Der zur Auskunft Veipslichtete hat auf Verlangen au darüber Auskunft zu geben : : : Ï 1) wer die Vorräte aufbewahrt, die ihm gehören ;
wem die fremden Vorräte gehören, die er aufbewahrt ;
wann die Vorräte abgegeben werden können ;
für welchen Zeitpunkt die Lieferungen (Abs. 1 Nr. 2 und 3)
vereinbart sind; /
5) wohin früher angemeldete Vorräte abgegeben sind. Fedes weitere Eindringen in die Vermögenéverhältuisse ist un-
statthaft.
84 Die zuständige Behörde oder die von thr beaustragten Beamten sind befugt, zur Ermittlung richtiger Angaben Vorratsräume, in denen Gegenstänte zu vermuten sind, über welche die Auskunft verlangt wird, zu untersuchen und die Bücher der zur Auskunft Verpflichteten
zu prüfen. 85 A
Wer vorsäßlih die Auskunft, zu der er auf Grund dieser Ver- ordnung verpflichtet tis, nicht in der geseßten Frist erteilt oder wissentlih unrihtige cder unvollständige Angaben macht, wird mit Gefängnis bis zu sechs Monaten oder mit Geldstrafe bis zu zehn- tausend Mark bestrast: auch können Vorräte, die verschwiegen sind, im Urteil für dem Staat verfallen e:klärt werden. :
Wer fahrlässig die Auskunft, zu der er auf Grund. dieser Ver- ordnung verpflichtet ist, niht in der gefeßten Frist erteilt oder un- richtige oder unvollständige Angaben macht, wird mit Geldstrafe bis u dreitausend Mark oder im Unvermögenséfalle mit Gefängnis bis zu
echs Monaten bestraft.
Die Landezzentralbehörden erlassen führung dieser Verordnung.
7
Diese Verordnung tritt mit dem Tage der Verkündung in Kraft.
Die Verordnungen über Vorratserhebungen vom 24. August 1914 (Reihs-Gesezbl. S. 382) und vom 15. Oktober 1914 (Neichs- Gesetzbl. S. 440) werden aufgehoben.
Berlin, den 2. Februar 1915.
Der Stellvertreter des Reichskanzlers. Delbrü.
die Bestimmungen zur Aus-
Betanntmamhung,
betreffend die Ernennung von Bevollmächtigten zum Bundesrate.
Auf Grund des Artikel 6 der Verfassung des Deutschen Reichs sind von Seiner Majestät dem Deutschen Kaiser, König von Preußen der Staatssekretär des Reichsshaßamts, Wirklicher Geheimer Rat Dr. Helfferich und der Staats- und Kriegs8- minister, Generalleutnant Wild von Hohenborn zu Bevoll- mächtigten zum Bundesrat ernannt worden.
Berlin, den 4. Februar 1915.
Der Stellvertreter des Reichskanzlers. Delbrü ck.
Bekanntmachung.
Auf Grund der Verordnung vom 22. Dezember 1914, be- treffend die zwangsweise Verwaltung britischer Unter- nehmungen, ist die Zwangsverwaltung folgender Hamburger
Firmen angeordnet worden : L
Auto Strop Sicherheits-Rasierapparat S" H. b. Ÿ;, Séleusen- hof, Zwangsverwalter : Wilhetm Här#Fxer, Netterwall 75/79.
Allgemeine Lebensmittel handels-Gesell\. m. b. H., Kl. Neichen- itraße 21/23, Zwangsverwalter : Bernh. Preush, König- straße 1.
Aut ute, Whitehead & Dickinson, Dovensfleth 25, Zwangs- verwalter: John Delaval, Königstraße 15.
C. Ash & Sons, Gänsemarkt 32/33, Zwangsverwalter: Otto W. M3lier, i. Fa. Alb, Winkelmann, Alsterthor 21.
G. Bühring & Co.,, Spaldingstraße 21, Zwangsverwalter : H. Kumieben, Hopfenmarkt 2. |
Bristol Steam Navigation Company ÁÀ gencies Ltd., Steinhöft 9, Zwangsverwalter: Gustav Vèartin Kanning,
Naboisen 3/5. ; Sames Buchanan & Co., Ltd., Zwangßsverwalter: Th. Göß, G. m. b. H., Barktbos 2,
Fsestr. 123. Rees Noturbo 4 b Curshmannstr. 37.
Thomas Robinson Sons & Co., Hopfensack 15, Zwangs- verwalter: Otto W. Möller, i. F. Alb. Winkelmann, Alftertor 21. : 2
F. Reddaway & Co., Ltd., Bevollmächtigter: Albert Mathis, Ooerbeckstr. 12, Zwangsverwalter : Rechtsanwalt Dr. Geert Seelig, Adolphsbrücke 9/11. 7
Albert Schil & Co., G. m. b. H.,, Mönckebergstr. 17, Zwangs- verwalter: Oecar Krüger, A\te Gröningerstr. 1.
A. Tésdorpf & Co, Sandtorkai 14/17, Zwangsverwalter : Aibert Simon, Hc he Bleichen 17. :
Watts & Co., G. m. b. H., Hohe Bleichen 20, Zwangs- verwalter: Hans Septimus Elkan, Möndckebergstr. 13.
E. R. Wischer & Co.,, Hohe Brücke 1, Zwangsverwalter : Caesar Nagel, Spitalerstr. 12.
Hamburg, den 2. Februar 1915.
Der Präses der Deputation für Handel, Schiffahrt und Gewerbe. / Sthamer.
Belanntmam ung.
Auf Grund der Verordnung vom 22. Dezember 1914, be-
treffend die zwangsweise Verwaltung britischer Unter-
nehmungen, ist das im hamburgischen Staatsgebiet befind-
lihe Vermögen folgender Firmen unter Zwangsverwaltung
gestellt worden:
A. Nüffer & Sons, London (Zwangëêverwalter : Rechtsanwalt Dr. Geert Seelig, Adolphtbrücke 9/11).
Hindley & Co, London E. C. (Zwangéverwalter : Marx Wasser- mann, i. Fa. Steinhar:t & Co., Pault!r. 10). :
Wigälesworth & Co., London E. C. (Zwangsverwalter: wie vorstehend).
