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uxrd Temperament, ebenso Herr Seelig einen feiner moralisch ver- Tommenen Kollegen. Eine anzleistung bot Fräulein Ella Gabri als E hp Sympathish und glaubwürdig war au s Seiffert a ina. Jn den Epifodenrollen zeichneten i
ae 0 Direktor Perr Barnowski als Rezensent eines Pro- vinzialblättchens und Fräulein Holberg als Kassiererin aus. Der Verfasser wurde mehrfach vor die Rampe gerufen.
Im Königlichen Opernhause wird morgen Verdi's Oper Der Troubadour“ gegeben. Den Grafen Luna a Herr Bulß, die Leonore Fräulein Reinl, den Manrico Herr Sommer, die Azucena Frau Götze. — In der Vorstellung der Oper „Die Hugenotten*, am Donnerstag, eröffnet der Lenorift f Pauwels aus Amsterdam in der Partie des Raoul cin Gast- el auf Engagement. x Loni Kön lihen Schauspielhause geht morgen Goethe's Faust“ L Theil) mit der Musik vom Fürsten Radziwill und Lind- paintner in Scene. Herr Weyrauther vom Stadttheater in Düssel- dorf giebt als Gast den Mephisto.
Für die Vorstellungen im „Neuen Königlichen Opern- Theater * (früher Kroll), welhe am Donnerstag, den 14. Mai, mit MWeber's Oper „Der Freishüg“ beginnen, sind folgende Preise der Plätze festgeseßt: Mittel-Parquet, 1. bis 5. Reihe 6 , 6. bis 10. Reihe 5 4, 11, bis 22. Reihe 4 #4; Seiten-Parquet 3 #; Mittel- Balkon und Logen 6 M; Seiten-Balkon 3 #6; Tribüne 2 &; Steh- play 1 A — Die Konzerte im Garten beginnen ebenfalls am Donnerstag.
Der General-Jntendant Graf von Hochberg hat sih nah Miesbaden begeben, um am gestrigen und heutigen Tage den dortigen Festvorstelungen beizuwohnen. :
„Villa Beaumignard*, Schwank in 3 Akten von Marc Sonal und Victor Grégon, f die nächste Novität des Residenz-Theaters. „Fernand’'s Ehekontrakt* wird nur noch diese Woche hindur gegeben.
Das Ensemble des Zentral-Theaters wird vorauésihtlih bereits am 20. Juni d. J. mit der Posse „Eine tolle Nacht“ seine Vorstellungen wieder eröffnen. Die Posse foll dann ununterbrochen bis zum 1. September auf dem Repertoire bleiben. |
Am Donnerstag wird der Konzert-Park des Fried rich- Wilhbelmstädtishen Theaters eröffne. Das abwechselungs- reibe Programm wird 36 Nummern umfassen. Das Konzert der Theater- Kapelle und des neu engagierten Park-Orchesters beginnt um 4F Uhr, die Vorstellung um 6 Uhr. Sämmtliche Dauerkarten sowie die Ehrenkarten haben für diese Eröffnungs-Vorstellung Gültigkeit. i
Herr Musikdirektor Otto Dienel veranstaltet morgen, Mitt- woch, Mittags 12 Uhr, in der Marien-Kirche wieder einen Orgel - vortrag, bei welhem sich Fräulein Elsbeth Pannenberg, Herr A. Niks. Harzen-Müller und Herr Martin Jacobi als Mitwirkende be- theiligen. Der Eintritt ist, wie immer, frei.
Mannigfaltiges.
Das Königliche Polizei-Präsidium mat bekannt, daß Seine Majestät der Kaiser und König geruht hat, der „Laugen Brüe“ hier- felbst den Namen „Kurfürsten-Brücke“ beizulegen.
Die Besichtigungen der Eskadrons der Garde- Kavyallerie-Regimenter sowie die der Batterien der beiden Garde-Feld-Artillerie-Regimenter werden in der Zeit vom 15. bis 23. d. M. stattfinden. Die Negiments-Besichtigungen der Garde - Kavallerie - Regimenter werden am 10., 11., 12. und 13. Juni d. J. abgehalten.
Die Berliner Gewerbe-Ausfstellung hatte s\ch am Sonnabend hohen Besuchs zu erfreuen: Ihre Königlihen Hoheiten die Großherzogin von Baden, der Prinz Heinrich von P: die Erbprinzessin von Sachsen-Meiningen owie Seine Wroßberzontite Hoheit der Prinz Max von Baden nebs Gefolge verweilten längere Zeit daselbst und nahmen verschiedene von den Haupt - Sehenswürdigkeiten in Augen- schein. — Am Sonntag war der Besuch der Ausstellung ein außerordentlich großer. Die genauen Zahlen lassen sich noch nicht feststellen, da die Abrechnungen mit der Eisenbahn und der Dampfschiffahrt, die ebenfalls Eintrittsbillets verkaufen, noch nicht erfolgt find. An den Kassen der Ausstellung wurden 60000 Billets verkauft; die Schäßung aller zahlenden Besucher \{chwankt zwischen
100 000 und 120 000 f Mangel an elektrishem Strom
3000 Personen die nahmen.
D Renn ebungen der
auch noch von 15 300 Personen. Yu gestattet eröffnet.
Die kleine feldchen l ge Wiese vorführen
in ze arten angepflanzt worden sind.
E worden.
