‘war von der Nadel nichts.
handknochen, ziemli nahe der nachwiefen, also an einer vermuthen Tkonnte. Nadel von Herrn Dr. Fließ entfernt. Er enau an dem Orte, wo die fie nachgewiesen hatte. Die
telle
deren Erfolg fonst ein sehr zweifel
Handel und Gewerbe.
Der Zentralauss{huß der Reichsbank war auf heute Vormittag 10 Uhr zu einer Sizung berufen worden. Vorsißende, Präsident des Reichsbank-Direktoriums, Wirkliche im Anschluß an die Halen der veröffentlihten Wochenübersiht aus, daß die
nlage
Seme Rath Dr. Koh führte der Reichsbank sehr erheblich seit der großen Anspannung 402 Millionen, und daß auch wesentlich verringert,
Nach der Ueberschreitung der
Erleichterung sei zu erwarten.
am offenen Markt {hon seit Anfang
finkende Richtung O und mehr als 11/7 Proz. unter
tehe, so sei die Ermäßigung des leßteren oldausgang ins Auf Vorschlag des Vor- entralaus\{uß sich darauf mit der Herabsezung des Diskonts auf drei Prozent einstimmig ein-
._ dem offiziellen Saße zulässig zumal die fremden Wechselkurse lusland niht befürchten ließen. sißenden erklärte der Z
verstanden.
Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Nuhr und in Oberschlesien. An der Ruhr find am 11. d. M. gestellt 12172, nicht rechtzeitig
geftellt keine Wagen.
In Oberschlesien sind am 10. d, M. gestellt 4643, niht recht-
zeitig gestellt keine Wagen.
Amsterdam, 11. Februar. ordinary 50. — Bancazinn 37.
Verdingungen im Auslande.
Vereinigte Staaten von Nord-Amerika. „Boston-rapid transit, commission“ (\tädtische A, für Anlegung von Verkehrswegen in Boston): Lieferung | die
Ohne Datum.
von Eisen- und Stahlwerk (Querschienen 2c.).
m 12. Februar,
y : ren Spies von der „Urania“ elangen zwei Aufnahmen mittels Röntgen’sher Strahlen, welche" de das Nadelfragment zwishen dem dritten und vierten Mittel- ndwurzel, [und zwar schräg geme wo man die Auf diese Bestimmung hin 1 fand fie millimeter- photographische ) merzen bei ind vom Zeitpunkt der Entfernung an verschwunden. L after gewesen wäre, weil man ohne Ortsbestimmung auf ein blindes Suchen angewiesen war — ein Eingriff, der für ader- und nervenreihe Theile keineswegs gleihgültig ist — gelang leiht, {nell und mit minimaler Verleßung der Weichtheile. Auch die sonst unerläßlihe Narkose konnte unterbleiben.
abgenommen habe, am ya ress{chluse um er der Goldvorrath dagegen verstärkt sei. steuerfreien Notengrenze am Schlusse des Dezember und in der ersten Januar-Woche sei jeßt wieder eine ansehnliche Reserve angesammelt. Eine weitere Da nun auch der Diskont
‘W,. T. B.) Java-Kaffee aood
sp. eratur Celsius
4 R.
Stationen. Wetter.
Bar. auf 0 Gr. u. d. Meeres 59 C. =
in 9
5|bededckt wolkig bededckt Regen bededckt halb bed. 1|wolkenlos bedeckt
pi
Belmullet. . Aberdeen E D openhagen . Stockholm . E Peterdbur etersburg Moskau . . . |
Cork, Queens- | Cherbo E al erbourg . | IEET P ie DUTA, winemünde | C wasser
Memel
Mere s ter (s |
Karlsruhe . .
Wiesbaden .
E
—— I DO D] R O
heiter wolkenlos wolkenlos bededckt bedeckt bedeckt Dunst Negen
Dunst fernt Dunst halb bed.1) halb bed. wolkig beded12) wolkenlos Negen wolkig
ill wolkenlos ftill|halb bed. |
Co! H N Go 3 ck E A A A BRORNIN I
D V T D i js C ja mi R 0D ooo
| | . | «A | |
1) Reif. ?) Gestern Regen.
Uebersicht der Witterung.
_ Eine Furche niedrigsten Luftdrucks unter 750 mm er- streckt sih von den Farörn ostsüdostroärts nah dem mittleren A Iergeier, während der Luftdruck im zentralen Frankreih 776 mm übersteigt. Im deutschen Küstengebiete wehen starke, an der oft- preußischen Küste stürmishe westlihe Winde, im übrigen is die Luftbewegung \{chwach. In Deutschland is das Wetter trübe und warm, ohne erhebliche Niederschläge; nur in Ostdeutschland sind geringe Regenmengen gefallen, Trübes, mildes und windiges Wetter wabrchetufds: Deutsche Seewarte.
E S E S (R R T D Z I S N E F I A N E R “Theater.
Königliche Schauspiele. Donnerstag: Opern- haus. 39, Vorstellung. Tannhäuser und der Sängerkrieg auf Wartburg. Romantische Oper in 3 Aften von Richard Wagner. Ballet von Emil Graeb. In Scene geseßt vom Ober-Regisseur Teplaff. Dekorative Einrihtung vom Ober-Inspektor Brandt. Dirigent: Kapellmeister Dr. Muck. An-
fang 7 Uhr. chauspielhaus. 44, Vorstellung. König Nichard der Zweite. Trauerspiel in 5 Aufzügen von William Shakespeare, überseßt von August Wilhelm von
legel. Für die deutshe Bühne bearbeitet von Wilhelm Oechelhäuser. In Scene geseßt vom
Karlsruhe
{uß zum Bau eines
Nade E wurde die Abbildung
der Patientin Die Operation,
London, 11.
gekommen.
Scuthampton abgegangen. Castle“ ift auf der
reise in London angekommen.
Der
Der besonders als
Notenumlauf Concert (op. 46).
Februar eine zu wünschen gewesen wäre.
Herr von Pachmann
er mit einer
Künstler mit Beifall.
fopran) und
Sing-A vereinigt. Sie et Teces die Naht dieser sowie
begannen tibi,
den sanften
Stimme eine Altistin von
erfreute dur
Lieder Bungert
Ober-Regisseur Max Grube. Dekorative Einrichtung vom Ober-Inspektor Brandt. Anfang 7X Uhr.
es Opernhaus. Keine Vorstellung. 7. Sym- phonie-Abend der Königlichen Kapelle. Diri- O Herr Felix Weingartner. Gedächtnißfeier für tihard Wagner. Anfang 73 Uhr.
