1915 / 84 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 12 Apr 1915 18:00:01 GMT) scan diff

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anti E I Mee E Pg ieten e “O E E T T T Ste “R A0 E E I N A

Ebenso bedürfen Ausländerinnen in jedem Falle zur Im- matrifulation ministerieller Genehmigung.

Fnländerinnen mit dem Lehrerinnenzeugnis für mittlere und höhere Mädchenschulen, welche das Universitatsstudium mit dem Zi:le der Prüfung für das höôbere Lehramt (pro facultate docendi) beginnen wollen, haben zum Zwede ihrer Immatrikulation eine ‘von dem Direktor der wissenschaft.ichen Prüfungskommission ausgestellte Bescheinigung darüber vorzul: gen, daß hinsichtlich ihrer Vorbildung und ihrer prakiishen Lebriätigkeit die Vorausseßungen für die Zu- lassung zur erwähnten Prüfung gemäß den Ministertalverfügungen vom 3. April 1909 und 11. Oktober 1913 zutreffen.

Bonn, den 9. Apiil 1915.

Die Immatrikulationskommission. « Landsberg.

Nichkamlkliches.

Deutsches Reich. Preußen. Beclin, 12. April 1915.

Der Bundesrat versammelte sih heute zu einer Plenarsißzung; vorher hielt der Ausshuß für Handel und Verkehr eine Sizung.

Die Verordnung des Bundesrats vom 25. Januar d. F, über die Sicherstellung von Fleischvorräten legt den Gemeinden mit mehr als 5000 Einwohnern die Verpflichlung auf, für die künftige Fleischversorgung der Bevölkerung Dauerware in erheblihem Umfange zu beschaffen und auf- zubewahren. Zwecks Erzielung der notwendigen Ver- minderung der Schweinebestände sollen von den (Gemeinden in erster Linie Schweine geshlachtet und zu Dauerware verarbeitet oder eingefroren werden. Es is von größter Bedeutung, daß die Gemeinden auf eine fachgemäße Lagerung ihrer wertvollen Bestände an Dauerware besonders Bedacht nehmen. Denn ein Verderben dieser Vorräte, wie es namentlich in der wärmeren Jahreszeit bei Außerachtlassung der erforder- lichen Vorsicht leicht vorkommen kann, würde nicht nur schwere finanzielle Verluste, vor allem für die Gemeinde selbst, sondern auch eine erhebliche Schädigung der Junteressen der Volks- ernährung mit sich bringen und muß daher unbedingt vermieden werden.

Besondere Schwierigkéiten bietet die rihtige Lagerung von Speck und Schinken, die die allergrößte Sorgfalt erfo dert. Um den Gemeinden einen Anhalt zu geben, wie hierbei zwecksmäßig verfahren werden muß, hat die Staatliche Nahrungsmittel - Üntersuhungsanstalt in Berlin ein sach- verständiges Gutachten von einem Großsfleischermeister, der über langjährige praktishe Erfahrungen auf diesem (Gebiet ver- fügt, eingeholt. Jn dem Gutachten wird laut Bericht des „W. T. B.“ folgendes ausgeführt :

B.uchspeck sowte Nückenspeck können, wenn fie durchgesalzen sind, in trockene, tühle Keller gelazert werden, und zwar folgendei maßen : Der Boden tes Kelle:s wird mit einer Brette:lage ver|ehen, hie: auf wird der Sped fest gelagert, jedo muß zwischen jede Spyedlage ctwas ‘gere FAd etreut werden, damit die Ware nicht shmierig wird. Speck kann P muß aber forglältig mit Decken oder Sa'z!äcken zugedeckt und dadur gegen Ubt und Luft geschügt werdén, da_ er font leiht gelb und galstrig wird. So aufbewahrt, kann der Speck den ganzen Sommer und länger hinaus gut erhalten wer*en.

Wenn jedo genügend Zementbo1tihe vorhanden find, was aber selten der Fall 1st, kann der Speck, ob mager oder fett, sobald er durchgesalzen ist, in diesen Bottichen ge!aget werden. Er muß dann

in eice 12 bis 15 prozentige Lake gelegt, die Bottiche dann zugemacht und zugedeckt werden, damit ebenfalls feine Lust heiantfommt. Die Ware wird dann nach Bedarf geräuchert.

