1915 / 28 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 03 Feb 1915 18:00:01 GMT) scan diff

Kavaliermäßige, die Leichtigkeit und Grazie in der Behandlung des YNezitativ3 scwie die Ausdruckskra\t und Tonshönheit des Gesangs. So war denn auch diese Leistung etwas Volikommenes, an dem man seine besondere Freude haben founte. Als einzig flörendes Moment empfand man 689, daß der Gast in dieser deut|chen Aufführung in \chwedisder Sprache fang. Aber das Ohr gewöbhnte sich bald daran, und dur die Aehnlichkeit mit dem Deutschen wurde, zumal da Herr Forsell sich auch einer deutlihen Tertaus\prache befleißigt, vieles verständlich. Die Beseßung der anderen Hauvtrollen mit Frau Dur (Gräfin), Fräulein Alfermann (Susanne), Fräulein Engell (Cherubin), Herrn Knüpfer (Figaro), Herrn Henke (Basilio) war die hier bekannte und in ihren Vorzügen gebührend gewürdigte. Musikalischer Leiter der Aufführung war der Generalmusifdirektor Dr. Richard Strauß, der die Schönheiten dieser Moggzartichen Meisteroper voll zur Geltung brate. Das Publikum zeichnete alle Mitwirkenden und besonders den Gast dur lebhaften Beifall und Hervorrufe aus.

*

. Wegen mebrfaher Erkrankungen im Personal hat die ur- sprüngiih für heute, Mittwod, im Königlichen Opern- haute vorgesehene Aufführung von „Lohengrin“ abgeseßt werden müssen. Es wird statt dessen „Aïda“ gegeben. Die Âiïda singt Frau Miekley - Kemp, die Amneris: Fräulein Leisnex, den Kadames: Herr Unkel, den Amonasro: Herr Bischoff, den Ramphis : Herr „Sthwegler , den König: Herr Bachmanv. Dirigent ift der Generalntusikdirektor Bleh. Die für die 33. Abonnements- voritellung (, Lohengrin“) bereits verkauften Eintrittskarten behalten ihre Gültigkeit für die neuangesegte Borstellung (,Aïda“). Ste werden au, tedoch nur bis zum Beginn der Vorstellung, an der Vpernbauskasse zum Kassenpreise zuzügli des amtlichen Aufgeldes ¿urückgenowmen. Eine svätere Zurücknahme ist ausgeschlossen.

Im Königlichen Schauspielhause wird morgen „Heinri der Hohenstaufe“ gegeben In den Hauptrollen wirken die Herren Mühlbofer, von Ledebur, Geisendörfer, Zimmerer, Engels, Leffler und Egzeling mit. Spielleiter ist Dr. Bru.

er 6. Symphonteabend der Köntglichen Kapelle unter der Leitung des G°neralmusikdirek'ocs Dr. Richard Strauß sindel am Freitag, 5. Februar, im Königlichen Opernhause statt. Das übliche Mittagskonzert beginnt an demselben Tage um 12 Uhr. Das Programm lautet: Symphonie in B-Dur von H. Schumann; Variationen und Fuge über ein Thema von Mozart, Op. 132 (zum 1. Male), von Mar Reger ; Vaterländische Duvertüre, Op. 140 (Uraufführung), von Max Reger (unter Leitung des Komponisten); Ahte Symphonie (in F - Dur) von L. van Beethoven. Eintrittskarten zu dem Mittagskonzert sind bei Bote u. Bock (Leipziger Straße 37 und Tauenztenttraße 7) zu haben. _… Smetanas Meisterwerk „Die verkaufte Braut“ \tellt die nächste Bereicherung des Spielplans des Deutshen Opernhauses dar. Die Proben find im Gange, und die Erstaufführung ist für die Tage nah der Februarmitte angeseßt.

Im Theater in der Königgräßer Straße findet die erste Aufführung von Henrik Ibsens vieraktigem Schauspiel eHVedda Gabler“ in dieser Spiclzeit am Dienstag, den 9. d. M, stait. Wie in der früheren Nollenbesezung |\pielen Jrene Triesh die Titelrolle, Ludwig Vartau den Eilert Lövbora, Eugen Burg den Gerichtsrat BrackÈ® und Frieda Richard die Tante Juliane, wäßrend Rudolf *ettinger und Anna Ernst als Tesman bezw. Frau Elvsted zum ersten Male in dieser Aufführung mitwirken.

Im Frtedrich Wilhelmstädtishen Theater wird am Freitag Mozarts komiihe Oper „Figaros Hochzeit“ zum ersten Male aufgeführt. _Die Hauptpartien werden von den Damen Frankbe, von Granfeit, Heinig, Piect, E Eee und von den Herren Berndfen, Kirhberg van Eyk und Lieban gesungen.

Das Nationaltheater in der Côpenicker Straße 68 (das ehemalige Wolzogen- und Gafstspieltheater) wird am Sonnabend, den 6. Februar, unter der neuen Direktion von Emil Leicht wieder eröffnet. Aufgeführt wird: „Wenn der Landsturm kommt“, ein heiteres Stück mit Gesang in vier Akten von M. Hauschild, Musik von Egon Herz.

Zum Besten des Militärhilfsvereins des Ill. Armee- korvs Berlin und Provinz Brandenburg findet am Sonn- abend, 6. Februar, Abends 8 Uhr, im großen Saale der Phil- harmonie mit dem Philharmonischen Orchester ein Konzert unter der Leitung von Dr. Leopold Shmidt statt. Aufgeführt wird die Symphonte Nr. 2 in D-Dur von Johannes Brahms. Der Königlich \chwedishe Kazxmmersänger Jobn Forsell wird die Kavatine des Figaro aus der Oper „Der Barbier von Sevilla* von G. Nofsini und das Nezitativ und die Arie des Lysiart aus der Oper „Guryanthe“ von Karl Maria von Webec vortragen. Franz von Vecsev fpielt das Violinkonzert in G-Moll voa Marx Bruch und die „Symphonie espagnole“ von Salo.

