1896 / 33 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 06 Feb 1896 18:00:01 GMT) scan diff

auf gütlichem Wege bei den Gesellschaften selten etwas reichen ist und die strafrechtliche Verfolgung der Looshändler Schwierigkeiten beg ee nichts Anderes übrig, als die Ge- schädigten auf den fo tspieligen und fast immer aussichtslosen

Rechtsweg zu verweisen. Es kann deshalb nit dringend genu

werden, sih mit den genannten und ähnliche

Loos - Gesellschaften

in irgendwelhe Gesch einzulassen.

Verdingungen im Auslande.

Britische Besißungen. 6. Februar, 11 Uhr.

den Bureaux der Gesellschaft.

Februar, 11 Uhr. Julian Byrne, Railway Comp., 61 New Broad-Street, von gußeisernen Schwellen, von Schienen,

kunft in den Bureaux der Gesellschaft.

10. Februar, 12 Uhr. Bengal Nagpur Railway Comp., 132, Gresham House, Old Broad-Street, London E. C.:

Brückenbalken. 10 Schilling.

10. Februar, 12 Uhr. Broad-Street, London E. C.: der Gefellschaft.

11. Februar, 12 Uhr. Mahratta Railway Comp., 44 Finsbury Circus Lieferung von 1. Werkzeug und verschiedenen Gegen stahl.

Bedingungshefte in den Buceaux der Gefe

19. Februar, 1 Uhr.

I. metallishen Gestellen 11. Radachsen für Güter- und Personenwagen,

V1. Teppichen, VII. Leinwand. bis IV., für 10 h. 6 d zu V.—

S panien.

3, März, 1 Uhr. der öffentlihen Arbeiten Schwimmdock in Barcelona. 20 000 Peseten, Zeit zur Ausführung 2 Jahre.

Niederlande.

8. Februar. kanaal (Gron.): Lieferung von 15 Vallen Superphosphat. schaft.

24. Februar, 12 Uhr.

Boranschlag 416 0C0 Gulden. 9 Gulden bei der gentral-Berwaltung der Saal 154, Aan het Droogbak, Amsterdam.

Bulgarien.

Ohne Datum. Sofia: Lieferung von 102 Personen- 20 Lokomotiven für die Linie Sofia—Roman.

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Celsius 49 R.

Stationen.

Temperatur 59 C, =

om NN-INI] n

Bar. auf 0 Gr u. d. Meeres\y red, in Millim.

Belmullet. . 4/halb bed. Aberdeen . . N 1\wolkig Christiansund | | 9 Regen Kopenhagen . j 4/bededckt Stockholm . 4'heiter aranda . |! | 4 heiter t.Petersburg!| 2 |bededckt

L

davor gewarnt n ausländischen äftsverbindungen

s N. A. Fayser, Sekretär der Indian Migd- land Railway Company, Copthall House, 48 Copthall Avenue, London E. C. : Lieferung eiserner und stählerner Balken und Theile für Brücken von 12, 20, 40 und 60 Fuß Spannweite.

Sekretär der Madras London E. O. : Lieferun n Schienenlashen nebst Bolzen mit Schraubenmuttern, Schienenkeilen und Klammern.

Bedingungsheft in den Bureaux der Gesellschaft für

Robert Miller, Managing Director of the Bengal Nagpur Railway Comp., 132 Grelham House, Old ] Lieferung von Theilen für Brücken bon 40, 60 und 150 Fuß Spannweite. Auskunft in den Bureaur

Edw. Z. Thornton, Sekretär der Southern

tänden, 11. Siede- ühsen, 1V. Guß- ings llschaft und zwar zu I. und II. für je 21 \h., zu ITT. und IV. für 1e L010 D.

A. P. Dunstan, Sekretär der East Indian Railway Comp., Nicholas lane, London E. C.: Lieferung von und Zubehör für Tae dritter Klasse, L dagen, IV, Wellblech und galvanisiertem Blech, V. Thürfüllungen, „Fedingungshefte Ut 21 0. u 1

rohren aus wailaz, 4 gyn Unterlagen für Schmierb e

Ministerio de Fomento, General-Direktion in Madrid: Werft-Arbeiten für das Anschlag 1 954 144 Peseten.

De nieuwe landbouwvereeniging in Mussel-

Direktion der bulgarischen Staatsbahnen in und 900 Güterwagen, sowie

Moskau . E 1|Schnee Corf,Queens- | Ote 5 Cherbourg . | C ARES

S t i Gälnburg G] winemünde |

Neufahrwasser| Memel . .. |

ied s e t C Karlsruhe . . | Wiesbaden . | Cen 6 emniß .…. E s E Breslau .

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wolkig bededt Nebel

bededckt bededckt bededckt wolkig heiter

bededckt

halb bed.

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bedeckt

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5'bedeckt

4 bedeckt

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| 3¡Nebel |— izza |[SW_ _ _1\wolkenlos

Reit e „e | ¡OSO 1\wolkig

Uebersicht der Witterung.

Ein Hochdruckgebiet, dessen Kern mit 780 mm über Frankrei liegt, überdeckt die Südwesthälfte Europas und erzeugt in Wechselwirkung mit einer am Weißen Meere lagernden Depression unter 740 mm im deutschen Küstengebiete lebhafte west- lihe Winde. Im Westen der Britischen Inseln i}t der Luftdruck wieder in Abnahme begriffen. Fn Deutschland dauert die trübe, milde Witterung ohne nennenswerthe eg ray fort; nur im südlichen Deutschland liegen die Morgentemperaturen etwas unter dem Gefrierpunkt, dagegen in den nördlichen Gebietstheilen bis zu 6 Grad über demselben und bis zu 77 Grad über dem Mittelwerthe. Fortdauer der bestehenden Witterungsverhältnisse demnächst noch

, li j wahrscheinlich Deutsche Seewarte. S H N NEA E N R M Wu: A Theater.

Königliche Schauspiele. Freitag: Opern- haus. 35. Vorstellung. Hänsel und Gretel. Märchenspiel in 3 Bildern von Engelbert Humper-

do U

s E O0 p O f CN N jf CN j A Non R D A Dn O

u er-

niht zum

Scenenkomik

beim

Auskunft iz

Aus-

Lieferung von

Die Alti rau Orgéni

London E. C.: Künstlerin

\tählernen Ban-

Altistin Hele Ostermann Mal. Mit e vollen Stimm

Kaution | Aus

Im Kön

den Wartesaal Märchenspiel

Auffübrung.

lautet: König Derzog von L Bolingbroke :

dinckd. Text von Adelheid Wette.

