1896 / 18 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 20 Jan 1896 18:00:01 GMT) scan diff

E E E Ee E Re E I E - S Me Ei ren ande s E Bn E L E I E Ä * ©

E E P E

ets objektive Behandlung, die Ueberzeugungstreue,

Herren, mit den sogenannten kleinen Mitteln kann man sehr wohl auf die Preisbildung des Getreides einen] erheblihen Einfluß üben. Jch erinnnere an die Aufhebung des Identitätsnachweises, durch welche eine wesentliche Verschiebung der bisher un- günstigen Preisbildung im Osten zu Gupynsten der östlichen Landwirthschaft eingetreten i}. (Sehr rihtig! aus der Mitte.) Die Beseitigung der Transitläger wird voraussihtlich die Preis- bildung ebenfalls günstig beeinflussen. Durch Eisenbahntarife, durch Verbesserung der Werkehrsmittel, durh den Bau ter Kleènbahnen u. f. w. kann. man die Preisbildung günstiger gestalten. Wenn man die Produktionskcsten vermindert und man steigert die Produktion, so erwirkt auch das Erhöhung des landwirth- schaftilihen Reinertrags. Denn niht auf die Höhe des Preises kommt es an, fondern darauf, mit welchen Produktionskosten man bestimmte Quantitäten Getreide hervorbringt. Zweifellos ist es, daß Jahre mit s{lechten Ernten die köchsten Preife bringen, dann pflegt es aber der Landwirthschaft am \chlechtesten zu gehen. Das beweist auch, daß die Preiebildung ‘nicht allein für die Lage der Landwirthschaft entscheidend ist. Nun, meine Herren, zu den von mir

_ berührten Maßnahmen zur Beseitigung der landwirthschaftlichen

Nothlage werdén eine Reihe anderer Maßnahmen hinzutreten, welche theilweise bereits in der Diskussion gestreift sind, die aber vorzutragen Shre Zeit zu sehr in Anspruch nehmen würde, und ihre Darlegung gehört auch kaum vor den Reichétag, Sie liegen zum theil auf dem Gebiete der Verwaltung, zum theil auf dem Gebiete derNeichsgeseßzgebung, wie beispielsweise das Börsengeset, das Zuckersteuergeset, das Brannt- weinsteuergesez, zum theil gehören sie zum Gebiet der preußischen Geseßgebung. Es erscheint mir nicht richtig, einem Minister, welcher den besten Willen hat, der Landwirthschaft zu - helfen, der glaubt, redlich seine Pflicht gethan zu haben, der meint, daß er in kurzer Zeit {hon manches Werthvolle für die Landwirthschaft mehr erreicht hat, seine Arbeit dadurch zu ershweren, daß man seine Moaßnahmen fortwährend als kleine, unwirksame Mittel dar- stellt und in weitesten Kreisen den Glauben verbreitet, nur durch den Antrag Kaniß und durch die Währungsfrage sei der Landwirthschaft überall noch zu helfen. Solchen Darstellungen begecnet man in den Organen des Bundes aber täglich. Meine Hecren, damit ist der Landwirthschaft wenigstens zur Zeit nicht zu helfen, da beide Mittel niht du1hzuführen find, und wenn dies der Fakl wäre, au die \chnelle Hilfe nit gewähren könnten. Wenn die Währungê- frage im Sinne des Herrn G1afen Mirbach zur Zeit zu lösen wäre, fo Tönnte das dcch von heute zu morgen nicht gesehen. Wenn Sie den Antrag Kanitz heute annehmen, wird dann, wie es der Bund der Landwirthe darstellt, sofortige Hebung der Preise erfolgen? Der An- trag muß doch erst Geseß werden, das ergangene Geseß muß aus- geführt werden. :

Die Einrichtung einer großen Monopolverwaltung nah Maßgake eincs ihrem Antrage entsprechenten Gesetzes, wenn auch der gegenwärtige Reichstag alle dafür erforderlichen Unterlagen feststellte, würde do nicht von heute zu morgen ausgeführt werden. Mit der Währungsfrage liegt die Sache ähnlich. Schnelle Hilfe kann man mit beiden Mitteln nit bringen.

Meine Herren, ih erkenne den unermüdlihen Fleiß, die den treuen Wunsch des Grafen Kaniß, der Landwirthschaft zu helfen, im vollsten Umfange an. Aber, meine Herren, einen Vorwurf kann ich dem Herrn Grafen Kaniß nicht ersparen: Ih bin gestern wie ftets

‘feinen Darlegungen mit großer Aufmerkjamkeit gefolgt, rwoeil ich bei

jeder neuen Darlegung mich der Heffnung hbingab, es sei der Herr Graf Kaniy endlich in der Lage, genau darzulegen, wie er sich die Ausführung seiner Pläne bis ins Detail hinein vorstellt, mit welchen Einrichtungen und welhen Mitteln er den Zweck und Er- folg seines Antrags erreichen und sichern zu können glaubt. Jch babe die Stenogramme über die Kommissionsverhandlungen mit Fleiß und Eifer studiert, ih habe alle früheren Reden im Reichstag studiert, die gestrige Nede habe i sorgsam verfolgt; zur Klarheit über die Wege, welche Graf Kani selbst für die Durhführung seines Vor- {lags betreten würde, bin ih nit gelangt. Vielleicht liegt das am Mangel an Verstärdniß des geaenwärtigen Landwirthschafts-Ministers. (Heiterkeit.) Den redlihen Willen habe ih jedenfalls gehabt, mit den mir zu Gebote stehenden Verstandeskräften mir ein klares Bild darüber zu verschaffen, aber tas is mir, offen gestanden, nicht gelungen. Jh bestreite auch, daß die gepflogenen Verhandlungen nach der Richtung hin er- {höpfend sind. Jn den Komwissionsverhandlungen i von einer Seite darzulegen versuht worden, die Kosten der Monopol- verwaltung würden jährlich 30 Millionen und mehr betragen. Näher auf diesen Punkt ist man nicht eingegangen.

Ein sehr wesentlicher Punkt ist bisher noch garniht berührt und das ist folgender. Glauben Sie, meine Herren, wenn Sie mit einem Schlage einem großen Theil unseres Handelsstandes den Erwerb nehmen oder \{chmälern, daß das ohne Entschädigung geshehen kann und darf? Jch erinnere daran, daß vielfach für das Gewerbe doch kostspielige Anlagen, Speicher u. st. w. gemacht sind. Als man daran dachte, das Taback- monopol einzuführen, ist doch zweifellos in der Monopolvorlage eine Entschädigung des Kaufmadns- und des Fabrikantenstantes in Aus- siht genommen. Jch vermisse in den bisherigen Verhandlun- gen über den Antrag Kaniß auch nur Berührung der Frage. Der Graf von Kaniß meint, einen. Theil der Getreidehäntler bei der Monopolverwaltung wieder verwenden zu können oder einen Theil zu Staatsbeamten mochen zu können, alle wird er dcch nit über- nehmen, allen doch nit ihre Lagerräume abnehmen können. Aber damit ift do die gestreifte Frage noch nicht gelöst. Ich will nicht unbedingt behaupten, daß der Handel einen Anspruch auf Entschädigung haben würde; aber es is dech cine Lücke, daß diese Frage nicht mal berührt ift.

