1896 / 62 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 11 Mar 1896 18:00:01 GMT) scan diff

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erste Voraussezung is, bevor man aus der Meßbildanstalt eine ganz dauernde Institution maht. Ich glaube, daß die Vorautseßung nun- mehr gesichert ift, und der Herr Geheime Rath Meidenbauer mat ge- gründete Hoffnung darauf, daß er die Garantien für die Erfüllung jener berechtigten Voraussegungen gewähren fann. Geschieht das, so bin ih meinerseits gewiß derjenige, der das größte Interesse daran bat, die Mittel für die Sahe etwas zu verstärken. Freilich kann ih das nit selbständig, sondern ih muß mich an die Finanzverwaltung wenden. Wie weit ih da komme, muß ih abwarten. Aber zunächft muß ih jene Vorausseßung und ihre Erfüllung ins Auge fassen; ift diese gegeben, so werde ih nicht ablafsen, nach meinen Kräften zu sorgen, daß auch weitere Mittel für das Meßbildverfahren bergegeben rverden.

Bei den Ausgaben für die Kunst- und Kunstgewerbe- \chule zu Breslau bemängelt S

Abg. Szmula (Zentr.) die baulichen Verbältnifse dieser Schule. Man babe eine Akademie errihten wollen, es sei aber bei der Kunst- schule geblieben, die das nicht leiften könne, dessen die Provinz bedürfe. Er bitte den Minifter, ter Provinz die Mittel zu einem Neubau zu bewilligen. : E : L i E

Das Kapitel „Kunst und Wissenschaft“ wird bewilligt.

Beim Kapitel „Technisches Unterrichtswesen“ giebt

Abg. Dr. Beumer (nl.) seiner Freude über die Grrihtung der mascinentechnischen Laboratorien in Berlin, Charlottenburg und Hannover Ausdruck, bedauert aber, daß die induftriell wichtigsten Provinzen, Rkeinland und Weftfalen, dabei leer ausgegangen seien.

uch in Aachen müsse ein solches Laboratorium errichtet werden. Er babe vor der riesenbaften anien e die größte Hoch- achtung, wünsche aber nit, daß dieser Wasserkopf auf Kosten der Provinzen gefördert werde. Ebenso nothwendig sei eine Bibliothek in Aachen, für wele schon 25000 aus Privatmitteln ge- geben feien. i t : i :

Gebeimer Ober-Regierungs-Rath Dr. Webrenpfennig erwidert, daß die Mittel für das Laboratorium in Aachen noch nit vorhanden waren, daß fie aber boffentlich aus Ersparnifsen an anderer Stelle werden beschafffflt werden können. Wenn der Vorredner ein Mittel

noâbe, um den Wafserkopf Berlin etwas dünner zu maten, so wäre ibm die Regierung sehr dankbar. R .

Abg. Wallbre{t (nl.) wünscht die Errichtung eines Laborats- riums für die Bauingenieure an der Technischen Hochschule in Han- nover und die Gewährung einer besseren Gelegenheit für bhydrau- [ise Mefsungen. : A

Geheimer Ober-Regierungs-Rath Dr. Webrenpfennig spricht die Hoffnung aus, daß mit der Zeit diese Wünsche erfüllt werden rata n E Erie R

Das Kapitel wird bewilligt.

Beim Kapitel „Kultus und Unterricht gemein- sam“ beklagt

Abg. Cahbenélv (Zentr.) das Verhalten der Staatëverwaltung gegenüber der Gemeinde Offenheim beim Kirchenbau, welche den Staatszushuß wieder habe berauëgeben müfsen, und s{ildert die traurigen baulihen Verbältnifse der fatbolishen Kirhe in Höchst, für welche er einen Neubau wünscht; für ebenso nothwendig bält er einen Kirchenbau in der Filialgemeinde von Höchït, in Niederbah.

Minifter der geistlihen 2c. Angelegenheiten Dr. Bosse:

So gern ih dem Herrn Abg. Cabenétly entgegenkäme, fo bin ih do in den drei Fällen, die er angeführt hat, ganz außer stan eine Zusage zu machen.

Ueber den Fall in Offbeim haben wir uns hier bereits sehr aus- giebig unterbalten. Es ift eine Gemeinde von 700 Seelen, die nah

zutahten der Techniker mit einem Betrage von 30 000 #, den

ingen vermote, eine vollkommen ausreichende Kirche bätte sie bat aber eine Kirche gebaut für 42 000 ; sie ift 1s Bedürfniß hinauëgegangen. Nun if es ja mögli, fann ich nit wissen.

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Verbandlungen mit den anderen deutschen Staaten die Reziprozität berftellen wolle, und begründet des Näberen seinen Antrag, der fich früber nur auf die sogenannten Missionspfarrer bezogen babe und der in der neuen Fassung boffentlich leihter Zuftimmung finden werde.