Den Sveck und Schinken geräuchert aufzubewabren, ist bedeutend \{wieriger, ta ex niht am Boden gelagert w-rden darf. Hierzu müssen Aufsbängevorrichtungen gebraucht werden, die aber au wohl zum größten Teil erft gebaut wetden müssen. Die en1st-henden Kosten würden die Ware aber unnöttg verteuern. Der geräucherte Speck muß frei und lustig hängen, ist hierdurch aber sehr den Fliegen ausgeseßt und wean nicht seh: \auber behandelt, bald ron Maden durhseßzt, a ch würde er bedeutend an Gewicht verl'eren

F-rner können geräuch rte Schinken wie Sprck im Beutel", aber ebenfalls hänaend, aufbewahrt wer-en. Das Einbinden muß aber äußerst 'orgtä tig ge!hehen und es tommt troydem vor, daß ich die kleine Fliege Eingang verschafft und tbre Brut abze)ept hat.

Das beste Konservierungömitt-l 1 die Jclamasse das is ein Gemisch von Kolcphonium und Para!fin —, nur i fie ziemiih ieuer. Der Z ntner Ware in die Mosse g 1auct, würde fich auf ztrfa 10 A stellen. Die Ware bleivnt dann aber so wie sie eing: pact ist und behält das volle Gewicht.

Um vorteilhaftesten ist es, den Speck gesalzen aufzubewahren und na Beda f zu 1äuchern, Sinken dauegeo, wenn sie durh.tsalzen find, zu räuchern, dann im Schinalz zu lagern oder in JIela zu tauchen.

In der leßten Zeit sind von seiten der Angehörigen gefangen oder vermißt gemeldeter deutscher Krieger vielfach Anfragen an die „Services de l’Assistance Publique“ (Zentralverwaltung der Armeepflege) des französischen Departements Creufe dahingehend gerichtet worden, ob fich ‘ihre Söhne usw. unter den im Lager von Ajain unter- gebrahten deutshen Kriegsgefangenen befinden. Wie die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung“ mitteilt, ist jeßt durch eine neutrale Macht darauf hingewiesen worden, daß in dem ge- nannten Lager keine deutsche Militärgefangene, sondern aus - \chließlih Zivilgefangene interniert sind. Bei diefer Gelegenheit sei erneut darauf aufmerksam gemacht, daß alle Anfragen wegen gefangen oder vermißt gemeldeter deutscher Krieger an das Zentralnahweisebureau des Kriegs- ministeriums oder an das Rote Kreuz zu richten sind

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Zur gestrigen Gedächtnisfeier im Geburtsorte des Fürsten Bismarck, in Schönhausen, hatten fich, wie „W. T. B.“ meldet, die preußischen Staatsminister Dr. Beseler, Dr. Sydow, Dr. Freiherr von Schorlemer, Dr. Lenve und der Staatssekretär Dr. Lisco, ferner der geistliche Vize- präsident des evangelishen Oberkirhenrats Dr. Dryander aus Berlin eingefunoen. Von Vertretern der Staatsbehörden der Provinz Sachsen waren unter anderem der Oberpräsident Dr. von Hegel, der stellvertretende Kommandierende General Freiherr von Lyncker, der Kontsistorial- prôsident von Dömming sowie andere hervorragende Per- fönlihfeiten erschienen. Die Feier fand in der alten schlihten Dorfkirche statt. Nach gemeinsamem Gesang des Kirchenliedes: „Großer Gott, wir loben Dich“ und der Liturgie hielt der Generalsuperintendent D. Stolte die dem (Gedächtnis

in ‘der vollen Hôhe des Kellers gelagert we den,

feste Burg ist unser Gott“ beschloß die Feier. Bei dem an- schließenden Mahl brachte der Oberpräsident Dr. von Hegel das. Kaiserhoh aus und gedachte ebenfalls Bismarcks, des treuen Dieners seines Kaiserlichen Herrn, dessen Größe erst jegt in unser Fühlen hineinwachse.

Der heutigen Nummer des „Reichs- und Staatsanzeigers“ liegen die Ausgaben 445 und 446 der Deutschen Verlust- listen bei; sie enthalten die 196. Nerlustliste der preußischen Armee, die 132. Verlustliste der sächsischen Armee und die 156. und 157. Verlustliste der württembergischen Armee.