Meine Herren, ich bin vielleiht \{chon viel zu weit in die Frage eingetreten, ih will noch auf einen Aus- spruch tes Herrn Bebel hinweisen, ten er in der Kommission machte; er sagte: aus 1aktishen Gründen sind wir gegen den Antrag, aber daß der Antrag in den sozialistischen Staat hinüber- führen wird, ift zweifellos. Ich mêchte darauf binweisen, daß in der «Kreuzzeitung“, dem konservativsten Blatt in Preußen, vor kurzem ein Artikel stand, der damit \chließt, daß er ausführt: zum sozialisti- schen Staat gelangen wir dec, dann ift es um fo besser, je rascher sih die Sache vollzieht. Es i das etwa der Sinn des Schluß- refrains, mit welhem der von der „Kreuzzeitung“ aufgenommene Artikel s{ließt. Auch in der gestrigen Dcbatte ist éine ähnliche

Aeußerung auf der reten Seite des Hauses gefallen, „indem aus-

geführt wurde, daß, wenn man das Ziel der Beseitigung der landwirthschaftlitzen Nothlage erreihe, es doch nit so gefährlih sei, wenn dann auch gegen den Beschluß fozialistishe Bedenken erhoben werden können. Zu diesem Punkt gestatte ih mir noch eine kurze Bemerkung, die sich auf eine Aeußerung des Herrn Grafen Bismarck bezieht. Der Herr Graf hat ich glaube nit zu irren den Antrag Kaniß als einen Nothbehelf be- zeichnet. Wenn ih darlegte, welhe Schwierigkeiten der Antrag in der Ausführung hat und welche prinzipiellen Bedenken dagegen vor- liegen, mit welhen Schwierigkeiten, Kosten u. \. w. die Ausführung verbunden sein würde, so halte ih es doch für bedenklih, einen Beschluß auszuführen, welhen man als Nothbbehelf bezeichnet, der aber fo eins{neidend wirken würde. (Sehr richtig! links.)

Nun, meine Herren, ih will damit s{chließen; aber ih halte mich doch für verpflihtet, noh eine allgemeine Bemerkung hinzuzufügen. Meine Herren, die Frage, mit der wir uns hier beschäftigen, die Frage der Preiébildung, i} eine der s{chwierigsten volkswirthschaftlihen Fragen, die es giebt; ich glaube, mit Fug und Recht kann man sie als ein Problem bezeichnen. Dieses Problem, meine Herren, trägt man in tie breiten unteren Schichten dcs Volks hinein, regt damit die weitesten Kreise der Bevölkerung auf. Und, meine Herren, das geschieht nicht in objeltiver Weise, indem man auch die Schwierig- keiten der Lösung dieses Problems, dessen Konsequenzen darlegt; nein, meine Herren, der Bund der Landwirthe behandelt nicht fo die Frage, er sagt vielmehr: wollt Ihr höhere Preise haben, wir sind in der Lage, sie euch zu verschaffen (hört, hört! links), wir werden {hon die Negierung ¿wirgen, euch die höheren Preise zu gewähren. Meine Herren, ih kenne auch Land und Leute in Preußen. Wenn Sie mit fsolch einem goldenen Regen in die Kreise der Landwirthschaft hineingehen, fo sagt jeder: der Mann, der mir das gewähren kaun, das ist mein Mann! (Sehr richtig! in der Mitte und links.) Aber was denkt jeder im Stillen? Gott sei Lob und Dank, haben wir doch in Preußen und in Deutschland noch verständige Regierungen, die prüfen, ob denn unser Wunsch auch ausführbar ist, ob er uns nicht von Haus und Hof vertxreibt, ob er uns in den sozialen Staat hineinführt; das zu verhüten if Aufgabe der Negierung, wir haben das Vertrauen: wenn wir au beschließen, was Herr von Ploeß vorschlägt, so wird die Negierung {hon prüfen, ob wir damit etwas Thörichtes und uns selbst Schaden Zufügendes beantragen. So liegt, meine Herren, die Sache einstweilen noch in weiten Kreisen der Bevölkerung. Aber, meine Herren, da der Glaube immer mehr um si greift, die Regierung könne helfen, sie wolle aber nicht helfen, woran die Agitation des Bundes die Schuld trägt, meine Herren, fo liegt darin eine größe Gefahr für unsere be- stehende Wirtbschafts- und Gesellschastsordnung. (Unruhe rets. Sehr richtig! links und in der Mitte.) ;

Meine Herren, das Spri{wort sagt: wer Wind sget, der erntet Sturm, und tie Geister, die man ruft, die bannt man nicht so leiht wieder. Lernen Sie doch aus der Geshichte der Bauern- kricge: die Bewegung nahm einen ähnlichen Anfang, man trug auc verkehrte Ideen ins Volk binein, und es thut meinem preußishen und deutschen Herzen weh, daß so verfalren wird, und ih gebe mi der Hoffnung hin ähnlich kat si heute auch Herr von Bennigsen ausgesproden —, daß wenn der Meichstag sich zu der großen That entschließt, nah zwei-, dreijährigen Berathungen den Antrag Kaniß mit großer Mehrheit abzulehnen, daß dann so viel Patriotismus bestebt, daß die Agitation für Lösung dieses Problems, die geradezu gemeingefährlih is (sehr wahr! links und in der Mitte, große Unruhe rechts), aufgegeben werde, daß wicder ruhiger und objektiver geprüft wird, wie der Nothlage der Landwirthschaft zu begegnen is, das ist die Pflicht jedes loyal denkenden Unterthanen und zwar besonders in der jeßigen Zeit, wo wir wahrlich {on genug Zündstoff haben, der nicht noch von sogenannter konservativer Seite vermehrt werden sollte. (Schr gut! links und in der Mitte, lebhafter Widerspruch rechts.)

Meine Herren, mit dieser Mahnung glaube ih meine Pflicht als guter Patriot erfüllt zu haben. Sollte ih durch dieses oder jencs Wort verleßend geroorden fein (Zurufrehts), so lag das nicht in meiner Absicht, aber es lag in der Sache, und als preußischer Minister habe ih mi für verpflihtet gehalten, unter den gegenwärtig bedenklichen Verhbält- nissen mih offen hier auszusprehen, wie die preußishe Regierung zu der Sache steht. (Lebhafter Beifall links und in der Mitte Zischen rets.)