Mittags 12 Uhr: Oeffentliche Hauptprobe.
Schauspielhaus. 45. Vorstellung. Sonder-Abonne- ment B. 7. Vorstellung. Die fkrauke Zeit. Lustspiel in 4 Aufzügen von Richard Skowronnek. Anfang 74 Uhr.
Sonntag, Nachmittags 3} Uhr: In Kroll's Theater: Der Trompeter von Säkkingen. Oper in 4 Akten nebst einem Vorspiel von Victor E. Neßler. Text mit autorisierter theilweiser Benußung der Idee und einiger Original-Lieder aus J. Victor von Scheffel’s Dichtung von Rudolf Bunge. Ballet von Charles Guillemiîn. Dirigent: Musikdirektor Wegener. Preise der Pläße: Fremdenloge 5 M Mittel - Parquet und Mittel-Balkon 3 A Seiten- Parquet und Seiten-Balkon 2 A Stehplayß 1 — Abends 7 Uhr: Uriel Acofta. Trauerspiel in 5 Aufzügen von Karl Gußkow. Preise der Pläße:
remdenloge 4 A Mittel-Parquet und Mittel-
alkon 2 Æ 50 4. Seiten-Parquet 2 A Seiten- Balkon 1 A 59 „Zz. Stehplay 75 & . Aufgeld wird nicht erboben.
Deutsches Theater. Donnerstag: Der zer- brochene Krug. — Hierauf: Liebelei, Anfang 74 Uhr.
O Hamlet. 4
onnabend: Weh dem, der lügt!
Berliner Theater. Donnerstag: Heinrich. Anfang 7F Uhr.
Freitag (22. Abonnements-Vorstellung): Nora.
Sonnabend: König Heiurih.
König
Lessing - Theater. Donnerstag: Comtesse Guckerl. Anfang 7X Uhr.
Freitag: Der Thron seiner Väter.
Sonnabend: Erstes Gastspiel von Hedwig Nie- mas. R L T E:
onntag, Nachmittags r: Zu- volksthüm-
lihen Preisen: Heimath. — Ade (e Ubr: Comtesse Guckerl.
Residenz - Theater. Direktion: Sigmund Lautenburg. Donnerstag: Hotel zum Freihafen. (L’HWôtel du Libre Echange.) Sthwank in 3 Akten von Georges Feydeau, überseßt und bearbeitet von Benno Jacobson. Anfang 74 Uhr.
ritte und folgende Tage: Hotel zum Frei-
afen.
Friedrich - Wilhelmstädtishes Theater.
i S lirade 25— 26,
Donnerstag: Mit großartiger Ausftattung an
Kostümen, Dekorationen und Nequisiten: Der
Hungerleider. Ausfstattungs-Komödie mit Gesang
und Ballet in 10 Bildern von Julius Keller und
Louis Herrmann, mit theilweiser Benutzung einer
Idee des Mark Twain. Musik von Louis Roth. n Scene geseßt von Julius Frit \{he. Dirigent : err Kapellmeister Winnó. Anfang 7+ Uhr. Freitag: Der Hungerleider.
Verkehré-Anfialten.
j 12. Februar. (W. T. B.) Die „Bad. Landesztg."“ bezeichnet die Nachricht, daß das badische Staats. Ministerium
einen Zu
besblofen habe, als unrichtig. Eine Si in dieser Angelegenheit habe noch nit stattgefunden, doch sei die Be- willigung eines Zuschusses von 3 Millionen Mark zu erwarten. ebruar. (W. T. B. „Guelph* ift auf der Heimreise heute Der Castle-Dampfer „Grantully Caftle*“ ist auf der Heimreise Sonntag in Plymouth Dampfer „Norham Castle“ is auf der _ Der Castle - Dampfer „Pembroke usreise Sonntag in Kapstadt angekommen.
Der Castle-Dampfer „Grantully Castle" ift heute auf der Heim-
Theater und Musik.
Konzerte.
0 Chopinspteler Wladimir von Pahmann gab am Sin g-Akademie seinen ersten Klavierabend in dieser Saison. Haupttheil des Programms bildeten wieder Werke komponisten, darunter das selten gehörte, s{chwierige 6). Weiterhin folgten der Schumann, der Militärmarsch von Schubert-Tausig, die 6. Nhapsodie von Liszt und dessen Phantasie über feinem weichen, modulationsreihen Anschlag bei \parsamstem gebrauch, der immer ein Beweis wirkliher Künstlerschaft ist, er die Chopin’schen Sachen wieder in entzückender Weise zum Vortrag, während bei den Liszt’shen Piècen etwas mehr e. Bei dem Schumann’schen ,Carneval“, den im übrigen er leider in der leßten Nummer, dem , den Faden und vermochte ihn auch niht wieder aufzunehmen, i schnell improvisierten Kadenz {ließen mußte. Publikum verzieh ihm jedoch sowohl diesen Lapsus ebenso gern wie seine neuerdings mehr noch als früher sih bemerkbar machenden eigen- thümlichen Geberden beim Spiel und überschüttete den trefflichen
_ Drei jugendliche, anmuthige Sängerinnen, wisch (Sopran) aus Frankfurt a. M., ) Clementine Engelmann (Alt) aus Berlin (letztere bier bereits als Lehrerin wohlbekannt), hatten sih vorgestern in der kademie zur Ln N von Terzetten und Sologesängen m Domine“ Fittig anderer Terzette von Heymannn - Rheineck, Hiller, Schubert, Seer Stange 2. ließen die Künstlerinnen große Prä- zision in den Einfäßen sowie eine musterhaft gleihmäßige Art des An- und Abschwellens der Töne erkennen. keit waren selbst bei schnell auszuführenden Passagen einwandfrei. Außerdem sang die Sopranistin mit zarter, aber koloraturgewandter Arie aus Gounod’s Oper die gelungene und Stange.
afens Karlsruhe-Mühlburg
ung des Staats-Ministeriums | des Herrn O.
