1896 / 91 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 16 Apr 1896 18:00:01 GMT) scan diff

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Noch zwishen die Ausgrabungen von Pp fallen zwei Sped onen im Austrage der önig- lihen Akademie der Wissenschaften : die nah Angora un Bogasköi im Sommer 1882, die nah Nemruddagh im Sommer 1883. Im Auftrage des Orientcomités leitete Humann 1888 die Ausgrabungen in Sendjirli in Nordsyrien und in Tralles, für die Königlihen Museen seit 1890 namentlih die Aus- grabungen in Magnesia am Mäander. Seine Verdienste wurden durch wiederholte Ordensgauszeihnungen und 1894 durch die Verleihung des Charakters als Geheimer Regierungs- Rath anerkannt; im Jahre 1889 wurde er von der Universität Greifswald zum Doctor philosophiae honoris causa ernannt.

Obgleich ursprünglich kein Gelehrter, sondern vorzugsweise den Aufgaben des praktischen Lebens zugewendet, hat umann doh der Wissenschaft mit einer fast leidenshaftlichen Begeiste- rung gedient. Seine größte Freude und seinen höchsten Stolz aber hat er {hon als Privatmann und dann nac seinem Eintritt in den Staatsdienst darin gescßt 4 Die von ihm mit seltenem Glück und mit uneigennügiger Aufopferung dem antiken Boden abgewonnenen Schätze seinem Vaterlande zuführen zu können. Wie ihm dafür im Leben die Huld seiner Königlichen Herren und die freudige Theil- nahme der weitesten Kreise unsercs Volks zu theil geworden ist, so wird sein Andenken mit den reihen Ergebnissen seiner Thätigkeit für immer verknüpft bleiben.

Die eisenbahnfahwissenschaftlihenVorlesungen finden imSommer-Halbjahr 1896 in folgender Weise statt :

Jn Berlin werden in Räumen der Universität Vor- lesungen über die Nationalökonomie der Eisenbahnen, ins- besondere] das Tarifwesen, und über den Betrieb der Eisen- bahnen gehalten werden. Das Nähere, namentlih auch be- züglih der Anmeldung zu den Vorlesungen, ist aus dem Anschlag in der Universität ersichtlich.

Jn Köln finden Vorlesungen über Eisenbahn-Betriebslehre im früheren rehtsrheinishen Eisenbahn-Direktionsgebäude statt.

Der General-Lieutenant Oberhoffer, Ober-Quartier- meister und Chef der Landesaufnahme, ist von Berlin abgereist.

Der Bevollmächtigte zum Bundesrath, hanscatische außer- ordentliche Gesandte und bevollmächtigte Minister Dr. Klüg- mann ist aus Lübeck hier angekommen.

Der Bevollmächtigte zum Bundesrath, Königlich bayerische Ministerial-Rath von Geiger ist aus München hier an- gekommen.

Der neuernannte Regierungs-Assessor Köppel aus Posen ist dem Landrath des Kreises Osterode im Regierungsbezirk Königsberg, und der neuernannte Regierungs - Assessor Dr. Fleishhammer aus Aachen dem Landrath des Kreises Stormarn bis auf weiteres zur Hilfeleistung zugetheilt worden.

Laut telegraphischer Meldung an das Ober-Kommando der Marine ist S. M. S. „Sperber“, Kommandant Kor- vetten-Kapitän Reincke, gestern in Loanda angekommen und beabsichtigt, am 22. April nah Annabom in See zu gehen.

Wiesbaden, 14. April. Der XXX. Kommunal- Landtag des Regierungsbezirks Wiesbaden wurde heute von dem stellvertretenden Königlichen Kommissar, Regie- rungs-Präsidenten von Tepper-Laski mit folgender Än- sprache eröffnet :

Hochgeehrte Herren!

Die diesjährigen Berathungen des Kommunal-Landtags werden, soweit ich dies zu übersehen vermag, besonders wihtige und arbeits- reiche sein. |

Wenn Ihnen auch von seiten der Königlichen Staatsregierung direkt und unmittelbar Vorlagen nit zugehen werden, fo befinden sich doh unter denjenigen des Landesauss{usses mehrere, welche aus der Initiative der Staatsregierung hervorgegangen sind und auf deren Durchberathung und auf eine ihren L ünschen entfprehende Befchlußfassung dieselbe einen hohen Werth legt.

Dies gilt zunähst von dem Vortrage des Landesaus\{chufses, in welchem die von dem Herrn Minister für Landwirtbschaft angeregte und im Interesse der kleineren ländlichen Grundbesißer dringend befür- wortete allgemeine Herabseßung der von der Landesbank gewährten Hypotheken. Darlehen von 4 auf 33% der Beschlußnahme des Kom- munal.Landtags unterbreitet wird, —. eine Maßregel, welche durch die Anforderungen der Billigkeit, wie dur die Fete Lage des Geldmarkts und im Interesse der Landesbank selbst in gleihem Maß geboten erscheint, deren DurWführung daher der Kommunal-Landtag, wie ih zuversihtlih hoffe, sh nickt verschließen wird.

Einer von den Herren Ministern für Landwirthschaft und der

inanzen gegebenen Anregung zu einer intensiveren Förderung der Landesmeliorationen is von dem Landesauss{uf: durch Erhöhung des Zuschusses aus allgemeinen Fonds an den Meliorationsfonds um 10 000 in dem vorliegenden Etat entsprehen worden.

So erfreulich dieses Entgegenkommen ist, so reihen do die zur Verfügung stehenden Mittel noch immer nicht aus, um auch nur dem dringendsten Bedürfnisse zu genügen, sodaß der Kommunalverband ih au in Zukunft der Verpflichtung niht wird entziehen können, erhöhte Aufwendungen für Meliorationézwecke zu machen.

Von feiten des Herrn Ministers der geistlihen, Unterrits- und Medizinal-Angelegenheiten ist die Schaffung einer festen provinziellen Organisation und die Anstelluna eines Bezirks - Konservators behufs zielbewußter und energisher Pflege der vaterländishen Denkmäler wiederholt in Anregung gebraht und diese Frage von dem Landes- aus\husse dem Kommunal-Landtage zur Entscheidung vorgelegt roorden.

Nachdem alle übrigen Provinzen in voller Würdigung der von dem Herrn Minister für eine solhe Organisation geltend gemachten Gründe dieselbe eingeführt haben, steht zu hoffen, daß auch der hiesige Bezirk darin nit zurückstehen wird.