Oesterreich-Ungarn.

Bei der gestrigen Begrüßung des neuen Statthalters Grafen Coudenhove durch den Bürgermeister und das Präsidium der Prager Stadtvertretung hielt Bürgermetster Groß eine Ansprache, in der er den neuen Statthalter zu seinem Amtsantritt beglückwünschte und laut Bericht des 2. L. D, 10g

Während die Helden der Armee für das Wohl des Reiches und für die Ehre und den Sieg kämpfen, sei ernste Pflicht der Cin- wohners{ch2ft, Ruhe und Ordnung zu bewahren, sich in den Be- dürfmssen einzusw1änken und durch die tatkrästige Hifsaktion die tapfere Armee nah allen Richtungen zu unterstützen, tnsbesondete hon jeyt für die Versorguug der Opfer, des Kiutieges und ihrer Familien vcrzusorçgen. Wenn, so Go1t wolle, in kurzer Zeit der volle und glotreihe Sieg errungen und ein ehrenvo ler, des Reiches würdiger Friede erreiht iein werde, dessen Segnungen durch ein halbes Jahrhundert ein so \{chönes und denkwürdiges Symbol der Regterung Kaiser Franz Josephs gewesen seien, werde der Höhr punkt dieses Friedens errcihi werden, wenn es gelingen würde, auch einen ehren- vollen Frieden zwischen den betden hochentwickelten Nationen des Landes Bêhmen auf der Grundlage voller Gleichberechtigung und Gleichwertig!ett zu erreichen.

Der Statthalter versicherte, daß er diefe Huldigungskund- gebung der Stadtvertretung sowie die sih daran anschließende Huldigung des bewaffneten Bürgerkorps gern an den Stufen

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des Thrones verdolmetschen werde.

Großbritannien und JFrland.

Das Marineministerium hat in der vorgestrigen „Londoner Gazette“ eine Reihe von Bestimmungen veröffentlicht, die von großer Bedeutung für die Schiffahrt sind. Darin wird die Einfahrt in gewisse Häfen verdboten und angeordnet, daß jedes Schiff, sobald es sich einem englischen Hafen nähere, nach bestimmten Signalen Ausschau hält. Die Schiffe werden gewarnt, private Signale zu gebrauchen, da sonst auf sie ge- schossen werden würde. Englische Schiffe würden alle Dampfer und Segelschiffe, die englische Häfen an]ausfen, vorher unter- suchen. Während der Untersuchung sei es verboten, Boote an Land zu seßen oder sonstwie mit dem Lande in Verbindung zu treten. * _ Das Pressebureau gibt die Zahlen der englischen Verluste in den legten acht Monaten bis zum 31. März bekannt. Die Listeti gehen die Gesamtzahl an Toten, Ver- wulideten und Vers, L init 99 759.an, ohne die Verluste der 83 Regimenter indüzzer Truppen, v, ‘denen nur die Offiziers- ver luste gemeldet Wökden sind. An Offizieren hat die englische 9lrmee verloren: 1828 tot, 3257 verwundet, 701 vermißt und 193 aefangen; an Mannschaften: 17 780 tot, 56 880 verwundet, 17 686 vermißt und 1482 gefangen.

Wie „W. T. B.“ meldet, ist in Newcastle beschlossen worden, die Arbeiter an der Nordonküste zu movilisieren, um die Erzeugung von Kriegsmunition zu beschleunigen. Die Stadtgemeinde von Birmingham hat weitere 1062 Arbeiter für diesen Zweck abgegeben.

«Frankreich.

Dem „Journal!“ zufolge hat die französisch-italienishe Liga den Ministec des Junnern Maloy ersucht, die Jtaliener Oesterreih-Ungarns, die in Konzentrationslagern untergebracht sind, als Jtaliener und nicht als Oesterreicher oder Ungarn zu betrachten. Der Minister versprach, die Bitte in Erwägung zu ziehen und nach einer Untersuchung diejenigen freizulassen, die genügende moralische Sicherheiten geben tönnten. Eine gewisse Zahl ist bereits freigelassen worden.

aJ 4 Rußland.

Der Ministerrat hat nah einer Meldung des

„W. T. B.“ den Vorschlag des Finanzministers genehmigt, die Rechte auf die Handelsunternehmungen feind- liher Staatsangehöriger bis zum 14. Juni d. J. anstatt 14, April auszudehnen.