Der „Freiwillige
ersonen. Die Straßen von „Alt-Berlin“ waren den ganzen Tag über belebt ; 28 000 Perfonen lösten dort Ein- trittskarten. Das „Alpen-Panorama“, das ‘immer no E gee: gin BRON ags Ran leiden bat, batte troßdem ein recht günjtiges Ka}jenergevn a etwa z s rrlichfeiten des Silerth Li n An den Tischen der Abtheilung für „Volksernährung“ | des wurden an diesem Tage s 000 ¡ela gespeist. e einen Flotte, un 4100 Personen besichtigt. In der „Kolonial-Ausstellung“ fehlte zwar | das e eftrische Licht, doch half man si mit etwa 600 bunten Lampions, mit denen die Gänge und Straßen der Sansibar- stadt bis 10 Uhr Abends erleuhtet wurden ; es war dort ein Besuch von 15 000 Personen zu verzeihnen. Kairo hatte einen Fremdenzufluß ch im O find die Ausfteller mit dem Besuch sehr zufrieden gewesen. : - En ee beid E im Hörsaal des Chemiegebäudes, welches zu diesem Zwecke erbaut und in mustergültiger if, die Reihe der öffentlihen wissenshaftlihen Vor- träge, die während der Dauer der Ausstellung dort täglich, Abends von 6 bis 7 Uhr, stattfinden sollen, mit einer Begrüßungsrede des Vorsizenden der Vortragtkommission, Präsidenten Dr. Bôdiker Demnächst spra Professor Witt über „die Glasindustrie eins und jeßt“ unter Vorführung zahlreiher Projektionsbilder. eute wird Professor Waldeyer über den Aufbau des Nerven- it Men FIOE or Lafsar über Volksbäder sprechen. ieselfeldanlage, welhe sich l Ausstellung neben dem Pavillon der Stadt Berlin befindet, ist nunmehr in Thätigkeit geseßt worden. Das 25 m lange, 10 m breite Riesel- ift in zwei Theile getheilt, deren einer dem Beschauer eine soll, während auf dem zweiten, n kleine Felder zerfallenden Theile Die Berieselung geschieht, genau wie in Osdorf, Falkenberg 2c., durch Kanäle, in welchen Schüßen das cinfließende Nieselwafser regulieren. Die kleine Anlage funktioniert vortrefflih, und es dürfte nicht lange dauern, so werden die Besucher der Gewerbe-Ausftellung hier alles das in natura sehen, was ihnen im aae der Stadt Berlin ein großes, künstlerisch ausgeführtes Modell veranshaulicht. In den nächsten Tagen wird 7 das neben dem Rieselfeld angelegte Miniaturfilterwerk in Thätigkeit geseßt werden. Am Himmelfahrtstage würde der Eintrittspreis für die Aus\tellung des Donnerstags wegen eigentlich 1 4 betragen. Mit Rücksicht auf den Feiertag aber ift der Eintrittspreis auf 50 -Z er-
er im Auftrage des Arbeitsaus\{usses von dem wohlbekannten geographischen Institut von Julius Straube, Berlin SW. 61, bearbeitete und herausgegebene „Offizielle Plan der Berliner Gewerbe-Ausftellung 1896" ist foeben ershienen. Der Plan hat ein handlihes Format und if troß der Ausführlichkeit und Menge des Dargestellten übersihtlich und klar, der Druck deutlich und die lithographische Ausfübrung in neun Farben sehr ges{mackvoll und sauber. Mit Hilfe der Zeichenerklärung wird sich auch der im Kartenlesen Ungeübte \{hnell orientieren können. Der Plan ist zum Preise von 50 „Z im Buchhandel käuflich.
Erziehungsbeirath für entlassene Waisen “, der ih konstituierte (vgl. Nr. 94 d. Bl), hat eine allgemeine Pfleger- noch | versammlung auf den 15. Mai, Abends 7 Uhr, einberufen. Dieselbe findet im Bürgersaale des Rathhauses (Eingang von der Königstraße) | Die statt und ift öffentli. Es sollen in dieser Versammlung die Aufs- gaben der Pfleger und Pflegerinnen und deren praktische Durchführung dargelegt, die Vertheilung der Erschienenen auf die Bezirksaus\schüsse vorgenommen, die Berufswahlkonferenzen vorbereitet und den ein- zelnen Pflegern bestimmte Arbeitsgebiete zugewiesen werden. Ferner soll die Aufnahme neuer Mitglieder, Pfleger und Pflegerinnen erfolgen. 5 Es sei bei diesem Anlaß noch einmal darauf hingewiesen, daß die | dieje Hauptaufgabe der letzteren darin besteht, geeignete Lehrstellen zu er- mitteln, bei der Berufswahl mitzuwirken, die Pfleglinge während der Lehrzeit zu berathen und gegebenen Falls Geldunterstütung beim Vor- stande für dieselben zu beantragen. Bestrebungen dieses Vereins is zu hoffen, daß sih recht zahlreiche Damen und Herren in seinem Dienst der Förderung des herar- wachhsenden Geschlehts widmen werden.
unter dem e des ochbahn zu ortrag
als in enschein
Im „Marine- | Engler statt. 8000 cidif- an den
a d das „Kaiserschif“ wurde von
werkstatt in
eise aus-
worden sei.
auf der Gewerbe- geschlossen.
verschiedene Gemüse-
strationen. Am Sonntag, den 1 eine Besichtigung des Königlichen Botanischen Gartens unter Führun Direktors, Herrn Geheimen NRegierungs-Raths Professor De
Kiel, 11. Mai.
Abb es Gefechtakopf vin E ‘der Fl rennen eines Gefechtskopfes ein Raub der Flammen ge
Ein Arbeiter ist verbrannt. Sewörden,
Straßburg i. Elf., 11. Mai. Jn dem Dorfe Geispols, heim sind arfern 40 Gebäude niedergebrannt. Eine große Anzahl Vieh ist umgekommen und die Futtervorräthe sind vernichtet. Man vermuthet Brandstiftung.
