1914 / 237 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 08 Oct 1914 18:00:01 GMT) scan diff

zuund), Boller (1 Bochum) d. Landw. Feldart. 1. Aufgeb.,, Bus- Lübl d. Res. d. Feldart. Regts. Nr. 58 (Gelsenkirhen), Kleine d. d. Nes. d Trainabt. Nr. 7 (Soest); zu Leutnants der Reserve: die Bhzefeldwebel: Stiegborst, Hohlt, Knodt (Minden), d. Inf. Negts. Nr. 15; die Vizewachtmeister: Windmöller (11 U) Dieckmann, Brüning, Meyer, Boesensell (Münster), Schopen, Kettelhack (Coesfeld), de la Barre (11 Hamburg), v. Velsen (Gelsenktrhen), Dierkes (Paderborn), v. Bülow (11 Essen), Felser, Rahberß (I1 Cöln) d. Feldart. Regts. Nr. 22.

Großes Hauptquartier, 1. Oktober. Zu Leutnants, vor- [äufig ohne Patent, befördert: die Fähnriche: Blauel im Gren, R. Nr. 2, Kucharski im Gren. R Nr. 9, Hahn, Günther, Rupprecht, Schoentan in d. Train-Abt. Nr. 2, der charakterisierte Fähnrich: Frhr. v Dalwig im Gren. R. Nr. 9, dieser unter gleich- zeitiger V-rleihung eines Fähnrichsvatents.

Zu Fähnrichen befördert: die Fahneniunker Backe im Gren. R. ad % Cas im Gren. M. z. Pf. Nr. 3, Errazuriz im Feld- art. N. Nr. 38.

u Leutnants, vorläufig ohne Patent, befördert: die Fähnriche:

Weiß im Inf. N. Nr. 50, Mergenthaler im Inf. R. Nr. 147,

onath im Inf. R. Nr. 148, Pröhl im Inf. N. Nr. 150,

ruhner, Machner, Jordan im Inf. R. Nr. 151, Panknin Un Juf: M. Nx. 152, i

Zu Fährnrichen befördert : die Unteroffiziere: Paprosch, Klapp, Daume, Thiemich im Inf. R. Nr. 151, Schmidt, Herr- linger im Inf. R. Nr. 152.

Zum Rittmeister befördert: v. Kries, Oblt. d. Ref. d. Ulan. Regts. Nr. 4 (Graudenz). e

Zu Fähnrichen befördert: die Unteroffiziere: Mackensen im Kür. R. Nr. 7, v. Frankenberg-Lüttwiß, v. Dieye, Graf v. Schlieben, v. Hellfeld, v. der Marwty im Ulan. R.

Nr. 3, v. Byla im Hus. R. Nr. 12, Thamm, Steinhausen im Feldart. N. Nr. 3d.

Zu Leutnants der Reserve befördert: die Vizewächtmeister: Frkr. Scchenck zu Tau tenburg, v. Kottwt8, Scholz, Verzky, Flume, d. Ulan. Negts. Nr. 3. j

Zu Fähnrichen befördert : die Fahnenjunker: y. Sydow im Ulan. R. Nr 13, Pütz, Paeßler im Feldart. N. Nr. 62.

Zu Oberleutnants befördert: Boenedcke, Lt. d. Res. d. Gren. Negts Nr. 6 (1 Hannover), Münnig, Lt. d. Nes. d. Inf. Regts. Nr. 92 (1 Braunschweig), Bahntje, Lt. d. Landw. Inf. 2. Aufgeb. (I Braunschwetg).

Königlich Bayerische Armee.

München, 30. September. Seine Majestät der König haben Sih Allerhöch bewogen gefunden, nachstehende Personalver- änderungen Allergnädigst zu verfügen :

am 24. d. M. zu befördern : zu Lts. mit Patent vom 19. d. M. unter Vorbehalt der späteren Regelung ihres Ranges: die Fähn- ride: Angermund, Lell, Piger d. 6. Inf. Negts, Huber d. 11. Inf. Negts., Moser d. 17. Inf. Regts., Braun d. 2. Chev. Regts, v. Glaß, Fehr. v. Pehmann, v. Axthelm d. 8. Feldart Regts, Wißmath, Mesmer, Rüger d. 3. Fußart. Regts., Nieder- reiter, Rasberger, Buhmann d. 3. Pton. Bats., Praun d. 1. Telegr. Bats., zum Fähnr. den Fahnenjunker, Unteroff. Müller d. 7. Chev. Negts. ; s:

“am 27. d. M. zu verseßen: den Oblt. Göller d. 5. Inf. Regts. zu d. Res. Offizieren dieses Regts. ;

zu befördern: zu Lis. mit Patent vom 19. d. M unter Vor- behalt der sväteren Regelung ihres Nanges : die Fähnriche: Geßele, Streit, Erhardt, Kiesel d. 5. Jaf. NR-agts,, Schröder, Nieberl, Kreß, Schubert d. 7. Inf. NRegts.,, Kellein, Wachter d. 9. Inf. Negts, Braunsberger, Ktnkeltn, Stingl, Kefer, Maußner, Vogler des 10. Irf. Negts, Amann, Uy, Lang, Hecht d. 13. Inf. Regts. Martin, Ranft, Döpping, Kuch d. 14. Inf. Negts, Raumer, Fürst, Pirner, Vol ckamer v. Kirchhensittenbach, Eberler d. 19. Inf. Negts, Sailer, März, Meyer d. 21. Inf. Neats., Wendler, Hetmpel des 5. Chev N gts. Braun, Welter d. 6. Feldart. Negts., Strunz, Ms d. 10 Feldart. Negts, Praun d. 11. Feldart. Regts, NRat1hel d. 1. Fußart. Negts, Roßmann d. 1. Pion. Bats, Buhmann d. 3. Pion. Bats., Reiner, Meise d. 4. Pion. Bats.,, Frit\ch d. 2. Tele-

graph: nbats. X11. (Königlich Würitembergisches) Armeekorps.

