Der Finanzausschuß der Kammer der Le ordneten genehmigte die - n zur Herstellung einer elephonlinie Frankfurt. a. M.—
Oldenburg.
Das Staats-Ministerium veröffentlicht nachstehenden E rlaß Seiner Königlichen Pari des Großher
Durch Go die {wer ngen
abgerufen
immlische Vater Uns die Kraft Er uns auferlegte. Die zahlreichen Theilnahme, die Mir und den Meinigen in dieser shweren Zeit aus allen Theilen des Großherzogthums, in : worden sind, und die sich besonders bei der Beisezungsfeier in so Meise kundgethan haben, waren eine Quelle des Trostes, und drängt es Mi, allèñ
ergreifender
kindern Meinen und der Wir werden die Erinnerung
erhebenden Trost im Gedächtniß bewahren. Jh beaufträge das
Staats-Ministerium, diefen
Oldenburg, den 9. Februar 1896.
Sachsen-Coburg-Gotha. Egon von Ratibor und Corvey,
Prin Hofmarschall S: gestern Abend in erlegen.
einer K
Der Landtag ist auf den 24. Februar nah Dessau ein-
berufen worden.
ogs: es unerfors{hlihen Rathschluß ist über Mich und Mein us eine neue, ste, Gun verhängt worden dur den imgang Meiner theuren Gemahlin, der Großherzogin. Nach chweren Leiden, die die nun
ebung in Gottes Willen ertragen Peimath worden. ir
Gotha einer heftigen Lungenentzündung
eforderten 240000 M als
Verklärte mit gläubiger Er- hat, ift G in die ewige |- hoffen, daß der gnädige eben wird, das zu tragen, was eweise der Liebe, der treuesten
Stadt und Land zu theil ge-
Mir und den Meinigen
éliebten Landes- Meinigen innigsten Dank auszusprechen. an vidfe érgréifende'Theilnahme als: einen
Dank öffentlich ‘bekannt zu machen.
Peter.
Ober- óniglichen Hoheit des Herzogs, ist
Anhalt.
Oesterreich-Ungarn.
Im böhmischen Landtag erging ih Generaldebatte über den Landesvorans czehishe Abgeordnete Dr. Baxa
griffen gegen den Adel,
Statthalter; als er die Dynastie in die Debatte zu ziehen ver- suhte und sich über den O Patriotismus ab-
äußern wollte,
fällig sgrufe aus dem
rüslun Land-
unter allgemeinem Beifall zur Ordnung gerufen.
Großgrundbesißes A Buquoy und Schle den Patriotismus nerkennung verleugnung zum Wohl
Der der böhmishen Partei,
einer Kampfesversammlung aufgedrückt habe, und loß, unter stürmishem Beifall der Deutss Deutschen in Böhmen seien stolz auf i mit dem großen deutshen Volk, aber sie seien ebenso immer gute Oesterreicher gewesen und würden es auch immer bleiben. Jn der gestrigen Sißung des ungarischen Unter- der Abg. Graf Apponyi die Angelegenheit Pulszky zur Sprache, bei der es fih um die Verwendung von handle, die vom Lande nicht bewilligt worden seien.
hauses brachte
Geldern Auch. sei der Verdacht dabei geshädigt worden suhung der
durchaus
neuen Skandalen zu forschen ; etwas der Kontrole des Landes zu entziehen.
anlassung, irgend Der Kultus-Minister h
Angelegenheit alle erforderlichen Verfügungen getroffen, und die Einseßung einer parlamentarischen Untersuchungskommission sei durchaus nicht nothwendig. erklärte, er habe mit Ls Uer d darauf, daß von der von ihm eingeseßten Kommission festgest
Quittungen vorhanden seien, Strafanzeige gegen
stattet und Schritte zur Staats gethan.
Hause vorlegen werthlos zu bezeichnen der angekauften über
Charakter dürfe er nicht anzweifeln.
parlamentarischen Kommission könne er nit zustimmen, die angebliche Budgetverlezung biete hierzu keinen Anlaß. Es Angelegenheit höchstens um Defrauda- tionen eines irrsinnigen untergeordneten Beamten, dafür brauche man aber keine Vartotentavi(e Kommission.
handle sich bei dieser
* Großbritannien und Frland.
Sir Cecil Rhodes hat gestern London wieder verlassen und ist nach dem Kontinent abgereist. Bureau“ erfährt, begiebt si mit der Ausführung seiner Eisenbahn bis Maschona-:Land und der wirthf
wicelung nach Englan
stattfinden werde.
Die Deputirtenkammer nahm gestern die Besprehun des Berichts über die Eisenbahnkonventionen wieder auf.
Unter Beifallsbezeugun
häufigen Unterbrehungen der äußersten Linken fuhr der De- putirte Ra ynal fort, die Vortheile der Abkommen darzulegen, und {loß mit einer Verwahrung Ehrenhaftigkeit und gegen die Verleumdung un rein dastehender Politik
Æ# In J esb erfährt, ein italieni Posten des Konsuls ist
arschall Fürsten Lobko wiß nach wiederholter Ermahnung
inger solche bisher im böhmischen Landtag nicht gehörten Worte, wie sie der Abg. Dr. Baxa gebraucht habe, energish zurück und betonten unter langanhaltendem Beifall des böhmischen M eiagle, Beide Redner gedachten in Worten wärmster
des scheidenden Statthalters Grafen Thun, der sein hohes und shwieriges Amt mit Pflichttreue und Selbst-
Abg. Shlesinger
Angelegenheit eine aus 15 stehende parlamentarishe Untersuchungskommission einzusehen. Der Minister-Präsident Baron Banff
niht im Juteresse des Landes, Tag für
Redner warnte davor, Kunsischäße, deren Liste sammt werd . Der Minister besprach dann einige Kunstwerke und erklärte, er sei Pulszky gegen- ets auf das strengste vorgegangen, aber Pulszky's
dem er die Sache in Gang gebracht, zeitweilig
Rhodesia’s zu beginnen. Sir Cecil sodann, na
zurückehren, um dem Prozeß beizuwohnen, der wahrscheinliÞh niht vor
ohannesburg wird, wie „W. T. B.“ aus Rom
gestern bei der chlag der jung- in überaus heftigen An- die deutschliberale Partei und den
wurde er durch stürmishe Ent- ganzen Hause unterbrochen und vom
Namens des der Deutschen wiesen die Abgg. Graf
Volks und seine Treue zum
ganzen Landes verwaltet habe. fritisierte das Verhalten dem Landtag das Siegel
des roelche
chen, mit der Erklärung: Die ihren Zusammenhang
aufgetaucht, daß das Staatsvermögen sei. Redner beantragte, zur Unter- itgliedern be-
y erwiderte: es liege Tag nah die Regierung habe keine Ver-
abe in der zur Sprache gebrachten
Der Kultus-Minister Wlassics
ellt worden sei, daß nicht alle ulszky er- Sicherstellung etwaiger An}prüche des die angekauften A er übrigens dem
E Un ausch und Bogen als
Der S hd. einer
Wie das „Reuter'sche derselbe nah Maschona- Land, um läne zur Verlängerung der Beira- aftlichen Ent-
odes werde
gegen Jameson em Monat Juni
Frankreich.
