rathen worden; wir haben vollkommen Zeit, die Vorlage zu prüfen; es müssen die Besihverhältnisse der Gesellschaft geprüft werden. 1895 ist die Frage im Reichstag besprohen worden, und alle Redner mit Einschluß des Direktors der Kolonialabtheilung Kayser äußerten sih dahin, daß, wenn das Reih die Verwaltung an sich nehmen würde, die Neu-Guinea-Gesellshaft dem Reihe eine Entshädigung zahlen müßte. Der Stille Ozean wird in Zukunft ein Feld des Wettstreites für die Nationen werden. Es gehört keine Phantasie dazu, um eine grobe Entwicklung dieser Gebiete in den nächsten 30 bis 40 Jahren vorauszusehen. In der Budgetkommission kann die Sache ¡jeßt nicht l schnell Mea werden, wie die Neu- Guinea-Kompagnie es wünscht ; deshalb sollte man die Sache ruhig bis zum Herbst vertagen. | Abg. Richter (fr. Volksp.): Dunkle Prophezeiungen sind von unserer Seite allerdings immer vorgebraht worden, aber wir D es au gewohnt, daß die dunkelsten Prophezeiungen von der Wirklich- keit s übertroffen werden. Wer hätte gedacht, daß die Sand- büchse Südwest- Afrika so viel Geld vershlingen würde! Wir haben bessere Gelegenheit, im Inlande Geld zu verwenden als für koloniale _Zwecke. Die Aufgabe Samoas war fehr dankenswerth, denn es würde sonst nur viel Geld ausgegeben werden, um einigen Plantagengesellshaften ein kläglihes Dasein zu fristen. Hätte man Bamberger's Warnungen ganz befolgt, dann würden uns viele Millionen erspart geblieben sein. an glaubt, daß man vom Reichstag Alles bewilligt erhält. Was hat sfich geändert feit 1892/93, daß plöulich das Reich die Landesverwaltung wieder Übernehmen soll, die es erst 1892 an die Kom- pagnie zurückgegeben hat, weil fonst der oberste Beamte der Kolonie nit genügend zu thun gehabt hätte? Die ganze Sache ift ja akut geworden dur die beweglichen Klagen des Abg. Bachem über die Haltung der Beamten der Gefellshaft gegenüber den Missionen im Bismarck-Archipel. Aber die Streitigkeiten entstanden daraus, daß die Missionen konfessionell gegen einander abgegrenzt wurden. Was hat ein Reichsbeamter eigentlich für cine Bedeutung? Er is in der Ausführung seiner Anordnungen und der Geseße auf die Organe der Gesellshaft angewiesen; er bleibt von der Gesellshaft in Bezug auf seine Versorgung abhängig. Für die Gesundung der Landschaften und für die Sh s von Steuerquellen wird der Beamte nichts thun können. Es sind für keine Kolonie soviel Ver- ordnungen und Steuerreglements erlassen, wie gerade für Neu- Guinea. Aber die direkten Steuern bringen nur 7000 A, die efammten Zölle 21 000 6 ein. Die Bedeutung des Stillen Ozeans ft {hon früher dieselbe gewesen, aber niemals hat jemand daran edaht, Neu-Guinea zu nehmen; am allerwenigsten haben die Eng- länder früher daran gedacht, troßdem Australien so nahe liegt. Ich möchte Sie bitten, etwas Mitleid mit der Budgetkommis on zu haben, zumal die Frage gar nicht fo eilig i. Verhandeln Sie die Sache im Plenum und lehnen Sie die Vorlage ab! Direktor der Kolonial-Abtheilung im Auswärtigen Amt Dr. Kayser: Es wird leicht sein, die Bedenken des Vorredners zu widerlegen. Der Vorredner hat Unrecht, daß er es als naiv bezeichnet, mit dieser Vorlage heute an das Haus zu kommen. Bereits seit dem Herbst vorigen Jahres wird zwischen dem Reihs-Schaßamt und der Neu- Guinea-Kompagnie über diese Frage verhandelt. Es ist bei früherer Gelegenheit anerkannt worden, daß es nicht möglich sei, durch eine souveräne Gefellshaft, wie die Engländer sagen, durch eine royal chartered company, die Verwaltung zu führen. Die Klagen des Abg. Dr. Bachem bewiesen das. Erst nah mehrjährigen Erfahrungen fam man zu einer Entschließung. Die Königlichen Kompagnien waren vor 300 oder 400 Jahren am Plah. Aber wenn man vor 12 Jahren an die Gründung folher Kompagnien gedaht hat und ihnen die Ausübung der Hoheitsrechte übertragen wollte, so hat man dabei nicht die Lehren der Geschichte zu Rathe gezogen. Man hat jeden- falls nur daran gedacht, diese Form als ein Uebergangs- ftadium zu betrahten. Die Erfahrungen \prehen dafür, daß die Hoheitsrehte vom Reih ausgeübt werden. Jn Ost-Afrika wird niemand mehr Neigung finden, die Hoheitsrehte der Dal
o
zu d 2 Der Südwestafrikanishen Gesellschaft ist die Gewä
rung von Hoheitsrehten abgeshlagen wordea, und fie hat es wohl niemals bereut. In England giebt es nur zwei royal chartered companies, die Nîger-Geselt chaft und die Südafrikanische Gesellschaft. Aber die Verhältnisse dieser Kompagnien bringen manche Mißstände mit ih, ich will nur an den Fall Hönigsberg erinnern. Im englischen ament ist oft genug der Antrag gestellt worden, der Niger- ompagnie ihren Freibrief zu entziehen. Von der Südafrikanischen Gesellschaft brauhe ih wohl nicht erst zu reden. Nicht bloß die Ne in Süd-Afrika beschweren si über diese Gesellschaft, sondern au an anderer Stelle ist man wohl der Meinung geworden, daß folhe Gesellschaften nicht mehr am Plage sind. Die Neu-Guinea- Gesellschaft ist in erster Linie Erwerbsgesellshaft. Danah muß sie ihre Beamten auswählen. Diese Beamten können sehr ute Kaufleute sein, aber sehr \{chlechte Verwaltungsbeamte. Auf Grund der MReichsgeseßpe, an denen der Reichs- tag selbst mitgewirkt hat, muß eine geordnete Verwaltung und Rechtspflege geschaffen werden. Eine Privatgesellshaft kann ch ein Personal dafür niht beschaffen, sie feht den anderen nsiedlern als Mitbewerberin gegenüber und es begegnet ihr des- halb ein Mißtrauen, welhes die Erschließung des Landes erschwert. Die Klagen gegen die Neu-Guinea-Gefellschaft sind sehr vielfa: die Steuern sind zu hoh, der Rehtsshug ist zu mangelhaft. Aus Anlaß des Falles Stokes wurde festgestellt, daß im Congostaat ein [auterer Wettbewerb nicht mögli sei, weil die Beamten an demselben mit erheblichen Prozenten betheiligt sind. Die Klagen der Missionen sind in dem Schutzgebiet der Neu-Guinea-Gesellschaft [lebhafter gewesen, als in allen anderen Schußgebieten, weil die Beamten der Pee lein Verständniß für diese Dinge haben. Es if auf die erthlosigkeit des Gebietes hingewiesen worden, welches bis jet noch keinen Nußen aufzuweisen habe. Aber es handelt sich um ein Gebiet, welches zwei Drittel so groß wie Deutschland ist; es is daher begreiflih, daß die Nußungen der Taback- und Baumwollenplantagen noch nicht ausgereicht haben, die öffentlichen