1896 / 153 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 29 Jun 1896 18:00:01 GMT) scan diff

Die vereinigten Ausshüsße des Bundesraths für Sn und Verkehr und für Justizwesen hielten heute eine Sigung. | /

Botschafter, V i „W. T. B.“ berichtet, heute Vormittags 9 Uhr 41

mittels Sonderzugs, begleitet von dem Vertreter der Krupp’schen Merke in Berlin, Geheimen Finanz-Rath Jene, hier ein. Am Bahnhof waren zum Empfange der Stadt- Kommandant General-Major von Bojanowsky und der Ver- treter der Grusonwerke erschienen. Der Vize-König begab si zu den Werkstätten auf dem Grusonwerk, welche er nebst mehreren für die brasilianishe Marine angefertigten Panzer- thürmen eingehend besichtigte. Darauf kehrte derselbe nah dem Bahnhof zurück, wo das Frühstück eingenommen wurde. Um 11 Uhr 55 Minuten erfolgte die Weiterreise nah Essen.

Essen a. d. Ruhr, 28. Juni. Der l eingetrofen. Jn sriner

Magdeburg, 28. Juni. Der außerordentliche chinesische Yegónia Li-Hung-Chan traf, wie h Minuten

Chang ist heute Abend auf Station Hügel eingetroffen. Jn seiner Begleitung befanden sih der Geheime Kommerzien- ath Krupp, der chinesishe Gesandte in Berlin Hsü-Ching:-Cheng, der cinesishe Zolldirektor Detring, der Oberst Liebert, der Haupt- mann von Hanneken und der Maler von Cranach.

Baden.

Seine Königliche Hoheit der Großherzog A am Sonnabend in Baden - Baden den österreichisch - ungarischen außerordentlihen Gesandten und bevolimächtigten Minister Grafen Pn und nahm aus dessen Händen das Schreiben Seiner Majestät des Kaisers von Oesterreih und Königs von Ungarn entgegen, durh welches derselbe von seinem gegenwärtigen often abberufen wird. Die Audienz fand im Beisein des Ministers des Großherzoglichen Hauses und der auswärtigen Angelegenheiten von Brauer ftatt. Der Ge- sandte wurde später auch von Jhrer Königlichen Hoheit der Men ergogin empfangen und zur Großherzoglichen Tafel geladen.

Sachsen-Coburg-Gotha.

Der Landtag des Herzogthums Gotha nahm in seiner vorgestrigen Sizung den Geseßentwurf, betreffend Errichtung einer Handelskammer, an und zwar auf dem Prinzip der Selbsiverwaltung ohne staatlichen Zushuß. Die Wahl soll auf brieflihem Wege erfolgen uyd sih auf Angehörige des Herzog- thums beschränken. Ferner wurde der Antrag des Abg, Bol auf

iederherstellung des Wahlrechts der Zensiten der 16., 17. und 18. Steuerstufe abgelehnt. Dafür wurde ein Antrag des Abg. Zangemeister auf eine Abänderung der Verfassung in dem Sinne, daß den unteren Steuer- stufen das Wahlrecht erhalten bleibe, angenommen.

Oesterreich-Ungarn.

Der Kaiser überreichte am Sonnabend Vormittag dem Pro-Nuntius Agliardi feierlih das Kardinals-Barett. Der Feierlichkeit wohnten der päpsiliche Ablegat, die gemeinsamen und die österreihishen Minister, der Minister a latere Baron Josika, die Geistlichkeit, die Mei Staats- und Militär- würdenträger, sowie zahlreiche Mitglieder der Aristokratie bei. Nach der Feierlichkeit empfing der Kaiser den Kardinal Agliardi in Audienz. 2

Das „Militärverordnungsblatt“ wveröffentliht die Er- nennung des ungarischen Landesvertheidigungs - Ministers Sette von Fejérváry zum Kanzler der militärischen

lasse des Maria Theresien:Ordens, sowie die Verleihung des Charakters eines Generals der Kavallerie ad honores an den österreihish-ungarishen Gesandten in München Feldmarschall- Lieutenant Fürsten vo n Wrede anläßlich seiner auf eigenes Ansuchen erfolgten Verseßung in den Ruhestand.

Der Fürst von Montenegro wird am Mittwoch von Belgrad wieder in Wien eintreffen und sich nah Semmering begeben, wo der Prinz Mirko seit einigen Tagen weilt, um mit leßterem von dort die Rückreise nah Cetinje an-

zutreten. Frankreich.

Der Kultus-Minister Rambaud hat den Erzbischof von Cambrai sowie zwei Priester aus Lille und zwei aus Roubaix wegen der Veranstaltung von Prozessionen am Fron- leihnamsfest, troßdem die Prozessionen von den Bürgermeistern verboten worden waren, vor den Staatsrath gestellt. Ueber einige andere Priester ist die Gehaltssperre verhängt worden.

Die Deputirtenkammer hat in ihrer vorgestrigen Sizung die Berathung des Geschentwurfs über die Regelung der Frauen- und Kinderarbeit in den Fabriken fort-

eseßt und nah zweitägiger Debatte das Amendement uesde, welches die Arbeitszeit für Frauen und Kinder auf 8 Stunden fesisezt, mit 392 gegen 152 Stimmen abgelehnt.

Bei einem geen in Soif| \sons abgehaltenen Bankett des Vereins zur De ung des Ackerbaues, welchem der Minister- Prôfident Méline präsidierte, hielt derselbe eine Rede, worin er ausführte, die Störungen auf den Märkten der Welt. seien durch die Münzkrisis verursaht. Die Regierung werde ihr Möglichstes thun, um bald die zeitweilige zollfreie Zulassung des Getreides (siche Nr. 143 d. Bl.) zu regeln. Sie sei der Ansicht, es würde ein Heilmittel für die Uebel der Landwirthschaft sein, dem Acerbau Arbeitskräfte, Jntelligenzen und Kapitalien zuzuführen. Da die Sozia- [isten fr die städtishen Arbeiter cine privilegierte Lage zu __ {hafen suchten, verließen die ländlichen Arbeiter ihre bisherigen “*Wohnstätten und zögen fih nah den Städten. Diese Politik der Sozialisten könne nur zu einer Hungersnoth führen, eine Abhilfe dagegen werde Gefkii en werden, wenn die Arbeiter darüber aufgeklärt würden, daß die Politik einer solhen Um- wälzung die Ohnmacht zur Folge habe. Der Minister-Präsident toastete alsdann auf die Vereinigung der gesammten Arbeiter- schaft dur die Landwirthschaft und für dieselbe.