Auf die Nede des Abg. Herbert bemerkte der Staats- Minister Freiherr von Hammerstein:

Meine Herren! Es it mir von meinen Kollegen und verschiedenen anderen Herren gesagt, daß eine Aeußerung von mir so aufgefaßt worden sei, als habe ich der konservativen Partei als solcher den Vor- wurf gemalt, daß sie staatêgefährlih und gemeingefährlih in dieser Frage vorgegangen sei. Jch bin, weil mir das Stenogramm noch) nicht vorliegt, noch nicht in der Lage festzustellen, ob das richtig, ob wirklih der ganze Zusammenhang meiner Aeußerung diese Annahme rechtfertigt. Jedenfalls ist die Acußerung so nit gemeint gewesen. Ich habe sie nicht gegen die konservative Partei als folce gerichtet, sondern gegen die agitatorische Partei im Lande. (Sehr rihtig! links. Widerspruch und Zuruf rechts.) I halte das nicht für zutreffend, ih Habe im Gegentheil aus den Erklärungen des Bundes der Landwirthe entnehmen müssen, daß er sich nit mit der konservativen Partei deckt. Jedenfalls, meine Herren, stelle ih fest, daß ih die konservative Partei im preußischen Landtag und die konser- vative Partei im Deutschen Neichétag als soiche mit meinen Acuße- rungen nicht habe treffen wollen.

Dem Abg. Freiherrn von Manteuffel entgegnete der Staats-Minister Freiherr vou Hammerstein:

Meine Herren! Jch bestreite entschieden, daß ih das gesagt habe, was Herr von Manteuffel eben behauptet, das Stencgramm wird das beweisen. Ich habe die Agitation mit dem Antrage Kanitz gemeint, und dos wird das Stenogramm ausweisen. Jedenfalls ist das meine Absicht gewesen.

Nach Schluß der Debatte sagte der Staats-Minister Frei- herr von Hammerstein:

Ich bedaure, das Wort nebmen und die Diskussion noh einmal eröffnen zu müssen, aber ih bin dazu genöthigt, um einer Behauptung, die schon in der „Deutschen Tageszeitung“ stand und die heute bier unter Zeugniß des Herrn Abg. Hahn aufgestellt ist, als unwahr zu wider- legen. Ich habe allerdings an der konstituierenden Versammlung des

Bundes der Landwirthe in Hannover theilgenommen, habe in bas Versammlung aber ausdrücklich erklärt, daß ih es ablehnen müsse dem Bunde der Landwirthe beizutreten, weil weder meine Stellung als Landesdirektor der Provinz Hannover noh als damaliger Vorsißender des Landwirthschaftsraths mir erlaubte, in den Bund einzy, treten. Jh will zugleich mittheilen, daß ih damals hervorhob den spontanen Zusammenshluß der Landwirthe zur Vertretung ihrex Interessen halte ich an sih und so lange für berehtigt, wie die Land. wirthschaft eine loyale Vertretung nicht erlangt habe. Meine Herren, das ist auh heute noch meine Ansicht, gewarnt habe ih der Zeit {hon davor, über das berechtigte Ziel hinauszugehben.

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Die Betriebsergebnisse der preußischen Staats. : eisenbahnen im Jahre 1894/95.

I

Die im Betriebe befindlichen, dem öffentlißen Verkehr dienenden preußischen Staatseisenbahnen mit normaler Spurweiïe, einschließlich der Wilhelmshaven- Oldenburger Eisenbahn und des preußischen An- theils an der Main - Neckarbahn, hatten nah den beiden Häusern des Landtags zugegangenen tabellarishen ÜUebersichten am Schluß de3 Betriebsjahres 1893/94 eine Gesammtlänge von 20 941,12 km. SHicrzu traten im Laufe des Jahres die neu eröffneten Bahnstrecken mit 426,03 km, sowie infolge von Streckenverlegungen und Umbauten 1,41 km, im Ganzen alfo 427,44 km, während infolge Außerbetriebseßzung 1,85 km, Eigen- thumsüberganges 1,10 km und anderweiter Streckeneinführung und Umbaues 1,599 km, im Ganzen 4,54 km in Abgang kamen. Es be, trug demnah die Gesammtlänge der im Betriebe befindlichen Königlich preußischen Normalspurbahnen für öffentlihen Verkehr am Schlusse des Betriebsjahres 1894/95 26 364,02 km. Im Besitze des preußischen Staats befand sich außerdem noch ein Net von \chmalspurigen, dem öffentlihe: Güterverkehr dienenden Zweig- bahnen im obershlesischen Bergwerks- und Hüttenbezirk mit einer Gesammilänge von 110,35 km, sowie eine Anzahl von Bahnstrecken für niht öffentlichen Verkehr, deren Gefammtlänge sih auf 196,87 km beläuft. Von der Gesammtlänge der Bahnen für den öffentlichez Verkehr mit normaler Spurweite von 26 364,02 km entfallen auf Hauptbahnen 18 64427 km oder 70,72%, auf Nebenbahnen 7719,75 km oder 29,28%. Gegen das Vorjahr ist eine Ver- mehrung der Hauptbahnen um 45,75 km oder 0,2509/9, der Neben- bahnen um 377,81 km oder 5,14% und des gesammten normal. spurigen preußischen Bahnnetes für öffentlichen Verkehr um 423,06 km oder 1,63 9/9 eingetreten.

In welcher Weise das preußishe Staatseisenbahnneß seit 1870 erweitert worden ist, ergiebt die nahstehende Zusammenstellung : Zugang im E E Jahres j durd Neu- Lur, Ber- 6% us zu Anfang des eröffnung n Pa, am Ende des

JOYE Jahres von Streckten baben 1 ares

km km km km 1870 3 1959,17 49,86 3 245,03 1875 3 870,66 230,18 4 100,84 1880/81 6 049,42 193,29 5 001,87 11 244,58 1884/85 15 431,08 DOL C 3 394,88 19 377,73 1889/90 22 961,33 683,29 87,98 23 732,60 1894/95 25 881,84 422,90 26 304,74

Das für die Ende 1894/95 vorhandenen normalspurigen preußischen Staatseisenbahnen, einscließlih der Wilhelmshaven - Oldenburger Cisenbahn und des preußischen Antheils der Main-Neckarbahn, ver- wendete Gesammtanlagekapital betrug 6 856 688 863 A} Das An- lagekapital der dem vffentlihen Verkehr dienenden normalspurigen Bahnen von 6 832 624 842 1 ergiebt für 1 km Bahnlänge 259 745 4: gegen das Vorjahr hat sih dasfelbe um 83908337 46 oder 1,249%/6 erhöht, während sih der Durhschnittsbetrag desselben für 1 km Bahnlänge um 1004 4 oder 0,39 9/9 vermindert hat. Die Betriebslänge der unter preußisher Staatsverwaltung für Ne{- nung des Staats betriebenen öffentlihen Eisenbahnen mit normaler Spurweite belief sh am Schluß des Betriebsjahres 1894/95 auf 26 367,65 km und hat gegen das Vorjahr um 423,06 km oder 1,63 9/0 zugenommen. An Bahnhöfen waren 2216 vorhanden (7 mehr als im Borjahre); daneben bestanden 1306 Haltestellen und 791 Halte- punkte (81 bezw. 55 mehr als Ende 1893/94).

