1914 / 254 p. 1 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 28 Oct 1914 18:00:01 GMT) scan diff

Deutscher Reichsanzeiger

und

Königlich Preußischer Staatsauzeiger.

Einzelne Uummern kosten 25

Mi 294

Fuhalt des amtlichen Teiles: Ordensverleihungen usw.

Deutsches Reich. Ernennungen 1w.

Bekanntmachung, betreffend Aenderung der Postordnung. Königreich Preußen.

Ernennungen, Charakterverleihungen, Standeserhöhungen und sonstige Personalveränderungen. Í Bekanntmachung, betreffend den kommunalabgabenpflichtigen

Reinertrag der Halberstadt-Blankenburger Eisenbahn. Bekanntmachung, betreffend den kommunalabgabenpflichtigen Reinertrag der Königsberg-Cranzer Eisenbahngesellschaft.

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

dem Oberforstmeister von Blum in Lüneburg den Roten Adlerorden zweiter Klasse mit Eichenlaub, :

den Oberlehrern a. D., Professoren Rat\ch in Hirschberg i, Schl. und Sel vers in Wiesbaden, dem Bürgermeister a. D. Tölle in Cöln-Marienburg, dem Rentmeister a. D.,, Rehnungs- rat Brose in Köslin, dem Oberstadtsekretär a. D. Krüger in Charlottenburg und dem Landessekretär a. D. Burkert in Vreslau den Roten Adlerorden vierter Klasse, 5

dem bisherigen Direktor der Jrrenanstalt Dalldöórf, Ge- heimen Medizinalrat. Dr. Sander in Charlottenburg den Königlichen Kronenorden zweiter Klasse,

dem ordentlichen Professor in der medizinishen Fakultät der Universität in Marburg, Geheimen a O Dr. Tuczek, dem Geheimen Baurat Maley in Berlin-Friedenau, bisher Vorstand des Eisenbahnbetriebsamts 2 in Bromberg, und dem Forstmeister von Gustedt in Hangelsberg, Kreis Lebus, den Königlichen Kronenorden dritter Klasse,

dem Stadtkassenrendanten Meißel in Eilenburg, Kreis Delißsh, dem Oberstadtsekretär a. D. Daber in Berlin- Lichterfelde, dem Stadtsekretär a. D. Szlapczynski in Lindow, Kreis Ruppin, und dem Eisenbahnbetriebssekretär a. D. Thom in Zoppot, Kreis Neustadt W.-Pr., den Königlichen Kronenorden vierter Klasse,

dem Hauptlehrer a. D. Shunck in Kleve den Adler der Jnhaber des Königlichen Hausordens von Hohenzollern,

dem bisherigen Amtsvorsteher Greve in Rickling, Kreis Segeberg, und dem städtishen Gasmeister a. D. Salomonn in Charlottenburg das Verdienstkreuz in Gold,

den Eisenbahnlokomotivführern a. D. Witschke in Star- gard i. Pomm. und O in Münster i. W., dem Kreis- oberwegemeister Heine in Lübbecke und dem Geheimen Kanzlei- diener a. D. Schulz in Usedom das Verdienstkreuz in Silber,

dem Kreisboten a. D. Feix in Usingen, dem Bahnwärter a. D. Zeidler in Landsberg a. W., dem Portier und Futter- meister a. D. Ohm in Hannover, dem städtischen Bauaufseher a; D. Wodtke in Bergholz, Kreis Zauch-Belzig, dem Eisen- bahnwagenpußer Funk in Königsberg i. Pr. und dem bis- herigen Eisenbahnmaschinenpußer Laese in Landsberg a. W. das Kreuz des Allgemeinen Ehrenzeichens sowie

dem Kirchenältesten, -Altsißer Geike in Brankow, Kreis Krofsen, dem bisherigen Kirchenältesten, Altsißer Dumack in Groß Machnow, Kreis Teltow, dem Rathauskastellan a. D. Marschmeyer in Salzwedel, dem Shußmann Michels in Cöln, dem Eisenbahnschaffner a. D. Schallhorn in Brom- berg, dem Eisenbahnaushilfsweichensteller a. D. Kurz in Schirpiß, Landkreis Thorn, dem Kreisstraßenwärter Sünder in Wahlhausen, Kreis Heiligenstadt, dem Gefangenwärter a. D. Behnke in Andernach, Kreis Mayen, dem städtishen Wächter Lügel in Breslau, dem Hilfsboten Kolle\sch in Stettin und dem bisherigen Eisenbahnlackierer Grünwald in Schneide- mühl das Allgemeine Ehrenzeichen zu verleihen.