Unter den übrigen Vorlagen des Landcsaus\chusscs werden neben dem Etat-Voranschlage für 1896/97 insbesondere diejenige, welche eine Abänderung des Landesbankgeseßes behufs Erleichterung und Erweiterung des Lombardverkehrs der Landesbank und ciner Erweiterung des Kreises der beleihungsfähigen Korporationen und juristishen Personen, ferner dicjenige, welche die Förderung des Baues von Kleinbahnen, endli diejenige, welche die Ausdehnung der Fürsorge des Landarmen - Verbandes auf bedürftige bildungsfähige idiotische, epileptishe, taubstumme und blinde Kinder zum Zweke hat, Ihre Zeit und Ihr Interesse in hohem Maße in Anspruch nehmen.

Ich zweifle indessen nicht, daß es Ihrer bewährten Arbeits- freudigkeit la wird, die sammtlihen Ihnen vorliegenden Berathungsgegen tände in rascher Aufeinanderfolge zu erledigen und zum Abschlusse zu bringen, zum Wohl des gesammten Bezirksverbandes wie seiner einzelnen Glieder.

Mit diesem Wunsche, meine en, heiße ich Sie auh in diesem Jahre bier in ten Ihnen wohlbekannten Näumen willkommen und erkläre auf Befebl Seiner Majestät des Königs den XXX. Kom- munal-Landtag des Regierungsbezirks Wiesbaden für eröffnet.

Nachdem alsdann der Abgeordnete, Appellationsgerichts- Vize-Präsident a. D. Dr. Bertram zum Alters-Präsidenten pro- klamiert worden war, übernahm derselbe den Vorsiß und brachte ein Hoch auf Seine Majestät den Kaiser und König aus, in welches die Versammlung lebhaft einstimmte.

Demnächst wurde der Vorstand des Landtages dur Zuruf gewählt. Der zum Vorsißenden gewählte Geheime vustip Rath Hilf theilte darauf die Eingänge für den Kommuna Landtag mit. Alsdann wurden die Mitglieder der gebildeten Kommissionen (Finanzkommission, Wegebaukommission, Ein-

abenkommission, Rehnungs-Prüfungskommission, Kleinbahn- ommission) durch Zuruf gewählt und die Eingänge den Kommissionen zugetheilt.

Württemberg. Die Ständeversammlung ist auf den 5. Mai nach Stuttgart einberufen worden.

Hessen.

Zhre Königlichen Hoheiten der Großherzog und die Großherzogin, sowie Fhre Königlichen Hoheiten der Herzog und die Herzogin von Sid be Höchstwelche gestern in Darm- stadt eingetroffen waren, sind heute zu den Vermählungsfeier- lichkeiten nah Coburg abgereist.

Elsaß-Lothringen.

Wie die „Straßb. Korrespondenz“ meldet, ist der Kaiserliche Statthalter Fürst zu Hohenlohe-Langenburg nebst Ge- mahlin heute zur Feier der Vermählung des Erbprinzen mit der Den Alexandra von Sachsen-Coburg-Gotha nach Coburg abgereist. Die Rückkehr nah Straßburg erfolgt vor- aussihtlih am 22. d. M.

Der Landesausschuß hat vorgestern die erste Be- rathung des Geseßentwurfs über die Wahlen der Mitglieder der Bezirksvertretungen und der Kreisvertretungen, sowie des Geseßentwurfs, betreffend die Pensionen der Gerichtsvollzieher und threr Hinterbliebenen, beendigi. Beide Entwürfe wurden Kommissionen überwiesen.

Deutsche Kolouien.

Der Sultan Machemba ist, dem „Deutschen Kolonial- blatt“ zufolge, nah cinem Bericht des Kaiserlihen Gouverneurs von Deutsch-Ostafrika auf seine Aufforderung am 29. Fe- bruar nah Dar-es-Salam gekommen, um persönli noch- mals seine Unterwerfung anzuzeigen und um Bestätigung des mit ihm abgeschlossenen Friedens zu bitten. Nach mehrtägigem Aufenthalt kehrte er wieder nah Luagalla mit dem Ver- sprechen zurück, seinen Besuch von jeßt ab alljährlich wieder- holen zu wollen. Diese Reise nah Dar-es-Salam kann als erneutcr Beweis dafür gelten, daß es Machemba mit seinen Friedensversicherungen durhaus Ernst ist; die verschieden- artigen Eindrücke, welche er empfing, in Verbindung mit der guten Aufnahme, die ihm auf Befehl des Kaiserlihen Gou- verneurs zu theil geworden is}, lassen sogar erhoffen, daß er fortan ein dauernder Freund der deutshen Regierung bleiben wird.

Nach Deutsh-Südwestafrika sind Ende März unter Führung des Lieutenants von Zülow, des Second-Lieutenants Grafen Kageneck und des Stabsarztes Sobotta 3 Unter- offiziere, 154 Mann und 1 Ober-Büchsenmacher zur Ablösung

der ausgedienten Mannschaften der Schußtruppe gesandt worden.

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Oesterreich-Ungarn.

Das gestern erschienene „Militär-Verordnungasblatt“ cnthält ein Befehlsschreiben des Kaisers, durch welches der deutsche Kronprinz und der Prinz Eitel-Friecdrih von Preußen zu Lieutenants in der österreichisch - ungarischen Armee, ersterer im 7. Husaren-Regiment, leßterer im 34. Sn- fanterie-Regiment, ernannt werden.

Der gestrige Militär - Stationskommandobefehl giebt den Truppen bekannt, daß der Kaiser sehr erfreut gewesen sei, die ausgerückten Truppen, welche die besondere Ä nennunk und das Lob des Deutschen Kaisers gefunden hätten, Aller- höchstdemselben vorführen zu können. Der Kaiser spricht namentli über die shöne Haltung, das vorzügliche Ausschen und die starken Bestände seine besondere Zufriedenheit aus.

Jn der Leopoldstädter Pfarrkirhe zu Wien wurde, wie „W. T. B.“ berichtet, gestern Vormittag die Trauung der Prinzessin Dorothea zu Hohenlohe-Schillingsfürst mit dem Reichsgrafen Lamberg durch den Kardinal-Fürstbischof G rusha im Beisein des deutschen Reichskanzlers Fürsten zu Hohenlohe-Schillingsfürst vollzogen.