Georges Feydeau i hafen“ hatte in der Ueberse g u eung Gn en no em Theater üblichen Lacherfolg. Bld higen Harlekinaden, die DUtd bie ver- Sulein Albrecht und des er die - eigentlih unmöglichen, tollsten olgen, über Rh Hinz fande Gu Meike Uen liche Ruh nd eine junge Frau, die ihrem, die häusliche Nube und Behaglichkeit liebenden Gat will, und ihr Wehen der Streichen aufgelegt fühlt. Wirrsals: F Gründe haben, Possenscherze gesellen sich ist die Absicht zu beluttigen), Akt lösen fich alle auf. Die Zuschaue

acobfon gestern den in die tüd gehört zu jenen übermüt blüffende Schnelligkeit, mit d Situationsscherze einander f

kommen lass

freulihe Belebtheit des „Achilleusg* :

außerordentlich wirk jedo noh sorgfältiger Studien,

200 Ballen Chilesalpeter und Spiels 4 seine Tonerzeugu

Auskunft beim Sekretär der Genossen-

i i Verwaltungsrath der Holländischen Eijenbahn-Gesellshaft in Amsterdam in dem an dritter Klasse anstoßenden Lokal: Erd-Kunstarbeiten u. \. w. für die Verbindungsbahn zwischen de Rotte und der Linie Utrecht—Rotterdam. Bedingungsheft und Pläne für genannten Gesellschaft,

Leitung mit den rollen und das

speare's „König Richard der Bearbeitung von Wilhelm

Theater nud Musik.

Residenz-Theater. s neuer Schwank

ruhigen Urtheil en Die

ließ.

aus Lüttich ftatt.

iner vortrefflih ges bekundete Vortrags, die «Aus der Tiefe des „Allmaht“ und in Liedern von Brahms, Schumann und Anderen am zur Geltung fam.

e begabt,

viel zu wünschen

D. Bake war lobenswerth.

iglihen Opernhause gelangen morgen Humperdinck's „Hänsel und Gretel“ unter Kapellmei

Damen Rothauser, Dietrich, Reinl in den Haupt- Ballet „Phantasien im Bremer Ratbskeller“ zur

Im Königlichen wig: e S A e wird morgen Shafke- weite“, überseßt von Schlegel, in der

In Scene ge-

seßt vom Ober - Negisseur Teßlaff. Dekorative

Einrichtung vom

Ober-Inspektor Brandt.

Diri-

gent : Kapellmeister Weingartner. Phantafieu im

Bremer Nathéêkeller.

Musik von Adolf Steinmann. direktor Steinmann. Anfang 7x Schauspielhaus. 38. Vorstellun ment B. 6. Vorstellung. weite. hakespeare, überseßt von

hantastishes Tanzbild, frei nach Wilhelm auf, von i

Emil Graeb. Dirigent : Musik- Uhr.

g. Sonder- Abonne-

König Nichard der Trauerspiel in 5 Aufzügen von William August Wilhelm von

Schlegel. uo die deutshe Bühne bearbeitet von

Wilhelm Oechelhäuser. Fn Ober-Regisseur Max Grube. vom Ober-Inspektor Brandt.

Sonnabend: Opernhaus. 36. Evangelimaun. 2 Aufzügen, nah

Scene geseßt vom Dekorative Einrichtung Anfang 7 Uhr.

Vorstellung. Der

Musikalishes Schauspiel in etner von Dr.

Leopold Florian

Meißner erzählten wahren Begebenheit, von Wilbelm Kienzl. Phantafien im Bremer Rathskeller. Phantastishes Tanzbild, frei nach Wilhelm Hauff,

von Emil Graeb.

Musik von Anfang 7F Uhr.

Schauspielhaus. 39. Vorstellung. Aufzügen

Zeit. Lustspiel in 4 Skowronnek. Anfang 75 Uhr.

Deutsches Theater. Freit Anfang 7# Uhr. Sonnabend: Die Mütter.

Adolf Steinmann.

Die krauke von Richard

ag: Die Weber,

Sonntag, Nachmittags 24 Uhr: Der Kaufmaun

von Venedig. Abends 74 Uhr:

Der zer-

brochene Krug. Hierauf: Liebeleci.

Berliner Theater. Freitag Vorstellung): Kabale und Lieb

(21. Abonnements-

e. Anfang 7# Uhr.

Sonnabend: König Heinrich.

Sonntag, Nachmittags 24 Uhr:

schwender. Abends 74 Uhr:

Der Ver- König Heinrich.

Lessing- Theater. Freitag: Untreu. Hierauf: Fräulein Wittwe. Anfang 74 Uhr. Sonnabend: Comtesse Guekerl.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr : Preisen: Comtesse Guckerl. Zum ersten Male:

Zu volksthümlichen

Abends 7} Uhr: Der Thron seiner Väter.

Lustspiel in 4 Aufzügen von Fedor von Zobeltig.

Residenz - Theater.

Lautenburg. Freitag: Hotel

Direktion :

Sigmund zum Freihafeu.

(L’tôtel du Libre Echanze.) Schwank

in 3 Akten von bearbeitet von Benno Jacobson.

Sonnabend und folgende Tage: hafen,

Georges Feydeau, überseßt und

Anfang 7ck Uhr. Hotel zum Frei-

ten zum Troß, Begleiter, ein älterer Freund ihres Gatten, der Frühlingslüfte sih zu Der zweite Akt bildet den Höhepunkt des m E zum Freihafen“ treffen sih alle Personen, die ih ängstlih zu meiden.

zu wirksamen von Erfolg begleitet. Zweifel und kleinen Konflikte niht ganz harmlos r schienen sih gut zu amüsieren und lahten herz- haft bei jedem neuen launigen Einfall, der dur das lebhafte Spiel der Darsteller an Wirkung gewann. an erster Stelle Herr Alexander verdient, der dur komishe Beweglichkeit und lieben8würdigen Humor Beifall gewann. Herr P von vier Töchtern, Herr Ges als junger Philofoph, der von der Liebestheorie zur Praxis ü

Gattin und Markwordt al zum Erfolge des Schwankes bei. D ; Konzerte.

stin Edith Bagg aus England, die ihre Studien bei gemacht hat, gab Akademie einen Lieder-Abend, Mal hierselt#| hören gewandte Stimme weise achten

ergeht, s balllustige junge Frau „trugen wesentlich

Ihre sowie die i einen sehr günstigen Eindruck, die ernsten Gesänge ebensowohl wie Das Programm führte Kompositionen von Garat, Paisiello, Shumann und fache Anforderungen an die Kunst Geschick überwand. Gleiches Lob verdient der Pianist Herr Walther Bachmann, der die Sängerin begleitete und einige Solopiècen unter lebhaftem Beifall vortrug. An demselben Abend fand im Saal Bechstein ein Konzert der ne Opißy aus Mühlhausen und des Violinisten Didri c

chulten, umfangreihen und klang-

um mit Erfolg öffentlich hervorzu- ng als auch die Sauberkeit des . Die Klavierbegleitung des Herrn

1 Oechelhäuser gegeben. Richard: Herr Matkowsky, Königin: ancafter : Herr Molenar, Herzog von York: Herr Klein, Herr Ludwig, Graf von Northumberland : Herr Kahle.

