1896 / 121 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 21 May 1896 18:00:01 GMT) scan diff

wurde sie zur Kammervirtuosin ernannt. Am 12. September 1840

verheirathete fie sich mit Robert Shumann, aber au dann noch seßte

fie, wenn auch nicht in

ata es Len ih i en - ans :

e anfgevebates Weise, ihre Kunst- ter solhe mit Joachim und Stock- waren Werke ihres j e neben denen Beethoven's und Mendels- fohn’s vortrug. esondere Verdienste erwarb sie sih dadu __ daß sie in DGY Stand uerst Chopin’'s Werke öffentli spielte. Na dem im Jahre 1856 erfolgten Tode Robert Schumann's lebte fie eine Zeit lang in Düsseldorf und verbrahte dann abwechselnd einige ire in Baden-Baden und Berlin, an welchem lehteren Orte ihre iter, die Frau Musik-Direktor Bargiel, gebor romliß, wohnte. Im Jahre 1878 wurde sie an das Hoch’she Konservatorium nach Frankfurt a. M. berufen, wo sie \sich fast aussließlih der Komposition und dem Unterricht widmete und nur selten noch öffent- lih auftrat. Seit 1892 hatte sih die Künstlerin in das Privat eben zurückgezogen und ertheilte nur noch einigen Bete Unterricht. Klara S umann?'s Kompositionstalent bethätigte sich in der Herausgabe von Liedern und Gesängen und verschiedenen Klavierstücken, darunter ein Konzert, ein Trio, räludien und Fugen. War in ihrer ersten Jugend ihre Spielart äußerlih virtuos und über die Schranken der damals deriependen ethode niht hinausgehend, so durhbrach sie dieselben in reiferen“ Jahren, und es wandelte sich ihr Spiel zu genialer Eigenart um, weibliche durchgeistigte Anmuth mit männliher Energie in chöner Weise verbindend.

Mannigfaltiges.

Die unter dem Protektorat Seiner Majestät des Kaisers stehende M eute Gesellschaft zur Rettung Schiffbrü pigex. hatte, wie die „Nat. B mittheilt, am Dienötag Abend die Mit- lieder des Berliner Bezirksvereins unter Vorsiß des Wirklichen Webeneii Ober-Regierungs-Raths Dr. Rösing im Saale der „New- Leipziger Plaß zur Jahresversammlung ein-

vorzugsweise

Yorker Germania“ am

garen, Der von dem Schriftführer Geheimen Ober-Regierungs-

E Dr. von der Leyen erstattete Bericht konnte mit Be- friedigung auf die fortgeseßt steigende Mitgliederzahl hin- weisen. Seit dem Jahre 1892/93 is die yahl von 3379 auf 3443, bezw. 3742 und 3981 im leßten Jahre angewasen; 693 Mitglieder traten neu ein, 454 schieden aus. Die Jahres- beiträge beliefen im Berichtsjahre avf 14470 A gegen 13 697 A im Vorjahre. Die Gesammteinnahmen des Bezirks- vereins betrugen 23740 6 und mit Einschluß der 600 4, welche aus der Schatulle Seiner Majestät des Kaisers gezahlt und direkt nah Bremen abgeführt worden'sind, 24 340 4 Sammelschiffhen sind im Bezirk 133 aufgestellt : 4 auf Befehl Seiner Majestät des Kaisers in den Königlichen S(lössern, 14 in Offizier-Speiseanstalten, 23 in Vereinen und Klubs, 47 in Bureaux und an öffentlichen Pläßen und 45 in Gafstwirthschaften und Cafés ; sie erbrachten insgesammt 2145 M4 Nerausgabt wurden 2581 #, so daß an den Deo 21 759 M abgeführt werden konnten. Die Entwikelung des leßteren is im Be- Aidiahte nit minder erfreulih gewesen : die Zahl der Mitglieder in ganz Deutschland beträgt fast 50 000, und an Rettungsstationen sind 115 vorhanden: 71 an der Oftsee, 44 an der Nordsee. Nach den bisher vor- liegenden Berichten sind dur diese Stationen im Ganzen 2182 Per- fonen vom Tode in den Wellen gerettet worden, im Berichtsjahr speziell 74. Außerdem wurden im lezten Jahre für 99 auf hoher See gerettete Menschenleben aus der Laeisz - Stiftung Prämien und Medaillen vertheilt. Bei der Neuwahl des Ausschusses wurden die bisherigen Mitglieder wiedergewählt; an Stelle der Ver- storbenen, der Generale von Fircks und Sallbah, des Gesandten Dr. Krüger und des]Banquiers Leo, traten neu in den Ausshuß der Juftiz- Minister Schönstedt, der neuernannte hanseatishe Gesandte Dr. Klüg- mann, Professor Dr. W. Joest und Major von Ammon.

Der Oberlin-Ortsverein hielt am Dienstag Abend unter dem Vorsiß des Superintendenten Steinbach im Hospiz in der Behrenstraße seine Generalversammlung ab. Nah dem von dem

astor Köster erstatteten Bericht hat der Verein, der seinen acht

tationen demnächst zwei neue, in der Lazarus- und in der Auf- erstehungs8gemeinde, zugesellen wird, eine sehr umfangreiche Thätigkeit entfaltet. Die Station inder Markusgemeinde, deren Obhut 405 Familien unterstellt waren, hat 1137 Krankenbesuche, 3879 Pflegegänge, 337 Ver- mittelungsgänge gemacht, 165 Krankenwachen celelstet, 292 Wöh- nerinnen gepflegt, 40 Familien mit Kohlen bedacht, 19 Kinder und 6 Erwachsene in Sommerpflege untergebracht und zu Weihnachten 98 Kinder und 100 Arme beschenkt. Die Station in der Petri- Gemeinde leistete 98 Nachtwachen und 2766 Hausbesuhe. Die Station in Zion führte bei 332 R 145 Krankenwahen, 2807 Pflegegänge und 803 Armenbesuhe aus. Die Doppelstation in der Andreas - Gemeinde sammelte 100 bis 120 Kinder und pflegte

153 Kranke in 270 Tage und 185 Nachiwahen. Die Station in der Dankesgemeinde, aus der sich 331 Familien an den Verein wandten, that 3251 Gänge, leistete 187 Krankenwachen und verpflegte in der Oberlinschule bis 100 Kinder. Die Station in der Fohannisgemeinde suchte 650 Familien auf, darunter 387, wo gepflegt wurde, und hatte in ihrer ule 100 Kinder. Die Station in der Friedensgemeinde endlih, die bald eine Kinderschule eröffnen will, unterhielt eine von 69 Mädchen besuhte Strickshule und stand mit 269 Familien in Verbindung, in deren Interesse 3518 Gänge und 76 Krankenwachen besorgt wurden.

