1915 / 32 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 08 Feb 1915 18:00:01 GMT) scan diff

2 E S

D

C L CEET R ur S T „e E M r: A

i! E F \ R H "N rh z h 1 h” s fA F T E F {3E N b s I 1 « I M ET: S f A D / 1A A ke R: d L F S 1 ¿F E fi i Mat N Wi Hz Q T4 Sl Ti: { 4k 1 HTE N j h A 17 i 4 1 d

Scribes im Dialog und der Szenenführung des Stückes zu verspüren ift, so ist es doch weit davon entfernt, eine bloße Nachahmung der Kunst des französishen Bühnenma1hematikers zu sein; deutshe Ge- finnung und vor allem deutsdes Empfinden maten sie überall an- aenebm bemerkbar. Sm Mittelpunkt der Handlung ftedi n scher Burichenschatter und Anhänger der Philosophie Kan, de in der Schlacht bei Leipzig rnitgekämpst bat und der nun, da ihm die politis ungeklärten Verhältnisse in Deutschland kein Fortkommen ermöglichten, sein Glück in Wien sucht. Er wird in den Salon der Gräfin Flora vershlagen, die an dem frishen, aufrichtigen fungen Manne Gefallen findet und ibm dur ihre Beziehungen etne Professur an der Königsberger Universität vershafft. Wie nun der Profeffor feine zur Nichte der Gräfin aufkeimende Liebe mit der für thn damit unvereinbar erscheinenden Pflicht (dem kategoriscben ÆFmverativ Kants) dcch \{ließlich in Einklang bringt, bildet den Inhalt des heiter-anmutigen und geistvollen Spiels. Auch die {öne Gräfin, die die Nolle der Vorsehung für die beiden Liebenden über- nommen tatte, geht nicht leer aus, sie erhält ibren in der SHlaßt bei Waterloo verwundeten und wegen seiner Tavyferkeit zum General beförderten preußishen Offizier; nur ibr gütiger Vormund, der Baron und Hofbanktier, der |\{ch in etner übrigens sehr reizvoll gestalteten Szene ebenfalls um ihre Hand bewirbt, muß zuleßt entsagend bei Seite stehen. Die Aufführung des Lustspiels am Sonnaktend schien den Zuschauern sehr zu behagen.. Herr Direktor Altmann hatte mit Liebe und Verständnis für seine Aufgabe der Handlung einen anbeimelnden, a:toâterishen Rahmen gegeben, in dem man überaus reizvolle Genrebilder sah, unter denen das der Scarple zupfenden und wollene Strümpfe für die Krieger strickenden Damen befonders zeit gemäß wirkte. Auch die Darstellung war durchweq zu loben; be- sonders erroies stich Frau Altmann-Hall in der Rolle der Gräfin Flora _aïs gewandte und s\pmpathishe Darstellerin. Den deutschen Professor gab Paul Bildt bieder und ungelenk, wie er gedacht ist, und mit trockenem Humor \vielte Lupu Pik den Hofbankier. Luise Scheuri und die Herren Falkenstein und Rodegg fügten \sich in den kleineren Rollen aut in das vortreffflide Zusammensviel. Das feine, unterhaltsame Lustspiel dürfte sch auch bei den Wiederholungen in der Gunst des Pablikums erhalten.

Im Löntglihen Opernbause beendet morgen, Dienétag, der Köntalicb \{wedisGhe Kammersänger Jobn Forsell von der Hofover zu Stockholm die Reibe seiner Gastspiele mit einer seiner (Stoanzrollen, dem „Figaro“ in NRossinis „Barbier von Sevilla*. Die Nofine fingt Fräulein Alfermann, den Grafen Almavira: Herr Sommer, den Bartolo: Herr Ludwig Ermold von der Hofoper in Dresden als Gast, den Basilio: Herr Shwegler. Dirigent ist der Kapellmeister von Strauß.

m Königlichen Schausptelhause wird morgen wiederum „Freund Fritz" gegeben, und zwar mit Herrn Clewing in der Titel- rolle. Die anderen Hauptrollen werden von den Damen Thimig, Abi, Heff und den Herren Pohl, Vollmer, Stange und Mannstädt dargeslelt. Svtelleiter ist der Oberregisseur Patry. In dieser Woche wird Idbfens „Peer GBynt* wieder in den Spielplan aufgenommen, und zwar mit Herrn Clewing in der Titelrolle. Zunächst finden Vor- itellungen von „Peer Gvnt“ am Freitag, den 12. und Montag, den 15. d. M., slatt. Franziska Ellmenreih verabschiedet fich von der Stätte ibres bisherigen Wirkens am Sonnabend, den 13. d. M, die Künstlerin wird die Isabella in Scchzillers „Braut von Messina* spielen.

Musikalishe Werke Friedrichs des Großen und von Komponisten setner Zeit werden am Sonnabend, den 20. Februar, Abends 8 Uhr, in einem Wohltätiakeitskonzert zugunsten der Deutschen Zentrale für Jugendfürsorge in der Prästdial- wohnung des Abgeordnetenhauses, Leipziger Siraße 3, auf- geführt werden. Das Programm dieses Konzerts ist Gon einmal, und zwar vor einer sehr gewählten feinen Zuhörershaft, ausgeführt worden, die der Präsident der Königlichen Akademie der Künste in die „Aus- ellung von Kunstwerken aus der Zeit und Umgebung Friedri3 des Großen* geladen hatte. Eintrittskarten und Programme sind bei Bote und Bock, Leipziger Straße 37, im arenbaus Wertbeim, Leipztger Straßie, im „Jevalidendank*, Unter den Linden 24, und in der Deutschen Zentrale für Jugendfürsorge, Monbijouplaß 3, zu haben.