Deutsches Reich.

Bei der Reichsbank sind ernannt: vom 1. Oktober 1914 ab: der bisherige Bankbuchhalter Borchert in Zabrze zum Bankvorstand; der bisherige Bank- buchhalter Johannes Müller in Magdeburg zum Bankkassier; _vom 1. November 1914 ab: die bisherigen Buchhalterei- assistenten Hoechstetter in Hof, Dosch in Meiningen, Georges in Döbeln und Weihe in Paderborn zu Bank- buchhaltern; der bisherige Kalkulaturassistent Stöwsand in Dortmund zum Bankkalkulator.

BélanntmaGUuUg, betreffend Aenderung der Postordnung vom 20, März 1900.

Vom %6. Oktober 1914.

__ Auf Grund des § 50 des Gesezes über das Postwesen vom 28. Oktober 1871 (Neichsgeseßbl. S. 347) und des 3 Abs. 2 des Gesetzes, betreffend die Erleichterung des Wechsel-

Der Bezugspreis beträgt vierteljährlih 5 4 40 S. Alle Postanstalten nehmen Bestellung an; für Berlin anßer den Postanstalten und Zeitungsspediteuren für Selbstabholer auch die Expedition SW« 48, Wilhelmstraße Ner. 32.

Berlin, Mittwoch, den

L

28. Oktober, Abends.

E

Anzeigenpreis für den Naum einer 5 gespnltenen Einßzeits- l zeile §0 S, einer 8 gespaltenen Einheitszeile 5G „g.

Anzeigen nimmt an: j

die Königlihe Ezpedition des Reichs- und Staatsanzeigers

Berlin SW. 48, Wilhelmstraße Nx. S2.

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protestes, vom 30. Mai 1908 (Reich8geseßbl. S. 321) wird 8 18a „Postprotest“ der Postordnung vom 20. März 1900, wie folgt, geändert.

1) Für die Dauer der Geltung des § 1 der Bekannt- machung des Bundesrats vom 22. Oktober 1914 (Neich8geseßbl. S. 449), betreffend weitere Verlängerung der Fristen des Wechsel- und Scbecrechts für Elsaß-Lothringen, Ostpreußen usw., ist unter V statt des mit den Worten: „Postprotestaufträge mit Wechseln, die in Elsaß-Lothringen, in der Provinz Ostpreußen usw.“ beginnenden Absaßes Bekanntmachung vom 27. Sep- tember 1914 (Neichsgeseßbl. S. 419) zu seßen:

Postprotestaufträge mit Wechseln, die in Elsaß- Lothringen, in der Provinz Ostpreußen oder in West- preußen in den Kreisen Marienburg, Elbing Stadt und Land, Stuhm, Marienwerder, Rosenberg, Graudenz Stadt und Land, Löbau, Culm, Briesen, Strasburg, Thorn Stadt und Land zahlbar sind, werden erst am einhundertundzwanzigsten Tage nach Ablauf der Protest- E des Artikel 41 Abs. 2 der Wechselordnung, wenn ieser Tag auf einen Sonn- oder Feiertag fällt, am nächsten Werktage nochmals zur Zahlung vorgezeigt. Das gleiche gilt für die nochmalige Vorzeigung von Postprotestaufträgen mit folhen im Stadtkreise Danzig zahlbaren gezogenen Wechseln, die als Wohnort des Bezogenen einen Ort angeben, der in Ostpreußen oder in einem der bezeichneten westpreußischen Kreise liegt.