Minifter der geistlichen 2c. Angelegenheiten Dr. Bosse:

Meine Herren! Es sind drei alte Freunde, die wir jedes Jahr hier bei dieser Etatsposition wiede: finden. Der eine Antrag ift durch die Aenderung des Vermerks, welhe Sie im Etat finden, erledigt. Allerdings ift der Antragsteller, der Herr Abg. von Strombeck, au mit dieser Fassung noch nicht ganz zufrieden; er möhte den Vermerk nit so gefaßt haben, daß die von katholisden Geistlichen in anderen Bundesftaaten zugebrachte Dienstzeit angerehnet werden kann, sondern er wünscht, daß ftatt defsen der Vermerk lauten möte: diese Dienft- zeit muß angerehnet werden. Ich erkläre nun ausdrüdckli, daß die Regierung beabsichtigt, diefe Dienftzeit in den Reziprozitätsfällen s{hle{chthin anzurehnen. Wenn wir die Ausdrucks- weise fakultativ gewählt haben, so berubt das darauf, daß wir niht in allen Bundeéftaaten über die Voraussetzungen der Anrechnung voll- ständig orientiert sind. Wir wissen bis jegt nur, daß im Groß- berzogthum Sachsen-Weimar eine der unserigen entspreende Diensft- altersscala besteht und also da die Reziprocität vollftändig gesichert if. Wir müssen ein gewisses Ermessen baben, um feftftellen zu können, ob die Reziprocität vorhanden ift oder nit; und dazu bedarf es feines „muß“, sondern mit dem „kann“ kommen wir viel weiter, und für die betheiligten Geistlichen entfteht daraus niht der mindeste Nachtheil. Die Besorgniß, die Herr Abg. von Strombeck aus- gesprochen hat, daß mißliebige Geistliche seitens der Staatsregierung von der Zulage au8geshlofsen würden, weise ih auf das entschiedenfte zurück. Ein solcher Fall ift noch niht vorgekommen und wird auch nit vorkommen. Ih bitte jedenfalls Herrn Abg. von Strombeck, mir irgend einen Fall zu nennen, in welhem einem angeblich mißliebigen Geistlichen aus diesem Grunde die Zulage versagt worden wäre. Er wird dazu vollftändig außer stande sein! Dann hat Herr von Strombeck den Wunsch ausgesprochen, die Königliche Staatsregierung möchte die Initiative ergreifen, um in den deuts%en Bundesstaaten überall diese Reziprozität herbeizuführen, d. b. zu veranlafsen, daß in den Bundesflaaten für die katholischen Geist- lihen Dienstalterszulagen nach dem preußishen Muster eingeführt würden. Ich glaube, bei einigermaßen billiger Beurtheilung werten Sie mir zugeben müssen, daß das nicht Sache der Regierung ift, sondern Sache der Herren Bischöfe, die für das Gehalt ihrer Geist- lihen zu forgen haben. Das haben wir noch nicht gethan, nämli bei fremden Regierungen vorftellig zu werden, wie fie die Geistlichen in ihrem Lande stellen follen. Das können wir garniht; wir würden bei den anderen Bundesregierungen auf die erstaunteften Gesihter stoßen, wenn wir das nur versuGen wollten. Mögen die Herren Bischöfe die Sache in die Hand nehmen! Wir sind ja durch den Vermerk, wie er jeßt gefaßt ist, in der Lage, da, wo Reziprozität gewährt wird, den Geiftlichen die Zulage zu gewähren.

Was ten zweiten Antrag anlangt, der so oft bier erörtert und abgelehnt worden ist: den Antrag „eins{ließlich der staatlich anerkannten sogenannten Missionépfarrer“*, fo hat ihn der Herr Abg. von Strombeck beute geändert. Ich will dazu im voraus bemerken : wir find diesem Antrag von jeher entgegen gewesen und mußten ibm entgege sein. Wir können die Zulage nur da gewähren, wo €s sich um definitiv angestellte Geistlihe, um ftaatlich genehmigte feste Pfarren bandelt. Da, wo es ih um einen Geistlichen handelt, der ad nutum episcopi amovibel ift, gewähren wir diese Zulage niht. Wir würden, wenn wir auf die Wünsche, die hier von seiten des Zentrums geäußert sind, eingehen wollten, genöthigt sein, in evangelischen Ver- bâlinifsen unseren Hilfsgeiftlichen ebenfalls diese Zulage zu geben. Damit würden wir in eine ganz uferlose Bewilligung bineingerathen. Das ift unmöglich auf evangelisher Seite und ebenso unmöglich bei denjenigen sogenannten Pfarren, die keine Pfarren sind, weil se feine Kongrua und keine feste Dotation baben, und weil die Inhaber dieser Pfarren des Herrn Bischofs amovibel find.