B.) Der Union-Dampfer in Southampton an- Der Castle- | Que: usreise Sonnabend von
angekommen.
N der geshäßte Pianist Herr Freitag voriger Woche in der Den seines Lieblings- Allegro de „Carneval“ 1 Kir Mit
Maa rachte
„Nobert der Teufel“.
Kraftentfaltung
ausgezeihnet spielte, verlor arsch der Davidsbündler“, sodaß Das
Johanna Meyer- Elise Eberlin (Mezzo-
Halke brachte,
Hafse’s Terzett : und Schumann's nieder“. Im
„Hostias „Senkt Vortrag
Auch Intonation und Deutlich-
„Margarethe“. Auch Wiedergabe zweier
Die Meézzosopranistin
Ueucs Theater. Siffbauerdamm 4a. /5.
Ls: Gastspiel des Herrn Franz Tewele vom K. u. K. priv. Carl. Theater in Wien. Der Herr Direktor (Monsieur le Directeur). Lustspiel in 3 Akten von Alexandre Bisson und abrice Carré. Deutsh von Ferdinand Groß. n Scene geseßt von Sigmund Lautenburg. — Vorher: Ein Zündhölzchen zwischen zwei Feuern. Schwank in 1 Aufzug nah dem #Fran- E es des H. Honvie von Georg Hiltl. Anfang s Le Freitag, Sonnabend und Sonntag: Der Herr Direktor. — Vorher: Ein Zündhölzchen zwischen zwei Feuern. ag: Nachmittags 2} Uhr: Kabale und ebe,
Theater Unter den Linden. Direktion:
Julius Fritsche. Donnerstag: Vorlettes Gaftspiel der Frau Petterson-Norrie. Die shöne Helena. Komische Operette in 3 Akten von Meilhac und Halévy, deutsch von J. Hopp. Musik von Jacques Offenbach. Dirigent: Herr Kapellmeister Feder- mann. — Hierauf: Mufsfikalische Scherze. Großes Ballabile, arrangiert vom Balletmeister I. Reisinger. Anfang 7 Uhr.
Freitag: Lettes Gastspiel der Frau Pettersou- Norrie. Die schöne Helena. — Hierauf: Müiifikalische Scherze. Großes Ballabile, arrangiert vom Balletmeister J. Reisinger.
Sonnabend: Boccaccio.
Sonntag, den 16. Februar, Nachmittags 3 Uhr: Bei halben Preisen: Der Bettelstudent. Operette in 3 Akten von F. Zell und R. Genée. Musik von Carl Millöcker. — Abends 74 Uhr : Boccaccio. ü Bn: den 18. Februar: Grofier Fastnachts-
all,
Adolph Ernst-Theater. Donnerstag: Char- ley's Taute. Schwank in 3 Akten von Thomas Brandon. Repertoirestück des Globe-Theaters in London. In Scene geseßt von Adolph Ernst. — Vorher: Die Bajazzi. Parodistishe Posse mit Gesang und Tanz in 1 Akt von Ed. Jacobson und Tue Jacobson. Musik von F. Roth. Anfang
E Freitag: Dieselbe Vorstellung.
BPentral-Theater. Alte Jakobftrafie Nr. 30.
Donnerstag: Emil Thomas a. G. Eine tolle Nacht. Große Ausftattungsposse mit Gesang und Tanz in 5 Bildern von Wilh. Mannstädt und Julius Freund. Musik von Julius Einödshofer. In Scene geseyt vom Direktor Richard Schuly. Die Tanz-Arrangements vom Balletmeister Gund- lad. Anfana 7È Ubr.
Freitag: Eiue tolle Nacht.
Konzerte.
Konzert -Haus. Karl Meyder - Konzert. - Donnerstag: Ouv. ,Euryanthe*, Weber. „Egmont“, Beethoven. „Fra+ Diavolo“, Auber. „Espana“, Walzer von Waldteufel. Mazurka für Violine von Wieniawsky (Herr Carnier). „Das weiß nur ich allein“ für Piston von Bohn (Herr Werner).
Dienstag, den 18. Februar: Fastnachtês - Sub- Ce N N Karten à 3 4 im Bureau des
ufes,
Im Königlichen Opernhause geht morgen, des Meisters, Nihard Wagner?s „Tannhäuser“ unter Kapellmeister Dr. Muck’8 Leitung in Tannhäuser: Bet, Elisabeth: Fräulein von Thüringen: Herr Mödlinger.
Im Königlihen Schauspielhause wird morgen Shaks speare’s „König Richard der Zweite“ mit Herrn Matkowsky in bis Titelrolle gegeben. et
„Renaissance“, ein neues dreiaktiges Lustspiel von Schönthan und Franz Koppel-Ellfeld, ist von der Direktion des Berliner Theaters zur Aufführung angenommen
morgen Abend zum Besten des Mariannenhauses ein dem Direktor des Stern’¡hen Konservatoriums, Professor Gustay Hollaender, veranstaltetes Wohlthätigkeitskonzert statt. Es wirken darin mit Adolf Schulze (Bariton), Herr Martin Leo Schrattenholz (Violoncello). von Erprami zeichnet sih dur eine reiche Mannigfaltigkeit aus. Die e foll an dem Abend festlih erleuhtet werden. s zu 3, 2 und 1 M Bote u. Bo, Küster Herrn Thimm, Cux
Majestäten den Kaiser und den König von Sachsen aus. rede hielt Telegraphen-Direktor von Albedyll. An den Staatssekretär Dr. von Stephan wurde ein Begrüßungs-Telegramm gefandt.
Wien, 11. Februar. schaft“ meldet : ist unweit Con glücksfall hat sih dabei nicht ereignet.
G
x V
Fräulein Eberlin, die cine nur kleine Stimme besißt und E na E Mit En, Boutgas L
omas und Franz einen weniger günstigen Eindruck. Den Terzet und Sologefängen A enbete das zahlreich erschienene Publik Beifallsbezeugungen, an denen au der trefflich Fei leb
dreier Gesänge E Bi
h f en Klavier begleitu
eder ein Antheil gebührte. Ung
am Todestage
Scene. Die L Wolfram von Eschenbah: Fnd
err Sylva, iedler, Venus: Frau Sucher, Landgraf
Franz von
worden.