Wien, 11. Mai. [ösung von 19 akademishen Vereinigungen (Burschen- schaften, Verbindungen und Vereinen, darunter 10 Waithofner Verbandes), welhe fich dem am 1. März gefaßten Beschluß gegen die Satisfaktionsfähigkeit der Juden angel hatten. Der Polizei-Präsident hebt in einer Verfügung hervor, daß eine ganze Kategorie von Studenten in ihrer Ehre empfindlich verlegt eute wurden verschiedene Vereinslokale behördlih
In der Deutshen Gefellshaft für volksthümlig Naturkunde wird morgen, 2 Bür E athhauses Herr Profefsor Dr. Shumann einen öffentlichen
alten über » Amer enpAanten De
Mittwoch, Abends 8 Uhr, im
verbunden mit
Mai, Vormittags 10 Uhr, ua
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Der Torpedoschie an d Der Torpedo: L 2 me , dur
Die Statthalterei verfügte die Auf, erbindungen deg
lossen
Algier, 11, Mai. Ein Sonderzug, welcher mit zwei zur Einschiffung nah Madagaskar bestimmten Kompagnien Soldaten nah Algier unterwegs war, fuhr gestern Abend Voit Vesoulbeman auf einen anderen dem Zusammenstoß getödtet, 3 Offiziere und 30 Soldaten, sowie alle Beamten des Zuges verwundet. Offiziere befördert wurden, befand sich an der Spitze des Unglück ercignete sh dadur, daß die beiden Züge irrthümlih auf einer eingeleisigen Strecke abgelassen worden waren. Regen und Nebel hatten die Lokomotivführer verhindert, die auf einander zufahrenden Züge rechtzeitig zu sehen.
hen Adelia und Zug auf. 5 Offiziere wurden bei
Der Waggon, in welchem die Zuges. Das
\chul- der
Januar d. I. hierselb\t Die Blätter
am 21. niht an
stüßten, Weise
Bei der Gemeinnüzigkeit der
S1: Peltersddurg, Krönunagsfeierlichkeiten treffen die russischen Vertreter bei den auswärtigen Höfen sämmtlih in Moskau ein, mit Ausnahme des russischen Botschafters beim Quirinal Vlangali, welcher erkrankt ist.
Prätoria, / Bureaus“.) Der Staatssekretär der Südafrikanischen Republik Dr. Ley ds hat das folgende Telegramm an den Gouverneur Kapkolonie Sir
immer Chartered Company und Regierung der die Richtigkeit dieser Behauptungen ; Ansicht is die Chartered Company die Quelle der Gefahr für ganz Südafrika. um den Plan des Einfalls vorher wußten und ihn unter- wird mit der im Junteresse und für die dehnung des „Jmperialism“ in Südafrika gehandelt hätten. Diejenigen, welche den Einfall vertheidigten und unterstüßten und später auf eine drängten, hätten keine Vor ursahten Unreht und Schaden.
Nach Schluß der Redaktion eingegangene
Depeschen.
12. Mai. (W., D. V) Bu den
11. Mai. (Meldung des „Reuter'schen
Hercules Robinson gerichtet: schreiben, die britishe Regierung zeige Parteilichkeit für die Direktoren der namentlih für Cecil Rhodes. Südafrikanishen Republik glaubt nach ihrer
Die Stellung der Personen, welche
daß fie auf
Angabe ] weitere Aus-
vertheidigt,
grob ge Behandlung der Rebellen tellung von dem durch sie ver-
(Fortseßung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)
2° s ao C et
Wetterbe
Morgens,
iht vom 12. Mai, |
Stationen.
in 9 Celfius
59C.=409R.
Bar. auf 0Gr u. d. Meeres\p red. in Millim
Temperatur
Wind. | Wetter. | | !
Belmullet. . | 774 1 wolkenlos Aberdeen . , | 774 ¡N 2/bedeckt Christiansund | 767 6|bedeckt Kopenhagen . | 764 3\bedeckt Stockholm . | 762 2 bedeckt aparanda . | 751 4 heiter osfau. .. | 759 1\bedeckt
Corï,Queens- Ot ¿s 774 Cherbourg . | 770 E T2 768 mburg .. | 767 winemünde | 764 Neufahrwasser| 761 Memel . .. | 760
—A
[Ey O tD 00 I b 00°
paintner.
heiter wolkenlos wolkenlos halb bed. wolkig halb bed. wolkig bededckt wolkenlos wolkenlos wolkenl.1) wolfenlos
Hugenotten.
Gast.) Anfang
Lustspiel in 5 Anfang 7F Ubr.
Mes Ce 170 ünster... | 769 Karlsruhe . . | 769 Wiesbaden . | 769 München . | 769 wolkenl.2) Chemniß ., | 768 |W wolkenlos Seri «765 heiter A es 767 ill\wolkenlos Breslau... |_766 |[W heiter
Se d'Aix .. | 767 wolkenlos Ua o 6 | 764 heiter Et. ¿4 066 wolfig
1) Thau. *) Nachts Regen.
Uebersiht der Witterung,
Das barometrishe Maximum liegt auf dem Ozean westlich von Schottland, während eine Depression über Nordost-Europa erschienen ist, welche sih ras südwärts auszubreiten \cheint, sodaß wieder zu-
vagabundus.
Mo m i f R DOI O 5 L D Po L
bk pn feme | pr pre fre pr prak prak prr prak Peri | jor pre ferm per rem prrck frem Prdk O0 MONNRPNIN O V A I M N
Freitag (34
Giacomo Meyerbeer. des Eugòne Scribe, überseßt von Jgnaz Castelli. Tanz von Emil Graeb. (Raoul: Herr Pauwels, von der Ene [den Oper in Amsterdam, als
Deutsches Theater.
Berliner Theater.
t pu Bnsang 48 Uhr.
onnerstag, Iachmittags 2} Ubr: Köni ein- rich. — Abends 7} Uhr: König Geiuvie: s
Theater.
Königliche Schauspiele. Mittwoch: Opern- haus. 122. Vorstellung. Der Troubadour. Oper in 4 Akten von Giuseppe Verdi. Text nah dem Jtalienishen des Salvatore Camerano. Dirigent: Musikdirektor Steinmann. Anfang 7F Vhr.
Schauspielhaus. Wolfgang von Goethe. Der Tragödie erster Theil. Die zur Handlung gehörende Musik von Anton Fürsten Nadziwill und von Peter Joseph von Lind- In Scene geseßt vom Ober-Regisseur Marx Grube. Dekorative Einrichtung vom Ober- Inspektor Brandt. (Mephistopheles: Here Aloys Weyrauther vom Stadt-Theater in Dü Gast.) Anfang 7 Uhr.
Donnerstag: Opernhaus. 123. Vorstellung. Die
129, Vorstellung. Faust von
eldorf, als
Große Oper in 5 Akten von Text nah dem Französischen
T U
r.