Das 3. Garde-Regiment z. F. ist heute Vormittag von dem Truppen-Üebungsplay bei Döberiß hierher zurückgekehrt. Am 1. k. M. wird das 4. Garde-Regiment z. F. auf ca. 14 Tage zur Schießübung 2c. nah Döberiy ausrücken.

Die Beleuchtung der Berliner Gewerbe-Aus stellung hat in leßter Zeit solhe Fortschritte gemacht, daß sie zu den glingli, Feiertagen in vollem Umfange funktionieren wird. Im Freien ind alle Theile des ausgedehnfen Geländes beleuhtet: der See, die E der Theil des Parks links von der Chaufsee, die Alpen- wiese, die Verbindung zwischen dem Ausstellungs-Bahnhof und Alt- Berlin; nur ein ganz kleiner Theil links vom Theater Alt-Berlin ist noch nicht fertig, aber auch dort werden bereits ‘einige Bogenlampen angebracht, sodaß auch dieser Theil zu Pfingsten beleuchtet sein wird. Üeber die ursprünglihen Erwartungen hinaus hat fi die Beleuchtung des Ausftellungsgebäudes nunmehr ermög- lien lassen. Gestern ist mittels Extrazuges die leßte noch ausstehende Dampfmaschine der Allgemeinen Elektrizitätsgesell haft eingetroffen und wird, da ihre Montierung nur kurze Zeit in Anspruch nimmt, in Verbindung mit den bereits fertiggestellten Dynamomaschinen eben- falls das p o litt 8gebäude zu den Pfingstfeiertagen beleuhten.

Gleich günstige Mitthei Angen sind über die Wasserkünste der Ausstellung zu machen. Am Dienstag is, wie shon mitgetheilt, die Hane im Karpfenteih, als erstes Wasserkunsiwerk auf der Aus- tellung in Betrieb geseht worden. Auch die Pulsometer, welche die großen Pera und Kaskaden vor dem Hauptausstellungsgebäude treiben sollen, sind fertig; nur ein kleines Stückchen der Dampfrohr- zuleitung, das innerhalb eines halben Tages gelegt werden kann, fehlt noch, um (ebenfalls zu Ffingsten) diese Wasser springen zu lassen.

Die elektrische Rundbahn soll zu Pfingsten dur verstärkte Betriebsmittel in die Lage geseßt werden, dem lebhafteren Verkehr zu genügen. An den Deges ist mit allen Kräften gearbeitet worden. In der Frühe eines jeden Morgens werden nah Regenwetter etwaige neu eingetretene Mängel, noch e das Publikum eingetroffen ift, sofort repariert. Auch für Vermehrung der Coiletten sowie Aufstellung von Wegweisern, welhe das Publikum in Bezug auf alles Wissenswerthe orientieren, ist Sorge getragen worden. Vor einer Woche noch waren die Aussichten für die Fertigstellung aller dieser Dinge trübe; in- zwischen ist mit solcher Energie gearbeitet worden, daß ih die Aus- stellung nunmehr in allen Theilen fertig präsentiert. :

Das Riesen-Fernrohr, dessen Fertigstellung für die Mle feiertage in Auéfiht genommen war, kann erst in etwa drei Wochen dem Gebrauch übergeben werden. Die wegen der großen Eisentheile äußerst |hwierige Montage schreitet, troßdem mit verstärkten Kräften earbeitet wird, weit langsamer vorwärts, als man angenommen

atte. Der zwei. Etagen hohe Rundbau, auf dessen Galerien das

ublikum das große Instrument in allen seinen Theilen wird in Augen- hein nehmen können, ist seiner Vollendung nahe. An demselben wird auch die große Leinwandfläche aufgespannt werden, auf welche die an dem Fernrohr angebrahten Spiegel das Bild des Sternhimmels werfen sollen.

Die künstlerishe Aus\{chmüdckung der Ufergelände des Neuen Sees, an der eifrig gearbeitet wird, naht sih ihrer Voll- endung. Die zehn Löwenköpfe an den s{hönen Mittelrondels speien seit gestern Wasser; an den großen Lichtträgern rings um den See find außer den Gipspostamenten je zwei Wappenschilder an- gebraht, die an den MRondelkandelabern besonders groß, aus Gußeisen hergestellt und von Mauerkronen überragt sind. ie be- treffenden Postamente haben außerdem als besondere Zierde je vier Frauenköpfe erhalten.

Im Monat April wurden in Berlin 175 Proben von Nahrungs- und Genußmitteln amtlich untersucht und 11 davon beanstandet. Unter den beanstandeten Proben befand sich eine rge als Vollmilh deklarierter Milch, die fih als niht genügend etthaltig erwies, und eine Probe fterilisierter Milch, die zwar normal \terilisiert, indessen gewässert war.

Bingen, 20. Mai. Ueber ein Schiffsunglück, das sih am „Binger Loch“ ereignet hat, meldet der „Rhein- und Nahebote“

Melgntes: pan Mittag 1 Uhr fuhr das Dampfboot e Dis r. von Äßmann3hausen zu Berg mit einem Schiff im Schlepptoy Bald nach der Abfahrt, furz vor dem Binger Loch, sah man zu beiden Seiten des Dampfboots Dampf mit großer Gewalt entweichen und ver, nahm den Knall des erplodierenden Kessels. Das Schif drehte ines einige Male im Kreise herum und flog dann in die Luft Der Kapitän mit Frau und Kindern, 7 Mann der Besaßung und dex Steuermann Erlenbach aus Caub fanden dabei ihren Tod. Nur ein einziger Mann wurde gerettet. Das im Schlepptau befindlihe Schi

blieb unbeshädigt. Die Ursache der Katastrophe konnte noh nid festgestellt werden.“

