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Da der Kaiserliche Botschafter in Rom von Flotow aus Gesundheitsrüsichten einen längeren Urlaub antreten muß, hat, vie die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung“ meldet, Seine
E der Kaiser den Fürsten von Bülow mit der ührung der Geschäfte der Kaiserlichen Botschaft
n Rom beauftragt.
Nach einer Meldung des „Reutershen Bureaus“ foll die deutsche Regierung wegen des Einfalls in Angola der portugiesishen Regierung Entschuldigung angeboten haben. Die Meldung ist dem „Wolffschen Telegraphenbureau“ zufolge erfunden. Von einem deutschen Einfall in Angola ist hier überhaupt nichts bekannt. Danach îann also auch von dem Angebot einer Entschuldigung keine Rede sein.
Zu der amtlichen Pariser Meldung vom 2. Dezember, daß französishe Truppen im Elsaß Oberaspach „und Niederaspach erobert hätten, erfährt das „W. T. B.“ von maßgebender Seite, daß es sich bei Oberaspach lediglih um eine Postierung handelt, die von unseren Truppen freiwillig geräumt worden ist, ein Ereignis ohne jeden Belang. Nieder- aspach- ist nah wie vor in deutschen Händen.
Die Nr. 11 der „Amtlichen Nachrichten des Reichs- versfiherungsamts“ vom 15. November 1914 enthält im Amtlichen Teile unter A (Allgemeines):
die Wahlordnung vom 3. November 1914 für die Wahl der nichtständigen Mitglieder des Reichaversiherungsamts aus den Ver- fcherten (S 88 Abs. 1 der Reichsversiherung3ordnung).
Unter B (Unfallversicherung) folgen:
Bekanntmachung vom 29. September 1914 über die Genehmigung bon Unfallverhütungsvorschriften im 3. Vierteljahr 1914, :
Bekanntmachung vom 23. September 1914 über die Genehmigung von Gefahrtarifen tm 3. Vierteljahr 1914.
Hieran N fich Rekursentscheidungen [2757, 2758] *), eine Entscheidung des Beschlußsenats [2759] und eine andere Entscheidung [2760] über folgende Gegenstände:
der Vorsißende des Versichecungs8amts braucht bei der Verneh- mung dés Berechtigten im Einspruhsverfahren einen Schriftführer niht zuzuziehen; leidet das berufsgenofsenshaftlite Verfahren an einem wesentlichen Mangel, so ficht die Zurückverweisung der Sache in dem freien, in der Refkursinstanz niht nahprüfbaren Ermessen des Oberversicherungsamts [2757]; i
die Versagung einer Rente von dem Zeitpunkt ab, bis zu dem in derselben Entscheidung eine vorläufige Nente gewährt ist, fällt nicht er P 1585 Abs. 1, § 1700 Nr. 7 der Reichsversiherungsordnung 2758] ; | : die Beschwerde im Sinne des § 705 Abs. 1 der Reichsversiche- rungsordnung ift kein „Rechtsmittel“ und daher an keine Frist (§ 128 der Reichsveisicherung8ordnung) gebunden ; /
der Borstand kann den Besolbdungsplan fo gestalten, daß gewisse Gehaltssäße nicht allen Angestellten zugute kommen, der außerhalb der Dienstordnung aufgestellte Plan bedarf als solcher niht der Ge- nehmigung des Reichsversicherungsamts; E
bei der Prüfung der Frage, ob bestehende Dienstverträge für die Angestellten günstiger sind, als die Bestimmungen der neuen Dien st- ordnung, ist der Kreis der das Diensiverhältnis nach einer bestimmt en Richtung rege!nden WVertragöbestimmungen der Gesamtheit dec entsprehenden Dienstvorschriften gegenüberzuitellen ; ; :
die Berufsgenossenshaft muß die Bestimmungen der Dienst- ordnung auch gegenüber folWen Angestellten anwenden, welche die autsdrücklide Anerkennung der Dienstordnung verweigert haben ; fie kann aber von der Anerkennung die freiroillige Gewährung von BVor- teilen A machen ; 7
die neue Dienstordnung und der dana aufgestellte Besoldungs- plan haben mangels besonderer Bestimmungen keine rückwirkende Kraft in dem Sinne, daß die beim Inkrafttreten {on im Dienste befind- lien Angestellten unter Berufung auf die Anzahl ihrer Dienstjahre vom 1. Januar 1913 ab das Gehalt in der Höhe verlangen könnten, wie es die unter der Herrschaft der neuen Dienstordnung eintretenden Angestellten nach der gleichen Reihe von. Dienstjahren erhalten [2759];
ein Jachtklub, der selbst keine Fahrzeuge hält, aber einen Boots- mann angestellt hat, ist nit versiherungspflihtig [2760].