2) Hinter dem durch Ziffer 1 geänderten Absaß ist als neuer Absatz einzurücen:

Solange die Verlängerung der Fristen des Wechsel- und Scheckrechts besteht, kann die Post damit betraut werden, neben der Wechselsumme auch die vom Tage der ersten Vorzeigung des Wechsels an fälligen Wechsel- zinsen einzuziehen und im Nichtzahlungsfalle deswegen Protest zu erheben. Wird hiervon Gebrauch gemacht, so ist in den Vordruck zum Postprotestauftrag hinter „Betrag des beigefügten Wechsels“ einzutragen „nebst Verzugszinsen von 6 v. H. vom Tage der ersten Vor- zeigung, nämlih vom ab.“ Der Zeit- punkt, von dem an die Zinsen zu berehnen sind, ist nicht

a,

anzugeben, wenn die Post die erste Vorzzigung des Wechsels bewirkt. Hat der Auftraggeber die Einziehung der Zinsen verlangt, so wird der Wechsel nur gegen Be- zahlung der Wechselsumme und der Zinsen ausgehändigt, bei Nichtzahlung auch nur der Zinsen aber wegen des nicht gezahlten Betrags Protest mangels Zahlung erhoben. 3) Vorstehende Aenderungen treten sofort in Kraft. Berlin, den 26. Oktober 1914.

Der Reichskanzler. Jn Vertretung: Kraetke.

Königreich Preufszenu.

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: den Landrat Dr. von Christen aus Bartenstein, z. Zk. in Hannover, zum Regierungsrat zu ernennen.

Bekanntmachung.

Gemäß §8 46 des Kommunalabgabengeseßes vom 14. Juli 1893 (G.-S. S. 152) wird hiermit zur öffentlichen Kenntnis gebracht, daß der im laufenden Steuerjahre zu den Kommunalabgaben einshäßbare Reinertrag aus dem Betriebsjahre 1913 bei der Halberstadt-Blankenburger Eisenbahn bezüglich ihrer preußischen Strecken auf 97 818,40 46 festgestellt worden ist.

Magdeburg, den 283. Oktober 1914.

Der Königliche Eisenbahnkommissar. Sommer.

BelanntLma Ung:

__ Gemäß § 46 des Kommunalabgabengeseßes vom 14. Juli 1893 wird hiermit zur öffeutlihen Kenntnis gebracht, daß das steuerpflihtige Reineinkommen dex Königsberg-Cranzer Eisenbahngesellschaft für das Rechnungsjahr 1913/14 100 000 /6 beträgt.

Königsberg, den 27. Oktober 1914.

Der Königliche Eisenbahnkommissar. Schulßze.

Nichtamtlicßzes. Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 28. Oktober 1914.

_ Der Bundesrat versammelte sich heute zu einer Plenar- sißung; vorher hielten die vereinigten Ausschüsse für Zoll- und

Steuerwesen und für Handel und Verkehr, der Ausschuß für Zoll- und Steuerwesen sowie die vereinigten Ausschüsse für Handel und Verkehr und für Rechnungswesen Sizungen.

Der heutigen Nummer des „Reichs- und Staats3anzeigers“ liegen die Ausgaben 149, 150 vnd 151 der Deutschen Verluftlistea bei. Sie enthalten die 62, Verluftliste der preußischen Armee, die 42. Verlustliste der sächsischen Ae und die 44. Verlustliste der württembergischen

rmee.