Schauspielhaus. 130. Vorstellung. Doktor Klaus.
Aufzügen von Adolph L'Arronge.
Mittwoch: Lumpaci- Änfang 8 Uhr.
onnerstag: Lumpacivagabundus. Freitag: Lumpacivagabundus.
Mittwoch: Maria
Abonnements - Borjieüung): Zum
ersten Male: Cornelius Voß,
Lessing-Theater. Mittwoch: Waldmeister.
nehmende Bewölkung mit sinkender Temperatur für | Operette in 3 Akten von Gustay Davis. Musik
die nächste pit zu erwarten ist. Bei [F nur im Nordgebiet frishen nordwestl
rent roden, warm und wpolfentosz die Nachmittags- | 74 Uhr. uren erbobe / vielfa auf 24 Grab. ch gestern im Binnenlande Deutsche Seewarte.
Freitag:
von Johann Strauß. Ferenczy-Ensemble vom C den bis | Schulgze-Theater in Ferenczy-Ensemble vom Carl
nordöstlihen Winden is das Wetter in Deutsh- | Karczog und Eduard
amburg, mit Julie Kopaczy- teinberger als Gast. Anfang
Donnerstag: Waldmeister. aldmeister.
Residenz - Theater. Direkticn: Sigmund Lautenburg. Mittwoch: Fernand’s Ehekoutrakt. (Un fl à la patte) Sthwank in 3 Akten von Georges Feydeau, übersezt und bearbeitet von Benno Jacobjon. Anfang 8 Uhr.
Donnerstag: Fernand’s Ehekonutrakt.
Sonntag, den 17. Mai: Zum erften Male: Villa Beaumignard. Sch{wank in 3 Aufzügen von Marc Sonal und Victor Gréhon.
Friedrich - Wilhelmstädtisches Theater. / Chausseestraße 25—26.
Mittwoh: Mit großartiger Ausstattung an Kostümen, Dekorationen und Requisiten: Der Sungerleider. Ausftattungs-Koinödie mit Gesang und Ballet tin 10 Bildern von Julius Keller und Louis Herrmann, mit theilweiser Benußung eixer Idee des Mark Twain. Musik von Louis Roth. In Scene geseßt von Julius Fritsche. Dirigent: Herr Schnitt. Anfang 74 Ubr.
Donnerstag: Der Dunngerleider-
Donnerstag, den 14. Mai: Eröffnung des Friedrich-Wilhelmfstädtishen Konzert Parks. Spe- zialitäten ersten Ranges. Große Doppel-Konzerte. Feenhafte Beleuhtung. Entrée 30 §.
Neues Thegter. Siffbauerdamm 4a. /5. Mittwoch: Tata-Toto. Vaudeville in 3 Akten von ictor Leon und F. Zell, nah Bilhaud und Barré. Musik von Antoine Banés. In Scene geseßt von “a mg Lautenburg. Kapellmeister : Gustav Wanda. Anfang 8 Uhr. Donnerstag : Tata-Toto. Freitag: Tata-Toto.
Theater Unier den Linden. Direktion: Julius Friÿshe. Mittwoh: Der Vogelhändler. Operette in 3 Akten von M. West und L. Held. D von Carl Zeller. Dirigent: Herr Kapell- m Ge Winns, Regie: Herr Hanno. Anfang
Vi
Donnerstag : Die Fledermaus.
In Borbereitung: Mit durchaus neuer Auéstattung an Koftümen, Dekorationen und Reguisiten. Der Gro herzog. Operette in 2 Akten von Gilbert, Musik von Arthur Sullivan.
Avold Erns-Theater. Mittwoh: Das otte Verlin. Große Ausftattungs-Gesang2pofe n 3 Akten von Leon Treptow und. Ed, langepose Kuplets und Quodlibets von Gustav Görk. Mußk
von Gufta» Steffens. In Scene geseßt von Adolph Ernst. 2. Akt: Alt-Berlin. Anfang 77 Uhr. Donnerstag: Das flotte Berlin,
T SPRCSGE IRO C BINECREE: M R N S U C: E N ZZIIT E Familien-Nachrichten.
Verlobt: Baroneß Margarethe von Koshküll zu Ribben mit Hrn. Oberförster Hugo Schwarz (Königsberg—Nikolaiken). — Frl. Meta Jander mit Hrn. Bankvorstand und Lieut. d. R. Carl Münch (Brieg).
Verehelicht: Hr. Lieut. Horst von Falkenhayn mit Frl. Anna Herwoarth von Bittenfeld (Berlin). —- Hr. Regierungs-Baumeister Paul Deuninghoff mit Frl. Hermine Frowein (Bohum— Barmen). — Hr. Ober-Poft. Sekretär Leopold Winkler mit Frl. Johanna Menthel (Frankenstein i. Schl.)
Geboren: Ein Sobn: Hrn. Negierungs-Re- ferendar und Licut. d. R. Dr. jur. Gerhard Voewes (Oppeln). — Hrn. Rittmeister d. R. Adalbert von Bredow (Briesen). — Hru. Prem.-Lieut. Werner von Eshweg?z (Soldau, Ostpr.). — Hrn. von Nautter (Willkamm, Oftpr.). — Eine Tochter: Hrn. Grasen Clairon d’Haussonville (Lüben).
Gestorben: Hrn. Regierungs - Baumeister Carl Schmidt Sohn Friy (Berlin). — Hr. Bronislaw von Oftrzycki (Breslau). -= Fr. Landes-Rath Auguste Große, geb: Heife (Berlin). — Fr. Milly von Glasfow, geb. von Glasow (Lokehnen). — Hr. Hauptmann a. D. Gustay Melms (Hannover). — Hr. General-Lieut. z. D, Karl August von Oppen (Alt-Friedland). — Hr. Ober-Regierungs-Rath ‘August von Zastrow (Köslin), — Hr. Provinzial- Irrenanftalts-Direktor a. D., Stadtrath Dr. Her- mann Wendt (Charlottenburg). — Hr. Stadt- rath a. D. Dr. jur. Max Samter (Berlin).