H. N. Northcott & Co., London E. C.
vorstehend). Wm. Brandt, Sons & Co., London (Zwangsverwalter: De.
Geert Seelig, Adolphsbrücke 9/11). : :
Köntg Brothers in London (Zwangsverwalter : wie vorstehend).
Tolmé & Nunge & Tolmé, beide zu London (Zwangs- verwalter : wie vorstehend). i
James Humphries & Sons, Ltd. zu Kidderminster (Zwangs- verwalter: Gano Andreae, Bureau b. v. Bargen, Neuer- wall 75/79).
Hamburg, den 2. Februar 1915.
Der Präses der Deputation für Handel, Schiffahrt und Gewerbe. Sthamer. :
(Zwangsverwalter : wie
Bekanntma Ung.
Auf Grund der Verordnung vom 22. Dezember 1914,
betreffend die zwangsweise Verwaltung britischer
Unternehmungen, ist die Zwangsverwaltung folgenden im
hiesigen Staatsgebiet belegenen Grundstücks angeordnet worden :
Grundstü: Neuerwall 71, Eigner: William Bariee zu
Cringlefort in Enaland, Zwangsverwalter : Oscar VölCers, i. Fa. I. L. Völckers & Sohn.
Hamburg, den 2. Februar 1915. i
Der Präses der Deputation für Handel, Schiffahrt und Gewerbe.
Sthamer.
„f ( Die von heute gb zur Ap 9e gelangende Nu)amer 12 des Neihs-Gesezblatts enthälk unter ; Nr. 4626 eine Bekanntmachutiá, betreffend Aenderung der Anlage C zur Eisenbahnverkehrsordnung, vom 29. Januar 1915, und unter Nr. 4627 eine Bekanntmachung über Vorratserhebungen, vom 2. Februar 1915. Berlin W. 9, den 3. Februar 1915.
Kaiserliches Postzeitungsamt.
KLUeL.
Vorräte an l Die Versäumung der rechtzeitigei Anzeigen und die wissentliche Erstattuna
bekanntlih mit hohen i 6 - peA oder Geldstrafe bis 1500 S).
Königreich Preußen.
oraen ist der leßte Tag, an dem die Anzeigen über Mes R e E eil und Mehl zu erstatten find oder unvollständiger Anzeigen ist Strafen bedroht (Gefängnis bis zu Die Unterlassung daß bei der Vorräte
unrihtiger
allen Dingen die Folge, nicht angezeigten
Die Anzeigepflicht bezieht \sich auf Weizen, Roggen, Hafer, eian: Roggen-, Hafex- und Gerstenmehl. Anzeige- pflichtig ist derjenige, der die Vorräte in Gewahrsam hat, also wenn die Vorräte für fremde Rehnung gelagert werden, der Lagerhalter. Der Eigentümer, der_ die Vorräte nicht selbst in Gewahrsam hat, ist nicht anzeigepflihtig; er hat aber das arößte Interesse, daß derjenige, der für ihn die Vorräte in Gewahrsam hat, die Anzeige richtig er|tattet, denn andernfalls geht er bei der Enteignung des Preises verlustig.
der Anzeige hat aber vor Enteignung für die nichts bezahlt wird.
Die in letzter Zeit verschiedentlih durch die Tages8zeitungen gegangenen Nachrichten über die Versendung von Kriegs8- material — hauptsächlich von Drehbänken — aus Deutschland nah England und Rußland, und zwar über das neutrale Ausland, besonders über Dänemark und Schweden, “ haben, W.-T. B.“ meldet, in der
wie Bevölkerung anscheinend vielfach Beunruhigung hervorgerufen. Demgegenüber wird bemerkt,
daß die für die Ausfuhr verantwortlichen Stellen hon seit langer Zeit ein besonderes Augenmerk auf derartige Machenschaften richten und der Um- gehung der Ausfuhrverbote mit allen Mitteln entgegentreten. Im übrigen dürften die Angaben, daß ganze Eisenbahnzüge voller Drehbänke nah Rußland gegangen sind, auf Ueber? treibungen beruhen, zum mindesten kommt dasür deutsches Material nicht in Betracht. Ein Grund gur Beunruhigung liegt in dieser Hinsicht, wie „W. T. B.“ erfährt, nicht vor.
Der heutigen Nummer des „Reichs- und Staatsanzeigers“ liegen die Ausgaben 353 und 354 der „Deutschen Verlust- listen“ bei. Sie enthalten die 141. Verlustliste der preußischen Armee, die 148. Verlustliste der bayerishen Armee, die 103. Verlustliste der sächsishen Armee und die 108. Verlustliste der württembergishen Armee.
Vaden. Jhre Königlichen Hoheiten der Großherzog und die Großherzogin empfingen gestern die Mitglieder der Ersten und der Zweiten Kammer der Landstände im Groß-
herzoglichen Schlosse. : Braunschweig.
Ueber das Befinden Seiner Königlichen Hoheit des Erbprinzen wurde gestern folgendes Bulletin ver- öffentlicht: Nacht durhgeschlafen, Nahrungsaufnahme wie in gesunden Tagen, Stimmung und Algemetnbefinden recht gut. Braunschweig, 3. Februar 1915.
Dr. Albrecht. Professor Langenstetn. Dr. S@hlegel.
Oesterreich-Ungarn.