gen des Senteums und pesligen und
gegen die An rie auf seine erlästerung ér:
JFtalien.
Wie die „Kölnische Volkszeitung“ meldet, ist in der gestrigen Sißung der Kongregation der Pra aganda in Rom die Errichtung einer apostolishen Prä ektur in Neu-Guinea beschlossen worden, welcher sämmtliche australi- schen Besißungen Deutschlands unterstehen sollen. Die Prä- fektur werde deutshen Missionaren übergeben werden.
Spanien. Die Königin-Regentin hielt mit dem König gestern Nachmittag in Madrid eine Revue über drei nah Cuba abgehende Bataillone ab. : Türkei. Der bulgarische Minister - Präsident Stoilow hat sih vor seiner gestern erfolgten Abreise von Kojstauznene! von dem Sultan“ verabschiedet und erhielt bei dieser Gelegenheit ein Geschenk für den Prinzen Ferdinand. Als Abgesandte zur ra des Uebertritts des Prinzen Boris N der Divisions: eneral Muzaafer Pascha und Kostaki Karatheodori
delegiert worden. i i Mahmud, der Sohn Ghazi-Mukht ar Pascha's ist, wie „W. T. B.“ aus Konstantinopel berichtet, verhaftet worden. Außerdem wurden gestern in Konstantinopel zahl- reiche Verhaftungen von Zungtürken vorgenommen. Auch ein Adjutant des Kriegs-Ministers befindet sih unter den Ver- afteten. g Die von der Pforte auf i Bedingungen für die friedlihe Beilegung des Aufstandes in Zeitun find von ihr dahin - abgeändert worden, daß die Angelegenheiten des Wiederaufbaues der Kaserne und der ge orderten Steuernachlässe M der Pforte und den Auf- ständischen geregelt werden sollen. Hingegen hat die Pforte zur Ernennung eines christlihen Kaimakäms ohne Ein- mishung der Mächte sih bereit erklärt und auch 6000 nah eitun Geflüchteten freie und geshüßte Heimkehr zugesichert. ie Botschafter, welche vorgestern eine neuerliche Besprechung abhielten, haben die von der Pforte gemachten Zugeständnisse den mit der Vermittlung betrauten Konsuln“ mitgetheilt.
Griechenland. Der griechishe Gesandte in Paris Dely annis ist zum Führer der riehishen Gesandtschaft zu den Krönungsfeier- lichkeiten in Moskau ernannt worden.
Serbien.
In der Skupschtina wurde, dem „W. T. B.“ zufolge, gestern ein Ukas verlesen , welcher -die Regierung er- mächtigt, eine Vorlage, betreffend die Revision der Verfassung, einzubringen. Der Antrag auf Konzessionierung des Baues der neuen Eisenbahnlinien Nish—Timokthal zur Donau und Belgrad—Valjevo zur bosnishen Grenze ‘wurde angenommen. Der Staat übernimmt die Garantie für eine 5 prozentige Verzinsung. Bulgarien.
Anläßlich der bevorstehenden Festlichkeiten ist der un- gefähr 2 km lange Weg vom Bahnhof zum Fürstlichen Palais in Sofia mit rothdrapierten Fahnenmasten eingefaßt, welche abwechselnd{Fahnen in den bulgarischen und russischen Landesfarben tragen. Der russishe General Graf Golenistshew-Kutusow wird im alais Wohnung nehmen. — Das Eintreffen des bulgarischen Exarchen in Sofia wird heute Nachmittag erwartet. „W. T. B.“ berichtet aus Sofia:
daß ein Wechsel im Ministerium bevorstehe. N werde den Posten eines diplomatishen Agenten in Wien S tancioff das Ministerium des Aeußeren übernehmen.
Montenegro.
Der Fürst Nikolaus befindet ih, wie „W. L. D aus Cetinje erfährt, auf dem Wege der Besserung ; die Ent- n der Füße ist geshwunden, die Schmerzen haben nach- gelassen.
es verlaute daselbst, Natschewitsch und
Amerika.
Der Präsident Cleveland hat dem Senat die Er- nennung des stellvertretenden Sekretärs im Staats-Departement Uhl zum Botschafter in Berlin mitgetheilt. Der Senat hat die Ernennung bestätigt.
Afrika. egyptishe geseßgebende Körperschaft ist in Kairo von dem Khedive eröffnet worden. Jn drückte der Khedive die Hoffnung aus, daß
alles thun werde, um das Wohl des Landes werde dabei von ihm und der
Die estern seiner Ansprache ie Körperschaft und des Volks zu fördern; fie Regierung unterstüßt werden. Wie dem „Reuter shen Bureau“ aus Suez gemeldet wird, ist das Truppen - Transportschiff „Victoria“ mit Jameson und seinen Offizieren an Bord gestern Nachmittag in den Kanal eingelaufen; die Durchfahrt aber ist zur Zeit durch ein auf Grund gerathenes Petroleumschiff gesperrt. Aus Prätoria von gestern erfährt dasselbe Bureau: der räsident NEUGEE habe den Gouverneur der Kapkolonie Sir ercules Robinson davon verständigt, daß er bereit sei, ngland zu besuchen, vorausgeseßt, daß die Angelegenheiten, über welhe Verhandlungen mit der englischen Regierung statt- finden sollten, im voraus definitiv festgeseßt würden.
