1896 / 20 p. 6 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 22 Jan 1896 18:00:01 GMT) scan diff

sonst ift dad von der Thronrede verlangte einmüthige Zusammenwirken m

Abg. Dr. Sattler (uldi Wie der Vorredner im vorigen Jahre mit seinem Angriff auf Verein zum SQUEe des Deutschthums eine e olendebatte entfesselte, so wird au beute damit begonnen ; man [t sih niht entmuthigt, man will den Beamten den Eintritt in diesen Verein, der kein politischer ist, verbieten. Diese Anmaßung ‘Hâtte schon gestern im RNeihatage (gens des Vertreters der Post- verwaltung eine schärfere Zurückweisung verdient. Was bedeutet das Bedauern darüber, daß die Wirkungen \ih auf gewerblihem Gebiete bemerkbar machen, da doch die Polen in erster Linie immer bereit find, die Deutschen von sih fern I halten und sie zu boycottieren ? Die finanzielle Lage hat aus verschiedenen Gründen eine erfreuliche Veränderung erfahren, auf die der Finanz-Ministec mit einer gewissen Genugthuung sehen kann, da sie sein Werk ist, weil er die alt- preu ischen Grundsätze, namentli auch in der pfleglihen Behandlung der Einnahmen, wieder zur Geltung gebraht hat. Wegen der Ver- \tärkung des Extraordinariums können wir nur bedauern, daß man niht {hon in früheren Jahren fo vorgegangen ist, daß man nicht in \hlechten Zeiten Arbeit geschaffen hat, während jeßt die staatlichen Bestellungen mit dem Aufschwung der Industrie zusammenfallen. Bei der Eisenbahnverwaltung hat eine sehr geringe Bauthätigkeit eherrsht. Daß die Justizgebäude si in einem unwürdigen Zustande even, ist richtig; man hätte es niht so weit kommen lafsen sollen. Aber der neue Etat hilft wenig, da er fast nur für Berlin sorgt. Zu billigen sind die Vermehrung der Richterstellen, die Landesmeliorationen z. B. für die Halligen, die bessere Unter- stüßung gewerbliher Schulen. Aber ich vermisse noch manches, namentlich die Aenderung der Bauverwaltung, und auch die Dienst- “alters\tufen für die Richter hätten vielleiht shon in diesem Etat durch- geführt werden können. Daß manche Kulturaufgaben noch nicht erfüllt find, hat der Finanz-Minister anerkannt. Ein Fehler soll ja wieder gut emacht werden bezügli der Lehrerbesoldungen; die kleinen Gemeinden Pedürfen einer stärkeren Unterstüßung, aber des harten Eingriffes in die Verhältnisse der großen Gemeinden follte man sich enthalten. Die Besserung der Besoldungen der Beamten ist au nothwendig, be- sonders aber die Förderung des gewerblichen Unterrichts und die Reform des Medizinalwesens. Eine Gefahr liegt darin, daß zwei Quellen der Schwankungen der Einnahmen noch nit geshlossen sind: das Ver- hältniß zum Reich ift nit geregelt es ist auch jeßt wenig Aus- ficht dazu vorhanden —, und die Schwankungen der Eijenbahnen sind nicht E Dabei ist au daran zu erinnern, daß die preußischen Eisenbahnen durch ihre unentgeltlichen Leistungen für die Post deren Ueberschuß erhöht haben. Das bei der Verstaatlichung der Bahnen angenommene Garantiegesep entspriht nicht ganz den damaligen Wünschen des Abgeordnetenhauses. Es ift eine erfreulihe Thatsache, daß der Finanz - Minister an eine Aenderun des Geseßes denkt. Hoffentlich kommt noch in dieser Session eine Vor- lage darüber an das Haus. Dann kann man auch dur eine Neform der Eisenbahntarife den Wünschen der Industrie und Landwirthschaft entgegenkommen. Durch Einschränkung der Ausgaben der Eisenbahnen haben sich deren Ueberschüsse verstärkt. Aber nicht jeder Finanz-Minister wird die Macht haben, derartiges durchzuseßzen ; deshalb wäre es gut, wenn endlih ein Komptabilitätsgeseß zu stande käme. Die wirthschaftlihen Verhältnisse würden anfangen, sih zu bessern, wenn auch die Landwirthschaft fich noch in einer {limmen Lage befindet. Die kleinen Mittel kommen immer nur einer einzelnen Gruppe zu gute; aber die Bezeichnung „klein“ entspriht der Be- deutung dieser Mittel doch nit. Wir werden Alles thun, was möglih ist; dazu gehört der Bau von Eisenbahnen und Kanälen. Aber es müssen die Bestrebungen zurückgedrängt werden, die Un- ufriedenheit un® Mißmuth in weite Kreise getragen haben. Die ubelfeiern und die Erinnerung an die große Zeit von 1870 haben das Vereinigende, die großen idealen Güter wieder in den Vordergrund gedrängt. Unter dem Eindruck dieser Jubelfeiern, hoffe ih, werden unsere Verhandlungen das Trennende möglichst vermeiden. Abg. Graf zu Limburg-Stirum (kons.): Er stimmt den Aus- führungen des Finanz-Ministers zu und geht namentlich auf die Nachweisung der neu verpachteten Domänen ein, die das sicherste Barometer für die Lage der Landwirthschaft sind; im Osten sind Rüdckgänge bis zu- 33 9% zu verzeichnen, in Brandenburg 16 °/6, im Westen weniger. Redner spriht ferner seine Befriedigung darüber aus, daß die Besoldungen der Archivbeamten erhöht sind, daß im Finanz-Ministerium ein bautechnischer A dger etatsmäßig angestellt worden ist. Die Vermehrung der Räthe des Ober- Verwaltungsgerichts - giebt eun, die Frage aufzuwerfen , ob es nicht ein Fehler war, den besonderen Steuergerihtshof zu ver- werfen; denn die Steuersachen, bei denen es \sich meist um Moassenartikel handelt, gehören nicht vor das Ober - Ver- waltungsgeriht. Bedauerlich isff das Scheitern der Neichs- Finanzreform. Das Reih müsse aus seinen indirekten Steuern den Einzelstaaten Ueberweisungen geben; daß „aber nicht einmal die bescheidene Forderung der Fixierung einer mäßigen Ueberweisung bewilligt wurde, ist eine große Ungeredtigkeit gegen die Einzelstaaten. Hoffentlich steht die Regierung von ihrer gerechten Forderung nicht ab und dringt endli damit durch. Die Kontrole des Parlaments dient nicht der Sparsamkeit; die Regierung kann viel mehr wirken. Das sieht man nament!ih bei den Postbauten, wo eine Streichung niht gelingt, weil die Interessenten eines Baues für die anderen unter der Bedingung der Gegenseitigkeit eintreten. Meine Freunde bedauern, daß der Kampf gegen die Sozialdemokraten nicht s{ärfer geführt wird. Sie zeigen Treue und Glauben unter ih, aber nit gegen die anderen Parteien und die Regierung; das zeigt sih nament ih bei den Veröffentlihungen der durch Indiskretion erhaltenen Schrift- stücke. Dagegen muß unter Führung der Regierung scharf eingeschritten werden. Die konservative Partei hat stets auf dem Boden des Christen- thums gestanden, aber wenn Christlih-Soziale zu \fozialdemokratischen Heuereien übergehen, dann müssen wir das entschieden zurückweisen; diese Christlih-Sozialen haben mit uns nichts zu thun. Bei den lebten Debatten im Reichstag trat die Regierung dem Antrag Kaniß scharf entgegen; ih muß hierbei sagen, daß die Regierung den Ernst der Lage nicht erkennt. Wenn die Landwirthe ihren Besiß aufgeben, weil sie nit mehr bestehen können, so ist das vom manchesterlihen und links-liberalen Standpunkt gleichgültig; denn diese Leute waren nit den liberalen Ideen geneigt. Aber von einem konservativen Standpunkt aus ist es ein Unterschied, ob Kapitalisten die Latifundien besißen oder Leute, die mit dem Lande verwachsen sind. Der Antrag Kaniß soll agitatorish verwendet worden sein. Was ist agitatoris ? Die Eingriffe des Antrages in das Wirthschaftsleben wären geringer gewesen, als beim Tabackmonopol. Daß eine Vereinbarung mit den Handelsvertragsstaaten niht herbeigeführt werden kann, bedeutet _doch nur, daß man sie nit herbeiführen will. Fürst Bismarck hätte eine folhe Maßregel wohl durchge“ führt. Agitatorish kann es nicht sein, daß man der Re ierung immer wieder sagt, sie wisse niht, wie ernst die Lage ist. Jch be- dauere die Vorwürfe, die uns gemacht worden sind, aber sie werden an unserer Haltung nichts ändern. Wir halten den Antrag Kanihz für ver- einbar mit den konservativen g wir halten au die Art, wie der Bund der Landwirthe seine Ziele vertritt, für angemessen, . Seine Mitglieder sind die königstreuesten Leute, und auf wen anders will man sich denn stügen, wenn eine schwierige Lage entsteht? Eine prinzipielle Opposition machen wir nicht ; aber ‘wenn die Regierung nicht die helfenden Mittel ergreift, dann haben wir nicht die Verantwortung, sondern sie. Nachdem die Negierung die Handels- verträge gemacht, Dn kein Mensh mehr recht will oder ven denen nur noch die Minderheit derer, die dafür gestimmt haben, „etwas wissen will, ist es Pflicht der Regierung, finden, um die Folgen zu heilen.