Heute fand unter Vorsitz des Ministers des Aeußern Baron Burg an in Wien eine gemeinsame Ministerkonferenz statt, an der die beiderseitigen Ministerpräsidenten, die gemein- samen Minister und der Vertreter des Marinekommandanten sowie die beiderseitigen Landesverteidigungs-, Handels- und Finanz- minister teilnahmen. Baron Burian gb zunächst eine eîin- gehende Darlegung der auswärtigen Lage, sodann wurden laufende gemeinsame Angelegenheiten beraten. Hieran {loß sih die Diskussion über einige A und wirtschaft: liche Fragen, die mit dem Kriege in ; usammenhang stehen.
lde Absicht liege ihm völlig fern, das Ziel der K. K. Regierung jestehe ledigli darin, die unhaltbare Situation Serbien gegenüber zu zren._Am nästen Tage erschien der russische Geschäftsträger beim ften Sektionsbef Baron Mäcchio und drückte den Wunsch aus, daß e in unserer Note an Serbien angegebene Frist verlängert werde, amit die’ Mächte Zeit hätten, die“ Grundlagen unserer Mitteilung nd die beigelegte Denkschrift über die großserbishe Propaganda zu \rüfen. Baron Macchio antwortete, daß unsere Note an die Mächte tur den Charakter einer Information gehaot habe und wir unsere iten, als eine nur uns und Serbien berührende Angelegenheit be- rad eien.
Am 29. um 3 Uhr Nachmittags wurde laut Telegramm des aron Giesl in S2xbien die allgemeineMobilisierung ingeordnet. Ert drei Stunden später, knapp vor Ablauf der in nserer Note Ren Frist, wurde die serbische Antwort in Belgrad vem Gesandten Giesl übergeben, der sie für ungenügend er- särte and mit dem Gesandtschaftspersonal die Stadt verließ.
Am 25. sandte Graf Berchtold dem Botschafter in St. Petersburg Grafen Szápáry eine Instruktion, die mit den Worten beginnt: In dem Augenblicke, wo wir uns zu einem ernsten Vorgehen gegen
rbien entschlossen haben, sind wir uns natürlih auch der Mö g- ¡chkeit eines fih aus der serbishen Differenz entwidelnden Zu - ammenstoßes mit Nußland bewußt gewesen. Wir konnten ns aber dur diese Eventualität niht in unserer Stellungnahme jegenüber Serbien beirren lassen, weil grundlegende staatspolitische vägungen uns vor die Notwendigkeit stellten, der Lage ein 5nde zu machen, daß ein russischer Freibrief Serbien die dauernde ngestrafte und unstrafbare Bedrohung der Monarchie ermögliche. Für en Fall, daß Rußland den Moment für die große Abrechnung mit en europäischen Zentralmächten bereits für gefommen erachten sollte ind daher von vornherein zum Kriege entschlossen wäre, erscheint [llerdings nachstehende Instruierung Eurer Erzellenz überflüfsig. Es äre aber immerhin denkbar, daß Rußland nach der eventuellen Ab- chnung unserer Forderungen durh Serbien und angesichts der si ür uns ergebenden Notwendigkeit eines bewaffneten Vorgehens mit ¡h selbst zu Mate ginge und daß es sogar gewillt sein könnte, sich on den kriegslustigen Clementen nicht mitreißen zu lassen." Jn der tnstruktion wird dann ausgeführt, daß Oesterreih-Ungarn territorial turiert sei und daß, wenn ihm der Kampf mit Serbien aufge- jwungen werde, dies kein Kampf um territorialen Gewinn, sondern ediglih ein Mittel der Selbstverteidigung und Selbsterhaltung. sein erde. Ferner, daß die Bewegung, die in Serbien gegen die Monarchie genährt werde, das monarchische und dynastische Interesse bedrohe und aß das konservative, kaisertreue Nußland, wie wir annehmen müßten, fin energl en Vorgehen gegen diese Bedrohung aller staatlichen Ordnung begreiflich und sogar notwendig finden werde. Wir seien tets der Ansicht gewesen, daß das Grstarken der Balkanstaaten zur taatlichen und politischen Selbständigkeit unseren Beziehungen zu Rußland zum Vorteil gereiben würde, auch alle Möglichkeit eines egensaßes zwischen uns und Nußland beseitigen würde und waren mmer bereit, die großen politischen Interessen Rußlands bei unserer olitishen Drientierung zu berüdsihtigen. Eine weitere Duldung der erbischen Umtriebe hätte unseren Bestand als Großmacht und daher juh das europäische Gleichgewicht, dessen Erhaltung Nußlands wohl- verstandenes Interesse sei, in Frage gestellt.
Am26. telegräaphierte Graf Szápáry aus St. Petersburg, der deutsche
N habe dem Minister Sasonow in ernster Weise von den usstschen Mobilisierungsgerüchten gesprohen und inzugefügt, Mobilisierungsmaßnahmen seien ein höchst gefährliches Drudmittel, und wenn in Deutschland einmal auf den Knopf gedrückt erde, sei die Sache unaufhaltsam, worauf Minister Sasonow unter chrenwort versicherte, bisher sei kein Pferd und kein Reservist einge- ogen, und es handle fich ledigli um vorbereitende Maßnahmen in en Militärbezirken Kiew, Odessa, vielleicht Kasan und Moskau. infolge der Grklärungen des deutschen Botschafters habe dann der riegöminister Suchomlinow den deutschen Militärattaché zu sich ge- beten und ihm Belbo ePerliherung, ebenfalls unter Ehrenwort ge- jeben. Wenn Oesterreich-Ungarn die serbishe Grenze überschreite, vürden die auf Oesterreih-Ungarn gerichteten Militärbezirke mobili- jert, unter keinen Umständen die an der deutschen Front; man wünsche ringend Frieden mit Deutshland. Der Militärattaché erwiderte, daß uh die Mobilmachung gegen Oesterreich-Ungarn als sehr bedrohlih angesehen werden würde.