Ernennungen, Beförderungen und Verseßungen.

Stuttgart, 24. September. Drechsel, Hauptm. b. Stabe d. Flieger. Bats. Nr. 2, ein Patent jeines Dienstgrades vom 5. Sep- tember 1914 verliehen. Meßbauer, harakt. Oölt a. D., zuleßt Lt. im Füs. R. Nr. 122, als Oblt. mit Patent vom 8. August 1914, und zwar im Inf. K. Nr. 127, wiederangestellt. é Zum Leutnant, vorläufig ohne Patent, befördert, der Fähnrich:

Scchoffer im I«f. N Nr. 180. Ÿ Zum Fähnrich b-fördert : der Unteroffizier: Kromer im Inf. R.

Nr. 180, Knobloch, Maj. z. D. und Bez Offiz. b. Landw. Bez. Ulm (Meldeamt Geislingen), s{hetdet mit seiner Pension aus s Unter Vorbehalt späterer Patentregelung befördert: zu Haupt- Teuten: tie Oberleutnants: Kober (l Stuttgart) d Landw. Inf. 2. Aufgeb., Voellm d. Landw a D., zulegt in d. Landw. Inf. 9. Aufgeb (Stuttgart), im Landw. Inf. R. Nr. 120; zum Nitt- meister: der Oberleutnant Neunhöffer (Biberach) d. Landw. Trains 1. Aufzeb, im Res. Div. Brückentrain Nr. 26; zu Oberleutnar.ts: die Lts. d. Landw. Inf. 2. Aufgeb: Spaeth (11 Stuttgart) im Ersaybat. Res. Inf Regts Nr. 119, Tafel, Kienzle (Ludwigs- burg), Ntes, Wendel (11 Stuttaart) im Landw. Int. R. Nr. 120, Wezel (Hall) b Bez. Komdo. Leonberg, der L. d. Lantw. Kay. 2 Aufgebots Böcking (Horb) b. Bez. Komdo. Horb, der Leutnant der Reserve a. D. Heß, zuleßt d. Res. d. Feldart. Negts. Nr 65 (Stuttgart), in d. neuen Ersag-Abt. Feldart. Regts. Nr. 65, die Leutnants der Landwehr a. D.: Mayer, zuleßt in d. Landw. Inf. 2. Aufgeb. (Stuttgart), b. Bez Komdo. 1 Stuttgart, Fein, zulegt in. d. Landw. Feldart. 2 Aufgeb. (Stuttgart), Haußer, zuleßt in d. Landw. Feldart. 2. Aufgeb. (1 Stuttgart), in d. neuen Ersat-Abt. Feldart. Regts. Nr. 65; zu Lis. d. Ref. d. Gren. Neats. Nr. 123: die Vizefeldwebel der Reserve: Fischer, Willich (Ellwangen), Dieterich (Hermann), Gutkowski, Hauber, Schlierer (Gmünd), Age (Hall), M meele (Horb), Fraas, Schöllkopf, Vogt (Reutlingen), unzert (I Stuttgart), Emendörfer n) zu Leutnants der Reserve: die Vizeteldw. d. Nes. im Landw. Juf. R Nr. 125: Dürr (Gottlob), Pfinder (August), Schmid (Arthur), Walther a (Ebingen), Frigenschaft (Josef), Prölß (Erich), eiófe (Rudolf) (Ravensburg), Köhler (Erh), Link (Ernst), Rein (Richard), Sc{hempp (E (Reutlingen); zu Lts. d. Landw. Inf. 2. Aufgeb.: die Vizefeldwebel d. Landw. 2. Aufgeb.: Benkendörfer (Eugen), Erhard (Erwin) (1 Stuttgart), die Vhefeldwebel des Landsturms: Fa ch (Hermann), Mera (Alfced), Hezel (August) (1 Stuttgart), Frhr. v Ulm- rbach (Aurel), Waa)er (Georg) (Il Stuttgar1), sämtliche im Erfaßz-B. Landw. Inf. Regts. Nr. 119. u Feldwebelleutnants befördert :

9, Aufgeb.: Behr, Fuchs, Lange 2 Aufaeb.: Bauder, Ber1\ch, H Ersaz-B. Res. Iaf. Regts. Nr. 120.

die Feldwebel d. Landw.

Königreich Preufszen.

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: den Oberpfarrer Hammer an St. Nikolai in Nordhausen

die Vizefeldwebel d. Landw. irshing, sämtlihe im

Auf Grund Allerhöster Ermä tigung Seiner Majestät des Königs hat das Staatsministerium infolge der von der Stadtverordnetenversammlung in Hagen (Westfalen) getroffenen Wahl den bisherigen besoldeten Beigeordneten der Stadt Elber- feld Dr. dr: Alfred Pfütsch als besoldeten Beigeordneten (Zweiten Bürgermeister) der Stadt Hagen (Westfalen) für die

geseßlihe Amtsdauer von zwölf Jahren bestätigt.

Auf Grund Allerhöchster Ermächtigung Seiner Majestät des Königs ist die Wahl des Direktors der Viktoriaschule (städtishes Lyzeum nebst Frauenschulklassen_ des Oberlyzeums) in Magdeburg, Pralegara Dr. Friß Sommerlad zum Direktor der Luisenshule (städtishes Lyzeum nebst Studien- anstalt) daselbst durch das Staatsministerium bestätigt worden.

Ministerium der geistlihen und Unterrichts- angelegenheiten.

Dem Assistenten am Königlich Preußischen Historischen Jnstitut in Rom Dr. Fedor Schneider ist das Prädikat Professor beigelegt worden.

Dem Oberlandesgerichtsrat Kadgien in Frankfurt a. M. ist die Stelle des Universitätsrïchters an der dortigen Uni- versität nebenamtlih übertragen worden.

Ministerium für Landwirtschaft, Domänen und Forsten.

Der Förster Lu cke in Pröôsa, Oberförsterei Liebenwerda, ist zum Revierförster ernannt worden.