Der-Abschnitt € (Kranken-, Jnvaliden- und Hinter- bliebenenversiherung) enthält zwei Bekanntmachungen über die Befreiung von der Versicherungspfliht nah § 1242
der Neichsversicherungs8ordnung und das Rundschreiben vom 21. März 1914 an die Vorstände sämtlicher Landesversicherungs- anstalten, Sonderanstalten, Berufsgenosfsenschaften (Sektionen), an sämtliche Ausführungsbehörden sowie an die Vorstände von Krankenkassen über die Statistik der Heilbehandlung bei den Trägern der Juvalidenversicherung für das Jahr 1913. Den Entscheidungen der Beschlußsenate (1916 bis 1923) sind folgende Leitsäße vorangestellt : E
1) die an verschiedenen Orten ständig beshäftigten Versicherungs- pflichtigen eines Betriebs, für den eine gemetnfame Betriebskranken- kasse nit errihtet ist, find nit bei der für den Betrtebssitz zu- ständigen Ortskrankenkasse, sondern bei den verschiedenen Ortskranken-
kassen thres Beschäitigungsorts (zu. vergleichen §S 153 bis 156 der Reichsversicherung8ordnung) zu versichern. /
2) Streit über das Vetrsicherungsverhältnis, der zwischen dem Arbeitgeber oder etnem Versicherten und einer Kasse entsteht, ist nach § 405, niht nah § 258 der Reichsversiherungsordnung zu entscheiden, auch wenn eine andere Kasse durch Beschwerdeeinlegung sich an dem Verfahren betetligt hat [1916] *): : j
der Begriff „geringfügiger Entgelt“ im Sinne des Bundesrats- beschlusses vom 17. November 1913, betreffend die Befretung vorüber-
ehender Leistungen von der Krankenversicherungêpflicht (Amtliche Nachrichten des N.-V.-A. 1913 S. 802), kit der gleiche, wie er in dem auf dem Gebiete der Jnvalidenversiherung ergangenen ent- sprehenden Bundesratsbes{hlusse vom 27. Dezember 1899 (Amt- lihe Nachrichten des RN.-V.-A. 1900 S. 181) gebrauht wird. Danach ist die Frage, ob ein Entgelt ein geringfügiger ift, nur im Einzelfall unker Vergleihung mit den übrkgen Einkünften des Beschäftigten und unter Berücksichtigung seiner Lebers- haltung zu entscheiden. Einen gewissen Anhalt — nicht eine feste Abgrenzung — gibt hierbei der Umstand, ob der Entgelt ein Oriitel des gemäß § 8 des Krankenversiherunasgeseßes festgeseßten orts- üblichen Tagelohns, jeßt des gemäß §§ 149 ff. der Netcheversicheruugs- ordnung festgesezten Ortslohns überstetgt [1917];
die Bestimmung etner Krankenkassensaßung, die nur zur Ver- hütung der Beschlußunfähtgkeit des Vorstandes die Zuziehung eines Stellvertreters zuläßt, ist ungültig [1918]; 2
gegen die Fesistelung der Dienstordnung durch das Oberversiche- rungêamt nah F 396 der Neichsversiherung8ordnung ist eine Be- {werde an das A atame nicht zulässig [1919];
1) der Begriff des Diensiboten im Sinne der Preußischen Gesindeordnung vom 8. November 1810 seßt nicht unbedingt voraus, daß die Wohnung oder der Schlafraum des Dienstboten zum Hause oder zur Wohnung der Herrschaft gehört. Daher können auch fogenaunte Tagesmädchen zu den Dienstboten gerehnet werdcn;
__") Die neben den - einzelnen Entscheidungen stehenden einge- tammerten Zahlen geben die Ziffer an, unter welcher diese in den „Amtlichen Nachrichten“ veröffentlicht sind.
®) aus der Vorschrift des § 437 der Neichsversihérungsordnung, weldie die „in die S tbe Gemeinschaft aufgenommen“ Dienstboten betrifft, ist nicht zu folgern, daß die Aufnahme in die häusliche Gemeinschaft der Herrschaft für den Begriff des Dienstboten nah der
ichsversiherung8ordnung nit wesentlich fei; : di B a BaE des Dienstboten im Sinne der Neichsversicherungs-
nung bestimmt sich nah dem Landesreht [1920];
c R A E der Vorsißende dês Oberveisicherung#amts in einer Sache entschieden hat, in der nah der Reichsversicherungsordnung die Beschlußkammer zu ent|\cheiden gehabt hätte, \chließt zwar eine Verletzung des Verfahrens in si, bietet aber keine Handhabe zur Aufhedung der Entscheidung im Beschwerdewege, wenn fie an \ih endgültig ist [1921]; :
das Oberoecrsiherung?amt ist im Falle des § 1459 Abf. 2 der Neichsversiherungsordnung an den Antrag auf Abgabe der Sache an das Neichsversicherungsamt nicht gebunden, wenn es sich nah seiner Ansicht nicht um eine noch nit fejtstehende Auslegung geseßlicher Vorschriften von grundsägliher Bedeutung handelt [1922]; i
in der Entscheidung 1923 hat das Neichsversicherungsamt die Versicherungspfliht der Schwester eines katholischen Pfarrers, die ihrem Bruder den Haushalt führt, bejaht.
Unter der ai o a „Andere Entscheidungen" find folgende Grundfäße veröffentlicht :
N oder verwitwete Lehrerin ist versiherungsvflihtig, wenn thr zwar ein Anjpruch auf Nuhegehalt, niht aber auch éine dem § 1234 der Reichsveisichherung8ordnung entsprehende Hinter-
bliebenenfürsorge gewährleistet ist [1924] ; i
die Arbeiter Tee Stadt N. unterliegen der Versicherungsvflicht auch dann, wenn sie der Versorgungskajse für die niht vensions- berehtigten städtishzn Bediensteten und Arbeiter angehören [1925];
polnische Arbeiter russischer Staatsangehörtgkeit, die zur Bes \{äftigung in einem ländwirtischaftlihen Betrieb im Großberzogtum Sachsen für weniger als ein Jahr angenommen worden sind, sind au dann versicherungsfret, wenn sie thren Dienst bereits einige Zeit vor dem zulässigen Termin antreten [1926];
Ersaßkassen haben nur die Pflicht zur Nechtshilfe, nicht auch das Necht auf Nechtshiife [1927]; Z
bei Verwendung des Briefstemvels und des Portoablöfungs- vermerls des Landrats sind dem Versiderungs8amt nach 8 59 Abj. 2 der Reichsversicherungs8ordnung die Beträge als Portoauslagen zu er- schen, die aufzuwenden gewesen wären, wenn die Versendung ohne Benußtuna des Ablösungsverme1ks erfolgt wäre [1928];
der Begriff der „Barauslagen des Verfahrens“ im Sinne des 8 59 Abs. 2 der Reichsversiherungsordnung ist aus dem Gesetz zu erklären und läßt eine abweichende Begrenzung durch die Landes- verwaltung nicht zu [1929]; :
der Bescheid 1930 spribt aus, es empfehle si im allgemeinen nit, daß die Versicherungêanstalten bei Strafandrohungen, die sie auf Grund threr Ueberwachungévorschriften in Verbindung mit § 1467 der Neichsversicherungs8orduung erlassen, in der Verfügung auf das Necht der Beschwerde an das Neichsversiherungtamt hinweisen.
