E C M E E A E E T EEIE N R S TRMBS: Lt E
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das diplomatische Korps und für die von demselben i i Fremden ist die Anfahrt um 7 Uhr von der Lustgartenseite her durch Portal 5 bei der Wendeltreppe, die Versammlung in der Brandenburgischen und in der Rothen (Drap d'’or-) Kammer. : : Für sämmtliche inländishen Damen und die in ihrer Begleitung erscheinenden Herren, für die Fürsten, für die Excellenzen-Herren und für die Bevollmächtigten zum Bundes- rath ist die Anfahrt um 7 Uhr ebenfalls von der Lustgarten- seite her durch Portal 5 bei der Wendeltreppe. i Für alle anderen Personen, mit Ausshluß der Offi ier- Korps, ist die Anfahrt um 71/, Uhr von der Schloßfreiheit her durch Portal 3 (mittlere Abtheilung) über den großen Schloßhof im Portal 2, Aufgang links über die Marmor- treppe. Die Offizier-Korps nehmen die Anfahrt um 8 Uhr leihfals von der Schloßfreiheit her durch Portal 3 (mittlere Abtheilung) über den großen Schloßhof im Portal 2. mgen El icr-Korps, welche sich in der Elisabeth- Galerie, E Leo dnn, im Elisabeth-Saale und in der Prinzessin-Marie-Wohnung aufzustellen haben, nehmen ihren Aufgang links über die Marmortreppe, alle andern Offizier-Korps aber rechts über die Fürstentreppe. Die Versammlung ist: ‘ für sämmliche inländishen Damen, einshließlich der Jhren Kaiserlichen und Königlichen Majestäten vorzustellenden Damen — im Königszimmer, in der boisierten Galerie und in der zweiten Vorkammer: für den Bundesrath — in der ersten Vorkammer; für die Chefs der Fürstlihen und der chemals reichs- ständischen Gräflichen Familien und für die Excellenzen- erren — in der Braunschweigishen Galerie; für die General-Majors, die Kontre-Admirale, für die Räthe erster Klasse, fowie für die Jhren Kaiserlichen und Königlihen Majestäten vorzustellenden inländischen Herren, einschließlich der zu einer höheren Rathskiasse beförderten Räthe erster und zweiter Klasse — im Schweizer-Saal;:
für die Mitglieder des. Reichstags und der beiden Häuser
des Landtags in der Braunschweigischen Kammer und dem Braunschweigishen Saale; für die Obersten, die Kapitäns zur See und für alle in Regiments-Kommandeur - Stellung befindlichen Offiziere, sauen dieselben niht mit ihren Truppentheilen defi- ieren, sowie für die Räthe zweiter Klasse — im Rothen Zimmer der Königin Elisabeth-Wohnung; für die Kammerherren, für die in rittershaftliher Uniform und für die im Hoffkleide ersheinenden Personen, sowie für die Geistlichkeit — im Sammetgemach der Königin Elisabeth-Wohnung; für die Osfilér-Korps — in der Elisabeth-Wohnung, der Elisabeth-Galerie, dem Elisabeth-Saale, E V MaziesWohnung, dem Apollo- aale. Die Abfahrt is unmittelbar nah Beendigung der Defilier-Cour der einzelnen Kategorien: für die Allerhöchsten und die Höchsten Herrschaften und die Me — nach Wahl unter Portal 4 oder an der endeltreppe; für das diplomatische Korps, für sämmtliche inländischen Damen und die in ihrer Begleitung erscheinenden os für die Fürsten, für die Excellenzen-Herren und Ur die Bevollmächtigten zum Bundesrath — vom Weißen Saale aus über die Kapellen-Treppe unter Portal 3; L für alle anderen R, mit Ausschluß der Offizier-Korps — von der Marmortreppe unter Portal 2 in um- gekehrter Richtung wie die Anfahrt; für die Offizier Korps — von der Marmortreppe und von der Fürstentreppe unter Portal 2 in umge- kehrter Richtung wie die Anfahrt. Berlin, den 24. Januar 1896.
Der Ober - Zeremonienmeister. Graf A. Eulenburg.
Ministerium der geistlihen, Unterrichts- und Medizinal-Angelegenheiten.
Dem Oberlehrer an der Musterschule in Frankfurt a. M. Wilhelm Gustav Thévenot ist der Charakter als „Professor“ beigelegt worden. :
Am Squllehrer-Seminar zu Oranienburg ist der bisherige ordentlihe Seminarlehrer Dr. Frenzel zu Herdecke als Seminar-Oberlehrer, und
am Schullehrer-Seminar zu Pöliß der Lehrer und Organist Callies zu Heiligenhafen als ordentliher Lehrer angestellt worden. /
BevanntmahuUna.
Um Personen aus gebildeten Ständen, welchen die Mittel zu einer Badekur ganz oder theilweise fehlen, den Gebrauch der Heilquellen und Bäder zu Marienbad in Böhmen zu er- möglichen oder zu erleichtern, wird denselben seitens der A Wilhelms-Stiftung für Marienbad eine
eldunterstüßung von je 100 46 gewährt und Erlaß der Kur- taxe 2c. vermittelt.
Dem unterzeichneten Minister steht der Vorschlag zur Ver- leihung dieser Beihilfen von jährli zwei zu.
Hierauf reflektierende Bewerber werden aufgefordert, ihre Gesuche, mit den nöthigen Zeugnissen verschen, alsbald und spätestens bis Anfang März d. J. einzureichen.
Berlin, den 23. Januar 1896.