freilih Herr von Strombeck heute di

seines Antrags geändert; er will niht mehr sagen der staatlih anerkannten sogenannten Missionspfarrer“, will sagen „eins{ließlich der ftaatlich anerkannten katbolishen Pfarrer in den Diasporagemeinden.“ l für fh insofern, als der, wie mir s{heint, nicht sehr gIüdlihe Aus wird. Aber, meine Herren, in der Antrag absolut überflüssig; denn der Antrag von „Pfarrern“. Wo aber eine ftaatlih genehmigte muß sie fest dotiert werden, und dort bekommen die allen Umftänden die Alterszulagen. Also in dieser Antrag völlig überflüssig. Ich bitte Sie deshalb, ibn

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n der Acht und J zuleg in der Gehbalté- frage einen Unterschied zwischen katholi r ngelishen Geift- lichen zu machen. Redner beshwe ch fern rüber, daß eine Reibe eingezogener Stiftungsfonds nicht mehr für il s [iche

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usht. Es gebe eine Reichsgerechtigkeit und htigfeit ; die fatholis&en Militärgeiftlihen ständen l _Militärgeistlichen gleich, die preußischen _Geiftli v:rscieden behandelt. Redner fpriht sih für den Antrag der Acht aus. Minister der geistlihen 2c. Angelegenheiten Dr. Bosse: Meine Herrea! Das kann ih niht unwidersproŸen laffen,

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M L - (s s bs M N j a 2 % t der Herc Abg. von Strombeck meint, alle Ginwendungen, die

ung der Konservativen gehofft,

gegen seinen Antrag erhoben hätten, seien durch und dur unbegründet. Ich halte meine Ginwendungen dur die Bank für begründet.

Meine Herren, ih betrahte den Kulturkampf in der That alsz beigelegt; aber ih sebe es als ganz unmöglih an, auf den Antrag deg Herrn von Strombeck einzugehen, der meint, es entsprähe der Billig, keit, daß wir jedem Geistlichen, welher während des Kulturkampfs in einem nihtpreußishen Staate angestellt gewesen ift, diefe Dienstzeit bei den Dienftalterszulagen anrechnen. Wir würden da in Ermitte, lungen bineinkommen, die für den Geiftlichen und für die Regierung in gleichem Maße unangenehm sein würden, und die do zu keinem festen Resultat führen könnten. Der Herr Abg. von Strombeck baz ganz das rihtige Gefühl, wenn er sagt: „Rehtlih läßt fich das nist begründen.“

Außerdem erkennen wir als Pfarrei nur eine Stelle an, die eine fe st e Dotation hat. Nun sagt freilich der Herr Abg. von Strom, beck: da könnte ja der Herr Kultus-Minister eines Tages auf den Gedanken kommen, nicht 1500 Æ als Minimum der feften Dotation zu fordern, sondern 3000 oder 6000 Æ Meine Herren, Sie müssen nun au der Staatsregierung nichts Unvernünftiges zutrauen. Daz thut tie Staatsregierung nicht; so unverftändig sind wir niht. Daß wir das. niht find, können Sie sehen, wenn Sie die Güte baben wollen, Kap. 116 nahzushlagen. Da finden Sie unter den Bemerkungen, daß wir Zuschüsse geben zur Befoldung von Pfarrern. Diese Zuschüfse giebt der Staat, um die Kongrua zu erfüllen, Herr von Strombeck. Dieses Festhalten an einer beftimmten Dotation als unerläßlihen Vorausseßung für die Anerkennung einer Stelle als Pfarrstelle ift niht ein Zeichen von Mißwollen, von Uebelwollen und von unverständigen Ansprüchen, die wir maten, Fa, auch die Kirche, die Herren Bischöfe erkennen als Pfarre nur diejenige Stelle an, die genügend dotiert. ift, die den titulus mensas bat, und darauf müssen wir Rücksicht nehmen. Also können wir, wie ih {hon sagte, eine uferlose Bewilligung an noch nicht festangeftellte Leute, bei Ihnen an die ad nutam episcopi Verseibaren, bei uns an die Hilfegeiftlichen, die ebenfalls noch feine fefte Anstellung haben, niht eintreten laffen. Das würde zu einem finanziellen Bedürfniß führen, das von vornherein nit ¡a übersehen ift, und deshalb lehnen wir das ab.

Abg. Dasbach (Zentr.) führt aus: die Kirche würde gern selti für ibre Geistlichen forgen, aber durch die Säfularisation fei vid Kircenvermögen in Staatsverwaltung übergegangen. Nach den versönlichen Bedürfnissen dürften die Gekälter niht bemefsen werden, sonft müßten vermögende Beamte weniger bekommen als andere. Redner wünscht die Grundsäße kennen zu lernen, nah welchen die Regierung bei der Emeritierung der fatbolishen und evangelischen Geistlichen verfahre und nah welchen sie eine Pfarre für eine feste und dauernde ansehe.