Den Schluß bilden die Uebersihten über die Zahlungen aus Jnvaliden-, Kranken-, Alters- und Zusaßrenten der 31 Ver- sicherungsanstalten und über ihre Versicherungsleistungen an Hinterbliebene im Monat September 1914 sowie über den Er- lós aus Beitragsmarken im Monat Oktober 1914.
Der heutigen Nummer des „Reichs- und Staatsanzeiger3“ liegen die Ausgaben 252, 258, 254 und 255 der Deutschen Verlufstlisten bei. Sie enthalten die 94. Verlustliste der preußischen Armee, die 97., 98. und 99. Verlustlifte der bayerishen Armee, die 69. Verlustliste der \ächs i- \hen Armee, die 71. Verluftliste der württembergi- schen Armee und die 12. Verlustliste der Kaiserlichen Marine.
Breslau, 4. Dezember. Wie die „Schlesishe Zeitung“ berihtet, hat der General der Jnfanterie von Woyr|ch, der von Seiner Majestät dem Kaiser anläßlih seiner Anwesenheit bei der ihm unterstellten Armeeabteilung zum General- obersten ernannt wurde, dies dem Oberpräsidenten der Provinz Schlesien in einem Briefe mitgeteilt, in dem es heißt :
Ich wetß es und bin stolz darauf, daß tch diese erneut?- Aus- zeichnung lediglich der Allergnädigsten Anerkennung der guten Leistungen meines braven Landwehrkorps zu verdanken habe, das treue Wacht hält an der Grenze unserer lieben Heimatsprovinz Schlesien.
Hamburg. Der Senat hat den Bürgermeister Dr. von Melle zum ersten, den Senator Dr. Schroeder zum zweiten Bürgermeister für das Jahr 1915 gewählt.
Oesterreich-Ungarn.
Der Kaiser Franz Joseph hat von dem Kommandanten der fünften Armee, General der Infanterie von Frank vor- gestern folgendes Telegramm erhalten :
In dem seierlihen Augenbltcke, da es uns gegönnt ist, auf der Belgrader Festung Eurer Kaiterlihen und Königlichen Aposto- lishen Majestät glorreihe Standarte zu hifsen, bitte ih im Namen der um dieses Panier versammelten Abordnungen aller Teile der gesamten bewaffneten Wehrmacht, Eurer Majestät unsere begeisterte Huldigung alleruntertänigst darbringen zu dürfen. |
Frank, Gen. d. Inf.
Hierauf sandte der Kaiser an den General von Frank folgendes Telegramm :
Die Huldigung der zu unserer auf der Belgrader Festung ge- hißten Standarte emporblickenden treuen Krieger freudig entgegen- nehmend, denke ih bewegten Herzens meiner braven, trefflih geführten Balkanftreiikräfte, deren heldenmütigen Kämpfen auch die Besitnahme Belgrads zu danken ist. Franz Joseph.
— Die „Reichspost“ erfährt von diplomatischer Seite, daß die verschiedentlihen Meldungen über angeblihe Absichten maßgebendèr Kreise in Serbien, angesichts der großen Fort- schritte der Kaiserlihen Truppen auf serbishem Boden einen Sonderfrieden mit Oesterreih-Ungarn anzubahnen, um den vollständigen Zusammenbruch des Königreichs zu ver- meiden, jeder Grundlage entbehren. Die serbische Regierung sei abhängig von St. Petersburg, und es geschehe in Serbien heute nur das, was Rußland wolle. Das Zaren- reih werde aber nie zngeben, daß sein Vasallenstaat sich mit der Donaumonarchie aussöhne. :
Großbritannien und Jrland.
Die Admiralität hat eine neue Verlustliste ver- öffentlicht. Danach verlor die Marine seit Beginn des Krieges 308 Offiziere und 7035 Mann, darunter 220 Offiziere und 4107 Mann tot.
Presse und Publikum äußern der „National..Tidende“ zu- folge die größte Mißstimmung darüber, daß die Admiralität den Untergang des Linienschiffes „Audacious“ ver-
wiegen habe, der jet doch niht mehr zu bestreiten sei, da a deutschen Zeitungen den Anr veröffentliht hätten. Wenn auh Menschenleben nit verloren gegangen seien und der Unfall einem einzigartigen Zufall zuzuschreiben sei, so errege das Verfahren der Admiralität doh das größte Mißtrauen, da das Publikum nicht wisse, ob mehr solcher Unglücksfälle ver- schwiegen würden. Militärische Gründe für die Verheimlichung seien nicht vorhanden, also diene sie nur dem Bestreben, das englische Publikum im unklaren über die Lage zu lassen.
— Nach einer Meldung der „Daily Mail“ werden an der Ostküste ausgedehnte Vorbereitungen gegen einen deutschen Angriff getroffen. Jedes Dorf hat einen Aus- \{huß gebildet, der fich mit den zu ergreifenden Maßnahmen beschäftigen foll, um die Folgen eines deutschen Einfalls abzu- shwächen und die Zivilbevölkerung zu {hüßzen. Man laubt nicht, daß eine Landung der Deutschen an dieser Stelle möglich sei, hält es jedo für gut, für alle Fälle vorbereitet zu sein.
Frankreich.
Der Präsident Poincaré hat gestern den neuen ameri- kanischen Botschafter S h arp empfangen, der sein Beglaubigungs- schreiben überreihie und, wie „W. T. B.“ meldet, - der Bewunderung Amerikas für das französishe Volk und der Hoffnung Ausdruck gab, daß aus den Prüfungen der Gegen- wart bald ein dauernder, glückliher Friede hervorgehen möge. Poincaré dankte und sagte, daß der Friede nie gestört worden wäre, wenn dies von der französischen Regierung ah- hängig gewesen wäre.