Verantwortliher Redakteur: Siemenroth in Berlin. Verlag der Expedition (Scholz) in Berlin,
Druck der Norddeutshen Buchdruckerei unh Verlags Anstalt Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32. Sieben Beilagen (einschließlich Börsen-Beilage),
sowie die Juhaltsaugabe zu Nr. 6 des öffent
lichen Auzeigers (Kommauditgesellschafteu auf
Aktien und Aktiengesellschaften) sür die Woche vom 4, bis 9, Mai 1896,
zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.
M 114.
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Dentscher Reichstag. 88. Sißung vom 11. Mai 1896, 1 Uhr.
Tagesordnung: Zweite Berathung des Gesehentwurfs, betreffend Abänderung des Zuckersteuergeseßzes.
Ueber den Anfang der Sißung wurde in der gestrigen Nummer d. Bl. berichtet.
Die Betriebssteuer soll nach der Vorlage für 100 kg bei einer Produfïtion bis 500000 kg 5 S, von 500000 bis 1000 000 kg 10 F und so fort bei je 500 000 kg um 5 § steigend betragen. :
Die Kommission hat die Betriebssteuer gestrichen. " — Abg. Pingen (Zentr.) beantragt, die Betriebssteuer für 100 kg in Höhe von 10 v bei einer Produktion unter 4 Millionen Kilo- ars und dann bei jeder Million mehr um 2} 9 steigend fest- usezen.
i Abg. Dr. Piler (Zentr.) will die Betricbssteuer bei einer Pro- duktion bis zu 1 Million Kilogramm auf 5 3 und für jede weitere Million Kilogramm um 5 S Reigerid festgeseßt wissen.
Nachdem beide Antragsteller in Es Worten ihre An- träge begründet haben, erhält das Wort der
Abg. Richter (fr. Volksp.): Die Minorität für den Antrag Pingen in der Kommission war bei der zweiten Lesung etwas größer als bet der erften, aber nur deshalb, weil au einige Gegner der Betriebs- abgabe für denselben stimmten in der Hoffnung, um so mehr Stimmen aus der Zentrumêpartei für die hohe Prämie von 2,50 Æ erlangen zu können. An ih giebt es garnihts Widersinnigeres, als eine Betriebsabgabe in einem solhen Geseg einzuführen. Das Gese will durch eine hohe Ausfuhrprämie auf künstlihem Wege die Konkurrenz mit dem Auslande stüßen, und die Betriebsabgabe will in einer be- sonderen Steuer diejenigen bestrafen, welhe die Vortheile des Großbetriebes für die Produktion fich zu eigen machen und infolge dessen eine wohlfeilere und leihtere Konkurrenz mit dem Auslande haben. Der Hinweis auf die Branntweinsteuer paßt niht; denn Branntwein wird nicht in derartigen Mengen exportiert wie Zucker. Auch der Hinweis auf den Shuß des Mittelstandes trifft niht zu; denn bei vielen Fabriken vereinigt sh eine Menge fleiner Leute, und diese werden durch die Einführung einer solchen Abgabe geschädigt. Besonders würde die oftelbische Zuckerindustrie Me werden, welche mit theureren Kohlenpreisfen und mit höheren
ranéportkosten zu rechnen hat als die Zuckerindustrie anderer Pro- vinzen. Auch um eine finanzielle Frage handelt es sich nicht. Nach den Kommissionsbeschlüssen würden dem Fiskus aus der erhöhten Ausfuhrprämie nah Maßgabe der Kontingentierung mindestens 43 Millionen mehr zufließen, als es nach dem bestehenden Gesetz ge- schieht, und wir haben keine Veranlassung, ihm dazu noch weitere 2¿ Millionen aus der Betriebsabgabe beizusteuern. Der Antrag Pingen belastet den inländishen Konsum mit 10 «4 für 100 kg mehr und kürzt die Prämie um ebenso viel. Die 40 größeren Fabriken würden 26 „Z durhschnittlich bezahlen, also 16 Z§ mehr als die fleineren Fabriken. Das wäre eine Strafe für die Ver- D des Betriebes. Da die Unkosten für 100 kg 49 Z be- tragen, so würde die Betriebssteuer eine Vertheuerung der Unkosten um ein Drittel betragen. Diese Strafe trifft vorzugsweise den Often, der durh die Mangelhaftigkeit der Verkehrswege s{hlechter gestellt ist als der Westen und der mittlere Theil Deutschlands. Die 9 größten Fabriken befinden B im Osten, 6 in Polen, 2 in Brandenburg, 1 in Westpreußen. on den 25 größten befinden fich 17 im Often. riv haben über diesen Antrag Pingen die namentlihe Abstimmung eantragt.
Abg. von Puttkamer - Plauth (d. konf.): Der größte Theil meiner politischen Freunde bleibt bei den Beschlüssen der Kommission stehen, die ein Kompromiß zwischen den verschiedenen Richtungen darstellen, sodaß es gefährlich ift, in legter Stunde daran rütteln zu wollen. Alle diejenigen, welche ein aufrihtiges Interesse an dem Zustandekommen des Geseßes haben, sollten den Kom- missionsbes{chlüfsen zustimmen. Jn Bezug auf die Betriebs\teuer stehe ih mit dem Abg. Richter auf demselben Standpunkt. i
Abg. Dr. Lieber (Zentr.): Wenn es gelingt, den Antrag Pingen zur Annahme zu bringen, wird die große Mehrheit meiner Freunde für die Vorlage stimmen. Wird der Antrag Pingen nit ange- nommen, so wird die Vorlage ernstlich gefährdet sein. Wen die Verantwortung dafür trifft, will ih heute niht erörtern.