Jn der gestrigen Sißung des ungarischen Unter- hauses empfahl der Abg. Lange bei der Generaldebatte über das Budget des Finanz-Ministeriums die Annahme des Budgets. Der Abg. Molnar (äußerste Linke) brachte eine Resolution auf Errichtung einer selbständigen Noten- bank ein. Der Abg. Naumann (liberale Partei) bemängelte die zu hohe Besteuerung des nichtfundierten Einkommens und befürwortete aus steuerpolitishem Gesichtspunkte eine nur mäßige Börsensteuer. Auf die Bankfrage Übergehend, erklärte Redner, er wolle die Frage der Valutaregulierung nit mit dem Problem einer selbständigen Notenbank verquicken. Dies dürfe aber nicht hindern, an den gerechten Forderungen Ungarns gegenüber der österreichisch - ungarishen Bank streng fest- zuhalten und namentlich auf vollständige Durchführung der dem Dualismus entsprehenden Parität zu dringen. Am Schlusse tadelte Redner den zentralistishen Geist in der öster- reichish-ungarischen Bank. Der Abg. Helfy brachte eine Resolution ein, wonach die Verhandlungea mit dem gemein- samen Jnstitut abgebrochen und Verfügungen zur Errichtung einer selbständigen Notenbark getroffen werden sollen.

Frankreich.

Der Präsident Faure ist gestern Abend mit dem Kriegs- Minister Cavaignac nah Verdun abgereist und wird am Sonnabend früh von dort zurückehren.

Der internationale Kongreß zum Schuß des literarishen und dünsilerischen Eigenthums ist gestern Vormittag im Ministerium des Auswärtigen zu Paris eröffnet worden. Der Minister-Präfident Bourgeois hielt eine Ansprache, worin er, dem „W. T. B.“ zufolge, hervorhob, daß die Kongresse ein mähhtiges Element für die Annäherung und die friedlichen Beziehungen zwischen den Nationen fcien

und zur Erweiterung der Ferro des europäischen Geisteg beitrügen. Der Minister - Präsident führte sodann mehrere Beschwerden von Literaten und Künstlern an, auf Grund deren dem Kongreß bestimmte Vorschläge unterbreitet werden würden, und fügte hinzu, die Einfuhr literarisher und künst- lerisher Produkte vom Auslande würde den einheimischen literarishen und künstlerishen Erzeugnissen niht nur nicht schaden, sondern zu neuer, weiterer Entwickelung an- spornen. Der shweizerishe Gesandte Dr. Lardy sprach als Doyen der anwesenden diplomatischen Vertreter dem Minister- Präsidenten seinen Dank für dessen Bewillklommnungsgrüße aus und gab der Hoffnung Ausdruck, daß der ‘ongreß erfolgreih sein und weitere Beitritte zu der Berner Kon- vention erleichtern werde. Dr. Lardy bat, daß die Theil: nehmer an dem Kongresse dem Präsidenten Faure vorgestellt würden. Die Wahl Freycinet's zum Vorsißenden deg Kongresses erfolgte auf Antrag Dr. Lardy's. Die Gesammt- zahl der auf dem Kongresse vertretenen Staaten beträgt 29.

Die bis jegt scitens der Generalräthe ergangenen Aus- sprühe über das Einkommensteuergeseß ergeben, daß diese Körperschaften dem vorgenannten Gese zu ungefähr drei Vierteln feindlich gegenüberstehen.

Ftalien.

Wie „W. T. B.“ aus Rom berichtet, ist zwischen der Regierung und einer Privatgesellschaft ein Vertrag, betreffend die wirthschaftlihe Ausbeutung des italienischen Somalilandes, zu stande gekommen.

Türkei.

Wie offiziell bekannt gemacht wird, verlieh der Sultan dem Metropoliten von Rustshuk und mehreren bulgarischen Ministern, dem bulgarischen diplomatishen Vertreter in Wien, ferner dem bulgarischen Generalstabs-Chef, dem Vize-Präsidenten der Sobranje, dem Präfekten von Philippopel, mehreren bul- garishen Ministerialbeamten und Hoffunktionärer, dem Stadt- Präfekten von Sofia, zahlreihen mohamedanischen Notabeln und Musftis bulgarischer Städte, sowie einigen Deputirten ver- schiedene Ordensauszeihnungen. Der türki che Notable Mahmud ist zum Kæimakam von Zeitun ernannt worden.

Griechenland, Der Kön ig von Serbien is, wie „W. T. B.“ aus Deo erfährt, von einem leihten Unwohlsein befallen worden.

Amerika.

Nach einer in Madrid eingetroffenen Meldung aus Havanna hat eine Abtheilung Aufständischer 10 spanische Soldaten in San Antonio de Vega ermordet.

Asien.

Nach einer Meldung der „Times“ aus Singapore breitet sich der Aufstand der Mohamedaner in China immer mebr aus.

Afrika.

Die „Agenzia Stefani“ erfährt aus Massowah vom 15. d. M., daß 20 Europäer, meist grichishe Marketender und Jtaliener, welhe die Lieferung der Lebensmittel üäber- nommen hatten, sowie cin Berichterstatter, von Adigrat in Adicaje angekommen seien, nachdem sie im Einverständniß mit dem Kommandanten von Adigrat an den Nas Sebath je es Thaler für die Ueberschreitung des Agame-Distrikts gezahlt ätten.

Der „Tribuna“ wird aus Massowah berichtet, die Derwische hätten in Tukruf eine große Menge von Lebens» mitteln angesammelt gehabt, was darauf schließen lasse, daß sie sih daselbst auf einen langen Aufenthalt, vermuthlich sogar während der Regenzeit, vorbereitet hatten. Verwundete er- zählten, die Derwische hätten eilig den Weg nach Osobri eingeshlagen, wo sie nach einem 15stündigen Marsch cin- getroffen seien.

Der Gouverneur der Kapkolonie binson meldet in cinem Telegramm aus Kapstadt vom 14. d. M., es sei unmöglich, die Zahl der Matabeles abzu- schäßen, welche thatsächlich die Herren des ganzen, nördlich von Buluwayo gelegenen Gebiets seien ; jedenfalls sei dieselbe sehr beträhhtlih. Die in Salisbury gesammelte Abtheilung, welche aus 70 Berittenen und 80 Mann zu Fuß bestehe, sei am Donnerstag von Umyati nah Gwelo abgegangen.