Am selben Tage teilte Graf Berchtold unseren Botschaftern bei en fremden Mächten den Abbruch der diplomatischen B e- iehun gen zu Serbien mit, der erfolgen mußte, weil die ser- ische Regierung unseke Forderungen, welche wir zur dauernden Siche- ung unserer von ihr bedrohten vitalen Interessen an sie stellen mußten, Rbgelehnt habe. Graf Berchtold fügte hinzu: Zu unserem Bedauern nd sehr gegen unseren Willen find wir dadurch in die Notwendigkeit erseßt worden, Serbien durch die schärfsten Mittel zu einer grund-
Mäßlichen Aenderung seiner bisherigen feindseligen Haltung zu zwingen. _Am._- 27, Juli fette Graf Szápáry dem Minister Sasonow in angerer Unterredung auseinander, daß man in Rußland irrtüm-
Den Grafen Mensdorff ersuhte Graf Ber{told, unsere kritischen emerfungen zur serbiswen Note mit Sir Edward Grey dur&zu- sprechen und ihm klarzulegen, da das serbische Entgegenkommen nus ein sheinbares war. „Da dis serdisde Regierung wüßte, daß uns uux eine vorbehaltlose AnnaHtne ‘unserer Ps befriedigen könne, ist die serbishe Taktik klar zu durch\chauen. Serbien gestand, um Eindruck auf die europäische -Oeffantlichkeit zu machen, mit allerlei Vorkbehalten eine Anzahl unserer Forderungen zu, darauf bauend, daß es nidt in die Lage kommen werde, seine Zusagen zu erfüllen."
Am 28. Juli überbrahte Botschafter Schebeko dem Grafen Berctold einen Vorschlag Sasvnows, unseren Botschafter in St. Petets- burg zu einer Fortseßung des Gedankenaustausches über unsere For- derungen an Serbien zu 1nstruieren. Graf Berchtold lehnte mit den Worten ab, eine Verhandlung über den Wortlaut der von uns als unbefriedigend begeicneten Antwort könnte bei uns niemand verstehen und niemand billigen; übrigens habe Serbien die Mobilisierung an- eordnet, bevor es uns feine ungenügende Antwort übergeben ließ. Troßdem hätien wür noch drei Tage zugewartet.
Am elben Tage erschien auch der englische Botschafter beim Grafen Berhtold. Auf seine Bemerkung, die serbisde Antwort scbeine die Möglichkeit zu bieten, die Grundlage für eine Verständigung abzugeben, erwiderte Graf Berchtold, der englishe Staatssekretär fönne wohl fam gründlich orientiert sein über die schwerwiegende Be- deutung der zu lösenden Fragen für die Monarhie. Insofern Sir Edward Grey dem europäischen Frieden dienen wolle, würde ex gewiß nicht auf Widerstand bet uns stoßen; er müsse jedoh bedenken, daß der europäische Friede nit dadurch gerettet würde, daß fich Groß- mächte hinter Serbien stellen und für dessen Straffreiheit eintreten. Selbst wenn wir auf einen solchen Ausgleichsversuch eingehen wollten, würde dadurch Serbien nur umsomehr ermutigt, auf dem bisherigen Pfade weiterzugehen, was den Frieden binnen der allerkürzesten Zeit abermals in Frage stellen würde.
Am 28. ersudte Graf Berchbtold den Botschafter Grafen Szoegyeny, sih sofort zum Reichskanzler oder zum Staatssekretär zu begeben und es dem Berliner Kabinett zur dringenden (Erwägung zu unterbreiten, ob nicht Rußland in freundschaftliher Weise darauf aufmerksam gemacht werden sollte, daß die für den Fall einer Üeber- \chreitung der serbishen Grenze angekündigte Mobilisterung der vier gegen Desterreich-Ungarn gelegenen russischen _Militärbezirke eïner Bedrohung Oesterreih-Ungarns gleihkomme und daher, falls sie tat- sächlich erfolgte, sowohl von der Monarchie als auch vom verbündeten Deutschen Reiche mit den weitestgehènden militärishen Gegenmaß- regeln beantwortet werden müßte.
Inzwischen hatte der deutsche Bolschafter in Wien mitgeteilt, daß sich Sir Edward Grey an die deutsche Regierung mit der Bitte gewendet habe, sie möge ihren Einfluß in Wien geltend machen, damit hier die Belgrader Antwort entweder als ge- nügend betrachtet oder als Grundlage für Besprechungen untex den Kabinetten angenommen werde. Der deutsche Botschafter war beauf- tragt, diesen Vorschlag dem Wiener Kabinett zur Erwägung zu unterbreiten, In Beantwortung dieses Schrittes ließ Graf Berchtold dem deutschen Botschafter am 29. Juli eine Denkschrift zukommen, in welcbem ausgeführt wurde, daß die ferbishe Antwort in den meisten Punkten Vorbehalte formulierte, die den Wert der gemachten Zu- geständnisse wesentlih beeinträchtigten, und daß die Ablehnung gerade jene Punkte betreffe, die einige Bürgschaft für die tatsächlide Er- reichung &@es angestrebten Zweckes enthielten. „Die k. u. k. Ne- gierung”, so heißt es in der Denkschrift weiter, „kann ihre Ueber- raschunq über die Annahme nicht unterdrücken, als ob ihre Aktion gegen Serbien Nußland und den russisben Einfluß auf dem Balkan treffen wollte, denn dies hätte zur Vorausseßung, daß die gegen die Monarchie gerichtete Propaganda nicht allein serbischen, sondern auch russishen Ursprungs wäre. Wir sind bisher 1mmer von der Ansicht auSgegangen, daß das offizielle Nußland diesen der Monarchie feind- seligen Tendenzen fernstehe, und unsere gegenwärtige Aktion richtet s aus\cließlih gegen Serbien, während unsere Gefühle für Rußland, wie wir Sir Edward Grey versichern könuen, durchaus freundscbaftliche sind.“ Die Denkschrift {ließt wie folgt: „Wenn sich im übrigen das englische Kabinett bereit findet, seißên)&influß auf die russische Re- gierung im Sinne der Erhaltung dys Friedens zwischen den Groß- mäten und der Lokalisierung des uns dur die jahrelangen serbischen Umtriebe aufgezwungenen Krieges geltend zu machen, so kann dies seitens der k. u. k. Regierung nur begrüßt werden." | Am 29. Juli meldete der Botschafter in Paris, Graf Szécsen, daß Frankreich unzweifelhaft gewisse milvtärische Vorbereitungen treffe. Der Botschafter GrafSzoegyeny meldete, die deutsche Negierung habe an diesem Tage neuerdings nach St. Peters- burg telegraphiert, daß Deutschland durch die Fortseßung der 1ebigen militärischen Rüstungen veranlaßt werden könnte, zu mobilisteren.
