1896 / 72 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 23 Mar 1896 18:00:01 GMT) scan diff

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Bekanntmachung.

Das Alte und Neue Museum, das Museum für Völkerkunde, das Kunstgewerbe-Museum und die National-Galerie find für das laufende Jahr während der Monate April bis September an den Wochentagen, mit Ausnahme der Montage, von 10 bis 4 Uhr, an den Sonntagen von 12 bis 6 Uhr für das Publikum eoffnet.

Mit Va auf den Eintritt in die National-Galerie an den Montagen zwischen 1 und 3 Uhr gegen Meldung beim Kastellan behält es bei den bisher geltenden Bestimmungen sein Bewenden

Berlin, den 17. März 1896. General-Verwaltung #5 Königlichen Museen. Schöne.

Bekanntmachung.

Nach Beendigung der Umstellungsarbeiten ift die Samm- lung der italienischen Original -Bildwerke von morgen; Sonntag, den 22. d. M. ab, wieder dem Publikum geöfsmet.

Berlin, den 21. März 1896. i

General-Verwaltung g Königlichen Museen.

Schhauenburg.

Hauptverwaltung der Staatsschulden.

Bekanntmachung.

Die am 1. Juli 1896 zu tilgenden 31/¿ prozentigen Schuldverschreibungen der Saal-Eisenbahn vom 99. Juli 1886 werden am :

Donnerstag, den 9. April 1896, Vormittags 11 Uhr, | in unserem Dienstgebäude, O ranienstraße 92/94, 1 Treppe, in Gegenwart eines Notars öffentlich verloost. Berlin, den 21. März 1896. Hauptverwaltung der Staatsschulden. von S offutaun.

Nichtamtliches.

Deutsches Rei. Preußen. Berlin, 23. März.

Jhre Kaiserlichen und Königlichen Majestäten wohnten, wie „W. T. B.“ meldet, gestern Vormittag dem Ge- dächtnißgottesdienst in der Kaiser Wilhelm-Gedächtnißkirche bei und fuhren sodann nah dem Mausoleum in Charlottenburg, um anläßlich des Geburtstags weiland Seiner Majestät des Kaisers Wilhelm I. einen Kranz am Sarge niederzulegen. Nach der Rückkehr von dort gewährten Seine Mazestät der Kaiser dem Prinzen Ludwig von Thurn und Taris eine Audienz. Sodann empfingen Allerhöchstdieselben den General- Adjutanten, General der Infanterie von Werder, welcher die Ehre hatte, Seiner Majestät ein eigenhändiges Schreiben Seiner Majestät des Kaisers Nikolaus 11. von Nußland zu über- reichen. j :

Heute Vormittag nahmen Seine Majestät der Kaiser den Vortrag des Chefs des Zivilkabinets, Wirklichen Geheimen Raths Dr. von Lucanus entgegen und traten um 111/2 Uhr mit Jhrer Majestät der Kaiserin sowie den beiden ältesten Prinzen-Söhnen und Gefolge mittels Sonderzugs vom Pots- damer Bahnhof aus die Reise über Basel nah Genua an.

Jn der heute unter dem Vorsiß des Vize - Präsidenten des Staats - Ministeriums, Staatssekretärs des Innern Dr. von Boetticher abgehaltenen Plenarsizung des Bundesraths wurde dem Entwurf eines Gejeßes wegen Verwendung überschüssiger Reichseinnahmen zur Schulden- tilgung die Zustimmung ertheilt.

Der General - Lieutenant von Kuhlmann, Inspekteur der 1. Fuß- Artillerie-Jnspektion, und der General-Lieutenant von Scheel, Präses der Ober - Militär - Examinations- kommission, sind hierher zurückgekehrt.

Der Königliche Gesandte in München Graf von Monts ist von dem ihm Allerhöchst bewilligten kurzen Urlaub auf seinen Posten zurückgekehrt und hat die Geschäfte der Gesandt- haft wieder übernommen.

Der Wirkliche Geheime Ober - Regierungs - Rath Dr. Schneider im Ministerium der geistlihen, Unterrichts- und Medizinal-Angelegenheiten ist nah Kiel abgereist.

Der neuernannte Regierungs-Assessor Dr. jur. Graf von M oerner ift bis auf weiteres dem Landrath des Kreises Celle zur Hilfeleistung zugetheilt worden.

Die Regierungs - Referendare Dr. jur. Fleishhammer aus Aachen, Sch önfel d aus Koblenz, Dr. jur. Neumeister aus Bromberg, von Kunowski aus Danzig und Graf von Stosch aus Liegniß haben die zweite Staatéprüfung für den höheren Verwaltungsdienst bestanden.

Laut telegraphisher Meldungen an das Ober-Kommando der Marine beabsichtigt S. M. S. „Prinzeß Wilhelm“, Kommandant Korvetten - Kapitän von Holßendorff, am 94. März von Hongkong nach Amoy in See zu gehen; S : „Fltis“, Kommandant Kapitän - Lieutenant

heute von Pakhoi nach Hongkong in See

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Meelenburg-Schwerin. Die „Meckl. Nachr.“ veröffentlihen nachstehenden Erlaß Seiner Königlichen Hoheit des Großherzogs: Fannes, den 19. März 1896. Tief gerührt dur die unzähligen Beweise von Treue und Theil- nabme, die Mir am beutigen Tage aus Mcinem lieben Mecklenburg zugegangen Find, aber noch ni ¿ftia genug, um jedem Einzelnen antworten zu fönnen, bitte Ih Alle, die Meiner beute so freundlich gedachten, biermit Meinen aufrihtigen berzlihen Dank für ihre Wünsche zu Meinem Geburtêtage und für Meine Genesung entgegen ¡u nehmen. Friedri Franz.

Der Kaiser empfing gestern den ungarischen Finan Minister Lucacs in längerer EUSE :

Die Kaiserin ift am Sonnabend in Korfu eingetroffen.