Der Minister
der geistlihen, Unterrichts- und Medizinal - Angelegenheiten. Im Ausftrage : von Bartsch,
Ministerium für Landwirthschaft, Domänen und Forsten.
Dem Pächter der Domäne Zilly Ferdinand Heine zu Kloster Hadmersleben, Regierungsbezirk Magdeburg, 1} der Charakter als Königlicher Ober-Amtmann beigelegt worden.
Bekanntmachung. T e
Alle diejenigen jungen Männer, welche in einem der zum Deutschen Reich gehörigen Staaten heimathsberehtigt und 1) in dem Zeitraum vom 1. Januar bis eins{ließlich 31. De- zember 1876 paeen sind, : : 2) dieses Alter bereits überschritten, aber sich noch nit bei einer Erfaßbebörde zur Musterung gestellt, : 3) sih zwar gestellt, über ihr Militärverhältniß aber noch keine endgültige Gntscheidung erhalten haben, und gegenwärtig innerhalb des Weichbildes hiesiger Residenz sh auf- halten, werden, soweit sie niht von der persönlichen Gestellung in diesem Jahre entbunden sind, hierdurch auf Grund des § 25 der Deutschen Wehrordnung vom 22. November 1888 angewiesen :
i ch behufs ihrer Aufnahme in die Rekrutierungs- Stammrolle in der Zeit vom 15. Januar bis 1. Fe- bruar d. I. bei dem Königlichen Polizei-Lieutenant ihres Reviers persönlich zu melden und thre Geburts- oder Loosungéscheine und die etwaigen sonstigen Atteste, welche bereits ergangene Entscheidungen über ihr Militärverhältniß enthalten, mit zur Stelle zu bringen.
Die Geburtszeugnisse der nah dem 30. September 1874 geborenen ersonen werden nicht von den Pfarrämtern 2c., sondern von den l Ag epiia e A00) Militärpilidt f dur d
ür diejenigen hiesigen Militärpflihtigen, welhe zur Zeit ab- wesend sind (auf der Reise begriffene Handlungsgehilfen, auf See befindliche Seeleute 2c.), haben die Eltern, Vormünder, Lehr-, Brot- und Fabrikherren die ae in der vorbestimmten Art zu bewirken.
Wer die vorgeschriebene Anmeldung versäumt, wird nah § 33
des C e B vom 2. Mai 1874 mit einer Geldbuße bis zu 30 e oder mit Hast bis zu 3 Tagen bestraft. i Reklamationen (Anträge auf Zurückstellung bezw. Befreiung von der Aushebung in Berücksichtigung bürgerlicher Verhältnisse — § 32 2 a—g der Deutschen Wehrordnung — ) sind bezüglich aller Militär- pflichtigen, auch der Einjährig-Freiwilligen, vor dem Musterungs- eschäft, spätestens aber im Musterungstermine anzubringen ; nach der usterung angebrachte Reklamationen werden nur dann berüsichtigt, wenn die Veranlassung zu denselben erst nach Beendigung des Musterungégeschäfts entstanden ift.
Berlin, den 10. Januar 1896. : e Die Königlichen Ersaß-Kommissionen
der Aushebungsbezirke Berlin.
Niezlamtlißes.
Deutsches Reich.
Preußen. Berlin, 27. Januar.
Seine Majestät der Kaiser und König begaben Sich gestern Vormittag nah dem Neuen Palais, um daselbst der Weihe und Nagelung der dem Lehr- Jnfanterie- Bataillon und dem Leib-Kürassier-Regiment Großer Kurfürst (Schlesisches) Nr. 1 verliehenen Fahne bezw. Standarte beizuwohnen. Sodann nahmen Seine Majestät im Kasino des Lehr-Infanterie- Bataillons das Frühstück ein und kehrten um 2 Ühr Nach- mittags nach Berlin zurück. Hier besichtigten Seine Majestät sodann die deutsche Geweihausstellung. Abends 6 Uhr empfingen Seine Majestät den Kaiserlich russishen Botschafter Grafen- von der Osten-Sacken, welher ein Handschreiben Seiner Majestät des Kaisers von Rußland mit Glückwünschen zum Allerhöchsten Geburtsfest und ein Oelgemälde als Geburtstagsgeschenk des Kaisers Nikolaus 11. überreichte, welches den Kieler Hafen bei der Eröffnungsfeier des Kaiser Wilhelm - Kanals in dem Augenbli dati, mw S M Met. „Hohenzollern“ das russische Admiralsschif „Kaiser Alexander Il.“ pasfiert. Um 71/2 Uhr Abends fand im Königlichen Schlosse eine größere Tafel statt, an welcher die bis dahin bereits eingetroffenen und im Königlichen Schlosse wohnenden Fürstlihen Herrschaften theil- nahmen. Später begaben Sih Seine Majestät der Kaiser zum Empfange Jhrer Majestäten des Königs und der Königin von Württemberg nah dem Anhalter Bahnhof und kehrten N gegen 11 Uhr Abends nach dem Königlichen Schlosse zurück.