Dem Grafen Szápáry machte der Minister Sasonow am 29. Juli Bemerkungen über die Abgeneigtheit Desterreih-Ungarns zu dis- kutieren und über die über das notwendige Maß hinaus fortgeseßte und daher gegen Nußland gerichtete österreichish-ungarishe Mobili- ierung. Graf Szápáry sagte, über den Konflikt mit Serbien lasss® ich nicht disfkutieren; aber ODesterreih-Ungarn werde immer bereit sein, über österreichish-ungarische und russisce Interessen mit Petersburg
Hilfeleistung an Deutshland. Eure Exzellenz wollen zur Kenntnis der englischen Regierung bringen, daß den an zuständiger Stelle eingeholten Informationen zufolge dis frauzösischerseits aufgestellte BeHauptung unbegründet if.
Don Scbluß des Rotbuchss bildet die Mitteilung des Grafen Beréhtold an den Botschafter Freiherrn von Müller in Tokio, daß Seiner Majestät Schiff „Elisabeth“ den Auftrag erhielt, in Tsingtau mitzukämpfen, und daß der Bötschafter mit Rucksicht auf das Vor- gehen Japans gegen das uns verbündete Deutsche Reich seine Passe ver- langen möge.
— Gestern früh wurden in Serajewo im Hofe des Festungsgefängnisses Veljko Cubril ovic, Mieko Jovanovic und Danilo Jlic, die im Hochverratsprozeß zum Tode ver- ürteilt waren, hingerichtet. Die Hinrichtung vollzog ih ohne. Zwischenfall. Dte gleichfalls zum Tode verurteilten Jakob Milovic und Nedjo Kerovic wurden begnadigt; die Todes- sirafe wurde in lebenslänglichen beziehungsweise zwanzigjährigen schweren Kerker umgewandelt. Princip, der Mörder des Erzherzogs Franz Ferdinand, der bekanntlih wegen seines jugendlichen Alters niht zum Tode pverurteilt werden Tonnte, erhielt eine zwanzigjährige Kerkerstrafe.
Großbritannien und Frland. Nach einer Meldung des „W. T. B.“ wird aus sicherer
Quelle folgender Geheimbefehl der englischen Admi- ralität befannt:
Wegen des Austretens deutscher Untersecboote im englischen und irishen Kanal sollen sofort alle englischen Handelsschiffe neutrale Flaggen hisfen und alle Abzeihßen wie Reedereizeichen, Namen usw. verdecken. Hauêflaggen find nicht zu führen. Dieser Betehl ist geheim zu halten.
— Ihn der gestrigen Sizung des Unterhauses fragte der Abg. Henderson (Arbeiterpartei) den Premierminister, ob er eine Erklärung darüber abgeben wolle, wie weit die hierfür aufgestellte Kabinettskommission den Preisen für Lebensmittel nahgegangen seci, was für Daten vorlägen, ob die Untersuchung bald beendet fei und dem Hause bald Gelegenheit geboten würde, die Frage der Preise für Lebens- mittel und andere notwendige Gebrauchsgegenstände zu erörtern.
Der Premierminister Asqu ith anwortete obiger Quelle zufolge, die Kommission habe der Frage ihre volle! Yufmerksamkeit zugewendet. Er könne noch nit sagen, wann die Arbeiten abgeichlossen würden. Es werde jedoch ohne Verzözerung geshehen, da die Regterung #fch der Dringlichkeit der Frage bewußt et.
Henderson kam später nochmals auf dasselbe Thema zu sprechen und wies auf die Stimmung im Lande, besonders unter den armen Leuten, hin, die die gegenwärtigen Preise, die an Hungersnotpreise grenzten, besonders hart eimpfänden. Er verlangte eine Erörterung der Angelegenheit zu Beginn der nächsten Woche, worauf Asquith antwortete, die Frage solle so bald wie möglich behandelt werden. i
— Die \chottishen Kohlenminen haben nah der „Frankfurter Zeitung“ beschlossen, den Kohlenpreis weiter um einen Schilling für die Tonne, somit in den lezten zwei Wochen um insgesamt drei Schilling, zu erhöhen, nachdem die Regierung die Ermäßigung der Eisenbahntransportfracht ver- weigert hatte.
— Das deutsche Segelschiff „Viganella“ ist zu sammen mit anderen kleinen Schiffen als gute Prise erklär worden.
Frankreich.
Jn der „Guerre Sociale“ fordert Hervé die Neutralen zur Bildung einer Liga der neutralen Staaten auf, um gegen den deutschen Unterseebootskrieg Stellung zu nehmen. Die Liga hätte die Aufgabe, bewaffnet einzuschreiten, sobald ein Angehöriger eines neutralen Landes durch den Angriff eines Unterseebootes auf ein Handels\chiff getötet würde.
— Nach dem „Temps“ ist die Studiendauer auf der Marineschule durch ein Dekret auf zehn Monate herab- geseßt worden. Die Schüler der Marineschule erhalten demna nah zehnmonatigem Studium den Rang als Marine- aspiranten.