Minisier der geistlichen 2c. Angelegenheiten Dr. B ofse:

Ih beschränke mih auf Folgendes. Ih kann die Grundsäße, nab welhen die Pfarrftellen erigiert werten, niht veröffentliWen. Fh brauche sie au nit zu veröffentlichen, weil sie im Allgemeinen Landreht stehen. Die Verhandlungen zwischen den Betheiligten be- ziebungêweise den Bischöfen eirerseits und der Regierung respektive dem Kultus-Minister andererseits führen auch zu keinen Schwierig- keiten. Dieselben Konnivenzen, die wir den evangelischen Kircen- behörden gegenüber zugestehen, bethätigen wir au auf katholischem Gebiete, wie der Etat deutlich ergiebt. Aber cine besondere Erklärung über die Grundsäße zu veröffentlichen, die im Landreht seit beinahe 100 Jahren veröffentlicht sind, dazu fühle ich mich durhaus nicht ver- anlaßt.

Was die Frage ‘anlangt, auf wie viel Jahre eine Leistung zu Gunsten einer Kirhengemeinde für eine geiftlihe Sielle bewilligt fein muß, um von uns als eine dauernde und für die Ereftion einer Pfarrstelle genügende angefeben zu werden, so läßt sih das nur nah dem fonfreten Fall und unter Würdigung aller besonderen Umstände, die dabei in Betracht kommen, entscheiden. Ich kann darüber wirflih feine allgemeinen Grundsäße ausfprehen.

Unter Ablehnung der Zentrumsanträge wird die Pofition mit dem Vermerk unverändert bewilligt.

Zu dem Zuschuß zu dem Pfarrwittwen- und MWaisenfonds bemerkt

Abg. Dr. Sattler (nl.), daß bei der Auédebnung dieses Fonds

uf Hannover am 1. April 1895 die vor diesem Termin vorhanden ge-

„fenen Witiwen und Waisen nicht berücksidtiagt, sondern auf ältere Kaften

ewiesen worden seien. Das Landes-Konsiftorium habe fich deshalb

n an das Ministerium gewandt, aber noch keine Antwort erhalten,

wundere ih über diese Langsamkeit.

SBcheimer Regierungs-Rath Schwarzkopf ¿Konsistorium zu einem technischen Gutadbt sei. Die Angelegenheit liege also jeßt

3 Kapitel wird bewilligt.

Uhr wird die weitere Berathung auf Mittwoh

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eZentralblat Reichsamt des i 1) Versicherung ; an unfallversiherun ihti Betriebe der 28. Februar 2) Zoll- und Steur ches uertem beschädigten geg s Ernennungen; E ; Entlaffung. - ichen Liste der SchiN 1896. 5) Polizei em Reichsgebiet.

machung, betreffeuè

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mächtigung zur 1 E 4) Marine und Schiffahrt: der deutschen Kriegê- wesen: Auêëretifung von Nr. 10 erausgegeben i l Máârz hat folgenden

Nichtamtliches:

Arbeiteu, vom

m S 2 en O Vermischtes: Bismard am See. chinfelpreiébewerbung E

Denfmal g Wettbewerb zum Bau einer fat

Berliner Architckten-Veceins. einem Kurbhause in Westerland a. L . würfe zu einem Plakat für die Wettbewerb um eine Turnhalle in b den Neubau des Deutf i 1 für die Akademie d Abschiedéfeier für Ober-Regierungs-Rath Karl Bus Staatébauten im Königrei der Gifenbaßntruppe voa

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lishen Kirche in Frankfurt a. M Preisbewerbung für Pläne zu Wettbewerb für Ent- uéfitellung in Leipzig 1897.

in Berlin. Sparsam-

Kriegs-

Zweite Beilage

zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußi

Berlin, Mittwoch, den 11. März

Statistik und Volkswirthschaft. Die Ziele der opväishen Auswanderung. Nachdem in Nr. 52 „Reichs- und St i deutsche Auswanderungêfrage an_der Haud der in Hz „Statiftik des bamburgifchen Staats“ veröffentlichten Auswanderung über Hamburg in den Jahren 1887 bi Keiträgen zur deuishen und internationalen Wanderung Æ. Beukemann kurz besproŸhen worden ift, fellen in Na die Auswanderungsziele, b. b. die Einwanderungs in den für die eurcpäische beziehungsweise d wanderung hauptsächlich in Betracht kommende: seeishen Gebiete noch etwas näher beleuWtet werden. criheint das namentlich deshalb gerechtfertigt, weil bei aller Be- deutung, welhe die Heimathlihen Verhältnisse für das Aus- wandern haben, doch immer die im Einwanderungslande gebotenen Auésihten auf das Maß der Wanderungen den wesentlihften Einfluß ¿ben und \ch{ließlich auch die Frage der Uebervölkerung8gefahr in Europa davon abhängt, in welchem Maße und wie lange die Ein-

erungéländer si binzeiwend aufnabhmefähig für den europäischen Bevölferungéübershuß erweisen. Wir folgen dabei wiederum der ben genannten ftatiftishen Arbeit Dr. Beutemann's.