Ausgaben zu decken. Es sind ver- l liceee Aufwendungen emacht worden, welche jeßt Dividenden aus- schließen. Die Kompagnie hat 25 Millionen aufgewendet für die Herstellung einer Schiffsverbindung, fie hat { Million aufgewendet für die Erforscbung des Gebiets. Daraus wird die Gesellschaft niemals selbs einen Nutzen baben; diese Ausgabe kommt nur der Allgemeinheit zu gute. Besonders s{merzlich hat es mih berührt, daß Herr Barth auf die Werthlosigkeit des Gebiets hingewiesen hat. Es liegen objektive Berichte vor von den Herren Finck, von Schleiniß, Dr. Zoller, Landeshauptmann Kraetke u. \ w. Wenn man schen will, was von Neu-Guinea zu erwarten ift, dann sollte man eiamal die Sißung der Budgetkommission in die Kolonialausftellung verlegen. Der Reichstag würde dort den Dank finden für die Bewilligung der Mittel für die Kolonialausftellung. Ih weise auf eine Schrift hin, welhe auf Veranlassung der Kolonialabtheilung verfaßt ift, und darstellt, wie die rodukte der Kolonien, namentli Neu-Guineas, von der deutschen Industrie verwendet werden: Taback, Baumwolle, Arzneipflanzen 2x. (Redner verliest die betreffenden Stellen aus der angegebenen Schrift:} Das Prinzip des Vertrags besteht darin, daß der Regierung der gesammte Bismarck-Archipel zufällt, während der Geselischaft das noch wenig erschlossene Kaiser Wilhelms-Land zufällt. Es is im Reichstag ausgesprochen worden, daß die Gesellschaft cine Gntshädigung gewähren müsse für die Uebernahme ter Hoheitsrechte seitens des Reichs. Diese Ent- s{ädigung liegt nicht in baarem Gelde, sondern in der Ueber- lassung des Biéëmarck-Archipels, welcher viel mehr dem Verkehre erscloffen ist als Neu - Guinea selbst. An diesem Objekt kann das Reich sich für seine Unkosten erholen. Das Reich hat voll- kommene Steuer- und Zollfreiheit und thatsählih wird die Kompagnie als die vornehmste Unternehmerin auch die meisten Laften zu tragen haben. Die großen Kolonialgesellshaften haben sich immer das Landmonopol vorbehalten. Von diesen Gesichtspunkten get auch die Neu-Guinea-Sesellshaft aus. Aber es bestehen zwei usnahmen von dem Monopol, welche eine ungehinderte Entwickelung
geitaten. Die Gesellschaft muß für Eisenbahnen und öffentlihe Wege en Grund und Boden abtreten und herrenloses Land, welches sie in Besiß genommen hat, O zum Verkauf und zur Verpachtung stellen, wenn fie es nicht für ihre eigenen Unternehmungen gebraucht. Diese BEBn n tes sollen nicht bloß für die Ansiedler, sondern au auf die Missionen für ihre Bedürfnisse an Grund und Boden An- wendung finden. Wenn das Neich nicht eintritt, 1 sind alle auf- | prbérptie Mühen vergebliß gewesen. Wenn die Neu-Guinea-
ompagnie aus dem Lande scheidet, welher deutshe Unternehmer wird ih dann finden, um die Ansiedlung zu wagen? Man sollte denen die Anerkennung nicht versagen, welhe im Dienste der Kom- pagnie bemüht gewesen sind, das Land zu halten für die Gesellschaft und für das Deutsche Reich.
Abg. Graf zu Limburg-Stirum (d. kons.): Jch habe selten in den Nachtrags-Etats Dinge gefunden, die wirkli sehr eilig waren ; so steht es auch bezüglich der Position für Neu-Guinea. Das Debet der Kolonialpolitik is aller a4 größer als das Kredit vom pekuniären Standpunkt aus; indessen, die Kolonialpolitik ist populär, da kann man nicht rechnen wie der Kaufmann. Allein die Sache ist nicht aufgeklärt genug, daß sie jeßt {hon entschieden werden könnte. Was wir geben sollen ohne sichere Gegenleistung, ist sehr bedeutend. Eine ausgiebige Prüfung der Sache sollte erst im nächsten Herbste stattfinden. Für die Kolonien haben wir ein großes Be- amtenperfonal, aber wir bewirthschaften sie nicht richtig; man müßte etwas intensiver und konzentrierter und weniger bureaukratis{ V schaften. Den bautehnishen Hilfsarbeiter für die Kolonien z. B. brauchen wir nicht. Bezüglih der elektrischen Beleuchtung im Auswärtigen Amt sollte sih die Reichsregierung mit den preußischen Verwaltungen in der men in Verbindung seßen. Auch die Nepräsentationskosten für die Moskauer Nen sind sehr hoh; solche Kosten wurden früher niht vom Reiche allein bezahlt.
Staatssekretär des Auswärtigen Amts, Staats - Minister Freiherr Marschall von Bieberstein:
Ich möchte dem Herrn Vorredner nur erwidern, daß die Forderung für die Moskauer Krönung deshalb nicht in den Haupt-Etat auf- genommen wurde, weil damals noch jede Unterlage für den Betrag dieser Forderung fehlte. Es war erst in neuester Zeit mögli, etwas genauer die Nehnung aufzustellen. Richtig ift, daß früher der- artige Forderungen im Etat nicht gestellt wurden; das rührt daher, weil beispielsweise bei der leßten Krönung die betreffenden Forde- rungen auf das Extraordinarium, d. h. außeretatsmäßig verrehnet wurden. E is auh in diesem Jahre die Frage an mich hberangetreten, ob in gleiher Weise verfahren werden foll. Jch habe diese Frage verneint, weil ih es für rihtiger erahtete, nahdem doch einmal ein Nachtrags-Etat dem Reichstag vorgelegt war, die Position in diesen Nachtrags-Etat auf- zunehmen, statt wie dies früher geshah, den Reichstag später vor das fait accompli \ckchon geschehener außeretatömäßiger Ausgaben zu stellen. (Bravo!)
Direktor der Kolonial-Abtheilung im Auswärtigen Amt Dr. Kay fer: Die Kolonialverwaltung kann nicht alle ihre Bauten selb\t ausführen, sie müssen in den Kolonien hergestellt werden. Aber für einzelne Bauten besteht die Nothwendigkeit, fie hier prüfen zu lassen, und dazu leistet der bautehnische Hilfsarbeiter dem Aus- wärtigen Amt sehr gute Dienste.
Abg. Bek h (fr. Volksp.) meint, daß die Verhältnisse in Neu-Guinea einigermaßen geordnet seien, troßdem er die Zustände als nicht befriedigend bezeihnen müsse. Es werde als glaubhaft bezeichnet, daß den Einzelnen das Gefühl der Rechtssicherheit beeinträchtigt werde; thatsählihe Beweise seien dafür aber niht vorhanden. Das Gefühl der Rechtsunsicherheit bestehe zum theil auch in Deutschland und in den anderen Kolonien ebenfalls. Redner tadelt die Auswahl der Beamten und bemängelt ferner, daß die Süddeutschen, welche sih für die Kolonialverwaltung melden, niht genügend berück- sichtigt würden. Nedner behauptet endlih, daß ein Gouverneur das Zimmer eines beurlaubten Beamten durchsucht, sich Gegenstände an- geeignet und diese erst nah energischen Vorhaltungen wieder heraus- gegeben habe.