Der Minister des ZJnnern Barthou und der Handels- Minister Boucher] wohnten gestern in Nancy der Ent- hüllung des Denkmals für den verstorbenen Präsidenten Carnot bei, welhe unter großer E der Be: völkerung erfolgte. Der Minister Barthou hielt eine Rede, worin er einen Rückblick auf das Leben Carnot's warf, der viel zur Ens des s beigetragen habe. Bei einem den Ministern zu Ehren gegebenen Fest- mahl erklärte der Minister Barthou, die Regierung sei ent: schlossen, weder mit denRevolutionären noch mit den Monarchisten oder verstockten Reaktionären zu pakltieren; sie werde ebenso die Utopien der Kollektivisien bekämpfen, welhe den Arbeitern

_und des Glücks

die trügerishen De ungen auf Gleichheit des Vermögens einflößten. Der Minister erinnerte an * den

uch des verstorbenen Präsidenten Carnot in Nancy und {loß mit einem Trinkspruch auf das republikanische Lothringen.

Jtalien.

Der König, die Königin, sowie der Prinz von Neapel trafen gestern Vormittag aus Monza zur Einweihung des Denkmals für Marco Minghetti in-Bologna ein. Dem feierlihen Akte wohnten ferner der Minister- präsident di Rudini, die Spißen der Behörden, zahl- reiche Vereine und eine zahlreihe Menschenmenge bei. Der Bürgermeister hielt eine mit Beifall E Deus Rede zur Einweihung des Denkmals. Die ajestäten und der Kronprinz wurden bei der Ankunft und zum Schluß der

eremonie von der Menge lebhaft begrüßt. Später nahmen llerhöchstdieselben sowie die Behörden an dem von dem Ge-

meinderath dargebotenen Dejeuner theil. Die Königin reiste

Abends nah Monza zurück; der König begab sih mit dem Minister-Präsidenten di Rudini nah Rom.

In der Deputirtenkammer gab vorgestern bei der Berathung über das Budget des Staatsschaßes der Schaß- Minisier Colombo gegenüber den Deputirten Diligenti und Jmbriani die Erklärung ab, die Lage der Banca d’3talia sei im Ganzen zufriedenstellend und bessere sih von Tag zu Tage. Der Minister wies dies an der Hand von Thatsachen nah. Die Kammer genehmigte sodann das Budget- provisorium für Juli.

Der „Esercito“ meldet, der Kriegs-Minister habe be- \{hlossen, weitere Truppen aus Erythrea zurückzuberufen.

Spanien.

Der Senat genehmigte vorgestern das Geseß, welches die Heeresstärke festseßt, und den Entwurf, betreffend die Ein- nahmequellen que Deckung der cubanishen Schuld. Die Deputirtenkammer nahm die Vorlage, betreffend die Kredite für Cuba, an.

Ende August sollen, wie dem „W. T. B.“ aus Madrid berichtet wird, mittels 20 Dampfschiffen 35190 Mann Jnfan- terie, 467 Mann Kavallerie, 282 Mann Artillerie, 1619 Mann Genietruppen und Freiwilligen-Bataillone mit einer Gesammt- zahl von mehr als 20000 Mann nah Cuba abgehen. Jm

ezember würden weitere 20 000 Mann folgen.

. Türkei.

Der Fürst Georgi Berowitsh von Samos ist, wie „W. T. B.“ aus Konstantinopel berichtet, zum General- Gouverneur von Kreta, Stefanaki Musurus Bey zum

ürsten von Samos, der frühere Botschafter in Teheran

chems-ed-din Bey zum Vali vonWan, der Gouverneur von Kandia General Haßwan Pascha zum Rath beim Vali von Kreta, Suleiman Aszof Pascha zum Gouverneur von Kandia, und der bisherige General-Gouverneur von Kreta Abdullah Mo zum Marschall unter Belassung auf dem Posten als Militär-Kommandant von Kreta ernannt worden.

Die Meldung - verschiedener Blätter über neue Ruhe- störungen in Erzerum und Aleppo werden von amt- licher türkischen Seite für unbegründet erklärt. Die Ruhe- slörungen in Wan seien unterdrückt, in ganz Anatolien herrshe Ruhe. Die aus griechisher Quelle stammenden Nach- rihten von angeblichen Siegen der Aufständishen auf Kreta und von angeblichen Repressalien der Kaiserlichen Truppen werden von derselben Seite auf das entschiedenste bestritten.

In Athen isst aus Kreta die Meldung eingetroffen, zahlreihe Landtags-Deputirte aus dcr Provinz seien in Canea eingetroffen, um an den Arbeiten der Versaminlun engee: indessen zwcifele man fortdauernd daran, daß die Versammlung stattfinden werde.

In Wien liegen Meldungen aus Konstantinopel vor, wonach in den im kretishen Bezirk Aghiowassili gelegenen Ortschaften Stylos, dem Sig der Epitropie, und in Phre Versammlungen bewaffneten Volks stattgefunden hätten, welche indessen zu keinem Beschluß gelangt seien, da eine Partei den Appell an die Hilf: Griechenlands, die andere dagegen die Anrufung britischer Unterstüßung verlangt habe. Eine weitere Versammlung von Delegirten in Alicampo sei ebenfalls ohne Ergebniß verlaufen.

Serbien.