Der serbishe Finanz-Minister Popowic isst behufs Ver- handlungen über die Festseßung des Uebernahmekurjes der serbischen Anleihe in Wien angekommen.

Die Verhandlungen über die Erneuerung des Aus- gleichs find am Sonnabend beendigt worden. Das „Unga- rishe Korrespondenzbureau“ meldet, es sei zwischen den beiden Regierungen in einigen Punkten thatsächlich ein Einverständniß erzielt, alle Ausgleihsfragen aber seien auch bei den diesmaligen Ver andlungen nicht erschöpft worden, und es beständen zwischen den Standpunkten der beiden Regierungen bezüglich mehrerer Fragen noch immer Abweichungen. Die österreichischen Minister würden fich gleich nach dem Osterfeste zur Fortseßung der Verhandlungen nah Budapest begeben. -

Der Wahlreform-Ausschuß des bflerrer Q men Abgeordnetenhauses hat den Anhang zu der Wahlreform- vorlage, betreffend die Eintheilung der Wahlbezirke, meist un- verändert e der Regierungsvorlage genehmigt. Damit ind die Wahlreformentwürfe in zweiter Lesung O Die dritte

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Lesung soll nah Erstattung des Berichts stattfindé :

Das ungarische Unterhaus jeßte vorgestern die Be- rathung über den Voranschlag des Ministeriums für die Landesvertheidigung fort. Der Minister Freiherr von abe, wie s betonte zunächst, daß er Beweise dafür geliefert

abe, wie sehr ihm die Jnteressen der Landwehr am Herzen ägen. Sodann führte der Minister begründend aus, weshalb er, troy des Wechjels der Kabinette, die Leitung seines Ressorts behalten habe. Unter stürmischem Beifall der Rechten erklärte er, daß dies Fachressort außerhalb der Partei- fämpfe stehe. Er sei aus Pflichtgefühl geblieben mit der Ab- ficht, sein Werk zu vervollfommnen und um der Opposition eine Freude - zu bereiten. Unter lebhafter Heiterkeit der Rechten und unter Hochrufen der Linken erinnerte der Minister daran, daß er der Opposition anläßlich der Feststellung des Re- frutenkontingents ein Wiederschen in zehn Jahren versprochen habe, und er hoffe, sein Wort einlösen zu können. Allgemeinen Beifall fand die Erklärung des Ministers, day die Landwehr und die ungarischen Regimenter des gemeinsamen Heeres bei der Millenniumsfeier entsprehende Verwendung finden würden. Hinsichtlich des Hodossy shen Antrages wies der Minister auf die Unmöglichkeit - hin, daß der Reichs-Kriegs-Minister, der über 800 000 Mann zu verfügen habe, sich noch in die militärischen Angelegenheiten des ungarischen Heeres einmischen solle. Der so oft bemängelte Geist des gemeinsamen Heeres, welches wisse, daß es keinen Staat im Staate, sondern nur das Organ der Exekutivgewalt bilde, sei nur der Geist der Pflicht- erfüllung und des Anstandes. Unter allgemeiner Aufmerksamkeit berührte der Redner sodann die von dem Abg. Ugron vor- gebrachten „Sfkandalgeshihten“. Vor allem erklärte er es für un- wahr, daß man je auch nur daran gedacht habe, die Landwehr abzuschaffen. Zum Schlusse wies es der Minister, unter stürmishem Beifall, als unter seiner Würde zurück, auf die übrigen Anspielungen Ugron's zu antworten.

Großbritannien und Frland.

Die „Times“ veröffentlicht einen Brief Lord Salisbury 's an den früheren Minister Stansfeld, wonah gegenwärtig der Regierung der Vereinigten Staaten Vorschläge für eine \chiedsrihterlihe Beilegung der zwishen Groß- britannien und Amerika bestehenden Meinungsverschiedenheiten vorlägen.

Frankreich.

Die Deputirtenkammer begann am Sonnabend die Berathung über den Antrag der Budgetkommission, betreffend die Ablehnung des Gesezentwurfs über die Einkommen- steuer. Der Deputirte Jaurè s (Sozialift) trat für die Regie- rungsvorlage ein, welhe von demofratishem Geiste erfüllt sei und Handwerk sowie Acerbau entlaften werde. Eine Einkommen- steuer habe sih schon seit zwanzig Jahren als unerläßlich gezeigt. „Wir verwerfen,“ |chloß Redner, „gewaltsame Mittel zur Verwirk- lihung des sozialen Fortschritts, wir werden aber auf unser Ideal zugehen, indem wir dabei immer den gegenwärtigen und früheren Zustand der Gesellschaft ahten.“ Der Deputirte Léon Say befämpfte die Ausführungen Jaurès' und billigte den Beschluß der Budgetkommission. Redner behauptete, das Ziel der Sozialisten sei, troy aller ihrer Erklärungen, das Eigenthum zu unterdrücken; die Regierungsvorlage würde ihnen dabei Hilfe leisten. Heute wird die Debatte fortgeseßt werden.

Rußland.

Der Vize-Gouverneur der Provinz Charkow, Kammerherr Belgard is, nah einer Meldung des „W. T. B.“ aus St. Petersburg, zum Gouverneur der Provinz Poltawa ernannt worden. Der Gouverneur des Gebiets Daghestan (Kaukasien) Fürst Tschawtschawadse ist vom Amt zurüdckgetreten.

Der frühere russishe Konsul in Samsun Naletow is zum Konsul in Rustshufk, der Dragoman des russishen Kon- sulats in Jerusalem Wpew odsky zum Vize-Konsul in Sofia und Tscherkawsky zum Vize- Konsul in Varna ernannt worden.

Ftalien.

Nach einer Meldung der „Agenzia Stefani“ werden die italienishen Botschafter in Berlin und Paris Graf Lanza und Graf Tornielli sich demnächst zu einer Konferenz mit den neuen Ministern nah Rom begeben. Graf Lanza dürfte bis Mitte April in Jtalien bleiben.