Die Gesammteinnahmen sind von 961 323 757 4 im Vorjahre auf 955 938 395 Æ im Jahre 1894/95, mithin um 5385 362 M oder 0,96 9/6 zurückdgegangen. Davon entfallen auf den Personenverkehr 200 833 247 M oder 26,24% (d. i. 2945140 M oder 1,19% mehr {+-} als im Vorjahre), auf den Güterverkehr 665 503 826 M oder 69,62% (d. i. 4+ 6888 886 6 oder 1,05 9/6) die Verkehrs- einnahmen überhaupt find also um 9 834 026 4 oder 1,08 9/6 gegen das Vorjahr gestiegen —, auf Vergütung für Ueberlassung von Bahnanlagen und für Leistungen zu Gunsten Dritter 6 740 354 M oder 0,70% (d. i. -+ 47885 # oder 0,72 9/0), auf Ver- gütung für Ueberlassung von Betriebsmitteln 10571458 M oder 1,11% (d. i. + 503863 Æ oder 59/0), auf Erträge aus Veräußerungen 246 542 4 oder 0,0296 (d. i. 16712795 M4 oder 98,99 9/9 weniger als im Vorjahre), auf verschiedene sonstige Ein- nahmen 22 042 968 4 oder 2,31% (d. i. + 941 659 M oder 4,46 9/6). Auf 1 km durhschnittlicher Betriebslänge zurückgeführt, haben die Cinnahmen 36 555 4 betragen und sind um 744 A oder 1,99% gegen das Vorjahr zurückzegangen.

Die Gejammtausgaben sind von 579 163 279 (A im Vorjahre auf 570 523 588 6 im Jahre 1894/95, somit um 8639 691 M4 oder 1 49 9% zurückgegangen. Davon entfallen auf die persönlichen Ausgaben 265 981 659 M oder 46,6290 (d. i. 5740956 M oder 2,21 9% mehr [+] als im Vorjahre), auf die allgemeinen Kosten 34252 168 A6 oder 6,01% (d. i. 4+ 2159367 M oder 6,73 9/0), auf die Unterbaltung der Bahnanlagen 62 077 841 A. oder 10,88 °%/o (d. i. 2747276 M oder 4,249/0), auf die Kosten des Bahn- tranéports 113 668 130 M. oder 19,92 9/6 (d. i. 3720054 M oder 3,17 9/0), auf die Kosten der Erneuerung bestimmter Gegenstände 77 525 799 M oder 13,59% (d. i. 8311197 M4 oder 968 9/0), auf die Kosten erheblicher Ergänzungen, Erweiterungen und Ver- besserungen 4 877 495 46 oder 0,86 %/6 (d. i. 1476 234 M4 oder 23,23 9/0), auf die Kosten der Benutzung fremder Bahnanlagen und Beamten 3 829 688 46 oder 0,67 °% (d. i. +54 897 M oder 1,45 %/0), auf die Kosten der Benußung fremder Betrietsmittel 8 171 433 44 oder 1,43 % (d. t 479525 ÆA oder 5,54 ®%). Im Ver- hältniß zur durchschnittlichen Betriebslänge, sowie zu den Leistungen der Betriebsmittel ist gleichfalls ein allgemeiner Nückgang der Gesammt- ausgaben eingetreten, und zwar betrugen dieselben

im Berichtsjahre

weniger als im Vorjahre kei Zurücksührung M. Ab % auf 1 km mittlerer Betriebslänge 21 817 655 2,91 auf je 100 000 Wagenachs-Kilometer 6 071 132 2,13 auf je 1000 Lofomotivnutz-Kilometer 2477 65 2,56

Gegenüber den Gesarnmteinnahmen machen die Gesammtausgaben 59,68 9/a aus (gegen 60,2% 9% im Vorjahr und 63 090% im Jahre 1892/93). Der Ueberschuß der Betriebseinnahmen über die Betriebs- ausgaben, welder sih im Berichtéjahre auf 385 414 807 belaufen hat, ist um 3 254 329 M oder 0,55 % gegen das Vorjahr gestiegen. Durch den Ueber s{huß wurde cine Verzinsung des Anlagekapitals von 0 4 l (gegen 5,68 9/0 im Vorjahre und 5,15% im Jahre

Die Einnahmen aus der Perfonenkeförderung allein baben gegen diejenigen des Vorjahres um 2 194 857 46 oder 0,91 % z1g-nommen. Auf die einzelnen Wagentlassen vertheilen sih die Eionahmen in folgender Weise: Es wurden vereinnahmt :

Bahnlänge Bahnlänge

b 9/0 für die I. Wagenklasse 9 465 811 3,89 IT & 60 035098 24,68

E 99018421 4070

i EV S A 67 913 954 27,92 , e Militärbeförderung . 6 845 561 2,81

zusamm en 243 278 846

An der Vermehrung der Einnahmen is am erheblihsten die I. Wagenklasse mit 1 072 810 Æ oder 48,88 9%, demnächst die 111. Wagenklasse mit 785 933 4 oder 35,80 0/0, die I. Wagenklasse mit 278 727 6 oder 12.70 9/0 und die 1V. Wagenklasse mit 70 473 oder 3,21 9/0 betbeiligt, während die Militärbeförderung eine Minder- einnahme von 13 086 Æ oder 0,59 9/9 ergeben hat. Den entsprechenden Einnahmen des Vorjahres gegenüber hat die Einnahme aus dec I, Wagenklasse um 3,03 9/06, aus der 11. Wagenklasse um 1,82%, aus der 111. Wagenklasse um 0,80 9/0, aus der 1V. Wagenklasse um 0,10 9% zugenommen, wodbingegen die Einnahme aus der Militärbeförderung um 0,19 % zurügeblieben ift.