Wien, 20. Mai. Die sächsishen Offiziere, welche einen Distanzritt nah Wien unternommen haben, sind heute bier ecin- getroffen, nahdem sie in Stockerau, wohin ihnen zehn Offiziere der hier garnisonierenden. Kavallerie -Regimenter entgegengeritten waren, das Frühstück bei dem dortigen “Dffittorkorca eingenommen hatten. Bis Korneuburg waren Feldmarschall- Lieutenant Freiherr von Wersebe und eine Anzahl von Kavallerie - Offizieren der Wiener Garnison den f\ächsis{en Offizieren entgegengeritten und begleiteten dieselben nah Wien. Dort sind dieselben als Gäste Seiner Majestät des Kaisers im Hötel A E Die Gerte Abend d Prne UgON E vors züglicher Verfassung an. Heute Abend findet im Reitbahn-Instit

Gern der dirs ein Bankett statt. stat __ Newlyn (Cornwall), 20. Mai. Die Unruhen unter den hiesigen Mil chern (vgl. Nr. 120 d. Bl.) erneuerten sich heute Vors» mittag. Aufrührerische Fischer griffen den Hafenmeister an, welher von der Polizei beshüßt werden mußte. Die Menge ging hierauf gegen die Polizei selbst vor, wurde jedoch von derselben mit Knütteln zu- rüdckgedrängt, ohne daß das in der Nähe befindlihe Militär heran- gezogen zu werden brauchte.

Paris, 20. Mai. Während der heutigen Vorstellung in derx Grofien Oper riß das Kabel eines das Gegengewicht des großen Kronleuchters haltenden Gewichts. Letzteres durhs{hlug die Decke über der vierten Galerie und tödtete eine Person; zwei Per- sonen wurden verwundet. Die Vorstellung wurde abgebrochen, und das Publikum verließ ruhig das Haus.

Nach Shluß der Redaktion eingegangene Depeschen.

Rom, 21. Mai. (W. T. B.) Wie aus einer Depesche des „Corriere della Sera“ aus Massowah hervorgeht, kam seinerzeit der Major Salsa im Süden des Aschangi-Sees bei Menelik an, als dieser eilends sich aufmahen mußte, um die aufrührerishen Stämme der Amharas und Gallas zu be- strafen. Menelik erlitt hierbei große Verluste und bat Ras Mangascha um Hilfe. Dieser kehrte zurück, als er von der Zusammenziehung der italienishen Truppen bei Adicaje er- fuhr. Die Shnelligkeit des Marsches der Jtaliener verhinderte jedoch Ras Mangascha, dieselben anzugreifen. Als Major Salsa aus dem Lager der Schoaner zurückkam, wurde er auf Anordnung des Ras ENGLTNa festgenommen. Der Negus hatte nämlih an Ras Mangascha geschrieben, er solle es verhindern, daß Major Salsa den General Baldissera von den ungünstigen Verhältnissen in Abessynien, wo zudem eine Hun ersnoth wüthete, in Kenntniß seße, Als Vorwand wurde dann verkündet, daß Major Salsa als Geisel zurückbehalten werden solle bis zur Aushändigung der eigenhändigen Briefe Menelik’s. Die energische Reklamation des Generals Baldissera, in welcher dieser mit einem Vernichtungs- krieg drohte, ershreckte jedoch die Tigriner und veranlaßte fe die Gefangenen auszuliefern.

Konstantinopel, 21. Mai. (W. T. B.) Ein vor- gestern im Yildiz - Palast abgehaltener außerordentlicher Ministerrath beschäftigte sich mit der Lage auf Kreta. Zur Untersuchung der Lage ist Divisions-General Tewfik nah Kreta abgereist. Für den Posten des Wali von Kreta wird von griechisher Seite die Kandidatur des bisherigen türki- hen Gesandten in Washington Mavroyeni und die Constant Karatheodory's befürwortet. 2

(Fortseßung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

R A S E E E D S N R R R D I D E R O IEAE A M E D E P R T I I E E B R T B K R R I O G BRÓ A? P E S R E REO I: S A R I D R R S R A RAS C R R E I B A E IOS E G S C S AR it ¡7

Wetter 8

cht vom 21. Mai, Morgens.

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Sen C3 es ei

Stationen. Wind. Wetter.

in ° Celfius

Bar. auf 0Gr.| Temperatur 59C.=49%NR.

u. d. Meeressp. red. in Millim.

Belmullet. . Aberdeen .. Ghristiansund Kopenhagen . Stockholm aranda . Bau, e

Cork,Queens- 770 : wolkig

TOWN Gherbourg . | 767 wolkig Ebe, cet CD09 wolkig ylt 753 bedeckt mburg . . | 753 bededt1) winemünde | 753 halb bed.?) Neufahrwasser| 754 Dunst Memel 755 wolkig

O e l C04 wolkig

Uer. « « | 706 wolkealos Karlsruhe . . | 759 bedeckt Wiesbaden . | 758 bedeckt München . | 758 Regen Chemniy .. | 756 halb bed. Berlin... . | 754 |[W wolkig?) 10 E Regen 11 Breslau... | 755 bedeckt 10

Fle d'Aix . . | 767 halb bed. | 10 R

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bededckt bedeckt bedeckt wolkig bedeckt wolkig 1|Nebel

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_) Gestern Regen. ?) Nachts Regen. ?) Gestern Regen.

Uebersicht der Witterung,

Eine erhebliche Aenderung der Wetterlage hat seit gern nicht stattgefunden, Eine Depression lagert ber dem zentralen Europa, in Wechselwirkung mit dem im Westen s befindenden Hochdruckgebiet auf den britischen Inseln und über dem Nordseegebiete starke nördliche S hervorrufend. Bei mäßigen nördlihen bis westlihen Winden ist das Wetter in Deutschland trübe, regnerisch und kühl; die Morgentemperatur liegt an der Küste bis zu 4, im Binnenlande bis zu 7 Grad unter dem Mittel-

werth. Im westdeutshen Küstengebiete fanden gestern Gewitter statt. Eine Witterungsänderung ist dem- nächst noch nicht zu erwarten.

Deutsche Seewarte.

Theater. t e

Königliche Vchauspiele. Freitag: Opern- haus. 131. Vorstellung. Am Geburtstage Richard p dh Lohengrin. NRomantishe Oper in 3 Akten von Richard Wagner. In Scene geseßt vom Ober-Regisseur Teßlaff. Dekorative Einrichtung vom Ober-IJnspektor Brandt. Dirigent: Kapell- meister Dr. Muck. Anfang 7 Uhr.

Schauspielhaus. 138. Vorstellung. Sonder- Abonnement B. 20. Vorstellung. Zum Besten der uer aungase des Vereins „Berliner Presse“. Neu einstudiert: Die Karolinger. Trauerspiel in 5 Akten von Ernst von Wildenbruh. In Scene ge- seßt vom egen Max Grube. Anfang ubr.