__ Zum Besten dec Hinterbliebenen der in der Sees&lat an den Falklands-Inseln gefall-nen Helden veranstaltet der Musikdirektor Crih Ochs am 9. Februar im Blüthnersaal mit dem ver-

stärkten Blüthner-Orch ester ein Wohltätigkéitskonzert. Die Königlich bayeriiche Kammersängerin Hetmine Bosetti, der König- lih bayeri\che Kammersänger Heinrih Knote und Professor Wal- demar Meyer haben ihre Mitwirkung zugesagt.

Das Programm des morgen zum Besten der Hindenburg-Spende im Beethovensaal stattfindenden Konzerts des Königlichen Kapell- meisters Robert Laugs mit dem Philharmonischen Orchester verspricht u. a.: Brahms? Symphonie Nr. 4 (E-Moll), die symphonishe Dichtung „Hiawatha“ von Hugo Kaun und „Don Juan“, Tondichtung für Orchester von Richard Strauß.

Mannigfaltiges. Berlin, 3. Februar 1915.

Die stellvertretende Intendantur 111. Armeekorpys gibt „W. T. B.“ zufolge bekannt, daß die bet thr eingereihten An - aebote auf Decken nur dann beantwortet werden, wenn auf das Angebot ein Auftrag erfolgt. Probedecken, die niht angekauft werden, werden den Einsendern zurückgesandt.

In Bromsilber- und Tiefdruck sind auf Anregung Seiner König- lichen Hoheit des Großherzogs von Oldenburg Postkarten mit den Bildnissen des Generalfeldmar|challs von Hindenburg und seines Generalstab8{efs Ludendorff von der Kunstverlagsanstalt G. Stalling in Oldenburg bergestellt. Die Bilder, die fich durch große Natur- wahrhbeit au8zeihnen, werden zum Besten des deutshenVereins für Sanitätshunde vertrieben und kosten je 15, bezw. 10 „.

Die Deutsch-Asiatishe Gesellschaft hält am 5. d. M., Abends 8 Uhr, im Künstlerhause in Berlin (Bellevuestraße 3) thren 4. Erörterungsabend ab. Der Dr. Albreht Wirth wird das Referat E das Thema „Der Kaukasus als Ketegs-. und Friedznsobjekt“ erstatten. ;

London, 2. Februar. (W. T. B.) Das Organ der Londoner Arbeiterpartei „Daily Citizen*“ kündigt an, daß am 13. Februar tn

44 größeren Siädten Kundgebungen gegen die Teuerung stattfinden sollen.

(Fortseßung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.) R R T E H S Rat f E I E R E S E E P Ep t E E Se

Wetterbericht vom 3. Februar 1915, Vormittags3 9} Uhr.

Witterungs3- verlau der letzten 24 Stunden

Wind- rihtung, Wind- stärke

chwere Breite

Name der Beobachtungs- station

Wetter

in Celsius

Barometerftand auf Meeres- Niederschlag in 24 Stunden mm Barometerftanb in Stufenwerten *)

niveau u S in 459

_ T Temperatur

pad

Nachts Nieder\ch]l. Nachts Niederschl. meist bewölkt

—1|_meist bewölkt 1 | ziemiih beiter 2 [Nachts Niederschl. 2 Nachts Niederschl. 0 |_meist bewölkt —0| meist beroôlft Ojvorwtegend heiter —1 ziemli heiter meist bewölkt ¡Nachts Niederschl. Na@ts Niederl. meist bewölft ) | ziemlich heiter vorwiegend heiter 2 [anhalt. Niederschl,

Borkum | 760,3 (W 5/woikenl. Keitum _756,1 /SW 4 Regen Hamburg _| 759,6 SW 4 wolkig Swinemünde | 760,9 |SSW 5 Regen Neufahrwafser| 761,6 |S 3|bedeckt Memel 759,9 |WSW 2|Schnee Aachen 765,6 |SW 3\wolkig Hannover 761,9 © [wolkig Berlin 7603/0 3/bededckt Dresden 765,8 1 [wolkig Breslau 766,1 D

Breslau __|_ 766,1 |[SSO 2sbedeckt | —3| Bromberg 762,6 |S 4 wolkig Pèeu

J 767,5 4 bedeckt Frankfurt, M. | 767,6 3/bedeckt | Karlsruhe, B. | 768,4 3|bedeckt München 771,5 |SW 4heiter Zugspitze 529,6 4 [wolkig Wilhelmsbav. | 759,4 olbededt | E 08S 4 bedeckt | | | |

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bol bo! bo! Ol | 0 wo ooo N

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Wustrow, M. | 758,6 SSW 5 Regen Wine Ge

—2/ meist beroölft 1

Königsberg | 760,8 |WSW 3 bedeckt Cassel

| | |

—_—

| 764,6 |[SW *d|balbbed.

1 Nachts Niederschl. —1¡Nahts Nieders.

[Nachts Niederl.

Name der Beobahtungs- station

auf 0°, MeereI- in 459 Breite |

niveau u. Shwere

Barometerstanb

r ng, Wind. Wetter stärke

in

Stufenwerten *) |

Witterung verlau

der l 24 Stun

lag in SEiunden mm

eratur elfius

SW

J D Lo O

Maadeburg

in C Bievers

1 halb bed. Nachts Nieder

GrünbergSchl

T77L5 769,4

Mü1hau!en,E. Friedrih8ha}. Bamberg

Nügenwalder- münde

NO S

760,4 |[SW

Nachts Nieded

| 1/bededckt ] meist bewdös

5 Regen

5 bededt

Lol 1e

meist bewös)

Blissingen 763,4 |S

4'better

Helder 761,2 |SW

4 heiter

Bods3 738,7 |[SO

7|wolktg

Christiansund

|bededckt

Skudenes 750,5

SSW 4

bededckt

Vards

bededckt

Skagen 752,7

SSW 4

Negen

792,7 757,3

Hanstholm

Kopenhagen SW

WSW4|bedeckt

O j O Col D

3|Nebel

Stoctholm 756,5

SSO 2

bededckt

Hernösand 757,0 Haparanda 763,0 Wisby

SSO 5 SSO 6

Schnee |

Karlstad

Hammerhus 758.3

WSW d |Negen L

Livorno 768,4 |O

2beiter 3

773,2 773,1

Budapest Wien

Windst. Windst.

vorwiegend hi ‘vorwiegend hi

wolkenl.| —9 Nebel |—10

Prag 770,9 |SW

1/bededckt anhalt. Niede

3 J e s SISICC|H] | || Co Ame

Rom 765,5 |N

3|wolkenl.