Die Deputirtenkammer seßte am Sonnabend die Be- rathung über die vershiedenen Tagesordnungen fort, welche zu den Krediten für Afrika eingebraht worden waren. Ueber den Verlauf der Sigzung berichtet „W. T. B.“, wie folgt:

Bei der Verlesung des Protokolls der Sißzung vom Freitag fam es zu einer lebhaften Auseinanderseßung zwischen dem ehemaligen Krieas-Minister General-Lieutenant Mocenni und dem Deputirten Barzilai. Der erstere widersprah der Behauptung des Deputirten Barzilai, er, Mocenni, habe die Zurückberufung des Generals Baratieri nach der Schlaht bei Amba-Aladji voraeshlagen, aber Criévi und die anderen Minister hätten sh mit Nücksiht auf die parlamentarise Stellung Bargtieri?s dagegen ausgesprochen. Barzilai bielt dagegen seine Erklärung aufrecht. (Infolge dieses Wortwechsels fand gestern ein Duell zwischen Mocenni und Barzilai statt, bei welhem leßterer an der linfen Wange verwundet wurde.) Der Deputirte Pais sprach sodann für eine Tagetordnung zu Gunsten der Afrika- Kredite und forderte die Einsetzung einer parlamentarischen Kommisfion zur Untersuhung der afrikanishen Angelegenheiten vom Jahre 1885

bis zum 29. Februar 1896. Der Deputirte Muratori entschieden O die Räumung Kassalas. Der D

Luzzatti empfahl - eine Tagesordnung ¿zu Gunsten

Räumung Erythreas. Die Deputirten Borsarelli i

Pandolfi empfahlen in éíner Tagesordnung eine Poli der Sammlung in Afrika. Der Deputirte Tozzî beantragte l Tagesordnung gegen die Friedensverhandlungen mit Menelif. De Deputirte Saporito begründete eine TageS8ordnung, worin tj Kammer aufgefordert wird, ibre früheren Beschlüfse betreffs Afri x aufrecht zu erhalten. Der Deputirte M offi beantragte eine Tages, ordnung zu Gunsten des Einstellens des afrikanischen Unternebmene Der Deputirte Cavalotti empfahl folgende Tagesordnung : Fj, Kammer behält si vor, Rechenshaft für die im Widersvruh mi den Beschlüssen des Parlaments ausgegebenen Summen und Truppe, verfügungen zu veranlassen. Carvalotti führte aus, A ein Fri, in den Grenzen geschlossen werden solle, welhe di Rudini þ seinen Erklärungen gegeben habe. Es werde dies ein ehrenbaft: Friede sein, denn man bitte niht um ihn, sondern der Gegner tray ihn an, der ihn lebhafter wünsche als die Italiener. Er fügte bi daß der Friede von allen den Jtalienern wirkli freundschaftlich gesinnt Mäten in Europa, au von England, gewünscht werde. Der Deputirt: Fortis verlangte, es möge für die Bedürfnisse der afrikanis6e Kolonie Vorsorge getroffen werden, und führte weiter aus, Jtalien müsse sich mit England ins Einvernehmen seßen. Der Deputirte Tani sc{lug die einfache Tagesordnung vor. Der Deputirte Pontan; beantragte eine Tagesordnung, welche darauf abzielt, das früber Kabinet in Anklagezustand zu versegen. Der Deputirte Lanzi hz, fürwortete eine Tagesordnung, welche die Notbwendigkeit betont, da nationale Prestige Italiens hoch zu halten. Der Kriegs - Minister General Ricotti erklärte, die Ehre und das Prestige der Armee fi niemals so wenig in Frage gewesen als heute. Die militärishe Ekr: sei intaft, da si die Truppen bis zur leßten Patrone geschlagen Hütten Die Nachrichten, welche Zweifel an der Tüchtigkeit der italienisdez Soldaten bevorgerufen, als ob dieselben fich nit tapfer geilagn bâtten, seien alfolut falsch. Sie seien von den erften in Adicaja éin, getroffenen Flüchtlingen gekommen. Man erwarte den Bericht dei Generals Baldifsera. Inzwischen sei festgestellt worden, daß zwei Generale die höchsten Offiziere und ein Drittel der Soldaten den Heldentod g, funden bätten. Welche Armee, sagte der Kriegs-Minister, könnte sd einer so glorreihen Shlaht rübmen ? Das Vertrauen in die Arme habe sich also vermehrt. Der Minister-Präsident di Rudini erklärt es könne ibm in Voraussicht des zu erwartenden Votums nicht daz Necht bestritten werden, einige weitere Erklärungen abzugeben. V die Amnestie betreffe, so würden die Gefängnifse niemals an Feri und seine sozialistishen Freunde ausgeliefert werden. Es werde Feine Amnestie bewilligt werden für Individuen, welde wegen gemeinz Verbrechen verurtbeilt worden seien, auch dann nit, wenn diy Verbrechen mit pvolitishen Vergehen im Zusammenbang ftärtz Wenn Ferri eine Einshüchterung beabsichtige, so weise er t Minister-Präsident dies zurück, und wenn Ferri ibm den Few handschuh hinwerfen wolle, so bebe er ihn auf. Bezüglich der a wärtigen Politik erklärte der Minister - Präsident, die feit jeh traditionelle Freundschaft mit England vervollständige das System ta Bündnisse Italiens; sie habe stets einen großen Einfluß auf di Stellungnahme Italiens in Europa gehabt und werde ibn auch nett wendigerweise in Zukunft haben. Seine Worte bestätigten den Wertk, den Italien der Freundschaft mit England beimesse, sie zeigten aué, welhen Werth die Behauptungen derjenigen hätten, welde die Herzlichkeit in den Beziehungen Italiens zu Englan in Zweifel zögen, und sollten sagen, wie angenehm ti: Beweise des aroßen Wohlwollens gewesen seien, welche Italien in diesen Tagen im englischen Parlament gegeben worden scien. Italin sei es dieser Freundshart schuldig, daß es der Bewilligung eines Vor {uses von 500 000 Pfund Sterling aus dem Reservefonds der öffert lihen Schuld Egyrtens für die nah Dongola gerichtete militäris&! Kundgebung zustimme; eine Zustimmung, welhe au Deextsd[lar) und Oesterreich - Ungarn ertheilt hätten. Der Minister - Präsiden stellte es in Abrede, daß der Friede mit Abessynien bereits \chlofsen sci; die Verbandlungen seien ncch im Gange, e wie auch immer ibr Ausgang sein werde, das wiederhole er, daß a niemals daran denke, Tigre zu erobern... Die Kammer haf zweimal unter dem früheren Minifterium erklärt, daß fie eiz Expansions- und Eroberungépolitik abbold sei. Indem auch die R ierung versichere, daß sie keine Expansionêpolitik zu treiben wüns Fibe fe also das Votum der Kammer befolgt. Er habe nie gejaz die Kammer solle auf das Protektorat über Aethiopien verzidta sondern nur, daß ec im Falle des Abschlusses eines nenen Vertra auf dem Protektorat nicht bestanden haben würde. | dessen habe der Friede von Uccialli und der darauf bezüglit: Artikel 17 fortgesest dieselbe Geltung wie bisher bebalten; aèz das Protektorat über Aethiopien hänge niht von dem Vertrac voa Uccialli, sondern von dem wvergossenen italienischen