Im S Lauffs’ schen «„Hôtel zum Frei-

Das

die Zuschauer überrashén und Im K

allerhand Abgeschmacktheiten

diesem Panorama der Leitung

den Opernball besuchen | Neubauer

jugendlich übermüthigen

Alte, neuen ;

etwas variierte aber überall Im letzten

Um die Darstellung machte ih

ansa als Vater | aus. Von brachten Interessen

und die Damen Beer als ältliche

gestern im Saale der Sing- in welhem sie sich zum ersten klangvolle und fkoloratur- empfindende Ausdrucks- auh gelangen der die heiteren Lieder. l Händel, Scarlatti, ubinstein auf, deren sehr mannig- des Gesanges sie mit großem

warm

Beide erschienen hier zum ersten die Sängerin zuglei eine er- in Max Bruch's Arie Grams“, in Schubert?'s

Der Violinist bedarf

genommen.

ter Weingartner?'s hatte, dur

\hleudert hat.

Die Beseßung Fräulein Poppe,

Friedrich - Wilhelmstädtisches Theater. Chausseestraße 25—26. Mit großartiger Ausftattung an Kostümen, Dekorationen und Requisiten: Der Hungerleider. Ausftattungs-Komödie mit Gesang und Ballet in 10 Bildern von Julius Keller und Louis Herrmann, mit theilweiser Benutzung einer Idee des Mark Twain. Musik von Louis Roth. In Scene geseßt von Julius Fritsche. Dirigent : Herr Kapellmeister Winns. Anfang 7x5 Uhr. Sonnabend: Der Hungerleider.

Freitag :

Neues Theater. Schiffbauerdamm 4a. /5,

Freitag: Gastspiel des Herrn Franz Tewele vom K. u. K. priv. Carl. Theater in Wien. Der Herr Direktor (Monsieur le Directeur). Lustspiel in 3 Akten von Alexandre Bisson und S Carré. Deutsch von Ferdinand Groß.

n Scene geseßt von Sigmund Lautenburg. Anfang 74 Uhr.

Sonnabend: Der Herr Direktor.

Sonntag: Der Herr Direktor.

Voranzeige: Sonntag, den 9. Februar, Nawmittags 3 Uhr: Zu halben Preisen: Bruder Martin.

Theater Unter den Linden. Direktion: Julius Frißshe. Freitag: Erstes Gastspiel der Frau Petterson Norrie. Die schöue Helena, Komische Operette in 3 Akten von Meilbac und Halévy, deutsch von J. Hopp. Musik von Jacques Offenbach. Dirigent: Herr Kapellmeister Feder- mann. Hierauf: Mufikalische Scherze. Großes Ballabile, arrangiert vom Balletmeister X. Neisinger.

Anfang 74 Uhr. Sonnabend : Dritter großer Maskenball. Sonntag, Abends 73 Ubr: Zweites Gastspiel der Frau Petterson Norrie. Die \chöuc elena. Hierauf: Musikalishe Scherze. roßes Ballabile, arcrangiert vom Balletmeister

I. NReisinger.

Adolph Ernst-Theater. Freitag: Ma- dame Suzette. Vaudeville-Posse in 3 Akten von Sylvane und Ordonneau, bearbeitet von Ed. Jacob- fon und Jean Kren. Musik von Edmond Audran. In Scene geseßt von Adolph Ernst. Anfang 74 Uhr.

Sonnabénd : Auf vielseitiges Verlangen : Neu ein- studiert: Charley's Tante. Vorher: Die Bajazzi.

Bentral-Theater. Alte Zakobftraße Rr. 30,

Freitag: Emil Thomas a, G. Eine tolle Nacht. Große Ausftattungspofse mit Gefang und Tanz+ in 5 Bildern von Wikh. Mannstädt und Julius Freund. Musik von Julius Einödshofer. In Scene geseßt vom Direktor Nichard Schulß. Die Tanz-Arrangements vom Balletmei!ter Gund- lach. Anfang 75 Uhr,

Sonnabend: Eine tolle Nacht.

chroanks Theater neu einstudiert

onzerthause findet Abend“ statt. Die Herren Ludwig, dieser Gelegenheit mehrere eigene Kompositionen zur Aufführung bringen. singt Lieder von noch Novitäten Fink zur Aufführung.

Auf die Glückwunsch-Adresse des Aeltesten- Berliner Kaufmannschaft zum Geburtstage des Kaisers und Königs ist das nachsteh n anges. f d

„Den Aeikejten der Kaufmannschaft von Berlin \pre{e für die freundlichen Glückwünsch e h ein neues Lebensjahr dargebracht haben, Meinen

der in der Glückwunschadresse zum vertrauensvollen ! des Handels und der williges Gehör

London, 6. Februar. und ein Redakteur der „Pall Mall Gazette“ thümer, dem amerikanishen Millionär Astor, entlassen wurden, erregt, dem „W. T. B.“ zufolge, gewaltiges Aufsehen. gangs haben sämmtliche

Lissabon, 5. Februar. „W. T. B.“ meldet : wurden verhaftet welche gestern Abend

iller-Theater

cene.

in Scene Herrn Eyben wird

von Ludwig,

Mannigfaltiges.

e, welche fi

Zuversicht, daß die

Industrie bei Mir

Wilhelm R.“

Die Zahl der von der städtishen und der en lischen Gasanstalt gespeisten öffentlichen Gasflammen auf ben S

trug zusammen Ende Dezember v. J. 25825 Stü, die der Privatflammen, welche aus den städtishen Gasanftalten gespeist wurden, 933 722 Stüd, bei einem Zugang von 12 867 Stück Der Bestand an Petroleumlaternen be Die Gasproduktion im Vierteljahr ein Quantum von 39168 000 chm gleichen Zeitraum des Jahres 1894. also 2 501 000 ebm oder 6,82 0/9.

gegen 36 667 000 chm

Infolge dieses Vor-

Redakteure des Blatts ihre Entlassung

eine Bombe

des Königs ge-

(Fortsezung des Nichtamtlichen in der Ersten und Zweiten

Beilage.)