Neues Opern-Theater (Kroll), 89. Vorstellung. Der Kapellmeister. Singspiel in 1 Akt. Musik von Mozart. Text von Dr. Rudolph Genöe. Dirigent: Kapellmeister Weingartner. Die Tochter des Regiments. omishe Oper in 2 Akten von Gaëtano Donizetti. Text nah dem Französishen von Saint Georges. Dirigent: ‘Musik- direktor Wegener. Anfang 7} Uhr.

Sonnabend: Opernhaus. 132. Vorstellung. Jugo. Große Oper in 4 Akten. Musik von Philipp Rüfer. Text nach Gustav Freytag's „Die Ahnen“ (L S nnO). Ballet von Emil Graeb. Anfang

r

Schauspielhaus. 139. Vorstellung. Der Kauf- maun von Venedig. Komödie in 5 Aufzügen von William Shakespeare, überseßt von August Wil- helm von Schlegel. Anfang 74 Uhr.

Deutsches Theater. Freitag: vagabundus, Anfang 8 Uhr. onnabend: Lumpacivagabundus,. Sonntag, Nachmittags 3 Ühr: Die Stügen der Gesellschaft. Abends 8 Uhr: Nora. Montag, Nachmittags 3 Uhr: Jugend. Abends 8 Uhr: Lumpacivagabundus.

Berliner Theater. Freitag (36. Abonne- ments-Vorstellung): König Heinrich. Anfang 75 Uhr. Sonnabend: Aut rir t igte M

Sonntag: König Heinrich.

Lumpaci-

Lessing-Theater. Freitag: Waldmeister, Operette in 3 Akten von Gustay Davis. Musik von Johann Strauß. Ferenczy-Ensemble vom Carl Schultze-Theater in Hamburg, mit Julie Kopaczy- Marcta und Eduard Steinberger als Gast. Anfang

T Sonnabend: Waldmeister. Sonntag: Waldmeifter. H

Residenz - Thealer. Direktion: Sigmund Lautenburg, Freitag: Villa Beaumignard. Schwank in 3 Aufzügen von Marc Sonal und Victor Gréhon, überseßt und bearbeitet von Ludwig Fishl. Vorher: Vermischte Anzeigen.

chwank in 1 Aft nah dem Französischen des R. Dreyfus von Maximilian Bern. Anfang 73 Uhr.

Sonnabend: Villa Beaumignard. Vorher: Café Lefort, Schwank in 1 Akt.

Friedrich - Wilhelmstädtisches Theater. Chausseestraße 25—26.

Freitag: Der Hungerleider. Auëstattungs- Komödie in ‘10 Bildern mit Gesang und Ballet von Ivlius Keller und L, Herrmann. Musik von Louis Roth. Anfang 74 Uhr.

Im prachtvollen Park: Großes Doppel-Konzert. Auftreten von 28 Spezialitäten ersten Ranges. Ls des Konzerts 6 Uhr. Anfang der Vorstellung

hr. Sonnabend: Im Theater: Der Hungerleider. Im prachtvollen Park: Großes Doppel-Konzert. Auftreten von 28 Spezialitäten ersten Nanges.

Neues Theater. Schiffbauerdamm 4 a. /%, Freitag: Tata-Toto. Vaudeville; in 3 Akten von Victor Leon und F. Zell, nah Bilhaud und Barrs. Musik von Antoine Banés. In Scene geseßt von S gmund Lautenburg. Kapellmeister: Gustav Wanda. Anfang 74 Uhr. Sonnabend: Tata-:Toto.| Sonntag: Tata-Toto.

Theater Unter den Linden. Direktion:

Julius Frißshe. Freitag: Mit durchaus neuer Ausstattung an Kostümen, Dekorationen und Re- quisiten. Der Großherzog. Burleske Operette in 2 Akten von Gilbert. Musik von Arthur Sullivan. In Scene geseßt von Julius Fritsche. Dirigent : Herr Kapellmeister Federmann. Ballet-

Verehelicht:

men: Frau ‘Schrecker von Dahlern. Anfang L. Sonnabend und die folgenden Tage: Der Grof-

herzog.

Adolph Ernst-Theater. Freitag: Das flotte Berlin. Große Ausstattungs-Gesangsposse in 3 Akten von Leon Treptow und Ed, Jacobson, Kuplets und Quodlibets von Gustav Görß. Musik von Gustay Steffens. In Scene geseßt von Adolph Ernst. 2. Akt: Alt-Berlin. Anfang 74 Ubr.

Sonnabend : Neu einstudiert: Charley?s Tante. Schwank in 3 Akten von Brandon Thomas. Vorher: Mit neuer Ausstattung: Die Bajazzi, Parodistishe Gesangsposse von Ed. Jacobson und und Benno Jacobson.

E E SER C E E R E R R S U ERTE 14 CRE

Familien-Nachrichten.

Verlobt: Frl. Hedwig von Steuben mit Hrn, Hauptmann von Oven (Görliz.) Frl. Sigrid von Carlsburg mit Hrn. Dr. med. Marx von

olt (Halle a. S.). Margarethe Bloens, geb. Bluth mit Hrn. Regierungs-Baumeister Alfred Bürde (Berlin). Frl. Margarete Treibmann mit Hrn. Dr. phil. Curt Neubert (Leipzlg— Wittenberg). Frl. Eva Studemund mit Hr Ober-Landmesser Fmil Hilscher (Breslau). ;

Hr. Ingenieur Paul Múller mik Frl. Käthe Boré (Magdeburg).

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Professor Mezger Ludwigsburg). Hrn. Pastor Tarnow (Döb ersen i. M.). Eine Tochter: Hrn. Amit rihter Lewinsohn (Berlin). Fr. Regierung Assessor Siegfrieda von Wedel - Silligsdorf, 0? Kahn (Stettin). j

Gestorben: Le. Oberst a. D. Ernst von Wintet- pie (Nizza - Erfurt). Hrn, Major Frhrn. vol

lettenberg Sohn Walther (Potsdam). dr

ntonie von der Groeben, geb. von Bonin ( j Klingbeck). Verw. Fr. Stadtrath Mar Hermes, geb. Godet (Berlin). A

Verantwortlicher Redakteur: S iemenroth in Berlin.

Verlag der Expedition (Scholz) in Berlin Oruck der Norddeutschen Budruderei und Verlagh Anstalt Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32. Sechs Beilagen

(einschließli Börsen-Beilage).