Kaiser Friedrih-Gedächtnißkirche
findet von
Frau Professor E (Sopran), Herr rabert (Orgel) und Her
Das elf Nummern umfassende é — Einlaßkarten find zu haben in der Hof-Musikalienhandlut, 0 bei Herrn Ms Hagenau, Händelstr. 14, bei dem avenerstr. 15, und Abends am Eingang,
Mannigfaltiges.
Die Deutsche Gesellschaft für öffentliche Ges 1d, heitspflege hält am Freitag, Ge aSesund dem Hörsaale des Instituts für Infektionskrankheiten in der C haritá« eine außerordentlihe Sitzung ab. In derselben Medizinal-Rath Professor Leyden „Ueber die Aufgaben des Berlin» Brandenburger Heilstätten-Vereins für Lungenkranke“ \prechen. Gâfte sind willkommen. L
Dresden, 12. Februar. und Telegraphenbeamten zum Schwan“ eine glänzende F eier zur 2%jährigen Erinnerun Neubegründung des Deutschen Reichs.
den 14. d. M., Abends 75 Uhr, in
wird Herr Geheimer
Gegen 500 hiesige Rei chs-Poft, begingen gestern Abend im od an die Ober-Postdirektor das Hoh auf Ihre Die Fest,
Wie „W. L. D melvet,
Die „Internationale Schlafwagen-Gefell- Der Orient-Erxpreßzug Konstantinopel —Paris ftanza in Rumänien entgleist. Ein weiterer Un,
(Fortsczung des Nichtamtlichen in der Ersten und Zweiten
Beilage.)
Sing-Akademie. Donnerstag, Anfang 73 Uhr;
Konzert der Pianistin Harriet v. Müithel mit dem Philharmonischeu Orchester (Dir. : Prof, F. Mannsftaedt).
Saal Bechstein. Linkstraße 42. Donnerstaq,
Anfang 8 Uhr: Ax. Konzert (Klavier-Abend) von Marie Panthès.
Pirkus Renz. Karlstraße. Donnerstag, Abendt 7è Uhr : Gala-Vorstellung. Großartiger Erfol! Ein Künstlerfeft. Auf das Glänzendfte insceniert vom Direktor Fr. Renz. Außerdem: Auftreten von nur Künstler-Spezialitäten allerersten Ranges. Vor- führen und NReiten der bestdressierten Freiheits-, Spring- und Schulpferde. Komische Entrées unt Intermezzi sämmtlicher Clowns und des beliebten Vriginal-August Mr. Lavater Lee. Alles Näher: aus Plafkaten e: sihtlich.
Freitag, Abends 7X5 Uhr: Wiederholung det am DREAES stattgehabten Komiker - Vor stellung zum Benefiz für den beliebten Clem und Original-Auguft Mr. Lavater Lee. b stellung einer Flasche mit Geld im Schaufenster da Zigarrenhandlung des Herrn Louis Krafft, Friedri traße 116. Ein Künsftlerfest.
Sonnabend: Aufführung des großen militärischen Ausftattungs\stücks 1870/71.
Sonntag: Zwei Vorstellungen: Nachmittagt 4 Uhr (ermäßigte Preise und 1 Kind unter 10 Jahren En: 1870/71, Abends 7} Uhr: Ein Künstler- est.
Familien-Nachrichten.
Verlobt: Freiin Antoinette von Ricou mit Hrn. Oberst-Lieut. Ludolf von Alvensleben (Gießen— Mannheim). — Frl. Elisabeth von Gehren mit
S O Kraft von Ramin (Schloß Ratibor— eiwiß). i
Verehelicht: Hr. Barnim von Enckevort-Garß mit Frl. Käthe Fleischer (Breitenstein Nm.). — Hr. Missionar Pastor A. Worms mit Frl. Anna Krause (Kisserawe, Deutsh-Ostafrika). -
Geboren: Ein Sohn: Hry. Lieut. Fenner (Sic- rakowo b. Rawitsch). — Eine Tochter: Hrn. O Albreht Grafen Finck von Fincken- tein (Frankfurt a. O.). — Hrn. Rittmeister d. L. Emmo Foerster (Kontopp). — Hrn. Regierungé- Rath Knorr (Hannover). — Hrn. Oberlehrer Max Kutnerosky (Berlin). i
Gestorben: Hrn. Rektor W. Roll Sohn Johannes Berlin). — Hr. Major a. D. Franz Rudolph
ever (Charlottenburg). — Hr. Ober-Stabsarzt 1. Kl. a. D. Dr. Ernst Nichter (Breslau). —
Fr. Kommerzien-Nath Nany Friedlaender, geb.
Schoenwald (Breskau). -
Verantwortlicher Redakteur: Siemenroth iz Berlin. Verlag der Expedition (Scholz) in Berlin.
Druck der Norddeutshen Buchdruckerei und Verlags-/-
Anstalt Berlin 8W., Wilhelmstraße Nr. 32. Sechs Beilagen (einshließliÞ4 Börsen-Beilage).
et 3
(Pariser Einrichtung).
thum müssen wir flar tellen.
| preises stattgefunden haben, daß wir aber gerade bei denjenigen Staaten auf | Schwierigkeiten gestoßen sind, } ] / Ÿ Herren von der Voppelwährung als nothwendig bezeihnet wird, wenn N etwas Ernstes und Nachhaltiges geschehen folle. Y daß, wenn ein Minister eine solche Erklärung abgiebt, er genau weiß,
Î werfen, ob e i Mei und Nordamerika zu verhandeln; da aber alle leitenden
zum Deulschen Reichs-Anzeiger und Königlih Preußischen Staats-Anzeiger.
M 38.
Deutscher Reichstag.