Evangelischer Oberkirchenrat.

Dem Superintendenten Hammer in Nordhausen ist das Ephoralamt der Diözese Nordhausen übertragen worden.

Verzeichnis der Vorlesungen und praktisheu Uebungen an der Königlichen Tierärztlihen Hochschule in Berlin tm Winterhalbjahr 1914/15.

Beginn: 3. November. Immatrikulation 15. X. 3. XI.

Geh. Regierungsrat, Prof. Dr. Schüß: Spezielle pathologische Anatomie; Sekiionsüburigen. Geh. Regierungsrat, Prof. Dr. Egge ling: Geburtshilfe und Uebungen am Phantom; Awbulatorische Klinik; Bujatrische Klinik; Spezielle Schweine-, Schaf- und Ziegen- zucht. Geh Regierungs at, Prof. Dr. Fröhner: Speztelle Patho- logte und Therapie; Klinik für große Haustiere; Abteilung für innere Krankheiten und Gewäbrmängel;-Propädeutik der Mediztnis cen Klinik Geh Regierungeêrat, Prof. Dr Schmalz: Vergleihende Anatomie; Anatomie des Pferdes; Anatomishe Präparierübungen; Etxenterier- übungen. Prof. Dr. Eberlein: Speztelle Chirurgie, eio)chlteßlich Augenheilkunde; Klinik für große Haustiere; Abteilung für äußere Krankheiten; Operationsübungen; Propädeutik der Chirugischen Klinik Geh. Regierungsrat, Prof. Dc. Negenbogen: Pharma- kologie und Toxikologie; Klink und Poliklinik für kleine Haustierez Geflügelzucht und Geflügelkrankheiten; Pro- pädeutik der Klinik für kleme Haustiere; Nezeptierkunde. Geh. Medizinalrat, P:of. Dr. Fro\ch: Allgemeine Seuchenlehre und Baktertiologie; Bakteriologische Uebungen Prof. Dr. Kärn- bah: Krankheiten des Hufes; Uebunçcen am Hufe; Poliklinik für große Haustiere. Prof. Dr. Schroeter: Organishe Chemie; Chemische Uebungen. Prof. Dr. Cremer, Physikalische Physiologie; Physioloaishes P aktikfum; Leitung wissenschaftlicher Arbeiten auf dem Gebtete der Biolo t Prot. Bongert: Ordentl:he Fleishbeshau und Fleishbeshaugesezgebung; Demon- strationen der Fleishbeshau in der ODemonstrationéhballe der Hochshule; Demonstrationen der außerordentlichen Fleisch- beshau und animaltischen Nahrungsmittelklunde sowie Schlachthaus- Funde. Geh. MNegterungsrat, Prof. Dr. Wit tmack: Anatomie und Physiologie der Pflanzen; Uebungen in der Beurteilung der Futter- mittel. Prof. Dr. ft egener: Physik. Geh. Regierungsrat und vortragender Rat im Ministerium für Landwirtschaft, Domänen und Forsten Dr. Nevermann: Veterinärpoltzei und Seuchengeseßgebung. Prof. Dr. Knuth, Vorsteher der Tropenabtetlung am Hygieniichen Institut : Uebungen in der Protozoenkunde (sektionsweisz); Arbeiten im Laboratorium für Tropenhygtene; Speztalkurse, Kolloquium und Praktikum für außerordentlihe Hörer nah Bedarf.

Berlin, im Oktober 1914. Der Rektor: Cremer.

Nichtamtliches.

Deutsches Rei h. Preußen. Berlin, 8. Oktober 1914.

Der Bundesrat versammelte sih heute zu einer Plenar- sißung; vorher hielten der Ausshuß für Handel und Verkehr sowie die vereinigten Ausschüsse für Eisenbahnen, Post und Telegraphen und für das Landheer und die Festungen Sizungen.

Der Direktor im Reichsamt des Jnnern Dr. Lew ald ist im dienstlihen Auftrage nah Brüssel abgereist.

Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung“ veröffentlicht die Antwort, die von dem Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika Wilson auf das bekannte Telegramm Seiner Majestät des Kaisers eingegangen ist. Sie lautet:

„Euerer Kaiserlichen Majestät wichtige Mitteilung vom 7. Sep- tember d. J. habe tich erhalten und von ihr mit größtem Jn- teresse und Anteil Kenntnis genommen. Ich fühle mich geehrt, daß Sie Sih wegea etnes unparteitshen Urteils an mih als den Vertretgr einer an dem gegenwärtigen Kriege wahrhaft unbeteiligten Nation gewendet haben, die den aufrihtigen Wunsch hegt, die Wahrhett kennen zu lernen und zu berüdsichtigen. /

Sie werden, dessen bin ih sicher, niht erwarten, daß ih mehr sage, Jch bete zu Gott, daß diefer Krieg recht bald zu Ende setn möge. Der Tag der Abrechnung wird dann kommen, wenn wie ih sicher bin die Nationen Europas ih vereinigen werden, um ihre Streitigkeiten zu beendigen. Wo Unrecht begangen worden ist, werden die Folgen niht ausbleiben und die Verantwortlichkeit wird den Schuldigen auferlegt werden. Die Völker der Erde haben sich glüliherwetse auf "den Plan g-etinigt, daß solch eine Abrechnung stattfinden muß. Soweit jedoch ein solher Plan unzu- reicend ist, wird die Meinung der Menschheit, die leyte Instanz in all folWen Angelegenheiten, ergänzernd U eis Es wäre unklug, es wäre verfrüht für etne einzelne, selbt eine dem gegenwärtigen Kampf glücklicherweise fernstehende Regterung, es wäre sogar unver- einbar mit der neutralen Haltung einer Natton, die, wie diese, an

Ih \sprehe mi so frei aus, *weil ih weiß, daß Sie erwarten und wünschen, daß ih wie ein Freund zum Freunde spreche, und weil ih ficher bin, daß eine Frudha tung des Urteils bis zur Beendigung des Krieges, wo alle Ereignisse und Umstände in ihrer Gesamtbkeit und ihrem wahren Zusammenhang übersehen werden können, stch Ihnen

als wahrer Ausdruck aufrichtiger Neutralität von selbst empsehlen wird.“ gez.: Woodrow Wilson.