Konzerte,

Konzert -Haus. Karl Meyder - Konzert.

Freitag: Berliner Komponisten-Abend, unter freundliher Mitwirkung der Komponisten Herren Ludwig, Wagner und Fink und des Königlichen Domfs\ängers Herrn Neubauer.

Dienstag, den 18. Februar: Faftnachts : Sub- \kriptions8-Ball. Billets im Bureau des Hauses.

Saal Bechstein. Linkstraße 42. Freitag, Anfang 74 Uhr: Konzert der Sängerin Martha Vergmann, unter gefälliger Mitwirkung des jugend- lihen Violinvirtuosen Leopold Przemysler.

Birkus Renz. Karlstraße. Freitag, Abends 75 Uhr: Große humoristische Extra-Vorstelluug. Auftreten sämmtlicher Clowns und des beliebten Original-August Mr. Lavater Lee in ihren böhft urkomishen Entrées und FJutermezzi. Groß- artiger Erfolg! Ein Künstlerfest. Auf das Glän- zendste infceniert vom Direktor Fr. Renz. Neue Einlage : Die Katastrophe des Riesendampfers e-Circentia“‘, Außerdem: Auftreten von nur Künstler - Spezialitäten allerersten Ranges. Vor- führen der berühmten Original - Dressuren des Direktors Fr. Nenz.

Sonnabend: Ein Künstlerfest. Neue Einlage : Die Katastrophe des Riesendampfers ¡Cir- ceutia“‘,

Sonntag: 2 Vorstellungen : Nachmittags 4 Uhr (ermäßigte Preise und 1 Kind unter 10 Jahren frei) : 1870/71. Abends 74 Uhr: Ein Künstler- fest. Seit 5 Monaten befindet sich in Ein- studierung und scenischer Vorbereitung: Lustige Blätter! E s e E E N

Familien-Nachrichten.

Verlobt: Frl. Martha Tribukait mit Hrn. Ober- lehrer Dr. Hermann Amoneit (Königsberg—

Wehlau).

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Carlo von Vege- sack (Kuchendorf). Eine Tochter: Hrn. Landrath Heinrich von Gottberg (Woopen).

Gestorben: Hr. Oberst z. D. Carl Graef (Wies-

r. Guts- und Badbesißer Wenzeslaus

baden). H Hoffmann (Bad Alt-Heide).

Verantwortlicher Redakteur: Siemenroth in Berlin. Verlag der Expedition (Scholz) in Berlin.

Druck der Norddeutshen Buchdruckerei und Verlags- Anstalt Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32.

Sechs Beilagen (einshließlich Börsen-Beilage),

uud das Verzeichuiß der gekündigten Schlefischen Pfandbriefe,

wurde die Erstaufführung d «Gin toller Einfall“ auf Montag - verlegt Am Sonnabend gebt „Romeo und Julia“ in S „Charley's Tante“ wird am Sonnabend im Adolph Ernst, ehen. Me ‘Bendime des il ) e Besetung d tüds dieselbe sein wie am Tage der ersten Aufführung. P morgen ein „Berliner Komponisten- Wagner und Fink werden bei si unter perfönlicher Der Königliche Domsänger Herr ink und Warnke. Außerdem gelangen ranz, Pleasants, Hulsberg, Wolff und

Kollegiums der Seiner Majestät ende Allerhöchste

ie Mir beim Eintritt in wärmsten Dank Ausdruck ge- ite tigten ets ] r und thunlihste Förderung erfahren werden, habe Ich mit Befriedigung Kenntniß genommen. den Bemühungen Meiner Regierung bei weise ligten Kreise in Verfolgung von Sonderintere zur Zeit sich fühlbar machenden Gegensäße auf wirthschaftlihem und fozialem Gebiete allmählich auszugleihen und allen Erwerbszweigen unseres Volkslebens eine gedeihliche Entfaltung zu ermöglichen. Berlin, den 3. Februar 1896.

Auch Ich hoffe, daß es r Mäßigung der bethei- sen gelingen werde, die

traßen Berlins be-

gegen Ende September v. F. lief sich auf 1127 Flammen. Oktober-Dezember v. F, ergab 1 in dem Die Mehrproduktion betrug

Die Thatsache, daß der Chefredakteur von deren Eigen-

: 57 Anarchisten zu dem Zweck, um die Person zu ermitteln, e vor dem Hause eines Arztes ge- wóörfen hatte. Der Arzt ift derjenige, der das Zeu niß unterzeichnet welches die Geistesgestörtheit

l des Arbeiters festg-\tellt wird, der kürzlich einen Stein nah dem Wagen ge

Erste Beilage

zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.

M 33.

Berlin, Donnerstag, den 6. Februar

Deutscher Reichstag. 32. Sißung vom 5. Februar, 1 Uhr.

Tagesordnung: Die erste Berathung des Entwurfs eines E TGER Geseßbuchs wird fortgeseßt.