Parlamentarische Nachrichten.
Die Berichte über die gestrigen Sizungen des Nei h s- tags und des Hauses der Abgeordneten befinden sih in der Dritten Beilage.
— In der heutigen (37.) Sißung des Reichstags, weer der Reichskanzler Fürst zu Hohenlohe-S QUOne, fürst, der Staatssekretär des „Znnern, Staats - Minister Dr. von Boetticher, der Stgatssekretär des Auswärtigen Amts, Staats-Minister Freiherr Marschall von Bieberstein und der Staatssekretär des Reichs-Schaßamts Dr. Grat vonPosa- dowsky-Wehner beiwohnten, stand zunächst die esprechung der Erklärung des Reichskanzlers überdie Währungs- frage auf der Tagesordnung. i
Das Wort nahm zuerst der Abg. Graf von Mirba h (dkonj.), dessen Rede bei Schluß des Blattes noch fortdauerte.
— In der heutigen (17.) Sigung des Hauses der Abgeordneten, welcher der Justiz - Minister Schönstedt beiwohnte, wurde die zweite Berathung- des Staatshaus-
Bei den Ausgaben für die Landgerichte wünschte Abg. de Witt entr.) eine Vermehrung der Amtsrichter in der
Rheinprovinz.
- Abg. Munckel (fr. Volksp.) wies darauf hin, daß die Land- rihter und Mubori@ter, die ans im Range gleichstehen, in Bezug auf die Zuweisung von Arbeitsräumen verschieden behandelt werden. Während die Amtsrichter eigene Arbeitszimmer im Gerichtsgebäude haben, müssen die Landrichter ihre Arbeiten zu Hause abmachen. Ein Richter hat mir geklagt, daß er nach seinem Avancement zum Landrichter genöthigt gewesen sei, #ch häuslih etwas großartiger einzurihten; er beklagte sh weiter darüber, daß dieser Arbeitsraum bei feiner Steuererklärung nit einmal für abzugsfähig erklärt werden sei, daß er sogar diefen Mehr- aufwand dem Staat zu versteuern genöthigt gewesen sei. Irre ih nicht, so hat beim Kammergericht, der Senats - Präsident noch kein ihm eigenthümliches, von ihm allein zu “benußendes Arbeitëzimmer. Es müßte dadurch Abhilfe geschehen, daß die Landrichter eine Gehaltserhöhung oder eine Wohnungszulage erhielten. Zum ersten Mal seit langen Jahren stehen wir vor einem Iustiz- Etat, über den man vielleiht niht eine gesteigerte Zufrieden- heit, aber eine verminderte. Unzufriedenheit haben fann. Bielleicht berücksichtigt man auch die Wünsche. der Landrichter bei dem projektierten Bau eines großartigen, viele Räume umfassenden Justiz- gebäudes. Ich hatte gestern einen Augenblick lang gehofft, daß auch der Herr Finanz-Minister unseren kleinen Wünschen mit einem gewissen Interesse folgen würde, denn ih sah ihn am Ministertish erscheinen; aber es war ein kurzer, vorübergehender Sonnenschein. Bielleiht gelingt es dem Justiz-Minister, seinen Kollegen für die Zukunft etwas günstiger zu stimmen.
Justiz-Minister Schön stedt erklärte, er lege Gewicht darauf, daß die Amtsrichter ihre Arbeiten, namentli die Akte der freiwilligen Ge- rihtsbarkeit, grundsäßlih an der Gerichtsstelle erledigen. Leider lassen ih die Amtsrichter in der Regel die Akten nach Hause bringen und nehmen nur die Termine im Gerichtsgebäude wahr. Die Landrichter können ih der Erledigung ihrer Geschäfte, namentli der Abfassung der Urtheile, am besten in ihrer Privatwohnung O widmen. Die Landrichter werden in der Regel kaum mehr Neigung haben, ihre Geschäfte in einem amtlichen Arbeitszimmer zu erledigen, als die Amtsrichter. Die Frage, ob die Miethe für ihr häusliches Arbeits- zimmer bei der Steuereinshäßung in Abzug zu bringen, ist eine rein steuertehuishe und entzieht sih meiner Einwirkung.
: h (nl.) befürwortete die Errichtung eines Amtsgerichts in Znin.
Fustiz - Minister Schönstedt sagte die demnächitige Erfüllung dieses Wunsches zu. Abg. Freiherr von Heereman (Zentr.) machte auf die {lehten baulichen Verhältnisse der Gerichtsgebäude in Münster aufmerksam; dort Besserung in dieser Bezichung zu schaffen, sei dringend noth:
wendig.
Abg. Jansen (Zentr.) konnte den vom Justiz-Minister aufge- stellten Grundsaß, daß Amtsrichter prinzipaliter ihre Arbeiten im Anitszimmer verrichten sollten, niht anerkennen; das möchte vielleiht dort ih empfehlen, wo nur ein einziger Richter sich befindet, nicht N int wo unter mehreren Richtern eine Theilung der Geschäfte
attsinde. Abg. Kir\ch (Zentr.) {loß sih dem Wunsche des Abg. Munckel auf Beschaffung befonderer Arbeitszimmer für die Landrichter an; bei Neubauten möge man auf die Herstellung solher Rücksicht nehmen. Bei den Besoldungen der Hypothekenbewahrer in der Rheinprovinz erklärte Justiz-Minister Sh önstedt, daß es nicht angängig sei, die Hypo- thekenbewahrer in der Rheinprovinz zu Grundbuchrichtern zu ernennen. Hoffentlich würden sih aber die Wünsche dieser Herren noch in zu- friedenstellender Weise auf anderem Wege erfüllen laffen.
Abg. Kir ch (Zentr.) {loß sih diesem Wunsche an.