Um 4 Uhr wird die weitere Debatte bis Mittwoch 11 Uhr -pertagt.

ausgiebige Mittel zu

Statistik und Volkswirthschaft.

Die Betriebsergebnisse der preußischen Staats- eisenbahnen 1M Iahrs 1894/95,

Die Gesammtsumme der persönlihen Ausgaben is von 260 240703 A im Jahre 1893/94 auf 265 981 659 6 im Jahre 1894/95, mithin um 5 740 956 Æ oder 2,21 °%/ gestiegen. Im Ver- hältniß zu den Gefammtausgaben ergiebt sih eine Vermehrung von 44,9 9% U Jahre 1893/94 auf 46,62% im Jahre 1894/95, also um 1,72%. Die Steigerung der persönlihen Ausgaben ift zu etwa einem Fünftel durch die Vermehrung des Dienst- perfonals und zu etwa vier Fünfteln durch die Verbesserung der Dienstbezüge des Personals, cins{chließlich der Mehraufwendungen an Unterstüßungen, Kosten für ärztliche Untersuhung und Behandlung von Beamten, statutmäßigen Beamten- und Wittwenpersionen, an Zuschüssen zu den Arbeiter-Kranken- und Pensionskassen u. st. w., ver- ursaht worden. Das Personal der Staatseisenbahnverwaltung hat insgesammt bestanden aus 198 061 Beamten und 176 084 Arbeitern. Die Anzahl der Beamten zeigt eine Zunahme von 58 oder 0,05 9/0, die der Arbeiter eine solhe von 4507 oder 2,63 9/9 gegen das Vorjahr. Von den Beamten und Arbeitern entfallen :

Beamte Arbeiter auf die Betriebêverwaltung 103 478 136 240 » Werkstättenverwaltung . 3012 39 549 Gasanstaltsverwaltung . 40 295 » e Neubauverwaltung . 1531

Von der Gesammtzahl der Beamten waren 95 512 oder 88,39 9% etatsmäßig und 12 549 oder 11,61 9% außeretatsmäßig angestellt.

Unter den fächlichen Ausgaben haben die allgemeinen Kosten (mit 34252 168 A) 2159367. A oder 6,73 9/9 mehr als im Vor- jahre betragen. An Kosten für Bureaubedürfnisse sind 606 670 A oder 13,68 9%, an folhen für Heizung, Erleuhtung und Reinigung der Diensträume 23 370 46 oder 0,22% mehr als im Vorjahre ver- auëgabt worden. Die elektrishe Beleuchtung is auch im Berichts- jahre nicht unerheblich erweitert worden, indem die Anzahl der Bogen- i oitien um 451 und die der Glühlampen um 1269 vermehrt worden ist. Für sämmtliche Beleuchtung” anlagen sind im Ganzen 3754 Bogen- und 16 220 Glühlampen im Betriebe, von denen der größere Theil den elektrishen Strom aus eigenen, der kleinere Theil aus fremden Werken erhält. E

Die für verlorenes, verdorbenes oder beshädigtes Os gezahlten Ersaßleistungen haben sich von 404632 A im Jahre 1893/94 auf 419035 A im Jahre 1894/95, sonach um 14 403 M oder 3,96 9/6, ‘die auf Grund der Geseyze über die Unfallversicberung geleisteten Zahlungen von 1586538 M im Jahre 1893/94 auf 1768711 4 im Sahre 1894/95, also um 182173 M oder 11,48 0/6 erhöht, während die für Rechnung des eigenen Betriebs auf Grund der Haftpflichtgeseße gezahlten Entschädigungen von 3 519 912 4 im Jahre 1893/94 auf 3389291 (4 im Jahre 1894/95, demnach um 130 621 M oder 3,71 9/9 zurückgegangen sind. Die Anzahl der Fälle, in welchen an verunglückte Personen oder an deren Hinterbliebene Zahlungen geleistet sind, ein\chließlich der aus den Vorjahren über- nommenen Entschädigungsfälle, betrug im Jahre 1893/94 6025, im Jahre 1894/95 dagegen 6772.