Die heutige Feier des Allerhöchsten Geburtstags Seiner Majestät des Kaisers und Königs wurde heute früh um 8 Uhr mit dem üblichen „Wecken“ und dem Choralblasen von der Kuppel der Schloßkapelle eingeleitet. Nachdem die vom Wecken zurückkehrenden Musikkorps und Spielleute im inneren Schloßhofe Aufstellung genommen hatten, wurde vom Musif- korps des 2. Garde-Regiments z. F. der Choral: „Ein? feste Burg ist unser Gott“ intoniert, worauf Spielleute und Musikkorps einshwenkten und mit [klingendem Spiel abrückten. Seits, Majestät . der Kaiser Und König hatten s{hon in aller Frühe die Glückwünshe zum Geburtstage im enasten Familienkreise entgegengenommen und empfingen gegen 3/4 Uhr die Gratulationen des engeren Se der Herren des Kaiserlichen Hauptquartiers und der
abinet-Chefs. Um 10 Uhr erfolgte die Anfahrt der zum Gottesdienste und zur Gratulations-Cour im Weißen Saale befohlenen Personen. Die hier anwesenden Fürstlichkeiten waren son vor 10 Uhr unter Portal 2 des Königlichen Schlosses vorgefahren, um Seiner Majestät ihre Glückwünsche zu über- bringen. egen 10/2 Uhr begann der feierliche Gottesdienst in der Schloßkapelle, wohin Jhre Majestäten und die anderen Allerhöchsten und Höchsten Herrschaften Sich unter dem üblihen Vortritt in geordneiem Zuge begaben. Hierbei führten Seine Majestät der Kaiser Jhre Majestät die Königin von Württemberg; Seine Majestät der König von Württemberg Jhre Majestät die Kaiserin und Königin; Seine Königliche Hoheit der Großherzog von Baden Jhre Majestät die Kaiserin Friedrih; Seine Königliche Hoheit der Großherzog von Hessen Jhre Königlihe Hoheit die Groß- herzogin von Baden; Seine Königliche Hoheit der Großherzog von Sachsen Jhre Königliche Hoheit die Prinzessin Friedrich Leopold; Seine Königliche Hoheit der Herzog von Sachsen- Coburg und Gotha Jhre Kömgliche Hoheit die Großherzogin von »essen, Seine Königliche Hoheit der Prinz Friedrih Leopold, hre Königliche Hoheit die Prinzessin Albrecht von Preußen, Seine Königliche Hoheit der P Albrecht, Regent von Braunschweig, Jhre Königliche Hoheit die Landgräfin von Hessen , Seine Königliche Hoheit der Prinz Friedrih Heinrich von E Jhre Hoheit die Herzogin Friedrih Ferdinand von Schleswig - Holstein, Seine Königliche Hoheit der Prinz Joachim Albrecht Jhre Königliche Hoheit die Prinzessin Pauline von Württemberg, Seine Königliche Hoheit der Erbgroßherzog von Sachsen Jhre Königliche Hoheit die Erbprinzessin von Sachsen-Meiningen, Seine Hoheit der Landgraf Alexis von Hessen Jhre Königliche Hoheit die Prinzessin Adolf zu Schaum- burg:-Lippe, Seine Hoheit der Herzog Ernst Günther Jhre
Königlihe Hoheit die Prinzessin Friedrich Karl von Hessen, Seîne Hoheit der Herzog Friedrih Ferdinand ÿ! Schleswig-Holstein Jhre Hoheit die Herzogin Johann lbrecht von Mecklenburg, Seine Königliche Hoheit der Fürst von Hohenzollern Jhre Königliche L die Herzogin Wilhelm von Mecklenburg, Seine Durchlaucht der Fürst zu Waldeck-Pyrmont Jhre Großherzogliche Hoheit die Erbprinzessin von Anhalt, Seine Durchlaucht der Prinz Adolf, Regent von Lippe Jhre Hoheit die Prinzessin Albert von Sachsen- Altenburg, Seine Königlihe Hoheit der Erbprinz von Sachsen-Coburg und Gotha Jhre Durchlaucht die Prin- zessin Aribert von Anhalt, Seine Hoheit der Prinz &Sriedrich Karl von Hessen Jhre Königliche Hoheit ‘ die Erb- prinzessin von* Hohenzollern, Seine Großherzogliche Hoheit der Prinz Maximilian von Baden Jhre Königliche Hoheit die Prinzessin Karl von Boe ngo etn Seine Großherzogliche oheit der Prinz Heinrich von Hessen Jhre Durchlaucht die rinzessin Friedrih von Hohenzollern und Seine Hoheit der rinz Ernst“ von Sachsen-Weimar Jhre Hoheit die Prinzessin Sibylle von Hessen.
In der ersten Reihe nahmen in der Mitte vor dem Altar Jhre Majestäten Plaß. Rechts. von Seiner Majestät folgten: Jhre Majestät die Königin von Württemberg, Seine König- liche Hoheit der Großherzog von Hessen, Jhre Königliche R die Großherzogin von Baden, Seine Königliche oheit der Großherzog von Sachsen und Zhre Königlihe Hoheit die Prinzessin Friedrih Leopold von Preußen. Links von Jhrer_ Mazestät der Kaiserin und Königin saßen in der ersten Sesselreihe: Seine Majestät der König von Württemberg, dann Jhre Majestät die Kaiserin Friedrih, Seine Königlihe Hoheit der Großherzog von Baden, Jhre Königliche Hoheit die Großherzogin von Hessen und Seine Königliche Hoheit der Herzog von Sachsen-Coburg und Gotha. Die übrigen Fürstlihkeiten hatten in der zweiten, dritten, vierten und fünften Sesselreihe Plaß ge- nommen.
Nach beendigtem Gottesdienst fand alsbald im Weißen Saale des Königlichen Schlosses die Gratulations-Cour in programmgemäßer Weise statt, und um 121/24 Uhr begaben Sich Seine Majestät mit Gefolge zur Paroleausgabe, nah r Königlichen Schlosse Familien- und Marschalltafel tatifand.