Bei den Ausgaben für die Gerichhtsschreiber- gehilfen bemängelte
2K Freiherr von Buddenbrock (konf.) die Berechnung des E ters dieser Beamten beim Eintritt in den Gerichtsvollzieher- dienst.
Abg. Stephan- Beuthen (Zentr.) besprach die Neuordnung der Gehaltsverhältnisse der Gerichts-Sekretäre. Deren Anfan 8gehalt be- trug bisher 2100 M, fie erreihten nah 18 Jahren das Yôcbstgebalt von 3300 4, nah der Neuordnung soll das Anfangsgehält nur L M betragen und das Höchstgehalt erst nah 21 Jahren erreicht werden.
Geheimer Ober-Justiz-Nath Vierhaus erwiderte, daß die gesammte Neuordnung der Gehaltsverhältnisse nur den Beamten zum Bortheil gereihe. Es solle au keine Schädigung einzelner Beamten eintreten, fle sollen sämmtli die nächste Gehaltszulage zu derselben Zeit erhalten, zu welcher sie sie nach der alten Ordnung erhalten dätten. Im Ober-Landesgerichtsbezirk Breslau werden allerdings die Assistenten das Anfangsgehalt von 2100 4 etwas später erhalten, aber das ganze System kann nicht zu Gunsten einzelner weniger Beamten durhbrohen werden. Eine Schädigung der zu den Gerichtsvollziehern übertretenden Beamten wird nicht ein- treten. In den zahlreihen Beamtenpetitionen werden häufig einzelne Fälle generalisiert, und viele Petitionen beshweren sich, daß ander Beamten besser geftellt sind. Diese Petitionen können nicht berüd
ichtigt werden. Die Neuordnung liegt im allgemeinen Interesse Beamten. Dieser Etatstitel allein weist eine Mehrausgabe von 139 100 Æ auf.
Abg. Bandelow (kons.) wünschte eine andere Berechnung des Dienstalters der Gerichtsvollzieher, welche in den Bureaudienst zurüd- getreten sind.
Abg. de Witt (Zentr.) trat für eine materielle Besserftellung der Aktuare im Ober-Landesgerichtsbezirk Köln ein und beklagte he- sonders, daß bei der Anstellung diefer Beamten die Militäranwärter vor den Zivilanwärtern bevorzugt werden. In der Rheinprovinz seien 141 Assistentenstellen mit Militäranwärtern und nur 16 mit Zivil- anwärtern beseßt. i
Geheimer Ober-Justiz-Rath Vierhaus erwiderte, daß die traurige Lage der Aktuare in der Rheinprovinz an dem jahrelangen Andrang zur Gerichts\hreiberlaufbahn liege; deshalb sei 1891 auf 23 Jahre eine vollständige Sperre verhängt worden, wodurch, wenn der leßte Aktuar untergebracht sei, plöplih eine Verbesserung der Anciennität um 24 Jahre eintrete. Die Anzahl der etatsmäßigen Stellen sei gerade bei diesen Beamten besonders günstig. Die Konkurrenz der Militäranwärter lasse sih nicht vollständig vermeiden. Die Neuordnung der Gehaltsverhältnisse werde aber auch hierin Besserung hafen. |
Abg. Sattler (nl.) sprach den Wunsch aus, daß in der Auf- besserung der Gehälter der Unterbeamten und mittleren Beamten fortgefahren werde, und bemängelte, daß die Gerichts-Sekretäre \lechter gestellt seien als die Kreissekretäte. Cine größere Gleichstellung unter den Beamten mit gleihmäßiger Vorbildung und gleihmäßiger ven tet ae zunächst durch Aufbesserung der shlechter gestellten erre! t werden.
Bei den Remunerationen der Gefängnißbeamten aus dem Arbeitsverdienst der Gefangenen bemängelte
Abg. von Dallwit (kons.) die Art der Vertheilung des Arbeitéverdienstes der Gefangenen und wünschte, daß ein Theil dieses Verdienstes zur Unterstüßung der Familien der Gefangenen yer- wendet werde, da die Familien jegt den Gemeinden zur Last fallen.
Geheimer Ober-Justiz-Rath Starke theilte mit, daß Verhand- lungen hierüber zwischen den betheiligten Ministerien late haben. Die Aushändigung des Arbeitsverdienstes an die Ge angene selbst habe häufig zu mißbräuhliher Verwendung des Geldes geführt, es werde daher Stellen überwiesen, unter deren Aufsicht eine nügliche Verwendung stattfinde. Zur Ueberweisung an die Armenverbände \{!
man noch nicht übergegangen. t Aba, Im Walle (Zentr.) bemerkte, daß es sich darum nich n Ü ñ Familien der Gefangen?
\hes Konsulat eingerichtet; für den Rut udi bestimmt.
halts-Etats für 1896/97 und zwar des Etats der Justizverwaltung fortgeseßt.
handle, sondern um die Unterstützung der : während Verbüßung der Strafe. Ein gewisses Recht auf den Arbeits
‘Durhbildung
-
verdient des Gefangenen habe ja der Staat, weil er für die Ge- fangenen Aufwendungen mache, aber der dem Staat nicht zufallende Theil müsse anders als jest verwendet werden, er könne z. B. Ver- ‘inen zur Ünterstügung der Familien der Gefangenen übergeben werden. Zit hieser Hinsicht sei aber noch nichts geshehën. Abg. von Heydebrand und der Lasa (kons.) {loß fich den Günschen des Abg. von E an. Geheimer Ober-Justiz-Rath Starke erklärte, dai der Ge- ngene einen Anspruch auf den Arbeitsverdiensst niht habe, das sei nur eine auf Wohlwollen beruhende Einrichtung. Demnächst sollen neue Erwägungen stattfinden. Justiz-Minister Shönstedt: Wenn ein Theil des dem Staat ‘ehörigen Betrags zur Unterstüßung der Familien verwandt werden ite, so wäre das nur eine Verschiebung der Armenunterstüßung von den Gemeinden auf den Staat. Dazu hätte der Staat keine Ver- aung. anl Mo Im Walle bemerkte, daß es sih nicht um die Verwendung des dem Staat zufallenden Theils handle, fondern um die Verwen- ‘hung des anderen Theils. Abg. Bock (kons.) {loß sich ebenfalls den geäußerten Wünschen an.