Der Fürst von Montenegro ist am Sonnabend früh in Belgrad eingetroffen und am Bahnhofe, wo eine Ehren- Kompagnie aufgestelt war, von dem König und den Ministern empfangen worden. Jn den Straßen bildeten Truppen Spalier. Auf der Fahrt durch die festlih geschmüdckte Stadt nah dem Schloß wurden beide Herrscher von der Volks- menge lebhaft begrüßt. Jm alten Palais wurde der Fürst von Montenegro von der Königin - Mutter empfangen; alsdann geleitete der König Alexander den Fürsten in das neue Palais. Um 11 Uhr begaben sich die beiden Herrscher in die Kathedrale, wo das am 27. Juni regelmäßig stattindende Requiem für die in den Kämpfen für das Vater- land Gefallenen abgehalten wurde; der Metropolit hielt dabei eine Ansprache an die Herrscher. Nachmittags fand eine Festsizung der Akademie der Wissenschaften statt, an welcher der Könia, der Fürst von Montenegro, die Minister und zahlreihe geladene hervorragende Persönlichkeiten theil- nahmen. achdem der Präsident eine begeistert aufge- nommene Ansprache an den König und den Fürsten gehalten hatte, {loß der Präsident, nah Aufnahme des neuen Mit- glieds Jowanowic, mit Dankesworten an den König und den Fürsten die Sißung. Der König und der Fürst besuchten dann das Jnstitut Sweti Sawa. Abends fand im Theater eine Galavorstellung, welcher auch das diplomatishe Korps beiwohnte, und eine Zllumination der Stadt statt.

Schweden und Norwegen.

Das Storthing hat, einer Meldung des des „W. T. B aus Christiania felde: vorgestern das Budget für die diplomatischen und die Konsular-Vertretungen an- genommen.

Dänemark. Der frühere Kriegs-Minister Thomsen ist gestern Nacht gestorben. Amerika.

Die „Times“ erfährt aus New-York vom 28. d. M., daß sih die Aussichten für die demokratishe National- Konvention in Chicago nicht gebessert hätten. Whitney habe eine. weitere Erklärung des Jnhalts K die Ereignisse der leßten Woche hätten ihn überzeugt, daß ein Kompromiß

mit den Silberleuten niht möglich sei. Die Verschlehterung des Kurants sei niht nur unehrlih, sondern auch unehrenhaft. Jn New-York is aus Key-West die Nachricht eBaetrolfen das Zollschiff „Winona“ habe die Dampfer D riendg“ und „City of Rihmond“ in der Nähe von Recif (Florida) genommen und sie nah Key-West gebracht. Die Dampfer hätten O Munition und Freibeuter an Bord gehabt.

Aus Santiago (Chile) wird der „Times“ berichtet, am 2. d. M. hätten die Wahlen der Präsidentschafts- Wahlmänner stattgefunden. Allgemein werde angenommen, daß Neyes etwa 4 Stimmen Mehrheit gegenüber Er razuriz bei 282 abgegebenen Wahlstimmen erhalten habe.

Afrika. Nach einer amtlichen Depesche aus Buluwayo sind die 25 000 Patronen, von denen man geglaubt hatte, daß sie in Marandella in die Hände der Matabele gefallen seien, dur eine englishe Kolonne- in Sicherheit gebraht worden.

Parlamentarische Nachrichten.

Der Schlußbericht über die vorgestrige Sißung des Reichstags befindet sich in der Ersten Beilage.

Entscheidungen des Reichsgerichts,

Nach 88 94 Z. 1 und 89 tes Gerichtskostengeseßes werden {on vor ver Beendigung der Instanz mit dem Ablaufe je eines Fahres seit Bestimmung des ersten Termins oder Stellung des ersten Antrags die bis dahin entstandenen Gebühren und Aus- lagen fällig, und sie sind von demjenigen, welcher das Ver- fahren der S'ustäni beantragt hat, zu zahlen. Jn Bezug auf diese Bestimmungen hat das Reichsgericht, VI. Zivilsenat, durh Be|chluß vom 7. Januar 1896, ausgesprochen:

1) Die Zahlungépfliht desjenigen, welher das Verfahren der Instanz beantragt hat, tritt ohne weiteres mit dem Ablauf des Zahres seit der Bestimmung des ersten Termins ein, und es kommt nicht darauf an, zu welcher Zeit die mit der Berehnung und Ein- ziehung der Kosten betrauten Beamten die Liquidation aufgestellt und die Zahlungsaufforderung erlassen haben. Auch wird diese Zahlungs- verpflihtung niht durch eine spätere Entscheidung über die Kosten berührt, die Staatskasse erhält dann vielmehr, wenn die Kosten einer anderen als der nah §8 94, 89 kostenpflihtigen Person auferlegt werden, neben dieser einen zwetten Schuldner. Beide haften dann für die betreffenden Kosten uneingeschränkt neben einander, und die Verpflichtung des nah §§ 94, 89 Kostenpflitigen ift nicht davon abhängig, daß vorher vergeblich versucht worden ist, die Kosten von demjenigen einzuziehen, dem sie dur die \pätere gerihtlihe Entscheidung auferlegt worden sind. „Eine gerichtliche, die Kostenlast regelnde Entscheidung, welche ers nah Ablauf der Jahresfrist ergeht, bebt nah - der unzweideutigen Be- stimmung des § 87 lediglich die dur eine frühere —. nochmals aufgebobene oder abgeänderte Entscheidung begründete Verpflichtung zur Zahlung der Gebühren und Auslagen auf, dagegen wird eine nah §8 93, 94, verbunden mit § 89 entstandene Zahlungs- C durch eine spätere Entscheidung über die Kosten nicht

Cru eie 6

9) Ist innerhalb des in § 94 Z. 1 des Gerichtskostengeseßes er- wähnten Jahres zwar eine Bew eicanordnung ergangen, aber noh keinerlei Beweisaufnahme erfolgt, so darf auch nur die Hälfte der Beweisgebühr von demjenigen, der das Vafahren der Instanz be- antragt hat, erhoben werden. (176/9%5.)