In der Presse wird von dem Gerücht Notiz genommen, daß von der Staatsregierung bei der bevorstehenden Landtags- tagung 15 Millionen Mark zur Unterstüßung Ostpreußens angefordert werden sollen. ie die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung“ mitteilt, sind tatsählich von der Staatsregierung alsbald 15 Millionen Mark zur Linderung der ersten Not in Ostpreußen bereitgestellt worden, die beim Landtage zu be- antragenden Mittel für Ostpreußen werden sich aber ganz be- trächilih höher, nämlich auf mehrere hundert Millionen Mark belaufen. i

Der Geschäftskreis des mit der Erörterung belgischer Gemwalttätigkeiten gegen Deutsche betrauten Reichskommissars, Ministerialdirektors a. D. Just, ist laut Meldung des „W. T. B.“ dahin erweitert worden, daß er auc die in den übrigen feindlichen Ländern gegen deutsche H personen ver- übten Gewalttätigfeiten zu erörtern hat. Er führt jeßt die Bezeichnung „Reichskommissar zur Erörterung von Gemwalt- tätigkeiten gegen deutsche Zivilpersonen in Bene B en Seine Geschäftsstelle ist, wie bisher, im Reichsamt des Junnern, Berlin W. 8, Wilhelmstraße 74.

Die Académie française pflegten wir als Siß fran- zösisher Würde zu betrachten. Das ist, so schreibt die „Nord- deutsche Allgemeine Zeitung“, nun auch vorbei. Jm „Figaro“ und anderen Blättern, teils in Bordeaux, teils in Paris, gehen die Akademiker in der Aufhezung der Bevölkerung voran. Maurice Donnay von der Académie française spricht in geradezu irrsinnigen Ausdrücken von unserem Kaiser. Die deutsche Feder sträubt sih, auch nur einen Teil dieser gemeinen Beschimpfungen wiederzugeben. Alfred Capus, ebenfalls von der Académie française, sonst durch Grazie, wenn auch nicht durch Würde ausgezeichnet, steigt tief in den Gassenshlamm und besprißt unser Volk und Heer mit Schmuß. Und das sind die Leute, die sih dem deutschen Volke fulturell überlegen glauben und uns als „Barbaren“ zu be-

\chimpfen wagen.

Preußisches Staats\chuldbuch.

Die Eintragungen im Preußischen Staatsschuldbuche sind in der Zeit vom 1. Juli bis Ende September d. J. um 63,5 Millionen Mark gewachsen. Es waren Ende September v. J. 3500,4 Mill. Mark oder 37,7 Prozent C D c O e L C September d. J. 37400 z 40 d der gesamten einiragungsfähigen Staatsschuld im Staats3- \chuldbuch eingetragen. Die Zahl der Konten hat seit Ende Juni d. J. um 1678 zugenommen. Sie betrug Ende September v. J. 79 177 « Qui L J SA307 September d. J. 84035. Neu eingetragen wurden im leßten Vierteljahr 73,5 Millionen Mark, dagegen unter Ausreihung von Schuld- verschreibungen gelöscht zusammen nur 9,9 Millionen Mark.

Der heutigen Nummer des „Reichs- und Staatsanzeigers“ sind die Ausgaben 84, 85, 86 und 87 der Deutschen Ver- Cort beigelegt. Sie enthalten die 45. Verlustliste der preußischen. Armee, die 32. Verluftliste der württem- berg ishen Armee und einen Teil der 25. Verlustliste der

sächsishen Armee.

Baden.

Seine Königliche Hoheit der Großherzog hat gestern, wie „W. T. B.“ meldet, folgendes Telegramm Seiner Majestät des Kaisers erhalten:

Ich danke Dir herzlih für die Mitteilung, daß Du das 14. Armeekorps auf französishem Boden begrüßt hast. Deine Badener können stolz darauf sein, thren Landesherrn in Feindesland bei fich gesehen zu haben. Es gereicht Mir zur besonderen Freude, Dir und den tapferen Söhnen Deines Landes eine ehrende An- erkennung zuteil werden zu lassen, indem Ih Dir das Eiterne Kreuz zweiter und erster Klasse verleihe, dessen Insignien Ih Dir übersenden: lasse. Gott schenke unserer gerechten Sache den endgültigen Sieg.

Hamburg.

Die Bürgerschaft hat einstimmig einen Senatsantrag auf Bewilligung von 100 000 # zur Unterstüßung der vom Kriege betroffenen *elsaß-lothringishen Bevölkerung genehmigt.

Oesterreich-Ungarn.

Das Kriegsministerium hat folgendes Schreiben an den Bürgermeister von Wien Dr. Weiskirchner erichtet:

5 Bit Mitteilung des Ministeriums des Aeußern ersuchte die Kaiserlih Deutsche Regterung, allen in Betracht kommenden Stellen für die dem Marineinfantertedetahement Skutari seitens der öôster- reichischen Militär- und Zivilbehörden sowie der gesamten Bevölkerung zuteil gewordene, über alles Erwarten warme Aufnahme und weit- gehende Unterstüßung wärmsten Dank mit der Versicherung zum Aus- drucke zu bringen, daß die Erinnerung an die Waffenbrüderschaft mit der Kaiserlihen und Königlichen Armee von der Kaiserlichen Marine stets in hohen Ehren gehalten wtrd.