M 121.

e

Erste Beilage

Berlin, Donnerstag, den 21. Mai

Personal-Veränderungen,

Königlich Preußische Armee. Beamte der Militär-Verwaltung.

Durch Allerhöchste Patente. 7. Mai. Hellwig, Garn. Hau-Insp. zu Stettin, Kneisler, Garn. Bau-Ins\p., Hilfsarbeiter in der Bauabtheil. des Kriegs-Ministeriums, der Charakter als Baurath, Jaudas, Rechnungs-Rath, Kriegs-Zahlmstr. und Ober- Buchhalter bei der General-Militärkasse, der Charakter als Geheimer Rechnungs-Rath, Besser, Kanzlei - Nath, Geheimer Registrator im Kriegs-Ministerium, der Charakter als Geheimer Kanzlei-Rath, Güttfke, P gene aat, Heilig, Geheime expedierende Sekretäre und Kalkulatoren im Kriegs-Ministerium, Archangeli, Thiele, Kuhn, Intend. Sekretäre von der Intend. des XIV. bezw. Ÿ1II. Armee - Korps und Garde-Korps, Röltgen, Trigonometer, Greeven, Topograph, bei der Landesausnahme, Eiser- mann, Haubold, Schulße, Weny cke, Proviantamts-Direktoren zu Potsdam bezw. Königsberg i. Pr., Cassel und Straßburg i. E., Gußen, Klett, Armee-Konservenfabrik-Direktoren zu Mainz

Spandau, Hahnel, Wanker, Schulz, Jung-

Proviantamts. - Direktoren zu Mainz bezw. Han- Thorn und Posen, Zirbel, Bekleidungsamts-Rendant des VIII. Armee-Korps, Scholz, Winkler, Lazareth-Ober-Jnspektoren u Brandenburg a. H. bezw. Neisse, der Charakter als Rehnungs- Rath, Wolkewiß, Theyßen, Geheime Registratoren im Kriegs- Ministerium, Seimert, Intend. Registrator von der Intend. des 71, Armee-Korps, der Charakter als Kanzlei-Rath, verliehen.

98. April. Werner, Korps - Noßarzt des 11. Armee-Korps, auf seinen Antrag zum 1. Juli d. J. mit Pension in den Ruhestand

versetzt.

§0. April. Hellwig, Intend. Registrator von der Intend. des XY. AUS E zum Geheimen Registrator im Kriegs-Ministerium ernannt.

1. Mai. Leidecker, Háerder, Kanzleidiätare, zu Geheimen Kanzlei-Sekretären im Kriegs-Ministerium ernannt.

Durch Verfügung des Kriegs-Ministeriums. b. Mai. Bartelt, Kartograph, zum Vermessungs-Dirigenten bei der Landes- Aufnahme befördert.

Durch Verfügung des General-Kommandos. Zahl- meister: a. Verseßt: Krause, vom 2. Bat. 2. Niederschles. Inf. Regts. Nr. 47 zum 4. Bat. 3. Niederschles. Inf. Regts. Nr. 50,

rovinzki, vom leßtgenannten Bat. I A Bat. Gren. Regts. ônig Wilhelm 1. (2. Westpreuß.) Nr. 7, Retneke, vom 1. Bat. h, Westfäl. Inf. Regts. Nr. 53 zum 1. Bat. Inf. Negts. Herzog Ferdinand von Braunschweig (8. Westfäl.) Nr. 57, Goergen, von der 3. Abtheil. Feld-Art. Negts. von Holtendorff (1. Rhein.) Nr. 8 zum Rhein. Pion. Bat. Nr. 8, Wuttke, vom 3. Bat. Inf. Negts. von Horn G Rhein.) Nr. 29 zum 1. Bat. des Regts., Heyer, vom 4. Bat. 2. Naffau. Inf. Regts. Nr. 88 zum 1. Bat. 1. Großherzogl. fn Inf. (Leib-Garde-) Regts. Nr. 115, Nent\ch, von der Kriegs- qule zu Hersfeld zum 1. Bat. 6. Thüring. Inf. Regts. Nr. 9, Rudolph, vom 4. Bat. 1. Nassau. Inf. Negts. Nr. 87 zur Kriegs- ans in Hersfeld, Schiborr, von der 3. Abtheilung Feld-Art. egts. Nr. 31 zum Fuß-Art. Bat. Nr. 13, Stuhlweißenburg, vom 3. Bat. Inf. Regts. Nr. 99 zur 3. Abtheil. Feld-Art. Negts. Nr. 31, Ziemer, vom 3. Bat. Inf. Regts. Nr. 130 zum 1. Bat. Rhein. Fuß-Art. Regts. Nr. 8, Schneider, vom 2. Bat. Inf. Negts. Nr. 144 zum 3. Bat. Inf. Negts. Nr. 130. Þþ. Infolge Ernennung ¡ugetheilt: Fu ehrer, dem 1. Bat. Fuß-Art. Regts. von Dieskau (Schlef.) Nr. 6, Wagner, dem 2. Bat. Inf. Regts. Graf Schwerin (3. Pomm.) Nr. 14, Block, der 3. Abtheil. Nassau. Feld-Art. Regts. Nr. 27, oigt, dem 2. Bat. 7. Thüring. Inf. Regts. Nr. 96, Spangenberg, dem 2. Bat. Fuß-Art. Regts. Encke (Magdeburg.) Nr. 4, Klein, dem 4. Bat. 2. Nassau. Inf. Regts. Nr. 88.

Königlih Bayerische Armee.

Offiziere, Portepee - Fähnriche 2c. Ernennungen, Beförderungen und Verseßungen. Im aktiven Heere. 7, Mai. Schin, Pr. Lt. à la suito des 2. Train-Bats., zu den Res. Offizieren des 15. Inf. Regts. König Albert von Sachsen

versetzt.

D Mai. Hirschhauer, Oberst z. D., zum Kommandeur des Undw. Bezirks Zweibrücken ernannt.