Staatssekretär des Reichs - Schazamts Dr. Graf von Posadowsky-Wehner:
Meine Herren! Bei dem Standpunkt der Verhandlungen, ob die Betriebssteuer anzunehmen sei oder niht, hieße es nah den Er- klärungen der vershiedenen Parteien Gulen nah Athen tragen, wenn ih nohmals für die Betriebssteuer eintreten wollte. Die Gründe wirth\schaftliher und fozialpolitisher Natur, die für die verbündeten Regierungen maßgebend gewesen find, eine gestaffelte Betriebsfteuer in das Gese aufzunehmen, sind sowohl bei der vorjährigen Debatte über das Zuckersteuernothgesep und über den Antrag Paasche, als au bei der ersten Lesung der jeßigen Geseßesvorlage eingehend er- örtert worden. Jh muß Sie deshalb bitten, entsprehend dem Stand- punkt, den die verbündeten Regierungen bisher eingenommen haben, für den Antrag Pingen zu stimmen. Selbstverftändlih is es ja meine Pflicht, zunächst für die Bestimmungen der Regierungsvorlage einzutreten. Ih muß aber zugeben, daß die Säße, der Regierungs- vorlage dadurch einigermaßen erschüttert sind, daß die Prämien von 4M'auf 2/4 50 4 dur Kommissionsbeshluß ermäßigt sind. (Hört! hört! rechts.) Es ift klar, daß man den Betrag der Betriebssteuer abziehen muß von der Summe der Prämie, um die wirklihe Prämie zu ermitteln, und daß wir diesen Gesichtspunkt ganz besonders \charf in den Vordergrund drängen müssen, um auch unferen Konkurrenten auf dem Weltmarkt klar zu machen, ‘daß sih unsere Prämien um die Betriebssteuer vermindern.
Meiue Herren, von den prinzipiellen Gesichtspunkten, die für die Betriebssteuer maßgebend sind, is meines Erachtens keiner durh- shlagend widerlegt worden. Wenn ih Sie aber bitte, falls Sie fir die Regierungsvorlage niht stimmen wollen, eventuell für den An- trag Pingen zu stimmen, so ist hierfür der Gesichtspunkt maßgebend, daß auch durch diese gestaffelte Betriebssteuer, die vielleicht ein Vor- bild für andere Gesezesvorlagen bilden wird, immerhin der prinzipielle Gesichtêpunkt, der in der Regierungsvorlage zum Ausdruck ge- kommen ift, festgehalten wird. Seitens eines Herrn Vertreters der konservativen Partei ist die Betriebssteuer ja sehr lebhaft bekämpft worden. Ich kann es mir aber nicht denken, daß diejenigen Abgeord- neten des hohen Hauses, die landwirthshaftlihe Interessen ver- folgen, ein Geseg wegen einer Betriebssteuer gefährden würden, e Vei: der gröhten Fabtil; bie wir legt n Preußen haben, durhshnittlich nur B S, für
Er îte Beilage
Berlin, Dienstag, den 12. Mai
die mittleren Fabriken 15 H§ für den Doppel- zentner beträgt. (Hört! hört! links.) Meine Herren, diese Staffelsteuer heißt doch nichts, wie die Prämien von 2,50 M selbst für die größten Fabriken nur um 23 9 ermäßigen. Es ist aber ganz unzweifelhaft, daß troß der Entfernungen, welche die großen Fabriken von den Rübenproduktionsorten zum theil abliegen, troß des weiteren Bezuges von Kohlen, dennoh die großen Fabriken niht unwesentlih billiger arbeiten als die fleineren und mittleren Fabriken. Meine Herren, man würde es im Lande nicht verstehen, wenn man ein so wichtiges Gesey, über welches wir vier Sigungen im Plenum und dreizehn Sißungen in der Kommission abgehalten haben, fallen ließe wegen einer Betriebsf\teuer, die für die größten potentesten Fabriken nur 23 H pro Doppelzentner, für die mittleren Fabriken nur 15 S beträgt.
Ich kann Sie deshalb nur dringend bitten, wenigstens aus diesen taktishen Gesichtspunkten Ihre Bedenken fallen zu lassen und für den Antrag Pingen zu stimmen, wenn Sie das Gese haben wollen.
_ Abg. Rösidcke (b. k. F.): Es scheint sich vi hier um die wichtigste Frage zu handeln, von der sogar das Schicksal des ganzen Gefeyes abhängt. Wenn die Betriebssteuer die Ungleichheit der Pro- duktionskosten ausgleihen sollte, dann hat sie gar feinen Werth, wenn sie in dem niedrigen Betrage des Antrages Pingen erhoben wird. Die ganze Betriebssteuer is ja nur ein Mäntelchen für die Erhöhung der Prämie; man will den Schein erwecken, als wenn die Zuckerfabri- kanten die Prämie selbst theilweise deen. Die Melasse-Entzuckerungs- anstalten, welche cine besondere Steuer zahlen, werden durch die Betriebssteuer noch einmal belastet.
Abg. Dr. von Komierowsfki (Pole): Für die Polen war das Hauptbedenken die Betriebssteuer, welche von der Kommission gestrichen worden ift ; denn im Osten sind die größten Zuerfabriken entstanden, welche noch keine Tele Rentabilität haben, also durh die Betriebs- steuer besonders belastet würden. Im Osten ist man gegen die ganze Baye, ihre Annahme würde bei uns als ungerecht empfunden werden.
Abg. Dr. Friedberg (nl.): Jch erkläre mich namens meiner
Freunde für den Antrag Pingen, der in seinen Grundzügen {on vor- gesehen war in dem Antrage des Abg. Paasche. Das Gewicht der Partei Rösicke is ja kein großes, aber ich will doch erklären, daß D O niht die Meinung feines Anhaltishen Wahlkreises vertritt. ¿ Abg. Freiherr von Stumm (Rp.) erklärt, daß seine Freunde fast ausnahmslos für den Antrag Pingen stimmen würden, weil die Betriebssteuer in demselben eine sehr maßvolle sei, sodaß auch die Gegner derselben dafür stimmen könnten. Redner bittet auch die Konservativen, die Vorlage anzunehmen zum Schuße der Zucker- industrie.