Bei dem Kapitel „Besondere Gefängnisse“ bat
Abg. Träger (fr. Volfép.) um ein besonderes Wohlwollen ‘fur die Berliner Gefängniß-Inspektions-Assistenten. Diese Beamten seien sämmtlih Militäranwärter, hätten bereits eine längere Dienst- zeit hinter sich und ständen in vorgeschrittenem Lebensalter; sie kämen erst schr spät zum Maximalgehalt. Die Anforderungen an diese Beamtenkategorie seien besonders groß.
Geheimer Ober-Justiz-Raih Vierhau s erwiderte, daß eine ein- ¡elne Beamtenklasse niht vorweg aufgebessert werden könnte. Die Aussichten der Inspektions-Assistenten seien ja fehr ungleih, und es {webten deshalb Verhandlungen darüber, daß diese Beamten nicht innerhalb ihres Bezirks, sondern der ganzen Monarchie aufrücken fönnen.
Der Rest der dauernden Ausgaben wird bewilligt.
(Schluß des Blattes.)
— Die Kommission des Hauses der Abgeordneten zur Vorberathung des Antrags des Abg. Hobrecht auf Annahme eines Geseßentwur}s, betreffend die Herabminderung der aus guts- herrlich - bäuerlichen Regulierungen -herrührenden Amortisationsrenten, hat fich konstituiert. Vorfitzender ist der Abg. Dr. Krause (Königsberg), dessen Stellvertreter der Abg. Lamprecht; Schriftführer sind die Abgg. von Brockhausen, Reinecke und Jansen.
— Die Kommission des Hauses der Abgeordneten zur Vorberathung tes Antrags der Abgg. Roeren und Genossen auf Annahme eines Geseßentwurfs, betreffend Abänderung des Ge- seßes über gemeinschaftlihe Holzungen, vom 14. März 1881 und des Antrags des Abg. Knebel auf Annahme eines Gesetz- entwurfs über gemeinschaftliche Holzungen hat sh konstituiert und den Abg. Schreiber zum Vorsitzenden, den Abg. Knebel zum Stellvertreter des Vorsißenden und die Abgg. Dr. Schnaubert und Dr, Glattfelter zu Schriftführern gewählt.
— Bei der gestern in Köln vorgenommenen Ersaßwahl zum Hause der Abgeordneten für den 1. Wahlbezirk des Regierungsbezirks Köln (Köln Stadt) wurden nah der amt- lichen Zählung insgesammt 595 Stimmen abgegeben, von denen 593 auf den Rechtsanwalt Carl Trimborn (Zentr.) in Köln fielen.
Nr. 6 des „Zentralblatts der Bauverwaltung“, herausgegeben im Ministerium der öffentlißen Arbeiten, vom 8. Fe: bruar, hat folgenden Inhalt: Amtliches : Dienst - Nachrichten. — Nichtamtliches: Die Thätigkeit unserer Feld-Eisenbahn-Abtheilungen im Kriege 1870/71. — Wettbewerb für die Mee bei Worms. 1II. ( ortsezung.) — Der Verkehr auf den Wasserstraßen Berlins im Jahre 1895. — Die Kohlenstaubfeuerung im Dampf- fesselhause des Königlichen Opernhauses in Berlin. — Wettbewerb um Entwürfe für eine Stadthalle in Elberfeld. — Die Plananordnun mittlerer und kleinerer Stationëgebäude. — Vermischtes: Wettbewerb um Entwürfe für eine evangel.-luther. Kirche in Kiel. — Wettbewerb um eine Theilnehmerkarte und eine Festmahl-Speisekarte des Ver- bandes deutsher Architekten- und Ingenieur-Vereine. Wahl des Stodikauraths für den Hochbau von Berlin. — Architektur auf der boyerishen Landesauéstellung in Nürnberg. — Errichtung eines Eisen- babn-Ministeriums und Neuordnung der Eisenbahnverwaltung -in Oesterrei. — Bücherschau.
Kunft und Wissenschaft.
L Seine Majestät der König von Württemberg hat, wie der ,St.-A. f. W.“ meltet, der Porträtmalerin Frau Vilma Parlaghy bierselbft die goldene Medaille für Kunst und Wissenschaft am Bande des Ordens der Württembergischen Krore verliehen.