37. Sißung vom 11. Februar, 1 Uhr.
Tagesordnung: Besprehung der Erklärung des gei chsfanzlers über die Währungsfrage und Fort- seßung der ersten Berathung der Novelle zur Gewerbe-
ordnung. : Zu dem ersten Punkt der Tagesordnung nimmt das Mort der : j s Abg. Graf von Mirbach (dkons.): Redner verliest zunächst den yom 4. Februar datierten Brief des Präsidenten der Bimetallisten- liga in England, den der Abg. von Kardorff im Abgeordnetenhause bereits vorgelesen hat, und fährt dann fort: Es fällt mir nit ein, die Richtigkeit der Erklärung der Regierung zu bezweifeln. Auf einer Seite muß aber hier ein Irrthum vorliegen, und diesen Jrr- Gs wäre möglih, daß in der Hand des Grafen Haßfeldt die Dinge sih vershoben hätten. Aber bei einem Diplomaten von dieser Erfahrung halte ih das für vollständig ausgeschlossen. Auf die Frage der Wiedereröffnung der Münzstätten in Suvien mußte die Antwort Nein erfolgen. Denn s\olche Anfrage war überflüssig, da England auf früheren Konferenzen erklärt hat, daß es die Münzstätten in Indien sofort wiedereröffnen würde, so- bald eine internationale Vereinbarung zur Hebung des Silberpreises zu stande kommt. In eine programmatishe Erklärung, in ein Pro- gramm zur Lösung der Silberfrage wird man allerdings als einen leitenden Punkt heute aufnehmen müssen die Wiedereröffnung der indishen Münzstätten; aber doch nur als Maßnahme, niemals als Vorschlag. Der Reichskanzler sagte, von bimetallistisher Seite sei als Vorbedingung jeder Maßnahme zur Hebung des Silberpreises die Viedereröffnung der indischen Münzstätten empfohlen worden ; ih möchte wohl wissen, wo diese bimetallistishe Seite ist ; ih glaube, sie spricht hier zu Ihnen. Jh habe in meinem Vorschlag an den Staatsrath niht allein die Wiedereröffnung der indishen Münz- stätten hervorgehoben, sondern auch vor allen Dingen betont, daß Vorberathungen stattfinden müssen zwischen Deutschland und Frank- reich bezw. Nordamerika. Jn keinem Lande sind die Schwierigkeiten so groß wie gerade in England; denken Sie ‘an die englihen Vor- urtheile, an das ungeheure mobile Kapital in England, und deshalb nüßte zunächst, wie gesagt, eine Vorkonferenz stattfinden. Bereits in der Pariser Münzkonferenz in den 8er Jahren — das müßte doch im Reichs-Schayamt bekannt sein — war ein Vertrag ges{lossen ¡wishen Nord-Amerika und Frankreich als programmatische Basis einer Währungsvereinigung, Woran scheiterte sie? An dem Widerstand von England. Der preußische Landwirthschafts-Minister von Hammerstein sagte neulih, daß Verhandlungen zum Zwecke der Hebung des Silber-
deren Zustimmung auch von den
Ich muß annehmen, was er sagt, und es wäre mir von Interesse zu erfahren, mit welchen Staaten verhandelt worden ist. Es läßt sich wohl die Frage auf- es nicht für uns vielleiht vortheilhafter wäre, mit
inister in Deutschland ohne Ausnahme, sowie die Majorität hier
| im Reichstage und im preußishen Parlament eine Löfung nur mit
England für möglih halten, so haben wir uns gesagt: Gut, wir wollen diesen Weg beschreiten. Was meinen Freund von Kardorff versönlich angeht und die Verdächtigung, als hätten unsere imetallistishen Freunde in Deutschland Geld empfangen von den Silberleuten Amerikas, so werden wir Gelegenheit nehmen, gegen ine folhe Insinuation, die in die Presse übergegangen ist, mit größter Schärfe zu protestieren, und zwar in demselben Sinne, wie es Herr von Kardorff gethan hat. Man könnte eher annehmen,
daß unsere Goldwährungsmänner von den Goldminenbesitzern Geld
empfangen. Das i} wahrscheinlicher, weil die größeren Vermögen {h auf jener Seite befinden. Unsere Bewegung wird nur getragen von der aufopferungsvollen Hingabe der Männer, denen es nur um die Sache zu thun i. Herr von Kardorff hat denselben Brief hon im Abgeordnetenhause verlesen und feine Erklärung war voll- tommen loyal; fie hat auch in keiner Weise einen Widerspruch er- fahren Nur die „Kölnische Zeitung“ hat - Insinuationen daran Spit, die doch über das Maß des Erlaubten hinausgehen. as Bravo am Schluß der Rede des Reichskanzlers ertönte bon der rechten Seite. Wir haben mit Dank aus der Er- lärung herausgelesen, daß man bereit ist, unsere Produktion vor der bernihtenden Valutadifferenz zu retten. Diese prinzipielle Stellung berdient gegenüber der früheren Staatspolitik eine recht weite Aner- feanung. Unsere Goldwährungéfanatiker lassen ja lieber unser ganzes Virthschaftsleben in Trümmer gehen, als daß sie eine Aenderung an er Währung vornehmen. Der Abg. Bamberger sagte einmal: Ach, err von Kardorff, der Bimetallismus ist todt; er ist längst begraben. la dem Protokoll der Silberkonferenz zu Berlin sagte Herr Bam- berger: Glauben Sie, daß ein französishes Ministerium in den nihsten 10 Jahren Zeit haben wird, an die Währungsfrage zu gehen? Die haben andere Fragen zu lösen. Und jeßt steht das Ninisterium Bourgeois und stand hon vor ihm das Ministerium Ribot geschlossen auf dem Boden der internationalen Doppel- währung — und das nennen die Herren: der Bimetallismus ift lodt! Die Hebung und Befestigung des Silberpreises wird als ein münztehnish und wirthschaftlih werthvolles Ziel anerkannt. Alle lejenigen, die im vorigen Jahre auf dem Boden unferes Antrags standen, erblickten ebenfalls hierin eine wirthschaftliche und soziale tage allerersten Nanges. Die metallishe Deckung unserer Neichs- ank ist eine ganz ungenügende. Frankreichs und Rußlands Bank- bestand in Gold beträgt etwas mehr als die Hälfte sämmtlicher Vankbestände Wenn“ diese beiden Länder ihren Goldbestand ab- perrten, würde die Frage sehr akut werden, wo man überhaupt Gold herbekommen soll. Wenn zugegeben wird, daß die Wieder- berstellung des Silberpreises etwas wirthshaftliz Werthvolles, (llerdings