Abg. Frei errvonHodenberg (b. k. F.): Der bisherige Verlauf der Debatte ist so eigenthümlich, daß Sie mir gestatten wollen, eine per- sônlihe Bemerkung zu machen. Ohne große Theilnahme des Volkes, vor leeren Bänken wird hier verhandelt über cine Vorlage, die tief ein- shneidet in das wirthschaftlihe Leben der Nation. Es wird ver- handelt von Fahmännern, Juristen oder Mitgliedern der Kommission in einer Art, als wenn wir bereits in der zweiten Lesung wären, und das Volk als solches, welhes der leidende Theil bei dieser Vorlage ift, is sehr wenig zur Geltung gekommen. Jh spreche hier als Laie und gebe meine Ausführungen gern der Kritik der Herren Juristen preis. eine politishen Freunde erkennen an, daß der vor- liegende Entwurf ein hervorragendes Werk deutschen Fleißes ist, und daß er nicht übereilt ist. Besonders günstig ist es, daß er von der jeßigen Regierung unter der Amtsgewalt des jeßigen Reichskanzlers eingebraht ist. Unsere Stellungnahme zu dem Entwurf i} eine prinzipielle. Wir fragen: ist das Geseßbuch geeignet, die Wohlfahrt des Deutschen Reichs zu heben? Wenn ih für meine Cngeie Heimath sprehe, so möchte ih leugnen, daß dort das Bedürfniß nah einem allgemeinen Geseßbuch vorhanden is. Von keinem unserer Wähler is uns der Wunsch danah entgegengebraht. Sie werden sagen, daß das Laienkreise sind, „die nihts von der Sache verstehen. Gerade im Gebiet des gemeinen Rechts ist das Rechts- leben ganz besonders ausgebildet, unser Volk ift politis gebildet genug, um seinen Wünschen Ausdruck zu geben. Jh gebe zu, daß in manchen Bundesstaaten der Nuf nach einer Reform laut geworden ist. Die Zentralisten, die wohl heute hauptsächlich auf der linken Seite des Hauses zu finden sind, wünschen das einheitlihe Recht ; ihre Bestrebungen gehen darauf aus, allmählich die Selbst- ständigkeit der Einzelstaaten aufzusaugen. Im Interesse des deutshen Volkes beklage ih es, daß die verbündeten Regierungen diesem zentralistishen Nivellirungswerke gegenüber ihre Wünsche begraben haben. Jh stelle mi auf den Standpunkt Windt- horst’s, der solhen Bestrebungen gegenüber sagte, daß die Auf- hebung des Föderalismus eine Feindschaft gegen die Grundlage des Reichs sei. Bei Herrn von Buchka habe ih konservative Ideen ver- mißt; er hat die Autorschaft für den Gedanken eines gemeinsamen bürgerlichen Rechts für errn Miquel, nicht für Lasker angesprochen. Was is zwischen diefen Beiden für ein Unterschied gewesen? Freilich, jeßt ift ja Herr Miquel bei den Konservativen sehr beliebt. Der Staatssekretär des Reichs-Justizamts hat an unseren Patriotismus appelliert, indem er ausführte, welhe segensreihe Wirkung _das einheitlihe Recht mit sich bringen würde. Der Zentralismus führt uns zu napoleonischen Bestrebungen; ih dächte aber, wir hätten {hon Chauvinismus genug. «Hüten wir uns vor dem nationalen Fana- tismus! Die Juristen wünschen das Zustandekommen des Entwurfs. Was haben wir zu erwarten von dem zukünftigen Verhalten zwischen Richter und Volk? Wir haben das Reichsgericht als Repräsentanten der Rechtécinheit; aber dasselbe hat den Grwartungen, welche auf dasselbe gesetzt sind, noch nicht entsprohen. Das Bürgerliche ee bu ift in erster Linie bestimmt für die Einzelrichter, die eine hohe sozialpolitishe Aufgabe haben. In weiten Kreisen Deutschlands übt es diese Wirkung. Aber der heranwasende Richterstand ver- liert die Verbindung mit und das Verstäntniß für das Volk. Ebenfo groß wie die Schädigung durch die Gesetze, ist die Schädigung durch die Anwendung dieser Sriepe dur die Nichter. Durch das neue Geseßbuh wird es nicht besser werden. Der Richter wird es sich noh bequemer machen, er wird sich nicht mehr hineindenken in die Secle des Nehtsuhenden; es wird eine immer größere Verflahung eintreten. Es ift mir aufgefallen, daß der Richterstand besonders in Altpreußen nicht die Stellung hat, die ihm eigentli zukommt. Dafür giebt es verschiedene Gründe, aber namentlich hat der Einfluß des Landrichters dazu beigetragen, die Jndividualität des Richters zu unterdrüden. Die Scherze von dem Landgerichts-Präsidenten, der an Größenwahn leidet, weil er sih einbildet, Regierungs-Referendar zu sein, wären bei uns in Hannover nicht möglich gewesen. Der han- novershe Richter hatte ein Bewußtsein von seiner Stellung. Das gemeine Recht war besonders geeignet, die Individualität und das Selbstberoußtsein auszubilden. Von „dem Entwurf erwarten viele Freunde eine nationale Wirkung; dahin zähle ih die Regierunçc, die Gelehrten, welche die Vorlage bearbeitet haben. Professor Dernburg hat seine ablehnende Haltung dem Entwurf gegenüber geändert; das ist bedauerlich, das ift auch ein Erfolg der Zentralisation. Ich habe mih gefreut, daß die Vorlage eingebracht is von dem jeßigen Reichskanzler, weil der Chauviniösmus unter feiner Leitung ein wenig gemäßigt is, weil man jeßt _niht mehr gleich wegen einer abweichenden Meinung als Reichsfeind betrachtet wird. Aber es ist troy der 25 jährigen Einigkeit noch Manches niht in Ordnung. Es fehlt die moralische Autorität , welche dafür forgt, daß Necht und Gerechtigkeit _herrsht. Diese moralishe Autorität läßt sich aber nur erreichen, wenn das Reih selb ein Rechts\taat ist. Es beginnt das Gefühl des Grundschadens lebendig zu werden. Wir deutschen Hannoveraner ertennen dankbar mit großer Genugthuung an, da schon zum zweiten Male das Wort gefallen ist: „Recht foll Ret bleiben.“ Wir erkennen es um so mehr an, weil wir wissen, daß hinter diesem Worte ein fester Wille steht, und weil wir Beweise des festen Willens haben. Unfere Stellung zur Vorlage wird uns dadurch erschwert. Es wird uns vorgeworfen werden, wir hätten uns als echte Reak- tionäre und Partikularisten gezeigt. Es wird von der „Kreuz-Zeitung“ uns vielleiht vorgeworfen, daß die Welfen gegen alles stimmen, was dem Deutschen Reiche nüßt. Wir würden bei en bloc- Abstimmung die Vorlage abgelehnt haben. So wie die Sache liegt, werden wir für die Kommissionsberathung stimmen. _Ich wünsche, daß die Berathungen gründlich geführt und nicht übereilt werden. Ob dam, wenn diese Berathungen zu Ende geführt sind, dieser Reichstag noch tagt und wir Mitglieder des\elben \ind, steht in eines Andern Hand. Wir werden dann stimmen nah bester Ueberzeugung und eingedenk des Wortes: Reht muß doch Recht bleiben. :

