher Mitarbeiter der hiesigen Sternwarte) gefunden und ver- öffentliht worden. Neu find bei Crookes auf diesem Gebiet nur relativ unerhebliche Einzelheiten, und die Priorität der beiden deutshen Forscher mußte von ihm in den „Chemical News* vom 30. Mai 1879 aus- drücklih anerkannt werden. Troßdem hat er in dem berühmt ge- wordenen Vortrage vor der British Association im August 1879 es versäumt, diesen Sachverhalt anzugeben. Auch der deutsche Ueber- feßer der leßteren Mittheilung hat dasselbe gethan, und so ist denn eine ungenaue Tradition hierüber in weiteren Kreisen entstanden.

Professor Hittorf hatte erkannt, daß das Licht der Kathode (des negativen Pols) Strahlen enthält, welhe in besonderer Weise gerad- linig verlaufen, sodaß sie scharfe Schatten werfen, und welhe die Glaswand, an der sie ihr Ende finden, zu hellem Phosphorescieren zu erregen vermögen, daß ferner diese Kathoden-Strahlen unter dem Einfluß des Magneten Ablenkungen und Krümmungen erfahren. Jedoch nahm Hittorf noch an, daß diese Strahlen, wie gewöhnliche Lichtstrahlen, von jedem Punkte der Kathode nah allen Seiten ausgehen, und daß alle Theile eines selchen Strahls gleichartige Eigenschaften besißen. Erst Goldstein zeigte, daß die Ausbreitung dieser Kathoden-Strahlen eine ganz andere ist, als die des gewöhnlichen Lichts, daß nämlich von jedem kleinsten Flächentheilhen (Flächen-Element) der Kathode nur ein ganz s{chmales Bündel diefer Strahlen ausgeht, daf dieses rechtswinkelig zu dem Flächen-Element gerichtet ist und daß jeder Strahl an seinem Ende besondere Cigenschaften erlangt, mit denen das Leuten der Glas- wände zusammenhängt.

, Goldstein hat dann au gezeigt, daß die Kathoden-Strahlen chemische Wirkungen ausüben und photographishe Bilder erzeugen können. Später, und zwar {hon vor ¡ehn abren in den Sizungsberichten der biesigen Akademie der Wissenschaften, hat er auch nachgewiesen, daf; das Kathodenlicht keine einheitlihe Strahlung ist, “pap daß den. magnetisch ablenkbaren Kathoden - Strahlen no eine „neue

Sirahlenart beigemisht is, welhe ebenfalls eine

im be- Sinne geradlinige Ausbreitung hat, - aber durch -die lictsten magnetischen Kräfte nicht abzulenken ist. Es is also nicht óllig rihtig, wenn rofessor Me in seiner Abhandlung behauptet : „die Ablenkbarkeit durch den Magneten gilt bis jeßt als rafteristishes Merkmal der Kathoden-Strahlen“, und wenn er aus diesem Grunde annimmt, die sogenannten X-Strahlen könnten keine Kathoden-Strahlen sein.

Im Königlichen Kunstgewerbe - Museum wird die eier der 29. Wiederkehr des Gedenktags der Neubegründung- des B rtshen Reichs ‘am morgigen “18. Januar ‘mit einem Festakt begangen werden, det um 1 Uhr beginnt. Die beiden unter Leitung des Direktors, Professors Ewald stehenden Unterrichts-Anstalten, die des Kunstgewerbe- Museums und die Königliche Kunst- ‘qule, werden die Feier gemeinsam unter „der Theilnahme der Beamten der Königlichen Museen Mes. Die Festrede wird Herr Geheimer Regierungs - Rath Dr. Lessing halten. Die Musik- aufführung ist dem Bläserbunde unter Leitung des Professors Koslek übertragen.