Direktor der Kolonial - Abtheilung im Auswärtigen Amt Dr. Kayser: Ich habe die Ausführungen des Vorredners, die sich augensceinlih auf den Gouverneur von Puttkamer bezogen, nit vollständig verstanden; ich kann daher niht darauf eingehen. Da- gegen muß ih aber protestieren, daß die Süddeutschen in der Kolonial- verwaltung zurükgeseßt würden. Sie finden si gerade jeßt in sehr wichtigen Verwaltungsposten in Südwest-Afrika und Kamerun.
Abg. Dr. Bachem (Zentr.): Jch halte es nicht für zweckmäßig, die Neu - Guinea - Angelegenheit gleich im Plenum zu erledigen, wenn man nicht von vornherein eine Ablehnung beabsichtigt. Eine Fran ist besser in der Kommission zu erzielen. Der Neu-Guinea-Gesell- haft kann man unmöglih fo weitgehende Rechte lassen, während das Neich die Lasten übernimmt. Aendern kann der Neichstag den Vertrag nicht; er kann nur die Position ablehnen, und wenn das ge|\chieht, so wird das für die Herren von der Neu-Guinea-Kompagnie sehr gut sein. Die Kommissionsberathung wird feststellen müssen, wo die Aenderungen zu treffen sind. Die Theilung des Geschäfts dahin, daß das Reich die Gefahr des Verlustes übernimmt, an dem Gewinn aber niht be- theiligt wird, ist nicht durchzuführen. Das Zentrum unterstüßt die Kolonialpolitik, bei allem Bestreben sie zu mäßigen, aus idealen Gründen, namentlich wegen der Förderung der Mission. Von diesem Standpunkt aus ift der Vertrag nicht zu billigen. Hätte die Gesell- haft die Mission besser behandelt, dann würden wir eher geneigt sein, ihr entgegen zu kommen.
Abg. Frese (fr. Vgg.) behauptet, daß der Abg. Barth nur das Kaiser-Wilhelmsland gls werthlos bezeichnet habe, niht aber den Bismarck-Archipel. Die Gesellschaft, fährt Redner fort, hat eine Station aufgeben müssen, troßdem sie den besten Taback lieferte, weil die Kulis niht gehalten werden konnten; bei jeder Neurodung brachen heftige Fieber aus. Die Neu - Guinea - Gesellschaft hat ihre Baumwolle nah Liverpool und nicht nach Bremen verkauft. Den Tabak hat sie zuerst in Bremen abgeseßt, aber im nächsten Jahre nahdem ein hoher Preis erzielt worden, hat sie sich damit nach Holland gewendet und nah Deutschland nur eine \{lechte Ladung geschickt, die auch in Holland s{lechte Preise erzielt hätte, um zu beweisen, daß sie berechtigt war, nach Holland zu gehen. Das Urtheil über die Vorlage ift wohl deutlich genug gesprochen, daß ih mich des Weiteren enthalten kann. ;
Abg. Graf von Arnim meint, daß die Vorlage einer Kom- mission überwiesen werden müsse, da die Mehrheit des Reichstags sie nicht a limine zurückzuweisen, sondern Modifikationen des Ver- trages herbeizuführen wünsche. Wenn die Sache bis zum Herbst ver- {oben würde, so könnten sich Dinge ereignen, die vom nationalen Standpunkt aus nicht zu wünschen wären.
Damit shließt die Debatte. Die Vorlage wird der Budget- kommission überwiesen. ;
Schluß 51/2 Uhr. Nächste Sißung Mittwoch 2 Uhr (zweite Berathung der Anträge wegen eines Reichs-Vereins- geseßes auf Grund des Berichts der betreffenden Kommission).
Statiftik und Volkswirthschaft.
Das Ende Mai d. J. vom Kaiserlichen Statistischen Amt heraus-
mne ¿weite Vierteljahrsheft zur Statistik des eutschen Reichs des Jahrgangs 1896 enthält Nachweisungen über eine große Anzahl von Begenitänben, Zunächst werden die Zahlen für den auswärtigen Handel des deutschen Zollgebiets (Cinfuhr, Ausfuhr und Dur uns im Jahre 1895 in der definitiven Feststellung nah Menge und Werth der Waaren-
E veröffentlicht, dann für den Verkehr auf den deutscken Wàsser- traßen (1872—1894), den Sceperkehr in den deutschen Pee pläßen und die Seereisen deutsher Schiffe im Jahre 1894, die An- musterungen von Vollmatrosen und unbefahrenen Schiffsjungen im Jahre 1895. Dann folgt eine vorläufige Mittheilung über Pro- duktion der Bergwerke, Salinen und Hütten im Jahre 1895. Als Beiträge Mi tatistik der Preise werden gegeben Fleisch- preise im Kleinhandel für Berlin (1891—1895 nah Monaten), ebenso Viehpreis e in Paris, berehnet in Reichswährung unter Be- rücksichtigung des Wechselkurses auf Paris, und Großhandels-Preise von 28 Waaren in London für die 50 Jahre 1846—1895, berechnet für Kilogrammgewicht in deutscher Währung. Alsdann folgt die Statistik der Branntwein-Brennerei und -Besteuerung ür das Betriebsjahr 1894/95; die weiteren Mittheilungen beziehen ch auf die überseeische Auswanderung im ersten Vierteljahr 1896; die Volkszählung vom 2. Dezember 1895 (Bevölkerungs- zahlen der Staaten und Landestheile, sowie der Städte mit mehr als 20 000 Einwohnern); Lehrlings haltung im Handwerk (aus der im Sommer 1895 veranstalteten Erhebung über Verhältnisse im Rae die Krankenversiherung im Jahre 1894 und die
onkursstatistik für das erste Vierteljahr 1896,
IT. *)
Noch L als die Vertheilung der verschiedenen Vieh- gange auf die Fläche, ist das Verhältniß derselben zur Einwohnerzahl, aus welchem zu ersehen ist, ob die Viehhaltung insbesondere den Bedürfnissen der Ernährung und Bekleidung des Menschen fowie des Verkehrs genügt. Die bezüglichen Berechnungen sind a Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1890 erfolgt, weshalb die Zahlen in Anbctraht des weiteren An- wachsens der Bevölkerung während der bis zur leßten Vieh- ¿ählung verflossenen zwei Jahre allerdings etwas zu hohe sind, was gegenüber den Viehziffern für das Areal stets im Auge behalten werden muß. Es zeigen die größten Verhältnißzahlen an Pferden überhaupt die Provinzen Ost- und Westpreußen, die kleinsten das Rheinland und Hessen-Nassau, unter den Regierungsbezirken Gum- binnen, Königsberg, Marienwerder und Stralsund, bezw. Wiesbaden, Düsseldorf, Koblenz, Arnsberg, Köln und Aachen. Läßt man die Militärpferde weg, so entfallen auf 1000 Einwohner im Staat 86,00, in den Provinzen Ostpreußen 210,60, Westpreußen 151,09, dem Stadtkreise Berlin 24,56, Brandenburg 100,41, Pommern 128,80, Posen 