Der 7 Jahre und 7 Monate alte Knabe H. wurde in Köln von der Pferdebahn überfahren und s{hwer verleßt. Der Vater des Knaben klagte gegen die Straßenbahngesellshaft auf Grund des § 1 des Reichshaftpflichtgesezes auf Schadensersay. Die Beklagte erhob den Einwand des eigenen Verschuldens des Knaben, wogegen aber der Kläger geltend machte, daß von einem eigenen Berfchulden des Kindes wegen des jugendlihen Alters feine «Rede sein könne. Das Landgericht wies die Klage abk, weil nur bei Kindern unter sieben Jahren ein \{uldbares Handeln nicht möglih sei. Das Ober-Landesgericht wies die Klage ab mit der Ausführung, daß den Sobn des Klägers rüksihtlich des Unfalls ein eigenes Verschulden treffe und andererseits kein Verschulden eines Angestellten der Straßenbahn anzunehmen sei. Auf die Nevision des Klägers hob das Reichsgericht, I1. Zivilsenat, dur Urtheil vom 25. Februar 1896, das Berufungsurtheil auf, indem es begründend ausführte: „Wäre die Annahme des Berufungegerichts, taß es ih bei zem Knaben um eine Person handle, die zurehnungsfähig und für ihre Handlungen verantwortlih sei, lediglich auf Grund der Thatsache erfolgt, daß der Knabe das 7. Lebensjahr überschritten hatte, so wäre dieselbe rechtsirrthümlidch. Selbst wenn ein soler Satz, daß bei Kindern über 7 Jahren ohne weiteres die zur Erkenntniß der Tragweite ihrer Handlungen er- forderlihe Einsicht und damit die sutjektive Vorausseßung eines Ver- \{uldens anzunehmen sei, in denjenigen Rechtsgebieten insbesondere nah gemeinem Recht anzunehmen wäre, in denen zwischen infantia (unter 7 Jahren) und impubertas (7 bis 14 Jahren) unterschieden wird (was in der That nicht dec Fall ist), so würde derselbe doch im Gebiete des französishen Rechts nicht gelten können, {hon weil dieses den Unterschied zwischen infantia und impubertas und die Altersgrenze von sieben Jahren überhaupt nicht kennt. . Viel- mebr kätte vom Ober-Landesgericht geprüft und entschieden werden müssen, ob namentlich mit Rüdsiht auf die Individualität des Knaben, demselten trotz seines jugendlihea Alters das Bewußtsein und die erforderliche Einsicht von der Gefährlichkeit setner Handlungen bei dem in Frage stehenden Vorfall beigewohnt hat, indem andernfalls eine GET Lte und folgeweise eigenes Vershulden ausgeshloften wäre.“ (345/95.)

Entscheidungen des Ober-Verwaltungsgerichts.

Bei unentgeltliher Ueberlassung einer Wohnung an eine nit zu den Haushaltungsangehörigen des Eigenthümers g hörige Person , beispielsweise an den eine gesonderte Wirthschaft führenden Schwiegersohn, bleibt, nah einem Urtheil des Ober! Berwaltungsgerihts, VI. Senats, vom 16. November 1895, der Miethswerth der Wohnung hinsichilih der Veranlagung des Þ "3 eigenthümers zur Einkommensteuer außer Ansaß. - ie SS 7; des Cinkommensteuergesezes vom 24. Juni 1891 bezeidhner als fteuerpflihtige CGinkünfte des Hausbesigers die für S Steuerjahr bedungenen Miethszinsen und den Miethéêwerth_ O von ihm selbs bewohnten oder fonst benußten Geo theile, Damit în Neverein eun rechnet au die Ausflihruns : anweisung vom 5. Auguft 1891 im Art. 161 unter Nr. 2 dem Figen! thümer das Cinkommen aus den von ihm oder seinen sichen haltungsangehörigen zu Wohnungs- und hauswirthscha at wecken benußten Gebäuden oder Gebäudetheilen an. Im vorliegen! alle bewohnt aber der Schwiegersohn mit der Steuerpflichtigen en ei N. tas ge Tes aag eaen t S a: rigen L ushaltungeangehöriger angejehen werden; au c bieten die Akten für die Annahme einer gemeinschaftlichen Wirthschaft führung nicht den mindesten Anhalt.“ (VLI. 4/95.)

E j Durchschnitts - |

F lihen Bu hf

_— Pon dem Einkommen eines Arztes ist, nah einem Urtheil des Ober - Verwaltungsgerihts, VI. Senats, vom 16. No- ber 189, für die Veranlagung zur Einkommensteuer ein Abzug ellere Abnußung der Kleider 2c. bei Ausübung des

en Berufs nicht zuläisig; ebenso wenig können Ausgaben

îr die Fachliteratur (medizinishe Bücher und Zeitschriften) abgezogen werden. „Was den Abzug für snellere Abnupung der Kleidung 2c. des Zensiten anlangt, so if die Bekleidung feineswegs unter die Gegenstände (Gebäude, Maschinen, Betriebsgeräthschaften 2c.) zu renen, für deren Abnußung mäß § 9 I 5 des Einkommensteuergeseßes ein Abzug gestattet ist. m allgemeinen werden die dadurch verursahten Kosten keineswegs inmittelbar zur Erwerbuzg, Sicherung und Erhaltung des ärzt- lichen Einkommens verwendet, § 9 1 1 des Einkommensteuergeseßzes, und daß die Do ULRA Kleidungéstücke bezw. die Kosten dafür etwa ausnahméweise speziell zu seiner Bernfethätigkeit gebraucht werden, hat der Steuerpflichtige niht dargethan. Der geltend gemachte Ahzug erscheint daher unzulässig. Der gleiche Ablehnungsgrund trifft auch pezuglich der Ausgabe für die Fachliteratur zu. Sie dient der Regel nach cihfalls nit unmittelbar zur Erwerbung, Sicherung und Erhal-

L tung des ärztlihen Einkommens, vielmehr nur dazu, den Arzt im

emeinen auf der Höhe der neuesten wissenschaftlichen Forschungen E ? halten, seine Kenntnisse zu bereichern und ihn zu befattau ge gebenen Falls die neu erfundenen Heilmethoden zur Anwendung zu iringen u. st. w. Ausgaben für die Fachlitecatur beziehen sih daher regelmäßig nur auf ‘den ärztlihen Beruf als Einkommens quelle. Ein Abzug dafür kann den Nerzten deshalb ebensowenig zugestanden werden, als für Reisen zu medizinischen Versammlungen u. dgi,“

(V1. 9/95.)

T

Kunst und Wissenschaft. Die Jury der Jahresausstellung im Glaspalast zu

München hat, wie ,W. T. B.* meldet, Adolf Menzel die Ehren- Medaille zuerkannt.

Land- und Forstwirthschaft.