Im Verein für deutsches Kunstgewerbe sprah am Mittwoh Abend Herr Professor A. Waag, Direktor der Kunst- gewerbeshule in Pforzheim, über den heutigen Stand der Pforz- heimer Edelmetall-Industrie, die Pforzheimer Kunst- gewerbeshule und den Pforzheimer Kunstgewerbeverein. Die Gründung der Pforzheimer Bijouteriefabrikation falle in die Gahre 1767 bis 1770, als Markgraf Karl Friedrich von Baden dem Franzosen Autran die Konzession zu einer Ühren- und Stahlwaaren- und einer Bijouteriefabrik ertheilt habe. Erstere sei bald wieder eingegangen, letztere stetig emporgeblüht , j auf eigene Füße gestellt worden sei. Im Jahre 1800 seien 26 Be- iede mit 522 Arbeitern vorhanden gewesen; heute sei sie eine mächtige Industrie, in welcher künstlerishe Handarbeit und maschinelle Hilfsarbeit neben einander betrieben würden, und welche fast na allen Ländern der Erde exportiere. Zur oa seien etwa 540 Betriebe mit 12—13 000 Arbeitern vorhanden. er Arbeitslohn betrage etwa 11 Millionen Mark jährlih. Die Absaßgebiete seien Deutschland, das übrige Europa und überseeishe Länder. Von fran- zösischen Exporteuren werde viel Shmuck zum Export nah Zentral- und Süd-Amerika und nah dem Orient gekauft. Den Schluß des Vortrags bildeten Mittheilungen über die Kunstgewerbeshule und den Kunstgewerbeverein in Pforzheim.

Land- und Forstwirthschaft.

Saatenstand in Rumänien. i Wäkhßrend in den Gebirgsgegenden, namentlich in derx oberen Moldau, reichlich [VLpenoee Schnee gefallen ift, fehlt es in den Donauniederungen theilweise an der nöthigen Schneedecke, um die O bei etwa plöglih eintretender strenger Kälte vor Schaden zu bewahren.

Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs- Maßregeln.

Nach der im Kaiserlihen Gesundheitsamt bearbeiteten Statistik über die Verbreitung von Thierseuhen im Deutschen Rei ch während des 3. Vierteljahrs 1895 is die Maul- und Klauenseuche in 3258 Gehösften (gegen 1997 im 2. Vierteljahr 1895) ausgebrochen. Die Auésbrühe vertheilen sch auf 498 Gemeinden _und Gutsbezirke (gegen 665 im 2. Vierteljahr 1895), 215 Kreise 2c. (gegen 300), 58 Regierungs- 2x. Bezirke (gegen 61) und 17 Staaten (gegen 17). Es sind somit 3 Negierungs- 2c. Be- zirke, 85 Kreise 2c. und 167 Gemeinden und Gutsbezirke weniger, dagegen 1261 Gehöfte mehr ergriffen worden, als im 2. Vierteljahr 1895. Die größte Verbreitung erlangte die Seuche in der Provinz Sachsen, den thüringishen Staaten, in Franken, Württemberg, Baden und im Ober-Elsaß. ; i i

Am Schlusse des 3. Vierteljakres 1895 berrshte die Seuche in

16 Staaten gegen 13 bei Beginn, i; b

39 Regierungs» 2c. Bezirken gegen 39 bei Beginn, 101 Kreisen 2c. S s 265 Gemeinden 2c. Aal; u 1714 Geböften O A

6A Waar am stärksten verbreitet war die Seuche um diese Zeit in ganz 3 krigaën einschließlih des preußischen Regierungs- bezirks Erfurt, in Ober- und Unterfranken, im Neckar- und im Jagstkreise sowie im Landeskommissariatsbezirke Mannheim.

Spanien. E

Durch Königliche Verordnung vom 10. d. M. ift für Herkünfte aus Tokio Cholera - Quarantäne angeordnet worden, während alle Hâfen, welche von Tokio niht weiter als 165 km entfernt sind, als holeraverdächtig gelten. Î

Einer Ministerialverfügung von demselben Tage zufolge unter- liegen Herkünfte aus Häfen, welhe von Hama (Epiphania) und Homs (Klein-Asien) niht weiter als 165 km entfernt sind, einer dreitägigen Beobachtung.