Der Agent der Debeers- und der Chartered Company in Kapstadt Nutherford wurde überführt, ohne Eclaubniß Waffen von Kapstadt nah Kimberley geschafft zu haben, und zu einer Geldstrafe von 20 Pfd. Sterl. verurtheilt.

Sir Herkules Ro-

Parlamentarische 2Nazrichten.

Jn der heutigen (69.) Sizung des Reichstags, welcher der Staatssekretär des Jnnern, Staats-Minister Dr. von Boetticher und der Minister für Handel und Gewerbe Frei- herr von Berlepsch beiwohnten, ehrte das Haus zunächst das Andenken der verstorbenen Abgg. Kröber (fr. Volksp.) und Reindl (Zentr.) in der Üüblihen Weise. Alsdann wurde die zweite Berathung des Gesehentwurfs zur Be- kämpfung des unlauteren Wettbewerbs begonnen, über deren Verlauf wir morgen ausführlich berichten werden.

- Der Schlußbericht über die gestrige Sißzung des Hauses der Abgeordneten befindet sich in der Ersten Beilage.

Jn der heutigen (52.) Sißung des Hauses der Ab- geordneten, welher der Minister der geistlihen 2c. An- gelegenheiten D. Dr. Bosse beiwohnte, wurde die zweite Be- rathung des Lehrerbesoldungsgeseßes COrineteor. __HZ bestimmt: Ein rechtlicher Anspruch auf Neugewährung einer Alterszulage steht den Lehrern und Lehrerinnen nicht zu, die Versagung ist jedoch nur bei unbefrie igender Führung zulässig. Die Versagung bedarf der Genehmigung der Be- zirksregierung.

Die Abgg. Rickert und Gothein (fr. Vgg.) beantragten, prinzipaliter den § 7 abzulehnen, eventuell zwishen die Worle „Führung“ und „zulässig“ einzufügen: „und zwar auf Grund eines Disziplinarvecfahrens*“. :

Abg. Stephan -Beuthen (Zentr.) wollte statt „Führung“ gesagt wissen: „Dienstfübrung“.

Die Abgg. Arendt (fr. kons.) u. Gen. beantragten folgende Fassung: Ein rehtliher Azspruh auf Gewährung von Alterszulagen sieht den Lehrern und Lehrerinnen nicht zu; dite Versagung ift jedo nur bei unbefriedigender Dienstführung zulässig und bedarf der Ge- nehmigung der Bezicksregierung. Die Zurückziehung bereits gewährter Alterszulagen ift unzulässig.

Abg. Hansen (fr. kons.) stellte hierzu den Unterantrag, zwischen die Worte „bereits“ und „gewährter" einzufügen: „zu Recht“.

Abg. mana (nl.) wollte die Versagung nur bei in s{uld- barem Verhalten bestehender und im Wege des Disziplinarverfa rens festgestellter unbefriedigender Führung zulassen und {loß sich im übrigen der Fassung Arendt-Hansen an. y L

Abg. Stephan - Beuthen (Zentr.): Meine politischen Freunde werden prinzipiell gegen den § 7 stimmen; unser Antrag hat nur die Bee bun eines Eventualantrags. Alterszulagen sind nichts weiter als Gehaltserhöhungen; ebenso wie bezüglih des Ge- halts der Rechtsweg zulässig ist, fo sollte es „au bezüglich der Alterszulagen .sein, wenn nicht der Streberei der ohnehin abhängigen Lehrer Vorshub geleistet werden soll. Der 8 7 is überflüssig, weil {on durch das Digziplinargeset dienstlihe oder außerdienstlihe Vêrgehungen der Bolfks\{ullehrer eine diéziplinarishe Sühne finden können. Auch eine politis@e miß- bräuhlihe Anwendung ist zu befürchten. Wir sind eben eventuell für den Antrag Rickert-Gothein, daß die Alterszulagen nur im Wege des Disziplinarverfahrens aberkannt werden fönnen. Sollte au dieser abgelehnt werden, so würde ich Sie bitten, für den Antrag Arendt oder für der meinigen zu stimmen. Selbst der Schulgesetz- entwurf des Grafen Zedliß enthielt niht die Bestimmung, daß einem Lehrer wegen seines außerdienstlihen Verhaltens die Alterszulage versagt werden könne.

Abg. Bartels (kons.): Nach der bestehenden Gesetzgebung und nah den dienstpragmatishen Vorschriften haben die Volfks\scul- lehrer auf eine Alterszulage ebenso wenig einen rechtlichen Anspru, wie alle anderen Beamten, mit Ausnahme der Richter, und die Lehrer werden doch nit verlangen, besser ge- tellt zu werden als die anderen Beamten. Wir würden aber geneigt sein, das Wort „Dienstführung“ statt „Sührung" zu acceptieren, obs gleich ein unsittlihes und unwirthschaftliches Verhalten der Lehrer eigentlich zur Versagung führen müßte. Den Antrag Rikert-Gothein bitten wic abzulehnen. :

Abg. Rickert (frf. Vgg.): Es ist ein unbedingter Mangel, daß nicht gesagt ist, wie lange die Alterszulagen sollen versagt werden können ; das Tann nit der Willkür der Verwaltung überlassen bleiben. Die Lehrer find in einer ganz anderen Stellung als die übrigen Be- amten; das wird s{on bedingt dur die geistlihe Schulaufsicht. Diese fürhte ih ganz besonders. Ein Lehrer mit freien An- shauungen kann sih dadur bei seinem Kreis-Schulinspektor mißliebig machen, sodaß ihm die Zulagen verfagt werden. Lassen Sie es do bei dem gegenwärtigen Zustand. Der Minister meinte, wenn der Versuch gemacht würde, die Lehrer wegen ihres politischen Verhaltens durh ungerechtfertigte Versagung der Alterszulagen zu chikanteren, so werde die Volksvertretung sih sicherlich der Sache annehmen. Jch freuc mich über den großen Respekt des Kultus-Ministers vor der Volkêvertretung ; aber was sollten wir thun? Ihm etwa die Disposi- tionsgelder entziehen? Der Herr Minister nickt: nun, das wollen wir uns merken. Streichen Sie den ganzen Paragraphen oder nehmen Sie wenigstens unsern Antrag an.

(Schluß des Blattes.)

Statiftik und Volkswirthschaft.

Zur Arbeiterbewegung.