Der Organist Professor Bernhard Irraang veranftaltet morgen, Dienstag, Abends 8 Uhr, im Dom tin Konzert, bei dem Fräulein Else Laube (Sopran), Fräulein Anna Graeve (Alt) und Fräulein Gertr. Warburg (Violine) mitwirken werden. Der Ertrag aus dem Verkauf der Programme (20 4) wtrd zur Linderung der Kriegénot verwendet.

Mannigfaltiges. Berlin, den 8. Februar 1915.

Fhre Majestät die Kaiserin und Königin besuchte ,W, T. B.“ zufolge heute vormittag die außerordentlide Tagung der Deutschen Nereinigung für Krüppelfürsorg e e. V. im Plengrsißzungsfaale dos Neichstages.

Das Ersfsaßbataillon des 3. Garderegiments z. F. stellt, wie „W. T. B.“ mitteilt, noch ehemalige Unteroffiziere, auch wenn nur” garnifondienstfähig, ein.

Das Bekleidungsbeschaffunasamt gibt laut Meldung des „W. T. B.“ mit Rücksicht auf die tägli zu Hunderten eingehenden Angebote bekannt, baß der Bedarf für nachstehende Artikel vorerst gedeckt ist: Zeltbahnen, Zeltzubebörbeutel, Brotbeutel, Ersaystoffe für Tuche, wie Cords usw. Dec Bedarf an: Kochgeschirren, Feldflaschen, Trinkbechern, Zeltstöcken und Pflôken —, Pelzen, Fußshußkappen und Filzshuhen ist überreichlich gedeckt. b

Bet dem großen Andrang zur Tornisterfabrikation muß drin- gend vor Neueinrichtungen für die Herstellung von Tornistern wegen der damit verbundenen hohen Kosten gewarnt werden, da diese Kosten durch die nur verhältnismäßig kleinen Auf- träge, die etwa neu entstchenden Betrieben zugeführt werden können, Fh nit werden etnbringen lassen. Dem Amte werden fortge]/egt noch Angebote von Waren gemacht, die von ihm garnicht beschafft werden. Hierunter falien wollene Unterhosen und Hemden, Socken, Kopfshüger, Leibbinden, Pulswärmer, Handschuhe, Brustshüßzer usw , fertige Bekleidungs- itûde, wie Mäntel, Waffenröcke, Hosen, Feldmüßen, Landfturm- mügen usw. lle vorstehend genannten Waren werden von den einzelnen Kriegsbekleidungsämtern beat; von diesen werden auch alle Näharbeiten vergeben, wobei Stoff und Zutaten Zuschnitt von den Aemtern felbst geliefert werden. . :

Strohsackleinen, Lazarett- und Kasernenwäsche vergibt nit das Bekleidung3beshaffungsamt, sondern die stellvertretenden Fntcndanturen der einzelnen Armeekorps. Wollene Decken beschafft die stellvertretende Fntendantur des 111. Armeekorps.

Der Befehlshaber des Freiwtlligen Motorbootkorps Vizeadmiral ¿. D. Ascchenborn erläßt folgenden Aufruf: Das Frei- willige Motorboo!korps hat scine Existenzberechtigung bewiesen. Auf beiden Kriegsshaupläzen sind feine Angehörigen am Feinde und in der Verwaltung des besetzten Gebiets tätig. Mit dem Beginn des Frübjahrsaverden sich die Anforderungen steigern. Um die Wünsche der Obersten Heeresleitung erfüllen zu könven, ist es notwendig, das Bools- materiai danach zu sichten, und hierfür soll die nächste Zeit benußt werden. Der erste Aufruf seyte das Freiroillige Motorbootkorps instand, den biéberigen Wünschen zu entipreben. Heute wende ih mi au}s neue an alle Besitzer von kräftigen Motorbooten mit der Bitte, thre Boote, und an nicht militärpflitige erfahrene Wassersports- leute und Berufsseeleute sowie Maschinisten, sich seldst dem Vaterlande zur Verfügung zu stellen. Ich erbitte die Anmeldung an das Kommando des Freiwilligen !Motorboctkorps, Charlottenburg,

Kantstraße 4. L

Die unter dem Präsidium der Handwerkéekammer in Berlin stehende Ausstellung für Holzbildkunst im Hause Viktoria- straße 27, die zugunsten der notleidenden ostpreußischen Handwerker zum Eintrittspreise von 50 4 täglich von 11—6 Uhr aedfnet ist, erfreut \ich in allen Kreisen des kunsiliebenden Publikums regen Interesses. Die ausgestellten Holzbildwerke, die im Verein mit ersten Künstlern Deutschlands dur die hiesigen Holzbildhauer ber- estelit find, zetgen aufs deutlihste, wie angebracht es war, das leider feit vielen Jahrzehnten in Vergessenheit geratene Holz unserer deutsGen Wäider als Kunsimaterial wieder in Aufnahme zu bringen. Sowohl des wohbitätigen Zweckes wie der Eigenart der ausgestellten Kunstwerke wegen wird fih ein Besuch der Ausftelung lohnen.

Von beute ab kann der „Nationale Frauendienst" den Hausfrauen Berlins drei weitere Beratung8stellen „Krieg und u f zur Verfügung stellen: im Zentrum in der Heiligengelst- straße 23, im Norden in der Müllerstraße 14, im Nordosten in der Großen Frankfurter Straße 52. Die Beratungéslunden find täglich von 5—7 Uhr Nachmittags. Der „Nationale Frauendienst“ bemüht sich, allen Na&fragen aus den verschiedensten Bevöikerungsshichten gerecht zu werdén und ist mit der weiteren Ausarbeitung von Spetisezetteln für alle Arten von Haushaltungen beschäftigt. Rat und Auskunft wird erteilt in Fragen über die Benütung von Kochtisten und Koth- beuteln, die ua ents und zu kaufen find, und in den wichtigsten fo en, welGe Îahrungsmittel augenblicklich zu {chonen, und welche tärter zur tägliden Ernährung herangezogen werden sollen. in Kriegskohbucch, Nezevte, Merkbiätter werden in den Beratungsstellen verkauft und an Ratsuchende verteilt.