Geheimer Hof-Rath Professor Dr. Sohm: Der Vorredner hat ein Wort gesprochen, welhes auf mi Bezug hat, nicht als Vertreter der verbündeten Regierungen, f\ondern als Juristen. Er hat von der Schädigung der Rechtspflege gesprohen. Allerdings hat von Savigny gesagt, das Preußische Landreht würde der deutschen Rechtsrvi icaft schaden. Aber warum hatte er Recht? Weil das Preußische Landreht eine partikularrechtliche Kodifikation war, und weil diese Landesgesetzgebung für einen Theil Deutschlands von der deutschen Wissenschaft bei Seite gelassen worden is, Dem Preußischen Landreht wurden nur die Brosamen zu theil, die von dem Tische der deutshen Wissenschaft herabfielen. Darunter leiden wir n heute, daß alle großen Gefeybücher neuerer Jet das preußif e Landreht, auch der Cods civil, das Sächsishe Geseß- uh von der deutshen Wissenshaft verlassen sind. Und darum wollen wir eben an Stelle dieser partikularen Gelepoli r ein einheitlihes , deutsches , aroßmädtiges Bürgerliches Geseßbuh. In dem Augenblick, wo die deutshe Wissenschaft eine Wissenschaft dieses Geseßbuhs wird, wird die gesammelte wissen- haftlihe Kraft der deutshen Nation sid mit einem wahren Heiß- Unger auf dieses Gesezbuh werfen ; wird sih endlich nah so

vielen Jahrhunderten einem großen Bürgerlichen Geseßbuh zuwenden ! Geheimer Rath Dernburg hat seinen energishen Widerspru gegen dieses Werk zurückgenommen, und im Grunde genommen ift mein Spezialkollege und hochverehrter Freund Gierke der einzige Mann von Namen aus den Reihen der Wissenschaft, der immer noh seinen Widerspruch aufrehterhält. Die deutsche Rechtsentwicklung wird sich an die Stimmen einzelner Juristen, und seien fie noch f hervor- ragend, nit halten können. Stets {find hervorragende Zuristen gegen neue Gefeßbücher gewesen. von Savigny erklärte die zu seiner Zeit geltenden Geseßbücher: das Preußische Landrecht, den Code civil, das österreihishe Gesegbuch ohne Ausnahme für grunds{hlecht und konnte ihnen nur die eine Zensur ertheilen: Null. Heute theilt niemand dieses sharfe Urtheil. Wir haben also vom Standpunkte der Wissen- schaft allen Grund, für dieses Geseßbuh zu sein. Der Vorredner meinte allerdings: das sind die Juristen Juristen böse Christen. Aber es sind hier die Sachverständigen, die unmittelbar mit dem Volke in Berührung kommen und das Elend der partikularen Zersplitterung täglih vor Augen haben. Niemand weiß genau, wie viele Rechte heute in Deutschland sind. Hier s{chwarz-weiß, dort roth-weiß, dort ges und blau-weiß. Aus hundert Feten sett si heute das Kleid des deutschen Rechts zusammen, und an Stelle des Narrenkleides soll ihm jeßt das Königskleid angezogen werden. Nur aus einer einzigen Fraktion haben wir einen grund\äßlichen Widerspruch gegen das Geseßbuch vernommen. Der Abg. Stadthagen hat gestern die \{chwersten Vorwürfe gegen den Ätitwurk geschleudert, und darauf muß ich im Namen des Deutschen Rechts und der ver- bündeten Regierungen antworten. Der eine Vorwurf bezog ih auf die Zusammensezung der Kommission. Es seien alle Interessen- klassen vertreten, nur eine einzige nit, und es sei infolge dessen von vornherein dem Entwurf der Charakter eines Klassen-, eines Aus- nahme-, eines egoistishen Gesetzes aufgeprägt. Abg. Stadthagen fagte: Vertreten waren die Großgrundbesiger, die Sclotbarone; aber niht vertreten waren wir, die 98 % des deutschen Volkes, mit anderen Worten: das deutshe Volk. Wenn Abg. Stadthagen mit seinen Fraktionsgenossen 98 0/6 vertritt, so sind die übrigen 2 % eine quantits négligeable. Bin ich nun im stande, mir den Herrn tadthagen als den Ver- treter, als die Verkörperung des deutschen Volkes zu denken? Kann ih sagen: Das ist der deutshe Mann! ? Wenn das wäre, dann müßte ih sagen: Finis Germaniae! Professor Planck trat gestern auf als Negierungs-Kommissar, Herr Stadthagen als erwählter Abge- ordneter des deutschen Volkes. Wir wissen alle: ein wahrer Volks- vertreter kann nit gewählt werden, der muß geboren fein! Wenn ih beide neben einander halte und age: wer ist der deutsche ‘Mann, wer verkörpert unser deutsches Volk, wer ist cin Vertreter deutsher Wahrhaftigkeit, deutscher Gerechtigkeit, deutsher Treue? dann kann niemandem die Antwort zweifelhaft sein. Ich bestreite dem Abg. Stadthagen das Recht, \sich als einen Vertreter des deutshen Volkes hinzustellen. Steht der Bauernstand hinter ihm, der annähernd 50 9/6 der ganzen Nation ausmacht ? Stehen die deutschen Gebildeten hinter ihm, zu denen ich mi als deutscher Professor vielleiht auch zählen darf? Nein! In der