Zunächst scheidet der Verfasser die afiatiszeu Länder ganz von den in Betraht kommenden Einwanderungégebieten aus. Zwar herrsche rischen den verschiedenen Kolonien in Asien und deren Mutterland in Garopa ein ausgedehnter Güter- und Perfonenverfebr, erstere aber lägen & tropishem Klima und bereiteten schon dadur einer eigentlichen Finranderung von Europa aus ein großes Hinderniß. Japan, China und Indien zeigten selb eine hohe Volkszabl, Volksdichte

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mad Mehrauéwanderuna, fodaßg es nur einer Steigerung der Lebens- sprüche in diesen Ländern bedürfe, um ihre Bevölkerung ungleich frfer als jegt über die Grenzen zu drängen. Von den für Europäer fesiedelungsfähigen Ländern Asiens, Südsibirien und Kleinasien, aæbóre ersteres land und werde muthmaßlih aub nur von diesem aus besiedelt werden, während in Kleinasien die bestehende türkische Herrschaft einer wirklihen Einwanderung wenig Raum gäbe.

Ganz überwiegend fam bis jeßt Amerika als Auswanderungsziel für den europäishen Bevölkerungëübershuß in Betracht, und zwar in erster Linie wegen der Ginwanderungsverbältnifse in den Vereinigten Staaten.

Die Einwandererstatistik in den Vereinigten Staaten reiht in ununterbrocener Folge bis zum 1. Oktober 1819 zurück. Von diesem Tage bis zum 31. Dezember 1894 sind im Ganzen 17 756 000 Ein-

anderer gezählt worden. Aus den vorliegenden Zablen theilen wir zur Kennzeichnung der Bewegungen in der Gefammteinwanderung folgende mit. Es betrug die Einwanderung in dem Jahrfünft

1819/24: 38 689, 1865/69: 1547 767, 1835/39: 307 939, 1870/74: 1845/49: 1027 306, 1875/79: 1850/54: 1917 527, 1880/84: 1855/59: 884 796, 1885/89 : 1860/64: 696 687, 1890/94:

An der Gesammteinwanderung war allein in der Zeit von 1861

is 1893 Eurova mit 10 864990 von im Ganzen 12 224 928 Ein-

wanderern betbeiligt. In dem Verhältniß des Antbeils der ver-

chiedenen eurorätchen Länder an der Ginwanderung în die Vereinigten Staaten baben im Laufe der lezten Jahrzehnte sehr bedeutende Ber- hiebungen ftattgefunden. Während bis in die sechziger Iahre Gro ß britannien mit Irland und Deutschland beinabe das ganze Einwandererpersonal stellten, Frankrei, die Schweiz und Skandinavien dagegen sehr zurücktraten und Ftalien sowie die ilavishen Länder fast ganz fehlten, ist in neuerer Zeit der Antheil Oesterreih-Ungarns, Rußlands, Skandinaviens und Italiens sehr bedeutend gestiegen. Folgende Zablen- übersiht möge dies veranschaulihen. An der Einwanderung in die Vereinigten Staaten waren im Durchschnitt jährlich betbeiligt 1861/69 1870/79 1880/89 Großbritannien und Irland . 106 209 97 582 Deutsches Rel) . . - + -+ i E as dn e «i t o Elandinavishe Staaten Vesterreih-Ungarn E a s aae E a a Spanien und Portugal . i: 3 258 Vin Ga... 470609 9518412 Deutlich tritt die Erscheinung hervor, daß die Auëwanderung aus Ländern mit niederer Lebenshaltung der unteren Klassen auh in den Vereinigten Staaten, als Auswanderungsziel, der Aus- wanderung aus den Ländern mit höheremStande der Lebens- baltung eine nit unerbeblihe Konkurrenz zu maten beginnt. Es ist dabei von Interefse zu beobachten, daß sowohl die italienische wie die ungarische Statistik festzustellen in der Lage ist, daß zabl- reiche Ausgewanderte als Einzelreisende in die Heimath zurück- tebren, um daselbft mit den erzielten Ersparniffen meisten® einen fleinen

Undbesitz zu erwerben und zu bewirtbsasten. Etwas Aehuliches ift als bemerfenwertbhe Erscheinung in Deutschland u. W. nicht registriert worden. Was die zukünftige Entwicklung der europäishen Ein- wanderung in die Vereinigten Staaten a belangt, so weist Dr. Beukemann in erster Linie auf die ErshwWÆungen bin, welche die Gesetzgebung der Vereinigten Staaten neuerdings der Ginwanderung in den Weg legt, und zwar, wie er bemerft, im Einklang mit den orderungen der Arbeiterklafe, der Gemeindeverwaltungen und der öfentlihen Meinung, wenn es auch einzelnen Gelehrten und Politikern kaum zweifelhzft erschienen sei, „daß vom öffentlich - rechtlidhen und völferrechtlihen Standpunkt sowie nah den Inhalt und Sinn der internationalen Verträge dagegen schwere Bedenken abzuleiten seien.“ Troy dieser Einwanderungépolitik werde sih aber do, dank der besseren Lebens- baltung und sozialen Lage der nordamerikanifschen Arkeiterklassen und dank der sehr entwidelten verwandschaftlihen Bezichungen zwischen diesseits und jenseits des Ozeans, no Fabre lang, vielleicht einige Jabrzehnte hindur, ein ziemlih starker Auêwandererstrom nach Nord-Amerika gießen. Dabei sei allerdings zu erwarten, daß die Länder mit iederer Lebenshaltung immer ftärker in den Vordergrund treten rden. Für Irland mache feine außerordentlihe Be:völkerungs- abnahme bei mäßiger natürlier BVolkêvermehrung eine erhebliche Auës- wanderung kaum noch mögli.