— Die Regierung hat beschlossen, den einberufenen Par- lamentariern die Teilnahme an der Kammersession zu gestatten.
Rußland.
Der Kaiser Nikolaus wird sih von der aktiven Armee nach verschiedenen Städten Mittel- und Südrußlands begeben, um Verwundete zu besuchen. -
— Der russische General Hermonius hat nach einer Meldung der „Frankfurter Zeitung“ mit japanischen Artilleriewerkstätten einen Lieferungsvertrag für acht- undvierzig Batterien abgeschlossen.
Ftalién.
Der deutsche Botschafter von Flotow ist vorgestern vom König in Audienz empfangen worden.
— Der ehemalige Minister Maggiornio Ferraris schäßt in einem in der „Stampa“ veröffentlichten Artikel das voraussihtliche Defizit infolge der Verminderung der Ein- nahmen auf 200 Millionen Lire. Unter Hinzufügung von rund 1000 Millionen Lire teils bewilligter und teils noch zu bewilligender außerordentliher Ausgaben für Heer und Marine und von 835 Millionen Lire nicht endgültig festgestellter Ausgaben für Libyen berechnet Ferraris das gesamte Defizit auf 2 Milliarden Lire. Bei der Besprechung der Mittel zur Tilgung verwirft er die Hinausschiebung und spriht sih gegen eine Erhöhung des Notenumlaufes ats ; er empfiehlt dagegen schleunige Deckung durch Anleihen und neue Steuern.
— Die Deputiertenkammer verhandelte gestern in erster Lesung über die Negierungsvorlage.
Nach dem Bericht des ,W. T. B.“ vertrat der unabhängige Sozialist Labriola die Ansicht, daß die Verantwortung für den europäi|chen Krieg auf Deutschland falle, und daß die itallen!\chen Interessen gegenwärtig durchaus von denen dec Zentralmächte ge- trenit w-rden müßten. Cavagnari stellte fest, daß die Regierung, als sie bei Kriegsbeginn die Neutralität erklärte, nit nur ihr Recht ausübte, sondern ihre Pflicht erfüllte. Eugenio Chiesa von der republikanisWen Partei wünschte eine Interyention Italiens in dem ungeheuren Kampf. Ftalien könne nur mit Sympathie auf .die Sahe der Mächte ehen, die die Grundsäße der Freiheit und der Zlvilisation verteldigten. Vaccaro gab, auch im Namen mehrerer anderer Deputierten, der Ueberzeugung Ausdruck, daß die Erklärungen der Regierung dem Gefühl und den Interessen des Landes entsprächen. Ulfredo Baccelli billigte die Haltung der Regierung uad die Neutralität. Was die Zukunft anbeträfe, so würde Jtalien seine Aufgabe erjüllen, wenn die Entwicklung der Ereignisse eine neue Lage herbeiführen sollte, die eine tâtigere Wahrung der Intêéressen Italiens er- fordern würde. Inzwiichen müsse man der Negterung ohne Unter- schied der Partei die Macht und die Autorität geben, den Er- eignissen gegenüberzutreten. Der Soztalist Treves erklärte sh im Namen seiner Parteigenossen für eine Tagesordnung, die die Erkiä- rungen der Regierung rit billigt. Er ftellte fest, daß, während dte Neutralitätserklärung die einmütige Zustimmung des Landes gefunden habe, man verschiedener Ansicht darüber jei, was diese Neutralität alles in sih \{ließe. Er und seine Freunde seten Anhänger der absoluten Neutralität. Das brauche keine Gleichgültigkeit gegenüber dem größten der historishen Ereignisse zu bedeuten. Sie könne und müsse für Italien ein Mittel sein, seine große Mission der Humanität und Gerechtigkeit während des Krieges und auch später auszuüben. Die europäischen Sozialistenkongresse hätten sich aegen den Krieg ausge\prochen, wenn er niht ein nationaler Verteidigungskrieg jei. Der edner {loß mit der Versicherung seines vollen Vertrauens in die Wiederherstellung der Arbeiterinternationale. Der MNepublikaner C olajanni erklärte sih von den Ausführungen des Ministerpräsidenten befriedigt; er ift für ein Eingreifen Italiens in den großen Kampf in Europa. Das Volk vergesse nit, daß gewisse Lagen nur in Abständen von Jahr- hunderten wiederkehrten. Der Abg. Tedesco erinnerte daran, daß die italienishe Regierung sich die Notwendigkeit, die größten An- strengungen zur Vermehrung und Stärkung von Armee und Marine zu machen, stets vor Augen gehalten habe. Er zählte die Maßregeln der leßten Jahre auf und {loß: „Das Land muß der Wegtierung, aus welchen Personen sie au zusammengeseßt sein mag, dankbar sein, wenn es gegenüber diesem ungeheuren Kampfe gewiß sein kann, den stärksten Schuß an seiner Armee und Marine zu haben.“
Darauf vertagte sih die Kammer auf heute.
Spanien.
Der frühere Finanzminister Na varro Neverter ist vom König Alfons in Audienz empfangen worden, um über die wirtshaftlihe Lage Spaniens Bericht zu erstatten. Wie der „Nouvelliste de Lyon“ meldet, erklärte er, daß eine ernste wirtschaftliche Krisis nur zu befürchten fei, wenn sih der Krieg in die Länge ziehe. Er hoffe jedoch, daß durch geeignete Vor- beugungsmaßregeln der Eintritt einer Krisis vermieden werden könne. Die Allgemeinheit teilt aber nah dem genannten Blatte diesen Optimismus Reverters nicht, da nah aller Vor- aussicht die Statistik über den Außenhandel Spaniens für den Monat Oktober einen Rück gang der Wertziffer um viele Millionen Pesetas aufweisen werde.
Portugal. : Der Ministerpräsident Ma chado stellte, wie „W. T. B.“ meldet, in beiden Häusern des Parlaments fest, daß vier Expeditionen zum Dienst in Afrika ausgerüstet wörden
Der Krieg der Türkei gegen den Dreiverband.