ür die Unterhaltung der Bahnanlagen sind insgesammt 62 077 841 Æ, d. i. 2747 276 Æ oder 4,249/6 weniger als im Vor- jabre, aufzuwenden gewesen. Obschon im Berichtejahre das Bahnnetz fich nicht unerheblich erweitert hat (49 152,67 km zu unkerhaltende Gleise gegen 48230,41 km im Vorjahre) und die Ausgaben für Wegräumen des Schnees um rund 3 911 000 4 höher waren, hat sich doch diese Minderausgabe ergeben, weil bei günstigen Witterungsverhältnissen das Bedürfniß zur Unterhaltung des Oberbaues und der Bahnanlagen sich nicht in dem Umfang geltend gemacht hat, wie im Vorjahre. Die Kosten der Erneuerung des Oberbaues (der Schienen und des Kleineisenzeuges, der Weichen und der Séwellen) haben im Vorjahre 46 241 281 #, im Berihhtéjabre 39 346755 M be- tragen und sind demnach um 6894 926 M oder 14,910/0 zurückgegangen. Der Verbranch an Stahlschienen hat im Betriebs- jahre 117 245 t gegen 130110 t im Vorjahre betragen; er hat si sona um 12 865 t oder 9,89 0/6 verringert. Der Durchschnittspreis für 1 t hat fih von 127 A im Vorjahre auf 122 4 im Berichts- jahre ermäßigt. Dem geringeren Verbrauch und dem Sinken des Preises entsprechend, sind die Kosten für die Beschaffung der Schienen von 16578 348 # im Vorjahre auf 14 354 045 im Berichtsjahre zurückgegangen, d. i. eine Minderausgabe von 2224 303 6 oder 13,42 9/9. Von der 49 152,67 km betragenden durchschnittliden Länge der im Berichtsjahre unterhaltenen Gleise waren insgesammt 38 733,66 km mit Stahlschienen versehen.

Der Betriebémitielpark is auch im Berichtéjahre wesentli ver- mehrt worden. Ende 1894/95 waren vorhanden:

10715 Lokomotiven mit 447 999 047 46 Beshaffungskosten,

17 871 Personenwagen 172435742 , L

4 648 Gepäckwagen 32255 699 , 2

218 033 Güterwagen ¿1018 110 219: g

Aus den laufenden Betriebseinnahmen wurden 12 Lokomotiven, 367 Personenwagen, 50 Gepäckwagen und 2384 Güterwagen mehr beschafft, als At worden sind. Die Beschaffungskosten der gesammten, am Ende des Berichtéjahres vorhandenen Betriebsmittel betragen 1 270 805 707 Æ oder 18,60% des verwendeten Anlage- fapiials der normalspurigen preußischen Staatseisenbahnen für den öffentlichen Verkehr. :

Die Unterhaltung der Betriebsmittel einshließlich der An- fertigung der nothwendigen Vorrathéstücke —, die Erneuerung einzelner Theile, die Instandseßung shathaft gewordener Wagen fremder Eisen- bahn-Verwaltungen, sowte die Unterhaltung der mechanishen Vor- rihtungen der Bahnanlagen erfolgt in eigenen We:kstätten der Ver- waltung. Diese sind nah Zweck, Umfang und Ausrüstung eingetheilt in: Hauptwerkslätten, Nebenwerkstätten und Betrieböroerkstätten ; in den leßteren werden nur laufende Reparaturen an Lokomo- tiven und Wagen ausgeführt. Am Schluß des Berichtsjahres waren vorhanden: 61 Hauptwerkstätten, 14 Nebenwerkstätten und 205 Betriebswerkstätten; darunter befanden sich: 52 Werkstätten mit mehr als 300 Arbeitern, 37 Werkstätten mit mehr als 50 bis 300 Arbeitern und 191 Werkslätten mit 50 oder weniger Arbeitern. Das zur Erledigung der Vecwaltungsgeschäfte, sowie zur Beauf- sichtigung und Leitung der Arbeiten erforderlihe Beamtenpersonal aller Werkstätten belief sich im Berichtsjahre auf 3012 Köpfe gegen 3066 im Vorjahre; es waren somit im Berichtsjahre 54 Beamte oder 1,76 9/6 weniger beshäftigt. Die durhshnittlihe Anzahl der Arbeiter betrug für jeden Tag im Jahre 1894/95 39 549, 1893/94 38 542;

hiervon waren: 1894/95 1893/94 erter é 29 760 29 369 Crd 2239 2189 sonstige Arbeiter . 7 554 6 984

Das Lehrlingswesen hat si, wie in den Vorjahren, auch im Berichts- jahre weiter entwickelt. Jn den Hauptwerkstätten der Staats-Eifen- bahnverwaltung findet eine planmäßige Ausbildung von Lehrlingen für die Ls lichsten E des Eisenbahnwerkstättenwesens statt. Die Anzahl der Lehrlinge ist von 2236 am Schluß des Vor- jahres auf 2274 am Schluß des Berichtsjahres gestiegen. Unter Berücksichtigung der durhschnittlihen Beschäftigung auf volle Tages- leistungen zurückgeführt, hat sih die Zahl von 2189 im Vorjahre auf 2239 im Berichtsjahre erhöht. Von seiten der Eisenbahn- Direktionen ind im Berichtsjahre Ausstellungen von Lehrlingsarbeiten nicht veran- taltet worden. Im Bezirk der Eisenbahn-Direktion zu Köln (rechtörh.) haben sich aber die Lehrlinge der Hauptwerkstätte zu Osnabrück an der vom Innungsausschusse der Stadt Osnabrück veranstalteten Aus- stellung von Lehrlingsarbeiten mit gutem Erfolge betheiligt ; cin Lehrling erhielt den zweiten Staatspreis (30 i), ein anderer den ersten Innungsausschußpreis (10 4) und zwei einen Innungsaus\{hußpreis von je 5 # nebst einer lobenden Anerkennung. Die Gesammt-

*) S. Nr. 18, Erste Beilage, des „R.- u, St.-Anz“.

einnahmen ‘und -Ausgaben der Werkftättenverwaltung beliefen m Berichsjahre auf 89466 802 A und im Vorjahre S 87 107759 Æ, sie sind mithin um 2359043 4 oder 2,71 o,

estiegen.

E Ende 1894/95 waren endlich noch 68 Gasanstalten der e; Verwaltung und zwar 18 Steinkohlengas- und 50 Fettgas:An

im Betrieb. Von diesen Anstalten wurden 16 mit mehr als 5 Arbeitern, die übrigen mit 5 oder weniger Arbeitern betrieben. Das esammte, im Gasanstaltsbetriebe beshärtigte Personal zählte in Durchschnitt 40 Beamte und 295 Arbeiter, gegen 43 bezro. 283 im Vorjahre. Die Einnahmen und Ausgaben der G asanstaltsverwaltung sind von 2127282 A im Vorjahre auf 2 096 587 A im Berichts. jahre, somit um 39 695 M oder 1,44 °/6 gefallen.

Zur Arbeiterbewegung.