Der Moskauer Stadtrat hat obiger Quelle zufolge beschlossen, die Regierung zu ersuchen, den Banken den Anîïauf von Getreide zu verbieten, den Zwanz zum Verkaufe aufge- \peicherten Getreides einzuführen, fünf Millionen für den Ein- kauf von Lebensmitteln durch eine besondere Kommission für die Bevölkeruug von Moskau zu bewilligen, ferner, da vollständiger Hafermangel herrscht, die Fütterung der Pferde mit Gerste vorzunehmen, eine Registrierung sämtliher Lebensmittel durchzuführen und eine Kom- mission zur Untersuchung einzusegzen, die die Zufuhr von Lebensmitteln vom Lande regeln und den Kampf gegen die Teuerung führen soll. Die Viehbehörde von Ytosfau qab bekannt, daß zur Versorgung von Moskau in den leßten Monaten 638 Wagaons Vieh erforderlich waren, aber nur 245 angekommen sind. Die Getreidebörse erklärte, daß der Wagen- mangel für die Getreidezufuhr noh viel \chädigender sei. Hafer sei überhaupt nicht mehr vorhanden, anderes Getreide werde auch bald vollständig erschöpft sein. Das Ministerium wurde telegraphisch ersuht, dem Wagenmangel abzustellen. Ein Ukas des Moskauer Generalgouverneurs und des zivilen Stadthauptmanns warnt die Bevölkerung auf das dringendsie vor dem Genusse von denaturiertem Spiritus, da jeden Tag neue Fälle vorkommen, in denen hierdurch Er- franfungen und Todesfälle herbeigeführt werden. Im Gouvernement Charkow überreichte dieArbeiterorganisation der Regierung eine Bittschrift, in der sie dringend ersucht, der Teuerung abzuhelfen, da die Arbeiter, während ihre An- gehörigen auf dem Schlachtfelde verbluteten, die bitterste Not litten.

Jtalien.

Für qesltern nachmittag waren in Rom zwei Versamm? lungen einberufen, eine von den Anhängern einer Jnter- vention Jtaliens, die andere von den Anhängern der

Die Polizei hatte strenge Maßnahmen getroffen, um den An- ordnungen der Behörden Achtung zu verschaffen. Einige Hundert Manifestanten, die sih tro des Verbots versammeln wollten, konnten ohne bemerfenswerte Zwischenfälle leicht zerstreut

werden. Portugal.

Das Amtsblatt veröffentlicht ein Dekret, welches den Zivil- gouverneur ermächtigt, diejenigen Munizipalräte und Parochialkomitees aufzulösen, die die Beschlüsse der Re- gierung nicht anertennen.

Límerita.

Nach einer Meldung des „Reuterschen Bureaus“ hat die deutsche Regierung an die Vereinigten Staaten von Amerika eine Note gerichtet, in der sie sich beklagt, daß die Vorstellungen Amerikas an die Verbündeten bezüglich der Bus- fuhr von Lebensmitteln für die bürgerliche Bevölkerung der friegführenden Länder keine Wirkung erzielt hätten. Amerita lege auf dieses Recht lange nicht so viel Nachdruck, wie auf das Recht, den Verbündeten Waffen zu liefern. Die Note dringt darauf, daß die Vereinigten Staaten die Neutralität forgsältiger einhalten mögen. i:

Der Präsident Wilson hat in der Methodistenkirche in Maryland einen Vortrag über den Krieg gehalten, in dem er sich auf ganz allgemein gehaliene Bemerkungen bez \chränkte und dem „Daily Telegraph“ zufolge sagte

8 sei teine Ueberzeugung, daß niemand wetie genug [el Um \{on jegt üter den europäischen Kcieg ein Uiteil auszu)prechen. Federmann könne si aber bereit halten, die Wahrhett über diesen titanishen Kampf anzuhören, wenn sie ofenbar werte. Es set, als ob große blinde Gewalten losg [ässen worden seten, die lange zurüd- gehaiten wären. Aber unter ihnen könne man den Antrieb starker Sdeale sehen. Ohne diese wäre es den Menichen unmöglich, durc- zumachen, was jeyt auf den Kriegöschaupläßen Curopas durchzemacht werde.