Die ukrainishe parlamentarishe Vertretung Galiziens veröffentliht eine vom Präsidium des parlamen- tarischen Ukrainenklubs unterzeichnete Einspruch schrift gegen die Vergewaltigung der Glaubensfreiheit in Galizien paß Rußlend, in der es laut Meldung des „W. T. B.“ eißt:

Dieser unerhörte, gegen das höchste Heiligtum des Volks, seinen: Glauben, gerihtete Gewaltakt Rußlands seinem tradittonellen Standpunkt gegenüber der unterten griehts{ch-- katholischen Kirche, dem immer die Tendenz der vollkommenen Aus-

dem Kampfe nicht beteiligt ist, sh ein endgültiges Urteil zu bilden

_ zum Superintendenten zu ernennen.

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oder es zum Autdruck zu bringen.

rottung des griehisch-katholischen Glaubenobekenntnisses unter:

entsprete vollkommén:

Anwendung rohester Gewalt zugrunde lag. Die Ausrottungspolitik Rußlands gegenüber der naheju 300 Jahre béstehenden nättonalen Yeligion der galizishen Ufrainer, und zwar unter Anwendung von Gewaltakten, müsse in der ganzen Kulturwelt eine einmütige Empörung und Verdammung hervorrufen. Die ukrainisch parlamentarische Ver- tretung Galiziens erhebe namens des ufraintischen Volfes Galiziens egen diese infamen, den einfachsten Grundsäßen der Ethik und der Zivilifation ins Geficht shlagenden sowie die Grundsäge des Völker- rechts im höchsten Grade verleßenden Gewaltakte Rußiands feterlih Einspruch vor der ganzen zivtlisierten Welt. Die parlamentarische Vertretung der Bukowina fühlt sich, obwohl ein großer Teil dieses Volkes fih zur orthodoxen Kirche bekennt, veranlaßt, dem Einspruch der Vertretung Galiziens sih vollinhaltlich anzuschließen. Die orthodore Kirche der Bukowina unterscheidet sih vom griechisch-katholischen Glauben nur rein ‘dogmatish, hat aber mit dem russihen Ortho- doxismus, der dem Zaren als Oberhaupt unterworfen ist und als solher die Hauptstüße des russischen Despotismus bildet, nichts gemein. Wie die Krakauer Blätter berihten, wurde im Frühjahr

ein französishes Konsortium gebildet, an dessen Spiße der Graf Monjeau stand, um ein an der galizish-unga- rishen Grenze gelegenes Naphthagelände anzukaufen, dessen Preis mit 20 Millionen sestgeseßt wurde. Zwei Millionen rourden als Anzahlung erlegt, eine Million wurde für Provi- fionen und Spesen verausgabt. Der Rest der Kaufsumme sollte im Juli gezahlt werden. Französishe Jngenieure nahmen das gesamte Gebiet kartographish auf. Nunmehr hat si heraus- gestellt, daß es sih bei dem ganzen Unternehmen nur um Spionage handelte, die den Nufsen den jüngsten Einbruch über die Karpathen ermöglichte.

Frankreich. Der Präsident Poincaré, der sih in Begleitung der Minister Viviani und Millerand sowie des Generals Duparge zum Besuche des Heeres in das Große Hauptquartier begeben hatte und dort mehrstündige Besprehunaen mit dem Generalissimus Jo ffre und dem Feldmarschall French hatte, ist am Mittwochabend nah Besichtigung des befestigten Lagers von Paris wieder in der Hauptstadt eingetroffen. Von dort aus richtete er an den Kriegsminister Millerand einen Brief, in dem er laut Meldung des „W. T. B.“ sagt: Der Besuch habe ihn tief bewegt. Der Anblick der pracht- vollen Truppen und das labende Zusammenwirken der nationalen Gne1gte habe in setnem Geist die glorreihsten Erinnerungen der fran- zösischen Geschichte erweckt. Die Truppen wüßten, daß der Steg nicht nur ein Preis für Tapferkeit, sondern auch für Beharrlichkeit und Festigkeit. sei. Zahlreihe Eifolge, die sie davongetragen, hätten ihnen berehtigte Zuversicht auf den endgültigen Erfolg eingeflößt. Nach einem ‘Lob für die Generale und die Offiziere fügt Poincaré hinzu, die Methode und die Standhaftigkeit des Generalisfimus seien Gegenstand der Bewunderung. für alle, die ihn am Werke sähen. Er bittet Millerand, dem Generalissimus, den Befehlshabern der Armeen und der Korps sowie den Offi- zieren und Soldaten seine abermaligen sehr lebhaften Glü- wünsche zu übermitteln. Der Kriegsminister übersandte diesen Brief, in dem, wie er sagt, Poincaré die einstimmigen Gefühle Frankfreihs ausdrüdckt, dem Generalissimus und fügte seine persönlichen Glückwünsche hinzu.

Jtalien.

S Der Unterstaatssekretär im Kriegsministeriuum, General Tassoni, hat der „Frankfurter Zeitung“ zufolge seine Ent- lassung genommen.

Velgien.

_„Nieuws van den Dag“ meldet, der „Frankfurter Zeitung“ ufolge: Gestern früh um 71/4 Uhr hätten die Deutschen dur eine Stafette ansagen lassen, daß um 91/5 Uhr die Beschießung der Stadt Antwerpen beginnen werde. Die Regierung sei nah Ostende übergesiedelt; der König bliebe in der Stadt. Zahlreiche Flüchtlinge seien infolge dieser Ankündigung an der holländishen Grenze angekommen.

Es ist eine Adresse des russishen Parlaments an das belgische Parlament eingegangen, in der es heißt, ganz Rußland verfolge mit grenzenloser Bewunderung den heldenhaften Kampf, den das tapfere belgische Heer gegen den frevlerischen, unerbittlihen Feind führe. Mit der größten Spannung lausche es auf die Berichte über die Selbstver- leugnung des tapferen belgishen Volkes.