Jhre Majestät die Kaiserin und Königin besuchten am Freitag Vormittag die Kaiserin Augusta - Stiftung in Charlottenburg und ertheilten darauf dem Präsidium des Hauses der Abgeordneten Audienz. Am Nachmittage empfingen Jhre Majestät den Besuch Jhrer Majestät der Kaiserin Friedrih und Jhrer Königlichen Hoheit der Prinzessin Friedrich Karl von Hessen.
Jhre Majestät die Kaiserin und Königin haben im Jahre 1895 die Frauen - Verdienst-Brosche am weißen Bande nachfolgenden Damen Allergnädigst zu verleihen geruht : 1) Fräulein Lucie Eschke in Berlin, 2) Witwe Namelow in Berlin, 3) Frau Kommerzien-Rath Kaselcwski in Berlin, 4) Frau Kaufmann Schramm in Berlin, 5) Frau von dem Knesebeck, geb. von Jastrzemski, in Berlin, 6) Fräulein Hedwig von Kerssenbro® in Potsdam, 7) Frau verwittwete Kommerzien - Rath Heyl in Gerresheim, 8) Fräulein Marie Schüßler in Witten, 9) Frau Kommerzien- ath Dippe in Quedlinburg, 10) Frau Bürgermeister Back in Straßburg i. E., 11) Frau Professor Jocssel in Straß- burg i. E., 12) Frau Landgerichts-Rath Burguburu in Straß- burg i. E., 13) Frau General-Major Gerber in Straßburg i. E., 14) Frau Thekla von Schober in Dresden; ferner die silberne Verdienst-Brohe am weißen Bande dem Fräulein Eugenie von Le Coq zu Berlin sowie der Frau Katharina Giesler zu Siegen.
Seine Königliche Hoheit der Prinz Leopold von Bayern ist gestern Abend um 8 Uhr 55 Minüten hier ein- getroffen und hat in der Elisabeth-Wohnung des Königlichen Schlosses Wohnung genommen.
Jhre Königlichen Hoheiten der Erbgroßherzog und die Erbgroßherzogin von Baden, sowie Jhre König- lichen Hoheiten der Erbgroßherzog und die Erbgroß- herzogin von Meclenburg-Streliß haben sih nicht nach Berlin begeben können.
Die Königlihe Akademie der Wissenschaften beging die Feier des Allerhöchsten Geburtsfestes Seiner Majestät des Kaisers und Königs zugleih mit dem Jahrestage König Friedrichs I1. bereits am 23. Januar durch eine Festsizung, welcher der vargeaanete Minister der geistlichen 2c. Angelegenheiten D. Dr. Bosse beiwohnte. Die Festrede hielt der vorsißende Sekretar, Professor Dr. Diel s.
Der Redner leitete dieselbe mit dem Glückwunsch der Akademie zum Geburtsfeste Seiner Majestät des Kaisers und Königs ein, dankte in ihrem Namen für das Allerhölhsterseits den Be- \trebungen der Akademie fortdauernd geshenkte Wohlwollen und drüdte die Hoffnung aus, daß das Bemühen Seiner Majestät, das Ansehen Deutschlands zu befestigen und der Welt den Frieden zu erhalten, von Erfolg gekrönt bleiben möge. Dann wandte er sich Friedri dem Großen zu, welcher die Akademie wie das Vaterland neu ge- gründet habe. Der Haupttheil seiner Ausführungen aber war einem Nückblick auf die leßten 25 Jahre und der Darlegung der Verhältnisse gewidmet, wie sie sih seit Wiederaufrihtung des Deutschen Neis für die Wissenschaft entwickelt haben. Der Redner wies dabei besonders hin auf die Bedeutung des deutschen Kolonial- besißzes für die Förderung der Kenntniß der Naturwissenschaften sowie auf die wissenschaftlihen Ausgrabungen in Olympia und Perga- mon, die durch die im Autland errungene Machtstellung Deutschlands ermöglicht und gefördert worden sind. Redner erinnerte andererseits an die Einschränkungen, die infolge der allgemeinen Ver- theuerung und anderer Verhältnisse der gelehrte Verlag erfahren, und schilderte, wie die Akademie in immer erhöhtem Maße mit ihren Mitteln eintreten müsse, um wissenschaft- lite Publikationen größeren Umfangs zu ermöglihen. Er gedachte des weiteren der Bestrebungen zu festerem Zusammens{chluß der Akademie in sih und der Akademie mit anderen deutschen Akademien, welche wieder verstärkte Mittel erfordert haben, sodaß die nah dem Kriege reiherr zur Verfügung gestellten Summen durch diese ausgedehntere Wirksamkeit allmählich fast aufgezehrt seien, und bezeichnete es als wünschenswerth, daß die Akademie künftig auch von seiten Privater ausgiebiger unterstüßt werde. Es würde sehr verdicnstlich" scin, wenn noch weitere reiche
Arie der Wissenschaft in gleiher Weise, wie es bei der Heckmann- E geschehen, mit derartigen Zuwendungen an die “Akademie heranträten. Deutschland dürfe hinter keiner anderen Nation bei den friedlichen Eroberungen der Wissenschaft und Kultur “zurückbleiben ; denn der endlihe Sieg falle dem Volke zu, das die meisten idealen Kräfte zu entfalten wife.