Die Einnabmen aus dem Personen- und Gepäckverkehr betrugen 250 833 247 im Jahre 1894/95 gegen 247 888 107 4 im Jahre 1893/94, dieselben find mithin im Berichtsjahre um 9945 140 M oder 1,19% gestiegen. während die durhscaittliche Betriebslänge für den Personenverkehr um 374,72 km oder 1,49 9% zugenommen hat. . Im Berichtsjahre fehlte der Osterverkehr, wodur Frequenz und Einnahme ungünstig beeinflußt wurden. Auch blieb in den ersten Monaten des Jahres 1895 der Verkehr hinter demjenigen des Vorjahres infolge des anhaltend sirengen Winters zurück. Ebenso war eine Abnahme des Auswandererverkehrs wahrzunehmen. Andererseits ver- nehrten fich die Ginnahmen durch die nicht unbefriedigende Entwike- lng des Verkehrs in den Sommer- und Herbstmonaten, zeitweise esteigert dur eine größere Zabl von Ausstellungen und festlichen Pereinigungen (‘Ausftellung in Antwerpen, landwirthschaftliße Aus- stellung in Berlin, Schüyenfest in Mainz u. a.). Hierzu kommen die Mehreinnahmen an Plaßkartengebühr infolge der Vermehrung der D-Züge und an Gebühren für Bahnsteigkarten, sowie die Einnahmen der neu eröffneten Strecken und Stationen.

An der Gesammteinnahme ist die Einnahme aus dem Personen- und Gepäckverkehr mit 26,24 9% gegen 25,8 9/9 im Vorjahre betheiligt. Die auf 1 km durhschnittliher Betriebélänge für den Personenverkehr entfallende Einnahme, welhe im Vorjahre 9843 46 betrug, ist im Berichtsjahre auf 9814 4, also um 29 4 oder 0,30 9/9 zurückgegangen, ein Ergebniß, zu welchem im wesentlihen der Umstand beigetragen hat, daß die neu eröffneten Strecken fast durchweg Nebenbahnen —, deren im Vorjahre 312,62 km, im Berichts- jahre aber 426,03 km hinzukamen, erfahrungsgemäß in den ersten Betriebsjabren den Dur{schnittsertrag der älteren Bahnstrecken nicht erreichen. Der erhbeblihste Theil der Gesammteinnahmen aus dem Personen- und Gepäckverkebr in Höhe von 218082971 46 oder 86,9 9/9 entfällt auf den Binnenverkehr des Staatsbahnne8es (d. i. auf den Binnen- und Wechselverkehr der einzelnen Direktionsbezirke), während der Verkehr mit fremden Bahnen, einshließlich des Durch- gangsverkehrs, mit 32705 276 M oder 13,19% betheiligt ist. Die Einnahmen der Berliner Stadtbahn (Strecke Schlesischer Bahnhof——Westend, ausscließliÞh des Vorort- und Fernverkehrs) haben betragen :

im Jahre 1889/90 . . 2808 961 M, ¿70-1659 158

1890/91 a 1891/92 «3 948 603 . 3 854 423

1892/93 d 1893/94 ¿4132453 Ä v AO04/9D 2401090

Wie im Vorjahre, sind au 1894/95 die höchsten Einnahmen im Monat Juli, die niedrigsten im Monat Februar erzielt worden. Die durhschnittlihe Monatseinnahme hat im Berichtsjahre 20902 770 A gegen 20 657 342 im Vorjahre, und die durch- e Tagescinnahme 687 214 # gegen 679 145 6 im Vorjahre etragen.

Von den Gesammt-Einnahmen aus dem Personen- und Gepäck- verkehr entfallen auf die Personenbeförderung 243 278 846 4, auf die Veförderung von Gepäck und Hunden 6 158 060 4 und auf sonstige Einnahmen (Lagergelder, Strafgelder u. \. w., soweit sie aus dem Personen- und Gepäckverkehr herrühren, auch Bahnsteigkarten) 1396 341 A, zusammen 250 833 247 M

Die Gesammtzahl der beförderten Personen (d. i. der auf je cine ausgegebene Karte zurückgelegten Fahrten), welche sih im Vorjahre auf 347 853 763 belief, betrug im Berichtsjahre 360 916 092, hat Min d 13 062 329 oder 3,76 9% zugenommen. Von diesen ent- elen auf :

Personen 0/

(Fahrten) 9

1184 600 0,33 37331 290 10,34 182736 135 50,63

V ü 134 134 176 3G Militärbefördcrung 5 529 89 L 1,53.

An der Vermehrung der Anzahl der Reisenden (Fahrien) ist am erheblichsten die 111. Wagenklasse mit 5 839 285 Personen, sodann die IV, Wagenklasse mit 4968 071 Personen, die 11. Wagenklasse mit 2217 801 Personen, die Militärbeförderung mit 82194 Personen betheiligt, während die Reisenten in der 1. Wagenklasse um 45 (22 Personen zurückgegangen sind. :

Bei den im Ganzen zurückgelegten Personen-Kilometern 8585 956 495 zeigt fich gegen das Vorjahr eine Zunahme von 119 440 225 Personen-Kilometern oder 1,41 0/9. Auf jede Fahrkarte sind durhschnittlic 23,79 km gegen 24,34 km im Vorjahr zurü- gelegt worden.

__ Welche Durchschnitébeträge für cine Person und einen Personen- Kilometer sowohl im Vorjahre wie im Berichtsjahre auf die einzelnen Wagenklassen entfallen sind, ergiebt die nachstehende Tabelle. Die durchs{nittlide Einnahme betrug:

die 1. Wagenklasse S A 4

v F "

für für einen im Betriedt-| Personen- Bde eine Perfon Kilometer

E)

in Wagenklasse

L. Klafse .

1894/95 1893/94 1894/95 1893/94 j 1894/95 2,97 1893/94 ) 3,00 1894/95 1,97 1893/94 ¿ 1,98 1894/95 4 1,59 1893/94 26 1,9

Die Gesammtzahl der verausgabten Rückfahrkarten betrug

42 320 396 im Jahre 1893/94 und 42169113 im Jahre 1894/95.

Der nicht erhebliche Rüdcgang in der Zahl wird auf die Ausgabe von

onatsfaiten zurückzuführen sein. Der Gattung nah wurden abgesetzt:

L Stü 9% gewöhnliche Nükfahrkarten 34 999680 83,00 Arbeiter-Rückfahrkarten 2 382 983 5,65 Arbeiter- Wochenkarten . 2 835 386 6,72

ommerkarten . .. 266 484 0,63 Sonder-Rückfahrkarten . 1218 574 2,89 eitfarten N 445 640 1,06 Geg Mag zien b a6 wt f e y 0,05. i; „Segen das Vorjahr hat eine Steigerung stattgefunden bei: den Weeiter-Rückfahrkarten um 144 285 Stück oder 6,45 9/06, den Arbeiter- 131 gentarten um 84644 Stück oder 3,08 °%/%, den Zeitkarten um 26 Stück oder 41,74% und den Schülerkarten um 105 Stück

oder 0,52 9/9, während ein- Rückgang eingetreten ift bei: den ewöhn- fn ea tarten om 481 199 Stü ober 138% den Sommer, arten um oder 10,01 und den Sonder-Rü - farten um 702 Stü oder 006 E RMaOr ___ Dagegen hat „der Verkehr auf zusammenstellbare Fahrscheinhefte im Berichtsjahr eine weitere Ausdehnun gewonnen. Die Anzahl der zur Ausgabe gelangten ¡uscumia A Fahrscheinhefte ist von 347 603 im Jahre 1893/94 auf 366 865 im Jahre 1894/95 gestiegen, hat mithin um 19 262 oder 5,54 9% zugenommen ; für jeden Reiseuden ergiebt sih eine durhschnittlich zurückgelegte Wegestrecke von 1061 gegen 1048 km im Vorjahre.