__ 4 In Schulte’'s Salon wurde am 26. Januar die dies- jährige Ausstel lung des „Künstler-West-Klubs" eröffnet. Das Best1eben, die Errungenschaften moderner Technik ih anzueignen, bekunden die meisten Werke der Klubmitglieder, das Ergebniß ist aber begreifliderweise je nah der Begabung der Einzelnen sehr ver- schieden. Glücklih hat sich_P. Höniger in die pifante und flotte astelltehnik der Pariser Schule eingearbeitet ; auch sein Berliner traßenbild im Frühjahrsnebel zeigt gegen ältere, von Scarbina?’s Vorbild allzuabhängige Werke des Malers erfreulihe Fortschritte. Ludwig Dett mann schildert lebendig das Flimmern des Sonnen- lihts in einem zarten Aquarell, und die Ansicht einer kleinen vommerschen Stadt, deren rothe Ziegeldäher nach einem erquidenden ewitterregen in der Sonne blinken, zählt zu feinen liebenswürdigsten dpfungen. Ueberzierlih sind die Aquarelle und Gouachen von Mar Ut h, der fonst, wie auch sein „Mondaufgang in der Mark“ be- weist, sich in breiterem Vortrag gefiel. Ueberzeugend in ihrer {lichten Wahrheitsliebe wirken die Nordlandbilder Norman?s, wie das „auf-
ziehende Gewitter" und die ,Sommernacht am Fjord“ mit ihrer krystall-
klaren Luft, während eine Berliner Straßenscene tem Maler M er gegen is. Feldmann’s „Land|chaft bei aufgehendem ond* spiegelt den tiefen Eindruck wider, den die Werke der schotti- hen Schule auf unsere Landschaftsmaler gemaht haben; Lang- Me mer dagegen {ließt sfi mit seinem Nachtbild mehr der jüngeren : nchener Richtung an; eine Röthelstudie bezeugt, daß dieser Künstler u ohne gewagte fkoloristische L nie die Aufmerksamkeit der U auer zu fesseln vermag. Philipp Frank's dekorativ breite z ndshaften und Frenzel's Viehstüke sind solide, wenn gu etwas nüchterne Leistungen, die den Anspruch auf pejondere „Modernität“ nicht erheben. Unter den Bildnißmalern Keck West-Klubs sucht Max Schlichting es den Amerikanern an Wbt der Motive gleich zu thun, erreiht aber deren Grazie nicht, neb rend G. Me yn in bekannter flotter, wenn auch nicht immer vor- t Weise feine Porträtköpfe auf die Leinwand seßt und tk ösius in seiner Kindergruppe vorzugsweise auf ges{hmackvolles früh énarrangement im Sinne F. A. Kaulbach's hinarbeitet. Von es Ausstellungen ist bereits E. Hausmann's ernste und aus- volle Gruppe „Mutter und“ Kind“ bekannt, deren feinsinnige vortheilhaft gegen den derben „Spaziergang" Posfin?s
abstiht. Von H. Hendrich, defsen hantasie immer wieder
und wieder zur gen- und Märchenwelt der deutschen
Vorzeit zurüdtkehrt, find einige P leuhtende
ine Bn A ete A Augen As f ne E vielleicht ung ausüben würden, da ü i
der Gestalten felten ® Ti ift. e E S
Neben der Sonderausstellung des West-Klubs verdienen die zahl- reichen Arbeiten aus dem Nahlaß des Münchener Malers Cinten \chmidt, einige derbhumoristishe Bilder von dem bekannten Zeichner der „Fliegenden Blätter" Hengler, eine Illustration aus G. Keller's P L L a p N n ars — A. Bôck-
„Quellnymphe“ (in den vorderen Räumlichkeiten d - hen Kunsthandlung) Beachtung. E
Bauten.
__ Der Ent wurf für eine evangeli sch-lutherische Kirche in Kiel ist zum Gegenftand eines allgemeinen Wettbewerbes N: den deutshen Architekten aemacht worden. Es find drei Preise (2500 A6, 1500 é und 1000 M) ausgeseßt; der Ankauf weiterer Entwürfe wird vorbehalten. Preisrihter sind die Herren Geheimer Regierungs-Rath Professor Oßen und Baurath Schwechten in Berlin, Regierungs- und Baurath Beisner in Schleswig und zwei Nichttechniker in Kiel. Die Entwürfe sind bis zum 15. Mai d. J. an den Kirchenvorstand einzureihen, die Wettbewerbs-Unterlagen von_ der „Kirchenkasse in Kiel“, P Straße 2, zu beziehen. — Ferner ist ein Ee en fürdenEntwurf zu einem Rathhau}e in Dessau an die deutschen Architekten ergangen. Die für den in drei bis vier Geshofsen am kleinen Markt zu errihtenden Bau ausgeworfene Summe beläuft sich auf 600 000 (4 Die drei ausgesegten Preise betragen 5000, 2500 und 1500 Æ; den Ankauf weiterer Arbeiten zum Preise von je 500 Æ behält sih die Stadt- gemeinde vor. Das Preisgeriht besteht aus den Herren Geheimer Regierungs-Rath Professor Ende und Geheimer Regierungs-Rath Professor Oßen in Berlin, Geheimer Baurath Professor Dr. Wallot in Dresden, Hof-Baurath Boettger und Stadt-Baumeister Engel in Bet, E us DEM R e e R s a Stadtverordneten-
orsteher. Die Entwürfe fin is zum 6. August d. I. an den Magistrat in Dessau einzureichen. guf
Land- und Forstwirthschaft,
Wie das Direktorium der Deutschen Landwirthschafts- Gesellschaft mittheilt, sind die Vorbereitungen für die diesjährige Wanderausstellung in Stuttgart-Cannstatt sowohl seitens der Leitung derselben, wie seitens der Aussteller in vollem Gange. Am 17. Dezember v. J. fand in Stuttgart eine Versammlung des Orts- ausschusses statt, in welher von Herrn Geheimen Hofrath Eyth den zahlreih ershienenen Herren aus dem Lande und aus den Städten Stuttgart und Cannstatt Einrichtung und Plan der Ausstellung im allgemeinen und im besonderen dargelegt wurden. Es zeigte sich in dieser Versammlung, daß sowohl feitens der Ausftellungsstädte, wie auch des ganzen Landes Württemberg ein lebhaftes Interesse für die Aus- stellung vorhanden it. pur Zeit werden die Bauten vorbereitet, \o- daß mit Eintritt der besseren Witterung an die Aufstellung derselben auf dem „Cannstatter Wasen“ am reten Neckarufer herangegangen werden kann. Ebenso werden in den Kreisen der Aussteller die Vor- arbeiten eifrigst gefördert. Die Beschickung mit Pferden wird in Württemberg von _ der dortigen Landgestüts - Kommission vorbe- reitet. Das Sand» Bbetftällmelkteräint Marburg beabsichtigt, fechzehn Hengste aus dem Landgestüt und dem Remontendepot zur Vor- führung zu bringen, das Königlich württembergische Kriegs-Ministerium 20 Kavallerie- und 6 Artilleriepferde. Selbftverständlih bleiben