Im Institut für Meereskunde (Georgenstr. 34—36) sprit moraen der Kapitänleutnant a. D. Ernst Graf zu Neventlow- Berlin über die Ungunst unserer geographi|chen Lage für Deutsch- lands Seema§t und Seehandel, am 12. d. M. der Professor W. Stablherg-Berlin über das Nahiichtenwesen als moderne Waffe. Die Vorträge beginnen um 8 Uhr Abends. Einttrittékarten zu 0,25 46 (für die Vorträge der Reihe zu 1,— 4) sind an den Vor- E von 7 Uhr an in der Ge!äftsftelle (Georgenfir. 34—36) zu haben.

n einem mergen, Dienstag, Abends 8 Ukr, in der Pbil-

dustrieller veranstalteten Vortragsabend wird der Geheime Justizrat, Professor Dr. Ritter Franz von Liszt über das Thema „Der Krieg und das Völkerrecht“ sprechen.

Der Berliner Ungarnverein veranstaltet am Mittwoch, den 10. d. M., Abends 9 Uhr, im Weinhaus „NRheingold" (Bankett- saal, Eingang Potsdamer Straße) zu Ehren seiner demnächst zu den Le einrückenden Mitglieder, unter Mitwirkung der Kapelle

orvàt Jóska, einen Abschiedsabend, bei dem auch Gäste will-

kommen sind.

Die XX1. deutsche Rede in \chwerer Zeit wird der Professor Dr. Brandl über „Byron im Kampf mit der englischen Politik“ am 12. d. M., Abends 8 Uhr, in der Singakademie halten. Eintrittskarten verjendet nur auf \{riftlihe Eingabe und obne Zusicherung die Zentralstelle für Volkswohlfahrt, Augzburger Straße 61. Ein Frelumschlag is der Anmeldung beizufügen.

Frankfurt a. M., 7. Februar. (W. T. B.) In den Römer - hallen fand heute die Trauerfeier für den verstorbenen ODber« bürgermeister a. D., Wuklichen Geheimen Rat Dr. Franz Adickes statt. Als Vertreter Seiner Majestät dcs Kaisers und Königs wobnte der Oberpräsident Hen gstenberg- Cassel der Feier bei. Ferner waren die staatlichen Behörden, diewissenschaftlihen Institute und Ge)ell- satten, zahlreihe Vereine, die Stadt Altona, wo Adickes früher Ober- bürgermeister war, die Universität Gießen u. a. vertreten. Die Trauer- rede hielt der Pfarrer D. Foerster. Weitere Ansprachen hielten der Oberbürgermeister Voigt, der Stadtverordnete Funk und der Nektor der hiesigen Universität, Professor Dr. Wachsmuth. An dem Leichenzug nahmen zahlreiche Vereine mit ihren Fahnen, die Studentenschaft usw. teil. Bei den städtisken Behörden find Betletdstelegramme“ von Seiner Majestät dem Kaiser und Köntg und von Seiner Kaiserlichen und Königlichen Hoheit dem Kronprinzen eingelaufen.

Cóln, 7. Februar. (W. T. B.) Der vom Papste an- geordnete Weltbußtag, der heute in allen katholishen Kirchen gefeiert wurde, wurde im Dome besonders feierli begangen. Nach Abbaltung der tag8über vorgeshriebenen Gebetsstunden hielt unter groß:m Andrang Abends der Erzbischof von Cöln, Kardinal von Hartmann, etne Schlußfeier ab. Er verlas -nach dem Rosen- franzgebet das Friedensgebet des Papstes. Darauf folgte die Litanei, an die sih die feierliche euchart\tijche Prozession anichloß. An diejer nabmen auch der Kardinal von Hartmann und die beiden Weih- bishôfe sowie das Domkapitel und die Alumnen des Priesierseminars teil. Die Feter endete mit der Spendung des sakramentalen Segens durch den Kardinal.

Odessa, 6. Februar. (W. T. B.) Ja Odessa herrscht große Nahrungsmittelnot. Infolge der Ueberlastung der Eisenbahnen und des Fehlens von Waggons ist die Zufuhr von Getretde auf ein Mindestmaß gesunken. Das Eitenbaßnrayonkomitee hat beschlossen, täglich 40 Waggons zur Linderung der Not zu stellen.

Rom, 7. Februar. (W T. B.) In Paterno haben heute Soldaten aus den Trümmern der durch das Erdbeben vom 13. Januar zerstörten Häuser den dreiunddreißigjährigen Michele Caiolo geborgen, der sich bei guter Gesundheit befand. Caiolo lag unter einem Gewölbe und hat sich ohne Nahrung am Leben erbalten und nur Wasser getrunken. Gr wurde in einem Auto- mobil nah Avezzano gebracht, wo er allein und ohne Hilfe ausstieg.

New York, 6. Februar. (W. T. B) Nach einer Meldung des „NReutershen Bureaus“ wird jeßt bekannt, daß der Tank- dampfer der Standard Oil Company „Chester“ auf dem Wege von New York nah Rotterdam am 23. Jaruar auf offenem Ozean zugrunde ging und von seiner Mannschaft aufgegeben wurde. Die Mannschaft wurde von dem Dampfer „Phila- delphta“ gerettet.