Abg. Richter: Daß die anhaltinischen Zuckerfabriken für die Betriebs\teuer sind, liegt daran, daß sie klein sind, also von der S nicht so getroffen werden. * Der Abg. Friedberg \cheint sich mehr als Vertreter der anhaltinishen Zuckerintereßfenten, nicht ‘als Vertreter des deutschen Volks zu fühlen. Die National- liberalen \{chließen sh ganz der agrarishen Strömung an, wie bei dem Getreideterminhandel. Es wird über eine Frage zwischen den Parteien gehandelt wie niemals. Wenn das Zentrum in Bezug auf die Betriebssteuer das Gese fallen lassen will, wie gering m das Zentrum dann die ganze Vorlage überhaupt [chäßen! Aber na der ganzen Kommissionsverhandlung is ja dieser Ausgang nicht wunderbar. Erst bestehen die Konservativen auf 3 # Prämie als Entschädigung für -die Kontingentierung, nachher begnügen sie sich mit 2,50 4 Es handelt sich nicht um das ganze Gefeß, sondern um 2,50 M oder weniger. Was würde man fagen, wenn die Betriebs- steuer auf den Grundbesiß angewendet würde und die Grundsteuer mit der Größe des Besißes steigen würde? (Zuruf : Einkommen- steuer!) Nein, es handelt fich nicht um das Einkommen, fondern nur um den Umfang des Betriebes, also um eine Rohsteuer.
Abg. Graf von Bernstorff-Uelzen (b. k. F.): Wenn Opfer gebracht werden müssen, dann müssen es in erster Linie diejenigen thun, für welche ein Vortheil aus der Vorlage herauskommt. Bisher haben gegen die Betriebssteuer nur die Gegner des Geseyzes esprochen; aber wir wollen das Geseß und treten deshalb für die Betriebssteuer ein. l
Abg. Dr. Pichler: Der Abg. Richter ist wohl nur deshalb un- ehálten, weil das Zentrum niht seinen Anschauungen folgen will, Durch die Betriebssteuer soll die Zukerindustrie nicht nur dem Aus- land gegenüber ge{chüßt werden, sondern es follen auch die kleinen Bétriebe gégen die großen ges{üßzt werden. Die e Gegner der Bettriebssteuer sitzen ja auf der rechten Seite des Hauses. Sind denn das’ die Vertreter des kleinen Grundbesißes? Im Often ift ja haupt- \ählich der Großgrundbesiß vertreten. i |
bg. Schippel (Soz.): Die Zuckerfabrikanten bezahlen die
Betriebssteuer niht, sie wälzen sie durch die Preisbildung auf den Verbrauch ab. Die großen Betriebe befinden sich garniht im Besig einzelner rei Pérsoiten: das ist aber der Fall bei den mittleren und kleinen Betrieben; die großen Betriebe befinden sih im gemein- samen Besitze kleinerer Landwirthe. . 4 E
Abg. von Staud (d.kons.): Aus taktishen Gründen müßte 4 wünschen, daß die Betriebssteuer angenommen würde, denn dadur wird die 2 der Gegner des Gesetzes vermehrt. Aber ich bin ggen die Betriebssteüuèr, weil, wie ih dem Abg. Richter bemerken möchte, die großen Fabriken des Ostens niht in den Händen größerer Kapi- talisten, sondern kleinerer und mittlerer Landwirthe sind. Jh wundere mich, daß Greiberx vi E Zas Opfer der Ueberzeugung bringt und für den Antr ngen eintritt.
Nba, E Eins erklärt, daß er durch Annahme des Antrages Pingen das F des Geseßes fördern wolle. g. Richter: Die Betriebs\teuer hat mit dem ganzen Gefeß nichts zu thun; deshalb kommt auch die linke und die rechte Seite des Hauses zusammen. Ein Unrechi wollen wir nit, ob es nun dem kleinen oder großen D ugefügt wird. Der Handel gehört eigent- lih an die Borse. Be Zifetn mag auch im Parlament gehandelt werden, aber niemals über Grundsäge. } |
Abg. von i org adi ar Wir haben in der Ferien {on fo viel von unserem Standpunkte aufgegeben, daß das Gnt- gegenkommen eine gewisse Grenze hat. Wir find von 4 M Prämie auf 2 M 50 4 zurückgegangen, um dem Zentrum- entgegenzukommen. Bei uns- im Osten, wo das Gesey überhaupt nicht populär ift, is die Betriebsfteuer das bedenklihste. Wenn au jeder Abgeordnete Ver- treter der gesammten Bevölkerung ist, so wahrt er doch die materiellen JInteressen seiner Wähler. Weiter können wir uns aber von unserem Standpunkte niht verdrängen lassen ; wir werden gegen den Antrag Pingen timmen. : i Der Antrag Pichler wird zurückgezogen. Damit {ließt die Debatte. \ | y
In namentlicher Abstimmung wird der Antrag Pingen mit 122 gegen 110 Stimmen angenommen. i
Darauf kommt die Frage der Kontingentierung zur Verhandlung. Nach § der Vorlage soll das Kontingent
1896.
1400 Millionen Kilogramm betragen. Die Kommission hat dasselbe auf 1700 Millionen Kilogramm erhöht.
__ Abg. Dr. Pichler beantragt, das Kontingent von 1700 Millionen Kilogramm auf 1500 Millionen Kilogramm zu ermäßigen.
bg, Rickert (fr. Vgg.): Die Landwirthe des Ostens haben vollständig Recht, wenn sie das Gese nicht äls ein populäres ansehen. Wir werden gegen jede Kontingentierung stimmen, weil wir darin eine Fefsel der Produktion erbliden.
_Abg. Gamp (Rþp.): Die Kontingentierung wird die Landwirth- haft niht s{chädigen, wenn die Bestimmungen über die neuen Ses und deren Kontingentierung anderweitig formuüliert werden.
ollten die neuen Fabriken von der Kontingentierung ausgeschlossen bleiben, so würde ih gegen die ganze Vorlage stimmen.
Abg. Richter: Will der Abg. Pichler seinen Antrag wegen der Kontingentierung noch ernsthaft aufrehterhalten ? ie Kontingentierung auf 17 Miklionen Doppel-Zentner ist eine so hohe, wie sie eigentlich noch niemals in Deutschland erreicht ist. Es würde jede Fabrik jeyt danach streben , ihr Kontingent möglihst auszunugen. Beim Abschluß der Rübenverträge weiß man nicht, wie die Ernte aus- fallen und wie der e der Rüben sich stellen wird. Die Fabrikanten werden \ich unter allen Umständen fihern für ihr Kon- tingent. Fällt die Ernte quantitativ und qualitativ günstig aus, so ist sofort das Kontingent überschritten.