„Eure Taten“, so fährt die Adresse fort, „bringen die Helden- taten Eurer Vorväter in Erinnerung ; Euer heldenhattes Verhalten ist das erste, größte der Opfer, die gebraht werden müssen, um die Welt vom blinden Angriff, von deutsher Wut und deutschem Wahn- finn zu erlô\en. Ehre den Helden! E3 lebe der tapfere belgische vöôwe! Möge Euer Wappenspruh: „L'union fait la force!“ den Sieg behalten, dann wird auf den Trümmern des zusammengestürzten Bauwerks an Stelle der allgemeinen Borherrschaft, die Deutschland anstrebte, Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit herrschen.“

Die „Kölnische Zeitung“ bemerkt hierzu : x Die Russen haben von Anfang des Krieges an die lächerlicsten Aeußerungen von si gegeben, die ebenerwähnte \{lteßt sich den sonstigen Flunkereten der Moskowiter würdig an. Wären die Zeiten evt R De e S ai A ai tr j tan hort, wte gerade von der Newa ber Freiheit, Gleich- heit und Brüderlichkeit die Herrschaft antreten olen Y 7

Norwegen.

Die Höhe der inländischen Anleihe, die die Regierun N beabsicitigt, wird einer Meldung des WE R öufolge fünfzehn Millionen Kronen betragen.

Serbien.

Unter der Mannschaft des 17 serbischen Jn fanterie- ges ist es zu einer Meuterei D D Wie das a nl tro“ meldet, haben die Soldaten den Brigade- cvinan G Budonowics, der si gerade bei ihrem Regiment U 6 en Obersten des Regiments Malevics und zahlreiche

ere Offiziere erschossen. Die gegen das meuternde Regiment entsandten Mannschaften konnten nichts ausrichten.

Bulgarien.

Die Sofioter Blätter melden aus Strumiga, daß drei bulgarische Dörfer im Gebiete von Tikwesh zerstört und dns Bewohner getötet worden seien. Der Ortsälteste des

E Koreschnik sei samt dem Gemeinderat ebenfalls ershlagen ss pla Der tve m von Negotin lege allen Bauern im ebiele von Tikwesh neue N auf, die auf den

Kopf fünf bis fünfhundert Francs betragen.

A A E R R T S R

Kriegsnahrichten.

Westlicher Kriegsschaupla g.

__ Großes Hauptquartier, 7. Oktober, Abends. (W. T. B. Die Kämpfe auf dem rechten Heeresflügel in Sant rei haben noh zu keiner Entscheidung geführt. Vor- stöße der Franzosen in den Argonnen und aus der Nordostfront von Verdun wurden zurückgeworfen. Bei Antwerpen ist das A Broechem in unserem Besiß. Der Angriff hat den Netheabschnitt überschritten und nähert sich dem inneren Fortsgürtel. Eine eng lische Bri- gade und die Belgier wurden zwischen äußerem und innerem Fortsgürtel auf Antwerpen zurückgeworfen. Vier shwere Batterien, 52 Feldgeschüße, viele Maschinengewehre, auch englische, wurden in freiem Felde genommen.

ODestlicher Kriegsschauplaß.

: Großes Hauptquartier, 7. Oktober, Abends. (W. T. B.) Der Angriff der Nussen im Gouvernement Sumwalki ist abgewiesen. Die Russen verloren 2700 Ge- fangene und neun Maschinengewehre. Jn Polen wurden in Tleinen erfolgreihen Gefechten westlich Jwangorod 4800 Gefangene gemacht.

_ Wien, 7. Oktober. (W. T. B.) Amitilih wird Mittags mitgeteilt: Unsere Offensive erreichte au gestern da und dort unter feineren Gefechten überall ihre Ziele. Laut Meldung eines in fühnem Fluge aus Przemysl zurückgekehrten General- stabsoffiziers wird die Verteidigung der Festung von der tampf- begeisterten Besaßung mit größter Tätigkeit und Umsicht ge- führt. Mehrere Ausfälle drängten die feindlichen Linien zurück und brachten zahlreihe Gefangene ein. Alle Angriffe der Russen brachen unter furhtbaren Verlusten im Feuer der Festungswerke zusammen. Jn den Karpathen steht west- lih des Wyszfkower Sattels kein Feind mehr. Bei Marmaros Sziget wurde der eingebrochene Gegner ge- \hlagen; die Stadt gelangte in der vergangenen Nacht wieder in unseren Besig. ;

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes : von Hoefer, Generalmajor.

Budapest, 7. Oktober. (W. T. B.) Dem amtlichen Bericht zufolge haben unsere Truppen die bei Marmaros Sziget geschlagenen russischen Heeresteile bereits bis Nagybocsko verfolgt. Die Verwaltungsbehörden werden im Laufe des heutigen Tages die amtliche Tätigkeit wieder aufnehmen. Die Beerdigung der in dem jüngsten Kampf bei Uzjok gefallenen Russen dauert fort. Bisher wurden achttausend russische Gefallene begraben.

Kolonialer Kriegsschauplag.

Berlin, 7. Oktober. (W. T. B.) Aus Tokio wird amtlich gemeldet : „Eine Marineabteilungbeseßzte Jaluit, den Gig der Regierung der Marshallinseln, ohne Wider- stand zu finden, und brachte die Befestigungswerke, Waffen und Munition in ihren Besiß. Für die englischen Kaufleute wurde die Einfuhr freigegeben. Die Marineverwaltung erklärt, die Landung sei eine rein militärische Handlung gewesen, eine dauernde Besezung sei nicht beabsichtigt.“

A igs Cref O in Jaluit nicht; hinsichtlih der en un unition Tann es sih nur um geringfügi - stände handeln.) N R g

Jn einer offiziellen Mitteilung des britischen Kolonialm inisteriums heißt es:

«An der englisch - deutshen Grenze des ostafrikanischen N herrshte im September eine bedeutende NReg- amkeit, da der Feind zahlreihe Versuhe unternahm, in das britisWe Gebiet einzudringen und die Ugandabahn abzuschneiden Indessen wurden alle Versuche zurückgewiesen. Nur eine Grenzstation wird von einer kleinen deutschen Abteilung gehalten. Die normale Truppenbesegung des ostafrikanithen Protettorats und des Uganda- Protektorats ist seit dem Ausbruch des Krieges durch bedeutende e tbe ai tve a ete E und nicht berittene

ungen verstärkt worden. nsichtli ilitäri Lage wird keine Defixciiniia gehegt.“ S 1 N Der Gouverneur von Kamerun meldet siegreiche Gefechte vom Anfang September gegen E aalünda Daf: Franzosen. Jn diesen Gefechten sind die Oberleutnants von Rothkirh und Milbrat, Sergeant Jost, Sanitätssergeant Gustav Kuhn, Bezirksamtmann Rausch, Zollamtsvorsteher Glock und Landmesser Lyhne gefallen. Nach diesem Telegramm wird an zuständiger Stelle an- genommen, daß Engländer und Franzosen an den beiden möglichen Einbruchstellen der nigerishen Grenze in unsere Kolonie Kamerun Vorstöße versucht haben. Es sind dieses der Eintritt des Benue und des Croßflusses in nigerisches Gebiet. Die Namen der für das Vaterland Gefallenen lassen vermuten, daß im Norden bei Garua die 7. Kompagnie unter ihrem Führer Hauptmann Freiherrn von Crailsheim einen Angriff der wahrscheinlich von Yola und Mongono i Us vorrückenden Engländer und Franzosen ab- gewiesen hat. Bei dieser Kompagnie standen die Ober- leutnants von Rothkirh und Milbrat und der Sergeant Jost. Der Bezirksamtmann Rausch verwaltete den Bezirk Dschang. Er war erst im vorigen Jahre als Hauptmann aus der Schuß- truppe ausgeschieden und zur Verwaltung übergetreten. Dschang liegt etwas südlich des Croßflusses. Rausch wird sich mit seiner Polizeitruppe den Engländern, die wohl den Croßfluß herauf e ces E ileorten und dabei mit dem Zollamts-

od und dem Landmesser Lyhne in siegreiche - fecht den Heldentod gefunden ee, s | E

Parlamentarische Nachrichten,

Der deutsh-konservative Reichstagsabaeordnete des - a Ggaenifan-Kolmar-Fehne Guisbefiger Emil Ritter

j p. O, QUB önl j i 57. Lebensjahre gestorben. E S Soera Un

__ Dem Hause der Abgeordneten ist d

eines Gesezes über die Sti eitavulta e, G

kreise Essen und Oberhausen und der zum Landkreise

Essen gehörigen Stadt Werden, die Organisation des Amts-

S E u die R A er Amtsgerichtsbezirke , / erden, eim

nebst Begründung zugegangen. (QUIL A O

Statistik und Volkswirtschaft.

Dex Beschäftigungsgrad in Groß Berlin in der Zeit

A vom 19. bis 26. September 1914. 9

Nach der vergleichenden Darstellung des gewerblihen und in- dustriellen Beschä\tigungsgrades in Groß Berlin n 19 ) und 26. September, die das Statistishe Amt der Stadt Berlin auf Grund der Mitteilungen von 233 Krankenkassen (gegen 231 in der Vorwoche) und der von 37 Verbänden gemachten Angaben über die Arbeitslofen der freien Gewerkschaften in Groß Berlin gibt, hat die Gesammtzahl der bei den 233 Krankenkassen vorhandenen ver- siherungspflihtigen Personen am 19. September 922 209 be- tragen; bis zum 26. September aber nahm sie um 11 390 oder 1,24 %/0 zu. Beide Gesch¡echter find an dieser erfreulihen Entwicklung beteiligt, indem beim männlichen Geshlecht eine Steigerung von dori E s e208 d. C A oder 1,4%, bem weiblihen

on au O62. b. E 5 9% fests puflellen E 7 , d. i. um 4545 oder 1,11 9% fest uf die Gesamtheit der allgemeinen Ortskrankenkassen die am Anfang der Berichtswoche 62 5 %% aller Verfiche-ungpf Gta umfaßten, entfällt von der ganzen Steigerung mit 66, 9% ein noh etwas höherer Anteil, als ihrer eben genannten Vertretung ent1priht. Die Zunahme (von 576385 am 19. auf 582941 am 26. Sep- tember) betrug 7556 Versicherungépflichtige oder 1,31 9% des Bestands am Anfang der Woche. Hier beltef sich die Zunahme des männlihen Geschlechts (von 272 637 auf 276 790) auf 4153 oder 1,52 %, die des weiblichen (von 303 748 auf 307151) auf 3403 oder 1,12 9/69. Bei der Berliner allgemeinen Or1sfcankenkasse insbesondere ist die Entwiklung dur ein Wtehr von 2519 Versicherungspflichtigen oder 1,76%/o beim männlichen und dur ein solhes von 2218 oder 1,39% beim weiblihen Geshlecht, insgesamt also durch etne Zu- nahme um 4737 oder 1,56 9/0 bezeichnet.

Bei der Gefamtheit der gewerblich gegliederten Kranken- kassen ist gleichfalls eine Steigerung der Zahl der Versicherungs- pflichtigen, und zwar bei beiden Geshlechtern eingetreten : keim männ- lichen von 238 339 am 19. auf 241045 am 26. September, beim weiblichen Geschlcht von 90582 auf 91 771, zusammen von 328 921 auf 332 816 Versicherungopflichtige. Hier war fie verhältnismäßig beim weiblichen Geschlecht mit + 1,31% fogar noch etwas par als beim männlichen, wo sie sich auf 1,14% belief. Im einzelnen find durch Zunahme ausgezeichnet: die Textilindustrie mit + 4,6 9%, der Verkehr _— au diesmal wesentli unter dem Einfluß von Neueinstellungen bei der Post mit 3,24 9/0, die Papier- und die Lederindustrie mit 2.75, das Gast- und Schankwirtschaftsgewerbe mit 1,6, das Druckereigewerbe mit 1,49, die Nahrungs- und Genußmittelindustrie mit 1,26 %/%. Wenn sih ferner eine Zunahme in der Merall- und Maschinenindustrie freilih nur um 0.96 9/0 zetgt, so ist auch diese mit Rücksicht auf die absolute, rd. 1300 betragende Steigerung beahtenswert, wie auch die verhältnismäßig geringfügige Zunahme bei den Warenhäusern E O e O 9/0), wenn auch aus anderen