und von den mit England abges{lofsenen Konventionen ab, weis: die Svbäre des italienishen Einflusses unabhängig von jeder Pre teftoratéformel feststellten. Man babe gesagt, die Regierung wif: nit, ob sie das Vertrauen der Kammer besige. Er der Ministe Präsident habe aber erklärt, wenn er das Berirauen der Kamm? nit verlange, so hoffe er, es sich zu verdienen. Er achte indefsen sehr die Würde des Parlaments, als daß ex nur aus Duldung od Mitleid auf seinem Posten bleiben werde. Das frühere Kabinet sei is dem Augenblicke gegangen, wo es gefühlt habe, daß ibm das Vertra des Landes fehle. Das gegenwärtige Kabinet kabe annehmen ftönna daß es keine Majorität in der Kammer befiße, troßdem babe d niht gezögert, die Regierung zu übernehmen, in dem Glauter daß es seine Pflicht sei, zur Herstellung der Harmonie zwisen dex Lande und seiner Vertretung beizutragen. Er bitte also die Kamme von der Person der Minister zu abstrabieren, aber durdz die 4 nabme des Kredits für Afrika das afrikanishe Programm Regierung zu billigen. Er fönrne nicht leugnen, zwishen ihm und einem Theile der äußersten Linie eine Meinungsgemeinshaft über gewisse Punkte bestehe, a dies sei niht im Geheimen, sondern öffentlich dur ein feierli Votum in dieser Kammer kund geworden; er sei eines Sinnes mit d extremen Linken gewesen in dem Willen, die öffentlichen Freie wiederberzustellen und in Afrifa Frieden zu \{ließén. Di Rud bat schliélich Sonnino, feine einfaie TageSorduung zurü zuzied weil er sie sonst mit allen Kräften bekämpfen müfse, denn er H - ein Mißtrauenévotum jedenfalls einem des Mitleides vor. Soda wurde zur Abftimmung geschritten. Die von Sonnino beautr : einfache Tageéordnung, die von der Regierung abgelehnt war, t in namentlicher Abstimmung mit 219 gegen 119 Stimmen worfen, bei 72 Stimmenthaltungen. Die Tagesordnung der Soztailll® wele die Rückberufung der Truppen aus Afrika verlangte, wu? durch Aufstezen und Sigtenbleiben abgelehnt. Sodann wurden 7 drei Artikel der Vorlage über den Kredit für Afrika dur Aufs und Sigzenbleiben genehmigt und endli die gesammte Voriagt ? geheimer Abstimmung mit 214 gegen 57 Stimmen angenom Hierauf vertagte sih die Kammer bis zum 28. April.

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Schweiz. :

Der neuernannte deutsche Gesandte bei der Schweiz, S

von Tattenbach, überreichte vorgestern, begleitet von

bisherigen Geschäftsträger Freiherrn von Bülow, und

Militär: Attaché, Obersten Freiherrn von Seckendorff,im DUn E

rathhause zu Bern jein Beglaubigungsschreiben. Unmitte

darauf machten der Bundes-Prästident und der V! Präsident dem Gesandten einen Gegenbesuch.

Türkei. In der am Sonnabend in Konstantinopel abgehates Sizung des gemishten Raths theilte der armen?

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Patriarch mit: da die Bemühungen zur Behjerll®

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der gegenwärtigen Beziehungen zur Pforte erge

beabsichtige diesbezügliche langer Berathu Schritte noh ige Situation es nicht gestatte, die Kirche ohne Ober- assen. Der Patriarch wurde deshalb gebeten, im bleiben und seine Bemühungen fortzuseßen.

Griechenland.

Sizung der Deputirtenkammer ster-:Präsident Delyannis dem fion zu ernennen, welche die Marine- t dem Jahre 1892 prüfen soile, genehmigte dagegen einer Kommission allein zur Prüfung der Aus- Umbau der Königlihen Yacht „Bubulina“. hm den letzteren Vorschlag an.

Bulgarien.

erdinand wird sih, wie „W. T. B.“ aus in Begleitung des Minister - Präsidenten des Kriegs-Ministers Petrow am 26. März stantinopel begeben, um dem Sultan zu huldigen. Balcanique““ meldet, wird fih Fürst Ferdinand es Kaisers von Rußland, ihn zu besuchen n der russischen Hauptstadt zuzubringen, Petersburg begeben.

er seine Entlassung Denkschrift der Rath,

uchen. Nach E. und die

opft seien,

Amt zu ver

der vorgesirig ach der Min eine Kommi) echnungen }el die Ernennung ben für den ie Kammer na

Der Fürst F Sofia erfährt,

Mie die „Agence auf Einladung d und die Osterfeiertage 1 sodann über Odessa nah St.