Handel und Gewerbe.

Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien. A An der Ruhr sind am 16. d. M. gestellt 12 851, nicht rechtzeitig gestellt keine Wagen. In Oberschlesien sind am 15. d. M. gestellt 5469, nicht recht- ¡eitig gestellt keine Wagen.

Ausweis über den Verkehr auf dem Berliner Schlachtviehmarkt vom 15. Januar 1896. Marktpreise nah Schlahtgewiht; nur Schweine werden nah Lebendgewicht ehandelt. Rinder. Austrieb 239 Stüd. (Durchschnittspreis ür 100 kg) T. Qualität —,— #4, Il. Qualität —,— , ITT. Qualität 90—96 Æ IV. Qualität 80—88 #Æ#A Schwein e. Auftrieb 10059 Stück. (Durchschnittspreis für 100 kg.) Medklenburger 86 #4, Landshweine: a. gute 80—84 Á, b. geringere 72—78 46, Galizier —,— H, leichte Ungarn —,— bei 20 9/0 Tara, Bakonyer A hei kg Tara pro Stück. Kälber. Auftrieb 1402 Stück. (Durchschnittspreis für 1 kg.) I. Qualitêt 1,16—1,24 4, IL. Qualität 1,06—1,14 Æ, III. ualität 0,96— 1,04 % Schafe. Auftricb 954 Stück. (Durchschnittspreis für 1 Eg.) I. Qualität —,— , I1. Qualität —,— H, 111. Qua-

E i L

Das Aeltesten-Kollegium der Kaufmannschaft von Berlin besteht nah der statutenmäßigen Ergänzungéwahl gegen- wärtig aus folgenden Mitgliedern: 1) Geheimer Kommerzien-Rath Wu, Herz, Präsident ; 2) Stadtrath Johannes Kaempf, Erster Vize- SrUlents 3) Stadtrath Heinrih Kochhann, Zweiter Vize- Präsident; 4) Kommerzien-Rath Eduard Arnhold; 5) Ernst Behrens; 6) Direktor Friedri Goldschmidt; 7) Wolff Hagel- berg; 8) Geheimer Kommerzien - Rath Edmund Helfft ; 9) Kommerzien-Rath Wilhelm Kopeßky; 10) Kommerzien-NRath- Fritz Kühnemann; 11) Kommerzien-Rath Dr. Hugo Kunheim; 12) Kom- merzien-Rath Hugo Landau; 13) Julius Reihenheim; 14) Kom- merzien-Nath Wilhelm Schütt; 15) Carl Schwarß ; 16) Dr. Georg Siemens; 17) Wilhelm von Siemens; 18) Siegfried Sobernheim; 19) Stadtrath Dr. Max Weigert; 20) Direktor Siegmund Weill ; 21) General-Konsul, Justiz-Rath Mar Winterfeldt.

Die von der Diskonto - Gesellschaft und der Norddeutschen Bank in Hamburg errichtete Banco de Chile Alemania hat, wie die „Hamb. Börsh.* aus Hamburg berichtet, ihre Geschäfie bereits eröffnet. Zum Direktor der Zweigniederlassung in Valparaiso wurde Edmond Janfon ernannt.

Düsseldorfer Börse vom 16. Januar 1896. (Amtlicher Kursbericht.) Der Kohlenmarkt ist unverändert fest. Der Eisen -