Konstantinopel, Hauptquartier
entlicht, daß ion getroffen n Kampfplag
seien. Gleichzeitig wurde eine Verordnung veröff orkehrungen zur Mobilmachung einer Divis
die bereit sein soll, nach einem beliebige
Belgien, Der zum Generalgouverneur in Belgien ernannte General Freiherr von Bissing hat gestern die Geschäfte
4. Dezember. (W. T. B.) veröffentliht folgendes Communiqué: Nach russischen amtlichen Mitteilungen vom 29. November wäre die Sinai-Halbinsel von unseren Truppen vollständig ge- räumt worden. Ferner sollen zwei unserer an der kaukasischen ihrem Bestande , einige unserer Bataillone vollständig ver- Es wird behauptet, ein Divisionskommandeur Der für uns siegreich des Suezkanals
abzugehen
) operierenden Divisionen die Hälfte gesunken nichtet sein.
sei getötet und verlaufene Kampf
zwischen unseren T endete, daß auf
zahlreiche Soldate1 Gefangenen in uns daß die Sinai-Halbins die Meldungen von kaufkasishen Grenze
eines Divisionskommandeurs betri falsch. Die Meldung von der tommandanten verdient nit ein Die in Tiflis aus russi ein deutscher General sowie drei österreichi am 24. November ir gemachten Gefangenen be seien, ist gleichfalls reine
Konstantinopel, 4. teilung aus dem Hauptquartier. Gegend am Ts\chorok und be Jn. nördlicher Rich eingedrungen und bis öf
der Kavallerie übernommen.
ein zweiter desertiert. in allernuhster Nähe ruppen und den Engländern, der damit Seite der Engländer zwei ‘Offiziere und getötet wurden und eine große Zahl von fiel, genügt, um zu beweisen, el sih in unserem Besiße befindet. Was ungeheuren Verlusten unserer an der und den Tod t, so sind sie vollständig eines Divisions- mal dementiert zu werden. cher Quelle verkündete Nachricht, daß und vierzehn andere deuts ch-ungarische Offiziere, die si 1 den Kämpfen an der kaukasi
Der Sultan hat an den Kaiser Franz Joseph ein aus herzlihes Glückwunschtelegramm anläßlich der Be- seßung Belgrads durch die österreichish-ungarischen Truppen Sämtliche türkischen Blätter drücken ihre lebhafte Freude über den Einzug der österreichish-ungarishen Truppen in Belgrad aus und heben die Bedeutung dieses Ereignisses hervor, das das Ende des politischen Lebens Serbiens bedeute.
ere Hände
Bulgarien. kämpfenden Einheiten
hriht von der Einnahme Belgrads durch die ungarischen Truppen macht in allen Kreisen der riens Eindruck und gibt überall Anlaß zu Kommentaren. Das Ereignis bildet auch den einzigen Ge- sprähsgegenstand in den Wandelgängen der Sobranje.
österreichish- Bevölkerung Bulga he Offiziere ch unter den L hen Grenze finden sollen, in Tiflis eingetroffen Erfindung.
Dezember.
Amerika.
Der britische Botschafter in Washington hat dem Staats- departement eine Note überreiht, in der dem „Reuterschen Bureau“ zufolge erklärt wird, daß England nicht beab- -sihtige, die amerikanishe Schiffahrt durch Durch- suchen nah Konterbande aufzuhalten. Ein freundschaft- licher Vergleih sei wahrscheinlih, wenn die amerikanischen Reeder auf den Frachtbriefen deutlih angäben, daß, wenn Kupfererz zugleich mit einer leichten Ladung wie z. B. Fleisch zugelassen würde, um als Ballast zu dienen, dieses nicht zur Durchfuhr dur neutrale Länder nah Deutschland und Oester- reih-Ungarn bestimmt sei.
(W.. T. B.) . Unsere Truppen haben in der 1 Adschara alle Tage neue Er- tung vorgehend, sind sie in Adschara tlih von Batum vorgerückt. wärts vorgehend gelangten sie in die Gegend von bei einem Kampfe westlich von andéren Waffen ein Maschinenge Ardagan zurück.
Ardagan; Ardagan erbeuteten sie mit wehr; die Russen gingen auf
Wie das Blatt „Taswir-i-Effiar“ erfährt, sei der englische General Wingate Pascha, der jüngst in Aegypten eingetroffen sei, nah dem Sudan entsandt worden, um eine gegen die Engländer gerichtete aufständishe Bewegung zu unter- Jnfolge der Ausdehnung dieser Bewegung habe England beschlossen, noch 14 000 Mann dorthin zu entsenden. Dasselbe Blatt stellt fest, daß in Aegypten keine indischen Truppen vorhanden seien, da England sie entfernt habe, weil sie sih weigerten, gegen den Kalifen Krieg zu führen.
T. B.“ mitteilt, wird von sachverständiger Seite die Meldungen Dezember
über vermeint-
Parlamentarische Nachrichten.
Die Freie Kommission des Neichstags, die am iag getagt hat, hat „nahezu den Krieg angeregten Fragen sozialer, wirt- r und innerpolitischer Ärt in den Kreis ihrer An der Hand der dem Reichstag vor- chaftlihe Maßnahmen aus An- iese, sodann aber auch allgemeine gehend erörtert worden. Die invernehmen mit der Reichsleitung be- | amten Jnhalt der Beratungen durchaus ver- traulih- zu behandeln, indessen die Gebiete, die behandelt igemäß wird vom „W. T. B.“ sionsverhandlungen mitgeteilt : Von Fragen wirt schaftlicher Art sind die folgenden erörtert Aut fuhrverboten und die Handhabung der ihven, die Beschaffung von Futtermitteln, Beich'agnahmen von Roh!:offen und Fabri-
Verbt' derung von Preistreibereien 18, die Einkäufe der Heeresverwaltung, n im Inlande, Fest- nd tür Nohstoffe, die
stag, Mittwoch ‘und alle durch
schaftliche Erörterungen gezogen. gelegten Denkschrift über wirt laß des Krieges sind’ zunächst d Fragen der inneren Politik ein Kommission hat im E schlossen, den ges
— Wié „W. aufmerksam
Nr. 284 des „Reichs- und Staatsanzeigers“) liche Kämpfe im südlihen Marokko oder in der marokfanischen Provinz Schauja auf einem geographischen Jrrtum beruhen. sich um einen Kampf bei Ain andschaft Borku, und die in der Meldung jas sind die meist befestigten Klöster der elte, die rihtiger Saujas geschrieben werden. i in dem die Franzosen in die Flucht ] i ist somit offenbar der Kommandant der Sauja, nämlich des Klosterforts von Ain Galaktka.