10. Mai. Frhr. v. Horn, Oberst und Kommandeur des Inf. Lib-Regts., unter Stellung à la suits dieses Regts., zum Komman- deur der 9. Inf. Brig., Krane, Oberst und etatsmäß. Stabsoffizier vom 1. Inf. Regt. König, zum Kommandeur des 8. Inf. Regts. rand, Bärmann, Major und Bats. Kommandeur vom 13. Inf.

egt. Kaiser Franz Joseph von Oesterrei, unter Sena n Oberst-Lt., zum etatsmäß. Stabsoffizier im 1. Inf. Regt. König, Ott, Major à la suite des Inf. Leib-Regts. und kommandiert zur Dienstleistung dortselbst, im 13. Infanterie - Regiment Kaiser Franz Joseph von Oesterreih, Then, Major und Komp. Chef im 4. Inf. Regt. König Wilhelm von Württemberg, Morne- gur, Major und Komp. Chef im 16. Inf. es Großherzog ged nand von Toskana, Heyl, Major und Komp. Chef vom 7. Inf.

egt. Prinz Leopold, im 18. Inf. Regt. Prinz Ludwig Ferdinand, zu Bats. Kommandeuren, Spatny, Hauptm. im 16. Inf. Regt. Großherzog Ferdinand von Toskana, Pommer, Pr. Lt. im 4. Inf. Regt. König Wilhelm von Württemberg, Frhr. von Reigenstein, Pr, Lt. im 7. Inf. Regt. Prinz Leopold, Beide unter Be- förderung zu Hauptleuten ohne Patent, zu Komp. Chefs, ernannt. y. Malaisó, Oberst und Kommandeur des 8. Inf. Negts. Pranckh, in gleicher Eigenschaft zum Inf. Leib-Regt. verseßt. Endres, Major im Generalstabe I. Armee-Korps, Frhr. Kreß v. Kreßenstein, Major und etatsmäß. Stabsoffizier im 1. Schweren Reiter-Regt. Prinz Karl von Bayern, Förin ger, Major und Kommandeur des 1. Pion. Bats., zu Oberst- ts,, Schlosser,

r. Lt., Adjutant bei der Insp. des Ingen. Korps und der Festungen,

einemann, Pr. Lt., Feldner, Pr. Lt.,, Direktions-Assist. bei der Militär-Telegraphenshule, Beide bei der Fortifikation

ngolstadt, zu Hauptleuten, sämmtlih überzählig, v. Bezold,

ec. Lt. im 7. Inf. Rogt. Prinz Leopold, zum Pr. Lt. ohne Patent, Prettner, Port. Fähnr. des 16. Inf. Regts. Großherzog Ferdinand von Toskana, zum Sec. Lt. in diesem Regt., befördert. Frhr. Reichlin v. Meldegg, Oberst à la suito des Inf. Leib-Regts., Militär - Bevollmächtiger in Berlin und Bevollmächtigter zum Bundesrath des Deutschen Reichs, der Rang eines Brig. Komman- deurs, Heller, Major’ beim Topograph. Bureau des Generalstabes, n fa als Oberst-Lt., verliehen. Lobinger, Zeug-Pr. Lt

nover,

aupt-Laboratorium, zum Zeug-Hauptm.,, Schmitt, Zeug-Lt. gem rt. Depot Augsburg, unter Belassung im Kommando zum vg Depot Ulm, zum Zeug-Pr. Lt,, Scherrer, Zeug-Feldw. von er Gewehrfabrik, zum Zeug-Lt., befördert. s 12. Mai. Pflaum Oberst-Lt. und etatsmäß. Stabsoffizier 20 3, Feld - Art. Regt. Königin - Mutter, zum Kommandeur des Feld-Art. Regts. König, Shweninger, Oberst-Lt. und Abtheil. Kom- Aandeur vom 1. Feld-Art. Regt. Prinz-Regent Luitpold, zum etats- müß. Stabsoffizier im 3. Feld-Art. Regt. Königin-Mutter, Paraguin, Autor bisher à la suite des 1. Feld - Art. Regts. Prinz - Regent ipold und Adjutant beim General-Kommando 1. Armee-Korps, n Abtheil. Kommandeur in demselben Regt., Damboer, Hauptm. nd Battr. Chef vom 5. Feld-Art. Regt., unter Stellung à la suito

dieses Regts., zum Adjutanten beim General-Kommando I. Armee- Korps, Brunhuber, Pr. Lt. des 5. Feld-Art. Regts., unter Be- förderung zum Hauptm., zum Battr. Chef in diesem Regt., ernannt. Graf v. Rechberg u. Rothenlöwen, Rittm. à la suite früherer Ernennung, unter Verleihung des Charakters als Maior, mit der Uniform der Flügel-Adjutanten zu den Offizieren à la suite der Armee verseßt. Frhr. Reichlin v. Meldegg, Major und Komp. Chef vom 15. Inf. Regt. König Albert von Sachsen, zum Bats. Kommandeur im 9. Inf. Negt. Wrede, Schulg, Pr. Lt. des 15. Inf. Regts. König Albert von Sachsen, unter Beförde- rung M SRUPTOE, ohne Patent, zum Komp. Chef in diesem Negt., ernannt.

Abschiedsbewilligungen. Im aktiven Heere. 8. Mai. Mayer Edler v. Wandelheim, Oberst-Lt. z. D., Kommandeur des Landw. Bezirks Zweibrücken, mit der geseßlihen Pension und mit der Erlaubniß zum Tragen der bisherigen Uniform mit den für Verabschiedete vorgeschriebenen Abzeichen der Abschied bewilligt.

10. Mai. Frhr. v. Andrian-Werburg, Oberst-Lt. und Bats. Kommandeur vom 18. Inf. Regt. Prinz Ludwig Ferdinand, Düts\ch, Major und Bats. Kommandeur vom 4. Inf. Regt. König Wilhelm von Württemberg, dieser unter Verleihung des Charakters als Oberst-Lt, mit der geseglihen Pension und mit der Er- laubniß zum Tragen der bisherigen Uniform mit den bestimmungs- mäßigen Abzeichen, Lindhamer, Gen. Major und Kommandeur der 9. Inf. Brig, in Genehmigung seines Abschiedsge\suhs, Duetsch, Major und Bats. Kommandeur vom 16. Inf. Regt. Großherzog Ferdinand von Toskana, unter Verleihung des Charakters als Vberst-Lt. und unter Ertheilung der Erlaubniß zum Tragen der bisherigen Uniform mit den bestimmungsmäßigen Abzeichen, mit der geseßlihen Pension, zur Disp. gestellt. Lechner, Zeug- Hauptm. vom Art. Depot Würzburg, mit der gese lichen Pension und mit der Erlaubniß zum Tragen der bisherigen Uniform mit den für Verabschiedete vorgeschriebenen Abzeichen dec Abschied bewilligt.