nur international Erreichbares ist, so hat die Regierung dllen Anlaß, denjenigen, die auch in privater Stellung? dieses Ziel erstreben, ihre Anerkennung niht vorzuenthalten. Es hieß, vir seien nah Frankreich, zu unserem Erbfeind, gegangen und hätten ort beim Präsidenten der Republik antichambriect. Als wir in aris waren, ift auh nicht einmal von uns der Wunsch laut ge- vorden, den leitenden Staatsmännern vorgestellt zu werden; als aber ir Präsident und die Staatsleiter erklärten, sie wünschten uns zu (pfangen, antworteten wir, daß das für uns eine besondere Ehre lin werde. Hätten wir uns ablehnend verhalten, so hätten wir ine eflatante Thorheit begangen, die wir gern denen überlassen, E uns durch Anzapfungen auf ein solches Niveau stellen. Der Nückgang des Silberpreises hat uns große Verluste verursacht. le Verluste von 1873—95 betragen 235 Millionen Mark, wovon allerdings ein Bruchtheil abzuziehen ist für die ausländisheu Erze. nser Export nah den Silberländern soll seinem Werthe nah nur ai 4% der gesammten Ausfuhr betragen. In dem industriellen E port liegt für England der springende Punkt. Der englische ¿evort ist zurückgegangen um 1 Milliarde, und man kann die Tage Vdlen, wo die blühende Industrie zerstört ist. Daher die Zunahme C Anhängerschaft für die Doppelwährung ; unter den Ministern in ngland find 7 Bimetallisten und 5 Vize-Präsidenten der Liga; bei
* rechts“ begrüßt worden; aber ich habe mi
Erste Beilage
Berlin, Mittwoch, den 12. Februar
uns habe ih eine solWe Annäherung noch nicht wahrgenommen. Im April 1894 hat Professor Sering im Landwirthschaftsrath er- kTlârt, daß nur der vertragsmäßige internationale B allismus helfen kann, denn die Preiskrifis ist verschärft worden dur die Valuta- differenz. Das ist kein begehrliher Agrarier, sondern ein Berliner Professor. Wenn das Silber um 509% fällt, dann kann ein Silber- land um so viel billiger produzieren, wenn das Silbergeld volle Zahl- kraft behält in den Silberländern. Das ist nicht wegzuleugnen, daß dies der Fall i in den Silberländern. Die Goldwährung ift irrelevant gegenüber der Valutadifferenz, denn das Gold geht nicht in die Silberländer hinein. Den Banken is das Gold allerdings reichlih zugeflossen. Dadurh wurde der Diskont auf einem niedrigen Niveau gehalten. Aber auf die Weltmarktspreise i dies von keiner Wirkung gewesen. Jch gebe dem Abg. Friedberg vollkommen Recht : der Schwerpunkt der Frage liegt in den Valutadifferenzen. Man hat davon gesprohen, daß die Landwirthe ihre Schulden in Silber bezahlen wollen. Aber das is ja gleich, denn bei der Doppelwährung ist Gold und Silber dasselbe. Die monetären Ver- hältnisse in Italien, Oesterreih-Ungarn und Amerika nehmen die ge- steigerte Goldproduktion vollständig in Anspruh. Wenn es gelänge, das Silber und Gold neben einander als Münzmetalle zu etablieren, so müßten die Papierländer sofort zur Baarzahlung über- gehen; das können sie jeßt niht, weil sie nur Gold ausprägen konnten. Wer im stande ift, jeden Augenblick zu zahlen, der hat den besten und billigsten Kredit; je mehr die Verhältnisse sh ver- {lechtern, desto mehr schwindet der Kredit. Die Frage des Exports und Imports wird ep bloß durh die Silberländer entschieden, fondern au durch die Papierländer. Jn der Währungsfrage sieht die Landwirthschaft ein rate „Mittel zu ihrer Hebung. Mit Genugthuung sehe ih in der Erklärung des Reichskanzlers eines: an keiner Stelle begegnen Sie dem Say, wir wollen an der Gold- währung festhalten; denn die Hebung und Befestigung des Silbèr- preises i} ein werthvolles Ziel. Der betretene Weg war ein falscher ; aber begangene Fehler kann man in der Zukunft vermeiden. Man muß mit Frankreich und Amerika unterhandeln, dann wird man zu einem Erfolg kommen. Wenn der Reichskanzler erklärt, dal zur Zeit die Frage nt u len t fo bet das: heute. Schon morgen können Ereïgnisse eintreten, welche zu einer neuen FJnitiative auffordern. Die verbündeten Ne- gierungen haben 1891 mit dem {ärsen Druck und unter Anwendun aller legalen Mittel die Handelsverträge zu stande gebracht; selbst eine Kommissionsberathung wurde versagt; die verbündeten Regierungen haben den Getreidezoll nah oben festgelegt, fie haben uns der Pro- duktion des Auslandes ausgeliefert, sie haben also allen Anlaß, die Landwirthschaft aus dieser Lage hinauszubringen; das ist Aufgabe der verbündeten Regierungen, niht unsere Aufgabe. Der Silberpreis ist vom Jahre 1891 gesunken von 45 auf 28 im Jahre 1894. Und in diesem Augenblick wurde er verhängnißvoll für die gesammte europäishe Produktion. Die verbündeten Regierungen haben die Verantwortung, alles daran zu seßen, daß diese treueste landwirth- \chaftlihe Bevölkerung niht vom Hause fortgetrieben wird, und wenn fie am 16. und 17. Januar die s{härfste Ablehnung unseren Anträgen entgegengefezt haben, so liegt darin ein Kompelle, jeßt unseren Vorschlägen zu folgen. Wir acceptieren loyal die Stellung, daß die Frage in England entschieden werden soll. Bis zu diesem Zeit- punkt werden wir warten.
Reichskanzler Fürst zu Hohenlohe-Schillingsfürst:
Meine Herren! Jh will für jeßt nur eine Thatsache hervor- heben. Aus den Ausführungèn des Herrn Vorredners, wie aus den Aeußerungen des Herrn Abg. von Kardorff in der Sitzung des preußischen Abgeordnetenhauses vom 7. Februar und aus den in die Presse gelangten Mittheilungen ergiebt ih, daß man es unternommen hat, im Auslande über den von der Neichsregierung mit der englishen Regierung auf diplomatishem Wege gepflogenen Meinungs- austausch private Ermittelungen anzustellen.
Dieser Vorgang veranlaßt mich, in Bezug auf den Jnhalt und die Ergebnisse jenes Meinungsaustausches eine kurze nachträgliche Bemerkung zu machen.