Florenz

Caaltari Zürich

763,1 [NW 771,5 |&SW

3\wolkenlk. 2|bededt

Genf T

SSW 2

wolfkenl.

Lugano 771,6 ¡N

l\bedeckt

Säntis 563,8

WSW6

Schnee

760,5 [N TELO

T7711

Brindisi Triest Krakau

WNW 1 wolkenl.| 2 WNW1 wolkig [—12

Sbete 7 vorwiegend he vorwiegend hel

Lemberg

Hermannstadt

Dratenaufstieg vom 2.

Station Seeböbe. ....

Temperatur (Co) | 12,0 Nel. F(tgk. (0/0) | 100 Windrichtung S « Geschw. mps. 3

| -|— |—

Himmel bededt, neblig. von 12,0 bis —1,4 Grad.

A | | O|Ci®O | O|O|D|D | S! | | O | O|DO|O|O | S

®) Aenderung des Barometers (Barometertendenz) von 5 bis 8 Uhr Morgens n falgee Skala: 0== 0,0 bis 0,4 mm, 1=0,5 bis 14 mm; 2=1,5 bis 2,4 mni = 2,5 bis 3,4 mm; 4 = 83,5 bis 44 mm; 5 = 4,5 bis 5,4 mm; 6 = 6,5 bij 64 mm; 7 = 6,5 bis 7,4 mm; 8 = 7,5 bis 84 mm; 9 = nit beobachtet. Y negativen Werten der Barometertendenz (Minus8zeichen) gilt dieselbe Chiffreskala,

Ein Hochdruckgebiet über reiht über die Alpen bis Ungarn, ein Tiefdruckgebiet unter 735 n über dem Nordmeer entsendet ostwärts \chreitende Ausl[äufer 1 Deutschland und nach der Biscayasee. In Deutschland ist das Wit bei s{chwahen bis frischen Südwestwinden vorwiegend trübe; Süden und Osten herrs{cht“ zumeist chwacher Frost, im Nordwesß Tauwetter; fast überall haben Niederschläge stattgefunden.

nrn

772 mm über der Pyrenäenhalbhi

Deutsche Seewarte

Mitteilungen des Königlihen Aöronauttschen Observatoriums,

veröffentlißt vom Berliner Wetterbureau.

Februar 1915, 7—8 Uhr Vormittags,

122 m | 500m | 1000 m | 1500 m | 2000 m | 2900

14 | —26 400M 100.| 6 69 80 SW | SW | 88W | sw | sf

6 4 3 9 1

Bis zu 500 m Höhe Temperaturzunah!

E F E L pr s Ez F s

Kleinftädier.

Theater. Königliche Schauspiele. Douners-

tag: Opernhaus. 34. Abonnementsvor- stellung. Cavalleria rusticana. (Vauernchre.) Oper in einem Aufzug von Pietro Mascagni. Text nach dem gleihnamigen Volksstück von G. Verga.

8 Ubr: Extrablätter!

und Gordon. [ i und Willy Bredschneider.

Freitag und Sonnabend: Die deutschen

Berliner Theater. Donnerst., Abends Heitere Bilder aus ernster Zeit von Bernauer-Schhanzer Musik von Walter Kollo

F E

Lessingtheater. Donnerstag, Abends 8 Uhr: Ein Volksfeind.

Freitag: Peer Gynt.

Sonnabend: Eiu Volksfeind.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Liliom. Abends: Eiu Volksfeind.

Srhillertheater. O. (Wallner-

Theater Zoologischer

die Liebe.

Straus.

Donnerêtag, Abends 8 Uhr: Rund um Bodanzky und Thelen. Musik von Oskar Freitag und folgende Tage: Ruud

um die Liebe. Sonnabend, Nachmittags 4 Uhr: Vater

des Westens. (Station: Garten. Kantstraße 12.)

Operette in zwei Akten von

*Musifalische Leitung: Herr Kapellmeister

von Strauß. Negie: Herr Oberreaifseur b Droescher. Cköôre: Herr Brofefsor Nüdel. Verfiegelt. Komische Over in einem Aft nah Rauvach von Richard Batka und Pordes-Milo. Musik von Leo Blech. | © Musikalisch? Leitung: Herr Generalmusik- direktor Blech. Regie: Herr Regisseur Bachmann. Wiener Walzer. In drei Bildern von Louis Frappart und F. Gaul. Die Musik zusammengestellt von Joseph Bayer. Musikalis@e Leitung: Herr g Swmalstih. Szenishe Leitung: Herr Ballettmeister Graeb. Anfang 74 Uhr.

Cchauspielhaus. 35. Abonnementsycr- fellung. Seinrich der Sohenstaufe. Deutsche Hiftorte in vier Vorgängen von |f Dietrich Eckart. In Szene geseßt von Herrn Regisseur Dr. Reinhard Bruck. Anfang T7& Uhr.

Freitag: Opernhaus. Mittags 12 Uhr: SymbphHoniemittagsfonzert. 77 Ubr: s. Sywvwhoniefonzert der Königlicheua Kapeile. |

Ciauspi:lbaus. 36. Abonnement8ver- | Nater Lampe. Volkestück in |

. e g Ae 7 c Í E ier Aften von Emil Rosenow. H

c + s 172

j

Deutsches Theater. (Direktion: Max |_

Meinhardt.) Donnerétaa, Abends 74 Ubr: |

\cheufcind). | Freitag und Sonnakend: Rappelkopf | Clpenföuig und Mevscheufciud). | Nammerspiele, Donnerslag, Abends 6 Uhr: boutsheu Kleinftiidter.

i

Die |

terchens Mondfahrt.

Straße. Herodes und Mariamne.

Hebbel.

Herodes und Mariamne.

Abends | 2 Akten von Leo Walther Stein.

meier.

‘änfang | Heiratsueft.

yY G f 3 H ° 5 ü Ç . Zappelfopf (Alpentönig und Men- | bes E SE SeEE

vSn Emmerich Æälmän.

Freitag und folgende Tage: * Extra- lätter! Sonnabend, Nachmittags 35 Ubr: Pes-

Sonntaa, Nachmittags 3 Uhr: Wie

inst im Mai.