diese Vorführungen außer Preisbewerb. “ Außerdem rüsten sich Baden, die Rheinprovinz, Schleswig-Holstein und die Has Sachsen, um die Ausstellung mit Pferden zu beshicken. Die Ninderabtheilung wird, wie von vornherein angenommen wurde, den Glanzpunkt der Thierausstellung bilden ; es kommt dies auch schon dadur zum Aus- druck, daß Seine Majestät der König von Württember g einen Ehrenpreis für diese Abtheilung gestiftet hat. Selbstverständlich rüftet sich in erster Stelle Württemberg felbst, die Ausstellung möglichst zahlreich mit Rindern zu beschickden, weldje auf Veranlassung der württem- bergischen landwirthschaftlichen Zentralstelle auf besonderen Vorschauen ausgefucht werden. Das Hauptaufgebot des württembergischen Rind- viehs wird zweifellos den Charakter des Fleckviehs aufweisen, des- gleichen die Auëstellungen, welche der Verband oberbadisher Zucht- genoîsenschaften, sowie der Zuchtverband für ober bayerisches Alpenfleckvieh veranstalten. Algäuer werden dur das „Algäuer Herdbuh“ zur Aus- stellung gebracht; ferner ersheinen Pinzgauer und Voigtländer aus Bayern, Glan-Donnersberger aus der Pfalz, Vogelsberger aus Hessen, Siegerländer aus Westfalen, Vogesenvieh aus Elsaß-Lothringen, Ost- friesen aus Hannover, Breitenburger aus Schleswig-Holstein und nieder- rheinishes Vieh aus dem Nheinland. Die Rheinländer glauben, zweck8 Einführung ihres Schlages nah dem Elsaß gerade in Stuttgart er- scheinen zu follen. Schweine werden befonders aus Norddeutschland zahlreich auf der Ausstellung ersheinen; so liegen vorläufige Anmel- dungen vor aus Westfalen, Pommern, Brandenburg, Hannover und Provinz Sachsen. Die Ziegenabtheilung wird, soweit es fich bis jeßt übersehen läßt, in größerer Zahl auf der Ausftellung vertreten fein als die der Schafe. Für die Geflügelausstellung, deren Preisaut schreiben demnächst erscheint, zeigt ih vielfahes FJuteresse, besonders auch in den Reichslanden. — In der Abtheilung der todten Gegenstände lanen die landwirth\chaftlihen Samenzüchter eine größere gemein- chaftlihe Ausstellung. Von den auf der Berliner Gersten- und Hopfen - Ausstellung vorgeprobten Gersten und Hopfen werden 73 Proben Eekaaeeie, 3 Bebra Brauweizen und 110 Proben Hopfen zur Stelle sein. Ferner is noch anderweitig ‘Hopfen außer Preis- bewerb in Aussicht gestellt. Für die Moorkultur sehen bis jeßt noch wenig Anmeldungen in Aussiht, doch wird fih auch hier eine zwar vielleiht nicht umfang-, aber doch lehrreihe Beschickung einstellen. Der Württembergishe Landkes-Obstbauverein bereitet hon jeßt die Pflanzungen auf dem Ausftellungsplaßtz vor, durch welche er seine Arbeit zur Darstellung bringen will. Die Beschickung der beiden Weinkosthallen wird in dem gewohnten Umfange stattfinden, während die Dauerwaaren- Ausstellung für Obst nur mit 52 Gegen- E werden wird, die sich augenblicklich auf einer Prü- ungsreise nah Australien befinden. Die Einrichtung der milh- wirthscaftlihen Auéstellung ist in den betreffenden Kreisen Süddeutsch- lands in der leßten Zeit Gegenstand mannigfaher Erwägungen gewesen. Vor kurzem ift nun das endgültige Preigausschreiben, in welchem alle geäußerten Wünsche, soweit angängig, Berliksichtigung gefunden haben, zur Neun gekommen. Wie es scheint, wird die A AE Abtheilung einen sehr beachtens- werthen Umfang annehmen. Ein gleiches Interesse zeigt sh auch für die Fischereiabtheilung, in der außer Süd- auh Norddeutschland ver- treten sein wird. Dec Württembergische Landesverein für Bienenzuhht plant eine zablreihe Vertretung etnes Mitglieder in der Bienen- abtheilung. Zum Wettbewerb in der Stalldüngerwirthshaft wurden aht Bewerbungen zugelassen. Bekanntlich is die auf ein Jahr be- messene Prüfun bierfür bereits seit dem 1. April v. J. im Betrieb. Ob die “ Ausstellung der Kalke von Süddeutschland so be- nußzt werden wird, wie dies in der Absicht der Veranstalter dieser Abtheilung liegt, \cheint noch zweifelhaft zu sein. Im übrigen aber werden Dünger- und Futtermittel in ausreihender Menge neben einer Anzahl anderer Hilfsmittel der Landwirthschaft zur Aus- stellung kommen. Der Maschinenplay ist s{chon zum theil belegt, ebenso besteht Aussicht, daß die Hauptprüfungen von Trockenapparaten für Getreide, von Futterdämpfern, Weinfiltern, sowie von Garben- bändern von den Fabrikanten in entsprehender Weise werden benußt werden, um ihre Leistungsfähigkeit zur Darstellung zu bringen. — Es möge noch daran erinnert werden, as die Anmeldefrist mit dem Schlusse dieses Monats abläuft, und daß es demnach an der Zeit ift,
die Vorbereitungen für die Anmeldung zu beschleunigen.
dheitswesen, Thierkr Ab age Gesundh esen eie en nund Absperruugs-
Italien.
__Das Königli italienishe Ministerium des Jnnern hat ben der Einfuhr von Vieh, gesalzenen Häuten, unge- gerbten Fellen, roher Wolle, Hörnern, Klauen, Knochèn und anderen thierishen Bestandtheilen auf dem Seewege na ch Jtalien unter dem 1. Dezember folgende Bestimmungen
getroffen: j Artikel 1.
Das Verbot der Einfuhr bleibt aufrecht erhalten bezüglich : a. der Rinder und Schafe aus den folgenden Staaten und
Ländern: der europäishen und asiatischen Türkei, der Insel Cypern, Ggypten, Bombay, den russishen Häfen des Schwarzen und Asowschen Meeres, Bulgarien, ‘ Griechenland, Somaliland und Sansibar;
b. des Rindviehs von der Insel Malta; die Einfuhr von Schafen von dieser Insel ift unter der Bedingung gestattet, daß die- selben am Bestimmungshafen auf Kosten der Interessenten einer thierärztlihen Untersuhung unterworfen werden ;
c. der Schweine aus der europäischen und asiatishen Türkei, aus Cypern, Egypten und den E O von Amerika.
rtifel 2.
_ Für alle diejenigen Länder, gegen welche das Einfuhrverbot von Rindvieh und Schafen besteht, if auch, mit Ausnahme von Malta, die Einfuhr von gesalzenen Häuten verboten.