Kommission waren Vertreter des Großgrundbesigzes, Vertreter der ver- schiedenen Fraktionen. Wer aber bildete das Gros der Kommission, ohne welhe nichts. durchgehen konnte? Das waren Beamte und Gelehrte, das waren Leute, die keinen Großgrundbesiß und keine Fabriken haben, die nur deutsche Gesinnung und deutsche Begeisterung für das deutshe Volk haben, denen anzugehören ih stolz bin. Unser Beamtenthum hat unsern Staat gemaht zu dem, was er ist. Wir haben nur die Interessen des Ganzen, und gerade aus diesen Kreisen sind die selbstlosesten Ver- treter der Arbeiterinteressen hervorgegangen! Wir Beamten sind alle Arbeiter. Was ich bin und was ich habe, das habe ich mir erarbeitet ; darauf bin ih stolz! Daher haben wir ein folidarishes Gefühl für alles, was ebenso arbeitet. Es if das Christenthum, das in uns lebendig ist, und darum sind wir dem Vorbilde unseres großen Meisters gefolgt. Darum sage ih, der Arbeiterstand war vertreten, er ist nicht vnvertreten gewesen in unserer Kommission. Außerdem habe ih gestern begriffen, warum der Abg. Stadthagen nicht in unsere Kom- mission gekommen is: darum, weil er der ganzen bestehenden Rechts- ordnung ein ganz entshiedenes Nein, die pure Ablehnung gegenüber- stellen würde. Da kann man ihn niht einladen zur Theil- nahme an der Fortgestaltung dieser Rehtsordnung. Dieser Entwurf soll nah seiner Meinung kodifiziertes Unreht der Herren sein; ist das möglih? kein Gedanke! Unser Entwurf giebt in der Hauptsache die Summe des bereits geltenden Rechts. Wir können auch sagen, wie der ritterlihe Verfasser des Sachsenspiegels: Dies Neht habe ih selber nicht erdacht. Und Stadthagen sagt also: Das geltende Recht ist Unrecht. Das is unmöglih. Von wem ift das geltende Recht gemaht? Von den Gesetzgebern oder von den herrschenden Klassen? Es i naturwüchsig aus dem gesammten Volksleben hervorgegangen. Das gilt vor allem bon dem bürgerlihen Recht, weil jeder daran mit seinem Leibe betheiligt ift, insofern ist unsere Nechtéverfassung demokratisch. So wie das Gefeß von der lebendigen Ueberzeugung der Gegenwart verlassen ist, so ift es todt und wenn es zehnmal geschrieben wäre, und wenn Shylock käme und bestände auf seinem geschriebenen Recht, da würde jedes Mal ein Daniel kommen, der ihm seinen- geschriebenen Schein zerreißen würde. Wer sagt, daß das bestehende Recht Unrecht ist, der {ließt sich damit selbst von der staatlichen Gemeinschaft aus. Herr Stadthagen hat ih aber troß seiner ab- lehnenden Stellung bereit erklärt, an der Kodifikationsarbeit mitzu- helfen. Das kann ih nit glauben; denn er kann sih doch nicht auf den Boden der bestehenden Gesellshaftsordnung tellen. Der Entwurf foll eine bloße Scheineinheit des Rechts bringen, also zu wenig bieten ; Bere Stadthagen verlangt, daß alle Fragen gelöst werden follen. Was if nicht alles von uns verlangt worden : die soziale Frage und die agrarishe Frage ist nit gelöst. Worin besteht die Agrarfrage? Daß höhere Getreidepreise nothwendig sind. Und worin besteht die soziale Frage ? Daß böbere Löhne bewilligt werden. Wenn beides geshaf}t würde, welche Begeisterung würde entstehen! Da würden selbst die leeren Stühle \{hreien! Es soll nur das Privatreht geshaffen werden; alle die großen Fragen gehören nit hierher. Wenn man eine foziale Geseßgebung verlangt, so frage ich: warum nit eine agrarische? Denn die agrarische prage ist wichtiger als die Arbeiterfrage; auf dem Bauernstand beruht die Kraft des Reichs. Ein Ausbeuterrecht fol der Entwurf sein. Dafür wird die Selbsthilfe angeführt, ein durhaus un- \chuldiger Paragraph. Das Nothrecht der Selbsthilfe, wenn obrigkeitlihe Hilfe niht zur Stelle ift, besteht seit dem Corpus juris, und wo. hat man jemals gehört, daß ein Arbeitgeber seine Arbeiter sämmtli eingesperrt hätte! Es is aber vor eschrieben, daß der Ergriffene E aufs Gericht geführt werden muß. Ein lebens» länglicher Dienstvertrag foll niht benußt werden, um ländliche Arbeiter höôrig zu machen. Der Jurist würde einen solWen Vertrag für null und nichtig erklären; an den Buchstaben hält s der Laie, aber nicht der Jurist. L N giebt es auch sehr wichtige Gründe für eine Kündigung, felbst wenn sie niht ausgemacht is. Herr Stadthagen hat wichtige Bestimmungen ver|chwiegen, fo z. B. beim Pfandrecht des Vermiethers und Verpähhters. Er hat behauptet, daß das Pfandrecht des Verpächters niht beschränkt sei; die Geltung des § 715 ift nur ausgeschlossen bezüglih seiner Nummer 5, welhe das Wirthschafts- inventar betrifft, welches eine andere Stellung einnimmt als die