Santander, 6. Februar. (W. T. B.) Na einer Meldung der Agence Havas“ ist der Uebersecdampfer „Alfonso* .im hiesigen Hafen infolge eines Lecks untergegangen. Die Bes sazung konnte gerettet werden.

Nach Schluß der Redaktion eingegangene Depeschen.

London, 8. Februar. (Meldung des „Reuterschen Bureaus“’.) Passagiere der „Lusitania“, die gestern früh in Liverpool eintraf, teilten mit, däß, als sich das Schiff der irischen Küste näherte, ein. drahtloses Telegramm der Admiralität eintraf, daß das Schiff die amerikanis ce Flagge hissen sollte. Das Schiff fuhr unter amerikanischer

Flagge nach Liverpool.

harmonie vom Verein Berliner Kaufleute und Ins

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

minister.

dation

Gesetzes,

Theater.

Königliche Schauspiele. Dienstag: Opernhaus. 38. Abonnementsbvorstellung. Der Barbier vou Sevilla. Komische Oper in drei Aufzügen von Rossini. Dichtung nach Beaumarchais von Cesar Sterbini, überseßt von Ignaï Kollmann. Musikalische Leitung: Herr Kapellmeister von Strauß. Megie: Herr Regisseur Bachmann. (Figaro: Herr Jobn Forfell pom Köntélihen Theater in Stockholm als Gast.) Anfang 7F Uhr.

Schauspielhaus. 40, Abonnements8yor- tellung. Freund Fritz. Ländliches Sittengemälde in dret Akten von Erk- mann - Ckatrian. In Szene geseßt von Herrn ODberregisseur Patry. Anfang 7& Uhr.

Mittwo©): Overnhaus. 39. Abonne- mentsvorstellung. Lohengrin. Romantische Oper in drei Akten von Nichard Wagner. Anfang 7 Uhr.

Sghausptelhaus. 41. LÆbennementsvor- ellung. Seinrich der DSoheuftaufe. Deuts%e Historie in vier Vorgängen von Dietrich Eckart. Anfang 7s Uhr.

Deutsches Theater. (Direktion: Mar Reinhardt.) Dienstaa, Abends 7# Ubr: Rappelkopvf (Alpeunkönig und Men-

\chenfeind). Mittroob: Das Wintermärchen.

Donnerstag und folgende Tage: Rappel- Fopf. Kammerspiele. Dienstag, Abends 8 Uhr: Die deutschen

Aloinfädter. Mittwock®, Donnerstaa und Sonnabend :

Berliner Theater. Dienstag, Abends 8 Vbr: Extrablätter! Heitere Bilder aus ernster Zeit von Bernauer-Schanzer und Gordon. Musik von Walter Kollo und Willy Bredschneider.

Mittwoch und folgende Tage: Extra- blätter !

Sonnabend, Nahmittags 34 Uhr: Pe- tereus Monudfasrt.

Theater in der Königgräßer Strafe. Dienstag, Abends 8 Uhr: Neu einstudiert : Hedda Gabler. Schau- sptel in vier Akten von Henrik Jbsen.

Peittwoh: Nausch.

Donnerstag: Dedda Gabler.

Freitag: Königin Christine.

Sonnabend: Herodesund Mariamte.

Komödienhaus. Dienstag, Abends 8 Ubr: Viederwmeier. Lustspiel in dret Akten von Leo Walther Stein.

Mittwoch und folgende Tage: Vieder- meier.

Lessingtheater. Dicnstag, Abends

74 Uhr: Peer Gyut.

Mittwoch und Sonnabend: Ein Volkls- feind.

Donnerstag: 2 X 2 = 5.

Freitag: Jugendfreunde.

Komische Oper. (An der Weiden- dammer Brücke.) Dienstag, Abenhs

\chöne Marlene.) Komische Volkêoper in dret Bildern von Victor Léon. Musik von Emmercich Kälmän.

Mittwoch und folgende Tage: Gold gab ich sür Eisen.

Schillertheater. O. (Wallner- theater.) Dienstag, Abends 8 Uhr: DSusareufieber. Lusispiel in vier Akten pon Gustav Kadelburg und MNichard Sfkowronnek.

Mittwoch: Des Meeres und der Liebe Wellen.

Donnerstag: Husarenfieber.

Charlotienvurg. Dienstag, Abends 8 Uhr: Dex Störenfried. Lustspiel in vier Aufzügen von Noderih Benedix.

Mittwo, Nachmittags 34 Ubr: Wil. helm Teil. Abends: Der gute Bürger,

Donnerstag: Der Störeufried.

Deutsches Opernhaus. (Char- lotienburg, Bismark - Straße 34—37. Direktion: Geora Hartmann.) Dienstag, Abends 8 Uhr: Oberon.

Mittrooh: Undine.

Donnerstag: Tiefland.

Freitaa: Zum ersten Male: Die ver- faufte Braut.

Sonnabend: Siegfried.

Theater des Westens. (Station:

Aoologisher Garten. Kantstraße 12.) Dienstaa, Abends 8 Uhr: Mund um

Die deutschen KWleiuitäidtert. Freitag: Wetterleuchten.

8 Uhr: Gold gab ich für Eisen. (Die

die Liebe. Operette in zwei Akten von

Bodanzky und Theken. Musik von Oskar

Straus. Mittwoch und folgende Tage: Rund um die Liebe. -

Theater am Nollendorfplaß. Dienstag, Abends 84 Uhr: Jumer feste druff! Vaterländisches Volksstück in vier Bildern von Hermann Haller und Willi Wolf. Mußk von Walter Kollo.

Mittwochb und folgende Tage: Jmuter feste druff !

Lusispielhaus. (Friedri{straße 236.) Dienstag, ‘Ubends 84 Uhr: Die Orient- reise. Sch{chwank in drei Akten von E Blumenthal und Gustav Kadel- ura.