‘werden. Kohlen und Koks. 1) Gas- und

nachdem sie 1776 |

markt ift andauernd fest. Die Preise konnten zum größten Theil erhöht D j Flammfohlen: Gasfohle' für Leuchtgasbereitung 10,00—11,00 A, Generatorfohle 10,00—11,00, Gasflammförderkohle 8,00—9,00; 2) Fettkohlen: Förderkohle 7,90—8,50, melierte beste Kohle 8,50—9,50, Kokskohle 6,50 —7,00; 3) magere Kohlen: Förderkoble 7,00 8,00, melierte Kohle 8,00—10,00, Nußkohle Korn 11 (Anthracit) 18,00—20 00; 4) Koks: Gießereikoks 13,50—14,50, Hochofenkoks 11,50, Nuß- Fofs: r bronen 14,00—16,00; 5) Briquets 8,50—11,00. Erze: 1) Robfpath 7,00, 2) Spatheisenstein 9,50 1050, 3) So- morrostro f. o. b. Rotterdam —, 4) nasjauisher Rotheisenstein mit etwa 50 % Cisen 8—8,50, 5) Rasenerze franko —. Roh- eisen: 1) Spiegeleisen Ta. 10—12 0/6 Mangan 55,00, 2) weiß- FEODLiges Qualitäts - Puddelroheisen: a. rheinish - westfälische

arken, b. Siegerländer Marken 48—49 mit Fracht ab Siegen, 3) Stahleisen 49——50, 4) englisches Bessemereisen ab Vershiffungs- hafen ——, 5) spanisqes Bessemereisen Marke Mudela cf. Rottèrdam —,—, 6) deutshes do. —,—, 7)-Thomaseisen frei Verbrauchsstelle 52,00, 8) Puddeleisen (Luxemburger Qualität) 40,00, 9) englifches Roheisen Nr. 111 ab Ruhrort 57,00, 10) Luxem- burger Gießereieisen Nr. I11 ab Luxemburg 47,00, 11) deutsches Gießereieisen Nr. 1 65, 12) do. Nr. IT —, 13) do. Nr. TI1 56, 14) do. Hämatit 65, 15) spanishes Hämatit Marke Mudela ab Ruhrort 71—72. Stabeisen: Gewöhnl. Stabeisen 110. Bleche: 1) Gewöhnlihe Blebe aus Flußeisen 115—125, 2) Kesselblele aus ee 130, 3) Kesselblehe aus Shwéißeisen 160—175, 4) Fein- lehe 135—140. Draht: 1) Eisenwalzdraht —,—, 2) Stahl- walzdraht 102—105. :

Ueber die gestrige Zechenbesißer-Versammlung des rheinisch- westfälishen Kohlensyndikats berihtet die „Rhein.-Westf. Ztg.“ aus Essen: Nah dem Bericht des Vorstands betrug für No- vember 1895 die Betheilicungsziffer der Syndikatszehen 3 263 035 t, der Absatz 3 150 372 t, die Förderungseinschränkung 112 663 t oder 3,45 9/0. Für Dezember 1895 betrug die Betheiligung 3 252523 t, der Absatz 3 183 653 t, die Einschränkung 68 870 t oder 2,12 %/,. Im Oktober belief sich die Produktionseinshränkung noch auf 11,72 9/6, Die Besserung is durch flotten Absay nah den Rheinhäfen herbei- geführt. Jm November 1894 ergab si eine Mehrförderung von 0,340/, im Dezember eine Produktionseinshränkung von 0,71 9%. Hiernah wären die Ergebnisse von 1895 nicht befonders günstig: in Wahrheit ist aber der Absay im Jahre 1895 höher gewesen, da der arbeits- tägliche Versand 9966 bezw. 10 089 Doppelwagen gegen 9439 bezw. 9082 Doppelwagen im Jahre 1894 betragen hat, demna ist die höhere Einschränkung im Jahre 1895 nur die Folge des Wachsens der Betheiligungsziffer. Die Gesammtbetheiligung belief sh im Jahre 1895 auf 39 481 398 t gegen 36 978 603 t im Jahre 1894, der Absaß betrug 395 394 842 t gegen 34993 116 t, der Versand 26 889 132 t gegen 26 692 047 t, Wêöhrend die Betheiligungsziffer um 6,77 9% stieg, be- trug die Steigerung des Absatzes nur 1,03 0/0. Der Vorstand glaubt jedoch durch die abgeänderte Verkaufsorganisation eine größere Steige- rung des Absatzes erzielen zu können.

Die nächste Börsenversammlung zu Essen findet am 20. Januar im „Berliner Hof* statt.