129,66, Schlesien 68,15, Sachsea 74,63, Schleswig. Holstein 138,82, Hannover 95,51, Westfalen 53,82, Hessen-Nassau 43,26, Rhein- land 32,86, Hohenzollern 79,32, in den Regierungsbezirken Königs- berg 199,39, Gumbinnen 227,31, Danzig 140,18, Macienwerder 158,71, dem Stadtkreise Berlin 24,56, Potsdam 107,42, Frankfurt 91,74, Stettin 116,87, Köslin 133,14, Stralsund 159,98, Posen 123,05, Bromberg 141,57, Breslau 70,03, Liegniß 65,62, Oppeln 67,93, Magdeburg 86,12, Merseburg 73,47, Erfurt 49,10, Schleswig 138,82, Hannover 73,17, Hildesheinr 75,57, Lüneburg 104,14, Stade 136,23, Osnabrück 85,35, Aurich 127,17, Münster 84,81, Minden 709,83, Arnsberg 34,47, Cassel 59,52, Wiesbaden 27,43, Koblenz 31,06, Düsseldorf 29,51, Köln 33,74, Trier 38,89, Aachen 37,69, Sigmaringen 79,32 Pferde. Auch hier wiederholt sich die Wahrnehmung, daß sich ohne die Militärpferde keine wesentlih höheren ee ergeben als mit denselben, wenngleich befonders für die Bezirle Gumbinnen, Potsdam, Bromberg und Stettin, in welchen ziemlich viel Militär \tcht, die Unterschiede etwas mebr hervortreten als beim Verhältniß zur Flähe. Jn der Nindviehzucht zeichneten sih vorzüglih die Provinzen Schleswig-Holstein und Oft- preußen aus, wogegen sie im Rheinlande und in Westfalen am ent- schiedensten zurückgeblieben war. Unter den Regierungébezirken hatten Aurich, Schleswig, Stade und Gumbinnen die größten, Düsseldorf, Arnsberg, Köln und Erfurt die kleinsten Zahlen aufzuweisen. Bei den Schafen nahmen die Provinzen Pommern und Westpreußen sowie die Be- zirke Stralsund, Stettin, Köslin und Marienwerder die ersten, hingegen Rheinland, Westfalen und Schlesien sowie die Bezirke Düsseldorf, Köln, Aachen, Oppeln, Arnsberg und Trier die leßten Stellen ein. Die höchste Verhältnißzahl der Schweine traf auf die Provinzen Hannover und Pommern, die niedrigste auf Nheinland und Schlesien, unter den Regierungsbezirken auf Lüneburg, Köslin, Osnabrück, Stade, Minden und Hannover, bezw. auf Köln, Düsseldorf, Aahen, Wieöbaden und Oppeln. Bei den Ziegen stehen die Provinzen Sachsen und Branden- burg, sowie die Bezirke Hildesheim, Erfurt, Lüneburg, Merseburg, Cassel und Minden obenan, in unterfter Reibe die Provinzen Ostpreußen, Schleswig-Holstein und Schlesien, bezw. die Bezirke Gumbinnen, Königs- berg, Stralsund, Aurich, Schleswig und Breslau. Bienenstöcke kommen am häufigsten in Schleswig-Holstein und Pommern, am seltensten im Rheinlande und in Hessen-Nassau, fernec in den Regierungsbezirken Lüneburg, Stade, Schleswig, Köslin, Stralsund, Marienwerder und Königéberg, bezw. in Düsseldorf, Wiesbaden, Köln, Hildesheim, Arns- berg, Magdeburg und Oppeln vor. Vergleiht man die Viehziffern für die Einwohnerzahl mit denen für die Fläche, so fallen bei beiden die Höchstbeträge in der Regel auf die nämlichen Provinzen und Negierungêbezirke, während bei den Mindestbeträgen dies nur dreimal vorkommt und sie auch im übrigen eine wenig übereinstimmende Auf- einanderfolge ibrer Zahlen zeigen. E /
Für die Beurtheilung unserer einheimischen Viehzucht und -haltung ist noch von Wichtigkeit die Keantniß der im leßten Jahrzehnt eingetretenen Verschiebungen in der Vertheilung des Vieh- bestandes auf die Einwohnerzahl. Im ganzen preußishen Staat entfielen auf je 1000 Einwohner 1892 gegen 1883 mehr (+) bezw. weniger (—): Pferde — 0,04, Rinder + 9,21, Schafe — 203,32, Schweine + 44,57, Ziegen + 3,95, Bienenstöcke — 3,53. Eine Be- trahtung dieser Zahlen für den ganzen Staat wie namentlich auch der hier nicht mitgetheilten Ziffern für die einzelnen Provinzen läßt erkennen, daß dieselben viel ungünstiger als die über die Verände- rungen in der Flächendichtigkeit find. Nicht allein für die Schafe, sondern au für die BVienenstöcke sowie selbs für die Pferde wird eine Abnahme der Viehhaltung im Verhältniß zur Bevölkerung während der leßten Zählperiode nachgewiesen, und ebenso sind für die übrigen drei ego ingen die Ziffern der Zunahme erheb- lih niedrigere. Das darf indeß garniht befremden, weil in dichter bevölkerten Ländern mit einem nicht zu langsamen Anwachsen der Bewohner dasjenige des Viehstandes mit jenem nicht leiht gleihen Schritt zu halten vermag. Ferner tritt hervor, daß fich lediglich die Zahl der Schweine überall vergrößerte, und daß die der Schafe sih durhgängig — und zwar stärker als gegenüber dem Areale — verminderte, während bei den anderen vier Viehgattungen Steigen und Fallen im einzelnen mit einander abwechselten, da bei den Pferden, Nindern und Ziegen jenes in 8, dieses in 4, bei den Bienenstöcken in 3 bezro. 9 Provinzen ver- treten war. Die Säye für sämmtliche Pferde, bei welchen sich Ost- preußen an erster und Westfalen an letzter Stelle befindet, zeigen infofern einen Zusammenhang mit der Bolfksvermehrung, als sie, von kleineren Abweichungen SIUEL E, ia der Regel dort am höchsten find, wo diese am niedrigsten is, und umgekehrt. Wenn man die Militär- pferdeausscheidet, so kamen 1892 auf 1000 Menschen nah der Volkszählung von 1890 mehr in Oflpreußen 15,88, Westpreußen 8,49, dem Stadtkreise Berlin 0,49, Pommern 9,98, Posen 7,07, Schlesien 1,64, Pie Holstein 2,10, Hannover 3,90, Hesscn-Nassau 0,91 und Nheinlan 2,12, jedo) weniger im Staat 0,17, in Brandenburg 1,55, Sachsen 1,666, Westfalen 4,24 und Hohenzollern 0,27 Thiere. Bei dem Rheinlande und dem Stadtkreise Berlin i die Bewegung des Pferdebestandes cine wesentli vershiedene, je nachdem man die Militärpferde mit berücksichtigt oder nit, Daß, mit der Einwohnerzahl verglichen, die Pferdeziffer sich im Mittel gegen den 10. Januar 1883 verringerte, rührt wohl aus der inzwischen ein- etretenen Verbeilerüng der Nassen fer. Seitdem man die vielfachen Bortheile erkannt hat, welche selbst der Landwirthschaft die Ver- wendung der kräftigsten und sämmigsten Arten bringt, war zugleich cine
*) Siehe Nr, 130 des „N.- u. St.-A,“, Erste Beilage.