Die allgemeine Lohnbewegung in der Konfektionz.. industrie, welhe in Berlin mehr als 50 000 Personen umfaßt, if wie die „Post“ berichtet, am Montag für ganz Deutschland angetündigt worden. In Berlin fanden ses öfentlihe Versammlungen die von ca. 5000 Personen, meist Frauen und Mädchen, befugt waren. Als Hauptforderungen wurden aufgestellt: die Errich von Betriebswerkstätten; ein genauer Mindestlohn-Tarif, der Modenwehsel entsprechend abgeändert werden soll; Lobnzahlu»g an Sonnabend ; Aushängung von Tarifen in den Werkstätten. Theilausstand der Former und Gießer bei der Firma Weiß und O in Berlin (Vgl. Nr. 13 d. Bl.) ift, einer Mittheilung der

Ce „Volks-Ztg.* zufolge, auf Grund eines Vergleiches beigelegt. worden.

Aus Laufanne meldet ,W. T. B.* : Der -Verwaltungsausf der Jura-Simplon-Bahn beschloß, bei dem am 30. Januar zusammentretenden Verwaltungsrath den Antrag zu stellen, daß Gehaltserhöhungen 600.000 Fr., für das Jahr 1896 inklusive, bee willigt und die von den Angestellten geforderte Lohnskala mit deren. B und Mindestsägen angenommen werde: Diese von der Jurg-

implon-Bahn ihrem Personal direkt ohne Zwischenverhandlungen gemachten Vorschläge sind endgültig.

Handel und Gewerbe,

_Zwangs-Versteigerungen.

Beim Königlichen Amtsgeriht 1 Berlin ftand am 21. Januar das Grundstück Kommandanten straße 36, dey Zimmermeister Ernst Plaue gehörig, zur Versteigerung ; Nußungs werth 11330 4; mit dem Gebot von 251 200 Æ blieb der Eigen: thümer Carl Mechelke zu Friedenau, Hauffstraße 15, Meist. bietender. Aufgehoben wurde das Verfahren wegen der Zwangs- versteigerung des Ernst Gaertke hen Grundstüks, Nykestroße 32,

Beim Königlichen Amtsgeriht 11 Berlin wurden ix Sachen der Zwangöéversteigerung der im Grundbuche von Wilmers- dorf Band 36 Blatt Nr. 1092 und 1088 auf den Namen des Kaufmanns Frit Pax eingetragenen, zu Deutshch-Wilmersdorf, Ühland- und Güngzelstraßen-Ecke und Güngelstr. 42, belegenen Grund- \stückde neue Termine auf den 4. Februar 1896, Vormittags 10} Uhr und 104 Uhr, anberaumt. Die Grundstücke sind mit 3,90 4 Neinertrag und einer Fläche von 13,17 a zur Grundsteuer und mit einer Flôge von 7,6 a mit 7600 4 Nußungswerth zur Gebäudesteuer veranlagt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 8. Februar 1896 an Gerichtsstelle verkündet werden.

In St. Petersburg fand gestern die konstituierende Generalversammlung der neubegründeten Russis{ch-chinesischen Bank statt. Wahlperiode wurden gewählt: J. Hottinguer und E. Noectlin in Paris, ferner Th. Nothhafft, der Wirkliche Staatsrath und Departe- mentshef im Finanz-Ministerium P. Romanow und Direktor A. Noth- stein_in St. Petersburg, A. Starßeff in Tientsin, Fürst H. Uchtomsfi

in St. Peteréburg und A. Chabrières in Paris. Sämmiliche 48 000

Aktien waren durch die Interessenten perfönlich oder durch Bevoll- mächtigte vertreten. Der Sit der Bankverwaltung ift in St. Peters- burg; zunähst werden dort und in Shanghai Bankstellen cfridhtet, Die Bank, von deren 6 Millionen Rubel betragendem Grundkapital 295 9/6 bereits eingezahlt find, is berechtigt, mit Genehmigung deë Finanz-Ministers ‘in allen Städten Europas und Asiens Filialen zu errichten. Die Thätigkeit der neuerrihteten Bank wird demndhst: \{chon beginnen.

Budapest, 21. Januar. (W. T. B.) Ein großes S chaden-

feuer zerstörte heute Naht das Mittelgebäude des Etabliffements:

der Schlick’schen Eisengießerei, Maschinenfabrik - Aktiengefell- haft. Der entstandene Schaden beläuft sih auf 80 000 bis 100000 FL Die Entstehungsursahe des Feuers is unbekannt. Der Betrieb der

Fabrik wird in P Tagen bereits wieder voll aufgenommen und!

alle übernommenen Arbeiten werden ausgeführt.

Florenz, 21. Januar. (W. T. B.) Auf der italieni- \chen Meridional-Eisenbahn betrug în der ersten Fanuar- Dekade 1896 auf dem Hauptnehß die Einnahme 2 095 244 (+ 181 3t1} Lire. Im Ergänzungönet betrug die Einnahme seit 1. Januar 1896 165 158 (+ 20 658) Lire.

Konstantinopel, 21. Januar. (W. T. B.) Die Einnahmen der Türkischen Tabackregie-Gefellschaft in Konstantinopel betrugen im Monat Dezember 19 000 000 Piaster in der gleihen Periode des Vorjahres.

New- York, 21. Januar. (W. T. B.) Die Börfe eröffnete

mit höheren Kursen, die aber später nahgaben. Der Schluß war

ruhig. Der Umsaß in Aktien betrug 140 000 Stück. 1 ür morgen find 2500 000 Doll. Gold zur Ausfuhr bestelit. bwohl für Weizen bei Eröffnung des Marktes eine angezehme

Stimmung vorherrschte, gaben die Preise infolge des Druckes, welchen

die stattgefundenen Verkäufe ausübten, bald etwas nah. Da indesses

für Rechnung des Inlandes niht unbedeutend gekauft wurde, so waren Verkäufer bald wieder im Vortheil. Gegen Schluß trafen jedoch \{chwächere Kabelberichte ein, und eine allgemeine Liguidatior hatte eine Abschwächung der Preise zur Folge. Mais ging an- fangs infolge der Festigkeit der Lebensmittel etwas höher. Vie Ver- käufe der Haussiers riefen jedoeh eine Reaktion hervor, die ic bis zum Schluß zu behaupten vermohte.

Waarenbericht. Baumwolle-Preis in New-York 85/16, de. do.

in New-Orleans 715/16, Petroleum Stand. white in New-York 7,65,

do. do. in Philadelphia 7,60, do. rohes (in Cases) 8,75, do. Vipe

line Gertific. pr. Februar 164, Schmalz Western steam 6,00, bo,

Rohe u. Brotbers 6,2%. Mais per Januar 36, do. per Mänz

398, do. per Mai 353, Rother Winterweizen 747, Weiten per Za-

nuar 69}, pr. März 70}, do. per Mai 683, per Juli 68}, Getreide

fraht nach Liverpool 3. Kaffee fair Rio Nr. 7 14, do. Nio Nr. 7

per Februar 13,25, do. do. per April 12,95. Mehl, Spring?

clears 2,60, Zucker 3, Zinn 13,10, Kupfer 9,75.