Die englishe Regierung hat die Betheiligung an einer Münz- konferenz niht grund\äßlih abgelehnt (hört! hört! rets); fie hat aber unzweifelhaft erkennen lassen, daß die Oeffnung der indischen Münzstätten von ihr nicht in Aussicht genommen sei, und daß fie auch für die Zukunft in dieser Beziehung nah keiner Seite hin eine Verpflichtung übernehmen könne. (Hört! hört! links.)
Bei dieser Sachlage war meines Erachtens von einer die Hebung und Befestigung des Silberwerths bezweckenden Münzkonferenz ein praktischer Erfolg nicht zu erwarten (sehr richtig! links), und deshalb habe ih geglaubt, die hierauf gerihteten Verhandlungen au nicht weiter fortsegzen zu sollen.
Uebrigens bemerke ih noch dabei, daß, wie die eingegangenen Be- rihte beweisen, der Botschafter Graf Haßfeldt mit der Sorgfalt, die diesen hervorragenden Staatsmann auszeihnet, meine Instruktionen ihrem Wortlaute und Geiste entsprehend zur Ausführung gebracht hat. (Hört! hört! links.) Jh muß deshalb den gegen den Grafen Hatfeldt in der Presse erhobenen Vorwurf mit aller Entschiedenheit als einen durhaus grundlosen zurückweisen. (Sehr gut! Bravo!)
Abg. Dr. Barth (fr. Vg.): Wir können dem Reichskanzler für seine nachträglihe Erklärung nur dankbar sein. Man weiß ja, wie es geht; wenn eine allgemeine Einladung ergeht ohne ein bejonderes Programm, so pflegt man fehr höflih niht Nein zu sagen. Man \chickt einen gerade abkömmlichen Beamten nach Paris oder Brüssel und läßt ihn dort ein paar Wochen oder Monate sißen. Aber weiter hat es keinen Zweck. Es war daher rihtig, daß man gleih auf des Pudels Kern ging. Auch wir ausgesprochenen Goldwährungs- fanatiker sind mit der Erklärung des Reichskanzlers fehr zufrieden, weil der Schwerpunkt darin liegt, daß die verbündeten Regierungen einstimmig beschlossen haben, keine Znitiative zur Zusammenberufung der Konferenz zu ergreifen. Es giebt in der Politik immer nur ein „zur Zeit“, es giebt da keine Ewigkeit. Was der Reichékanzler als
Pflaster für diese bündige Erklärung angeführt hat, ift mit „Bravo ! ewundert, daß der Vor- redner das Bravo auch heute noch aufreht erhält. Der Reichskanzler verspriht eine Betheiligung an internationalen Vereinbarungen, „wenn erfolgversprehende programmatishe Vorschläge gemacht werden sollten“. Jn Brüssel wußte auf eine Ausrage niemand einen Vor- shlag zu mahen. Wir wollen abwarten, ob je ein Staat mit programmatishen Vorschlägen kommt. Wenn fie kämen, dann müssen fie auch Erfolg versprehen, und s{ließlih müssen diefe Vorschläge auh annehmbar fein. Da scheint mir die Aussicht, daß etwas zu stande kommt, sehr problematish zu sein. Aus der Eiklärung des Reichskanzlers von der Einstimmigkeit der einzelstaatlihen Re- ierungen scheint mir hervorzugehen, daß an eine Aenderung der Bavideien Goldwährung niht zu_ denken ift; es handelt ih immer nur um die mg des Silberpreises, niht um das, was die Bimetallisten wollen. Also die Sache bekommt immer mehr
1896.
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einen akademischen Charakter und kann nacher mit voller Seelenruhe behandelt werden. Liegt für Deutschland ein Interesse vor, sich an ‘der Hebung und Befestigung des Silberpreises zu be- theiligen? Hebung und Befestigung des Preises des Silbers kildet eigentlich einen Gegensaß. Der Silberpreis ist seit einigen Jahren ziemlih stabil.. Eine Hebung des Preises würde ihn entfestigen. Allerdings hat Deutschland 99/9 der Silberproduktion der Welt; aber davon wird ein Theil aus ausländishen Silbererzen gewonnen. Was bleibt an deutshem Silber übrig? 1892 betrug die eigene deutshe Silberproduktion 168 768 kg oder 3,8 % der ge- sammten Weltproduktion. Die Minenbesizer, welhe deutshe Erze verarbeiten, würden ein Steigen des Silberpreises sehr gern sehen; es ist verständlich, daß die Mansfelder Gesellschaft, welche ein Drittel der deutshen Produktion umfaßt, ein Interesse an der Hebung des Silberpreises hat. Ebenso verständlich ift es, daß die amerikanischen Silberminenbesißer es sich etwas kosten lassen, eine Hebung des Preises zu erzielen. Für industrielle Zwecke werden 100 000 kg ge- braucht ; sie stehen den Silberproduzenten gegenüber und würden die Kosten der Preissteigerung tragen müssen. Es bleiben also 70000 kg übrig, für welhe ein höherer Preis im Jnterefse der nationalen Wirthschaft annehmbar wäre. Diese 70 000 kg würden bei Verdoppelung des ESilberpreises einen Mehr- gewinn von 6 000000 Æ ergeben. Wenn aber die Preis- Helkerutis nur 50 %% betragen würde, dann bliebe ein Mehr von drei Millionen! Und darum Räuber und Mörder! Darum alle anderen nationalen Interessen aufs Spiel seßen? Man spricht immer von der ruinösen Konkurrenz der Silberländer. Die Einfuhr von indishem Weizen betrug nur 0,3% der gesammten Weizeneinfuhr. China, Japan u. \. w. haben keinen für unsere Landwirthe shädlihen Ex- port. Es handelt sih um eingebildete Gefahren. Wenn diese land- wirthscaftlichen Artikel von diesen billig exportierenden Ländern nicht kommen, dann haben wir doh einen Vortheil davon, denn dann würden wir ja Thee, Kaffee, Seide u. st. w. recht billig beziehen Graf Mirbach meinte freilich, die Länder mit Papierwährung kämen ebenfalls in Betracht, sie würden bei der Doppelwährung sofort zur Baarzahlung übergehen. Die Herren von der Doppelwährung sind im Prophezeien stark. Rußland ift ein A Lng Gas und hat einen ausgezeihneten Kredit