— Dem „Reuterschen Bureau“ Pretoria gemeldet:
wurden, bekannt zu geben. In Micklichkeit handilt cs nachstehendes über die Kommiss Galakka in der L genannten Schau Senussi-S Gefallen in dem Kampf, geschlagen wurden,
worden: Der Erlaß von Ausnahmebewilligung von Ankäufe im allgemeinen, katen in den beseygten Gebteten, und Regelung des Zwisch-nhande Maßnahmen g gen ausländische seßung von Höchstpretsen für Nahrungsmittel u he Zwecke von Bedeutung sind, wie Wolle und Metalle, geln wirtschaftliher Art gegenüber dem Auslande, Oausbesißzer und Maßnahmen zu deren Schutz, ins- Errichtung von Einigungsämtern für die Beziehungen ern und Vermietern, Hypotheken| trn sowie die Lage der Z soztalem Gebiet wurden der Familien der Krieger, sowie der Fa gehaltenen Zivilaefangenen, die Kultivi ländereien, die Arbeitsverhältnisse der Im An\{luß an die Erläuterun Fonds von 200 Millionen losenfürsorge und der
UÜUnternebmunge
zufolge wird anitlich aus ; Der Kommandant Dupreez vom Kom- mando in Vrede hat einen Bericht gesandt, nah dem der Kom- mandant Emmett vom Kommando in Vryheid am 29. November eine Stellung eingenommen hat, die die Brücke über den bei S1yldrift; beherrscht.
für .milttärt Vergeltung die Lage der befondere die
chuldnern und Hypo- uderindustrie.
behandelt : Die Unterstüßung milien der im Ausland zurück- erung der Moore und Oed- Schanz- und Festungsarbeiter. gen zu dem im Etat vorgesehenen Mark wurden die Fragen der Erwerbs- Wochenhilfe während des Krieges eingehend
Wiljafluß thekengläubige
westlich von Vrede, Burengeneral feht dauerte bis 3 Uhr früh geschlagen und verloren drei Tote, Oosthuizen sowie a kornett Botha. Leichtverwundete. Rautenba geschlagen Teil der Streitkrä Buren in einer S
fünfunddreißig Am Abend machte der n Angriff. Die Buren wurden unter diesen den Major chtzehn Verwundete, unter ihnen den Feld- Emmett hatte einen Schwerverwundeten und Burenkommando ch, das südlih Bethlehem operierte, Der Oberstleutnant Dawson, der einen fte des Generals Lukin befehligt, fand die fünf Meilen westlich von Die Buren hatten und 30 andere Buren wurden ge- Nest wurde nah Witkrantz verfolgt.
Wessels
ahmen einen breiten Naum die Erörterungen ein über ng und Behandlung der Kriegs- geltung8maßregeln gege die Fürsorge sür die
ist ebenfalls die Vervflegu
Deutschland, der Deutschen im preußen und Elsaß-Lothringen, die der Truppen auf den Eisenbahntran mission aus Vertretern n hältnisse in den Gefange Vermehrung der Lazarettzüge, und Elsaß-Lothringer Freiwilligen Handhabung Kriegszustandes wäh Frage der rechtlihe
und Zivilgefangenen in nüber der Behandlung ge fü Flüchtlinge aus Oft- Miilitärseelsorge, die Verpflegung êporten, die Einsetzung einer Kom- eutraler Staaten zur Untersuhung der Ver- 1 Fürsorge für die Verwundeten, die Behandlung der Nord-Schleswiger, die Beförderung von Einjährig- Neserveoffizieren , Aufrechterhaltung des rend der Dauer des Krieges, insbesondere die Endlich wurde die Frage seine Erklärungen in der Im Anschluß an die urden die Folgen, die das ; s auf innerpoltti\hem Ge- von etner Reihe von Rednern und dem Stell-
tellung am Loskop, Windhuk; er vertrieb sie aus ihrer Ste sieben Tote. fangen genommén, der
Rautenbach nenlagern, die
Kriegsnahrichten.
Westlicher Kriegsschauplaß. Großes Hauptquartier, 5. T. B.) Jn Flandern und ishe Angriffe abgew onnerwalde und machten unsere T
n Grundlage hterfür. angeregt, ob das Mandat Wetterlés dur feindlichen Presse als erledigt anzusehen sei. ede des Reichskanzlers am 2. einmütige Zusammenstehen des ganzen Volke
. Dezember, Vormittags. üdlih Meß wurden gestern Bei La Bassée, südwestlich Altkir ch
Oberste Heeresleitung.
biete zeitigen würde,
in Gegend vertreter des Reichskanzlers erörtert.
ruppen Fortschrit
Das Mitglied des Herre Leipe, Landesältester und Käntchen bei Seiferdau
Stiften Freiherr von d L ¡ Stistspropst, ist am 2. d. M. in Destlicher Kriegsshauplaßg. (Kr. Schweidnitz) gestorben. Hauptquartier j
Bei den Kämp : age günstig. Gefangene.
Großes (W. T. B.) Seen ist brachten dort 1200
perationen regelrecht.