Schweden und Norwegen. Die \chwedishe Regierung brachte, wie „W. T. B.“ vorgesiern im Reichsta g einen Ge Erweiterung des Wahlrechts Danach soll das Wahlrecht deren Besiß einen Schäßungswerth von wenigstens en) ausmacht, und de rden, welhe Steuern für ein destens 600 Kronen (jeßt 800 Kronen) zung beider Kammern timmen, den Zoll ch von 25 auf 30 Oere, mit auf andere

Stockholm berichtet, entwurf, betreffend die Zweiten Kammer, ein. en Pächtern, 3000 Kronen (jeßt 6000 Kron Bürgern verliehen we Einkommen von min entrihten. Jn einer gemeinsamen Si beschloß der Reichstag mit auf geräuchertes Schweinesleis 196 gegen 166 St Schweinefleisch von 1 mit 234 gegen 132 zubehalten. säße gestimmt.

196 gegen 1

immen den Zoll a 0 auf 20 Oere per Kilo zu erhöhen, und Stimmen die jeßigen Getreidezollsäge bei-

Die Minorität hatte für Herabsezung der Zoll-

Amerika.

Im Senat brachte, wie „W. T. B.“ aus Washington

gemeinsame Resolution der beiden lche die Aufständischen auf Cuba als kriegführende Partei anerkannt werden. meinsame Resolution soll an Stelle des gegenwärtig noch s{hwebenden besonderen legenheit treten.

berihiet, Morgan die Kammern ein, durch we

Antrags des Senats dieser An- der Verfassung muß eine gemeinsame esolution dem Präsidenten unterbreitet werden, einer besonderen seitens einer der Kammern nicht der ist. Der Präsident hat sich über einen gemeinsamen Beschlußz- antrag innerhalb zehn Tagen l

Âus Carácas wird berichtet, tirtenkammer habe eine Resolution abgelehnt, wonach die Aufständischen Macht anerkannt werden sollten.

zu entscheiden. - die venezolanishe Depu-

auf Cuba kriegführende

berichtet aus d habe sich am Sonnabend aus dem Reservefonds gola beschäftigt. und die Versammlung

„Reuter’she Bureau“

Verwaltung der öffentlihen Schul mit der Frage des Vorschusses Iwecke der Expedition nach Don Ein Beschluß sei niht gefaßt worden, habe sih vertagt.

Der General Kitchener Pascha und anderen Offizieren von Kairo zu den T sudanesische Bataillon Suakim in Kosseir eingetroffen und hat tarsh durch die Wüste nah Keneh voraus sfihtlich

Pascha hat sih mit Slatin

Sonnabend aus S estern von dort seinen Y

treffen wird.

Die „Tribuna“ meldet folger leßten Kämpfe um Kassala: Ams. d. den von 80 Eingeborenen bewachten gegriffen, seien aber in die Fl 41 Todte und viele Verwundete verloren. Eingeborenen Q Am 18. d. M. hätten 1500 sie seien aber zurückgeworfen worden te erlitten. Nach Sabderat seien Ver- Aus Adigra t träfen günstige es seien Lebens-

1de Einzelheiten über die M. hätten 600 Derwische Paß vou Sabderat an- ucht gejagt worden und hätten Der Verlust der und 10 Verwundete / Derwische viermal angegriffen; und hätten starke Verluf en abgesandt worden. ( Das Fort sei sicher beseßt : mittel für den ganzen Monat April vorhanden, eben}o auch Wasser im Ueberfluß.

Das „Mouvement géographi einen Bericht über die Lage der wonach diejelben infolge eines Aufstands r Dinkas aus dem Bahr-el-Ghazal, wo sie das westlicher a alte Zeriba gelegene Dem Ziber beseßt gehabt h

que“ in Brüssel veröffentlicht Mahdisten am oberen Nil, der cingeborenen

ätten, ver- und aufgegeben. südlichstes Flusse sei Bor, nördlich des 6. Breitengrades. aats hâtten feinen Punkt der Enklave Lado, weder in Besitz, nähmen aber starke

Dort sei das Fort Dangu Das Fort sei

Die Truppen des Congoft am Nil selbst, noch im Innern, Stellungen am oberen Ualle ein. der öftlihste Punkt ihrer Vertheidigungslinie. mit Kanonen armiert und mit mehr als 1000 Mann unter Befehl des Kommandanten Chaltin beseßt.

Aus Prâätoria erfährt das Präsident Krüger sei in Viljoensdrift mit des Oranje-Freistaats diesen zu seiner Wahl beglückwünscht. sei sodann nah Prâätoria

Der ganze Schriftwechsel, betre}} denten Krüger nah England, soll afrikanishen Republik, der am gelegt werden.

„Reuter’sche Bureau“, dem Präsidenten Steyn zusammengetroffen und habe Der Präsident Krüger zurückgekehrt. i end die Reise des Präht- Volksraad der Süd- 4. Mai zusammentritt, vor-

Parlamentarische Nachrichten.

Jn der heutigen (67.) Sipung des N è Reichskanzler Fürst zu Hoh er Staatssekretär des J oetiiher und der Staats

eihstags, welcher Schillingsfür ft, Staats-Minister sekretär des Reichs - Schagamts

Dr. Graf von Posadowsky beiwohnten, stand die dritte Lesung des Reichshaushalis-Etats für 1896/97 auf der Tagesordnung.

Jn der Generaldiskusfion erhielt zunächst das Wort der Abg. Graf von Limburg-Stirum (d. kons.), dessen Rede bei Schluß des Blattes noch fortdauerte.