In Kottbus fand am Dienstag eine Versammlung der aus- ständigen Textilarbeiter statt, an welcher der „Frkf. 310.“ zu- folge über die Beilegung des Ausftandes durch Wiederaufnahme der Arbeit verhandelt wurde. Die Versammlung blieb aber ohne Ergebniß.

Aus Beuthen in O.-Schl. berichtet die „Bth. Ztg.“ über den A usftand auf der Godullahütte (vgl. Nr. 89 d. Bl.): In der Nöôösthütte der Godullahütte ift ein Theilausstand auêgebrochen. Die Rösthütte ist im Betriebe der Fürstlih Hohenlohe'shen Ver- waltung und besteht aus Hütte T und 11. Montag früh haben etwa 60 Mann die Arbeit niedergelegt, zu Beginn der Nachtschicht betrug die Zahl der Ausständigen bereits 104 Mann, und Dienstag früh war die ganze Belegschaft von 120 Mann ausständig. Die Ürsache des Ausstandes ist das Verlangen nah Lohnerhöhung. Der gegen- wärtige täglie Verdienst chwankt zwischen 2,90 M bis 3,50 A Die Hüttenverwaltung hat, wie die „Köln. Ztg.“ mittheilt, die ge- forderte bedeutende Lohnerhöhung abgelehnt.

In Dresden fand, wie wir dem „Dr. J.“ entnehmen, am Dienstag eine Maurerversammlung statt, in welcher mitgetheilt wurde, daß nur noch etwa 400 Maurern dic Forderungen zehn- stündige Acbeitszeit und ein Mindeststundenlohn von 40 nit bewilligt worden seien. Es wurde darauf beschlossen, daß diese Maurer gestern früh überall die Arbeit niederlegen sollten. Diesem Beschluß entsprechend haben denn auch gestern früh auf verschiedenen Bauten Arbeitseinstellungen stattgefunden. Die Zimmerer waren am Dienstag ebenfalls versammelt und beriethen über ihre Lohn- fragen. Es wurde mitgetheilt, daß etwa 1100 Arbeitern die auf- gestellten Forderungen voll bewilligt wurden, wäßrend etwä 200 nur theilweise mit ihren Forderungen durhgedrungen seien. Die Zahl der Ausständigen ist eine sehr geringe. Man beschloß, sie zu unterftügen.

Aus Stuttgart wird der „Köln. Ztg.“ telegraphiert: Jnfolae des Vorgehens der theilweise au aus fremden Elementen und Nicht- fahleuten bestehenden Lohnkommission der ausständigen Zimmer- leute troß Bewilligung der geforderten Lohnerhöhung beschloß der Stuttgarter Baugewerkverein, seine Betriebe am 18. d. M. voll- ständig zu |hließen und alle Arbeiter, auc die Maurer, zu entlassen, falls die feiernden Zimmerleute am Freitag die Arbeit nit wieder aufnehmen.

In Fürth haben der „Frkf. Ztg.“ zufolge die Arbeiter in den Glasschleifereien ihre Thätigkeit gestern bedingungslos wieder aufgenommen.

In Pasing in Oberbayern ist nach dem „Vorwärts“ der Au s- stand der Shuh macher durch Bewilligung der Arbeiterforderungen beendet worden.

Aus Brüssel wird der „Köln. Ztg.“ zum Ausstande der Arbeiter der Her staller Waffenfabrik (vgl. Nr. 90 d. Bl ) gemeldet: Nach einer abermaligen Besprehung der Arbeiter mit der VBetriebsleitung und Verwaltung der Herstaller Landeswaffen fabrik, wobei die Verwaltung den Arbeitern Recht gab und leßtere die Zu- sage erhielten, daß ein Werkmeister, über dessen Haltung sie sich beflagen, entlassen werden solle, haben die Arbeiter beschlossen, ans Werk zurückzukehren, um alsdann nöthigenfalls weiter mit dem

irektor zu unterhandeln.

Aus Lausanne berichtet der Berner „Bund“: Die Schreiner- gehilfen haben am Montag den Ausstand begonnen, weil die Arbeitgeber ihre Forderung, nur dem Verbande angehörende Gehilfen einzustellen, nicht bewilligten. Die anderen Forderungen: Normal- arbeitétag von zehn Stunden und Mindestlohn von 50 Cts. für die Stunde, wurden bewilligt.

Kunft und Wissenschaft.

Der Bildhauer Professor Vict or Tilgner ist, wie ,W. T. B,“ meldet, heute Vormittag infolge Herzschlags in Wien gestorben. Er wurde am 25. Oktober 1844 in Preßburg geboren, besuchte die Akademie in Wien, wo ihn Professor Bauer und Joseph Gasser unterrichteten, und machte \ih bereits als Schüler durch seine [Ur das neue Opernhaus modellierte Büste Bellini’'s einen Namen. Auh die Marmorfigur Herzog Leopold's VI. für das Arsenal ist eine Jugendarbeit. Durch den Einfluß des französischen

ildhauers Déloye, welcher bei den Arbeiten für die Weltausstellung 10463 eine Zeit lang in Wien thätig war und an welchen er sich an- \hloß, wurde Tilgner auf den naturalist:schen Stil der Roccoco- und Barockplastik geführt und eignete sich in diefer Schule eine Außerst flotte und lebenswahre Formensprache an. Die greundsaft Makart's \chaffte ihm in Baron Leitenberger finen Gönner, der ihn 1874 nach Italien sendete. Nach

Wien zurückgekehrt, entfaltete er eine umfangreiche Thätigkeit auf dem Gebiet der Porträt- und dekorativen Plastik. Er fertigte in diefer eit die in Erz gegossene Gruppe eines Tritons und einer Najade, welhe von Seiner Majestät dem Kaiser Franz Joseph für den Volksgarten angekauft wurde. Weitere Werke dekorativer Art sind die Figuren der Phaedra und des Falstaff für das neue Opernhaus, Brunnen- und Bassinsgruppen für die Kaiserlichen Villen in Js{chl und im Thiergarten bei Wien, für den Hochstrahlbrunnen beim Palais Schwarzenberg in Wien (1887) und für Preßburg (1888). Unter seinen Poriträtbüsten war die erste hervorragende die der Tragödin Charlotte Wolter (1873), es folgten diejenigen Seiner Ale tät des Kaisers Franz Joseph, Seiner Kaiserlichen und Königlichen Hoheit des Kronprinzen MNudolph, ferner von Laube, Bauernfeld u. a. Füc Preßburg hat Tilgner ein Denkmal des Komponiften Hummel geschaffen. Zu feinen neuesten Schöpfungen gehören: das Liszt-Denkmal in Oedenburg (1893), das Werndl-Denkmal in Steyr (1894), das Marmorstandbild Mozart’s in Wien (1895). Auf der Berliner Jubiläums-Ausftellung 1886 war Tilgner der einzige Bildhauer, dem die große goldene Medaille zu theil wurde. Der Verstorbene war Mitglied der Berliner Akademie der Künste. j