12. Mai. Mahler, Oberst und Kommandeur des 4. Feld-Art. Regts. König, mit der geseßlihen Pension und mit der Erlaubniß zum Tragen der bisherigen Uniform mit den fär NVerabschiedete vor- geshriebenen Abzeichen der Abschied bewilligt. Vogel, Sec. Lt. a. D., die Aussicht auf Anstellung im mittleren Eisenbahnbetriebs8- und Verwaltungsdiensst ausnahmsweise nahträglih verliehen. Ehren- rei ch, Oberst-Lt. und Bats. Kommandeur vom 9. Inf. Negt. Wrede, mit der geseßlihen Pension und mit der Erlaubniß zum Tragen der bisherigen Uniform mit den für Verabschiedete vorgeschriebenen Ab- zeichen der Abschied bewilligt.

Im Sanitäts-Korps. 7. Mai. Steidl, Assist. Arzt 2. Kl. vom 2. Pion. Bat., zur Res. des Sanitäts-Korps verseßt. Dr. Krug, Unterarzt des 12. Inf. Regts. Prinz Ärnulf, zum Assist. Arzt 2. Klasse in diesem Negt. befördert.

12. Mai. Dürig, Sec. Lt. von der Res. des 2. Chev. Regt. Taxis, als Assist. Arzt 1. Kl. mit einem Patent vom 31. März 1895 zu den Sanitäts-Offizieren der Res. (T München) versegt. Dr. Katt- winkel (1 München), Armbruster (Nürnberg), Berton, Weit- kamp gen. Steinmann (1 München), Kißner, Dr. Zimmer- mann (Würzburg), Dr. Döhne (Nürnberg), Dr. Geithner (Er- langen), Drißler (Ludwigshafen), Wever (Würzburg), Dr. Bauer (Augsburg), Unterärzte in der Res, Axt (Würzburg), Unterarzt in der Landw. 1. Aufgebots, zu Assist. Aerzten 2. Kl. befördert.

Beamte der Militär-Verwaltung.

7. Mai. Linbrunn, Kupfersteher des KLopographischen Bureaus des Generalstabs, tritt mit Pension in den erbetenen Nuhestand.

10. Mai. Ruhland, Zahlmstr. Aspir. vom 3. Feld-Art. Regt. Königin-Mutter, zum Zahlmstr. im 11. Armee-Korps ernannt.

12. Mai. Sölch, Dr. Behm (1 München), Hoh (Paffau), Unter-Apotheker der Res., zu Ober-Apothekern befördert.

Hessen. Darmstadt, 13. Mai. v. Schoen, Rittm. a. D., früher bei

der Res. des Großherzogl. Drag. Regts. (Leib-Drag. Regts.) Nr. 24, zum Major à la suite der Kav. ernannt.

Preußischer Landtag. Herrenhaus. 16. Sizung vom 20. Mai 1896.

Die ihrem wesentlihen Jnhalte nach bereits wieder- gegebene Rede, welche der Justi -Minister Schönstedt in der gestrigen Sißung des Herrenhauses bei Berathung des Geseß- entwurfs, betreffend die Regelung der Richtergehälter und die Ernennung der Gerichts-Assessoren, gehalten hat, hatte folgenden Wortlaut:

Meine Herren! Jch gebe Herrn Ober-Bürgermeister Stxuckmann von vorn herein zu, daß die Annahme des vorliegenden Gesetzes den jeweiligen Justiz-Minister vor eine \hwierige, undankbare Aufgabe stellt, und wenn ih lediglih mein persönlihes Interesse und das persönlihe Interesse meiner Amtsnachfolger ins Auge gefaßt und dieses über das allgemeine Staatsinteresse gestellt hätte, so würde ih vielleiht Bedenken getragen haben, die Vorlage in dieser Gestalt einzubringen. Aber, meine Herren, ich bin davon ausgegangen, daß das persönliche Interesse des jeweiligen Justiz - Ministers zurücktreten muß vor dem allgemeinen Interesse, und daß der Justiz-Minister die ihm durch das Geseh zu stellende Aufgabe, so s{chwierig und undankbar sie sein mag, nah bestem Wissen und Gewissen in sahlicher Weise zu lösen fuchen muß.

Meine Herren, Herr Ober-Bürgermeifter StruXmann hat nun auszuführen gesucht, es lafse sih durch die gegenwärtigen Bestimmungen alles das bereits erreihen, was das Gefeß wolle. Diese Ausführung ist nit neu: sie ist in verschiedenen Gestalten sowohl im anderen Hause, wie in der Presse mir entgegengetreten, und sie hat ja viel Wahres. Es läßt ih unter Anwendung der bestehenden Bestim- mungen ein großer Theil desjenigen erreihen, was das Gese im Auge hat. Meine Herren, folgerihtig würde es vielleiht deshalb sein, wenn diejenigen Herren, die das alles {hon in den bestehenden Geseßen finden, was die Vorlage klar und präzis zum Ausdruck gebraht haben will, der Vorlage einen weniger lebhaften Widerstand entgegengeseßt hätten, da ja nah ihrer Auffassung nichts Neues geschaffen werden soll, sondern etwas, was {on besteht.

Für die Verwaltung liegt die Sache deshalb anders und Sie können deshalb nit den Einwand, den ih eben der Opposition ge- macht habe, mir ohne weiteres zurückgeben —, weil die Verwaltung mit der langjährigen, feststehenden Praxis zu rechneu hat, und weil, wenn lediglih im Wege der Verwaltung diese bisherige Praxis

zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.