Die Hessishe Ludwigs- Eisenbahn-Gesellschaft vereinnahimte im Dezember 1895 1 655 686 (+ 66 968) 4 und vom 1. Januar bis Ende Dezember 21 807 719- (+4 823 778) M

Breslau, 16. Januar. (W. T. B.) Getreide- und Pro- duktenmarkt. Spiritus pr. 100 1 100/06 exkl. 50 6 Verbrauchs- abgaben yr. Januar 49,40, do. do. 70 6 Verbrauch8abgaben pr. Fa- nuar 29,90.

Magdeburg, 16. Januar. (W. T. B.) Zudckerbericht. Kornzucker exkl, von 9290 11,50—11,65, neue —,—, Kornzuter exkl. 88% Rendement 10909—11,20, neue —,—. Na@produkte ertl., 750% Rendement 7,80—8,85. Stetig. Brotraffinade 1 23,290. Brotraffinade 11 23,00. Gem. tfaffinade mit Faß 23,29—23,90. Gem. Melis 1 mit Faß 22,50—22,625 Stetig. NRobzucker 1, Produkt Trans. f. a. B. Hamburg pr. Januar 10,95 Gd., 10,974 Br., pr. Februar 11,023 Gd., 11,05 Br., pr. März 11,125 Gd., 11,15 Br., pr. Avril 11.20 Gd,, 11,223 Br., pr. Oktober- Dezember 10,80 Gd., 10,85 Br Stetig.

Leipzig, 16. Januar. (W. L. 25.) Kammzug-Termin- handel. La Plata. Grundmuster B. pr. Januar 3,20 4, pr. Februar 3,20 4, pr. März 3,227 #4, pr. April 3,25 4, pr. Mai 3,29 #6, pr. Juni 3,275 4, pr. Juli 3,30 46, pr. August 3,321 M, pr. September 3,327 46, pr. Oktober 3,35 46, pr. November 3,35 M, pr. Dezember 3,35 (A Umsay 75 000 kg. Fest.

Auf der heutigen Kämmlings-Auktion waren die Käufer zwar nit allzu zahlreih, die Stimmung aber war sehr belebt. Austral-Kämmlinge kamen 10—15, Buenos Aires-Supra 5—10, Courante 5 und alle Crosbred-Sorten 20—2%5 4 höher als bei der leßten Auktion. Von 345 000 kg ausgestellter Waare wurden 135000 kg

zurüdckgezogen, 210 000 verfauft.

Bremen, 16. Januar. (W. T. B) Börsen-Schlustbericht, Raffiniertes Petroleum. (Offizielle Notierung der Bremer Ade 1 dhe Still. Loko 6,55 Br. Russisbes Petroleum.

oko 6,19 Br, Schmalz. Steigend. Wilcox 31 K, Armour fbield 305 4, Cudaby 317 S, Choice Grocery 31} „s, White label 31è A, Fairbanks 267 §4. Speck. Höher. Short clear middling loko 263 A. Neis unverändert. Kaffee unverändert. Baumwolle, Matt. Upland middl. loko 424 §4 Wolle. Umsatz: 51 Ballen. Tabak. Umsatz: 52 Seronen Carmen.

amburg, 16. Januar. (W. T. B.) Getreidemarkt. Weizen loko fest, holsteinisher loko neuer 145—148. Roggen loko fest, hiesiger —,—, mecklenburger loko neuer 138—142, rufsischer loko fest, 83—84. Hafer fest. Gerste fest. Rüböl (unver- zollt) fest, loko 48. Spiritus ruhig, pr. Januar-Februar 164 Br., pr. Februar-März 16 Br., pr. April-Mai 164 Br., pr. Mai-Juni 16¿ Br. Kaffee fest, aber ruhig. Umsatz 2000 Sack. Petroleum ftill, Standard white loko 6,50.