Weizen-Verschisfun gen der leßten Woche von den atlanti-

schen Häfen der Vereinigten Staaten nah Großbritannien 121909,

do. nah Frankreich —, do. nach anderen Häfen des Kontinents 37 000,

do. von Kalifornien und Oregon nah Großbritannien 90 000, do-

nach anderen Häfen des Kontinents Qrts. Der Werth der in der vergangenen Woche ausgeführten

Arabutte betrug 8076 167 Doll. gegen 9538 642 Doll. în der

orwoche.

Chicago, 21. Januar. (W. T. B.) Weizen eröffnete stil Vorgenommene Realisierungen bewirkten einen Preisrückgang, jedoch infolge besserer Kabelmeldungen und Käufe für Rechnung Auslandes bald wieder eine Erholung folgte. Die ausge Bradstreetsberihte verdrängten jedoch die bessere Stimmung ab mals; der Schluß war ruhig. Mais anfangs fallend, dan? leb- hafte Reaktion, der wieder ein Fallen der Preise folgte. Der wurde dur die Fluktuationen in Weizen beherrscht.

W eizen pr. Januar 58, pr. Februar 594, Mais per Januar

261, Schmalz per Januar 5,72, do. per Mai 6,00. Speck short cl

9,29. Pork per Januar 10,32,

Zu Mitgliedern des Verwaltungsraths für die ersie

1895 15 600 000 Piaster gegen

Unters: 8-Sachen. L gebote, Zustellungen U. dee 3. Unfall- und Invaliditäts- 2c. Versicherung. 4. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen 2. 5, Verloosung 2c. von papieren.

Oeffentlicher Auzeiger.

6. Kommandit-Gesell Aktien u. Aktien-Gesellsck, L Metan Si R A: Ban Aae

10. Verschiedene Bekanntmachungen.

1) Untersuhungs-Sahen.

[63482] Steckbrief.

Gegen das unten beschriebene Dienftmädchen Agnes Matrof, geboren am 10. Januar 1871 zu Nieder-

iduk, Kreis Beuthen O.-S., welches sich verborgen ält, ist die Untersuhungshaft wegen Diebstahls im Rücffalle in den Akten J. 111 E. 1318. 95 verhängt. Es wird erfuht, dasselbe zu verhaften und in das Untersuhngsgefängniß zu Berlin, Alt - Moabit Nr. 12 a., abzuliefern.

Berlin, den 9. Januar 1896.

Königliche Staatsanwaltschaft 1.

Beschreibung: Alter 25 Jahre, Größe 1 m 63— 65 cm, Statur sehr kräftig, Haare dunkelblond, Stirn hoch, Augenbrauen dunkelblond, Augen braun, Nase nach oben gestülpt, Zähne gesund, Kinn spiz, Gesicht rund, Gesichtefarbe fahl, Sprache deuts. Kleidung : Hell- rauer Negenwantel und hbellgrauer Herrenhut mit {hwarzem Bande, shwarzseidener Rock mit Perlen-

besaß.

[63481] Erledigung cines Steckbriefs.

Der unter dem 13. d. Mts. seitens der Direktion der Kriegs, Akademie erlassene Steckbrief, betr. den Musketier Callmeyer der 12. Komp. Inf.-Regts. Nr. 91, hat dur die Verhaftung des Callmeyer seine Erledigung gefunden.

Berlin, den 20. Januar 1896.

Die Direktion der Kriegs-Akademie.

63484] j ( Das unterm 4. Juni 1892 gegen den Wehrmann 11. Aufgebots Müller Carl Schulze, geboren am 27. Mai 1853 zu Litshen, Kreis Hoyerswerda, er- lassene offene Strafvollstreckungsersuhen (Nr. 138 des Deutschen Reichs- und Königlih Preußischen Staats-Anzeigers für 1892) ist erledigt. E. 9/99. Hoyerswerda, den 18. Januar 1896. Königliches Amtsgericht.

63483]

[ Das unterm 4. Juni 1892 gegen den Wehrmann T1. Aufgebots Knecht Traugott Müller, ge- boren am 30. Juli 1850 zu Burg, Kreis Hoyers- werda, zuleßt in Neudorf Königlich, erlassene offene Strafvollstreckungsersuchen is 137 des Deutschen Reichs- und Königlich Preußischen Staats-Anzeigers für 1892) ift erledigt. E. 8/92.

Hoyerêëwerda, ten 18. Januar 1896. Königliches Amtsgericht.

2) Aufgebote, Zustellungen und dergl.

[63575] Zwangsversteigerung.

Im Wege der Zwangsvollitreckung foll das im Grundbuche von der Königstadt Band 49 Nr. 2841 auf den Namen des Rentiers Friedrih Eichler hier ein-

tragene, in der Königsberger Straße Nr. 8 belegene Grundstück am G6. März 1896, Vormittags 10¿ Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht, Neue Friedrichstraße 13, Erdgeschoß, Flügel C., Zimmer 36, versteigert werden... Das Grundstück ist bei einer Fläche von 27 a 31 qm mit 27 630 /( Nuzungs- werth zur Gebäudesteuer veranlagt. Das Weitere enthält der Aushang an der Gerichtstafel. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 6, März 1886, Nachmittags 122 Uhr, ebenda verkündet werden. Die Akten 85 K. 130/95 liegen in der Gerichtsschreiberei, Zimmer 41, zur Einsicht aus.

Berlin, den §8. Januar 1896.

Königliches Amtsgericht 1. Abtheilung 85.

[63576] Zwangsversteigerung.

“Im Wege der Zwangsvollstrekung foll das im Grundbuche von Alt-Côöln Band 6 Nr. 505 auf den Namen der Handelsgesellschaft G. Schuly in Berlin, jeßt in Liquidation befindlich, eingetragene, in der Grünstraße Nr. 17/18 belegene Grundstück am 9, März 1896, Vormittags L107 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht, Neue Friedrichstraße 13, Erdgeschoß, Flügel C., Zimmer 36, versteigert werden. Das Grundstück is mit 27 680 4 Nuzungswerth zur Gebäudesteuer veranlagt. Das Weitere enthält der Aushang an der Gerichtstafel. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 9, März 1896, Nachmittags 12} Uhr, ebenda verkündet werden. Die Akten 85 K. 124/95 liegen in der Gerichtsschreiberei Zimmer 41 zur Einsicht aus.

Verlin, den 10. Januar 1896. Königliches Amtsgericht T. Abtheilung 85.

[63577] Zwangsversteigerung.