Alsdann wurden Berichte über die fortlaufenden größeren wissenschaftlihen Unternehmungen der Akademie sowie über die mit derselben verbundenen Stiftungen und Institute erstattet, und zwar über die politishe Korrespondenz Friedrih's des Großen, die Acta Borussiíca, die Sammlung der griehishen und diejenige der latcinishen Inschriften, die Prosopographie der Römischen Kaiserzeit, das Corpus nummorum, die Aristoteles - Kommentare, die Ausgabe der griechishen Kirchenväter, den Thesaurus linguae Latinae, die Humboldt-, die Savigny-, die Bopp- und die Eduard R D das Historishe FJnstitut in Rom, die Heckmann - Wenzel - Stistung und die Kant-Ausgabe. Zum Schluß berichtete der Vorsißende über die seit dem leßten Friedrihstage im Januar 1895 in dem Personalstande der Akademie eingetretenen Aenderungen.
Die Königliche Akademie der Künste veranstaltete ur Vorfeier des heutigen Geburtsfestes Seiner ajestät des Kaisers und Königs gestern Vormittag um 11 Uhr eine öffentliche Festsigung im Saale der Sing- Akademie. Jn der ersten Sigzreihße hatte der Minister der geistlichen 2c. Angelegenheiten D. Dr. Bosse mit mehreren Räthen aus seinem Ministerium Plaß genommen. Ferner waren zugegen der Präsident oes Reichsbank-Direktoriums, Wirk- lihe Geheime Rath Dr. Koh, der General - Direktor der Königlihen Museen, Würklihe Geheime Ober- Regierungs-Rath Dr. Schöne und viele andere Ehrengäste. Der Senat und die Mitglieder der Akademie waren mit dem Ehren-Präsidenten, Professor Karl Becker, dem Präsidenten, Geheimen Regierungs-Nath, Professor Ende, dem Wirklichen Geheimen Rath, Professor Menzel und Anderen voUzählig er- schienen. Nachdem die Klänge der von dem Orchester der Königlichen Hochschule für Musik unter Leitung des Direktors, Professors Josef Joachim gespielten, zum Geburtsfeste Seiner Majestät von demselben eigens komponierten melodiösen Ouvertüre verrausht waren, nahm der Präsident, Geheime Regierungs-Rath, Professor Ende das Wort zur Festrede (s. den Wortlaut derselben in der Ersten Beilage zur heutigen Nummer d. Bl). Jn das vom Festredner am Schluß aus- gebrachte Hoch auf Seine Majestät stimmte die Festversamm- lung dreimal begeistert ein. Alsdann intonierten Chor und Orchester unter Professor Joachim’s Leitung das dem Kaiser zugeeignete achtstimmige Triumphlied von Brahms, mit dem die hóne Feier wirkungsvoll abs{loß.
Die Königliche Friedrih-Wilhelms-Universität hat den Allerhöchsten Geburtstag heute durh einen Festakt in ihrer Aula begangen, die mit der Büste Seiner Majestät und mit Blumen geschmücckt war. Als Ehrengäste waren er- schienen der Minister der geistlihen 2. Angelegenheiten D. Dr. Bosse, der Ministerial-Direktor von Bartsh und mehrere Räthe aus dem Kultus-Ministerium, der Unter-Staats- sekretär im Ministerium des Jnnern Braunbchrens/ der Präsident der Justiz-Prüfungskommission, Professor Dr. Stölzel, General-Arzt Dr. Schaper als Vertreter der Charité, Professor Dr. Blumner als Vertreter der Akademie der Künste, Legations-Rath Dr. Ecnst von Wildenbruch u. A. Ein Orgelvorspiel, von Dr. Max Seiffert vorgetragen, begleitete den Einzug des akademischen Lehrkörpers. Dann sang der
unter Leitung des Professors
afademishe Gesangverein Dr. Osfar Fleisher den 100. Psalm von Ferdinand Schulz. Die Festrede hielt der Historiograph der branden- burgishen Geschichte, Professor Dr. Gustav Schmoller. Die Rede behandelte das politishe Testament König Friedrich Wilhelm's T. vom Jahre 1722, welhcs demnächst in den Acta Borussiíca zur Veröffentlihung kommen wird. Der Rede folgte abermaliger Chorgesang, der die Feier würdig abs{loß. Die Königliche Thierärztlihe Hochschule beging