Der Schlußbericht über die vor gestrige Sizung d Hanses der Abgeordneten befindet fich in der Ersten ilage.

Das Haus der Abgeordneten begann in der heutigen (49.) Sizung, in welcher der Finanz-Minister Dr. Miquel und der Minister für: Landwirthschaft 2c. Freiherr von Hammerstein zugegen waren, die erste Berathung des Geseßentwurfs, etreffend das Anerbenrecht bei Renten- und Ansiedelungsgütern.

Abg. Richter (fr. Volksp.): Obwcehl die Mehrheit des Ab- geordnetenhauses auf der Grundlage dieses Gesetzes steht, muß ich doch davor warnen, diesen Weg der agrarischen Slescügedung weiter zu betreten. Wir baben auch {hon früber vergebens gewarnt vor den in den leßten Jahren erlassenen Geseyen ähnlicher Art. Sie fingen an mit der Einrichtung der Höferollen, und niemand kann bestreiten, daß diefe, abgesehen von Hannover, wo dieselben eine relative Verbesserung darstellten, vollständig Fiasko gemaht haben. Dann kam das Geseß von 1886, betreffend den Auékauf polnischer Besitzer, und dieses wahrte noch die Freiheit des Grundeigenthums; erft durch die Initiative des Abgeordnetenhauses kam eine Beschränkung der Freiheit des Grund- eigenthums hinein, indem Renten konstituiert werden konnten, welche ablôösbar waren nur durch die Uebereinstimmung von beiden Seiten. Besonders Herr Miquel kat sich damals für diese Einschränkung interessiert. Man versprach sich davon eine besondere Anziehungékraft für neue Ansiedler; die Praxis hat aber das gerade Gegentheil bewiesen. Man hat s{ließlich von folhen unkündbaren Renten Abstand nehmen müssen, abgesehen von 1/10 der Rente, um wenigstens den politishen. Zweck der Germanisierung zu verwirklichen. Die Einrichtung der Ab- 1ösbarfeit wurde dann verallgemeinert durch das Rentengesez von 1890, und au bier sind die großen Erwartungen voll- ständig unerfüllt geblieben; es ift, wie es mit Recht im Herren- hause bezeihnet wurde, ein Ladenbüter der Geseßgebung geworden. Dann wollte man ein besonderes Reizmittel in dem Gesez von 1891 ewäbren, indem man den Staatskredit für die Errichtung der

entengüter zur Verfügung s\tellte. Dieienigen, die sih befonders für den Erlaß des Gesetzes damals interessiert hatten, baben befon- ders Klage über daéselbe geführt und die General-Kommissionen dafür verantwortli® machen wollen. Nicht die Behörden sind huld, sondern die Fehler und Mängel liegen in dem Gesetz selbft. Man klagte, daß die Rentengüter zu theuer bezahlt seien; aber ganz natürlih: wenn man den billigen Staats- fredit zur Verfügung stellt, dann treibt man damit den Werth dieser Güter im Verhältniß zu anderen Gütern in die Höhe. Der Er- werber bat vielleiht weniger Zins zu zahlen, aber er bezablt ihn von einem böberen Erwerbspreis. Man klagt über die Unzuverlässigkeit mancher Ansiedler bei solhen Rentengütern. Auch das ist natürlich : wo eine derartize Staatéfürsorge in Frage kommt, da drängen si gerade wenig zuverlässige Elemente hervor, während diejenigen, die ibrer eigenen Kraft vertrauen und eine selbständige wirthschaft- lie Bedeutung haben, sih sheuen, eine Bevormundung der Behörden zu übernehmen. In dem Gesey von 1886 stellt man den Staaté- fredit zur Verfügung, um die polnischen Befißer auszukaufen, und in dem Gesez von 1891 ftellt man ihn zur Verfügung, um cbenfo Deutschen wie Polen es zu erleichtern, sich anzukaufen. Der Staats- kredit muß nah beiden Richtungen beseitigt werden. Jetzt soll bier ein finguläres Recht für einzelne individuelle Glieder weiter zugespißt werden in einer Zeit, wo man die Buntscheckigkeit des Rechts dur ein allgemeines bürgerlihes Geseßbuch beseitigen will. Diese hier eingeleitete Gesezgebung soll gewifsermaßen den Typ bilden für eine weitere Auêgestaltung des ÄAgrarrechts, wenn nicht für die ganze Monargie, so doch für größere Landschaften und ganze Provinzen. Darum: principiis obsta! Als die Hôferollen eingeführt wurden, verwabrte man sich dagegen, das Anerbenret obligatorisch als Intestat- erbrecht einzuführen. Man ftellte es damals fo dar, als ob eine Sebnsuht im Bauernstande danach vorhanden wäre. Die Praxis hat das Gegentheil dargethan; gerade in den östlichen Provinzen it nur ein verschwindender Gebrau von der Eintragung in die Höferollen gemacht. Das schiebt man zur Last der vis inertiae, der Scheu, vor Gericht einen Aft zu unterzeihnen. Der Bauernstand ist für das Anerbenreht nicht zu haben, weil dieses seinen An- s{hauungen vom Familienrecht und seiner wirtbschaftlihen Einsicht wider- spricht. Ihm sind die Kinder gleich werth. Die ungleiche Behandlung würde einen Anlaß zu Eifersuht und Zwietracht in der Familie geben; man efürhtet, daß der Anerbe, der dur den Zufall der Geburt bevorzugt ist, proßig und selbstbewußt wird, indem er auf sein Vorrecht vot. Die Theilung eines Bauernguts in gleihe Theile ist in vielen Fällen gewiß mit wirth\chaftliden Nachtheilen verbunden ; aber ‘der Bauer ift viel zu anhänglih an seinen Familiensiß und viel zu ein- sihtig, daß er nicht selbst die Nachtheile einer falschen Par- zellierung durch eine friedliche und freundlihe Verständigung mit den übrigen Erben vermeidet. Die Schablone der Geseß- gebung paßt niht auf die Verschiedenartigkeit der Verbältnifse. Man sagt, es würde nur das Intestaterbreht festgelegt : aber wenn einmal ein solches Intestaterbreht vorhanden ift, fo zieht man thatfächlih der Verfügungfreiheit unter Lebenden oder den leßtwilligen Ver- fügungen Schranken. Es charakterisiert sh jede Abweichung von der gleichen Behandlung der Kinder als eine Kränkung gegenüber dem Anerben, dem bas Geseß ab intestato ein Necht ge- geben, und so wird Unfrieden in die Familien hineingebracht. Au die Verfügungsfreibeit von Todeswegen und unter Lebenden wird durch dieses Gesetz beschränkt für die Güter, die nah Inkrafttreten dieses Gesetzes noch konstituiert werden sollen, denn nah T 6 soll eine Parzellierung, eine Abveräußerung und in gewissen Fällen eine Veräußerung nur zulässig sein mit Genehmigung der General - Kommission. Man fut das damit zu recht- fertigen, daß man die Bauernçgüter in einem Umfange er- balten will, der ihrer wirthschaftlichen Rentabilität zu gute kommt. Ft denn bei der jeßigen agrarischen Freiheit der Grundbesitz pulverisiert worden? Die Statistik weist eher die Bildung von Latifundien aus. Die wirthschaftlihe Entwickelung drängt zu fkleinerem und um so intensiverem und vortheilhafterem Betrieb. Die ganze Rentenguts- gesegebung wurzelt in der Einsikt, daß man den großen Besiß verringern und den kleineren vermehren muß. Ein weiterer Nach- theil ist, daß die Miterben nur berehtigt sein sollen, ihren geringeren Antheil in Form einer Rente gewährt zu er- halten. Ein fleines Kapital in der Hand wtegl weit mebr als eine Rente. Der Miterbe kann \sich mit demselben einen anderen Erwerbszweig und einen anderen Verdienst in einem anderen Ort suhen. Besonders hart trifft die Bestimmung die Töchter. Für die ganze Landwirthschaft ist es von großem Vortheil, wenn der Bauer eine Bauerntochter heirathet, die den Befähigungsnachweis für die felbständige Führung einzelner Wirthschaftszweige \chon aus dem Elternhause mitbringt. Nach diesem Gesch wird den Miterben nihts übrig bleiben, als Knechte, Dienstboten oder Tagelöhner zu werden. „Wissen Sie, warum das Herzog- thum Altenburg so produktiv an Ammen ist ?* fragte mi neulich eîn altenburgisher Grundbesißer. „Weil die dur das Anerbenreckt zurüd- geseßten Töchter kein anderes Cinkommen baben.“ Die Zurückseßung der Miterben, der jüngeren Geschwister, arbeitet der Sozial- demokratie besser in die Hand, als wenn man eine Prâmie darauf setzte. Ein weiterer Nachtheil ist, daß, wenn der erste Erb- laser ohne Testament verstorben is und dann die Abfindung ftatt- findet durch Vermittelung der Rentenbank, der Theil von dem Werth des Gutes, auf dem diese Abfindungsrente haftet, für ewige Zeiten ausgeschloffen ist von der hypothekarishen Belastung, selbft wenn die Abfindungsrente vollständig getilgt ist. Man rechtfertigt