Aus dem Schlafwagenverkehre, welher auf der Mehrzahl der

staatsfeitig betriebenen Kurse z"genommen hat, find im Berichtsjahre 703 554 M, gegen 573251 \ im Vorjahre, vereinnahmt worden, Es ist- dies eine Steigerung um 130303 4 oder 22,73 %/9. Die Anzahl der Reisenden betrug im Berichsjahre 95 187 gegen 86 328 im Norjahre, dieselbe hat somit um 8859 oder 10,26 9/6 zugenommen. Die Einnahmen aus dem Verkauf der Plaßtkarten zu den aus zu’/ammenbängenden Durchgangswagen bestehenden D-Zügen, . welche ih im Vorjahre auf 701 830 beliefen, sind im Berichtsjahr infolge der weiteren Einrichtung solcher Züge auf 1831 113 4 gestiegen. 1 DEX Erlôs aus dem Verkauf von Bahnsteigkarten ist infolge der im Laufe des Berichtsjahres stattgehabten weiteren Ausdehnung der am 1. Oktober 1893 begonnenen Bahnsteigsperre von 537 334 4 im Vorjahre auf 964 906 6 im Berichtsjahre, mithin um 427 572 oder 79,57 9/9 gestiegen.

Der Güterverkehr hat im Berichtsjahre, sowohl hinsichtlich des Umfanges, wie der Erträgnisse, gegen das Vorjahr eine mäßige Steigerung aufzuweisen. Nach der Statistik der Güterbewegung auf den deutschen Eisenbahnen erhöhte ih der Güterversandt der nord- deutschen Verkehrsbezirke (mit Aus{luß von Mecklenburg und dem Königreih Sachsen, sowie mit Ausschluß der See- und Rkein- häfen) von 115 364970 t im Jahre 1893/94 auf 121970594 t im Jahre 1894/95, somit um 6605624 t oder 5,73 9/. An Steinkohlen wurden 2692421 t und an Braunkohlen 873740 mehr, an Torf dagegen 37439 t weniger versandt. Der Versandt an Düngemitteln is um 212127 Ÿ an Weizen um 8359 t, an Roggen um 62410 t, an Reis um 10267 t zurüd gegangen, während Kartoffeln 109 838 t mehr zur Versendung gelangten. Mehl wurden 47 363 t, Hopfen 1211 t, Vier 29 361 t mehr befördert, währen) die Beförderungsmengen von Spiritus um 16 337 t und von Stärke um 12163 & aegen das Vorjahr zurückgeblieben sind. Oele wurden 9966 t mehr, Oel- tuchen aber 15 171 t weniger zur Versendung gebraht. Die Rüben- und Zuckertransporte haben das Vorjahr bedeutend überstiegen, es wurden 1993 007 t Rüben, 283629 t Rohzucker und 45 998 t raffinierter Zucker mehr befördert. Holzzeugmasse blieb um 8603 t zurü, während an Papier 15027 t mehr zur Beförderung gelangten. Der Versandt von Roheisen stieg um 247 067 b, von bearbeitetem Eisen um 421371 t, von Blei um 16422 t, während der Versandt von Zink um 17992 t, von Eisenerz um 29168 t abnahm. Von Baumaterialien wurden an Holz 121 249 1 Erde 43 011 t, gebrannten Steinen 41 976 t und bearbeiteten Steinen 209685 t mehr, aber an gebranntem Kalk 70910 t und Zement 41548 t weniger versandt. An Salz wurden 15532 t, Soda 25945 t, Salpetersäure 6747 t, Schwefelsäure 1298 t, Petroleum 13 204 t, Garne 122 t, Flachs 2286 t, Glas 4069 t und Baum- wolle 1537 t mehr, dagegen an Wolle 2612 t, an Jute 670 t und an Thonwaaren 2650 t weniger aufgegeben.

Die Einnahmen aus dem gesammten Güterverkehr (d. h. ein- s{ließliÞ des Betriebs- und Baudienstgutes, des Postgutes, des Militärgutes und der lebenden Tbiere) sind von 658 614 940 im Jahre 1893/94 auf 665 503 826 6 im Jahre 1894/95, mithin um 6 888 886 M oder 1,05" gestiegen. Wird aber berücksichtigt, daß von der wirklihen Einnahme des Jahres 1894/95 ein Betrag von 6 7222593 Æ an Fracht für Dienstzut, welches ers im Jahre 1895/96 zur Verwendung kommt, abgeseßt worden ist, so ergiebt fich, daß die Mehreinnahme in Wirklichkeit 13 611139 6 oder 2,07% be- tragen hat. Der Antheil des Güterverkehrs an den Ge- sammteinnahmen beträgt im Berichtsjahre 69,62 % gegen 68,5% im Vorjahre. Die auf 1 km der durchschnitt ichen Betriebslänge für den Güterverkehr entfallende Einnahme, welche inm Jahre 1893/94 25 648 # betrug, stellte sich im Jahre 1894/95 auf 29942 M; dieselbe ist hiernah um 106 A oder 0,41 9/9 zurüd- egangen, ein Ergebniß, welches im wesentlihen auf den Um- Kand zurüdzuführen i, daß die neu eröffneten Strecken, deren im Vorjahre nur 312,62 km, im Berichtsjahre aber 426,03 km fast durchweg Nebenbahnen hinzukamen , erfahrungégemäß in den ersten Betriebojahren den Durchschnittsertrag der älteren BVahnstrecken niht erreichen. Von den Gesammteinnahmen des Güter- verkehrs entfallen auf den Vinnenverkehr des Staatsbahnnetes (d. i, auf den Binnen- und Wechselverkehr der einzelnen Direktions- bezirke) 466 658 950 M oder 70,1 9/0, auf den Verkehr mit fremden Bahnen, einschließlich des Durchgangsverkehrs, 198 844 876 4 oder 29,9 9/0. Die Einnahmen aus dem Güterverkehr vertheilen sich :

b /0

auf Eil- und Expreßgut 4 O22 2923

¿Na . 588 722062 88,46

« Postgut . 913200" 0/14

Be L R a 28 0414L 9:00

Militärgut, Leichen, Dienstgut u. s. w. 37 282451 5,60

Gegen das Vorjahr sind die Einnahmen für Eilgut und Erxpreß- gut um 956 723 A oder 6,90 9/0, für Frachtgut um 9324497 A oder 1,61 9/0, und für Vieh um 4201 732 X. oder 21,48 9% gestiegen, während dieselben für Postgut um 2954 4 oder 0,32%/o und für Militärgut , frachtpflihtiges Dienstgut und Nebenerträge um 7591 112 M oder 16,92% gegen das Vorjahr zurückgegangen sind.