Vorlesungen über Kolonialbotanik werden, wie das „D. Kolonialbl.“ mittheilt, während des Sommers und Herbstes im Königlichen Botaaischen Garten und Botanischen Museum seitens der Herren Professor Dr, Engler, Professor Dr. Schumann, Professor Dr. Volfkens, Professor Dr. Urban, Dr. Warburg, Dr. Gilg, Dr. Varms, Dr. Lindau, Inspektor Perring und der Kustoden Dr. Dammer und Dr. Gürkfe gehalten werden. Die Vorlesungen finden unentgelt- lih Dienstags von 6 bis 8 Uhr statt. Allen Interessenten wird der Zutritt gestattet.

Ueber eine geplante Rundreise nach den deutschen Kolonien meldet das „D. Kolonialbl.“: Mit dem neuen Doppel- shrauben-Schnelldampfer „Herzog“ der Ostafrika-Linie soll ein Ausflug um Afrika herum veranstaltet werden, in dessen Verlauf sämmtliche deutshen Kolonien in diesem Erdtheil besuht werden follen. Die Fahrt wird um die Mitte Juli von Hamburg aus angetreten, geht über Vlissingen und Lissabon, dann an der Weslküste Afrikas entlang, wobei das Togoland, Kamerun und Deutsch-Südwestafrika angelaufen werten. In Kapstadt verlassen die Reisenden den Dampfer, um den Diamant- und Goldgruben der Kolonie und Transvaal einen Besuch ab- zustatten. In Transbyaal soll dann in der Hauptstadt Pretoria und in Johannesburg Station gemacht werden, worauf die Bahnfahrt nah Delagoabai fortgeseßt wird. Dort nimmt der Dampfer, der inzwischen von Kapstadt eingetroffen sein wird, die Neisenden wieder auf, um sie dann nah Sansibar und Deutsch-Ostafrika zu bringen. Von Tanga aus, dessen tiefer Hafen auch den größten Schiffen Unterkunft bietet, wird ein Ausflug in das Innere unternommen unter Benußung der ersten deutshen Kolonial-Eisenbahn, der auf die Fnitiative der Deutsch-Ostafrikanishen Gesellschaft erbauten Usambara-Linie. Die Nüreise soll durch den Suezkanal erfolgen, fodaß der Dampfer Herzog“ Ende September in Neapel eintrifft.

Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs- Maßregeln.

Cholera.

Ostindien. Kalkutta. Vom 1. bis 7. März starben

122 Perfonen an Cholera, 2 an Podcken und 216 an Fiebern. Gelbfieber.

Nachträglich ist, den „Public health reports“ He mitzu- theilen, daß in Ceara vom 2%. bis 31. Dezember v. J. 4, ferner auf Cuba in Santjago in den beiden Wochen vom 19. Januar bis 1. Februar d. J. §8 und 7, in Havanna vom 31. Januar bis 6. Februar 4 Todesfälle bei ungefähr 10 Neuerkrankungen festgestellt wurden.

Verschiedene Erkrankungen.

Pocken: St. Petersburg 4 Todesfälle; Hamburg 3, Budapest 2, London 2 (Krankenhäuser), Paris 11, St. Petersburg 17 Erkrankungen ; Flecktyphus: Warschau 2 Todeéfälle; St. Petersburg 12 Er- krankungen; Rückfallfieber: St. Petersburg 10 Todesfälle und 127 Erkrankungen; Genickstarre: New-York 4 Todesfälle; CNPCTUREE Bezirk Posen 2 Erkrankungen, außerdem vereinzelte Fälle in dem Me- gierungs-Bezirk Arnsberg, in Nürnberg und Leipzig; Keu chh usten: London 99 Todesfälle; Wien 86 Erkrankungen; Influenza: Berlin 4, Braunschweig, Breélau, New-York, Paris je 2, London 13 Todesfälle; Nürnberg 57, Kopenhagen 104, Stockholm 68 Erkrankungen. Mehr als ein Zehntel aller Gestorbenen starb an Masern (Durch- \hnitt aller deutschen Berichtsorte 1881/90: 1,30%): in Bremen, Darmstadt, Krakau und Venedig. Erkrankungen wurden gemeldet in Berlin 36, Breslau 50, in den Regierungsbezirken Arnsberg 216, S@leswig 114, Stettin 101, in München 50, Hamburg 146, Budapest 182, St. Petersburg 217, Prag 31, Wien 319 an Diphtherie und Croup (1881/90: 4,499%/0): in Dortmund. Erkrankungen kamen vor in Berlin 78, im Reg.-Bezirk Arnsberg 93, in München 73, Budapest 30, Edinburg 85, Kopenhagen 34, London 82 (Kranken- häuser), Paris 79, St. Petersburg 75, Wien 62, desgleichen an Scharlach in Berlin 52, Breélau 36, München 55, Budapest 23, Edinburg 47, Kopenhagen 24, London 186 (Krankenhäuser), Paris 63, St. Petersburg 148, Wien 127, desgl. an Unterleibstyphus in St. Petersburg 204,

Dandel und Gewerbe.

Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien. S An der Ruhr sind am 15. d. M. gestellt 11 858, nit rechtzeitig geftellt keine Wagen. . In Oberschlesien sind an 14. d. M. gestellt 4859, nicht ret- zeitig gestellt 30 Wagen.

Zwangs-Verfteigerungen.