die Feier des heutigen Tages durch einen Festakt in der mit den Kaiserbildern und Palmen reih geshmückten Aula, zu der man über die zu cinem duftigen Blumengang um- gewandelten Treppen hinaufschritt. Der Minister für Land- wirthschaft 2c. Freiherr von Hammerstein, der. dur die Feier im Königlihen Schloß an der Theilnahme verhindert war, ließ sich durch den Wirklichen Geheimen Ober-Regierungs- Rath Beyer vertreten. Ferner waren zugegen der Înspekteur des Militär-:Veterinärwesens, Oberst Graf von Schmettow mit seinem Adjutanten, der Vorstand der Militär-Lehrshmiede, Major von Keller, Vertreter des Kaiserlichen Gesundheitsamts, die Korps-Noßärzte Kösters, Schwarzenecker und Wittig, Ver- treter der Landwirthschaftlihen Hochschule und der Berg- Akademie und andere Ehrengäste. Auch die zu cinem Kursus hier ver- sammelten Departements- und Kreis-Thierärzte warcn zur Feier geladen. Eröffnet wurde dieselbe von Königlichen Sängern mit Beethoven's Hymne „Die Himmel rühmen“. Jn der Festrede (\. die Zweite Beilage zur h. Nr. d. Bl.) gab Professor Eggeling ein Bild der Geschichte der Veterinär- polizei. Mit dem Liede „Dem Kaiser“ von Grell {loß die Feier. Auch die Königlihe Technische Hohshule beging bereits gestern die Feier des Kaiserlihen Geburtstags dur einen Festakt, der d sehr würdig gestaltete. Der mit der Büste S ner Majestät und mit Laubgewächsen reich geschmüdckte Saal, über den sih eine blendende Lichterfülle ergoß, war dicht gefüllt. Für das Ministerium der geistlihen 2c. Ange- legenheiten war der Geheime Ober - Regierungs - Rath Dr. Wehrenpfennig, für das Handels-Ministerium der Geheime Ober- Regierungs-Rath, Professor Dr, Post, für das Landwirthschafts- Ministerium der Geheime Ober-Baurath Reimann erschienen. erner waren anwesend der Chef des Jngenieur- und Pionier- orps, General der Jnfante:ie Golz, der General-Lieutenant von Spit, der Ober-Bürgermeister von Charlottenburg Fritsche und andere Ehrengäste. Der Ausschuß der Studierenden undo die Chargierten der studentischen Korporationen hatten mit ihren Bannern und Fahnen zu seiten der Rednertribüne und an den Längsseiten des Saales Aufstellung genommen. Ein Chor leitete die Feier mit Beethoven's Hymne „Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre“ ein. Alsdann ergriff der Rektor, Professor Dr. Müller-Bresl.au das Wort zur Festrede, welche vom Kriege hinter der Front 1870/71“ handelte (\. den Wortlaut in der Ersten Beilage). Die Rede klang in einem He auf Seine Dea den Kaiser aus, in welches die Feslver- fammlung egeijtert dreimal einstimmte. Vit dem Vortrag Des Liedes „Land voll goldener Nebenhügel“ {loß der Festakt. Die Königliche Landwirthschaftlihe Hochschule Via die Feier des Allerhöchsten Geburtstages Seiner Majestät des Kaisers und Königs am gestrigen Sonntag,
Mittags 12 Uhr, im großen Hörsaale des Hochschulgebäudes. Der Feierlichkeit wohnten bei der Ministerial - Direktor, Wirklihe Geheime Ober - Regierungs - Nath Sterneber der Geheime Ober - Regierungs - Rath Dr. es viele patt Gâsle aus den Kreisen des landwirthschaftlichen Vereinswesens, Vertreter verwandter Jnstitute und andere hervor- ragende Personen. Durch reiche Verwendung lebender Pflanzen, welche die Büste Seiner Majestät geshmackvoll umrahmten, prächtiger Velarien, Banner und Fahnen war der Hörsaal in einen glänzenden Festraum umgewandelt worden. Die Char- gierten des Ausschusses der Studierenden und der fünf Korporationen in studentischem Wichs vollendeten das farben- prächtige Bild. Die Feier begann mit dem feierlichen Einzug der Gäste und des gesammten Lehrerkollegiums, die sich im großen Lichthof des Museums zuvor versammelt hatten. Der Vortrag der „Kaiserhymne“ von Looff dur den Sänger- chor der Studierenden leitete die eigentliche Festfeier ein. Alsdann gab der Rektor, Professor Dr. Frank in kurzen Zügen ein Bild des abgelaufenen Jahres im Leben der Hoch- schule, die sich wiederum unter dem Allerhöchsten Schutze kräftig weiter entwickelt habe. Der Vortrag des „Deutschen Liedes“ von Kalliwoda leitete zu der eigentlichen Festrede über, die gleihsalls von dem Rektor gehalten wurde und deren Thema lautete: „Die Entwicklung und e des Pflanzen- shugzes“ (s. d. Erste Beilage zur heutigen Nr. d. Bl.). Jn das am Ende derselben von dem Rektor ausgebrahte Hoh auf Seine Majestät den Kaiser und König stimmten alle An- wesenden begeistert ein, und mit dem allgemeinen Gesang des „Heil Dir im Siegerkranz“ fand die Feier ihren würdigen Abschluß.
Die Königliche Turnlehrer-Bildungsanstalt ver- anstaltete heute Vormittag in dem reih geschmückten großen ZTurnsaal zur Feier des Geburtstages Seiner Majestät des Kaisers und Königs cinen Festakt. Die Festrede hielt der Direktor der Anstalt, Geheime Ober-Regierungs-Rath Dr. Köpke aus dem Ministerium der geistlichen 2c. Angelegenheiten. S trugen altniederländische Lieder mit verbindendem
ext vor.