dies damit, Teftament verstirbt, die Abfindungsrente eintragen zu können. wie groß die Abfindungsrenten im erften

weiteren Fälle lassen sich do daraus keine Sch zu Meliorationszwecken foll allerdings diese

werden können, aber nur mit Genehmigung der General-Kommisfion. Dieser, also der übelbeleumdeten Bureaukratie und ibrer Willkur, ausgeantwortet und der beschränkte Unter- : Es wird damit über den es hinaus der Erwerb von Grundbesig überhaupt ales Problem, als den Der Kleinbesit verkettet eder andere, Und nun der Staats-

späterer Besißer wieder ] sein muß, um iff doch ganz zufällig,

[lußfolgerungen ziehen, freie Stelle belastet

wird also der Grundbesi thanenverstand auf dem Zweck dieses Gefe Fch kenne kein wichtigeres sozi Grundbesiß möglichst zu verallgemeinern.

ganz anders mit der Gesellshaftsordnung als j wirksamste Waffe gegen die Sozialdemcfratie.

kredit, der hier zum- ersten Male zum dauernden Faktor gemat werden soll. Im Herrenhause wurde vorgeschlagen, den Staatskredit allgemein für alle Güter einzuführen. Minister niht zu haben.

nde ftatuiert.

Dafür war natürlich der Finanz- | Das würde 5 bis 6 Milliarden erfordern. Bemerkenëwerth ift gleihwohl eine Petition aus dem Reichenbacher Kreise, welhe die Agrarkommission schon zwei Jahre beschäftigt. Die Leute sagen, wie kommt der Staat dazu, fremde Leute mit Staatskredit zu unterstüßen, während wir Bauern, die wir auf unserem alten Erbe sißzen und mit allen Schwierigkeiten zu kämpfen follen; wir haben auch das Recht auf Fnnerlih läßt fi gegen diese Logik nichts sagen ; Geseßgebung kommt. n. Die individuelle Freiheit wo sie niht selbft ausreickt,

Staatsfkredit. wohin man mit Daraus muß Unzufriedenheit entstehen. muß nur da beshränkt werden, das eigene und das Gesammtinteresse wahrzunehmen. leugnen, daß unter der Wirkung der bisherigen Agrargeseßgebung das platte Land einen außerordentlihen Auff{chwung genommen hat, und der Westen mit der französishen Gesetzgebung früber als der Osten. Die neueste Agrargesezgebung hat nur Unzufriedenheit erregt, und diese kehrt ih bedauerliher Weise gegen den Staat; man ver- langt vom Staat eine Hilfe, die er niht gewähren kann. Nun, thun Sie, was Sie nicht lassen können. meine Pflicht gethan. (Schluß des Blattes.)