Theater in der LKöniggräßer Donnerstag, Abends 72 Uhr:

Eine Tra-

ödie in fünf Aufzügen von Friedrich

Freitag: Königin Christine.

Sonnabend: Rausch.

Sonntag, Nachmittags 34 Ubr: Die ünf Frankfurter. Abends 7} Uhr:

Komsdienhgus. Donnerstag, Abends Uhr: Biedermeier. Lustspiel in drei

Freitag und folgende Tage: Bieder- Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Das

Komische Oper. (An der Weiden-

«mmer Brüde.) Donnerétag, Abends

n drei Bildern von Victor Léon. Musik

theater.) Donnerstag, Abends 8 Uhr: Der Seeräuber. Luftipiel in vier Auf- zügen von Ludwtg Fulda.

Freitag: Susarerfieber.

Sonnabend: Des Meeres und der Liebe Wellen.

Charlottenburg. Donnerstaa, Abends 8 Uhr: Der gute Vürger. Schauspiel in drei Aften von Henri Nathansen.

Freitag: Der Störeufried.

Sonnabend: Der gute Bürger.

Deutshes Opernhaus. (Char- lottenburg, Bismarck - Straße 34—37. Direktion : Georg Hartmann.) Donnerstag, Abends 8 Ubr: Martha. Oper in vier Akten von F. von Flotow.

Freitag: Obervn.

Sonnabend: Der Waffeaschmied. Hierauf: Zigeunertauz.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Fra Diavolo. Abends: Siegfried.

Lustspielhaus. (Friedrihsiraße 236.) Donner®tag, Abends 84 Uhr: Das Leut- ua#ætsminudel,

Sonnabend: Die Orieutreise.

Sonntag, Nachmittags 34 Uhr: Das Leutuantsmüudel.

Trianontheater. (Georgenstr., nahe Babnhof Friedrichstr.) Donnerstag, Abends

8 Uhr: Das Liebesnest, Tage: Das

Freitag und folgende Tage: GPold

| gab ih für Eisen.

Freitag und folgende | Li2besneft,

Sonntag, Nachmiitags 34 Uhr: VEs Sonntag, Nahuittags 34 Uhr: Die

¡ Stufe zu Stufe.

ZWaîïse aus Lowoqov.

zieht ins Feld. Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Der Pfarrer von Kirchfeld.

Theater am Nollendorfplayß. Donnerstag, Abends 814 Uhr: Jmmer feste druff! Vaterländishes Volksstück in vier Bildern von Hermann Haller und Willi Wolff. Musik von Walter Kollo.

Freitag und folgende Tage: Immer feste druff!

Sonntag, Nachmittags 3F Uhr: Der Graf vou Luxemburg.

Thaliatheater. (Dircktion : Kren und Schönfeld.) Donnerstag, Abends 8 Uhr: Kam’rad Männe. Volksposse in drei Akten mit Gesang und Tanz von Jean Kren und Georg Okonkowski. Musik von Max Winterfeld (Jean Gilbert). Ge- fangstexte von Alfred Schönfeld.

Freitag und folgende Tage: Kam'’rad Männe.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Heimat.

Konzerte.

Singakademie. Donnerstag, Abends 8 Uhr: 3. Kammermusikabend des E ANERTIFEINS (Berleat vom 21. JIa- nuar.

Künstlerhaus, Donnerstag, Abends 74 Uhr: Klaviexabend von Claubdto

Arrau,

Beethoven-Saal. Donnerkät., Abe 8 Uhr: Zum Besten der Hindenbu Spende: Einziges Konzert des Kön Kapellmeisters Robert Laugs mit Philharmonischen Orchester unter M wirkung der Königl. Sängerin Lily SHafgren - Waag und Ht Kammersänger Heinri Hensel.

Klindworth- Scharwenka-Z1 Donnerstag, Abends 8 Uhr : Liederabe von Margarethe Wachsmuth. Klavier : Eduard Behm.

Familiennachrichten.

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Ne rungsrat Dr. Koch (Arnsberg i. Well

Gestorben: Hr. Generalmajor ¿3 Carl Hartert (Marburg). Hr. 6 heimer Medizinalrat, Professor Robert von Olshausen/ (Berlin). Hr. Oberst z. D., Kammerherr G von Bachhmayr (Potsdam). Hr. a. D. Max von Arnim (Berlin). Hr. Paul von Schack.Ney (Ney). Auguite Marie Freifr. von Noth und Trach, geb. Frein von Lot! (Salzbrunn, Schlef.). Fr. Johat von Helldorff, geb. von Goeßen (Na! burg, Saale).

Verantwortlicher Redakteur: Direktor Dr. Tyrol inCharlottenbl Verlag der Expedition (K o y e) m Bér Druck der Norddeutschen Buchdruckerei 2

Verlagsanstalt, Berlin, Wilhelmstraße

Drei Beilagen solvie bie 351, u, 352, Nusgabé ® Deutschen Verlustlisteu.

zum Deutschen Reichsanzeiger und Königlich Preußishen Staaksanzeiger.

2 285, : .

Parlamentarische Nachrichten.

er i des preußischen Staatshaushaltsetats ür das Rechnungsjahr 1915

nebst dem dazu gehörigen Geseßentwurfe .dem Hause der

bgeordneten zugegangen. Jhm is ein Vorberiht bei- eben, in dem folgendes ausgeführt wird:

Oer Etatsentwurf für 1915 fonnte niht nach den gewöhnlichen undsäßen aufgestellt werden. Jn Frieden?zeiten muß eine ordent-

he Finanzgebarung bei Veranshlagung der Einnahmen und Ausgaben jeweiligen Staatéhaushaltsetat ihre Aufgabe darin finden, die

isäze der Wirklichkeit nah Möglichkeit entsprehen zu lassen. Dies

jedoh für das Etatsjahr 1915 durch den Kriegsausbruh ganz

Ferordentlih erschwert, ja vielfah sogar unmöglich gemacht. Zwar

at die große Mehrzahl der Verwaltungs8ausgaben im allgemeinen h und erleidet auch durch den Krieg nur unwesentliße Verände- gen. Dagegen werden die Einnahmen des Staats fowohl bei den trieben wie bei den Steuer- und eigentlichen Staatsverwaltungen wentgen Auênahmen durch den Kriegszustand erheblih beeinflußt, d Gleiches gilt auch von den Ausgaben der Betriebe, soweit sie sich H der größeren oder geringeren Jnanspruhnahme der betrieb- hen Veranstaltungen rihten. Unter den Betriebsverwaltunaen d es besonders die Eisenbahn- und die Bergverwaltung, deren Er- gnisse von der Dauer und dem Ausgana. des Krieges abhängen ;

den Steuerverwaltungen wird das Aufkommen an Staats- fommensteuer und an Stempelsteuern durch den Krieg wesentlich ührt, und von den Staatsverwaltungen leiden besonders die Justiz- waltung und die Bauverwaltung in ihren Einnahmen unter den irkungen des Krieges. Auf allen diesen Gebieten würde bei der gewißhelt darüber, wie lange sih noch der Krieg in das Etatsjahr 15 hineinerstrecken wird und wie ih die wirtshastlihen Verhältnisse Y Friedens\{chluß gestalten werden, jeder Versuch einer wirklich reffenden Schäßung versagen. Auch die sonst für die Ver- chlagung gebräuchlihen Hilfsmittel, wie beispielsweise bei der fenbahnverwaltung das Zurückgehen auf die Ergebnisse des lett- heredneten Etatsjahres oder an anderer Stelle die Einstellung des irch]chnitts aus den Ergebnissen der leyten Jahre find in dem vor- penden Falle praktis{ch niht verwertbar.

Unter diesen Umständen blieb nichts anderes übrig, als bei der ranshlagung auf-die kürzere oder längere Fortdauer des ijeges und auf seine Nahwirkungen überhaupt nicht ck1icht zu nehmen, den Etatsentwurf unter der Annahme wöhnliher Friedensverhältnisse aufzustellen und in Gr- ngelung anderer Unterlagen die Ansätße des laufenden ats unverändert zu übernehmen, soweit niht etwa bereits gegenwärtigen Zeitpunkt besttmmte Tatsachen bekannt find, die

andere Veranschlagung bedingen.

Diese Uebernahme der Etatsansäße von 1914 ist bei den taatseinnahmen mit wenigen Ausnahmen durchgeführt. sbesondere ift bei der Eisenbahnverwaltung, deren Erträgnisse im aatshaushaltsetat neben den Steuern vor allem in” Betracht men, auf eine Neuveranschlagung der Betriebseinnahmen ver- tet. Abweichungen von dem aufgestellten Grundsaß sind regel- zig nur da erfolgt, wo ganze Einnahmequellen fortgefallen oder

hinzugetreten sind, oder wo ihre Grundlagen durch zwischen- lihe Veränderung der Verhältnisse sh verschoben. haben. So zum Beispiel auf dem Etat der Zölle und indirekten Steuern

Einnahme von 13 Millionen Mark aus der Vergütung des Reichs Stempel auf Gesellshaftsverträge und Versicherungen, auf dem it der Eisenbahnverwaltung die Einnahme und demgemäß auch égabe für die Wilhelmshaven-Oldenburger Eisenbahn sowie beim anzministeriuum ein Betrag von 7,5 Millionen Mark für Ver- ung der Ausgleichsfondsbestände gestrichen worden. Bei den ften Steuern sind, entsprehend dem Grundsaß, daß die aus der idauer des Krieges sih etwa ergebenden Wirkungen unberücksichtigt ben sollen, alle Jnabgangstellungen und Ermäßigungen der Ein- mensteuerveranlagung von Kriegsteilnehmern, die im Etatsjalr 9 noch nötig werden können, nicht veranschlagt worden. Dagegen berüdsichtigt, daß über das abgelaufene Kalenderjahr 1914, dessen tschaftlihe Ergebnisse für die Veranlagung der Steuerpflichtigen (Finkommensteuer für 1915 von wesentlicher Bedeutung sind, zur-

hon, wenn auch nicht endgültige, so doch vorläufige Schlüsse ili sind, die einen starken Ausfall beim WVeranlagungsfoll für

» mit Sicherheit erwarten lassen. Es sind deshalb an Ein- mensteuer 40 Millionen Mark Mindereinnahme gegenüber dem tsansaß für 1914 eingestellt worden. Wie hier die gegenwärtig n bekannte Veränderung der tatsächlichen Grundlagen für die inahmegestaltung Berücksichtigung gefunden hat, so hat bei der gverwaltung die gleiche Erwägung zu der Besonderheit geführt,

die seit der Zeit der leßten Etatsaufstellung gesteigerte oder ver- herte Leistungsfähigkeit der einzelnen Werke und Betriebe vor

n durh den weiteren Ausbau der westfälishen Werke für die echnung der Produktions- und Verkaufsmengen zugrunde gelegt den ist, während es in bezug auf die Verkaufspreise lediglich bei

Ansäßen des Etats für 1914 verblieben ist. Wenn hierdurch auf

eigentlichen Betriebsetat de? Bergverwaltung zunächst ein Mehr-

{uß von etwa 414 Millionen Mark heraussprang; so ist doch er für das Gesamtergebnis durch Mehrausgaben an Schuldendienst

ommen wieder ausgeglihen worden, sodaß die Bergverwaltung

gyinarium nur etwa denselben Ertrag aufweist wie 1m Etat

Was die Veranschlagung der Ausgaben anbetrifft, so hat die Gisenbahnverwaltung im Interesse der Einheitlichkeit ihres FSbildes, wie bei den Ginnahmen, so auch im allgemeinen bei den gaben, deren Gestaltung ja mit den Verkehrseinnahmen im engsten ammenhange steht, auf die einfahe Uebernahme der. Ansäße des ls für 1914 beshränkt. Dies ist mit einer den geltenden Grund- n über die Aufstellung des Eisenbahnetats entsprehenden Aen- na auch in bezug auf das Extraordinarium geschehen, das im E jur 1914 über den nach jenen Grundsäßen an s1ch erforderlichen rag von 1,15 % des statistishen Anlagekapitàals hinaus durch nahme von 45 Millionen Mark aus dem Ausgleichsfonds bis auf 3 Millionen Mark ergänzt worden war. Da für das Etatsjahr ) die 1,15 % des statistischen Anlagekapitals wegen dessen zwischen- ier Erhöhung einen Zuwachs erfahren, fo ist das Ertraordi- um zunächst mit diesem höheren Betrage gespeist und dann durch iahme von wiederum 45 Millionen Mark aus dem Ausgleichsfonds auf die Gesamtsumme von 185,9 Millionen Mark ergänzt worden. èr Gntnahme aus dem Ausgleichsfonds sei bemerkt, daß der Fonds