MittwochH und folgende Tage: Die Orientreife.

Thaliatheater. (Direktion: Kren und Schönfeld.) Dienstag, Abends 8 Uhr: Kam’rad Männe. Volk38pofse in drei Akten mit Gesang und Tanz von Jean Kren und Georg Okonkowski. Musik von Max Winterfeld (Iean Gilbert). Ge- fanesterte von Alfred S{h3Infeld.

Mittrwooh und folgende Tage: Kam”rad Mäuue.

Trianontheater. (Georgenstr., nahe Babnhof Friedrichstr.) Dienstag, Abends 8 Uhr: Dos Licebesnest.

Mittwoch und folgende Tage: Liebesuest.

Das |

Konzerte. Beethoven-Saal. Dienstag, Abends

8 Uhr: Liederabend von Auni Reh- Möbius.

Familiennachrichten.

Geboren: Ein Sohn Der Fr. Luise von Wolfersdorff, geb. von Cranad (Dresden-N.). Eine Tochter: Der Fr. Major Esther Heyl, geb. von Pogrell (Berlin). Hrn. Gustav Grafen von der Trenck-Schakaulack (z. Zt. Char- lottenburg).

Gestorben: Hr. General d. Kay. z. D. Ernst Frhr. von Troshke (Hannover). Hr. lUniversitäi8profefsor Erwin von Esmarch (Böttingen). Verw. Fr. Geheime Kommerzienrat Sopb!t Hensel, geb. Caesar (Cassel). -— F! Marie Gräfin von Bredow, geb. Frein Schilling von Canstatt (Klessen be! Friesack).

Verantwortlicher Redakteur: Direktor Dr. Tyrol in Charlottenburs-

Verlag der Expedition (Koye) in Berlin. (1618)

Druck der Norddeutschen Buchdruerei und Verlagsanstalt, Berlin, Wilhelmstraße 2 Fünf Beilagen

fowie bic 258, Ausgabe dex Deutsches / Verlusilisteu.

| mit Beihilf n verbände der der Armenpflege beilegen. wohblfahrtspflege ist die Bewilligung der Beihilfen niht beschränkt; es kônnen ebensowohl Zuschüsse zu den geseßlich vom Reiche zu er- flattenden Familienunterstüßungen wie auch Pietbethilfen, Erwerbs- osenunterstüzungen und sonstige Etnrichtungen der Kriegtwohlfahrts- Soweit die Kriegswohlfahrtépflege in

bflege in Betracht kommen. der Form- der Erwerbslo}enfürforge erfolgt, sind dabei nachstehende

zum Deutschen Reichsanzeiger und König

3D

Ber g E E R E R A Em L E E S

Erste Beilage

| Berlin, ontag, den §. Februar

Amtliches.

Deutsches Reich, Cert t

lih Preußishen Staatsanzeiger.

Fn.

der Prägungen von Reihsmünzen in den deutschen Münzstätten bis Ende Januar 1915

Goldmünzen

Silbermünzen

1) Im Monat Januar 1915 sind geprägt worden in:

Doppel-

Kronen

kronen

c

Hiervon auf Privat- rechnung *)

Fünf-

Drei- Zweit- Ein- Tr tet " S r F o markstücke QEEDL

mark\iiücke | markstü&e | markitückz pfennigstüde

R

pfennigstüdte

Nickelmünzen Kupfermünzen

_Zehn- Fünf- Zwet- Ein- pfennigstücke ] pfenni,stück2 } pfennigstücke | pfennigstüde

Fünfund- zwanzig-

et Millben « . e E S Karkoruhe . En

Hamburg

502 200

c 902 200 1363562] 1365 851|— S 661 309|—

E 300 000|— 700 000 He [Le 370 000

l

‘da

Mb [A M 8 b [A M [A M 8

/ 222 316/60| 124 422/85 13 7208 739'9€ 401A 4 ai hahe 0 000|— 20 000/— 60 000|— 20 000|— [a s Lie M6 36 311/70 32 450|— 2 370|— 150 000|— 34 000 E

Summe 1 2) Vorher waren geprägt *) .

4 536 784 730

902 200

72 276 550/4011395340]281 332 740/171 843 891|319 331 074343 573 831|103 060 459|—

2 200

|

s 2433 5621| 2 406 660|—

0126300 230872 13720 9102 T6

_- - La) | | | | 7 500 449|—} 73 105 341/90} 36 721 053/70] 8 983 489|58] 15 542 354 02

3) Gefamtausprägung . . ,

A

4) Hiervon sind wieder eingezogen

4 937 286 980/772 276 550/4011897540/981 3392 T40IT71 S13 SOTITTT T G T” |— R C A (6 990/4011897540/281 332 740/171 843 S9T|319 331 074/316 007 J93ITouD 167 19

66 999 680

241 410 18 633 376 218f 1 142 307 39 290/50

7 500 449 | 73 647 981 30l 36 991 26 Dol S 907 210/16

A A LOEN 991 9269 15 551 456 98 696 —| 4808 526 301 513 27290] 38643/50) 39016/93

D) Di 4 a

4 429 227 2001705 276 870

9134 504 070 4,

281 091 330/171 825 255/318 954 856/344 865 OS6ITO5 427 398 30

7 499 793! —] 68 839 456|—| 36 138 693 651 8958 566 96 T5 B12 410.05

1222 164 358,50 4. |

*) Einschließlich von Kronen, zu deren Prä i i ; gung die Reichsbank das Gol es * vom 9. Januar 1915, Nr. E, a O RUORE 5

Vergl. den „Reichsanzeiger Berlin, den 8. Februar 1915,

Hauptbuchhalterei des Reichsshatzamts, Schuctert. ms

112 777 862,65 4. 24 471 007,01 #.