Beim Köntglichen Amtsgeriht 1 Berlin standen am 15, April die nachbezeihneten Grundstücke zur Versteigerung: Dragonerstraße 6a und Schendelgasse 7, dein ‘Apotheker Dr. phil. Willy Berckholy gehörig; Nußungswerth 7960 6; das Grundstük wurde mit dem dem Besitzer seit 3. Dezember 1870 ertheilten polizeilichen Attest für das Apotheker-Gewerbe ausgeboten ; für das Meistgebot von 415 000 ( wurde der Apotheker Bernhard Goldmann zu Charlottenburg, Augsburgerstraße 80, Ersteher des esammten Ausgebots. Bucchholzer- und Greifenhagener- a e, der Frau Rentier Emilie Sachs gehörig; Fläche 10,21 a; Meistbietender blieb der Maurermeister Wilh. Bolle, Köpenicker- straße 1, mit dem Gebot von 233 000 4 S | Beim Königlichen Amtsgericht 11 Berlin standen die nachbezeichneten Grundstüfe zur Versteigerung: Grundfstück zu e tend orf, Machnowerstraße 8, dem Schriftsteller August Wieneke zu Berlin gehörig; Fläche 7,76 a. Mit dem Gebot von 21 000 A blieb der Kaufmann Ernst Schierborn zu Berlin, Bernburgerstraße 17, Meistbietender. Grundstück zu Schöneberg, Sedanstraße 40, dem Tischlermeister Reinhold Schin d el zu Deutsch- Wilmersdorf gehörig; Fläche 4,87 a; Nußungswerth 6300 „6; mit dem Gebot von 750 M blieb der Kaufmann Franz Glinicke zu Berlin, Ritterstraße 82, Meistbietender. Eingestellt wurde das Verfahren der Zwangsversteigerung wegen des Grundstücks zu Friedenau, Albestraße 16, der Frau Maler Helene Renner, geb. Rudolph, gehörig. Das Verfahren der Zwangsversteigerung des itn Grundbu von Weißensee Band 11 Blatt Nr. 310 auf deù Namen des Händlers August Klinner dafelbfst eingetragenen, zu Weißensee, anges Oa eeirae 89, belegenen Grandstücks 60 Ee eingestellt worden. Der Termin am 22, Mai d. I. ällt fort.

A Scchla nach

den Verkehr auf dem Berliner vom 15, April 1896. Marktpreise

s8weis über v Schweine werden nach Lebendgewicht

u chtviehmarkt, Schlachtgewiht; nur

gehandelt. tür 100 k 2)

Rinder. Auftrieb 309 Stück. (Durchschnittspreis j I. Qualität —,— #, I[, Qualität : M ITT. Qualität 84—94 #, IV. Qualität 74—80 A Schweine. Auftrieb 7139 Stück. (Durchschnittspreis für 100 kg.) Mecklenburger 84 4, Landschweine: a. gute 80—82 Æ, b. geringere 74—78 #4, Galizier —,— M, leihte Ungarn —,— M bei 20 9/9 Tara, Bakonyer # bei kg Tara pro Stück. Kälber, Auftrieb 2340 Stück. (Durchschnittspreis für 1 k ;) L. Qualität 1,12—1,20 A, IT. Qualität ' 1,02—1,10 46, T1. Qualität 0,96 1,00 A Schafe. Auftrieb 1236 Stück. (Durchschnittspreis für 1 kg.) T. Qualität 0,82—0,92 „4, IL Qualität 0,76—0,78 4, ITI. Qualität —,— M i

_— In der gestrigen ordentlichen Generalversammlung dex Aktionäre der Peußishen Central-Bodenkredit-Aktien- Gesellschaft wurde die Genehmigung der Rechnungen und der Bilanz für 1895 beschlofsen, dana die Dividende für 1895 auf 99% Een und dem Verwaltungsrath und der Direktion Entlastung ertheilt.

Der Aufsichtsrath der Preußischen Immobilien- Aktien-Bank in Lig. hat beschlossen, eine dritte’ Liquidationsrate von ‘on 000 M, glei 20 M auf das Stü, am 5. Mai d. I. aus- zuzahlen.

In der Sizung des Aufsichtsraths der Berliner Kunsfts- druck- und Verlagsanstalt vormals A. u. E. Kaufmann vom 14. d. M. gelangte die Bilanz für das Geschäftsjahr 1895 zur Vorlage, welche bei erheblichen Abschreibungen einen Gewinn von etwa 203 000 ergiebt bei einem Aktienkapital von 1 600000 gleih etwa 123 %/9 gegenüber rund 82000 4 bei einem Aktienkapital von 1261 000 im Jahre 1894. Der Aufsichtsrath beschloß vor- behaltlih der Prüfung der Bilanz der zum 9. Mai d. Lillo zuberufenden Generalversammlung eine Vertheilung des Gewinns in der Weise vorzushlagen, daß etwa 60000 zur Bildung eines Spezialgewinn-Reserve-Kontos verwendet und eine Dividende von 7# 9/0 verthcilt wird.

Die „Rhein.-Westf. Ztg.“ meldet: In der gestern in Dort- mund stattgehabten Versammlung der Feinblechwalzwerke wurde festgestellt, daß die Werke auf Monate hinaus Beschäftigung haben, daß die Nachfrage eine rege und die gesammte Geschäftslage eine durchaus befriedigende ift.

WVreobau, 15. Wil. (W. T. B). Gotreide- unk Fou tenmarte Spiritus pr. 100 1 1009, exkl. 50 4 Ver-

rauhsabgaben pr. April 50,50, do. do. 70 M Verbrauhsabgaben pr. April 30,70.

Magdeburg, 15. April. (W. T. B.) Zudckerberiht. Korns zuder exfl., von 92 9% 13,55—13,80, Rornzuder extl. 88 9% Rendement 13,10— 13,35, Nachprodukte exkl., 75/4 Renderrent 10—10,85. Stetig. Brotraffinade 1. 25,25. Brotraff. 11. 25,00. Gem. Naffinade mit Fab 24. 75—25,29. Melis T. mit Faß 24,50. Fest. Robzucker L. Produft Transito f. a. B. Hamburg pr. April 12,8214 Gd,, 12,85 Br., pr. Mai 12,90 bez, 12,92 Br., pr. Juli 13,127 Gd., 13,174 Br., pr. August 13,25 bez., 13,275 Br., pr. Oktober-Dezember 11,92] Gd., 11,97È Br. Stetig.

Leipzig, 15. Äpul. (W. T. B) Kammzug -Termin- handel. La Plata. Grundmuster B. pr. April 3,321 M, r, Mai 3,924 4, pr. Juni 3,374 4, pr. Juli 3,377 4, pr. August 3,40 4, pr. September 3,40 4, pr. Oktober 3,422 4, pr. November 3,424 M, pr. Dezember 3,45 4, pr. Januar 3,45 4. vr. Februar 3,47} M’, pr. März 3,47 4, pr. April —. Umsay: 15 000 kg. Behauptet.