Abg. Dr. Pichler hält eine Kontingentierung für durchaus nothwendig, um dadur der Ueberproduktion entgegenzuarbeiten; das Zentrum werde daher, wenn sein Antrag abgelehnt werde, in erster Linie für die Mee Ee eintreten. Die in Aussicht gestellte Kontingentierung auf 17 Millionen Doppel-Zentner habe zum Anbau von Zuckerrüben angereizt.
Staatssekretär des Reichs - Schaßamts Dr. Graf von Posadowsky-Wehner:
Meine Herren! Es i} vorhin von einem Herrn der konservativen Partei gesagt worden, vielen seiner politishen Freunde wäre dieser Gesezentwurf nit besonders sympathisch. Jch halte mich für ver- pflichtet, jeßt, wo wir an diesen wichtigen Punkt der Vorlage ge- fommen sind, gegenüber dieser Aeußerung einige Gegenbemerkungen zu machen. Jch erinnere zunächst daran, daß das Geseß genau nah den Grundsätzen gearbeitet ift, die in dem Antrag Paasche gegeben sind, und daß sih unter diesem Antrag meines Wifsens die Namen des bei weitem größten Theils der konservativen Partei befunden haben. Es ift von fkonservativer Seite eigentlich nur ein Gegen- vorshlag gemacht worden, und ganz flüchtig bei der Generaldebatte erörtert: die alte Materialsteuer wieder einzuführen. Meine Herren, ih kann Ihnen auf das positivste versichern, daß die Regierung dazu nie ihre Genehmigung ertheilen wird, weil die Einführung der Materialsteuer, wenn man das Rendement richtig trifft, zu einer Ver- nichtung aller kleineren und mittleren Fabriken führen würde, und weil fie das ungerechteste Steuersystem war, das man sich überhaupt denken kann.
Es ist also von feiner Seite gegenüber diesem Reformgeseg irgend ein Gegenvorshlag gemacht roorden, der etwas Besseres darstellt. Das Gesey ift in Einzelheiten amendiert worden, aber wir häben in der Kommission keinen neuen reformatorisGhen Gedanken gehört. Wenn das Prinzip der Kontingentierung sowohl im Plenum wie in der Kommission von einem Redner der konservativen Partei bekämpft wurde, sowie von denjenigen politischen Parteien, die Feinde des Prämiensystems überhaupt sind, so müßte eigentli, nach den Aus- führungen des Herrn Abg. Richter, diese Auffassung dahin führen, das Kontingent möglichst hoch zu bemessen; denn wer in der Kontingentierung eine Einschränkung der Produktion sieht, muß eigentlich das Kontingent möglihst hoh bemessen, um diese. Ein- \{ränkung zu verhüten. (Sehr richtig! in der Mitte.) Die Herren in der Kommission, die Gegner des Geseßes waren, ebenso wie die äußerste Linke des Hauses, müßten folgerihtig ihre Auffassung geseßgeberisch dadurh verwirklichen, daß fie auf jede Prämie verzichten, weil fie absolute Freiheit der Jndustrie wünschen; sie müßten beantragen, daß das bestehende Gesey einfah so bleibt, wie es ist. Das, meine Herren, würde ih verstehen und für folgerihtig halten. Wenn man dagegen beantragt, daß die bestehenden Prämien weiter verlängert werden sollen, so ist das, glaube ih, nah keiner Seite hin ein Ausweg; denn daß diese Prämie, so niedrig sie ist und obgleich sie uns empfindlich diftanziert gegenüber unseren Konkurrenzstaaten, doch mit dazu beigetragen hat, die Ueberproduktion zu vermehren, das is ganz unzweifelhaft. Diese Vorlage is aber an sih ein Ganzes, und ih glaube, ein organisches Ganzes. Das ganze Haus ift darin einig, daß die Prämien inter- national abzuschaffen sind, und daß leßteres das beste wäre, was für die Zuckerindustrien und die Finanzen aller betheiligten Staaten geschehen könnte. (Sehr rihtig!) Meine Herren, wollen wir aber die Prämien abschaffen, so scheint es ganz ausfihtslos, diesen Zweek zu erreichen, ohne daß wir zuvor unsere Prämien erhöhen (Zurufe links) — weil wir bei den internationalen Verhandlungen, das kann ih dem Herrn sagen, das verstehe ih besser, font auf keinen Erfolg zu rechnen haben. Das i} keine theoretishe Streitfrage, sondern eine Thatsache, die ih besser verstehen muß. (Sehr gut! rechts und in der Mitte.) Also wenn wir die Prämien abschaffen wollen, müssen wir zunächst unsere Prämie erhöhen, um auf einen Verhandlungsboden zu gelangen, der- Erfolg verspricht. Erhöhen wir die Prämien, so is es ganz selbstverständlich, wenn wir niht zur Ueberproduktion anregen wollen, daß wir kontingentieren müssen; in diesem Falle kann man gegen ein Kontingent Einwand erheben, was die bisherige Produktion wesentlich einshränkt; aber gegen ein Kontingent, wie es in der Kommissions- vorlage vorgeschlagen wird, allerdings auf einer Grundlage, die von der Regierungsvorlage wesentlich abweiht, noch den Einwand zu erheben, daß es die Produktion einschränke, das verstehe ih nit; denn die höchste Produktion an Zucker aus Rüben war rund 17# Millionen Doppel-Zentner. Entsprechend den Bestimmungen des Gesetzes wird sich das nähstjährige Kontingent um etwa eine halbe Million Doppelzentner, d. h. um die doppelte Konsumzunahme er- ‘ hôhen; wir werden also hon, wenn die Kommissionsvorlage angenommen wird, im Jahre 1897/98 ein Kontingent von 18 Mil- lionen Doppel-Zentnern haben, das heißt soviel als bisher überhaupt