Parlamentarische Nachrichten.

Der Entwurf eines Geseßes über Beihilfen Krieg8wohlfahrtsaus gaben der Genie ie Gemeindeverbände

ist nebst Begründung dem Hause der Abgeordneten

gegangen. Der Geseßentwurf lautet, wie folgt:

Ql Der Staatsregierung wird ein Betrag bis Mi } I zu 110 Millio Mark zur Verfügung gestellt, um Gemeinden und Gimeindeverbänden zur Erleichterung ihrer Ausgaben für Kriegèwohlfahrtszwecke Bets-

hilfen zu gewähren.

S2 (1) Der Finanzminister wird ermächtigt, zur Bereitstellung d noch § 1 erfaiderliden Gumme Si Sl Sen ubs: geben. An Stelle der Staatsschuldverihreitungen können vorüber- gehend Schaßanweisungen ausgegeben werden. Der Fälligkeitstermin

ist in den Schaganweisungen anzugeben.

_ (2) Der Finanzminister wtrd ermächtigt, die Mittel zur Ein- lösung dieser Schatzanweisungen du1ch Audgabe von Nin Sthat- anweiungen und von Schuldverschreibungen in dem erforderlichen Nennbetrage zu beshaffen. Die Schaßanweisungen können wiederholt

auêsgenaebey werden.

_ (3) Schaganweisungen oder SWhuldvershreibungen, die zur Ein- lôsung von fällig werdenden S(hc anweisungen bestimmt find, hat die Hauptverwaltung der Staais\cuiden auf ministers 14 Tage vor dem Fälligketitstermine zur Verfügung zu

halten.

_ (4) Die Verzinsung der neuen S{huldpapiere darf nit vor dem Zeitpunkte beginnen, mit dem die Verzinsung der einzulösenden anwet Wann, durch welche Stelle und in welchen Beträgen, zu welchem Zinsfuße, zu welchen Bedingungen der Kündi- gung und zu welhen Kursen die Schayganweisurgen und die Sculd- verschreibungen ausgegeben werden sollen, bestimmt der Finanz- _Im übrigen kommen wegen der Verw der Anleihe die Vorschriften des Gesetzes, L die Konsoli- l 19. Dezember 1869

(Geseßsamml. S. 1197), des Geseuzes, betreffend die Tilgung von | Staats|hulden, vom 8. März 1897 (Ge\eßsamml. S. 43) und des E Ausgleihsfonds für die Sisenbahnverwaltung, vom 3. Mat 1903 (Geseßzj)amml. S. 155) zur Anwendung.

8 3, Die Ausführung dieses Gesezes liegt dem Minister des und dem Finanzminister 64 les gt dem Minister des Innern

Jn der dem Geseßzentwurf beigegebenen Begründun wird ausgeführt: 00S G 4 Dor zweite Na@&trag zum Neichshaushal!8etat für 1914 stellt einen Betrag bis zu 200 Millionen Mark zur Verfügung, der nah den dazu gegebenen Erläuterungen für Gewährung von Wochenhilfe während des Krieges fowie zur Unterstüßung von Gemeinden und Gemeindeverbänden bei Aufwendungen auf dem Gebiete der Kriegs- wohlfahrtépflege bestimmt i. Wegen der Unterstüßung der Ge- meinden und Gemeindeverbände auf dem Gebiete der Kriecswohbl- sabrtépflege hat der

anwetsungen aufhört.

preußischer Staatsanleihen,

betreffend die Bildung eines

Bundesrat unter Bestimmungen getroffen. zu unterstüßenden Gem Kriegswohlfahrts pflege

14 nâbere

edingungen zu erfüllen :

Die Regelung der Aa wgen, der HöheSund der Art der Fürsorge ist dem Ermessen der Gemeindebebörde über- lassen; an Stelle von Geldunterstützungen können auch Sachleistungen (Gewährung von Lebensmitteln, Miet-

unterstützung u. dergl.) treten.

. Die Fürjtorge darf nur arbeitsfähigen und arbeitswilligen Vrtseinwohnern, die tnfolge des Krieges durch Erwei bs- lofigfeit fich in bedürftiger Lage befinden, gewährt werden.

(Frwerblosen, die sih weigern, geeianete Arbeit zu über-

vom

( nit den Auf bestimmte

en 6 : Danach einden

Arten der

nehmen, darf eine Fürsorge nicht bewilligt werden.

Kleinerer Besiß (Spargroschen, Wobnungseinrichtung) darf für die Beurteilung der Bedürftigkeit niht in Betracht

gezogen werden.

- Unterstüßungen, die der Grwerbs8lose auf Grund eigener emder Vorsorge bezteht, sowie Rentenbezüge dürfen auf die von der Gemeinde odex dem Gemeindeverbande zu

oder

zu-

Anordnung des Finanz-

Sc{hat-

altung und Tilgung

Dezember dürfen dte und Gemeinde- Charakter

Kriegs-

gewährende Beihilfe böhstens zur Hälfte angerech{n werden. Für Zinsen von Sa irie i dergl. E “i a tas der nah c zuläsfigen Anrecknung des Kapitals.