ewisse Einschränkung der Stückzahl die Folge. Die Ziffer der Rinder ob sid) am meisten in Pommern und sank am tiefsten in Westfalen ; sie ist 34 mal so schwach als diejenige für die Flächendichtigkeit. iernach könnte man meinen, daß die Rindviehhaltung nicht dem Bedürfniß genlige. Das is aber keinesweas der Fall. Es dürfen nämlich die Fortschritte, welche zumal das Molkereiwesen, unterstüßt durch die Wissenschaft, vermöge Anwendung vervollkommneter Maschinen und Geräthe mittlerweile gemaht, niht außer Acht gelassen werden. Dieselben gestatten, ungeachtet der Verkleinerung des Bestandes, eine weitere Ausdehnung in der Erzeugung fowie dem Verkauf der Milch, unter anderem auch dadurch, daß Kühe, welche keine Milh mehr geben, unverweilt dur frishmelkende erseßt werden und zum Schlächter eführt werden. Dazu kommt, daß die in der Nähe der größeren Städte fih mit der Milchwirthschaft befassenden Gutsbesißer, Pächter und theilweise selbst die Bauern sih gewöhnlich kaum noch mit der weniger einträglihen Aufzuht abgeben, sondern es vorziehen, in ihrem Rinderbestande eintretende Lücken durch Ankauf aus anderen Landes- theilen, ja nicht selten sogar aus dem Auslande, zu ergänzen. So hat der das ganze Wirthschaftsleben umgestaltende Grundsatz der Arbeitstheilung fich auch auf dem Gebiete der Vieh- zuht, auf welhes man ihn früher niht für anwendbar hielt, neuerlih mit gutem Erfolg Geltung verschafft, bedingt dur) die augenblicklich nicht günstige Lage des Landmannes, welche ihn nöthigt, dem stetigen Einshrumpfen des Nußens dur immer häufigeren Umsaßzder Betriebsmittel entgegenzuwirken. Bei den Schafen hatte das Rheinland den geringsten und Posen den gewaltigsten Rückgang aufzuweisen : er be- trug hier über 1 derselben auf zwei Menschen! Jnwieweit der beregte Ausfall die Ausbreitung anderer Viehgattungen gefördert hat, wäre von großem Auetelte zu erfahren, läßt sich jedoch vermittels der zur pat vorliegenden Angaben leider nit ermessen. Annähernd ebenso edeutend, wie bei der Vertheilung auf die Fläche, war die Vergrößerung des Schweinebestandes gegenüber der Einwohnerzahl, in welcher Hinsicht Pommern obenan und Schlesien zuleßt steht. Dieser von keiner der übrigen vier wihtigsten Viehgattungen auch nur entfernt erreihte Auf- \{wung hängt ohne Frage mit der während des leßten Jahrzehnts sehr verbesserten Lebkenshaltung der kleinen Leute zusammen, welche jeßt ungleich mehr als ehedem Fleisch — hauptsähli} Schweinefleisch — verzehren. Dies wird ihnen dadurch sehr erleihtert, daß sie sowohl auf dem Lande wie in den meisten Städten dieses „Alles fressende" Borstenvieh felbst zu mästen vermögen. Aehnlich, wie bei den Rindern wuchs die Zahl der Ziegen im Vergleich zur Bevölkerung noch nicht halb fo sehr, wie zum Areal; am beträchtlihsten \tieg sie in Posen und fiel sie in Westfalen. Obwohl das Vorurtheil gegen diefes bisher mißachtetste aller Hausthiere sih in jüngster Zeit zu legen begonnen hat, so werden die Vortheile, welche es bietet, doch noch keineswegs hinlänglich gewürdigt. Es muß das Verständniß, namentlich der Unver- mögenden, dafür erweckt werden, daß die Ziege wentger Geld zur Anschaffung sowie niht fo viel Naum und Futter beansprucht, mithin einfacher und billiger zu unterhalten ift, dabei aber verhältnißmäßig mehr und bessere Mil als die Kuh liefert, sowie daß der Verlust einer unter zwei oder mehreren Ziegen leichter als der einer Kuh — gar der einzigen — verschmerzt und erseßt werden kann, von zahl- reihen anderen Vorzügen nit zu reden. Jn Betreff der Bienenstöke wiederholen si die hon bei Betrahtung der Veränderungen in der Flächendichtigkeit gemahten Wahrnehmungen, in dem Ost- und West- preußeneiner und Schleswig-Holstein andererseits die entschiedenstenGegen- sätze darstellen. Die ungeachtet der beträhtlihen Vermehrung der Stöte mit beweglihen Waben eingetretene Abnahme der Durchschnittsziffer für den Staat ist jedenfalls durch den Niedergang des Preises des Puy hervorgerufen, von welhem beute 3 bis 5 Pfund nur noch oviel kosten wie 1 Pfund Honig; mit beigetragen haben wohl hierzu die neuerdings leider so {wunghaft betriebene Honigverfälshung und au die lebhaftere Einfuhr von ausländischem Honig. — Nimmt man alle Viehgattungen zufammen, fo hat im Verhältniß zur Einwohner- ¿ahl Pommern die günstigste, Westfalen die ungünstigste Entwickelung aufzuweisen.