Kaffee. (Nachmittagsbericht.) Good average Santos pr. Januar 70}, pr. März 70, vr. Mai 685, pr. September 65, pr. Oktober 623, pr. Dezember 61}. Schleppend. Zuckermarkt. (Schlußbericht.) Rüben-Rohzucker I. Produkt Basis 88 2% Rendement neue Usance, frei an Bord Hamburg pr. Januar 10,95, pr. März 11,15, per Mai 11,275, pr. August 11,50, per Oktober 10,80, per Dezember 10,80. Stetig.

Wien, 17. Januar. (W. T. B.) Die Brutto-Einnahmen der Ortentbahnen betrugen in der 52. Woche (vom 24. Dezember bit 31. Dezember 1895) 424 929 Fr., Zunahme gegen das Vorjahr 50 838 Fr. Seit Beginn des Betriebsjahres (vom 1. Januar bis 31. Dezember L O 0 5s R R 11 723 705 Fr.,

unahme.- gegen das Vorjahr É S AibErbool 16. Januar. (W. T. B.) Baumwolle. Umsay 10000 Vallen, davon für Spekulation und Export 1000 Ballen. Weichend. Amerikaner 1/32, Brasilianer und Egypter 1/16 niedriger, Middl. amerikanische Lieferungen: Stetig. Januar- Februar 411/32 48/64 Käuferpreis, Februar-März 41/33 do., März- April 411/393 Verkäuferpreis, April - Mai 421/64 do.,, Mai-Juni 45/16— 421/64 Käuferpreis, Juni-Juli 4°/16—5?!/6« do., Juli-August 45/16— 421/e4 do, August-September 41/64 Verkäuferpreis, September-Oktober 43/16— 418/64 do., Oftober-November 47—4%/64 d. Käuferpreis.

Liverpool, 16. Januar. (W. L. B.) Offizielle Notierungen. American good ordin. 4/32, do. low aLN 48/32, do. middling 43, do. good middling 41/32, do. middling fair 4/32, Pernam fair 411/16, do. good fair 415/16, Ceara E 4è, do. good fair 47, Egyptian brown fair 59/16, do. do. good fair 57, do. do. good 64, eru rough good fair 65/16, do. do. good 67/16, do. do. fine 6F, do. moder. rough fair 53/16, do. do. good fair o3, do. do. good 6, do. smooth fair 411/16, do. do. good fair 413/16, M. G. Broachgood 37, do. fine45/16, Dhollerah good 311/16, do. fully good 31/16, do. fine 4, Oomra good 31/16, do. fully good 3/16, do. fine 4, Scinde good fair 25, do. good 34, Bengal fully good 3 /16, do.

e 37/16. 2 M is, 17. Januar. (W. T. B.) Nach der amtlichen, von der Dtreiion der Zölle veröfentlihten Statistik betrug der Werth

der Einfuhr im Jahre 1895 83698742009 Frcs., P ars 3 850 445 000 Pas. im Jahre 1894 und der Werth der Aus-* fuhr 3387 851000 Frcs. gegen 8078 145 000 Frcs. im vorher- geganginen Jahre. | h ashington, 16. Januar. (W. T. B,) Der Scha sekretär Carlisle hat die Bestimmungen seines Rundschreibens, betreffend die Bondsausgabe, dahin abgeändert, die Leistung einer ersten Einzahlung von 209%/9 und die Buyas ng des Reste betrags in Raten von 10 9% und in 15 tägigen Zwischenräumen, vom Tage der erften Zablung an gerechnet, gestattet wird, oder aber es foll der Rest in einer Summe bezahlt werden zu einem Zeitpunkte, der nicht weiter hinausliegen würde, als der Termin der leßten der oben bezeichneten Naten. :

New- York, 16. Januar. (W. T. B.) Die Börse eröffnete mit höheren Kursen; im weiteren Verlauf wurde die Spekulation [ustlos und die Kurse gaben nah. Der Schluß war lustlos bei festen Kursen. Der Umfaz in Aktien betrug 162000 Stück.