; : Artikel 3. _ Mit Bezug auf die asiatishe Türkei, das Somaliland und San- sibar bleibt das Verbot der Einfuhr von ungegerbten Fellen, roher Wolle, Knochen, Hörnern, Klauen 2c. sowie von fonstigen Ueberresten von Nindern und Schafen in Geltung. E He Artikel 4. E IE E
Bezüglich der andern Staaten bleibt die Erlaubniß der Einfuhr von Vieh und der oben erwähnten Ueberreste an die Bedingung ge- fnüpft, daß dieselben von einem sanitären Ursprungsattest begleitet sind, das von der kompetenten Lokalbehörde auszustellen und von dem italienischen Konsul oder Konsularagenten zu beglaubigen ift, zu dessen Amtsbezirk der Ort gehört, von welchem das genannte Vieh oder die Ueberreste herstammen und abgesandt werden.
E i Artikel 5.
Gefalzene Därme, gewaschene oder kalzinierte Wolle können,
woher sie auch kommen mögen, frei nah Italien eingeführt werden.
Spanien.
Durch Königliche Verordnung vom 27. v. M. sind die gegen Rabat (Marokko) und Umgebung angeordneten QunranttAeta Utta “unter den üblichen Bedingungen aufgehoben worden. (Vergl. „NReichs-
Anzeiger“ Nr. 292 vom 7. Dezember v. J.).
Handel und Gewerbe.
Jn dem vom 1. v. M. ab gültigen amtlihen Waaren- verzeihniß zum Zolltarif findet sich auf Seite 251 bei „Kurze Waaren“ ein Druckfehler. Der zweiten Zeile von unten ift die Ziffer „2.“ vorzuseßzen.
Verkehrs-Anstalten.
_Laut Telegramm aus Go ch ift die erste englische Post über Vlissingen vom 10. Februar ausgeblieben. Grund: Starker Nebel auf See.
__ Karlsruhe, 10. Februar. (W. T. B.) Zu dem Karlsruher NRheinkanal-Projett erfährt der „Bad. Ldb.* von authentischer Seite : Bekanntlih hat das Staats-Ministerium die Erbauung des Kanals von Staatswegen abgelehnt und nur einen Zuschuß von 3 Millionen Mark bewilligt. Andererseits waren die Vertreter der Stadt der Ansicht, daß die Stadt an die Ausführung eines fo umfang- reihen Projekts nicht gleich herantreten könne. Es hat fh nun insofern ein DAN aus diesem Dilemma gefunden, als eine leistungs- fähige Firma fih bereit erklärt hat, niht nur den Kanal gegen Zah- lung einer festen Summe (4 Millionen Mark) zu bauen, fondern ihn auhch auf eine Reihe von Jahren in eigene Regie zu nehmen. Das Weitere wird dem Beschluß der städtishen Kollegien vor- O sein. Feb y
Bremen, 11. Februar. (W. T. B.) Norddeutscher Lloyd. Der Postdampfer „H. H. Meier“ if am 9. Februar Morgens.in New- York angekommen. Der Postdampfer „Pfalz“ ist am 8. Februar in Montevideo angekommen. Der Reichs-Postdampfer
„Sachsen“ hat am 9. Februar Vormittags Gibraltar passiert. Der Reichs - Postdampfer „Preußen“ if am 9. Februar Abends in Genua angekommen.
Theater und Musik.
Schiller-Theater.
Der bekannte Schwank „Gin toller Einfall“, mit dem der
Verfasser Carl Laufs vor Jahren seinen Namen zuerst bekannt machte, erlebte gestern eine erfolgreihe Wiederaufnahme an derselben Kunststätte, von der er ausgegangen war. Der tolle Einfall des Schwankhelden, eines jungen Studenten der Medizia, der die ihm von. feinem Onkel während einer Reise anvertraute Wohnung zimmerweise vermiethet, um \ich aus einer Geldverlegenheit zu helfen, gelangte gestern mit allen Verlegenheiten, Ver- wirrungen und Ueberrashungen, die sich daraus ergeben, bei einer frishen und lebendigen Darstellung trefflich und erheiternd zur Wir- fung, da alle geistvollen Wendungen und wißigen Pointen des Dialogs darstellerisch fein herausgearbeitet wurden. Die beiden lustigen Ge- sellen, die Urheber aller fomishen Drangsale und Wirrnifsse, der junge Student und fein getreuer Diener Birnstiel, wurden dur die Herren Pahlau und Shmasow mit übermüthiger guter Laune reih ausgestattet. Herr Walden spielte den nervösen Musik- Direktor Krönlein sehr ergößglih und Frau Werner fand in der Episodenrolle der Zimmervermietherin Müller lauten Beifall. Die jugendlichen Liebhaberinnen des Stücks wurden von den Damen Lever- mann und Grete Meyer anmuthig wiedergegeben,
Adolph Ernst-Theater. Der als dauernd zugkräftig bewährte englishe Schwank „Char- ley’'s Tante" is nah längerer Unterbrehung am Sonnabend dem Repertoire mit reichem Erfolg wieder eingefügt worden. Der Shwank hat aufs neue die ihm inne wohnende Ursprünglichkeit und Frische der Stimmung bewiesen, welche die ergößliche und doch harmlose Be- lustigung der Zuschauer zur natürlihen Folge hat. Man kann daher nur berihten, daß auch bei diefer Wiederaufnahme viel und herzlih gelacht wurde, und daß die Darstellung im Einzelnen und Ganzen unverändert lobenswerth war. Unter den Darstellern gewann wte früher Herr Guido Tielscher in der Titelrolle durch die erheiternde Charakteristik und feinen wirkungsvollen Humor den meisten Beifall, Fräulein Albrezt und Herr Eiben, welche ihre kleineren Rollen zum ersten Mal spielten, lösten ihre Aufgaben er- freulih und fügten ih gefällig dem Ensemble ein. — Dem Schwank
voran, welhe mit neuen Einlagen versehen war und gleichfalls
ging, wie auch früher, die parodistishe Posse „Die Balg e” haglihe Heiterkeit verbreitete. L i