Nit unerbeblih, wenn auch biéher in sehr großem Abstande von den Vereinigten Staaten, kommt für die europäishe Auswanderung sodann Canada als Einwanderungêsgebiet in Betracht. Nach den Volkszählungen von 1881 und 1891 lebten in Canada 478 239 bezw. 490252 in sonstigen britishen Befißungen Geborene, 77 753 bezw. 80919 in den Vereinigten Staaten, 25 328 bezw. 27 752 in Deutsh- and, 6376 bezw. 9917 in Rußland, 4389 bezw. 5381 in Frankreich,

92076 bezw. 7827 in Skandinavien,

bezw. 2964 in Spanien, Portugal und i 9786 13225 in andern Ländern Geborene. WBemerkens-

werth ift die geringe Einwanderung aus Frankrei, obwobl das alt- ranzösische Element, wenigstens der Sprache na, si verbältniß- ig ftark erbalten hat. Im Jahre 1891 wurden 1 404 974 scan-

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Z 9a l r (Ao ernt 21 F 4 . gezählt, d. i. 29 9/o der Gesammtdbevolierung;

1890/93 114 054 107 011 6 292

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bezw. 9129 in China,

wanderung dorthin an Für Mexiko und Ch n über die Einwanderu natürlichen ¡e Lander ung wenig i _ Eine recht erhebliche Rolle als Einwan Brasilien. Es sind bier eingewandert 1870 1880 Portugiesen . G10 SOGO i P E S. y D0Ë t Oesterreih-Ungarn E, MSC O Nord-Amerikaner .. 171 _—

Als der Nationalität nach unbekannt werden 1891 20 595 Einwanderer aufgeführt, deren Zable denen der gleihzeitig über deutshe Häfen beförderte Emigranten decken. Das Land biet:t noch weiten Negierung begünstigt die Einwanderung; er die V Landes gerade für die deutshe Auêwanderung i nehmbarer Weise entwickeln werden, \cheint {chwe

Auch in Argentinien berrs{t das itali unter den Einwanderern vor. In der Zeit eingewandert 855 293 Jtaliener, 246 405 S 39 796 Engländer, 24411 Oesterreicher,

Deutsche, 17 693 Belgier, 45411 aus an \{chließlich vieler russishen Juden seit 1889 die italienishe Einwanderung vorberrf

Ueber die Einwanderungsverbältnisse Afrikas mann’s{he Arbeit, wie natürlich, neue thatsächlich f runkte nit,

Die Einwanderung nach Anstralien kommt vo1 in die leßte Zeit aus Großbritannien und Irland. ftand folgen die deutshen Eirwandere di Möglichkeit einer erheblichen Zunahmée war em übrigen Europa is jedenfalls ni usgeschlofen.

Zum Schluß giebt Dr. Beukemann eine interessante Uebersicht über das Wachsthum der : ung in den Einwande- rung8ländern in den zehnte 3870/80 und 1880/90. In Prozenten auêgedrüdt, betru: enann iträumen die Be- völferungszunahme in British-N eri ,9 (1870/80) und 17,0 (1880/90); in den Vereinigten 3 } in Mexiko 2,7 und 9,1; in Brafilien 16,4 Argentinien 56,7 und 8,2; in Uruguay 9,6 und 66,8; ir ; im übrigen erifa 17,6 und 14,6; in Aust n Kapland 37,9 und 95,6; in Natal 88,7 und 65,8; in Transvaal 28,3 und 26,6.

Noch stehen, wie Dr. Beukemann fagt, die Einwändërungsländer allerdings mit einer Nord-Amerika weit ofen, zablreihe Pläße fi Wann alles beseßt sein wird und von wem, wer beantworten ? Jedenfalls find der Ernft der deutschen Auswan frage und die Schwierigkeiten, welde ihrer Behandlung durch die besprochene Arbeit sehr lehrreih beleuchtet