Im Wege der Zwangbvollstreckung soll das im Grundbuche von der Königstadt Band 92 Nr. 4641 auf den Namen des Kaufmanns Carl Albert Marx

delmann hier eingetragene, in der Mentdelsfohn- straße Nr. 12 belegene Grundstück am 1A. März 1896, Vormittags A104 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht, Neue Friedrichstraße 13, Erd- glhoß, Flügel C., Zimmer 36, versteigert werden.

8 Grund tüd it bei einer Flähe von 5 ga 37 qm mit 11290 4 Nußzungswerth zur Gebäude- steuer veranlagt. Das Weitere enthält der Aushang an der Gerichtstafel. Das Urtheil über die Er- theilung des Zuschlags wird am A1. März 1896, Nachmittags 12} Uhr, ebenda verkündet werden. Die Akten 85 K. 128/95 liegen in der Gerichtsschreiberei, Zimmer 41, zur Einsicht aus.

Verlin, den 10. Januar 1896.

Königliches Amtsgericht 1. Abtheilung 85.

[63578] Zwangsversteigerung. m Wege der Zwangsvollitreckung soll das im fundbuche von der Königstadt Band 92 Nr. 4625 au den Namen des Dr. phil. Richard Schillmann R oetragene, nah dem Kataster in der Nückerstraße belegene Grundstückl am 13. März

r. 96, Vormittags 1021 Uhr, vor dem unter- zpmeten Gericht, Neue Friedrichstraße 13, Erdgeschoß,

gel O., Simmer 36, versteigert werden. Das

rundstück if

mit 16 470 bei einer Fläche von 8 a 17 qm

M Nuzßungswerth zur Gebäudesteuer

veranlagt. Das Weitere enthält der Aushang an der Gerichtétafel. Das Urtheil über die Ertheilung des Zusblags „wird am 13, März 1896, Nachmittags L2} Uhr, ebenda verkündet werden. Die Akten 85 K. 129/95 liegen in der Gerichtsschreiberei, Zimmer 41, zur Einsicht aus. Verlin, den 13. Januar 1896. Königliches Amtsgericht T. Abtheilung 85.

[63579] Zwangsversteigerung.

Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von Alt-Côln Band 8 Nr. 607 auf den Namen des Schankwirths Gotwin-Immendorf zu Berlin, Friedrihsgraht 1, eingetragene, daselbst belegene Grundstü am 12, März L896, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht, Neue Friedrichstraße 13, Erdgeschoß,

lügel C., Zimmer 40, versteigert werden. Das

rundstück is mit 890 46 Nutungswerth zur Gebäudesteuer veranlagt. - Das Weitere enthält der Aushang an der Gerichtétafel. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 16, März 1896, Vormittags ALP Uhr, ebenda verkündet werden. Die Akten 87 K. 123/95 liegen in der Gerichtsschreiberei, Zimmer 42, zur Einsicht aus.

Verlin, den 16. Januar 1896.

Königliches Amtsgericht T. Abtheilung 87.

[63580] Zwangsversteigerung.

Im Wege der Zwangévollstreckung soll das im Grundbuche von der Königstadt Band 36 Nr. 2270 auf den Namen des (inzwischen am 9. Juli 1895 zu Köpenick als Schüßenhauswirth verstorbenen) Kauf- manns August Wolff eingetragene, in der Langen- straße Nr. 10 belegene Grundück am 16, März 1896, Vormittags 102 Uhr, vor dem unterzeich- neten Gericht, Neue Friedrihstr. 13, Erdgeschoß, Flügel C., Zimmer 36, versteigert werden. Das Grundstück ist bei einer Fläche von 13 a 34 qm mit 19020 #4 Nußungêwerth zur Gebäudesteuer veranlagt. Das Weitere enthält der Aushang an der Gerichtstafel. Das Urtheil über die Erthei- lung des Zuschlags wird am 16, März 1896, Nachmittags 12} Uhr, ebenda verkündet werden. Die Akten 85 K. 126/95 liegen in der Gerichts- schreiberei, Zimmer 41, zur Einsicht aus.

Berlin, den 17. Januar 1896.

Königliches Amtsgericht T. Abtheilung 85.

[63673]

In Sachen der Herzeglihen Leihhaus - Anstalt, vertreten durch die Herzogliche Leihhaus - Ndmini- stration zu Gandersheim, Klägerin, wider dèn Mühlen- besißer August Käsewieter in Oberhütte, zur Zeit in Braunschweig in Untersuhungshaft, Beklagten, wegen Forderung, wird, nachdem auf Antrag der Klägerin die Beschlagnahme des dem Beklagten gehörigen zu Oberhütte sub No. ass. 17/121 belegenen Anbauer- wesens nebst Zubehörungen zum Zwecke der Ver- steigerung durch Beschluß vou 7. Januar 1896 ver- fügt, auh die Eintragung dieses Beschlusses im Grundbuche am 7. Januar 1896 erfolgt ist, Termin zur Zwangsversteigerung auf den 13, Juli 1896, Nachmittags 3 Uhr, vor Herzoglichem Amtsgerichte Seesen in der Große’shen Gastwirthschaft zu Badenhausen angeseßt, in welhem die Hypothek- gläubiger die Hypothekenbriefe zu überreichen kaben.

Seesen, am 8. Januar 1896.

Herzogliches Aml18gericht. : v. Rosenstern.

[63608]

In Sachen des Fabrikbesißzers Franz Eduard Meyer hierselbst, Klägers, wider :

1) den Eisenbahnsattler Christian Gerke,

2) dessen Ehefrau Marie, geb. Jacobi, hierselbst, Beklagte, wegen Hypothekzinsen, wird, nachdem auf Antrag des Klägers die Beschlagnahme des den Beklagten gehörigen Nr. 1766 an der Güldenklinke hierselbst belegenen Hauses sammt dem Nr. 93 Blatt T Hagen an der Wabestraße hierselbst belegenen Abfindungéplan zu 15 a 75 qm zum Zwecke der Zwangsversteigerung durh Beschluß vom 2. Januar 1896 verfügt, auch die Eintragung dieses Beschlusses im Grundbuche am 4. Januar 1896 er- folgt ist, Termin zur Zwangsversteigerung auf den 12. Mai 1896, Morgens 10 Uhr, vor Herzoglihem Amtsgerihte Braunschweig, August- straße 6, Zimmer Nr. 37, angeseßt, in welchem die N Ee die Hypothekenbriefe zu überreichen aben.

Braunschweig, den 8. Januar 1896.

Herzogliches err, X olte.

[59374] Aufgebot. :

Die Erben der verstorbenen Frau Eleonore Sophie ges Sophie Eleonore), geb. Busse, des verstorbenen Kaufmannes Heinrich ilhelm Siercke Wittwe,

nämlich: : 1) der Kaufmann Christian Jacob Wilhelm

Siercke in Hannover,

3 der Kaufmann Nobert Siercke in Wien und

3) die Frau Margarethe Anna Elisabeth, geb. Siercte, des Kaufmannes Ferdinand Bergmann Ehefrau in Dortmund,

vertreten durch die hiesigen o Dres. jur.