Weizen eröffnete fest auf sramme Kabelberichte und konnte sih eine Zeit lang auf feste Lebensmittelpreise und Käufe für Rechnung des ÄÂuslandes gut behaupten. Später trat auf Verringerung der Engagements der Haussiers ein Nückgang der Preise ein, der bis zum Schluß vorhielt. ais einige Zeil steigend infolge der höheren Lebensmittelpreise, sowie auf Deckungen der Baissiers. Später trat auf erwartete Zunahme in den Ankünften eine Abshwächung. ein.

Maarenbericht. Baumwolle-Preis in New-York 8/16, do. do, in New-Orleans 718/16, Petroleum Stand. white in New-York 8,00, do. do. in Philadelphia 7,95, do. rohes (in Cases) 8,75, do. Pipe line Certific. pr. Februar 169, Schmalz Western steam 5,87, do. Rohe u. Brothers 6,259. Mais per Januar —, do. per März 398, do. per Mai 35, Rother Winterweizen Taf, Weizen per Ja- nuar 67F, pr. März 69¿, do. per Mai 673, per Juli 668. Getreide- fraht nah Livervool 3. Kaffee fair Rio Nr. 7 147, do. Rio Nr. 7 per Februar 13,30, do. do. per April 13,00. Mehl, Spring-Wheat clears 2,50, Zucker 32, Kupfer 9,85.

bicago, 16. Januar. (W. T. B.) Weizen eröffnete in- folge der festeren auéländishen Märkte in steigender Haltung, mußte aber bald auf Realisierungen der Haussiers im Preise nachgeben. Im weiteren Verlauf trat zwar infolge der höheren Preise der Lebens- mittel sowie auf die unbedeutenden Ankünfte im Nordwesten eine Besserung ein, die jedo später auf Berichte, daß in Minneapolis bedeutende Lagervorräthe vorhanden sind, wieder verloren ging. Der Schluß blieb willig. Mais einige Zeit steigend; später trat im Einklang mit New-York eine Reaktion ein.

Weizen pr. Januar 567, pr. Februar 574. Mais per Januar 262, Schmalz per Januar 5,65, do. per Mai 5,92, Sypedck short clear 5,00. Pork per Januar 9,90,

Verdingungen im Auslande.

y Niederlande.

24. Januar im Rathhause zu M aaßluis: E des Ober- baues etner eisernen Zugbrücke über das Noordspui. L edingungen liegen vom 14. Januar ab im Gemeindebureau aus und find ebenda für 50 Cents erhältlich. | z

20. Januar, 14 Uhr (Greenwich-Zeit). Holländishe Eisenbahn- gesellshaft, im Zentralbahnhof zu Amsterdam bei dem Wartesaal 117. Klasse: Loos Nr. 644: Lieferung von verschiedenen Balken, Stämmen und Holzplatten für die Zentralwerkstätte in Haarlem. Bedarf 1896. Bedingungen gegen Bezahlung von 50 Cents erhältlih bei der Zentralverwaltung der Gefellshaft, Bureau Tractie & Materieel, Zimmer 191 auf dem Droogbak zu Amsterdam. Nähere O zu bekommen bei dem Chef der Zentralwerkstätte zu

aarlem.

27. Januar, 15 Uhr (Greenwich Zeit). Ebendort: Loos Nr. 638: Lieferung von 50 000 Stü flachen eihenen und 40 000 Stück flachen fihhtenen Querschwellen in 2 Abtheilungen, ferner Loos Nr. 639 von ca, 766 cbm vierkantig behauenem Eichenholz für Wechsel. Bedin- gungen bei der Zentralverwaltung der Gesellschaft, Bureau Weg & Werken auf dem Droogbak zu Amsterdam, gegen Bezahlung von u Fl. bezw. gegen Einsendung per Postanweisung bei Franko-

nfrage.

Verkehrs-Anftalteu.