Die Ergebnisse der Untersuhungen über das Verhältniß der ver- schiedenen Viehgattungen zur Einwo bneratt und über die im leßten Jahrzehnt eingetretenen Verschiebungen machen also im allgemeinen zu- nächst einen weniger befriedigenden Eindruck.. Aber wenn sih auh während der leßten Zählperiode für die meisten der Haupt- viehgattungen bei der Flächendihtigkeit eine ungleich größere Zu- nabme als bei den Viebstandsziffern im Verhältniß zur Einwohner- zahl herausgestellt hat, so darf man doch nicht vergessen, daß ih in neuerer Zeit die Beschaffenheit des Viehes ungemein gehoben hat. Durch Verbesserung des Nachwuchses sowie des Bestandes ver- môge umsichhtigerer Auswahl der Zuchtthiere, Einführung edlerer Schläge, forgfältigerer Pflege, reihliheren und geeigneteren Futters wird gegenwärtig Vieh einerseits von einer bisher nit gekannten
« Leistungsfähigkeit und andererseits von einer erheblich größeren Früh-
reife hervorgebracht, welche wiederum zur Steigerung der ersteren bei- trägt. So können nicht nur bei derselben, sondern ogar bei einer egen früher verringerten Stückzahl des Viehs viel bedeutendere
engen an Mil, Butter, Käse, Fleisch, Fett, Schmalz, Fellen, Wolle, Haaren, Borsten, Hörnern, Knochen u. \. w. für die Er- nährung des Menschen und andere Zwecke hervorgebraht werden. Dazu kommt die mittelbare Vermehrung der ebengenannten thierishen Erzeugnisse dur deren gründlichere Ausnußung in- folge der Vervollkommnung der Verkehrsmliitel. Der Landmann geht jz. B. heute weit sparsamer mit Mil und Butter in seinem eigenen Haushalt und in feiner Wirthschaft um, seit er sie nicht mehr in der nächsten Umgegend für einen feine Arbeit kaum lohnenden gering- fügigen Betrag zu veräußern gezwungen ist, sondern dieselben mit der Gisenbahn nah sehr entfernten Orten hin versenden kann, wo er sie mit höherem Gewinn verwerthet. Der Viehzüchter verzehrt gegen- wärtig mit feiner Familie und seinem Gesinde manches früher halb vergeudete Kalb, Schaf und Schwein jährlich weniger, weil ihm hon die Schlächter benachbarter kleiner - Landstädte, von welhen die Hausfrauen der Großstädte “und s\elb| wviel- leiht der Residenz der Wohlfeilheit wegen einen beträchtlichen Theil ihres Fleichbedarfs in Postpacketen unter 10 Pfund Gewicht beziehen, bessere Preise als ehedem bezahlen. Durch diese allmähliche vollständige Umwandlung auf dem Gebiet der Erzeugung wie au des Verbrauchs unseres Volks an Hausthieren erklärt es si, da Aeu Ddinas ein mäßiges Fallen der auf die Bevölkerung be- zogenen Viehziffern keinen wirklihen Rückgang zu bedeuten pflegt, und daß daher die beregten Zahlen, welche o uebin bereits für mehrere Fugen einen Fortschritt ausweisen, für den preußischen Staat thatsächlich viel günstiger sind, als sie es zu sein sheinen. Nie darf Ds N “B unses O Be, dap ee E
as Lebendgewi es jeßigen ehes durchsch{nittli
ganz wefentlich größer sind als Vorau 6 1A Ÿ
Besigwecsel und Vershuldungsverhältnisse im 5 österreihischen Grundbesit,
„Im fünften Heft des fünfundvierzigstea Bandes der „Oester- reihishen , Statisti , welches soeben erschienen is, werden unter anderem die Veränderungen im Besiß- und Lastenstande der Realitäten im Jahre 1893 eingehend behandelt. Die Arbeit, die zum theil die Verhältnisse der weiter zurückliegenden Vergangenheit mit berücksichtigt, bietet eine Reihe von Feststellungen und Beoh- achtungen, welhe auch für Deutschland Interesse haben. Wenn in Nachstehendem Einiges daraus dem deutschen Leserkreise näher gebracht werden foll, so ift natürlich auf die Mittheilung des an {ih sehr lehrreihen und für ein tieferes Studium der Sache unentbehrlichen
ahlenwerks in weitem ape zu verzichten, und es muß in dieser Be- Ms von vornherein auf die Quelle selbst verwiesen werden.
8 giebt in Oesterreich verschiedene Arten von Grundbüchern, aus denen die Statistik in ler Frage zu {öpfen hat. Zunächst sind în Vor- arlberg, im Ellen ande, in Galizien und in der Bukowina die Grundbuchperhältnisse abweihend von den übrigen Ländern, be- pen geeile überhaupt noch nit hinreichend geordnet, um vergleih-
re ae he Daten zu ergeben. Es sind deshalb diese Linder in
chftehendem, soweit sie nicht ausdrücklich als einbezogen genannt werden, außer Betracht gelassen. In Nieder-Oesterreich, Ober-
Desterreih, Salzburg, Steiermark, Kärnten, Krain, Tirol, Böhmen, ähren und Schlesien sind zu untersheiden die „Landtafeln“, die „Bergbücher“ und die „Grund- bücher“. Diese leyteren zerfallen wieder in „Grund- bücher für das Gemeindegebiet etner Siadt, wo ein Gerihtshof erster Instanz seinen Sig hat“ und in „Grundbücher für die einzelnen, im Sprengel eines jeden Bezirksgerihts gelegenen Ge- meinden.“ Wenn nah diesen vier Kategorien von Grundbüchern au vier Kategorien des Grundbesitzes untershieden werden, d. h. „landtäfliher Besiß“, „Montanbesiß*“, „städtischer Besitz“ und „sonstiger Besig*, so ist doch zu beachten, daß ein beträcbtliher Theil der in den Landtafeln eingetragenen Güter nit dem uen sondern dem städtischen oder mittleren land- don ihen Besiß angehört. Ferner sind viele „Realitäten städtishen Ursprungs und Charakterz, wie z. B. industrielle Etablissements, Villen, Kurortgebäude u. |st w.“, mit dem landwirthschaftlihen Besiy zusammen im Grundbu einer Landgemeinde eingetragen, also nicht als „ftädtischer Besig“ in o eut Sinne gezählt; endlich besißen manche Montangesellshaften aeben ihrem „bergbücherlichen “ Besiy auch Realitäten, die theils in den Landtafeln, theils in den Grundbüchern eingetragen sind. Daraus ergiebt sih, und darauf sei besonders aufmerksam gemacht, daß der sogenannte „sonstige Besiß“ der österreihishen Statistik keineswegs identisch ist mit „landwirthschaftlihem Besiy“ oder gar mit „bäuer- lihem Besiß“. Die ganze Gruppterung der Realitäten in die vier obengenannten Besißkategorien hat deshalb für den Fernerstehenden ver- C wenig Interesse, ein Bild von dem verschiedenen Zustande in Stadt. und Land, im Großgrundbesiß und im bäuerlichen Besiy ver- mögen sie thm nicht zu geben. Jn Nachstehendem ift davon ganz abgesehen.
Veränderungen im Besißstande durch Kaukfverträge. Nach den Angaben der Grundbuchämter belief sih die Zahl der Liegen- schaften aller Art, welhe auf Grund von Kaufverträgen — zu welchen nah der gerihtlichen Praxis gewöhnlich auch die unter der bäuerlichen Bevölkerung üblichen Gutsübergaben gegen Bestellung eines „Aus- gedinges“ gerechnet werden — ihren Besißer gewechselt haben:
1887 auf 130 453 im Werthe von 231 470 268 F[.,
1999 1090/00 Z «- 233 322 194
1890 „, 130144 z 262 953 315
1891 - 133,491 7 256 600 261
1892 . 136 220 Ï 266 121 510
1999 104002 ü 2842883592 In den fünf Jahren 1889 bis 1893 wechselten im Ganzen 665 145 Mealitäten durch Kaufvertrag den Besißer. Von dieser Anzahl ent- fielen auf Realitäten mit einem Verkaufswerth bis 1000 Fl. ganze 75,89%/0; auf Realitäten mit einem Verkaufswerth von 1001 bis 10 000 Fl. 21,7%; auf Realitäten mit einem Verkaufswerth von 10 001 bis 100 000 FL. 2,49/o und auf Realitäten mit höherem Ver- faufswerth nur 0,1 9/9. — Bon dem gerihtlich deklarierten Kaufpreise blieben die Käufer in dem Jahrzehnt 1883 bis 1893 im niedrigsten Iahresdurhschnitt 15,3 9 und im höchsten Jahresdurchschnitt 17,8 %/ {uldig, ein Verhältniß, welches — wie die E Zentral- kommission“ bemerkt — nit als an und für sih ungünstig bezeichnet werden kann, vorausgeseßt, daß die betreffenden Objekte niht {on vor dem Verkauf stark belastet waren. Das ist aber in weitem Maße der Fall, namentlich in Tirol, wo zugleih die Kaufschillingsreste im Durchschnitt der fünf Jahre 1889 bis 1893 sogar 28,7 9/9 vom Kauf- preise betrugen.