bestimmungsgemäß in Höhe der Minderüberschüsse der Eisen- verwaltung für. das Etatsjahr 1914 in Anspruch zu nehmen ist; ouUchmäßige Abrecchnung des Fonds erfolgt aber erst nach end- gem Abschluß des Etatsjahres 1914, und es steht zurzeit nicht „in _welhem Umfange der Ausgleichsfonds für* solche Minder- [Guse in Anspruh genommen werden muß, und insbesondere, T ?lwa dazu ganz aufgezehrt werden" wird. Wie die Erhöhung tatistishen Anlagekapitals, bei der Bemessung des Ertraordi- ms berücksihtigt worden 1}, so is auch im übriaen bei der Uung des Gisenbahnüberschusses auf die allgemeinen Staatsfonds auf den Ausgleichöfonds den bestehenden Grundsäßen über die eung des Eisonbahnetats und der- Erhöhung des statistishen An Witals Nechnung getragen worden. Bei den Titeln für Ver

\chon

Erste Beilage

Berlin, Mittwoch, den 3. Februar

a zinsung und Tilgung der auf die Eisenbahnen entfallenden Staats- \culd bedingte die inzwischen eingetretene Schuldvermehrung aus nahmsweise eine Erböbung, weil es fich hier um eine auf geseblicher Verpflichtung beruhende Ausgabe handelt.

Im sonstigen Staatshaushaltsetat sind bei den Ausgaben unter Abstandnahme von jeder grundsäßlichen Neuerung Erhöhungen und neue Einstellúungen nur da vorgenommen worden, wo sie durch fest- stehende rechtliche Verpflichtungen odèr durch unabweisbare Bedürfnisse der Verwaltungen bedingt waren. So war ebenso wie* bei dem Schuldendienst der Eisenbahnverwaltung auch für die Staatsschuld im übrigen mit Rücksicht auf die inzwischen eingetretene Schuld- vermehrung ein Mehr an Zins- und Tilgungsbeträgen vorzuseben und bei dem auf die Bergverwaltung entfallenden Anteil noch außer- dem eine auf geseßliher Vorschrift beruhende Mehrausgabe für außer- ordentliche Schuldentilgung zu berücksichtigen. Wenn demgegenüber für 1915 auf Wiedereinstellung oder Grböhung des im Etat der Haupt- verwaltung der Staatsschulden erstmalig für 1914 eingestellten Be- trages für außerordentlihe Scbuldentilgung von 2 376 000 A ver- zichtet worden is worin übrigens keineswegs die Aufgabe des seiner- zeit aufgestellten Tilgungsprogramms, sondern nur eine durch die Verhältnisse gebotene vorübergehende Unterbrehung zum Ausdruck gebraht werden soll —, so genügte diese Ersparnis doch nicht an- nähernd zum Ausgleich für die Mehrausgaben, wie sie auf diesem (tat für den erbohten Schuldendienst vorzusehen waren.

Neue Beamtenstellen sind nur in seltenen Fällen, z. B. zur Beseßung inzwischen fertiggestellter Baulichkeiten für neue Be- hörden mit dem erforderlihen Personal, ausgebraht. Bei den An- säßen für Gehälter, Wohnungsgeldzuschüsse und Diäten sind teils die aus der Besoldungsnovelle vom 29, Junt 1914 entspringenden, teils die aus anderer Einreihung von Orten in der Ortsklassen- einteilung und aus verändertem Dienstalter der Beamten \ich er- gebenden Verschiebungen berücksichtigt worden. Die Pensions- und MNeliktenfonds sind, wie üblich, nah den leßtjährigen Ergebnissen reguliert.

Alle die hieraus sich ergebenden Mehraufwendungen in Ver- bindung mit den oben dargestellten Ausfällen bei den Staatseinnahmen belasteten den Staatshaushalt in beträchtlihem Maße. Um beim Ab- {luß zwishen den Einnahmen und Ausgaben das Gleichgewicht herbeizuführen, bedurfte es einer entsprehenden Einschränkung auf anderen Ausgabegebieten. Sachlich war diese durch den Gesihts- punkt geboten, daß der Krieg, selbst eine noch so frühe Beendl- gung und günsttgen Ausgang vorausgeseßt, vom Staate doch große Opfer erfordert, die sich demnächst in erhöhtem Schuldendienst bemerkbar machen werden, und daß das allgemeine Wirt)chaftsleben, von dessen Gedeihen auch die Staatsfinanzen abhängig find, noch auf geraume Zeit behindert bleiben wird. Es it deshalb dringende Pflicht des Staats, sich in seinem Haushalt rechtzeitig die Beschränkungen aufzuerlegen, die nötig sind, um über die Zeit der Schwierigkeiten hinwegzukommen. Zu diesem Zwecke genügte es nicht, in dem Etatsentwurf für 1915 etwa bloß die einmaligen Ausgaben herabzumindern, fondern es mußte auch. bei den ordentlihen Ausgaben der gesamte Zuschnitt der Staatsverwaltung vereinfaht und zu- gleih bei allen Neueinstellungen darauf Bedacht genommen werden, daß niht etwa durch deren Folgeau8gaben die künftigen Fahre im voraus zu schr belasiet werden. Nach diejen Gesichtspunkten ist in dem vorliegenden Entwurf verfahren, Das Extraordinarium der gesamten Verwaltungen, mit Ausnahme der nah vorstehendem beson- deren Grundsäßen folgenden Etsenbahnverwaltung, ist gegenüber dem- jenigen des Etats für 1914 um 54,8 Millionen Mark ermäßtgt worden, indem vor allem bet neven Bagten, foweit niht etwa Rük- sibten auf mögliche Arbeitsloszgeiten" yasttüden, sowie bei Dis- positions- und Zuschußfonds ‘dle größ, 7 Zurüdhaltung beobachtet worden ist. Der zur Herstellung des * Gleichgewihts dann noch erforderlihe Nest ist bei dazu geeigneten Fonts des Ordinariums, wie beispielsweise bei den Fonds für Netsekosten, Geschäftsbedürfnisse, zur Einrichtung von Kursen, für Kunstsammlungen und dergletchen, eingespart worden. Auf diese Weise ist erreicht, daß bei den eigent- lihen Staatsverwaltungen, die fonst alliährlih, das Ordinartum und Extraordinarium zusammengefaßt, einen Mehrzushuß zu erfordern pflegen (im Etat für 1914 + 26,3 Millionen Mark), für 1915 sich ein Minderzuschuß von 30,7 Millionen ergibt.