Y Ernteergebniß der Kolonie Viktoria im Jahre 1895/96,

Der von dem Regierungs-Statistiker der Koloaie Viktoria ver- zffentlichten Uebersiht über das Ergebniß der diesjährigen Ernte in der genannten Kolonie entnehmen wir folgende Zahlen:

4 | Mälz | andere | Kar: | FPreN VAE Gerste | Gerste. | toffeln | Heu

As A Anbau - Fläche [1 408 777| 255 365] 71 779| 6 648| 43 776| 464 140 L Be |

b 656 416/2 877 521) 624 443| 91 184/116 770 389 776

ertrag für | |

den Ader . | 4,02 | 11,27 | 8,70 | 1372| 267 | 0,84 Jn landwirthscaftlichen Kreisen wird bier und do behauptet, daß die seitens des Megierungs-Statistikers gemachten Angaben über den Gesammtertrag der diesjährigen Weizenernte zu niedrig seien. Der Durhschnittsertrag stelle sih nicht auf 4,02, sondern auf etwa 5 Bushel

Acker. Danach würde eine Einfuhr von Weizen nah der Kolonie

nit nôthig sein, während sich nah der Schäßung des Regierungs- Statistikers für das Jahr 1896 ein Fehlbetrag von etwa 300 000 Bushel ergiebt, der dur Einfuhr gedcckt werden müßte.

Tonnen _

Ertr

ie Deutsche Landwirthschafts-Gesellschaft sucht seit einiger Zeit ihre Thätigkeit auch auf das Gebiet der landwirthfchaft- ührung zu erstrecken und hat zu dem Zweck eine be- sondere Stelle für Buchführung gegründet. Im Gegenfay zu anderen schon bestehenden Buchsührungöinstituten sollen hier die Bücher der Landwirthe jedoch nit dauernd geführt werden, sondern es foll viel- mehr mit allen Mitteln tahin gewirkt werden, die Buch- führung folher Mitglieder zu vervollflommnen, welche ihre

è Bücher selber führen oder führen lernen wollen. Die Buch-

führungöstele der Deutschen Landwirthschafts- Gesellshaft ertheilt in allen einshlägigen Fragen Rath und Aufschluß, richtet Buch- führungen ein, beaufsitigt sie dauernd, giebt Anleitung zur An- fertigung der Steuererklärungen und Abschlüsse u. s. w. Im all- gemeinen sucht die Buchführungé stelle durh Schriftenverbreitung das Interesse für die landwirthschaftlihe Buchführung zu fördern. In

N Zukunft hofft sie, besonders auh der Landwirthschaftslehre und ihrer

Fortbildung nüßlich sein zu können.

Gesundheitswesen, Thierkraukheiten und Absperrungs-

Maßregeln. i Belgien.

Der „Moniteur Belge“ vom 22./23. d. M. veröffentlicht eine ministerielle Verfügung vom 19. d. M., nach welcher die Bestimmungen der Königlichen Verordnung vom 15. Juli v. J. bezüalih der Ein- und Durchfuhr von Luwpen 2c. (conk. „R.-Anz.* Nr. 146 vom 20, d, M.) auf Herklinfte vom Nildelta Anwendung finden und die- lentgen der bezeihneten Herkünfte, welhe auf dem Seewege anlangen, an den Sanitätéstationen in der Schelde und in den Häfen von

stende und Nieuport nach den Vorschriften des Titels V11[ der Dresdener Internationalen Sanitätékonvention behandelt werben sollen.

Handel und Gewerbe.

Durch ein belgishes Gesey vom 17. d. M., das am 19, d. M. in Kraft getreten ist, sind die Einga nage auf Branntwein jeder Art und auf Liqueure ohne Unterschied

Grades um 50 Proz. gegen den bisherigen Saß erhöht, und die Eingangszölle auf andere alkoholhaltige L feiten von 134 Fr. auf 200 Fr. pro Hektoliter, sowie auf Konserven

} in Branntwein von 80 Ft. auf 120 Fr. pro 100 kg gebracht

worden.

Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien. E get T Ruhr sind am 27. d. M, gestellt 12 455, nicht rechtzeitig en. In Obex s({lesien sind am 26.d, M. gestellt 3960, nicht reht- leitig gestellt keine Wagen.

wangs8-Versteigerungen.

98 Beim ni P E aer ti 1 Berlin standen am uf, Juni die Ga baintien Grundstücke zur Versteigerung: Nord- bten 3, dem Fuhrherrn E. Voß gehörig; Fläche 23,40 a; Meist- L der blieb der Rittergutsbesißer Reinh. Herrmann zu tipzig mit dem Gebot von 157 300 4 erlebergerstraße 24, e rau Wwe. Marie Strebe gehörig; Fläche 5,13 a; Ne f n 8260 (6; Ersteher wurde der General-Agent Herm. Hilgen- eide Zimmerstraße 13, und Kaufmann H, Neukurkaß, Büuken- gabe 24, für das Meistgebot von 157 200 4 Wriezener- faße 33, der Deutschen Handelsbank, G. m. b. H., ehörig; ühe 12,92 a; Nuzungswerth 8760 M; Meistbietende blieb die rau Steinseßmeister Emilie Rössel, Cuvrystraße 13, mit dem

1000 A

bot von 1

Berlin, 27. Juni. (Wochenbericht für Stärke, Stärke- fabrikate und Hülsenfrüchte von Mar Saberskly, Berlin W. 8.) Ia. Kartoffelmehl 144—15 , 1a. Kartoffelstärke 14}—15 „S, ITa. Kartoffelmebl 11}—124 M, gelber Syruv 164—17 4, Kay.- Syrup 174 18 #6, Kap. - Export 18}—19 6, Kartoffelzucker elber 16—164 Æ, do. Kap. 17}—18 #4, Rum-Kuleur 31—32 M,