Die Befitveränderungen durch Zwangsverkäufe. Während wir die verhältnißmäßig unwichtigeren Besißveränderungen durch „andere Verträge“ (Taush-, Ehe-, Schenkungsverträge u. dgl.) hier außer Betrachtung lassen können, nehmen die Veränderungen, welche im Besißstande der Realitäten durch „Erekutionsführungen“ (Zwangsverkäufe) herbeigeführt worden sind, ein besonderes Interesse in Anspru. Die Zahl der Zwangsverkäufe war im Jahre 1880 untec den Nachwirkungen der wirthshaftlihen Krisis bis auf 13 309 mit einem Lizitationéerlö8 von 39 909 048 Fl. gestiegen; von da ab hatte sich die Zahl allmählich auf 9114 verringert, um von 1885 an wieder bis auf 11985 im Jahre 1889 zu steigen. Seit diesem Jahre is sie dann wiederum gefallen, und 1893 belief sie sih auf 9505. — Wie bei den Verkäufen aus freier Hand, fo überwiegen auch bei den Zwangsverkäufen jahraus jahrein die Objekte kleinster Kategorie. Von den in dea Jahren 1889 bis ein- \chließlich 1893 exekutiv verkauften 55 216 Realitäten überstieg bei 25 9% der Kaufschilling nicht den Betrag von 200 F[l., bei 66,8 9% betrug er nicht mehr als 1000 Fl. Ganz besonders betheiligt an der Zahl der Zwangsverkäufe ist Tirol, in dessen italienishen Be- zirken eine unglaublihe Zersplitterung des Grundbesitzes besteht und, wie es in dem erwähnten Aufsatz heißt, „selbst der Aermste einen Fleck Erde oder einen Hausantheil best“. — Spezielle Erhebungen über die Ursachen der vorgekommenen Zwangsverkäufe haben bisher in Oesterreich nit stattgefunden. Die „Oesterreichische Statistik“ bemerkt darüber: „Es ist aber mehr als wahrscheinli, daß eine solhe Erhebung auch hier zu Lande nihts Anderes konstatiert hâtte, als daß die Mehrzahl der jahraus jahrein vorkommenden Zwangêverkäufe in leyter Linie durch das persönlihe Verschulden der davon Betroffenen selbst herbeigeführt worden ist, und daß die allge- mein wirthshaftlihen Verhältnisse zum mehr oder minder häufigen Vorkommen derartiger Katastrophen nur insofern beitragen, als fie den Auflösungsprozeß finanziell herabgekommener Wirthschaften be- \hleunigen, beziehungsweise verzögern. “
Bezüglich der Veränderungen im Befitstande infolge von Todesfällen begnügen wir uns mit der Wiedergabe folgender Zahlen :
Die Erbtheilungs- und Vermächtnißschulden absorbierten von dem Werthe der Verlassenschaftsrealitäten in
1891 | 1892 | 1893 * | 1891 | 1892 | 1893 Nieder- | Steiermark [13,49/0| 10,69/0| 16,69/6 Oesterreich | 7,0% 6,700) 8,99%/0 | Salzburg . | 8,39/0| 10,89/0| 18,19% Kärnten 14,6°/0) 9,79/0/12,09/0] Krain . , . 25,39/0| 20,99%] 18,69/6 Tirol. . . . /16,20/0/ 22,0%/0/13,3%/o| Böhmen . 23,9%o| 17,70/0| 19,20/0 D Pf Schlesien 21,49/6| 20,49/0| 20,99/0 Oesterreich |15,99/o| 15,79/0/15,69/6 | Mähren . . |24,59/0| 22,39/0| 21,69/6
Relative Stärke des Befißwechsels iu Realitäten. Faßt man die Zahlen aller Besißveränderungen in den einzelnen, vorstehend ge- nannten Arten derselben zusammen, und vergleiht man die Fläche des davon betroffenen Grundbesißes mit dem Gesammtareal der hier in Betracht kommenden Reichstheile, fo erhält man folgendes Ergebniß. Die Besißveränderungen in Realitäten beliefen A!
1888 auf 857593 ha oder 4,57 9/9 des Gefsammtareals
1889 „D809 D0E L, D Y
1890 S E s S0
1801 SORDUO M ä
1092... SOC049: s A R z
1899 8603293 „G00. L Der Besißwechsel war sonach, wie die „Statistische Zentralkommission“ fagt, im großen Ganzcn in jedem der leßtverflossenen sechs Jahre ein mäßiger, „d. h. er hielt sich innerhalb der Grenzen, deren Innehaltung sowohl aus betriebswirthschaftlißen wie aus sozialpolitishen Rück-
chten wünschenswerth erscheint“.
Veräuderungen im Lafteustande. a2. Die neue Belastung. Was an fremdem Kapital raus jahrein dem Realitätenbesiye zu- flicßt, das wird, insoweit dafür hypothekarishe Sicherstellung gefordert und p wird, von den Tabularbehörden in eigens zu wen eee geführte „Vormerkbücher“ eingetragen und ausgewiesen. Auf
rund dieser Ausweise bezifferten sich die Summen der neuen Hypo- thekens{hulden, mit welchen der Grundbesiß belastet worden ist:
1885 auf 264 848 898 Fl. in 247 161 Posften, 1880. ZOLOUI O C U
1887 265 532 948 261 823
1888 262 428 022 266 619
1889 267 457 332 255 267
1890 278 622 118 244 932
1891 266 309 182 242 828
1892 279 196 689 238 170
1893 289 831 439 233 394
„Im großen Gonzen“ — bemerlt die „Statistische | kfommission* hierzu — „wurde demnach der Hypothekarkredit seit dem Jahr 1885 alljährlih in so ziemli gleihem Ausmaße in Anspruch enommen; denn dic Differenz zwischen dem mum und dem
inimum diefer Jnanspruhnahme beträgt nit viel mehr als 27 Millionen Gulden oder 10% des durdschnittlihen Jahres- bevarfs. Bemerkenswerth und carakteristisch für die nt- wickelung des Hypothekarkredits is aber die Thatsache, daß seit dem Jahre 1888 die Zahl der Fälle, in denen der Hypothekarkredit in Anspruch genommen wird, von Jahr zu Jahr geringer, das Aus- maß dieser Jnanspruchnahme vagegen von Jahr zu Fahr größer wird. Die Ursache dieser leßteren Erscheinung liegt zu einem nicht eringen Theil darin, daß in neuerer Zeit die Fälle sich mehren, wo