1896.

Der größte Vorwurf war ein Name; es wurde bemängelt, daz nicht vom „Arbeitsvertrag*, sondern vom «Dienstvertrag“ gesprohen wird. Es wird jeder Dienstvertrag ge- troffen, der höhere und der niedere Dienst: der des Rechtsanwaltes und Arztes und der des Arbeiters. „Ih dien“, das soll der Wahl- spruch jedes Mannes sein; honny soit qui mal y pense. Wirb der Dienstvertrag dadur herabgeseßt, daß in dem Entwurf von Ent- elt die Rede ist! Dafür leben wir in einem Staat mit Geldwirth- saft; daran kann der Entwurf niht vorübergehen. Die Regelung des Schadenersaganspruhs ift durch die Gesetzgebung erfolgt; der Arbeiter hat einen Anspruch an die Berufsgenossenshaft, an die Krankenkasse u. \. w., ohne daß er Fahrlässigkeit des Unternehmens nahzuweisen brauht, wie es früher nöthig war. Wenn dieser Ent- wurf das geltende Recht in eine neue einheitlihe Form gießt, fo wünsche ih: möge der De R és Peiv Unsere ganze öffentliche

Möbel des Miethers.

sittlihe Freiheit haben wir kraft des rivateigenthums; alles was wir sind, beruht auf dem bürgerlihen Recht, und ih denke, so foll der Arbeiterstand, der gegenwärtig noch auf der soztaldemokratishen Schulbank igt, von der sorlaldemokratiidea Unfreiheit zur bürger- lihen Freiheit erzogen werden. Der Cigenthumsbegriff des Gnts- wurfs foll rômisch, unbegrenzt sein. Aber die hikanöse Anwendung des Cigenthums is niht gestatte. Wer will mich des Diebstahls bezihtigen, wenn ih durch einen fremden Wald gehe und mir eine Blume pflücke? Auch hiec gilt Treu und Glauben und die Verkehrösitte. Wenn die Bestimmungen des Vereinsrehtes, wie sie stehen und liegen, angenommen werden, fo hat das Vereinsreht einen E Schritt vorwärts gemaht im Sinne der Vereinsfreiheit. Der ia ist darin enthalten; er wird schon weiter wirken. Das ist ein fo er Fortschritt herigen System. Das Gese shaftsrecht des Entwurfes ift sozial ehalten, es kann mancher Verein damit existieren. Die deu de issenshaft kann auf dem Boden des Gesfellshaftsrechts freies Ver- einsrecht \{chafffen. Nehmen Sie die Bestimmungen nit einzeln, nehmen Sie sie nicht nach dem Buchstaben, fondern {lagen Sie mit dem Hammer des Geistes darauf, dann wird der wahre Gedanke als Funken herausleuchten. Die Sprache wird getadelt. Wir können nicht die Dichtersprache reden und au niht die naive Sprache des volfsthümlichen Gefeßbuhs. Wir sind niht mehr naiv. Die Sprache muß nüchtern und klar sein. Die Schrift des Frauenshußvereins be- zeugt es, daß dieses erreicht ist; die Frauen sind nicht zufrieden mit dem Frauenrecht, aber verstanden haben sie es; mehr kann man nit verlangen. Das Recht soll rômisch sein, aber wenn Sie alle einzelnen Paragraphen fammeln, so werden Sie unter 2300 nur etwa 300 als rômish herausfinden. So lange Sie den Entwurf nur von außen betrahten, wird er Ihnen kalt, fahl und rauh vorkommen. Sobald aber das Machtwort des Deutschen E den Entwurf zum Leben erwecken wird, entsteht ein anderer Anblick; da wird die Dorn- hecke in einen Rosenhag verwandelt sein, da wird das Leben er- wachen im Schlosse, da wird der Koch anfangen zu backen und zu \chmoren, und der ungezogene Küchenjunge wird nah der Gesinde- ordnung gene veseige erru Es wahse, blühe und gedeihe das deutsche bürgerliche Recht ! E Abg. Freiherr von Stumm (Rp.): Wenn“ Sie die Dekla- mationen des Herrn Stadthagen und die Antwort des Herrn Regie- rungsfommifsars betraten, so müssen Sie zu der UÜeberzeugun kommen, daß denberg Recht hatte, wenn er meinte, da

egenüber dem bisg-

err von Wo et : 1 der Entwurf in dieser ession nicht mehr zu stande kommt, wenn Sie ihn in eine Kommission llg au e

auch wenn Sie die Geschästs- ordnung ändern, was nicht zuläf ; ist. Für die Kommission gelten au die Bestimmungen der hâftsordnung für das Plenum; es muß jeder einzelne Saragiavs verhandelt werden, es können nit anze Abschnitte eon Þbloc erledigt werden. T zu solchen Ab- fhnitten fönnen garnihht verhindert werden, ohne daß ein Schrei über Vergewaltigung entsteht. Wir haben vorgeschlagen „wie es bei wichtigen Materien der Fall gewesen ift, daß die Fraktionen wählen und bestimmen, welhe Gegenstände in einer freien Kommission er- [ledigt werden können. Die Berathung kann in 14 E oder drei Wochen erledigt sein und dann kann die [enarberathung erfolgen. Denn die in einer offiziellen Kommission „mit geringer Mehrheit abge- [lehnten Anträge kommen im Plenum wieder, während durch die Thätig- keit der freien Kommission jede Obstruktion verhindert wird. Die Vorlage selbst ist für uns hauptsählich wegen der Regelung der Rechte der Frauen bedenklih. Daß die Frauen besser gestellt würden, als bisher, ist niht richtig. Dies trifft zu in Bezug auf das Land- ret, niht aber gs des gemeinen Rechts. Gegenüber dem fran- zösischen Recht ist die Vorlage weder ein Fortschritt noch ein Rüd- \chritt; denn in diesem ist die Frau schon der geseßlihe Vormund der Kinder. S{hlechter steht die Frau in Bezug auf das Testament; im französishen Recht gilt ein handschriftlih abgefaßtes Testament ; bier foll das Testament vor Notar und Zeugen abgeshlossen werden. Der Frau wird es nicht so leicht sein, vor Notar und Zeugen ein Testament zu mahen. Es muß nicht nur eine Verschlechterung der Stellung der Frau vermieden werden, fondern es muß eine Ver- besserung eintreten, entsprehend den sozialen Anschauungen, welhe fih jeßt geltend machen. Denn zu feiner Zeit _ hat sich der Bildungsgrad der Frauen mehr dem des Mannes genähert als gerade jeßt, und an Herzensbildung übertreffen alle Frauen die Männer. ie man den Kulturgrad nah dem Verbrau von Seife bemißt, so n den Zivilisation8grad an der Stellung der Frauen _ ermessen. Unsere Dichter und Sänger stehen auf diesem Standpunkt. Aber diese ideale Verehrung der Frauen muß in die Praxis überseßt werden. Der Frauen- emanzipation will ich das Wort nicht reden; die vollständige Gleich- heit von Frau und Mann if ein Unding. Was fann man gegen die Gütertrennung ausführen! Die Frau soll des Schutzes des Mannes bedürfen, weil fie von den juristischen Dingen nichts versteht. Wie viele Männer verstehen denn davon etwas? Wenn die Frau des Shußes bedarf, warum läßt man denn der Wittwe die freie Verwaltung ihres Vermögens? Die Ehe wird um so normaler sein, je mehr die Frau bei der (ébclQlie ung gleihberechtigt mit dem Manne ist. Es giebt viel mehr leihtsinnige Männer als Frauen. Die Frauenpetition, welher ih sonst nicht beitrete, bat darin Recht, daß hier das Reht des Stärkeren zur E kommt, daß die Frauen hier niht mitsprechen. Dur Chevertrag foll auch Gütergemeinschaft zugelassen sein; aber in dubio foll immer die G@üter- trennung fsfelbstverständlich sein. Warum erhält der Mann, der d zum zweiten Mal verheirathet, die Nugßnießung des Vermögens der Kinder erster Che, die Fra aber niht? Dafür sehe ich gar keinen Grund ein. B gs des Erbganges soll dafür Sorge getragen werden, daß die Grbschaft wirklich denen zukommt, welhen fie zugedaht war, niht etwa angebeiratheten Kindern. Wenn die Verschuldung in Frankreich n fe roß ift, wie bei uns, so liegt das daran, daß das französis et das Erbrecht der Ehegattin nicht kennt. Troy aller Bedenken sind meine politischen Freunde durchaus. bereit, wenn ihre Vorschläge über die Berathung nicht angenommen werden, mitzuarbeiten an dem uftandeklommen des Bürgerlichen Gesezbuhs. Wenn natürlih die erren von der Linken das Gefeß nur annehmen, wenn das Vereins- recht e gade E Sinne E dns und e daran die N unmöò machen, wenn m an seiner ung der Zivilehe Fest, dann wird uns die Annahme Ey ermadt. Das französis eht hat dur seine Geltung im nicht das nationale Bewußtsein ge)chwäht. Wenn man so empfind-

kann man