rgentinien dagegen hat einen fehr geringen Kredit. Will Graf Mirbach die Garantie übernehmen, daß Argentinien zur Baar- zahlung übergeht, wenn die Doppelwährung eingeführt wird? Den Argentiniern ist es gleih, ob sie in Papier oder in Silber oder in Gold nicht bezahlen, sie bezahlen überhaupt nicht. Rußland wird, wenn es die Gelegenheit für günstig hält, niht zur Silber-, sondern zur Goldwährung übergehen. Die Ruffen würden sich fehr bedanken für eine internationale Doppelwährung. Der Goldbefitz, der unter Kontrole der russischen Regierung steht, beziffert sich auf mehr als zwei Milliarden Mark. In einem dem russishen Finanz-Minister nahestehenden Blatte wird eine internationale und nationale Doppelwährung als eine ökfonomishe Verirrung bezeichnet. Warum rücken alle Länder von dem uns so viel Segen ver- sprehenden Bimetallismus ab? Graf Mirbach hat in Zeitungs- artikeln erklärt: wenn feine internationale Vereinbarung herbei- geführt werde, werde Amerika zur reinen Silberauéprägung über- gehen und dadurch die europäische Goldwährung unmöglich machen, indem es seinem Export eine Prämie von 50/6 verschaffte ; das alternde Europa würde dann seinem Schickjal überlassen bleiben. Aber es liegt auch nit der geringste Anhalt dafür vor, daß eine folche Wendung in Ausficht steht. Eine amerikanische Anleibe, die in leßter Zeit auf- genommen ift, ist niht in Gold aufgenommen, aber sie wird that- sächlich in Gold ausbezahlt; würden die Staatsgläubiger annehmen, daß die Rückzahlung thatsählich in Silber erfolgen könnte, dann würde die Anleibe unter pari stehen. Es wird die Entscheidung {ließlich dahin gehen, daß auch Amerika zur Goldwährung übergeht. Die bimetallistishe Agitation macht sih allerdings sehr bemerkbar, aber feine Regierung hat sich bisher ernsthaft auf solhe Ideen ein- gelassen. Wenn das Ministerium Bourgeois und 7 Mitglieder des englishen Kabinets bimetallistisch gesinnt sind, dann können wir diesen Ländern die Initiative überlassen ; wir können die Dinge mit Ruhe an uns herankommen lassen. Ich glaube, der Reichskanzler kann auf feiner Position jeßt verharren, ohne fich in unbequeme Dinge zu verwickeln. : :
Abg. Fuchs (Zentr.): Die Erklärung des Reichskanzlers bedeutet einen Fortschritt in dem Sinne, wie die Beschlüsse des Reichstags und des Landtags es ausgesprochen haben. Herr Barth meint, es handle sich nur um die Hebung des Silberpreises und man könne jeßt sh ruhig verhalten. Dadurh würde nur eine Stagnation ein- treten. Wie die Freisinnigen sih auf diefen Standpunkt stellen können, verstehe ih nit; sie verlangen ja sons eine Vermehrung der inter- nationalen Beziehungen. Erhebt sh nicht die Valutadifferenz als eine stetig fteigende Schranke für den Export? Wenn der Export nah Silberländern nur 3 bis 49/9 des ganzen Exports ausmacht, fo ist_das cin Beweis für meine Behauptung; denn die Bevölkerung der Silberländer beträgt 800 und die der anderen Länder nur 400 Millionen Einwohner. Länder wie Japan und China sind doch sehr aufnahmefähig, sie sind kaum der Kultur er- {lossen. Der Export Indiens nah China hat sih in der lezten Zeit verzehnsaht. Die Valutadifferenz befördert den Import; aber die Interessen des Jmporteurs und die der Bevöl- kerung find einander entgegengefeßt. Der Rubelkurs steigt, weil die Möglichkeit, daß zur Goldwährung übergegangen wird, eskomptiert wird. Wenn Gold und Silber als Unterlage für die Valuta genommen wird, ist die Baarzahlung um so eher mögli. Können wir denn allgemein zur Goldwährung übergehen ? Eine einheitliche Weltwährung ist nur möglich auf der Grundlage zweier Metalle. Seit der Ein- führung der Goldwährung stehen wir vor der ftetigen Reduktion der Preise; das ist an 45 Waarenartikeln der leßten 20. Jahre gezeigt worden. Um 134 Milliarden Silber is der Geldumlauf ver- mindert worden; diese Lücke drückt auf die Preise. Daher datiert der Nothstand der Landwirthschaft und der Industrie. Es bilft nichts weiter, als eine Rückehr zu den früheren Zuständen. Die Gold- währung war ein Experiment ; die Doppelwährung beherrschte früher die Welk. Gerade auf dem Währungsgebiet heißt es: Grau if alle Theorie. 1803 bis 1873 hatten wir die Doppelwährung und sie hat den Preis des Geldes von allen Schwankungen frei gehalten. Alle Stände haben s|ch dabei gut gestanden. Wenn Prantees die Milliarden bezahlen konnte, so lag es namenilih an einer Doppelwährung. Ich sehe niht ein, warum man nicht mit Frankreih und Amerika sich vereinigt zu einem Vertrage, der erft in Geltung tritt, wenn England catitmait und die indishen Münz: stätten wieder eröffnet werden. i
Abg. Dr. Hammacher (nl.): Jch betrahte die Au8einandersetzung nur als ein Vorgefeht der großen Münzdebatte, die noch bevorsteht. So leicht wie der Vorredner kann ih die Sache doch nicht nehmen. Er meint, wir follten zum alten Zustand zurückehren und wir würden alle Schäden geheilt haben; d. h. wir in Deutschland sollten zur Silberwährung zurückehren, denn wir haben die Doppelwährung niemals gehabt. Wir hatten in Deutschland vor 1873 etwa 3,6 Milliarden Silber und 1,7 Milliarden Gold. Sollen wir zu diesen Zuständen zurücklehren ? Unsere Reichsbank hatte cinen Zufluß von Gold; find dadurch die reise gestiegen, weil die Umlaufs- mittel gestiegen sind wie der Vorredner es darsteili als eine Wirkung der Wiederzulassung des Silbers? Wir erkennen an,
können.