ter-Kuleur 30—31 4, Dextrin, gelb und weiß, Ia. 20—21 é,

do. sekunda 18—19 #, Weizenstärke (kleinst.) 30—32 M, Weizenstärke gr ) 34--35 M, Hallesche und N 36—37 M, Reisstäcke (Strahlen) 46—47 „6, do. (Stücken) 495—46 „#6, Maisftärke 32—33 #, Schabeftärke 32—33 K, Viktoria-Crbsen 14—18 6, Kocherbsen 13—18 #&, grüne Erbsen 14—19 #4, Futtererbsen 12—12} F, inländische weiße Bohnen 24—26 #4, weiße Flahbohnen 24—26 #4, ungar!\cke Bohnen 21—22 4, galizishe und russishe Bohnen 13—20 M, roße Linsen 24—34 #, mittel do. 17—22 6, kleine do. 2—16 4, Mohn, blauer, nom. 22—28 4, do. weißer 40—50 6, Hirse, wes A M, gelber Senf 12—20 &, Hanfkörner 174 bis 19 interrübsen 18{—19 s, Winterraps 19—19} K, Buchweizen 14—15 #4, Widcken 114 124 4, Pferdebohnen 12—124 A, Leinsaat 19-——20 A, Mais lofo 9—9I M, Kümmel 50—56 46, Leinkuchen 13—144 4, Rapskuchen 10—104 #, pa. Marseill. Erdnußkuchen 123—13} A, pa. doppelt gee Baum- wollensamenmehl 58—629%/6 12}—13} 4, pa. helle getr. 2 ertreber 28 bis 309% 9}—10 M, pa. getr. Getreideshlempe 31—34 9% 11}—121 , pa. getr. Mais - Weizenschlempe 31 349% 12}—134 4, pa. getr. Mais\clempe 40—42 9% 12{—13 „, Malzkeime 83—9t 4, NRoggen- Fleie 9-95 4, Weizenkleie 8#—9 4A (Alles per 100 kg ab ahn Berlin bei Partien von mindestens 10 000 kg.)

…__— In der vorgestrigen Generalversammlung der Nieder -

sächsischen Bank zu Bückeburg waren 4166 100 (A Aktien mit 879 Stimmen vertreten. Die Vorschläge der Revisionskommission wurden einstimmig durh Afkklamation angenommen: darnach giebt der Aufsichtsrath an die Bank für 1000000 ( Aktien, welche er zu dem Kurse von 1025 °%/ sofort zurücknimmt, während die übrigen 5 000000 „46 Aftien um 209% reduziert werden. Den Erlôs etwaiger Regreßklagen erhält die Bank allein. 1 000 000 G neue Aktien zum Kurse von 1925 nimmt der Aufsichts- rath und bietet sie zu dem gleichen Preis den Aktionären an. Alle anderen Anträge wurden abgelehnt oder zurückgezogen. ierauf wurde einstimmig Entlastung ertheilt. Für die ausf{éibenben ufsihtsraths- mitglieder Geheim-Rath Heuser-Bückeburg und Schayrath König- Hannover wurden Kammer-Präsident von Frese und Justiz-Rath Knodt-Bückeburg neugewählt. Der Vorsißende des Aufsichtsraths, Geheim-Rath IÎfffland legte nah der Versammlung die Mitglied- schaft nieder.

Das „Gewerbeblatt aus Württemberg“, welhes von der Königlichen Zentralstelle für Gewerbe und Handel in Stuttgart herausgegeben wirb, hat in die Nr. 26 vom 27. Juni d. úF. folgenden Inhalt: Einiges über Fabrikabwasser und deren Reinigung. Ver- schiedene Mittheilungen. (Vom § 1192, Abs. 2, 2 des Arbeiter- Schußgeseßes. Neues portugiesisches Markenshußzgesey. Ver- gleih und Schiedsspruch bei Strike in England ) Gerwerbliche 2c. Rezepte. Mittheilungen aus dem Vereinsleben. Frequenz der Sammlungen der K. Zentralstelle. Gebrauchsmuster. Sub-

missionen.

Stettin, 27, Juni. (W. T. B.) Getreidemarkt. Weizen geschäftslos, loko —,—, per Juni-Juli —,—, pr. Sept.-ODkt. 140 50. MRogger geschäftslos, loko —,—, pr. Juni-Juli —,—, pr. September- Oktober 111,50. Pommerscher Hafer lofo 118- 121. Rüböl loko fester, pr. Junt-Juli 45,59, pr. Sept.-Okt. 45,70. Spiritus höher, loto mlt 70 6 Ronsumiteuer 33,30. Petroleum loko 10,65,

Breslau, 27. Juni. (W. T. B.) Getreide- und Pro- duktenmarkt. Spiritus pr. 100 1 100% exfl. 50 6 Verbrauchs- abgaben pr. Juni 52,70, do. do. 70 4A Berbrauhsabgaben pr. Juni 32,80,

Breslau, 27. Juni. Heute Mittag starb Konsul Siegmund Leonhard, der Seniorhef des Bankhauses F. L. Landsberger in Breslau und Berlin.

Die heutige Siyung des Aufsichtsraths der Vereinigten Breslauer O elfabrik en, Aktiengesellschaft hat bes{chlossen, der Generalversammlung eine Dividende von 6 /9 für das Geschäfts- jahr 1895/96 vorzuschlagen.

Magdeburg, 27. Juni. (W. T. B.) Zutkerbericht. Korn- (uFer erxlì., von 82 9% 11—11,10, Kornzuder erkl. 88 2/9 Rendement 10,50—10,60, Na&produtkte exkl. 75 2/9 Rendement 7,70—8,30. Beffer. Broxraffinade l —,—. Brotraffinade T —,—. Gem. Raffinade mit Fafi 24,37}-—25,50, Melis 1 mit Faß 24,25. Stetig. Rohzuder L, Produst Tranfito f. a. B. Hamburg pr. Juni —,— bez., —,— Br., pr. Juli 10,25 Gd., 10,324 Be , pr. September 10,50 Gd., 10,97F Br., vr. Oktober-Dezember 10,60 bez., 10,624 Br., vr. Januar-März 10,80 bez. und Br. Alte Ernte ruhig, neue Ecnte stetig.

Leipzig, 27. Juni. (W. L. B.) Kammzug-Terminhandel. La Plata. Grundmuster B. pr. Juni —,— , pr. Juli 3,20 6, pr. August 3,224 4%, pr. September 3,25 4, pr. Oktober 3,274 #, pr. November 3,27} #6, pr. Dezember 3,30 «4, pr, Januar 3,30 6, pr. Februar 3,324 «%, pr. März 3,327 4, pr. April 3,325 „6, pr. Mai 3,35 « Umsay: 165 000 kg. Ruhig.

Mannheim, 27. Juni. (W. T. B.) Produktenmarkt, Weizen pr. Juli 14,60, pr. November 14,25. Roggen pr. Juli 12,00, pr. November 12,00. Hafer pr. Juli 12,85, pr. November 12,35. Mais pr. Juli 9,00, yr. November 9,30.