nden, nämlich der zum ersten Male beroorgeboben a sich zeigenden leichten Besserung,

as Vauptergebnis der Mitteilungen von 37 Verbänden ü

die Arbeitsiosen der freten Gewerkschaften nah dem Stande U 21. und vom 28. September ist die Abnahme der Zahl der Arbeits- losen von 38 551 am 21. auf 35647 am 28 September, d. i. um 2904 oder 7,53 9%. Beim männlichen Geshhlecht beläuft sie ih auf 2761 oder 8,18, beim weiblihen auf 143 ober 2,99 %/. Die Abnahme der Arbeitslo)eazahl bildet bei den Fachverbänden durchaus die Regel. Eine nennenswerte Ausnahme machen nur die Nestaurantangestellten indem fie eine Erhöhung der Arbeitslosenziffer von 410 auf 965 zeigen. „Dagegen treten mit größerer Abnahme der Zahl der Arbeitsloien hervor insbesondere die Transport=- arbeiter um 910 und die Metallarbeiter um 800, wie auch die große Zahl der arbeits[oïen Holzarbeiter einen verhältnismäßig allerdings nur bescheidenen Nükgang um 219 ertennen läßt. Ferner sei er- wähnt die Abnahme der Arbetitslosen bet den Hutmachern um 180 bei den Schuhmachern um 129, bet den Töôpfern um 126, bet den Buchdruckern um 100 Bet den Fav. rbänden des Baugewerbes find die eingetretenen Veränderungen kaum nennenswert, nur bei den Maurern ist eine Entlajtung um 69 Arbeitsiose festzustellen.

(Weitere „Statistishe Nachrichten“ \. i, d. Ersten Beilage.)

Wohlfahrtspflezge.

Das Wiener Spiritus kartell hat nach einer Meld „We T. B.“ 150000 Kronen für die Speisung von drmes Arbiiaea polnischen Flüchtlingen und anderen Bedürftigen gespendet. f

Kunft und Wissenschaft.

Das Wort Krieg, das jeßt im Munde aller Deut en ift

wie in der Sprachecke des Allgemeinen Deutschen Era i He geführt wird, in unserer Sprache bis zur Zeit Karls des Großen völlig unbekannt. In der althochdeutshen Zeit wurde der Kampf zwischen Parteten und Völkern mit den Ausdrücken wíg, hild, gunt

had bezeihnet, die ncch heute in den Namen Hedwta, Hildebrand, Günter und in dem Worte Hader erhalten sind. In mittelhoch- deutsher Zeit traten an ihre Stille die Wörter Zwist, Fehde,

Fleiß und Ernst. Um 800 etwa kam das Wort Krieg auf und bedrutete zuerst ein beharrlihes Streben nah irgendeiner Sache. Nach und na erweiterte es seine Bedeutung zu dem ganzen Inhalt, den es jeyt hat. Nicht ohne Einfluß war dabet das Zeit= wort kriegen, das noch im Mittelalter zu den Edelwörtern un erer Sprache gehörte, weil es das Gewinnen dur ritterlihen Kampf be- zeihnete. Das in der gehobenen Sprache bevorzugte Wort Kampf ist nah seinem Ursprung nit ganz klar. Einige Sprachforscher leiten es von einem altgermanishen Ausdruck her, der Eifer bedeutet ; andere dagegen erklären es für ein Lehnwort, das von dem lateinishen Ausdruck campus abstammt und die verfeinerte Fechtkunst bedeutet, wie fie von den Germanen den römischen Kunstfechtern abgelernt wurde. Das Wort Kampf sptegelt demnach den Fori1 schritt der Gesittung in der Kriegführung wider.

Das Wort Mars all ist aus dem althohteutshen mara-scale

entstanden, das genau überseßt Pferdeknet bedeutet. Im 10. Jahr-

hundert war der Marschall einer der höchsten Hofbeamtken und in der glänzendsten Kaiserzeii des Mittelalters sogar der Inhaber eines Erz-

amtes. In Frarkreich erhielt er zuerst unter Philipp August (1180—1223)

mit der Bezeichnung maréchal do camp die Stellung und den Nang

eines Generals. Das Wort General kommt von dem lateinishen

goneralis = allgemein. Im Meéittelalter war es der Titel

des Oberen des gesamten Klosterwesens, Von hier aus ist

es in die Heeres\prahe übernommen worden, und jeßt

bezeichnet es den Inhaber einer Befehlsstelle über sämtliche

Waffengattungen. Das Wort Leutnant bat man als

deu! in Anspruch genommen, weil es sich s{chon seit dem Jahre

1500 in unserer Sprache vorfindet, und weil man es mit dem im

Dreißigjährigen Kitige gebräuhl'hen Titel Leutenompt gleichseßen

will. der etne Zusammen'eßung von Leute und Amt sein foll. Aber

in Wiiklichkeit ist dieses Wort aus dem französischen lieutenant ent-

standen. Es bezeichnet den Siattha!ter des Hauptmanns. Das Wort

Kadett siammt von dem lateinischen capitettum, einer Ver-

fleinerungsform von caput = Haupt. Wortgetreu übersetzt bedeutet

das Wort etgentlih tiet Ï ü Saaitaiaaa gentlih tleines Haupt. Es bezeichnet den künftigen

Literatur.

Das 1. Oktoberheft der „Deutschen Beamt - schau* hat folgenden Inhalt: 1. Äbbandleteea und Haft ineinen Inhalts; Versorgung der am Kriege tetlnehmenden Beamten

nah den Militärpensionsgesepen ; Krie sverjorgusg der Beamten- witwen und »waisen; Der Krieg und die Sil endabkän ; Die neue Dôlte