e Beihilfen werden für die Zett vom 1. Fanuar 1915 monatlich bewilligt und unter Berücksichtigung der B u der Gemeinde oder des Gemeindeverbandes und der Höhe ibrer Leistungen nur für |iolche durch den Krieg auf dem Gebiet der Krieg8wöhl- fahrtspflege veran'aßte Aufwendungen gewährt, die über die bisherigen Ausgaben für Wohlfahrtépfleae hinausgehen. Ausgaben für die gefetz- lihe Armenpflege bleiben dabei außer Betracht. Es darf niht mehr als ein Drittel der nah dem 1. Januar 1915 entstandenen Gesamtautwen- dungen für dte Kriegêwohlfahrtspflege bewilligt werden. Ausnahmsweise kann der Bundesrat mehr als dieies Drittel bewilligen. Der Höthst- betrag an Beihilfen für die Gesamtheit der Gemeinden und Ge, meindéverbände jedes Bundesftaats bestimmt fich nah dem Maßstab der Matrikularbeiträge. In ganz besonderen Fällen tann der Bundesrat zugunsten eines Bundesstaats über diesen Vé“ Æungs8- maßstab hinausgehen. Ueber die Üntei verteilung des auf den einzelnen E h E die Landeszentralbehörde,

e Anträge von den me: j i â 4 flellen sind. g emeinden und Gemeindeverbänden ie Höhe des auf Preußen entfallenden Teilbetrages läßt fd Bor allem darum nit genauer angeben, weil von den 200 Dtillionet Mark vorweg die Leistungen des Reichs zur Gewährung von Wochen- hilfe während des Krieges nach der Bekanntmachung des Neichs- tanzlers vom 3. Dezember 1914 (Netichs-Ge)etzblatt von 1914 Seite 492) abgehen, deren Betrag nicht feststeht. Nach übershläg- licher Schäßung wird zu erwarten sein, daß nah Abzug dieser Leistungen und unter Zugrundelegung des Matrikularfußes ein Betrag von 110 Millionen Mark auf Preußen entfallen wird. Olermit wird jedoch das Bedürfnis nichr gedeckt werden; denn es handelt fsich um Ausgaben, deren Gesamtbetrag im Monat vermutlih jeßt {on 20 Miüionen Mark übersteigen wird, und um viele leistungs\chwahe Gemeinden und Gemeindeverbände. Es ift daher nötig, auh noch aus den Mitteln des Staats einen Betrag bis zu 110 Villonen Mark für den gleihen Zweck zur Verfügun zn stellen. Die Beihilfen aus dem staatlihen Fonds sollen der Einheit- lichkeit wegen nah denselben Grundsäßen bewilligt werden, die für die Beihilfen aus dem Retchsfonds gelten, sollen also lediglih in der E Zuschlägen zu den Beihilfen aus dem Neichsfonds gegeben

Literatur.

Jahrbuch ‘der K. Preußishen Kunfstsammlu 35. Band, 2.—4. Heft und Beiheft. Im 2 /3. Heft Len ges{lossenen Bandes faßt Wilhelm von Bode etne Gruppe von eFlorentiner ZTonmadonnen zusammen, die sh aus der Fülle des Er- haltenen durch die lebhafte und origtnelle Durchführung der Motive dur vornehmen Ernst des Madonnentypus und dur geistvolle Koms- position heraushebt. Indem er sie dur stilistisGen Verglei mit dem Werk Ghibertis in Verbinduna setzt, gelingt es ihm, diesen als „führenden Me'‘ster unter den Florentinecr Tonbildnern in der ersten Hâljte des Quattrocento” zu erwelsen. Lorenzo Ghibertk von dem wir als beglaubigte Arbeiten außer den be- rühmten Bronzetüren des Baptistertums nur noch zwei Bronzeschreine und einige Kolossalstatuen und Grabtafeln kennen, erscheint in diesen Arbeiten, die den Zeitgenossen die manntgfachste Anregung gaben, von einer ganz neuen Seite, als liebenêwürdizer Schilderer des intimen Verhältnisses von Mutter und Kind, der auch in diesen einfacheren rafcher hingeworfenen Arbeiten nichts von der Frische der Erfindung und der Größe des Ausdrucks verliert. Die abgebildeten Ton- und Stugruppen befinden sch im Kaiser Friedri - Museum, im Berliner und Florentiner Privatbesiy sowie in den öffentlichen Sammlungen von Parts und London. „Die alte Ansicht von Florenz tim K. Kupferstihkabtnett und ihr Vorbild * be- handelt Christian Hülsen tneiner Studie, die den Holzschnitt in Berlin als die getreue Kopie eines Florenttner Kupferstihs erweist. Diesen leßteren fand Hülsen in der Sammluvg der Società Columbaria in Florenz und ftellt ihn zum ersten Male seinem tim Anfang des 16. Jahrhundert entstandenen Abbild gegenüber. Der Mono- grammist H L, der Schöpfer des umfangreichen Hochaltars im Münster zu Alibreisach, wird von Theodor Demmler in seiner stilges{i{chtlichen Bedeutung gewürdigt: seine von Baldurg Griens Malerei abhängige Holzschnißkunst bezeihnet mit ihrem virtuosen Können, ihrem unge- heuren Aufwand an dekorativer Pracht und zuglei ihrer inneren Leere das Ende der spätgotishen Altarplastik und zugleih eine Vor- wegnahme spezifisch barock:r Stileigentümlihkeiten An neuen erken werden dem Meister einige kürzliß ing Ger- mani\@e Museum lbergegangene Skulpturen gzuges@&rieben : ebenso eine fälshlich auf Hans Leinberger getaufte Serie von Stichen