Bremen, 27. Juni. (W. T. B.,) Börsen - Schlußbericht. Raffiniertes Petroleum. (Offizielle Notierung der Bremer

etroleum-Börse.) Stetig. Loko 6,10 Br. Russisches Petroleum. ofo 6,00 Br. Schmalz. Flau, Wilcox 23} 4, Armour shield 23 &, Cudaby 234 4, Choice Grocery 24 „A, White label 24 4, Fairbanks 224 ». Spedck fest und T M Short clear middling lofo 22 4. Reis unvberändect. Kaffee ruhig. Baumwolle stetiger. Uplank middl, loko 37} A. Taback. 266 Faß Kentucky, 250 E St. Felix, 12 Seronen Carmen.

Hambura, 27. Juni. (W. -T. B.) Getreidemarkt. Weizen loko ruhig, holfteinischer loko neuer 148-—155, as, 4 loko ruhig, hi ß —, medcklenburger loko neuer 122—126, russischer loko ruhig, 75—79. Hafer ruhig. Gerste ruhig. Rüböl (unverzollt) fest, loro 47. Spiritus \till, pr. Juni-Juli 167 Br., pr. Juli-August 164 Br., per August-September 17 Br., ver Sep- tember-Oktober 17 Br. Kaffee fester. Umsay 1500 SackX, Petroleum rubig. Standard white loko 6,15.

Koffee. (Naqmittagsberiht.) Good average Santos pr. Fuli 594, pr. September 58, E Dezember 564, pr. März £6 Ruhig. Zudckermarkt. (Schlußbericht.) Ytüben - Rohzucker 1. Produkt Basis 88 9/9 Rendement neue Usance, frei an Bord Hamburg pr. Juni 10,20, pr. Juli 10,27}, pr. Auguft 10,427, pr. Oktober 10,55, vr. Dezember 10,624, pr. März 10,85. Ruhiger.

Pest, 27. Juni. (W. T. B.) Produktenmarkt. Weizen loko besser, . Maiti-Juni 6,27 Gd., 6,32 Br., pr. bst 6,42 Gd., 6,43 Br. Roggen pr. Herbst 5,33 Gd., 5,34 Br. Hafer pr. ags U Ge: Us Wr 8 S S pr I E Gd., 3,89 Br.,

r. Juli-August 3, p Dj r. Kohlraps pr. August-Septemb 10,65 Gd., 10,75 Br. E R E London, 27. Juni. (W. T. B.) An der Küste 2 Weizen- ladungen angeboten.

10 t pa Javazucker 127 ruhig, Rüben-Rohzucker loko ruhig.

Die De Beers Consolidated Mines-Gefell schaft be-

{loß die Vertheilung von 18 Sh. Halbjahrs-Dividende und 4 Sh.

P E 0d Juni (V: TB)- DibSelaeideju fuhren het

29. Juni. (W. T. B.) e Getreidezufuhren betrugen in der Woche yom 20. bis 26. Juni: Engl. Welien 747, frember 89 510, engl, Gerste 405, fremde 7613, emer Malzgerste 21 274, fremde —, engl. Hafer 1072, fremder 77987 Qrts., engl. Mehl 14 824 Sad, fremdes 35 560 Sack und 300 Faß.

Liverposol, 27. Juni. (W. T. B) B 900 B., davon für Spekulation m Érvort 200 V. Uases

W

Amerikaner 1/16, ga 1/32 höher. Mivdl. amerikanische Lieferun Stetig. Juni-Juli 35%/64—3%6/64 Käuferpreis, Jult - August 355/e« do., Auaust-September 351/64—32/64 do., September-Okto 34/94—347/644 Werth, Oktober-November E Verkäuferpreis, No- vember-Dezember 341/64—3#2/64 Käuferpreis, Dezember-Januar 3/64 —349/64 Werth, Januar-Februar 311/e4—3#/64 Käuferpreis, Februar- März 3#2/64—3/64 do., März-April 38/64—31#/64 d. do

Paris, 27. Juni. F A ( 88% loko 284. Weißer Zucker matt, Nr. 3, pr. r. Juni wi pr. Juli 304, px. Juli-August 304, pr. Oktober- anuar 30#. Rom, 27. Juni. (W. T. B,) Jn der heutigen außerordent- lichen Generalversammlung der Aktionäre der Banca d'’Italia, welche zur Ernennung von 4 Mitgliedern des Verwaltungsraths ein- berufen war, gab der General-Direktor Marchiori eine Uebersiht über die Lage des Instituts. Der Notenumlauf hat seit dem Fahre 1894 um 180 Millionen Lire abgenommen, während ih die Metallreserve um 809 Millionen erhöhte. Die verfügbaren Bestände find auf 95 Millionen gestiegen und steigen in durchaus befriedigender Weise weiter; binnen 15 Jahren wird die Bank über eine Reserve von 162 Millionen verfügen, welche genügt, um i etwaigen Verluft reihlih zu deken. Marchiori gab sodann beruhigende Erklärungen über die Lage des Credito fondiario und über die Liguidation der Banca Romana ab. Er führte aus, daß die Ausgaben beständig abnähmen und {loß: die Bank dürfe sich im ernsten Verfolgen des Ziels, ihrer eigenen Sanierung, niht dur die

fuhung widerstehen, den Weg unheilvoller Konkurrenz zu betreten.

Luzern, 27. Juni. (W. T. B.) Die heutige Aktionärversamm- lung der Gotthardbahn genehmigte den Jahresberiht und die Rechnung für 1895 und beschloß die Vertheilung einer Dividende von 7,4 °%/o. Auf neue Rechnung werden 238 248 Francs übertragen. Die für 1896/97 gewählte Kontrolkommission besteht aus Cramer-Dyßÿ (Zürich), Zahn-Geigy (Basel) und Banquier Siedler (Luzern).

Amsterdam, 27. Juni. (W. T. B.) Java-Kaffee good ordinary 50. Bancazinn 374.

Christiania, 27. Juni. (W. T. B.) Heute wurde der Ver- trag über die 39% Staats-Anleihe in Höbe von 25 Millionen Kronen mit einem Konsortium, bestehend aus dem Crédit Lyonnais und Stockholms Enskilde Bank abgeschlossen.

i ke V S LBLe6 1e Brib eta Ms D IN Tis R wah un na eibehaltung der matten Haltung {chwaw. Der Umsay in Aktien betrug 124 0090 Stü.