Ftalien.
iherweise Oesterreich-Ungarn einen s G auf den Balkan und einen Narsch nah Salonich oder gar nach Konstantinopel imputierte. Es andelte sih um Selbsterhaltung und Notwehr. Bei einer solchen onne man fih dur gar keine wie immer gearteten Konsequenzen be- rren lassen. „Sasonow erwiderte, dieses ihm geschilderte Ziel sei voll- ommen legitim, aber der Weg sei nicht der sicherste. Die Mitwirkung on T Funfktionären in Serbien und die Ent- legung der Offiziere und Beamten, die Desterreich-Ungarn bezeichnen ürde, sei in dieser Form unannehmbar. Diese Punkte wurden von em Grafen Szápáry teils interpretiert, teils als notwendig erklärt. Am 27. ermächtigte Graf Berchtold den Grafen Szäpäry tele- ßraphisch, sih Sasonow gegenüber dahin auszusprechen, daß, solange der Krieg zwischen Desterreih-Ungarn und Serbien lokalisiert bleibe, le Monarchie irgendwelche territoriale Erwerbungen nicht beabsichtige. __ In einem zweiten Telegramm ersucht Graf Berchtold den Grafen zâpáry, da der Punkt, betreffend die B'eteiligungvon S UD GUnTitonareèn bet der Unterdräucdund dexr 1erbi- [chen Umsturzbewegun g, denbesonderen Widerspruch Sasonows Perborriefe, thm vertraulih mitzuteilen, daß damit nicht ein Antastung er Souveränität Serbiens beabsichtigt wäre, sondern an die Er- tibtung eines mit den serbischen Behörden kooperierenden Sicherheits- reaus nah der Art der analogen russishen Einrichtungen in Paris gedaht würde. _Am 28. telegraphierte Graf Szögyeny, der englishe Vermittlungs- orschlag, daß Deutschland, Jtalien, England und Frankreich zu ciner ionferenzin London zusammentreten sollten, sei von Deutsch-
— Gestern ist das österreichisch - ungarische Rotbu ch er- schienen, das 69 Aktenstücke enthält und vom 29. Juni bis zum 24. August 1914 reicht. Aus seinem Jnhalt teilt „Wolffs Telegraphenbureau'' folgendes mit: ; Das Rotbuch beginnt mit den Meldungen der Vertreter in Belgrad, Uesküb und Nisch über den Beifall und die Freude, mü S die Nachricht von der F M Qo des Erzherz098g- Thronfolgers aufgenommen wurde. S i Am L Kuli spra der Präsident der Französischen Republik gegenüber dem Botschafter Grafen Szécsen die Ueberzeugung aus, die serbische Regierung werde bei der gerichtlichen Untersuchung und der Verfolgung eventueller Mitschuldiger das größte- Entgegenkommen zeigen. Einer solchen Pflicht könne sih kein Staat entziehen. j Am 1. Juli führte der österreichish- ungari che Gesandte n Belgrad, Freiherr von Giesl, in einem längeren - erichte aus, das Attentat habe die Serben in dem Glauben bestärkt, daß der Zerfall Oesterreich-Ungarns in kürzester Zeit bevorstehe, und habe zu threm Haß aegen die Monarchie nun auch die Verachting gesellt. [O8 Am 22. Juli wurde Fretherr von Giesl beauftragt, am nächsten Tage der serbischen Regierung die Note zu über- reichen, die gleichzeitig samt dem bekannten Kommentar den oster reichischen Botschaftern zur Mitteilung an die fremden Regierungen übersendet wurde. Am 24. entledigten si die Botschafter die] Auftrages. i Der Botschafter in London,
Mar
Gontinentale d : Zwangsverwalter: Etuard Ballin, Zwangsvertalter : Steinhardt & Co., Paulstr. 10.
Gox Me. Euen, Steinstr. 110, Büschstr. 7, Zwangs-
Wassermann, i. Fa. \ Gallenders Deutsche Kabei-GeseUichaft, F
verwalter: Heinri Beck, Graskeller 3. D. GCotterel, Spaldingsir. 62/68,
* Theodor Gög, Iseur. 123. Thomas Chesbire & Co. Ellerholidamm 34, Zwangs3- verwalter: C. Grönwoldt, i. Fa. Anders Petersen, Hobe Hobelusft-
Bleichen 16. ;
Deutsche Schlüssel Vers. Gesellschaft m. b. H., Hol haussee 84, Zwangs8verwalter : Czsar Nagel, Spitaler-
ftraße 12 I1II.
Deutsche Schlacen Zement Ges. m. b. H., Zwangsverwalter :
Gottlieb Goerne, Neß 1. l
Deutsche Speditions Geells. m. b. H., Brauerstr. 30, Zwoangs8- verwalter: Wilhelm G. H. Möller, Freiligrathstr. 9.
Deutsche Kapy-Asbest-Werke, G. m. b. H. Bergedorf, Zwangs- verwalter : Rechtsanwalt Dr. Kleinshmidt, Sleusenbrüe 1.
Frankenburg & Co., G. m. b. H., Kaiser Wilbelwsir. 835, Zwangsverwalter: Otto W. Möller, i. Fa. Alb. Winkel- mann, Alftertor 21. j
Ferdinand Feilmann, Nabotsen 40, Zwangsverwalter: Theodor
¿ß, Fsestraße 123.
Gellatls p ia pn & Co., Neuerwall 32, ¿ Zwangsverwalter:
Herbert Leer, Andreasstr. 18.
Die Regierung hat der „Franffurter Zeitung“ das Ausfuhrverbot weiter ausgedehnt 'auf Kolopho andere Harze, auf Kalfzyanamid, Kakao, Maschinen, Wer Stärkemehl, Esfigsäure und eingemachte Früch
Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: den bisherigen außerordentlichen Professor in der fatholisch-
theologischen Fakultät der Universität in Breslau Dr. Joseph Wittig zum ordentlichen Professor in derselben Fakultät und den bisherigen ordentlihen Professor Dr. Ludwig Bieber- bach in Basel zum ordentlichen Professor in der naturwissen- schaftlichen Fakultät der Königlichen Universität in Frantfurt a. M. zu ernennen, / j
die von der Akademie der Wissenschaften in Berlin voll- zogene Wahl des ordentlihen Professors an der Friedrich Wilhelms - Universität in Berlin Dr. August Brauer zum ordentlichen Mitglied ihrer physikalisch-mathematishen Klasse zu bestätigen und
dem Oberbahnmeister Johann Sturm Charakter als Rechnungsrat zu verleihen.