Niemand kann

Ich babe mit meiner Warnung

Der Deutsche Reichstag beging am Sonnabend das fünfundzwanzigjährigen eihétagshauses veranftaltetes Festmahl. Der monumentale Bau trug außen auf Kuppel und Thürmen reichen der Marmorfußboden den Eingang am Portal I die Koloffal-

Jubilä um- i durch ein im Kuppelsaale

Thätigkeit

Flaggenschmudck, Wandelhalle Teppichen belegt, Lorbeerhain ; Majestäten

Aufstellung Reichéflagge 3 Bundeëftaaten gehißt; Nischen und Säulen der Wandelhalle zeigten Pflanzendekoration. Im Kuppelsaal waren in der Richtung von S na Norden zehn Tafeln aufgestellt, an welchen die einzelnen Fraf- tionen und die Ebrengäste, im Ganzen etwa 400 Perfonen, Plaß nabmen. Die Mitte der ersten Tafel am E Reichskanzler Fürst zu Hobenlohbe ein; links von demselben faße Präsident des Reichêtags Freiherr von Dr. von Bennigsen. An den Präsidenten Freiherrn von Buo der Staatssekretär des Innern, Dr. von Boetticher, der Staats-Minister Dr. Miquel, der Fürst von Pleß, die Herren von Keudell, Freiherr von Stumm, Zedliß und Neukirch u. A.

Balustrade

ang zum Situngésaale nahm der

uol, rechts der Abg. Ober-Präsident [l reibten fh weiter links Staats-Minister ; Fretherr von Neben Dr. von Bennigsen saßen weiter ichnowsfv, Staats-Minister Dr. Freiherr Lucius von hausen u. A.; dem Reichskanzler gegenüber saßen der Staats Staats-Minister Freiberr Marschall von Bieberstein, der erste Vize-Präsident des Reichstags Schmidt (Elberfeld) u Garde - Regi- Sleid nad dem erften Gang ergriff der Präsident Wort zu einer Rede, welhe nah einem kurzen feit des Reichstags mit

rechts Fürst L / sekretär des Auswärtigen Amt

ments z. F. Freiherr von Buol da Üeberblick über die fünfundzwanzigjährige Thätig einem begeistert aufgenommenen Hoh auf Seine Majestät den Kaiser, die deutschen Fürsten und die freien Städte s{loß. ih der Reichskanzler Fürst zu Hohenlobhe-Schillingsfürft, um in rstem Kanzler, dem Fürften von Feder Festtheilnehmer erhielt nach Schluß der Tafel ein Exemplar des typographisch geschmackvoll aus- gestatteten Erinnerungéblattes, welches die Zeit vom 21. März 1871 bis 21. März 1896 behandelte.

ito R Hierauf erhob

furzer marfkiger Rede Deutschlan Bismarck, ein Hoch auszubringen.

A Tage G

B D B A A A R t E S HEL I A S E ria» A e Lr R N E O ry S T Sia A gr dee A d “E Sten

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Die Kommission des Hauses der Abgeordneten zur Norberathung des Gesetzentwurfs, betreffend die Re RNRichtergehälter Assessoren, hat Vorsitzenden, den

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gelung der

Gerichts-

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Ernennung ch fonstituiert und den Abg. von Kröcher zum Abg. Im Walle zum Stellvertreter des Vor- Abgg. Busch, Zimmermann, Seydel und Dr. M izersfkfi zu Schriftführern gewählt.

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T E D L T 2 208

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Kunft und Wissenschaft.

In Eisenach ift, die Versammlung Erschienen sind etwa Gebeimer Hofrath, Professor Dr. Friedberg-Leipzi erster Redner is Geheimer Justiz - Rath, Profeffor Dr. welder über die Gestaltung des Unterrichts des deutschen bieran {ließt ih eine Besprehung des Vortrags. der Kaiser

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beute Vormittag deutsher Privatrehts-Lehrer eröffnet 70 Professoren von 18 Universitäten. führt den Vorsitz;

. B.* meldet,

Rechts spricht ; Seine Majestät .W. T. B.* aus Wien meldet, am Sonnabend „Ausstellung der Künstler-Genossenschaft. An- dem Festakt ferner der Erzherzog Ludwig V der Kultus-Minister Freiherr von Gautsch, von Kielmannseag sowie die Spißen der Bebörden Der Kaiser sprach dem seine Freude darüber aus, daß er auch die diesjährige stellung persönlich habe eröffnen können.

Vormittag die

Statthalter und der Hof- Borstand der Künstler-Genofssenf Fahres- Aus-

Verkehrs-Anstalten.

Deutschen Postdampfer-Linie von Francisco und Rio Grande d Pelotas) gehen am d., 15. und 29. jeden abwechselnd Havre, Antwerpen,

(Antonina),

Paranagus ) Blumenau), Defsterro

Hamburg (Joinville), Jtajahy ( do Sul (Porto Alegre un Monats ab; die Dampfer laufen Oporto und Lissabon an.

Norddeutscher Llovd. ist am 20. März stdampfer „Wi llehad“ nach der Weser ab-

Der NReichs-Post- n Aden an- ist am 19. Véärz von Der Postdampfer

Bremen, 22. März. (W. T. B.) Der Schnelldampfer Nachmittags in Genua angekommen. Der Po ist am 20. März Morgens von Baltim Der Postdampfer Aires nach der dampfer „Sachsen“ Der Dampfer

Wilhelm

Weser abgegangen. ist am 20. März Nachmittags i „Spezialift“ Aires nach der Weser abgegangen. ist am 20. März Nachmittags in New-York an-

(W. L. B,) ist Freitag n abgegangen.

O O N CIEE

Der Castle-Dampfer „Lis8more Canarischen