Nach alledem is in dem vorltegenden Entwurf, wenngleich im Hinblick auf die tatsählihe Unmöglichkeit von einer eigentlihen Ver- anshlagung der Ergebnisse des künfligen Jahres Abstand genommen werden mußte, doch immerhin sowohl auf dem Einnahme- wie auf dem Ausgabegebiet der Versuh gemacht worden, den gegebenen Ver- hältnissen nach Möglichkeit Rechnung zu tragen. Der Entwurf macht keinen Anspruch darauf, nah dieser Richtung hin genug getan zu haben, und es kann demgemäß auch keine Verantwortung dafür übernommen werden, daß nicht das Rechnungsjahr 1915 bei ungünstigem Verlauf der Dinge ein \{lechteres Grgebnis bringt, als hier vorgesehen ist. Gegenüber etwaigen Befürchtungen nah dieser Richtung kann indessen ein Blick auf die Entwiklung der Staatsfinanzen in den jeßt: abgelaufenen Kriegs8monaten sehr zur Be- ruhigung dienen. Bei Kriegsausbruh mußte im Hinblick auf den plöplihen Stillstand des wirtshaftlihen Lebens und die Jnanspruch- nahme der Eisenbahnverwaltung, als einer der Haupteinnahmequellen des Staates, dur militärishe Transporte mit ganz erheblihen Rüd- gängen der Staatseinnahmen bet gleihzeitiger Steigerung der Aus- gaben infolge der Erfüllung von Kriegszwecken gerechnet werden. Noch in der Geseßzesvorlage, die in der Oktobertagung des Land- tages eingebraht worden ist, hat die Anforderung eines Schah- anweisungskredits von 1,5 Milliarden Park zum großen Teil ihre Begründung damit gefunden, daß zur vorläufigen Deckung für den voraussihtlihen Fehlbetrag im Staatshaushalt entiprehend hohe Beträge nötig erschtenen. Ver Verlauf der Dinge ist in- dessen - sehr viel günstiger gewesen, als nach den damaligen Verbältnissen anzunehmen war. Die monatlihen Einnahmeergebnisse der Ciienbabnverwaltung, in denen sich der Stand des Wirtschafts- lebens widerspiegelt, zeigen deutlich eine] gleichmäßig fortschreitende, recht erbeblihe Besserung. Während der August, verglichen mit dem gleihen Monat des Jahres 1913, bei der Etnnahme zunächst noch den erbeblihen Ausfall von 53,44%/% (Personen- und Güterverkehr zusammengerehnet) aufrwtes, verminderte \sch der - Ausfall im September auf 37,28%, im Oktober auf 25,24 9/9, im November auf 20,14 %/9, worauf \fich der Dezember mit nur noch 96 9/9 Minderétnnahme dem Vergleih8monat des Jahres 1913 {hon fast ganz genähert hat. Diese steigende Richtung der Ergebnisse läßt fich, wenngielch nicht so ausgeprägt, auch bei anderen Verwaltungen beobahten. Dabei handelt es sich um Kriegsmonate, während doch für Fried-nsmonate noch bessere Er- gebnifse zu erwarten wären. Berücksihtigt man dies, so wird man die in dem Entwurfe vorgesehene Gestaltung des Etats für 1915, wenngleih fie gewiß nit voll befriedigen kann, doch nicht für so be- denklich balten müssen, daß der Etat auf völlig anderer Grundlage aufzubauen wäre. Zieht sich der Krieg nicht allzulange hin und nimmt er das allerseits erhoffte glüdlihe Ende, fo kann der Entwicklung der Staatsfinanzen im Rechnungsjahre 1915 getrost entgegengefehen

werden. A stellt sich{ch das Bild des Etattentwurfs,

___ Zablenmäßig folat, dar:

Der Etat {ließt in Einnahme und Ausgabe mit 4816 363 929 „# ab, die SWlußsumme ermäßigt sich gegen den Ctat

wie

1915.

des laufenden Jahres um 29 518 066 46. Einnahmen und Ausgaben halten ohne Anleihe das Gleihgewiht. Infolge der Begrenzung des für allgemeine Staatszwede verwendbaren Neinüber|chu}ses der Cisen- bahnverwaltung auf 2,10 9/% des statistischen Anlagekapitals ist unter Kap. 33a Tit. 2 des Eta1s der Etsenbahnverwaltung als. Rülage in den Ausgleihsfonds die Summe von 38416 709 # in Ansaß ebracht. Z q Abgesehen von der Rücklage in den Ausgleich8fonds, stellen fih für das Etatsjahr 1915 : L die ordentlihen Einnahmen auf .. . . 4758 (46629 #6 die dauernden Ausgaben auf 5 4 522 632069 , der Ueber\huß im Ordinarium auf . . 236 114 560 T die außerordentlihen Etnnahmen auf 57:617.300 die einmaligen und außerordentlichen E Aae Q 259 315 151 y der Zuschuß im Extraordinartum auf . 197697851 Der Ueberschuß im Ordinarium übersteigt mithin den Zuschuß im Extraordinarium um 38 416 709 4, und diese Summe entspricht der Nüklage in den Ausgleichsfonds. A Wie im Vorjahre ist als § 2 des Etatgesezentwurfs eine Be- stimmung zur Festseßung des Etats der Verwaltungseinnahmen und -«aus8gaben der Preußischen Zentralgenossenshaftskasse aufgenommen, Ie E, der Entwurf zu diesem Etat dem gedachten Gejezentwurf eigefügt. ] - er 8& 3 des Etatsgeseßes is nach dem Vorgang für das laufende Etatsjahr (zu vergl. Gesey vom 10. November 1914, Geseßsamml. S. 173) als Betrag, bis zu welchem zur vorüber- gehenden Verstärkung des Betriebsfonds der Generalstaatskasse Schagzanweisungen ausgegeben werden dürfen, der Betrag von 1 500 000 000 4 eingeseßt worden, da auch für das Etatsjahr 1915 ein entsprehendes Bedürfnis zur Vermehrung der staatlichen Be- triebsfonds besteht.