Weizen behauptete nah Eröffnung eine Zeit lang seinen gestrigen Preisftand. Als aber dann bedeutende Käufe zum Abschluß n und umfangreihe Deckungen stattfanden, zogen die Preife, unterstügt dur die Nachricht, daß die Eingänge in der Abnahme begriffen wären und im Süden nasses Wetter herrsche, ganz erhebli an. Gegen Schluß tcafen indessen Berichte aus Chicago ein, n denen dort große Realisierungen vorgenommen worden wären, worauf- hin ein vollständiger Umschwung der Stimmung eintrat. Die Preise

aben wieder wesentlich nach und der Markt {loß s{chwach.

ais nahm infolge von Deckungskäufen der Playspekulanten anfangs eine fteigende Tendenz än, fiel aber \{chließlich wieder infolge der Mattigkeit in den Weizenmärkten.

Waarenbericht. VBaumwolle - Preis in New - York 74, do. do. in New-Orleans 67, Petroleum Stand. white in New-York 6,90, do. do. in Philadelphia 6,85, do. rohes (in Cases) 7,380, do. eiye line Certif. pr. Mai 114, Schmalz Weftern steam 4,20, do. Nohe & Brothers 4,50. Mais pr. Inni 335, do. pr. Juli 33§, do. pr. September 344. Rother Winterweizen 69#, Weizen pr. Juni 61#, do. pr. Juli 61#, do. pr. September 62F, do. per Dezember 64. Getreidefraht nah Liverpool 1}, Kaffee fair Rio Nr. 7 13, do. Ric Nr. 7 pr. Juli 11,70, do. do. pr. September 10,75, Mehl , Svring- Wheat clears 2,395, Zucker 3!/16, Zinn 13,50, Kupfer 11,75. Nachbörse: Weizen # e. niedriger.

Der Werth der in der vergangenen Woche eingeführten Waaren betrug 7 880716 Doll. gegen 6 749 452 Doll. in der Vorwoche; davon für Stoffe 1 297 852 Doll. gegen 1151 657 Doll in der Vorwoche. ;

Chicago, 27. Juni. (W. T. B.) Die Nathriht über die Abnahme der Zufuhren, welhe auf der Ozeanfahrt begriffen sind und Berichte über Regenwetter hatten ein Anziehen der Preise für Weizen zur Folge. Durch das Bekanntwerden von roßen Ankünften im Nordwesten ging die Aufbesserung aber wieder verloren und der Schluß war träge. Mais durhweg fallend. Der Markt wurde durch die Fluktuationen des Weizens bebercsht.

Weizen pr. Juni 543, do. pr. Juli 543. Mais pr. Juni 2673. Schmalz pr. Juni 3,87§, do. pr. Juli 3,874. Speck short clear 3,875. Pork pr. Juni 6,923.

Verdingungen im Auslande.

i Dänemark.

13. Juli, 10 Uhr. Staatsbahnverwaltung (2don Téelegraph- sections-Contor) Aarh us : Lieferung von 20 000 Rollen Telegraphen- papier. Berg gage an Ort und Stelle.

8. Juli, 12 Uhr. Borgmeostorkontor in F Stain Lieferung zum Bau einer Eisenbahn von Hilleröd nah Frederiksvark von 3800 kg galyvanisiertem Eisendraht Nr. 10 (B. W. G.) 800 Stück galvanisierten Bügeln zu Isolatoren, §800 Stück Porzellanglocken zu Jsolatoren. Bedingungen an Ort und Stelle und auf dem Stats- bancanlaegenes Kontor, 10 Reventlovs8gade in Kopenhagen.

6. Juli, 3 Uhr. Gasanstalt (Gasvaorkats Kontor) in Aarhbus: Lieferung von 8000 t Gasfkohlen. Bedingungen an Ort und Stelle.

Verkehrs-Anstalten,

Infolge der Benußung des Weges über Rumänien (Konstantsa) an Stelle desjenigen über Varna können Postpackete nah Kon- stantinopel hinfort bis zum Meistgewiht von fünf Kilogramm (bisher drei Kilogramm) und unter Angabe eines Werths bis zu 400 M verfandt werden. Die Beförderungsgebühr beträgt auf dem neuen Wege 1 e 80 H (bisher 2 4 20 4) für jedes Packet; die Versicherungsgebühr im Falle der Werthangabe wird mit 28 4 für je 240 Æ bereŸnet.

Theater und Musik.

Neues Königliches Opern-Theater.

Als erfte Novität der neuen Königlichen Bühne am Königs- plaß ging am Sonnabend vor ausverkauftem Hause „Das Heimchen am Herd,“ Oper in drei Abtheilungen (frei nah Dickens' gleich- namiger Erzählung) von A. M. Willner, Musik von Karl Können beka v chte sih berei O Die Königiri

nnen annt, machte ereits mit den Opern ie von Saba“, „Der Fremdling*, „Attila“ und „Merlin® einen Namen. Sein . obengenanntes füngstes Werk errang in Wien, wo Goldmark zumeist lebt, einen starken Erfolg, der ih auh bei der hiesigen Aufführung wiederholte. Terxt- dihtung der neuen Oper {ließt sh in ihren Grundzügen eng an die Ditens'sche Erzählung an; wie aber nicht anders zu erwarten war, ift die treffliche Charäfkteristik der einzelnen Figuren stark verflacht ; sie en ih hier nur in den Grenzen der üblihen Opernschablone.

m meisten interessiert die muntere Poftillonsgattin Frau Dot, deren

ie auh die umfangrei{ste und anspruchsvollste des ganzen

Durch die Verkörperung des Hzimchens in der Art des

akespeare's „Sommernachtstraum“ wird die ganze D in das Gebiet des Märchens entrückt; das A me d E E Faden der dramatischen

onäre Element eintreten zu lassen und Akte bezw. Abtheilungen nicht hinrei ad toff Land t des

Stimmungseffekte auszudehnen. Der Werks indessen f lih in d : a R fast ledig clo E Musik, trozdem man der Eilzin

luß.) 9tohzuck er behauptet, : 100 kg,

Aussicht auf unmittelbare Vortheile verleiten lassen und müsse der Ver-.

cene. Der Komponist, dur Fleiß und bedeutendes

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