Breslau, 28. Oktober. Der neue Fürstbischof der Diözese Breslau, Dr. Adolf Bertram, hat gestern nahmittag seinen Einzug in die alte Bischofsstadt Breslau gehalten. Wie „W. T. B.“ meldet, wurde er am Haupthahnhof von den Spizen der Behörden, den Vertretern des katholischen Adels und von einem Ausschuß, der aus angesehenen Laien der Stadt bestand, empfangen und begrüßt. Anwesend waren u. a. der Herzog von Trachenberg, der Herzog von Ratibor, der Majorats- herr Graf Ballestrem, der Stadtkommandant, der Volizeipräsident von Oppen und der Vizepräsident des Abgeordnetenhauses, Ge- heimrat Dr. Porsch. Der Herzog von Trachenberg begrüßte den einziehenden Bischof als den Nachfolger des Kardinals Kopp, dessen Hirtenregiment und Ansehen über die Grenzen des deutschen Vaterlandes hinausgegangen seien, und wünschte ihm eine lange gesegnete Regierung. Nachdem der Fürsi- bishof mit herzlihen Worten gedankt hatie, wurden ihm durch den Geheimrat Dr. Porsch die auwesenden Herren vorgestellt. Sodann erfolgte der Einzug in die Stadt. Von der Dombrüccke bis zur Kathedrale hatten katholische höhere Lehranstalten sowie die katholischen Vereine und Arhbeitex- vereine mit ihren Fahnen Aufstellung genommen. An der Johannisstatue widmete der Erzpriester der Stadt Breslau, Geist- liher Rat Velkel, dem neuenBischof die herzlichsten Willlommens- grüße, wofür dieser mit wenigen Worten dankte. Unter Vorantritt der Geistlichkeit zog darauf der neue Fürstbischof in die Domkirche ein. Am Portal erwarteten das Domkapitel und die Professoren der katholish-iheologischen Fakultät den Bischof. Der Dompropst, Prälat Dr. König hielt hier im Namen des Domkapitels eine Begrüßungsansprache. Unter dem Gesange des EKecce sacerdos magnus wurde alsdann der Bischof an den Hochaltar geleitet, worauf ein deutsches Lied aesungen wurde. Zum Schluß wurde der Fürstbishof in Prozession in das bischöflihe Palais ge- leitet. Auf besonderen Wunsch des Fürstbishofs war von einem größeren Empfang und von einer Auss{chmückung der Straßen Abstand genommen worden.

Heute vormittag fand die Jnthronisations feier des Fürstbishofs Dr. Bertram in der Breslauer Kathe- drale statt. Als Vertreter der Behörden nahmen an der Feier teil der Oberpräsident Dr. von Guenther, der stell- vertretende Tommandierende General von Bacmeister, der Stadt- kfommandant Generalleutnant Schalsha von Ehrenfeld, der Re- gierungspräsident von Breslau Freiherr von Tshammer und Quariß, der Regierungspräsident von Oppeln von Schwerin, der Eisenbahndirektionspräfident MaLison u. a. m. Von hervor- ragenden Persönlichkeiten aus der Provinz waren u. a. an- wesend der Herzog von Trachenberg, der Herzog von Natibor, die Grafen Valentin Ballestrem, Strahwiß-Parchwiz und Matuschka, der Geheimrat Dr. VPorsh. Ferner waren eine große Anzahl Malteserritter, teils in Feld-, teils in Galauniform erschienen. Um 9 Uhr wurde der Fürstbischof in Prozession von der gesamten Geistlichkeit aus dem Palais geleitet und vor den Hochaltar geführt, wo er ein Gebet verrichtete. Sodann wurde er mit Mitra und Pluviale bekleidet, worauf der päpstlihe Protonotar, Dompropst Dr. König das päpstliche Einsetzungsbreve verlas. Der Dompropft führte nunmehr den Fürstbishof auf den Thron, wodurch die feierliche Nebertragung der Amtswürde als Fürstbishof von Breslau formell vollzogen wurde. Sodann hielt der neue Fürstbischof unter großer Assistenz ein feierlihes Pontifikalamt ab. Nach demselben hielt der Fürstbischöf eine Ansprache, in der er den Gläubigen seiner Diözese seinen Gruß entbot und ihnen versprach, ein treuer Hirt seiner Herde zu sein. Zum Schluß wurde ein feierlihes . Tedeum angestimmt. Nachher huldigte der anwtsende Klerus dem neuen Ober- hirten und begab sich mit dem Fürstbishof wieder in Prozession nach dem fürstbishöflihen Palais. An das Pontifikalamt {loß sfich eine Gratulation8cour in der fürst- bischöflichen Residenz, an der fih die Spißen der Behörden und andere hervorragende Persönlichkeiten der Provinz beteiz ligten. Vom Reichskanzler Dr. von Bethmann Hollweg erhielt der Fürstbishof aus dem Großen Hauptquartier ein Glücke wunschtelegramm.

Vayern.

Seine Majestät der Kaiser und König hat der „Korrespondenz Hoffmann“ zufolge, veranlaßt durh die hervote ragenden Waffentaten der bayerishen Truppen in dem großen Kampf um Deutschlands Zukunft und Ehre, Seiner Majestät