interessanten Studie beleuchtet Nudolf Oldénbourg den G a L ï n Ent- aag hang und die zum Teil in Verg?ssenbeit lêrettnei Werke es Malers Jan Lys, der, ein gebürtiger Oldenburger, von der holländischen Malerei feinen Au8gang nahm und darn in Rom und Senedig, wo er 1629 starb, eine Reihe glänzender Sittenbilder und Dis orien {chuf. Gr ist mehr als der „geistreihste Nachahmer Fg ogs ,, mehr auch als die Manieristen unter seinen olländishen Genoffen, die die italienishe Kunstreife wohl zu lernen, aber nit zu überwinden und umzubilden verstanden. Er gehört zu den wenigen Fremden, die, in Italien beimish geworden, kraft ihrer originalen Begabung selbständig an der dortigen Entwiklurg mit- gearbeitet haben. In dem Augenblick, wo die venezianishe Malerei Sie, hat er etnes threr wichtigsten Probleme, die künstlerische estaltung des Lichtes, wieder aufgegriffen und der Kunst des 18. Fahr- hunderts entgegen dito Detlev R von Hadeln ver- öffentlicht den ersten Teil einer ausgedehnten A die fich unier dem Titel „Veronese und Zelotti* mit der Jugend- (En Veroneses und seinem Aufitieg zum Nang eines großen f tetsters beschäftigt. Die von einer Reihe bemerkenswe)ter Abbildungen eglettete Arbeit zieht viele der zerstreuten frühen Arbeiten Veroneses ans Licht und sondert sie von denen des Zelotti, der in den tünfziger Jahren des 16 Jahrhunderts mit ibm zusammengearbeitet hat. d; Das Schlußheft des 35. Bandes eröffnet ein Nahruf Hermann E nnefe [ds für den am 19. Juli des Jahres verstorbenen Alexander Ee, den Leiter der Ausgrabungen in Pergamon, der von 1877 is 1887 die Sammlung der Skulpturen und wipsabgüsse der Köntg- lichen Museen als Direktor geleitet und au später noch als Sah- verständiger und als Herausgeber der großen Publikation über Per- gamon in naher amtlicher Beziehung zu den Sammlungen ge- J hatte. E Die Neihe der Studken und Forschungen eginnit mit der Veröffentlihung eines neuaufgefundenen, föstlichen Bildes von Nubens. Wilhelm von Bode begleitet das Werk, das Rubens? erste Gattin Isabella Brant darstellt, mit einigen Erläuterungen. Es ift kürzlich aus einer englischen Privatsammlung in die des Herrn Marcus Kappel in Berlin über- pa: Unter den zahlreichen Darstellungen, in denen der Meister seine früh verstorbene erfle Frau verewigt hat, ift es das mensch{chlich ansprechendste, ein Werk aus der mittleren Zeit der glüdlihen Ebe, das die feinen Züge ebenso treu als liebenswürdig zum Ausdruck bringt. Wie das «Kind mit dem Vogel“ in der Berliner Galerie, ist auch dieses Porträt Ln ein Studienkopf gewesen und dann, nah Anstückung der Tafel, zu einem vollendet durchgeführten Gemälde ausgestaltet worden. Die Wirkung ist intimer und zarter als _bei manten anderen Bkildnissen. Man sieht, wie dem Meister neben der volltönenden Sprahe auch andere Negister zu Gebote steben, und daß er gerade in dieser Zurückhaltung der äußeren Mittel besonders frisch und mit eingehender Psychologie zu schildern versteht. An das Nubensbild \{lteßt sh eine aus dem VDonaueschinger Kabinett stammende Zeichnun g Albrechti Dürers, die Gngelbert Baumeister zum ersten Male bekannt mat. Die ane Frau mit erhobenen Händen {eint eine Studie zu einer —carta unter dem Kreuz zu sein und ist etwa in das Jahr 1506 zu seßen. A „Der Brügger Meister des Dresdener Gebet- bus , einer der bedeutendsten Mintaturisten aus dem Ende des 15. Jahrhunderts, wird von Friedrih Winkler dur eine aus- führliche „Charakteristik einer Werke, die sich um zwet zeit- lich festliegende Gebetbücher . von 1497 und 1508 gruppieren, in die Kunstgeschichte eingeführt und zugleich in Brügge lofalifiert. Meta Escherich versuht eine neue Rekonstruktion des fogenannten „Hetilsspiegelaltars von Konrat Witt“, von dessen 16 Tafeln 7 verschollen sind, während 8 \ich im Baseler Museum und in Schweizer Privatbesiß befinden und eine, Salomo und die Königin von Saba darstellend, kürzlich für das Katser Pa eun erworben wurde. Es gelingt ihr mit hoher Wahr- \cheinli fett ein doppelflügliges Werk zusammenzustellen, dessen Stücke nach der Art der Armenbibel in typologishe Beziehung zu einander stehen. In einer zweiten Tafel des Kaiser Friedrich-Museums, dte den fürbittenden Christus im Rahmen der Dreieintgkeit und daneben die Heimsuchung darstellt, glaubt sie eine erweiterte Kopie nah derm verlorenen Mittelstück gefunden zu haben Das Bild, das an- läßlih des Florostreits als Geschenk in die Berliner Sammlung kam ist zweifellos nah Motiven von Konrat Witz, aber auh sicher nicht von ibm selbst gemalt. -— Eine weitere Neuerwerbung des Kaiser Friedrih-Museums, das Stifterbild des Hans Plevydenwurff besprich! die leßte Arbeit des Heftes. Fridolin Solleder erweist dur ch archivaliihe Forschunaen die Straubinaer Patrizierfamilien Haberkofer und Kränßl als Träger der beiden Wappen. Es gelingt ihm ferner nachzuweisen, daß Hans Pleydenwurf, der von Bamberg stammende Nürnberger Maler, im Jahre 1466 von dem Stifter Iörg Haberkofer mit bedeutenden Aufträgen betraut wurde, unter denen wohl auch die Berliner Tafel sich befand. Grih Abraham verfolgt

eine künstlerishe Kritik des Stifterbildes, das ec nur als eine Werk-

und Holzschnitten, die das Monogramm H L zeigen, Sn einer

die nser leydenwurffs zu Bamberg noch weiter und gibt ftattarbeit gelten lafsen will.