Ministerium der geistlihen und Unterrichts- angelegenheiten.
Der bisherige Privatdozent in der _fatholisch-theologischen Fakultät der Universität in Breslau Dr. Franz Xaver Seppelt
rvert L ee | ist zum außerordentlichen Professor in derselben Fakultät er-
4 Q - Co., G. m. b. H. in Ligu. Johannithof d don, Graf Vie! ) 00 on f 4 i 1
Mal DE ter Enicrd A li Cuuaitdr 27 ' | nannt worden. L : : auch darauf zu verweisen, daß es Serbien in der Haid gehabt E land mit der Begründung abgelehnt worden, daß es für Deutschland un-
Hol-Handels-Gef. m. b. H, Mosenstr. 11, Zwangsverwalter : Finanzministerium. den ernsten S ins E, Ee it Spiße besehen Sai sei, seinen Bundesgenossen in seiner Auseinanderseßung mit Franz Hasse, Kl. Schäferkamp 21. Die Nentmeisterstelle bei der Königlichen Kreiskasse in | went es sporntan vas * e O wen Télnebmer am Atter M q, gg europäishes Gericht zu ziehen.
Hirs, Wohlgemuth & Co., Hammerbrookstr. 84/88, Zwangs- Wittlich Regierungsbezirk Trier ist zu besezen. Boden eine Es gegen e serbischen gr traf if Am 8. zeigt Graf Berchtold dem serbischen Ministerium des
r E ( i Sir Edward Grey erwiderte dem Botschafter, * Wleußern telegraphish an, daß sih Oesterreih-Ungarn von diesem
y E cie tat einzuleiten.
verwalter : Amandus Lange, Trostbrücke 1. irde bereit sein, die Angelegenheit als ei Oesterreich-Ungar" Augenbli 1 Sovbien j s indli Imporibaus H. Constable Roberts, Schleusenbrücke 8, Zwangs würde bereit sein, die E als eine nur Oesterreich a0 ch, Wagenblickean als mit Serbien im Kriegszustande befindlich betrachte. 0 H. G “Tf: ; A und Serbien berührende zu betrachten, besorge aber, daß mehrere Orb An diesem Tage telegraphierte Graf Berchtold Grafe verwalter: Wilhelm Hänßler, Neuerwall 75/79. O vorwidelt werder Tonne M eem Wage TlegTaL erte Ea pro dem Lrasen Koblen-Imvort Ges. m. b. H., Posthof, Zwangéverwalkter : mächte in as s id Ee B h a D dier Til Siôgveny, daß der Greyshe Konferenzvorschlag, insoweit er sich auf X, H. Herwig, Kaiser Wilhelmitr. Als Graf Szápäry st1 nter Qajonow geg g leren Konflikt mit Serbien bezieht, angesichts des eingetretenen negnszustandes durch die Ereignisse überholt erscheine. Graf Berchtold
23/31; 9 L : i i j j c ; - D. eri » S A ; Auftrages entledigte, unterbrach ihn dieser mit der Bemerkung, : Galtenbach & Schmitz, Brandstwiet 19/17, Zwangsverwalter : Nichtamtliches. uf ntl nterbrah i t der nerfung, ‘ Wriegszusta j iche af d Kaltenbach chmiß wisse, daß es sih um einen Vorwand handle, Serbien mit Krieg teilte in seinem Telegramm unserem Botschafter in Berlin einen Bos
Deutsches Rei ch. not des Grafen Mensdorff über dessen Gespräh mit Sir Edward
Q att vf T 615 ouis ) f Jener 0 74. / / i l : zl Laa De O Co Oven Borgsclbr 4, Zwang überztchen, worauf der Botschafter erwiderte, Desterreih-Ungarn |? Brev vom 27, Juli mit. Danach war der englishe Minister des Seine Majestät der Kaiser und
Albert E. Lovell & Co., Oben Borgfelde 4, Zwangtverwalter : \ “zußern schr enttäusdt darüber, daß wir die serbische Antwort als s ie „W. T. B.“ meldet, im Auswärtigen gestern, wie „W. T. B. /
Fühlung zu nehmen. Sasonow erwiderte, wenn wir Serbien unsere zufolge Bedingungen aufzwängen, sei dies für Serbien ein Vafallentum, durch N D welches das Gleichgewicht auf dem Balkan, das ein russisches Inter- 3 esse sei, gestört werde. Auf die Bemerkung Szápárys, daß die Mobili- sierung unserer südlichen Korps keine Bedrohung Rußlands sei und daß dem militärischen Lizitieren ein rasches Ende bereitet werden sollte, meinte Sasonow, er werde dies: dem Generalstabschef mitteilen, denn dieser sche Seine Majestät alle Tage. Jn dieser Unterredung machte Sasonow dem Botschafter Mitteilung von einer gleichzeitig -erfol- genden Mobilisierung in ziemlih weitem Umfange. Die Truppen würden bereitstehen für den Fall als Nußlands Balkaninterefsen ge- fährdet würden. Die Verfügung sei harmlos. Graf Szápáry machte den Minister in ernsten Worten auf das Gefährliche dieser Ver- fügung aufmerksam.
Der russishe Botschafter in Wien teilte dem deutshen Bot- chafter Herrn von Tsh1rs{hky die Mobilisierung mit und fügte hinzu, ußland ser in feiner Ehre als GOroßmaht ge- kränkt und genötigt, entsprehende Maßnahmen zu treffen.