Die Einnahmen aus dem Depeschenverkehr haben sich von 501 340 6 im Jahre 1893/94 auf 530495 M im Jahre 1894/95, also um 29 16 M oder 5,82 9/0 erhöht. An Depeschen sind zur Be- förderung gelangt:

gebührenfreie Staatsdepeshen . 25 627,

DUIDAIDeDEIMEN e s E 1519 123. | Auf ein Telegramm entfallen 34,92 „Z gegen 40,8 A im Vorjahre. Die Anzahl der Privatdepeshen hat um 291 693 Stück oder 23,76 9% zugenommen.

Zur Arbeiterbewegung.

Aus Glasgow berichtete das ,W. T. B.* am Sonnabend über den Ausstand der Schiffsbauarbei ter, daßdie ArbeiteramClyd e die Vorschläge der Wersftbesißer über die Beendigung des Ausstandes angenommen hätten. Gleichzeitig wurde aber aus Belsfast gemeldet, daß die dortigen Schiffsbauarbeiter die Vorschläge der Arbeitgeber mit 578 gegen 127 Stimmen verworfen hätten, und daß der Ausftand daher fortdauere. Durch diese Weigerung der Ausständigen in Belfast, die angebotenen Bedingungen anzunehmen, wird, wie vom gestrigen Tage aus Glasgow berichtet wird, auch die Lage am Clydewieder unentschieden, da laut der Abmachung zwischen den Werftbesißern in Glasgow und Belfast auch die hiesigen Arbeiter niht wieder zugelassen werden können, so lange die Arbeiter in Belfast nicht gleichfalls die Arbeit aufnehmen. Es wird indessen erwartet, daß dieser Zwiespalt nur von kurzer Dauer fein werde. :

Aus Zürich meldet „W. T. B.*, daß eine gestern in dem Kasino Yußersihl unter dem Vorsiy von Dr. Sourbeck ver- anstaltete Versammlung von Angestellten der Nord- Ostbahn beschlossen habe, die Antwort der Direktion auf ihre Eingabe zur Weiterbehandlung an den Verband tes Personals der s{hweizerichen LCranéportanstalten weiter- zugeben. Die Versammlung els ferner, sich mit der Lohn- formission und dem Verbande solidarisch_ zu erïlären. Arbeiter- sekretär Gräulih sprah für eine stramme Organisation, Dr. Sour- bed für das Zusammenhalten bis zur Durchführung der For- derungen; unter Umständen sei ein Ausstand nothwendig. Die

Versammlung wurde aufgefordert, einen Demonstrationszug mit |

Musik dur die Stadt zu veranstalten. Der Verband schweize- risher Brauer hat, wie dem Berner „Bund“ aus Zürich ge- schrieben wird, eine Erklärung erlassen, in welcher er dar- legt, daß er eine Verständigung für wünschenswerth halte, und daß er zu einer solchen ohne weiteres die Hand bieten werde, sofern sie irgendwie mögli erscheine (val. Nr. 2 d. BL). Die Gärtner -Gehilfen der Shweiz beabsihtigen, wie dasselbe Blatt mitheilt, eine Bewegung für Aufbesserung ihrer Lohn- und Arbeitsverhältnisse einzuleiten; sie beanspruhen vorläufig die Ein- führung des elfftündigen Arbeitstags und Erhöhung des Stunden- resp. Wochenlohnes.

Handel und Gewerbe.

Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Nuhr und in Oberschlesien. An der Nuhr find am 18. d. M. gestellt 13 119, nit rechtzeitig gestellt keine Wagen. __ In Oberschlesien sind am 17. d. M. gestellt 5018, nicht recht- zeitig gestellt 375 Wagen.

Berlin, 18. Januar. (Wcchenberiht für Stärke, Stärke- fabrikate und Hülsenfrüchte von Max Sabersly, Berlin W.8.) La. Kartoffelmehl 148—15 Æ, Ia. Kartoffelstärke 141—15 4, a, ‘Rartoffelmehl 115 125 Æ, feuchte Kartoffelstärke Fracht- paritàât Berlin 7,65 4, gelber Syrup 167—17 #, Kap.- Syrup 174 —18 #, . Kap. - Export 183—19 46, Kartoffelzucker E t, do. Kap. 177—18 6, Rum-Kuleur 31—32 Æ, Bier-Kuleur 30—32 #4, Dextrin, gelb und weiß, Ia. 20—21 M, do. sekunda 17-—19 #, Weizenftärke (kleinst.) 30—32 M, Weizenstärke ( großft.) 39—36 M, Halleshe und Schlesische 37—38 M, MNeis\stärke (Strahlen) 47—48 4, do. (Stücken) 46—47 #4, Maisftärke 27—29 „4, Schab-stärke 32-—-33 M, Viktoria-Erbsen 14—19 #46, Kocherbsen 14—19 4, grüne Erbsen 14—19 #, Futtererbsen 12—13 #, inländishe w Bohnen 24-—2% 4, weiße Flahbohnen 24—26 4, ungaris Bohnen 21—22 #, galizishe und russisWe Bohnen 18—20 M, große Linsen, neue 26—36 4, mittel do. neue 18—24 46, fleine do. neue 13—17 X, Mohn, blauer 24—32 A. do. weiter 40—50 é, Hirse, weiße 18—20 4, gelber Senf 12—20 4, Hanfkörner 175 bis 19 # Winterrübsen 18—187 4, Winterraps 18}—19 Æ, Buchweizen 1353—19 A, Widen 12—134 #, Pferdebohnen 12—122 #Æ, Leinfaat 19-—20 A, Mais loko «10z3—11 M, Kümmel 50—56 6, Leinkuchen 12—14 M, NRapskuchen 9:—104 A, pa. marseill. Erdnußkuchen 121—134 4, pa. doppelt gesiebtes Baum- wollensamenmehl 588—6209/4 121—13 M, pa. helle getr. Biertreber 28 bis 30% 84—92 M, va. getr. Getreideslempe 31—34 9/6 114—12L M, pa. getr. Vèais - Weizenschlempe 35—40 % 124—13 Á, pa. getr. Mais\chlempe 40—42 %/9 12{—13 4, Malzkeime 8—9 4, Ro gen- Élete 895—9 M, Weizentleie 8F—9 4 (Alles per 100 Eg ab Bahn Berlin bei Partien von mindestens 19 000 kg )

Hamburg, 18. Januar. (W. T. B.) Kaffee. (Nachmittags- betiht.) Good average Santos yr. Januar 70, vr. März 694, pr. Mai 684, pr. September 643, pr. Oktober 62x, pr. Dezember 614. Ruhig. Zuckermarkt. (Schlußbericht.) Rüben-Rohzuder 1. Produkt Basis 88 9/9 Rendement neue Usance, frei an Bord Hamburg vr. Fanuar 11,174, pr. März 11,35, per Mai 11,50, pr. August 11,72x, per Oktober 10,90, per Dezember 10,90. Fest.