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Stettins Seehandel im I zollamtlihen Listen betrug Se im Sabre 1895 1820677 unbedeutenden Mengen, die nah de j n en werden. Aus dem deutschen Zollgebiet kamen 296 089 t, aus e amburgishen Freibafengebiet 11 354 t, zusammen aus deutschen 307 443,9 t (1894 nah der „Oftsee-Ztg.“ 314741 t), 3 18 293,9 (1894 34 145) t, aus Dänemark 37 001 aus Frankrei 25 515 (1894 3s 675) t, aus Großbritannien (1894 498 734) t, aus den Niederlanden 17 595 (1894 aus Norwegen 32 309 (1894 25 938) t, Portugal 19 257 787) t, Rußland 157 458 (1894 116 758) t, Schweden 454 (1894 350274) t, Spanien 64565,9 (1894 50877) t, aus den ereinigten Staaten von Nord-Amerika 140 755 (1894 185 195) t 2c. er Waaren-Ausgang Stettins zur See betrug 1895 610 350 t A L O/ z Q CT i C gegen 660 530 t in 1894, abgesehen von den wenigen nach Stüzabl angegebenen Waaren. Nach dem deutschen Zollgebiet gingen 180586 t, nah dem Hamburgischen Freihafengebiet 5251 t, zusammen nach deuten Häfen 185 837 (1894 188 463) t, nach Dänemark 50 448 (1894 47 184) t, Frankreih 8565 (1894 16 030) t, Großbritannien 179 747 (1894 175 256) t, nah den Niederlanden 14 411 (1894 31 03á) t, Norwegen 23 894 (1894 19877) t, Rußland 59 396 (1894 63 419) t, Schweden 57 354 (1894 83 197) t, nach den Vereinigten Staaten von Nord-Amerika 26 072 (1894 39 100) t.

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Zur Arbeiterbewegung.

Aus Oldenburg berichtet die ,Wes.-Ztg.* nah dem „Gen.-Anz.“ über einen bevorstehenden Arbeiterausstand: Außer den Maurer- gesellen beabsihtigen auch die Bauarbeiter und die Zimmergesfellen in den Ausftand einzutreten. Die Maurergesellen sollen, nahdem fie erfabren baben, daf von den Meistern ihre Forderung nicht bewilligt werde, den Ausftand bereits endgültig beschlofsen haben. Bei ver- schiedenen Meistern haben die Gehilfen bereits zum 1. April gekündigt.

In Berlin fand am Montag eine sehr zahlrei besuhte Ver- sammluna von Tisc{lermeistern statt, in welher über die Folgen der den Gebilfen gewährten Forderungen verhandelt wurde. És ge- langten folaende Resolutionen zur Annahme: Die Versammlung der Berliner Tischlermeister beschließt, da dur die Bewilligung der Forderung der Gesellen, sowie durch die Erböbung der Löbne der Fräser, Bildhauer, Drechsler, Polierer, dur die Steigerung der Preise der Materialien und durh den Ausfall, veranlaft durch die verkürzte Arbeitszeit, eine Erhöhung der Preise ibrer Fabrifate bedingt wird, eine Erhöhung von 10 bis 15 v. H. eintreten zu lassen. Die Versammelten ersuchen die Baumeister sowie die Baukberren und das Privatpublikum, direkt beim Tischler- meister ibren Bedarf zu decken. Die Versammlung macht es den Gebilfen zur Pflicht, dahin zu wirken, daß auch die Arbeitszeit außerhalb, namentli in den Vororten Berlins, verkürzt werde, sowie auch, daß die Löhne erhöht werden, um Berlin konkurrenzfähig zu erbalten. Nur dann kênnen die biesigen Meister ibr gegebenes Ver- iprehen den Gesellen gegenüber halten. | S L

Aus Prag wird der „Vofs. Ztg.“ berichtet: Die Schneider- und Schwhuhmachergehilfen fündigten den Ausstand an, falls eine Lohnerhöhung nicht bewilligt wird.

Aus Bern meldet „W. T. B.“ : In einer gestern Abend abge- haltenen Sitzung des Zentralcomités der Eisenbahn-Angestellten wurden nit alle Theile einer mit der Direktion der Jura-Simplon- Bahn erzielten Verständigung gutgeheißen. Die Zugeständnisse der Direktion genügen den Angestellten nicht; es sollen vielmehr noch

Verhandlungen follten beute erden, wobei di legationen der einzelnen Be- ibre nshe vorlegen werden. Sollte

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e ektur bedürfen; und er es Handelstages hören de Der 1 Handelstages sprach ekretär Dank für seine Beg worte aus, die in dem 1 deutschen Handelsftande ein freudiges Gefühl erweden Der deutshe Handelsstand babe die Ueberzeugung, daß die ReichSreaierung von dem besten Willen beseelt sei, allen werbéständen aleidmäßig zu helfen. Nach der Erledigung der rmalien wurde alëdann in die Tageéordnung eingetreten, deren auptgegenstände das Margarine-Geseiz, das Gese über den Verkehr mit dandelédünger, Kraftfuttermitteln und Saatgut und der Gesetzentwurf r die Reform der Börsen bildeten. Der Präsident des Handels- 5, Geheimer Kommerzien-Rath Frenßel -beantragte die Annahme folgender Refölution: „Die in den leßten Jahren bervortretenden Bestrebungen, Handel und Induftrie in ihrer freien Bewegung und in der Verfolgung ihrer berechtigten Interessen einzuengen und zu behindern, baben in den vorliegenden Entwürfen eines sogenannten Margarinegese8es, eines Börsengeseßzes und eines Gesetzes, betreffend