Am 390. telegraphierte Graf Berchtold dem Grafen Szápáry, er sei bereit, die einzelnen Punkte der Note Herrn Sasonow er- läutern zu lassen und bei dieser Gelegenheit entsprehend der durch Schebeko verdolmetshten Anregung die unsere Beziehungen zu Nuß land direkt betreffenden Fragen einer vertrauensvollen, freundschaft- lichen Aussprache zu unterzichen. Der _ Am 30, eröffnete der englishe Staatssekretär dem Botschafter | hat vorgestern dem sfkumenischen / Fürsten Lichnowsky, daß ihn Sasonow habe wissen lassen, er sei | cinen Besuch O E nach der Kriegserklärung Oesterreich-Ungarns an Serbien nicht mehr E e s E in der Lage, mit Oesterreich-Ungarn direkt zu verhandeln, und \precke daher die Bitte aus, England möge seine Vermittlung wieder auf nehmen unter der Vorausseßung der vorläufigen Einstellung der Feindseligkeiten. Der deutsche Botschafter in Wien teilte dies dem Grafen Berchtold mit, der am 31. durch den Grafen Szöavyeny in Berlin bekanntgeben ließ, daß er troß der russischen Mobilifierung bereit sei, dem Vorschlage Sir Edward Greys, zwisben uns und Serbien zu vermitteln, näherzutreten, doch sei die Vorausseßung dafür, daß unsere militärische Aktion gegen Serbien einstweilen ibren Fort gang nehme und daß die russishe Mobilisierung zum Stillstand komme der
Am 31. traf jedoch folgendes Telegramm unseres Botschafters in St. Petersburg bier ein: Heute früh Order zur allgemeinen Mobilißterung der gesamten Armee und Flotte erfolgt.
Von den folgenden Depeschen sci noch das Telegramm des Grafen Boercbtold vom 11. August an den Botschafter Grafen Mensdorff stattgefunden, nach wähnt, welches lautet: „Franzosisbe Regierung hat ibren k? : | Schiffsankaufb Botschafter beauftragt, seine Pässe mit der Motivierung zu verlanacn. | werde daß éin österreichish-ungari\shes Armeekorps® na& f zigan
fzeuge, Zwangsverwalter : Z Spanien. Der frühere Minister Reverte gierung über die Maßnahmen, der Folgen des europäischen treffen gedenke, interpelliert. pellation dem „Républicain“ die Sizung unter allgemeiner mußte.
in Bonn den
Das Politische Departement reichish-ungarischen und der f daß das \chweizerische internierter Zivilpersonen werden soll.
Nit Hatior A L S
Graf Mensdorff, wurde beauftrag!, deutsche
2 T „l d Q des Geburtstages
Ht s «As wun)ce zu danten.
Misischzo Nov Hi FLLLTFLTCAIC l
E A 1Ciner
L 444i e „I »ck hr nicht Triegführenden
n s c Waffentat dar *
Tg} Fahr:euac
König sprachen
c : di iedliebendste Macht der Welt, was sie « be, sei nur d
H. Kumleben, Hopfenmarkt 2. “ L die friedliebendst e elt, was sie anstrebe, se
euerma j u] di : l Amt vor. 223 ablehnend béhandelten. Er, Sir Edward Grey, hätte, als er eine
3 Adreßbs H Sicherung ihres Territoriums vor fremden revolutionären Umtriedt? Leuds Adreboger mbe Ä roall 75,79 und ihrer Dynastie vor Bomben. Nach fünfstündigem Ministe De : S chZDI L, L L ( L i ; T / j - 4 À m Sonfo ; “ : X. Mandleberg & Co., Ltd. Adr. Wolf, Stadthausbrüdcke 37/43, empfing Bars, ano on Bes Botschafter und E 0 “onferenz vors{lug, geglaubt, diese Antwort würde eine Grundlage E Zwangsêverwalter: Otto W. Möller, i. Fa. Alb. Winkel- die Angeleaenheit sei eine europäische und Rußland könne die eventutS sern, auf welcher ‘die vier Regierungen, während si fowohl Dester- 1 I #é-Ungarn als auch Rußland jeder militärischen Operation enthalte, i befriedigendes Arrangement ausarbeiten könnten. Wenn Oester-
Zwangs-
Jm Weißen
Do 5 VA L
Der Bun desrat versammelte sih hente zu einer Plenar- sizung; vorher hielten der Aus\huß für Handel und Verkehr
sowie die vereinigten Ausschüsse für andel únd Verkehr und W. Möller, i. Fa. Alb. Wink-lmann, Alstertor 21.
i ie F n Sitzungen. Artbur R. PVearion (Adolf Philippi, E. T. S Nfg.) — für das Landheer und die Festunge zung earfon Go. G. m. b. H., Alíterdamm 2, wangs8yerwalter : A | Sn Delaval, Königstraße 15/19.
® | , F E. ru l hinneh 2 ; L J ourtalès [4 / t e nete Oe terreih-Un- E
“D'Asftertor 21 ¿s Absicht Oesterreih-Ungarns, Serbien aufzusressen (dévorer), n mann, s (4 4 R A Ctirafio f sei nur daran geleaen, Serbien die verdiente Züchtinung angedeit" Wrzi-Ungarn entschlossen sei, unter allen Umständen mit Serbien Krieg M E Dre O a leastraße f Séaats Otto u lassen. Der russische Geschäftäträger 1n Wien Kudaschew, ?€ i führe, {lo} i / sté i ave V +, Wee 24, LSs f 6 j 4 4 U Vot 4 T lata ‘ ’ w 9 B s ar " E ‘ C R uegrape " Graf Mer, en 24, Bormittags empfing, sagte, man sei in e Men, seien die Möglichkeiten und Gefahren unberehenbar. Die nah | Heeresleitung ermöglicht würde, ihre Truppen aus den deuts land immer besorgt gewesen, ob nicht unser Schritt die Form er Fe: bieten zurüdzuzieben, welche von unseren Abteilungen beseßt
m 1 E m Le E “Wi canôvern in Portömouth gusammengezogene Flotte rourde vors n ( j Demüúütigung für Serbien annehmen werde, was nicht ohne Nu“ WMaafig dort bleiben, Diese Maßnahme unseres Generalstabes bedeute eine militäris&«
wirkung in Rußland bleiben könnte, Graß, Berchtold entgegnete, e
etm IR, S Ns
d ; t di A