Wien, 4. Dezember. In den Karpathen, in en verlie
Kämpfe in N
, 9. Dezember, Vormittags. fen östlih der masurischen Kleinere Unternehmungen Jn Polen verlaufen unsere Oberste Heeresleitung.
. Amtlih wird ge- Westgalizien und in Süd- allgemeinen ruhig. Die
Koloniales.
e Kriegs8konterbande und überseeische Kolontalwirts{haftlihße K
Unter dem Titel Rohstoffe" hat das Auss{huß der deutschen Kolonialgesellf Plaß 7), eine Schrift herausgegeben, d verfaßt ist (43 Seiten). Bekanntlich be nicht nur auf politlshem und militärische Gegner, vor allem Englands, lihen Stellung Deut
omitee, wirtschaftlicher haft (Berlin NW., Pariser ie von Dr. Fr. Benj. Schaeffer wegt sich der gegenwärtige Krieg [hem Gebiet, ein Hauptztiel unserer ist die Schädigung der weltwirt|ch{aft- eutschlands, und eines der wichtigsten Kampfmiltel chung dieses Zieles bilden die Kriegskonterbandébestim- nglands und feiner Verbündeten, Erla auf die Versorgung Deutschlands mit Nohstoffen rößten Bedeutung sind. it, die alle Fragen der Krieg fißen, werden in der vorliegenden Schri Gniwicklung der Kriegskonterbandefragen, Haaget Friedenskonferenzen und die die Kr wichtigen Bestimmungen der L Jahre 1909 erörtert. Sie zeigt nähtolgend setne international anerkannten Bestim wichen sind und welhe Schädigung
f der gestrige Tag im ordpolen dauern fort. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes: von Hoefer, Generalmajor.
e, die im Hinblick für uns von der chtigen Erkenntnis der Wihtig- bande für Deutschland be- f zunächst die ge\{hickchtliche ihre Behandlung bei den ieaskonterbande betreffenden ondoner Seerechtsdeklaratiòón vom e wie weitgehend England und ibm im gegenwärtigen Kriege mungen diéser Konferenz abge- joivohl der dêutshe wie vor allim |
her Kriegsschauplag. (W. T. B.) Amtlih wird ge- von Belgrad erfolgte gestern in marsh unserer Kräfte geht am ampflos vorwärts, wobei gestern gemacht wurden.
Wien, 4. Dezember.
Besigergreifung In der ri
meldet: Die feierlicher Weis nördlichen 300 Mann südwestlich Truppen starke heftige Angriffe, den Rückzug der \
Teile der Front k
zu Gefangenen Arandjelowaßt eindliche
l Westlihh und ih dem Vordringen unserer Kräfte entgegen, die durch amt abgewiesen wurden, rmeén zu deen,
versuchen, Verbündete
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der neutrale Handel dadur erleidet. Als die wichtigsten von uns *
- benötigten Nohbprodukte, die für Kriegskonterbande erklärt worden find.
und deren Zufuhr daber bedroht ti|st, werden Getreide, Reis, Futtermittel, Kakao, Kaffee, Tee, Häute und Felle, Kautschuk, Eisen,
Kupfer, Blei, Nickel, Petroleum, Benzin, Schmieröle, Kohle, Sal-
peter u. a. angeführt. Ohne auf die gesamte Rohbstoff- verforgung Deutschlands näher einzugehen, über die um- fassendere Mitteilungen in der ebenfalls im Verlage ‘des Kolontalwirtschaftlihen Komitees erschienenen Schrift „Unsere Kolonialwirtshaft in ihrer Bedeutung für Industrie, Handel und Landwirtschaft“ gemacht werden, erörtert der Verfasser unseren Bedarf an den erwähnten Rohstoffen und seinen möglichen Ersatz beim Ausbleiben der Zufuhr. Zum Schluß zeigt ein kurzer Ueberblick über die Haltung der neutralen Mächte, wie unsere Interessen bei den Konterbandefrägen mit denen der neutralen Staaten Hand in Hand gehen und von welcher großen Bedeutung für unsere Volkswirt]chaft ein erfolgreihes Vorgehen gegen die willkürlißen Konterbande- bestimmungen unserer Gegner sein würde.
Wohlfahrtspflege.
Die Anrechnung der Arbeitgeberunterstüßungen auf die von Gemeinden gewährten Zuschläge zur Reichsunter- stüßung.
Eine Tatsache von höchster sozialer Bedeutung ist die feitens einer großen Zabl von Arbeitgebern den Familien threr einberutenen Arbeiter zugesiherte Kriegsunterstüßung, Sie befundet deutlich das Zusammengehörigkeitsgefühl zwishen Arbeitgebern und Arbeitern und dürfte auch für das Verhältnis zwichen beiden nah dem Kriege von großem Einfluß sein. Die von den Arbeit- reen gewährten Unterstüßungen find teilweise recht beträchtlich.
inzelne Gemeinden haben A nutenflellnniaes gemacht, aus denen hervorgeht, daß vielfa die sämtlichen Arbeitgeber größerer industrieller Gemeinden fich zu derartigen Unterstüßungen bereitgefunden haben. Wochenbeiträge von 4—6 #6 für die Frau und 1—2 4 für jedes Kind sind keine Seltenheit. Andere Firmen, wie beispielsweise Ge- brüder Stumm in Neunkirchen, zahlen 100—150 9/6 der NReichsunter- stüßung an die Familten der Kriegsteilnehmer.