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* den Verkehr mit Handelsdünger, Kraftfuttermitteln und Saatgut,

geradezu einen grundsäglihen Ausdruck gefunden und erhalten durch viele Anträge der Reichêtags-Kommissionen, welche zur Berathung der beiden erftgenannten Geseßentwürfe eingeseßt worden sind, eine so unzuläfsi Uebertreibung, daß eine Verfolgung der biermit einges{lagenen Bahn nur zu shweren Niederlagen unseres wirthschaftlichen Lebens und zu empfindlichen Schädigungen des materiellen Wohlbefindens des ganzen Volks führen kann. Der Deutsche Handelstag billigt uns eingeshränkt alle geseßlichen Vorschriften, welche nothwendig und geeignet sind, vorhandene Auswüchse des Verkehrslebens zu beseitigen, er legt aber entschieden Verwahrung ein gegen Maßnahmen, welche nur zur Folge haben können, daß große und wichtige Berufsftände in der allgemeinen Achtung herabgeseßt werden, daß die einzelnen Mit- glieder dieser Berufsftände in T Geiaiia ihrer berechtigten Inter- essen gehindert werden, und daß unter diefen Ershwerungen des Erwerbslebens der Ginzelne und mit ihm die Gesammtheit unbe- rewenbaren Schaden leidet.“ Die Beschlußfaffung hierüber wurde vorläufig ausgesezt und den Spezial - Referenten zur Bes gründung ihrer besonderen Anträge das Wort ertheilt. Ueber den Gesegentwurf, betreffend die Börsenreform, berichtete Stadtrath Kaemvî (Berlin) und ersuhte \chließlich, folgen- dem Antrage zuzustimmen: „Der Handelstag weist eine Gesey- gebung zurück, welhe in die Freiheit des Verkehrs eingreift, zur Bebormundung des Publikums führt, die bisher selbständige Thätig- keit der Handelsvertretungen in der Verwaltung der Börsenangelegen- beiten zu einer untergeordneten berabdrüdt, sowie in ihren einzelnen Bestimmungen auf das Selbstgefühl des Handelsstandes kränkend und beleidigend einwirft.“ Hierzu nahm der Geheime Ober-Regierungs- Rath Wermutb, welcher, nahdem sh der Staatssekretär Dr. vos Boetticher verabschiedet hatte, als Vertreter der Reichsregierung den Verhandlungen beiwohnte, das Wort mit der Bemerkung: er sei selbstverständlich bei dem augenblidcklichen Stande der Dinge nicht in der Lage, zu dem Gesetzentwurf selbs Stellung zu nehmen, doch wolle er gleich seinem Herrn Chef ersuchen, die Versicherung zu genehmigen, e der Bundesrath irgend eine Kränkung | oder Schädigung des deutschen Handelsfiandes in keiner Weise beabsichtigt habe. Aus diesem Grunde erlaube er si, gegen die Fassung der leßten Resolution einen s{chwachen Protest einzulegen. er Börsengeseßentwurf sei auf Grund einer umfanagreihen Erhebung und laugiéhrióen Arbeit zu stande ge- fommen und lediglih eingebraht worden, um Auswüchse im Börsen- wesen zu beseitigen. Daß folhe vorhanden seien, werde doch von niemandem geleugnet. Er halte es für besser, daß der deutsche Handelsstand an dem Zustandekommen des Gesetzes mitarbeite, als daß er ih {chmollend zurückziehe, weil er in demselben eine Beleidigung sehe, die jedenfalls vom Bundesrath: niemals? beabsihtigt worden sei. Schließlich gelangten alle Anträge einstimmig zur Annahme.

Das Kuratorium der Preußischen Hypotheken-Actien- Bank hat nah dem Antrage der Direktion beschlossen, die ordentliche Generalversammlung auf den 18. April einzuberufen und dieser die Vertheilung einer Dividende von 64% (wie im Vorjahre) vor- zuschlagen.

Der Aussichtsrath der Eisengießerei Aktiengesell- \chaft vormals Keyling u. Thomas hat auf Vorschlag der Direktion beschlossen, für das vergangene Jahr eine Dividende von 5 9/9 (1894 4 9/6) zur Vertheilung zu bringen und die Generalversamm- lung auf den 30. März d. I. einzuberufen. Der Umsatz hat ih im vergangenen Jahre gegenüber dem Veorjahr um etwa 1 9% gehoben; die Besserung hat im laufenden Geschäftéjahre weitere Fortschritte gemacht.

In der gestrigen Aufsichtsraths-Sizung der Union Elek- trizitäts-Gesell schaft wurden die Bilanz und die Gewinn- und Berlustrechnung für das verflossene Geschäftsjahr vorgelegt. Der auf den 8. April einberufenen Generalversammlung der Aktionäre soll die