tádtgemeinden zur Bestreitung größerer kommunaler Auslagen rößere Anleihen gegen hypothekarishe Sicherstellung aufnehmen.“ — Nach den amtlichen Ausweifen besteht der grò te Theil der Hypo- thekenshulden, mit denen jahraus jahrein die Grundstücke neu be- lastet werden, aus Schulden im Betrage bis zu 500 Fl. Diese kleinen Posten machen 70% der intabulierten Schul überhaupt aus. Sie haben aver, wie die „Statistif A a E mit Reht bemerkt, außerdem eine hohe Bedeutung, weil sie den grit Theil der „Noth- \hulden“ und insbesondere „fast alle im Wege der exekutiven Intabulation ins Grundbuch gelangten Schulden des kleinen und mittleren Grundbesizes*“ in fih schließen. „Die jeweilige Zu- und Abnahme dieser Kategorie der Hypothekenshulden" — heißt es weiter — „sei es nun im Mes oder nur in dem einen oder anderen der ver- schiedenen NReichstheile, ist daher mehr wie jede andere Rubrik in den Ausweisen der Tabularbehörden bezeihnend für die Wandlungen in den sozial- und finanziell-wirthshaftlihen Ver- hältnissen des kleinen und mittleren Realitäten- besfiyes*. — „Vergleicht man nun die diesbezüglihen Ergebnisse aus den Jahren 1888 bis Eude 1892, so stellt fih die gewiß fehr erfreulihe Erscheinung heraus, daß die Zahl der kleinen Hypothekar- \shulden (bis zu 500 Fl.) seit dem Jahre 1888 ununterbrochen abgenommen hat, und zwar von 189819 auf 157015, das ist um 32 804 oder nahezu 17,3% . .. Die Hauptursache dieser ununter- brochenen und zuglei erheblichen Abnahme der kleineren Hypothekar- s{ulden liegt unstreitig in einer Besserung der finanziell- wirthshaftlihen Verhältnisse des fleinen Grund- besißes und in der damit zusammenhängenden Thatsache, daß die exefutiv intabulierten Forderungen von 80850 im Jahre 1888 all- mählich auf 57 177 im Jahre 1893 zurückgegangen sind, zum theil vielleiht au in der segensreichen Wirifamkeit der von Jahr zu Jahr sih mehr ausbreitenden Varlehnskassen . . . .“
b, Die Entlastung. Die thatsählihe Entlastung des Real- besißes von Hypothekenschulden ist aus den bekannten Gründen pu in Oesterreich größer als die von den Tabularbehörden ausgewiesene „bücher- liche Entlastung". Im allgemeinen hat der Prozeß der Entlaftung in den leßten Jahren einen ziemlich regelmäßigen und E Berlauf genommen. Die nachstehenden Zahlen geben darüber Aufschluß. Die buhmäßig ausgewiesene Entlastung betrug:
Posten Posten 1885 in 190 094 208 977 634 Fl. | 1890 in 205 122 220 952 233 Fl. 1886 ,„, 192012 209 161002 , | 1891 , 198165 202938400 , 1887 „, 193610 209202325 , | 1892 „ 198212 198670723 1888 „ 190370 205 473772 , | 1893 „, 193 946 208 799209 , 1889 , 223 701 214718583 ,
Die effektive Zunahme des Hypothekenftandes ergiebt si aus der Differenz zwischen der neuen Belastung und der Entlastung. Danach i} die im Jahre 1893 eingetretene effektive Zunahme des Lastenstandes die höchste seit den Jahren 1873 bis 1876. An dieser Zunahme von etwas über 81 000 000 Gulden haben alle hier behan- delten Reichstheile theilgenommen, aber freilich in Ler ungleichem Maße. Nach den Aufzeichnungen der Tabularbehörden ‘hat der „bücherlihe“ Lastenstand im Laufe des Jahres 1893 für das Buadratkilometer zugenommen
in Steiermark um . . 122 Fl. Salzburg um . , . 276 Fl. Nieder-Oesterreih ohne Ober-Desterreih um. 8348 ,
Wet a e LOL Dobmen u «I
Ar U C e E Sclenen um... Ge
aru. Lo Nieder-Desterreih mit
Kärnten um... 497 Wien um % + I
Mähren um - . 209. Wien um... (O
Die Ursachen der Belastung. Direkte und ershöpfende Auf- chlüsse hierüber fönnen die von den Grundbuchämtercn in dieser Be- ziehung gelieferten Daten allerdings nicht gewähren, zumal -— wie sih fogleih zeigen wird — mehr als die Hälfte aller Hypotheken- schulden aus Darlehen herrührt, Darlehen aber bekanntli zu den unterschiedlihsten Zweden gebraucht und mißbraucht werden können. Die erste Stelle unter den verschiedenen Ursachen der Realitätenbelastung nehmen , wie gesagt, auh- 1893 die Dars lehen ein. Der prozentuale Antheil, mit welhem die Darlehen zur „neuen Belastung" beitragen, is in fast ununterbrochener Zunahme begriffen und im Laufe der leßten zwölf Me von 51,6% auf 62,9 % gestiegen. Darauf folgen die Kaufschillingsreste im Jahre 1893 mit 16,0%/%; dann die „Schulden aus anderen Verträgen“ mit 1040/9. Die Erbtheilungs- und Ver- mächtnißshulden machen 7,1% aus und die exekutiv in- tabulierten Forderungen 3,3 %/o. Nachstehende Ucbersicht giebt Aufschluß über die e quen Verhältnisse des Jahrzehnts 1884/93, Von der neuen Belastung entfielen auf
Grbthei- Exekutiv-
Kaufschilligs- andere lungs- u. de Darlehen reste Verträge Vermäht- Intabula- Sonsti- h nißsulden tionen ges 1884 52,5 15,9 ,0 0,6 1885 59,3 14,1 1886 59,2 12,3 1887 59,6 12,8 1888 59,1 ¿ 12,7 1889 60,8 11,6 1890 63,2 9,9 1891 61,6 10,9 1892 62,3 10,6 1893 62,9 16,0 106 R 3 0,3
Die e Dare Zentralkommission" bemerkt zu diesen Zahlen Folgendes: „Diese Relativzahlen lassen ersehen, daß die Haupturfachen der Verschuldung des Realitätenbesißes in Verhältnissen wurzelt, welche sich — ohne Beeinträchtigung der vermögensrehtlichen Dis- positionsbefugniß der Staatsbürger — durhch keine wie immer gearteten ge|eßlihen Maßnahmen bech@itigen oder auch nur bessern lassen.“
f Was den Zinsfuß der Hypothekenschuld en anbelangt, fo lagen der „Statistischen Zentralklommission“ Angaben für die Zeit na 1890 niht vor. Die bis dahin erfolgte Entwickelung hat E aus in Oesterrei eine erheblihe Herabminderung des Zinbfußes herbeigeführt, wenn auch die Verhältnisse noch immer in dieser Be- zichung wesentlich anders und zwar ungünstiger liegen als in Ves land.
er Stand der Hypothekarverschuldung am Schluß des Jahres 1893 in allen im Neichsrath vertretenen Ländern aus\{ließlich Dalmatien), also mit Einschluß von Or e der Küsten ande, Galizien und der Bukowina, wird von der „Statistischen Zentralkommission" auf 3931 313529 Fl. berechnet, wobei eine auf dem Staatsgüterbesi lastende Spezialhypothek von 102032 694 Fl. und die im Eisenbahngrunvbu s eingetragenen Prioritätenshulden (1881 in Höhe von 1 837 782 082 Fl.) nicht eingerechnet sind. Auf das Quad ratkilometer g ellte n die Belastungsziffer
1890 au 0 Fl. /
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