Moenckeberg und Brandis, haben das Aufgebot

beantragt zur Kraftloserklärung des Versicherungs-

eins der VI. Klasse der Hamburgischen Allgemeinen

erforgungs - Anstalt Nr. 687 über A 9000,—, zahlbar nach dem Tode der Frau Eleonore Sophie Siercke, geb. Busse.

Der Inhaber dieser Urkunde wird daher aufgefordert, seine Rechte bei der Gerichtéschreiberei des unter- zeihneten Amtsgerichts, Poststraße 19, 2. Sto, Zimmer KRr. 51, spätestens aber in dem auf Frei- tage den 10. Juli 1896, Nachmittags L Uhr, anberaumten Aufgebotstermine, im Justizgebäude, Dammthorstraße 10, Parterre links, Zimmer Nr. 7, anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird.

Hamburg, den 50. Dezember 1895.

Das Amtsgericht Hamburg. Abtheilung für Aufgebotssachen. gez.) Tesdorpf Dr. | Veröffentlicht: U de, Gerichtsschreibergehilfe.

[60220] Aufgebot,

Die Erben des verstorbenen Kaufmanns Julius Otto Seebe, nämli:

1) die Wittwe desfelben, Frau Wilhelmine Therese, geb. Winkler, gen. Lincke in Dreéden,

2) die Söhne desfelben, nämlich:

D der Kaufmann Johann Georg Seebe in Dresden un

b. der Kaufmann Johann Carl Seebe in Dresden, vertreten durch den Rechtsanwalt Dr. jur. Arthur Maeser in Dresden, haben das Aufgebot beantragt ¿ur Kraftloserklärung des abjeiten der Lebens- und E - Versicherungs - Gesellschafi „Janus“ - in

amburg am 10. August 1877 ausgestellten Reverses über den Empfang der Policen Nr. 21920 und Nr. 22316 über Pr.-Thlr. 6000 absciten J. F. Müller gen. Nesmüller.

Der Inhaber der Urkunde wird daher aufgefordert, seine Rechte bei der Gerichtsschreiberei des unter- zeichneten Amtsgerichts, Poststraße 19, I. Stock, Zimmer Nr. 51, spätestens aber in dem auf Freitag, den 10. Juli 1896, Nachmittags 1 Uhr, anberaumten Aufgebotstermin im Iustizgebäude, Dammthorstraße 10, Parterre links, Zimmer Nr. T; anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigen- falls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird.

Samburg, den 28. Dezember 1895.

Das Amtsgericht Hamburg. Abtheilung für Aufgebots\achen. (gez.) Tesdorpf Dr. Veröffentlicht: U de, Gerichts\chreibergehilfe.

[49231] Bekanntmachuug.

Auf den Aatrag des Häuslers Albert Kerzel in Guschwit, ‘vertreten durch den Rechtsanwalt Hertel zu Falkenberg O.-S., werden die Inhaber der an- geblih verloren gegangenen Sparkassenbücher der hiesigen Kreis-Sparkasse Nr. 3794 über 1376,67 4, ausgestellt für den minderjährigen Anton Daniel aus Guschwit, und Nr. 3795 über 363,15 4, aus- gestellt für den minderjährigen Josef Dauiel aus Guschwiß, aufgefordert, spätestens im Aufgebots- termine am 15. Juni 1896, Vormittags 11 Uhr, ihre Rehte anzumelden und die Spar- kassenbücher vorzulegen, widrigenfalls dieselben für kraftlos erklärt werden werden.

Falkenberg O.-S., den 15. November 1895.

Königliches Amtsgericht.

[35410] Bekanntmachung.

Das Sparkassenbuch der städtischen Sparkasse hier- R Nr. 25 021 über 194 M 38 4, ausgefertigt ür Fräulein Johanna Thiel hierselbst, ist Ss verloren gegangen und foll auf Antrag der Eigen- thümerin desselben, der unverehelihten iur ette Paskewiß von hier, zum Zwecke der neuen Ausferti- ung amortisiert werden. Es werden daher die In- Faber des Bvyuchs aufgefordert, spätestens im Termin, den 5. Mai 1896, Vormittags Uk Uhr, bei dem unterzeichneten Geriht, Zimmer 34, ihre Nechte anzumelden und das Buch vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung desselben N wird.

Königsberg, den 14. September 1895.

Königliches Amtsgericht. 10.

[35411] Bekauntmachung.

Das über 59 #4 51 4 lautende Sparkassenbuch Nr. 15 432 der städtischen Sparkasse zu Königsberg, ausgefertigt für Georg Matthiae, ist angebli ver- loren gegangen und foll auf Antrag de-8 leßtgenannten als Eigenthümer des Buchs zum Zwecke der neuen Ausfertigung amortisiert werden. Es werden daher die Inhaber des Buchs aufgefordert, spätestens im Termin, den 5. Mai 1896, Vorm. 11 Uhr, bei dem unterzeihneten Gerichte, Fs 34, ihre Rechte anzumelden und das Buch vorzulegen, N OAE E die Kraftloserklärung desselben erfolgen wird.

Königsberg, den 14. September 1895.

Königliches Amtsgericht. 10.

[63659] Bekanntmachung.

Durch Urtheile des unterzeihneten Gerichts vom 11. d. M. sind folgende Sparkassenbücher :

A. der städtishen Sparkasse zu Berlin :

1) Nr. 286 191, ausgestelt für die Näherin Mathilde Jahnke, Gr. Frankfurterstraße Nr. 6, lautend über 71 M 56 »,

2) Nr. 639 422, ausgestellt für von Gülich, Lothar, S. d. Kaufmanns, Spenerstraße 48, lautend über 8 M 93 S,

3) Nr. 358 634, ausgestellt für Köhler, Auguste, E S Wittwe, Nostizstraße 41, lautend über

M D S,

4) Nr. 15 589, ausgestellt für Laugner, Theodor, A Koppenstraße 71, lautend über 170 M

S

B. der Sparkasse des Kreises Teltow : :

Nr. 35 101, ausgestellt für Hilmar Fröhlich, Gerichtsaktuar, Tempelhof, Berlinerstraße 7, lautend über 270 M,

für kraftlos erklärt.

Berlin, den 14. Januar 1896.

Königliches Amtsgericht 1. Abtheilung 81.

[63617] Aufgebot.