Die „Zeitschrift für Binnen-Schiffahrt“, welhe vom Zentralverein für Hebung der deutshen Fluß- und Kanalschiffahrt herausgegeben wird (verantwortliher Leiter : Hauptm. z. D. Hilken, Verlag von Siemenroth und Troschel, Berlin W.), hat in dem dritten Heft des 11. Jahrgangs vom Dezember 1895 folgenden Inhalt: Vereins-Nachrichten. Rüblick auf das Jahr 1895. Geheimer Regierungs-Rath a. D. Schwabe. Bericht über die Sißung des Großen Ausschusses am 13. Dezember 1895. Die Weiterführung der Mainkanalisierung. Vortrag des Herrn Syndikus Jos. Schloß- macher: Offenbah. Die neue Breslauer Hafenanlage. Vortrag des

errn Bergrath Gothein-Breslau. Der Osten und der Westen des Reichs und der wirthschaftliche Ausgleih. Vortrag des Herrn Dr. Vosberg-Rekow-Berlin. Verein für Schiffbarmahung der Lippe. Bericht über die ordentlihe Hauptversammlung am 6. De- zember 1895. Elbe-Ostsee-Kanalbau-Verein. Bericht über die Kanal-Vorlage Shwerin-Wismar. Von unseren Wasserstraßen. Vermischtes. Eingänge an Drucksachen vom 15. November bis 15. Dezember. Bücherbesprehung.

Blankenburg i. Harz, 16. Januar. (W. T. B.) Jm Oberharz is großer Schneefall mit Schneetreiben eingetreten. Stellenweise liegt der Schnee meterhoh. Der Verkehr ist vielfa E Cisenbahnverkehr Güntersberge—Hasselfelde ist eingestellt.

Amsterdam, 16. Januar. (W. T. B.) Nah amtlicher Be- fanntmahung is die Verkehrsstörung der Dampferlinie Enkhuizen—Stavoren heute wieder aufgehoben.

Trelleborg, 16. Januar. (W. T. B.) Die bereits gemeldete Verbindung zwischen Trelleborg und Saßniy wird wahrschein- lih am 1. Mai 1897 ins Leben treten; bis dahin follen die nöthigen Hafenarbeiten in Trelleborg und Saßnit fertig sein.

Theater nud Musik,

Im Königlihen Opernhause wird morgen Wilhelm Kienzl’s musikalisches Schauspiel „Der Evangelimann“ unter Kapell- meister Dr. Muck's Leitung gegeben. Die Herren Sylya und Bulß, die Damen Pierson und Göge sind darin beschäftigt. Hierauf folgt das Ballet „Phantasien im Béemer Rathskellecr“. Anfang 7 Uhr.

m Königlichen Sch{auspielhause gelangen morgen éin Festspiel mit lebendem Schlußbild zur Feier des 25. Jahrestages der Begründung des Deutschen Reichs, von Paul Warncke, und Otto von der Pfordten's vaterländishes Schauspiel „1812“ zur Aufführung. Im Festspiel wirken die Herren Nesper ea) und Arndt (Arminius) mit. In ,1812* treten in den

auptrollen auf die Herren Kahle (Napoleon), Molenar (General York), Matkowsky (Rittmeister Hertling) und Fräulein Lindner als Luise. Anfang 7 Uhr.

Ernst von Wildenbruh's Drama „König Heinrih*“ wird, wie nunmehr bestimmt ist, am 22. Januar im Berliner Theater zum ersten Mal in Scene gehen. Da dieser erste Theil des dramatischen Gesammtwerks ein vollkommen in fis gello enes Drama bildet, hat si eine unmittelbar aufcinanderfolg-nde Aufführung beider Theile der Gesammtdichtung als durhaus nicht erforderli erwiesen. Es ift daher der Termin für die erste Aufführung des Dramas „Kaiser Heinrich" einstweilen überhaupt noch nit festgeseßt worden.

Im Theater Unter den Linden wird die morgige Vor- stellung mit der „Jubel-Ouvertüre“ von Carl Maria von Weber ein-

geleitet; hierauf folgt die Ausftattungs- Operette „König Chilperih“. Der Bau des „Theaters des Westens“ h in [leyter Zeit so energish gefördert worden, daß die Eröffnung bestimmt am 1. Ok-