In allen Schulen der Stadt wurde der Geburtstag des Kaisers festlih begangen. Jm Friedrichs - Gymnasium \prah Professor Dr. Paul Goldschmidt über die Entwickelung des Nationalgefühls in Deutschland; im Sophien-Gymnasium schilderte Oberlehrer Dr. Klemys die Entwickelung der deutschen Marine. Das Königstädtische Realgymnasium feierte den Tag mit cinem großen Schauturnen in der Turnhalle der Anstalt; der Direktor Dr. Vogel hielt hier eine An- sprache und vertheilte Prämien an die besten Schüler. Jm Berlinischen Gymnasium zum grauen Kloster war Professor Dr. Kinzel, im Köllnishen Gymnasium Dr. Jahn, im Askani- hen Gymnasium Professor Dahms, im Lessing-Gymnasium Oberlehrer Buske Festredner. Jm Sophien-Realgymnasium, wo der Choral „Vater, kröône Du mit Segen“ und das Chorlied „Gott, sei des Kaisers Schuß“ die Feier eröffneten, sprah Oberlehrer Dr. Krollick über das Thema „Warum mußte Elsaß-Lothringen deutsh werden?“ Im Wil- helms-Gymnasium fanden zwei getrennte Feierlichkeiten ftatt; vor den Schülern der oberen Klassen sprah Oberlehrer Rumland, während den Schülern der unteren und Vorschulklassen der Direktor Professor Dr. Kübler die Bedeutung des Tages vor Augen führte. Jm Friedrihs-Realgymnasium hielt Oberlehrer Oschinsky einen Vortrag über die Entwicke- lung der preußischen Scemacht und der deutshen Kolonien. Jm Humboldt-Gymnasium sprach nach dem ae des „Kaiserliedes“ von Pfannschmidt Direktor Dr. Lange über die Verdienste des Königs Friedrih Wilhelm IV. um die Kunst. Jm Luisenstädtischen Realgymnasium kam - der „Sang an Aegir“ zum Vortrag. Mit Chorgesang und Psalmenverlesung wurde die Feier im Königlichen Real- gymnasium eingeleitet; die Festrede hielt Oberlehrer R Nach dem Gesange der Volkshymne brachte Dircktor
r. Simon das Hoch auf Seine Majestät aus. Jm Andreas- Realgymnasium schilderte Oberlehrer Dr. Lent die Begründung und Nele der preußischen und deutschen Marine mit esonderer Hervorhcbung der Verdienste des Prinzen Adalbert. Im Luisen-Gymnasium hielt Professor Dr. Mayer, im Prinz Heinrih-Gymnasium Professor Max Schmidt, in der Luisenstädtishen Ober- Realschule Professor Heyden, im Leibniz - Gymnasium Oberlehrer Wilh. Schmidt, in der Friedrichs - Werderschen Ober-Realschule Professor Dr. Althaus, im O Wilhelms- Gymnasium Professor Dr. Seckt und im Dorotheenstädtischen Realgymnasium der Direktor Professor Dr. Schwalbe die Festrede, Der Festredner des Königstädtischen Gymnasiums, Oberlehrer Dr. Miething schilderte die Bedeutung des deutschen Seewesens für den Staat. Gesänge und patriotische Dekla- mationen verschönten überall die Feter.
Die öffentlihen und zahlreiche Privatgebäude der Reichs- rah zeigen am heutigen Festtage Flaggenshmuck: die däuserfronten der Hauptstraßen und die Schaufenster der Kaufläden haben theils den patriotishen Festshmuck vom 18. Januar beibehalten, theils für heute neu ergänzt. Vor- bereitungen für die Abends stattfindende Jllumination sind überall im Gange.
Zur Feier des Geburtstages Seiner Majestät des Kaisers haben heute in Dresden alle öffentlihen und die meisten Privathäuser Flaggenschmuck angelegt. Jn den Schulen fanden Feiern statt. Mittags wurde die Parole- auêgabe durch Seine Königliche Hoheit den Prinzen Georg voll- zogen, wobei 101 Kanonen\chüsse gelöst wurden. Der preußische Gesandte empfing den Stadt-Kommandanten, General von Z-schau und den Ober-Bürgermeister Dr. Stübel, welche die Glückwünsche der Garnison und der Bürgerschaft zur Ueber- mittelung an Seine Majestät den Kaiser überbrachten. Für den Abend sind zahlreiche Festmahle seitens der Behörden und Gesellschaften vorbereitet, auch viele Privatfeiern sowie eine Beleuchtung der öffentlichen Pläße sind geplant.
Ferner liegen Berichte über die Feier des heutigen Tages aus Potsdam, Braunschweig, Hamburg, Leipzig, Hannover, Aachen, Weimar und Neustreliß vor.
Jn Paris fand gestern bei dem deutschen Botschafter Grafen zu Münster zur Feier des Geburtstages Seiner Majestät des Deutschen Kaisers ein Empfangsabend statt, zu welhem zahlreihe Vertreter des diplomatischen Korps, darunter die Vertreter Oesterrei - Ungarns, FJtaliens, Spaniens, Griechenlands und der Schweiz, sowie eine Anzahl hochstehender Persönlichkeiten der deutschen Kolonie erschienen waren. Um Mitternacht versammelten sich die Festtheilnehmer im Ballsaal, wo Graf Münster auf das Wohl des Kaisers
trank und ein dreifaches Hoh ausbrachte, in das die Gäste begeistert einftimmten. E DS G
— Aus St. Petersburg berichtet „W. T. B.“, daß der
deutshe Botschafter und die Fürstin Nadolin von dem Kaiser anläßlih des Geburtstages des Deutschen Kaisers mit einer Einladung zur heutigen Frühstücks- Une im Winterpalais beehrt worden find, Gestern Abend waren im Palais der deutshen Botschaft zue B des Geburtstages des Deutschen Kaisers zahlreiche
itglieder der deutshen Kolonie erschienen. Um Mitternacht brate der Botschafter in zündenden Worten das Hoch auf _ Seine Majestät aus, in welches die Anwesenden begeistert ein- stimmten; hierauf wurde die Nationalhymne gesungen. Als- dann verlas Fürst Radolin ein Glückwunschtelegramm, welches im Namen der Kolonie an Seine Majestät abgesandt wurde.