„_ Schwierigkeiten sind nah einer Veröffentlihung der Zentralstelle für Volkswohifahrt in ihrer „Korre|pondenz für Kriegswohlfahrtspflege“ verschtedentlih daraus entstanden, daß einzelne Gemeinden die Unter- stüßungen der Arbeitgeber auf die von ihnen gewährten Zuschläge zur Yetchsunterstüßung obne weite1es in Anrechnung gebracht haben, sodaß die Leistungen der Arbeitgeber im Endergebnis darauf hîinausliefen, die Gemeindefinanzen und damit die Steuerzahler zu entlasten. solchen Fällen sehen \ich dann dte Arbeitgeber gezwungen, darauf hîti- zuwellen, daß fie von der Gewährung eigenec Unter- stüßungen absehen müßten, weil ihre Absicht, den Ange- hôrigen threr Werke besondere Vergünstigungen zuteil werden zu lassen, durch das Vorgehen der Gemeinden vereitelt werde. In der Regel jedo ist ein Uebereinkommen zwischwen den Gemeinden und den Arbeitgebern dahin gehend erzielt worden, daß die Arbeitgeberunter- stüßungen entweder überhauvt nicht oder nur zu einem kleineren Bruch- teil auf die Tommunalen Unterstützungen angerechnet werden follen. Es ist natürlih mit einigen Schwierigkeiten verknüpft, hier einen ge- rechten Ausgleich zu finden, damit einerseits die betreffenden Familten niht über Gerühr günstig gesiellt, andererseits auh die wohl- meinenden Absichten der Arbeitgeber nit vereitelt werden. Zur Er- läutecung der bestehenden Mö.lihkeiten für eine angemessene Negelung mögen einige Beispiele angeführt werden. In Oberhausen wird seitens der Stadt „zu der Reichsunterstüßung ein Zuschuß bis zu F diefer Säße gewährt Außerdem haben {ih fast sämtlihe Werke bereit erflärt, tür die Werksangehörigen noch bis zu 6 46 tür die Frauen und bis zu 4 für jedes Kind zu zahlen. Da die hiernah |ch ergebenden Beträge für die kfieineren Familien zu gering und für die grôßeren zu hoch erihetnen, wurde dur ent)prehende Abstufungen ein Ausgleich herbeigeführt. Selbstverständlih muß die Gemeinde in solchen Fällen, in denen keine Werksuntersjtüugung gezahlt wird und dann die Unterstüßung zu gering erscheint, weitere Aufwendungen machen. Immerhin besteht ein Unterschied zwischen denjenigen Familien, die Werkeunterstüßung erhalten, und denen, die keine be- kommen. Beispielowei]e erhält eine Frau mit 6 Kindern an si 60 4, wenn fie dagegen Werksunterstüßung erbält, insgesamt 74 Æ. Auch in Bochum zahlt die Gemeinde zwei Diittel der Reichsunterstüßung als fommunalen Zuschuß, während die Werke weitere Unterstüpungen gewähren. Dort werden auch die ge- samten Angen durch die Werke ausgezahlt, sodaß diese in der Lage find, die Verhältnisse von fich aus zu prüfen und entsprechende weitere Zuschüsse zu zahlen. Hierdurch werden auch engere Beziehungen zwischen den Arbeitgebern und den Angehörigen ihrer heerespflihtigen Arbeiter gewährleistet. In Charlottenburg zahlt die Stadt, falls Arbeitgeberunterstüßungen gewährt werden, 100 %/% Zuschuß zur Neichs- unterstüßung, während diejentgen Familien, die keine Arbeitgeberunter- stüßungen erhalten, etnen geringeren Zushuß bekommen. Der Aus- gleih wird dadur herbeigeführt, daß die leßteren Familien einen besonderen Mietszushuß erhalten, während die vom Arbeit- geber Unterstüßten mit dieser Unterstüßung zunächst die Miete zahlen follen. Jm Endergebnis sind diese daher auch günstiger gestellt, als die Familien, die feine Arbeitgeberunterstüßzungen erhalten. Eine andere Regelung, die auf behördliche Empfehlung im Nheinland verschiedentlich durchgeführt worden ist, geht dahin, - daß. zunächst die Gemeinden und die Arbeitgeber ihre Unterstüßungen je nah der eigenen Leistungsfähigkeit und der Hil!sbedürftigkeit der Familien bemessen. Wird auf diese Weise das Maß des Notwendigen überschritten, so werden gleihmäßige prozentuale Abstriche sowohl von den R N wie von denjenigen der Gemeinden vorgenommen. Die 2 eilpiele könnten noch beliebig vermehrt werden. Sie beweisen überall das Bestreben, den Angehörigen der Heereöspflihtigen die Zuwendungen der Arbeitgeber au wirkli zu- gute kommen zu lassen, andererseits aber auch fein Uebermaß an Für- jorge herbeizuführen. Ein gerechter Ausgleih der beiderseitigen Interessen wtrd überall nah Möglichkeit anzustreben fein.
: Der Nationalstiftung für die Hinterbliebenen der im Kriege Gefallenen wurden u. a. von Redakteur E: W. Funk in Friedenau 7500 M, als erste Rate einer seitens der Stadt Han-
noversch Münden veranstalteten Sammlung 5800 4, von Fräulen
Marie von Kramsta auf Muhrau und von Herrn Iultus Remy in Neuwied je 5000 #, von dem Verein der Relchseiscnbcbübeaniter zu Straßburg i. E. 3000 46 überwiesen. Weitere Geldspenden werden ns erbeten ; es E ges due S und Obligationen nlgegengenommen von den bekannten Zahlstellen sowi
Berlin NW. 40, Alfenstraße 11. aht R I E
Um dem Publikum die Einzahlung von Gel dbeträ a das Zentralkomitee vom Roten Kreuz zu erleichtern, fer bebaut bingewiesen, daß für folche Einsendungen eine Zahlkarte der Königlichen Seehandlung (Preußishen Staatsbank) unter A 1 e S Oels E ay En t een kann. Auf dem
er Zablkarte muß jedo e Zweckbestimm Gelde sendung deutlich ersfichtlih gemacht sein. i 18 E
Kunst und Wissenschaft.
„Die rechts- und \taatêwi\senschaftliche Fakultät der Univer- ität Graz hat einstimmig bes{lofsen, dem Felezeugnétfter otiorek, dem siegreichen Kommandanten der Baltanstreikräfte,
in dankbarer Bewunderung das Ehrendoktorat zu véetlelhen.