Land- und Forstivirtschaft.

Vergleichende Versuche zur Bekämpfung der Feldmäuse.

Durch Ep des Staatssekretärs des Innern vom 2. Juli 1913 find dem Kaijerltchen Gesundheitsamt und der Kaiser- lihen Biologishen Anstalt für Land- und Forstwirt»- \chaft Mittel zu dem Zweck zur Verfügung gestellt worden, ver- gleihende Feldversuhe über die Wirksamkcit verschiedener ge- bräuchliher Mittel zur Bekämpfung der Feidmäuse anzustellen, Bei diesen Versuchen, die im Herbst 1913 in verschiedenen von Feld» mäusen heimgesuhten Gegenden Deutschlands angestellt wurden, erfolgte die Arbeitsteilung in der Weise, daß das Kaiserlihe Gesund- heitsamt die Versuche mit Bafkterien, die Kaiserliche Biologtsche An- ftalt für Land- und Forflwirtshaft die mit chemishen und mechanischen Mittela übernahm. Ueber den Erfolg wird in den Nummern 30, 32 und 33 der „Mitteilungen der Deutschen Landwirt!chaftsgesellschaft 1914" eingehend berichtet.

Danach spricht das Ergebnis der zu Verglei{3zwecken gemein- \chaftlih aufgeführten Versuche dafür, daß die Verwendung chemis\ch wirkender Mittel zur Bekämpfung der Feldmausplage, insbesondere diejenige des Schwefelkohlenstofs und des Schwefeldioryds, wegen der Zuverlässigkeit ihrer Wirkung und der verhältnismäßig geringen mit threr Anwendung verknüpften Kosten vor dem Gebrauche der Locffler- schen Mäusetyphusbazillen den Vorzug verdient. Die vier chemischen und mechanischen Bekämpfungsmittel: Schwefelkehlenstof, Näucherung, Strychntn und Phosphorpräparate, können in ihrer Wirkung als ziemli gleihwertig bezeihnet werden, wobei aber doch die größere Sicherheit in der Anwendung der beiden ersteren gegenüber der der beiden leyteren hervorzuheben ist.

Bei Verwendung der LoefflersGen Mäusetyphusbazillen ift, jedenfalls bei unvorsihtigem Umgehen, die Möglichkeit einer Gesund- hettsshädigung für Mensh und Tier nicht ausge\s{lossen, und die Versuche haben gezeigt, daß dieses bakterielle Mäusebekämpfungsmittel unter Umständen völlig versagen kann, obwohl seine Wirksamkeit dur eine Neihe von Beobachtungen dargetan ist. Auferdem tft die Verwendung von Mäusebaztllen bei einer Feldmautplage verbältnts- mäßig teuer.

Da sich bei den Laboratoriumsversuhen tes Gefundbeit2amts die Loefflershen Mäusetyphusbazillea von allen zur Mäusebekäwpfung empfohlenen Bakterienpräparaten als die wirksamsten erwiesen haben, dürfte es unbedenklich sein, das, was aus den Feldversuchen des Gesundheitsamts für die Loeffleriben Bazillen zu folgern ift, auch auf die übrigen zurzeit für die Mäusebekämpfung empfol;lenen Balktertenpräparate zu übertragen.

Tas,

Das Januarhbeft der „Nachrichten zur ndwi lihen Produfkftions- und Handelsstatistik“, die das F nationale Landwirtshaftsinstitut in Rom herausgibt bält Mitteilungen über die Saaten und den Stand Wintergetretdes auf der nördlihen Erdhälfte. Betreffs Ausdehnung der Kulturen verzeihnet es eine Zunahme der fläche im Vergleiche mit dem Jahre 1914 für Weizen in (5 000 000 ha, gegen das Vorjahr - ein Mebr von 5 9/6), (523 656 ha, gegen das Vorjahr ein Mehr von - 33 9/5), Vereinigten Staaten von Amerika (16 698 723 0 Borjahr ein Mehr von 11%) und in Indien (11611 gegen das Vorjahr ein Mehr von 229/69). Was den betrifft, fo sind bis jeßt im allgemeinen feine anormalen zu melden. Für den Weizen werden die Vorschäßungen 1914—15 in Argentinien, Chile und Australien b gegenwärtig statifindende Ernte auf in8gesamt 66 94 ¡ wird gegenüber 62 532 000 im Jahre 1913—14, d. #. 107 ausgezeihnete Grirag in Argentinien und Chile wiegt des Ertrags von Australien reihlih auf. Die I néutrdings die unter Benuzung der leßte MNegierungen vervollständigten Er Sz Kartoffeln, * Lein, Baumwclle, Zuckerrüben und Re Jahr 1914. Für Weizen, Roggen, Gerste, Hafer u die Aenderungen und Ergänzungen gegenüber de j zemberhefte niht erheblih. Für den Reis beträgt der ( von Bulgarien, Spanien, Italien, den Vereintaten Amerika, Indien, Japan und Aegypten 38 377 666 531 dz im Jahre 1913, d. f. 100,7 9/9. T t \chaftlihe. Teil der „Nachrichten®" {ließt mit den Ergebnissen der leßten Viehzählung in Aegypten und in Dänemark. Von Interesse sind die Angaben des leßtgenannten Landes in bezug auf die Zunahme des Viehbestardes, die fih n2ach der Zählung vom 15. Juli 1914 gegenüber der vorhergehenden Zählung vom 15. Juli 1909 ergibt. In dem handelsstatistisGen Tetl enthalten die „Nachrichten“ die üblichen Tabellen über Ein- und Ausfuhr von Getreide, Leinfamerx und Baumwolle und über die sihtbaren Getreide- und Baumwek- vorrâte auf den wichtigsten Märkten der Erde, soweit es un gegenwärtigen Verhältnissen möglih war, solche Tabell:n aufzustellen,

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