plöglih aufgegeben werden foll, ohne daß eine ausdrüdlihe geseßliche Anerkennung der Befugnisse der Justizverwaltung in die Hand ge- geben wird, weil dann einmal das Odium für sie ein viel größeres sein wird, das sie allein übernehmen soll, und weil auch bei der An- wendung der bestehenden geseßlihen Vorschriften voraussichtlich eine viel größere Härte für die Betheiligten sh ergeben würde. Es würde die Justizverwaltung voraussichtlich sih genöthigt sehen, mit Rücksicht auf die bestehende Gesezgebung von der nach meiner Meinung ge- gebenen, von Herrn Struckmann in Zweifel gezogenen Befugniß, diejenigen Referendare, die die große Prüfung bestanden haben, niht zu Gerihts-Assessoren zu ernennen, in einem bedeutenden Umfang Gebrau zu machen, und das wäre nah meiner Meinung eine viel größere Härte als diejenige, welche entstanden sein würde, .wenn der 8 8 in der Regierungsvorlage angenommen wäre, und jedenfalls eine viel größere Härte, wie sie für die betheiligten Herren entstehen wird, wenn der § 8 in der jeßt Jhnen vorgelegten Kommisfions- fassung angenommen wird. Die Befugniß der Verwaltung, die Herren, die die große Prüfung bestanden haben, nicht zu Assessoren zu ernennen, ergiebt sich aus der Entstehungsgeshihte des Gesetzes über die höhere Prüfung vom Jahre 1869. Dieses Geseß wiederholt, wenn es sagt: die, die große Prüfung bestanden haben, werden zu Gerichts - Assessoren ernannt, wörtlich nur etwas, was in der Ver- ordnung vom 2. Januar 1849 gestanden hat, durch die zuerst die Organisation unserer Gerichte eine neue Gestalt gewann; und die Entstehungsgeshihte des § 36 der Berordnung von 1849 ergiebt ganz deutlih, daß mit Einführung dieser Bestimmung eine Ver- pflihtung, die im Examen Bestandenen zu Gerichts - Affsessoren zu ernennen, garniht hat sftatuiert werden sollen. Es ift damals erwogen worden, daß es unbillig sei, diejenigen Re- ferendare, die die große Prüfung bestanden hätten, nunmehr noch weiter mit demselben Titel in der Welt herumlaufen zu lassen; man hat gesagt, es entsprehe der Billigkeit, daß man ihnen etwas mehr als einen bloßen Qualifikationsnahweis gewähre, daß man sie nach dargethaner höherer Qualifikation niht wieder in die Reihe der Referendare zurücktreten lasse. Es hat fich daher nur um die Verleihung eines besser klingenden und eine höhere Stellung in der Gesellshaft gewährenden Titels gehandelt, nicht um Verleihung eines höheren Amts. Aus dieser Erwägung ist der Paragraph in der Ver- ordnung von 1849 hervorgegangen, daraus ift er in das Prüfungsgeseßz von 1869 übergegangen, und ebenso übergegangen in das später er- lassene Geseg über die Befähigung zum höheren Verwaltungsdienfst ; aber nirgends wo wird da diese Bestimmung dahin aufgefaßt, daß sie eine Verpflichtung für die Verwaltung begründe, jeden nun auch zum Affefsor zu ernennen. Ich erwähne das nur, weil Herr Ober-Bürger- meister Struckmann hier Zweifel angeregt hat, die auch andeutungs- weise son im Abgeordnetenhause zur Sprache gekommen sind. Ich selbst stehe auf dem Standpunkt und ih halte es für einen wesentlihen Erfolg der Diskussion über dieses Geseß, daß dieser Standpunkt fast allseitig zu voller Anerkennung gelangt if —, daß nah unserem bestehenden Staatsreht eine Verpflichtung zur Aufnahme in den Vorbereitungsdienst, eine Verpflihtung zur Ernennung zu Gerichts-Affefsoren für den, der die große Prüfung bestanden hat, und daß eine Verpflihtung zur Anstellung derer, die zu Assefsoren ernannt worden sind, niht besteht. Die einzige Verpflichtung, mit der wir zu rehnen haben, is die, die durch § 8 in der Kommissions- faffung beseitigt werden soll, diejenigen, die einmal zu Ge- richts - Assessoren ernannt sind, als Richter zu beschäftigen, und das ist eine Bestimmung, die in ihren Folgen dahin führt, daß auch diejenigen, die etwa wegen Minderbefähigung oder im Hinblick auf ihre Persönlichkeit für die Anstellung zum Richteramt weniger geeignet ersheinen, doch im Wege der Ersißung zur Anstellung ge- langen. Dem muß Abhilfe geschaffen werden, und deshalb habe ih den Antrag, der in Jhrer Kommission gestellt wurde, als einen annehmbaren Ausweg, um aus den bestehenden Schwierigkeiten heraus- zukommen, gern begrüßt.

Meine Herren, der Herr Ober-Bürgermeister Struckmann hat darauf hingewiesen, es sei eine ehrenvolle Pflicht für die Justizverwal- tung, daß sie niht nur für ihre eigenen Zwecke und Bedürfnisse, sondern für sämmtlihe Zweige der Staatsverwaltung, für den Kommunaldienst und für -Privatverwaltungen Aspiranten aus- zubilden habe. Diese Verpflihtung erkenne ih auch als eine ehren- volle, wenngleih nicht leite für die Justizverwaltung an. Es besteht nirgend die Absicht, von dieser Verpflihtung die Justizverwaltung zu befreien. Sie hält sich für verpflichtet, diesen Aufgaben auch ferner nah besten Kräften zu genügen. Daraus aber eine Verpflichtung her- zuleiten, daß die Justizverwaltung für alle diejenigen Herren, die bei anderen Verwaltungen, in dem Kommunal- und Provinzialdienst, oder sonst eine Verwendung nicht finden, und die auch nicht geneigt sind, zur Anwaltschaft überzugehen, oder in private Dienste zu treten daß für die Justizverwaltung auch die Verpflihtung erwachse, für diese überzähligen Herren eine Versorgungsanstalt zu sein, dagegen muß ih

die Justizverwaltung verwahren; das ift es aber, wohin die Ausfüh-

rungen des Herrn Ober-Bürgermeisters Struckmann führen, und das ist der Zustand, unter dem die Justizverwaltung bisher gelitten hat.

Nun, meine Herren, die vorliegende Frage hat ja, wie {hon seitens des Herrn Referenten und seitens des Herrn Ober-Bürger- meisters Zelle hervorgehoben ist, eine so vielseitige und eingehende Er- örterung gefunden, sowohl im Abgeordnetenhause, wie in der Presse, daß es {wer ist, ihr noch neue Gesichtspunkte abzugewinnen, und ih auf den Versuch verzichten will, hier noch irgend etwas Neues vorzu- bringen. Nur auf eins möchte ich noch zurückommen. Es ist von Herrn Ober-Bürgermeister Zelle gesagt worden, und Herr Graf von Klinckowstroem is ihm ja darin beigetreten, daß der viel um- strittene § 8 eigentlich in dieses Gese garniht hineingehöre, und Herr Graf Klinckowstroem hat si dahin geäußert, er würde es nicht als einen Mangel oder als eine Lücke empfunden haben, wenn dieses Gese ohne den § 8 eingebraht wäre. Meine Herren, diese Auf- fassung ist ja cine sehr verbreitete gewesen, es if vielfa der Zu«