Der Botschafter der Vereinigten Staaten von Amerika am hiesigen Hofe, General Runyon ijt heute Naht um 1 Uhr am Herzschlag plößlih verstorben. Die Geschäfte der Botschaft führt bis auf weiteres der Erste Botschafts-NRath Jason.
Die Bevollmächtigten zum Bundesrath, Großherzoglich hessisher Geheimer Rath von Werner und Herzoglich sahsen- coburg- und gothaischer Staats - Minister von Strenge sind von hier abgereist.
Die Regierungs-Refecrendare von Löbbecke aus Danzig, Dr. jur. de Greiff und Eismann aus Breslau, Kunze aus Frankfurt a. O., Kloßt aus Stettin und von Lucius aus Cassel haben die zweite Staatsprüfung für den höheren Verwaltungsdienst bestanden.
Laut telegraphisher Meldung an das Ober-Kommando der Marine is S. M. S. „Arcona“, Kommandant Kapitän zur See Sarnow, am 24. Januar in Manila (Philippinen) angekommen.
Potsdam, 26. Januar. Seine Majestät der Kaiser und König traf heute Vormittag kurz vor 11 Uhr auf der Wildparkstation ein und- begab Sich sofort nah dem Neuen Palais. Jn der Begleitung Seiner Majestät befanden sich JZhre Königlichen Hoheiten der Prinz Friedrih Leopold und der Prinz Albrecht mit Höchstseincn beiden Söhnen, Seine Durchlaucht der Prinz Aribert voa Anhalt, der Kriegs- Minister Bronsart von Schellendorf, der Chef des Militärkabinets General von Hahnke und mehrere andere Generale. Jm Sterbezimmer des Hochseligen Kaisers Friedrich Ill. fond hierauf die Nagelung und Weihe der dem Lehr-Jnfanterie-Bataillopy und dem Leib-Kürassier - Negiment Großer Kurfürst (Schlesisches) Nr. 1 Allerhöchst verliehenen Fahne bezw.” Standarte statt. Nah Vollzug des Weiheaktes wurden die Feldzeichen mit Eichenlaub geshmückt. Inzwischen hatte das Lehr- Snfanterie-Bataillon in einem offenen Viereck auf dem Plate vor dem Neuen Palais Aufstellung genommen. Seine Majestät stieg zu Pferde, ritt in das Viereck hinein und hielt eine Ansprache, welche von dem Oberst-Lieutenant von Uslar mit einem Hoch auf Seine Majestät erwidert wurde. Nachdem das Bataillon sich hierauf zum Parademarsh formiert hatte, begleitete Seine Majestät dasselbe nah der Kaserne, wo Allerhöchstderselbe im Offizierkasino das Frühstück einnahm.
Oldenburg.
_ (H) Nach dem gestern ausgegebenen Bulletin über das Befinden Jhrer Königlichen Hoheit der Großherzogin war der Zustand der hohen Kranken unverändert, die Nachtruhe ungestört.
Das heute veröffentlihte Bulletin lautet:
Heftige Magenbeshwerden verettelten größtentheils den Naht -
{chlaf, währenb der gestrige Tag leidlih verlaufen ist.
Oesterreich-Ungarn.
Der Adreß kommission des böhmischen Land- tags ist von dem jungczechischzen Abgeordneten Kramar der Entwurf einer Adresse vorgelegt worden. Derselbe beginnt mit einer Huldigung an den Kaiser, bekämpft sodann-die gegen- wärtige Verfassung und betont den innigen Wunsch des böh- mischen Landes, daß das Reich des Kaisers in seiner mäch- ügen und geacteten Stellung den Frieden s{üßen“ und wahren möge. Alles, was zur Erhaltung der Großmacht- stellung der Monarchie nothwendig sei, solle gemeinsam berathen und verwaltet werden. Der Landtag sei zu allen- wirthschaft- lihen, den Kräften der böhmischen Länder entsprehenden Opfern bereit. Des weiteren führt der Entrourf aus, daß nur in der Rüerstattung der alten historischen Rechte die Möglichkeit des herbeigeschnten nationalen Friedens gefunden werden könne, und {ließt mit der Bitte, der Kaiser möge den Ländern der böhmischen Krone die alten unveräußerlichen Rechte auf legislative und administrative Unabhängigkeit und der Krone des aa Wenzeslaus den alten Ruhm geben, damit die böhmischen Länder wieder crblühten und zu eigenem und. festem Schuße der Dynastie und des Throns erstarkten. Der Abg. Schlesinger erklärte im Namen der Deut- schen, seine Partei halte treu an der Verfassung fest und könne fich an der Berathung über den Antrag, welcher ‘eine besondere staatsrechtlice Stellung der Länder der böhmischen Krone fordere, niht betheiligen. Nach dieser Erklärung ver- ließen die Deutschen den Sißungssaal. Die Jungczechen beharrten auf der Forderung, daß der Aoreßentwurf ange- nommen werde. Die Großgrundbesißer erachteten eine Klärung der Angelegenheit für nöthig. Schließlih wurde ein Antrag des Abg. Kramar, ein Subcomité von sechs Mit- gliedern zu wählen, angenommen.
Jn der vorgestrigen Sizung des ungarischen Unter- hauses motivierte der Abg. Graf Apponyi seinen am leßten Mittwoh eingebrachten Antrag über eine Os der Bestimmungen beim Wahlvériabcan, Der Minister- Präfident Baron Banffy willigte ein, daß der Antrag des Grafen Apponyi na seiner Erledigung im Aus\{huß z leih mit dem Geseßentwurf über die Kurialgerichtsbarkcit in Wahl: j
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