Pest, 18. Januar. (W. T. B.) Produktenmarkt. Weizen loko behauptet, pr. Frühjahr 6,94 Gd., 6,95 Br., pr. a 7,13 Gd., 7,14 Br. Roggen pr. Frühjahr 6,27 Gd., 6,29 Br. Hafer pr. Frühjahr 6,08 Gd., 6,10 Br. Mais pr. Mai-Juni 4,41 Gd., 4,43 Br. Kohlraps pr. August-September 10,60 Gd., 10,70 Br.

London, 18. Januar. (W. T. B.) Wollauktion. Preise fest, feine und Mittelsorten anziehend.

96% JTavazucker 13 fest, Rüben - Rohzucker loko

11F fest.

20. Januar. (W. T. B.) Die Getreidezufuhren betrugen in der Woche vom 11. Januar bis 17. Januar: Engk. Weizen 2802, fremder 43 422, engl. Gerste 2913, fremde 25 699, engl. Malzgerste 22 981, fremde 20. enal. Hafer 2275, fremder 94 898 Qrts., engl. Mehl 17 563 Soeck, frentbes 57 510 Sa.

Liverpool, 18. Januar. (W. T. B.) Baumwolle. Umsatz 8000 Ballen, davon für Spekulation und Export 500 Ballen. Ruhig. Middl. amerikanische Lieferungen: Ruhig, aber stetig. Januar-Februar 4} Verkäuferpreis, Februar-März 42/e4 Käuferpreis, März: April 42/64 Verkäuferpreis, April- Mai 41/33 Käuferpreis, Mèai-Juni 411/32 Verkäuferpreis, Junt-Juli 411/32 do,, Juli-August 411/32 do. August-September 45/16 Werth, September-Oftober 41/64 —47/32 Käuferpreis, Oktober-November 49%/64—55/32 d. do.

Paris, 18. Januar. (W. T. B.) (Schluß.) NRohzucker fest, 88 % lofo 28,50 à 29,00. Weißer Zucker fest, Nr. 3, pr. 100 kg, vr. Januar 32,00, pr. Febr. 32,25, pr. März-Juni 32,871, pr. Mai-August 33,25.

_Bern, 16. Januar. (W. T. B.) Die Einnahmen der Jura- Simplon-Bahn betrugen im Dezember 1895 1 880 000 Fr. gegen 1 727 600 Fr. im Dezember 1894, Die gesammten Einnahmen be- trugen vom 1. Januar bis 31. Dezember 1895 27 331 415 Fr. gegen 26 222 154 Fr. im gleihen Zeitraum des Vorjahres.

Amsterdam, 18. Januar. (W. T. B.) Java-Kaffee good ordinary 52, Bancazinn 361.

_— 20. Januar. (W. T. B.) Die Gesammteinnahmen der Niederländish-Südafrikanischen Eifenbahngesellschaft betrugen im Dezember 1895 2 196 000 (+ 1 320 000) F1. und vom 1. Januar bis 31. Dezember 1895 18 567 000 (+ 8677 044) Fl.

__ New-York, 18. Januar. (W. T. B.) Die Bör se eröffnete in ziemlih fester Haltung, wurde im weiteren Verlaufe matt und {loß chwach zu den niedrigsten Tageskursen. Der Umsaß in Aktien betrug 120 000 Stück. _ Weizen eröffnete in fester Tendenz und nahm auf befsere Kabelmeldungen und Käufe für europäishe Rechnung eine steigende: altung an. Darn trat auf Verkäufe und Liquidation der lang- ichtigen Termine eine Reaktion ein. Im späteren Verlauf fand auf Deckungen der Baissiers eine abermalige Steigerung der Preise ftatt. Der Schluß blieb recht fest. Mais anfangs fest und etwas steigend infolge bedeutender Exporte. Dann führten cinige Reali- fierungen eine Abshwächung herbei, die im späteren Verlaufe infolge der höheren Weizenpreise wieder ausgeglien wurde. Der Schluß war behauptet.

Waarenbericht. Baumwolle-Preis in New-York 83/16, do. do. in- New-Orleans 71/16, Petroleum Stand. white in New-York 8,00, do. do. in Philadelvhia 7,95, do. rohes (in Cases) 8,75, do. Pire line Certific. pr. Februar 166, Schmalz Western steam 5,90, do. Robe u. Brotbers 6,159. Mais per Januar 353, do. per März 35#, do. per Mai 358, Rother Winterweizen 74, Weizen per Ja- nuar 69, pr. März 70, do. per Mai 68, per Juli. 674. Getreide- fracht nah Liverpool 3. Kaffee fair Nio Nr. 7 14, do. Rio Nr. 7 per Februar 13,15, do. do. per April 12,95. Mebl, Spring-Wheat clears 2,50, Zucker 3}, Kupfer 9,85, Nachbörse: Weizen 4 c. höher.

Der Werth der in der vergangenen Woche eingeführten Waaren betrug 9330 139 Doll., davon für Stoffe 3 031 983 Doll.

Chicago, 18. Januar. (W. T. B.) Weizen erfuhr gleih zu Anfang eine Steigerung im Preise, da die sihtbaren Vorräthe eringer sind. als man erwantete, und bessere Kabelberichte vorlagen, owie auf Käufe für A des Inlandes. Dann trat auf Reali- fierungen der Haussiers eine Os ein. Später zogen die Preise aber wieder an und konnten s infolge der massenhaften Käufe und Deckungen bis zum Schluß gut behaupten. Mais war anfangs fest auf Deckungen der Baissiers, später stellte sh eine Reaktion ein. Der Schluß war behauptet. Der Markt wurde bekberrsht durch die Fluktuationen in Weizen. O

Weizen pr. Januar 58}, pr. Februar 583. MRLDE Januar 26, Schmalz per Januar 5,57, do. per Mai 5,87, peck short clear 5,15. Pork per Januar 10,00.