Peannh eim, 15. April. (W. T; B.) Produktenmarkt. Weizen pr. Mai 15,50, pr. Juli 15,45, pr. November 15,25. Noggen pr. Mai 12,65, pr. Juli 12,60, pr. November 12,60. Hafer pr. Néai 12,45, pr. Juli 12,45, pr. November 12,60. Mais pr, Mai 9,00, pr. Juli 9,00, pr. November 9,30.

Dremen, 15, Avril, (W¿ T: B) Börsen - Schluß - Bericht. Raffiniertes Petroleum. (Offizielle Notierung der Bremer D E) Besser. Loko 5,65 Br. Russishes Petroleum.

ofo 5,40 Br. Schmalz. Matt. Wilcox 28 -§, Armour shield

274 &, Cudaby 283 4, Choice Grocery 284 «4, White label 282 M Fairbanks 25} A. Speck. Ruhig. Short clear middling loko 2 H Reis unveräudert. Kaffee fest. Baumwolle stetig. Uyland middl. loko 41 S.

Hamburg, 15. April. (W. T. B.) Getreidemarkt. Weizen loko ruhig, holsteinisher loko neuer 154—157. Roggen loko ruhig, hiesiger —, mecklenburger loko neuer 132—136, russischer loko rubig, 84,85. Hafer ruhig. Gerste rubig. Rüböl (unverzollt) rubig, loko 47. Spiritus still, per April - Mai 16# Br., pr. Mai-Juni 16} Br., pr. Juni-Juli 167 Br., per September- Oktober 178. Kaffee fes. Umsaß 3500 Sack. Petroleum fest, Standard white loko 5,60.

Kaffee. (NaFmittagsberiht.) Good average Santos vr. Mai 67, pr. September 633, pr. Dezember 5994, pr. März 592. Behauptet. Zuckermarkt. (Schlußbericht.) Nüben-Rohzuker 1, Produkt Basis 88 % Rendement neue Üsance, frei an Bord amburg pr. April 12,77§, pr. Mai 12,85, pr. Juli 13,071, pr. August 13,15, pr. Dezember 11,924, pr. März 12,174. Nuhiger.

Pet , 15. April. (W. T. B.) Produktenmarkt. Weizen loko behauptet, pr. Frühjahr 6,74 Gd., 6,75 Br., pr. Mai-Juni 6,78 GBd., 6,79 Br., pr. Herbst 6,98 Gd., 6,99 Br Roggen pr. Frühjahr 6,94 Gd., 6,596 Br., pr. Herbst 5,79 Gd., 5,81 Br. Hafer pr. Frühjahr 6,37 Gd., 6,39 Br., pr. Herbst 5,61 Gd., 5,63 Br. Mais pr. Mai-Juni 3,94 Gd., 3,95 Br., pr. Juli-August 4,14 Gd., 4,15 Br. Kohlraps pr. August-September 10,35 Gd., 10,40 Br.

London, 15. April. (W. T. B.) An der Küste 7 Weizen- ladungen angeboten. i

96 9/9 Javazudcker 133 stetig, Nüben-Robzucker loko 1213/16 stetig. Chile-Kuvfer 444, pr. 3 Monat 443.

Liverpool, 15. April. (W. T. B.) Baumwolle. Umsa 8000 B., davon für Spekulation und Export 500 B. Nuhig. Middl. amcerikanishe Lieferungen: Rukbig, stetig. April-Mai 417/64 Käufer- preis, Mai-Juni 4}—417/44 Werth, Juni-Juli 47/33—415/64 Verkäufer« preis, Juli-August 41/64 Käuferpreis, August-September 45/33 Vers fäuferpreis, September - Oktober 41/64 41/322 Käuferprcis, Oktober- November 315/16—381/64 do., November-Déezember 32/39— 359/64 do., Dezember-Januar 32/32—3%%/64 do,, Januar-Februar 352/64 d. Ver-

kâuferpreis.

Paris, 15. April. (W. T. B.) (S@&luß.) Nohbzucker behauptet, 88%/0 loko 32}—334. Weißer Zucker matt, Nr. 3, vr. 100 kg, pr. April 337, pr. Mai 343, pr. August 344, pr. Jas nuar 32F.

Paris, 15. April. (W. T. B.) Der Vertrag wegen Ueber- nahme des aus der Unifizierung der serbischen Staatsschuld verfügbar gebliebenen Betrags von etwa 70 Millionen Francs 4 9% serbisher Staats-Anleihe von 1895 if heute von den Vertretern der serbishen Reglerung und von einem Syndikat, welhem u. A. das Comptoir National d’Escompte, die Banque Impóriale Ottomane, die Socióté Gónórale, die Banque Internationale und das Bank- haus E. Hoskier u. Co., sämmtlich in Paris, ferner die St. Peters- burger Internationale Handelsbank und die St. Petersburger Diskonto- Bank angehören, vollzogen worden. Die Uebernahme erfolgte theils fest, theils in Option zum Dur6schnittskurse von 70 %%. A

Bern, 16. April. (W. T. B.) Die Schweizer Emissions- banken erhbhen von morgen ab den Diskont auf 4%.

Amsterdam, 15. April. (W. T. B.) Java-Kaffee good ordinary 52. —- Bancazinn 36. j

Belgrad, 16. April. (W. T. B.) Ausweis der Autonomen Serbischen Monopolverwaltung für den Monat März 1896: Den Staats - Anleihen zur Sicherstcllung üÜberwiesene Monopole und Einnahmen: Brutto-Einnahmen der Monopole auf Taback, Salz, Petroleum 1 089 228 Fr., Netto-Ergebnisse der Zölle, Obrtksteuer, Stempelmarken, Eisenbahnen 567500 Fr.; also Ge- sammt - Einnahmen im März 1656 729 Fr., dazu im Januar und Rerroer 3161782 Fr., zusammen 4818510 Fr. Verwendung der

innahmen: Für den Dienst der Staatsschuld 3 045 034 Fr. ; für Materialienankäufe, Betriebsspesen 2c. 1 623 176 Fr.; Kassenbestand Ende März 1896 150 300 Fr., ergiebt wie oben 4 818 510 Fr.

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