Die nahstehenden Sparkaffenbücher :

1) das auf den Namen der Arbeiterin Emma Wolf zu Breslau ausgefertigte Sparkassenbuh der städti]hen Sparkasse zu Breslau E. 18 249, ur- ns über 270 Æ, jeßt noch über 211,35 M autend,

2) das auf den Namen der Auszüglerfrau Rosina Kaspari zu Tschehnii ausgefertigte Sparkassenbuch der \tädtishen Sparkasse zu Breslau D. 41 048 (alte Nr. 222 314), über 1236 \ lautend,

3) das a den Namen des Fräulein Ottilie Granpe zu Breslau ausgefertigte Sparkassenbuch der städtishen Sparkasse zu Breslau E. Nr. 46 674 (C. Nr. 94 128), über 258,81 M lautend,

4) das auf den Namen der Elisabeth Thiel zu Pleische ausgefertigte Sparkassenbuch der Breslauer UEN EPOTONE Serie I1 Nr. 4035, über 355,76 M4 autend,

5) das auf den Namen der Restaurateurstochter Anna Dominik zu Breslau ausgefertigte Spar- kassenbuch der s\tädtishen Sparkasse zu Breslau

t Zee 41 738 (C. Nr. 86 205), über 37 4 18 S autend,

6) das auf den Namen der Kindergärtnerin Martha Rabuske zu Breslau ausgefertigte Sparkassenbuh der städtishen Sparkaffe zu Breslau E. Nr. 16 242 (C. Nr. 36 043), über 212,76 Æ lautend,

7) das auf den Namen der Kinderfrau Rosina Rose zu Breslau E Sparkassenbuch- der städtishen Sparkasse zu Breslau D. Nr. 9389, über 477,33 A lautend,

sind angeblich verloren gegangen und sollen auf den Antrag:

ad 1: der Arbeiterin Emma Wolf zu Breslau,

ad 2: des Auszüglers Carl Kaspari aus Tschechnitz als alleinigen Erben seiner im Jahre 1878 ver- storbenen Ehefrau Rosina Kaspari, geb. Bogedale,

ad 3: des Restaurateurs Gustav Korseuke zu Breslau als Bevollmächtigten der Erben des am 30. Oktober 1894 verstorbenen Fräulein Ottilie Graupe,

ad 4: der verehelihten Pferdeknecht Johanna Dewarth, geb. Thiel, zu Schalkau bei Schmolz, Kreis Breslau, Tochter und alleivigen Erbin der am 1. Oktober 1893 verstorbenen Marie Elisabeth Thiel, geb. Nitschke,

ad 95: der verehelichten Lokomotivführer Anna Peuser, geb. Dominik, zu Breslau,

ad 6: des Königlichen Steuerbeamten Paul Fürle zu Breslau als Ehemannes seiner Ehefrau Martha Fürle, gn RNabuske,

ad 7: der verwittweten Rosina Rose, geborene Sandeck, zu Breslau, au eten werden. Die Inhaber der bezeichneten Sparkafsenbücher werden aufgefordert, spätestens im Aufgebotstermin den 17. September 1896, Vorm. 10; Uhr, bei dem unterzeichneten Gericht, am Schweidnißer Stadtgraben Nr. 4, Zimmer Nr. 89 im 11. Stock, ihre Nehte anzumelden und die Bücher vorzulegen, widrigenfalls die Kraftlos- erflärung derselben erfolgen wird.

Breslau, den 10. Januar 1896.

Königliches Amtsgericht.

[63620]

Auf den Antrag des Knechts Zu Grabenstedt in Brüchau wird der Inhaber des e LORTS der ständischen Sparkasse der Altmark zu Kalbe a. M. Nr. 4855 über 108 Einlage, welches angeblich verloren gegangen ist, aufgefordert, spätestens im Termine am 29, September 1896, Vormittags 11 Uhr, seine Rechte anzumelden und das Buch vorzulegen, widrigenfalls dasfelbe für kraftlos erklärt werden wird.

Kalbe a. d. Milde, den 17. Januar 1896.

Königliches Amtsgericht. -

[63619] L E

Auf den Antrag des Arbeiters Max Sulz hier- felbst wird das dem Eigenthümer gestohlene und dem Diebe angeblich abhanden gekommene Sparbuh Nr. 13 621 der hiesigen städtishen Sparkasse über 810,12 Æ, ausgefertigt für Louis Schulz, hiermit aufgeboten. Die Inhaber des benannten Spar- buches werden aufgefordert, spätestens in dem Auf- gebotstermine am 26. September 1896, Vor- mittags 11 Uhr, bei dem unterzeihneten Gerichte, Terminszimmer Nr. 55, ihre Nehte anzumelden und das Buch vorzulegen, widrigenfalls das Sparbuch für fraftlos und der Antragsteller der Sparkasse egenüber für berechtigt erklärt werden wird, die

ete aus dem verlorenen und für fraftlos erklärten Buche geltend zu machen.

Görlitz, den 12. Januar 1896.

Königliches Amtsgericht.

[57514] Aufgebot. Die Wittwe des Müblenbefiters Friedrih Opper- mann, Minna, geb. Schäfer, früher zu Altendorf, jeßt zu Düsseldorf, hat das Aufgebot beantragt ezüglih des ihr abhanden gekommenen Kaufvertrages vom 7. März 1883, zufolge dessen für sie auf der Anbauerstelle No. ass. 45 zu Altendorf ein Kauf- geldrest zu ursprünglih 20 000 4, zur Zeit der Ein- tragung noch 2000 Æ, eingetragen ift.

Es wird nun hiermit der unbekannte Inhaber jener Schuldurkunde aufgefordert, dieselbe fpätestens in dem auf den 83. Juli k. J., Morgens 9 Uhr, vor unterzeihnetem Gerichte anberaumten Termine vorzulegen, widrigenfalls fie dem jeßigen Eigenthümer des verpfändeten Grundftücks, Fanfmann Hermann Henke zu Bremen, gegenüber für kraftlos erklärt werden foll.

Holzminden, den 17. Dezember 1895,

Herzogliches Amtsgericht. H. Cleve.

[63618] Aufgebot.

Auf Antrag des Kaufmanns Heinrich Stein und der Ziegeleibefißer Bernhard und Rebecka, geb. Gold- mann, Schwer ei en Eheleute zu ne sollen folgende auf ihrem Grundstücke Jnowrazlaw Grundbuchblatt Nr. 379 in Abthl. TIT eingetragenen Posten, und zwar :

unter E 6 5 Thlr.

21 Sgr. 4A des Königlichen K Es 26 n 2 Thlr. gerichts Seits unter Nr. 11 2 Be pa atharina, 2 Thlr. für Joseph jan, ter Nr. 13 3 Thl Kants thek

unter Nr. r. Kautionshypothek für David Krish und Leiser Szafrans E werden. Es werden daher die der Person oder dem Aufenthalt na unbekannten Berechtigten aufgefordert, sih mit ihren Ansprüchen spätestens im Aufgebots- termine am 16, Juni 1896, Vormittags 11 Uhr, Zimmer 14, zu melden und ihr Ver- fügungsreht über die Bn nachzuweisen, widrigen- B s die Ausbleibenden mit ihren E auf die

osten würden ausges{lossen und eßtere würden gelöscht werden.

Inowrazlaw, den 13. Januar 1896,

Königliches Amtsgericht.

für- die Salarienkasse