Der Kapitän des deutschen Hilfskreuzers „Prinz Eitel- Friedrih“, Thierichens, hat dem Zolleinnehmer Hamilton, der ihm mitteilte, daß der „Prinz Eitel-Friedrich“ New- vort News verlassen müsse, wie die „Times“ melden, folgende Note überreicht : :

Fch teile Ihnen mit, daß ich beabsichtige, den Hilsskreuzer „Prinz Eitel-Friedrih“ internieren zu lassen. Der Entsaßz, den ih erwartete, fam offenbar nlcht rechtzeitig an, dethalb macht die Zabl und Stärke der feindiidhen Kreuzer, die die Bucht bewachen, ein Entkommen in die offene See unmöglih. Ich habe beschlossen, die Besatzung und das Schiff niht zweckloser, sicherer Veraichtung pretszugeben, danke für die Freundlichkeit der Behörden dezr Vereinigten Staaten und erwarte ihre Befehle.

Sofort nah Empfang der Mitteilung verständigten die Behörden mehr als zwanzig britische Schiffe, daß es ihnen jeßt reistünde, den Hafen zu verlassen.

Die kanadishe Presse unterstüßt die Anregung Lord Milners, daß die Dominions, wenn der Krieg vorüber ist, bei der Bestimmung der Friedensbedingungen um ihre Meinung befragt werden sollen. Das Verlangen nach einer Reichskonferenz ist jedoh noch nicht allgemein und dringend, da die Presse, solange das Parlament tagt, zu sehr von Parteifragen in Anspruch genommen wird. Die „Daily Mail“ in Montreal betont, daß Milners Warnung vor den Gefahren, die aus einer Unterlassung, die Dominions zu be- fragen, entstehen könnten, in Großbritannien niht unbeachtet bleiben sollte. Das Blatt fügt hinzu, daß die Zeit für die Dominions nicht geeignet sei, um an das Mutterland mit Forderungen heranzutreten, und erklärt, man vertraue den britischen Staatsmännern und hege feine Besorgnis wegen der

Zukunft. i Asien.

Die Konferenz der japanischen und chinesischen Delegierten am 8. d. M. befaßte sich den „Times“ zufolge hauptsächlich mit der Besprehung von Einzelheiten in der mandschurischen Frage. Der japanische Gesandte Hioki wünschte die Fortsegung der Erörterung einer der Forderungen, die den interessierten Mächten ursprünglich nicht mitgeteilt worden war, nämlich die der Bevorzugung Japans in der Provinz Fukien.

Wie der „Daily Telegraph“ meldet, zeigt Japan jezt eine ausgesprochene Tendenz, bei den Verhandlungen seine An- sirengungen auf gewisse wesentliche Punkte zu Tonzentrieren, als ob man der jüngsten Erklärung des Grafen Ofuma hin- sichtlich seiner friedliebenden chinesischen Politië besondere Be- deutung geben wollte. Während wichtige Einzelheiten be- züglich der Mandschurei und der östlihen inneren Mongolei noch unerledigt seien, zögere Japan im leßten Augenblick, und während die Konzessionen in Hanyehaping fortgeseßt Stoff zu erbitterten Debatten gäben, bestehe Japan bei jeder Zusammen: funft hartnädiger auf Artikel 4 der Gruppe 5 der Forde- rungen, dem Ättifkel, der ihm das Monopol in den chinesischen Arsenalen bei chinesishen Ankäufen von Waffen und Munition einräumen würde.

Ueber den Aufstand in Singapur erhalten die „Hamburger Nachrichten“ aus Batavia einen vom 26. Februar datierten Bericht, durh den die jüngsten Mitteilungen der „Kölnischen Zeitung“ ergänzt werden. Es heißt darin u. a.:

Nachdem die Aufständischen fast 24 Stunden lang die Lage be- herrscht hatten, liefen, durch Funkentelegraphie herbeigecufen, nah- einander das französishe Kiitegshifff „Vèonicasm*, zwet japani}che! Kreuzer, das ru\si'che Schiff „Ural*® und ein Truppentransport aus Nangoon in den Hafen ein und landeien Mannscbhafien, sodaß dem Meuterern bald eine Kriegsmaht von 2000 bis 3000 Mann mix Maschinengewehren gegenüberstand. Da sich die Meuterer jedo sehr zerstreut hatten, war ez kene leihte Sache, threr Herr zu werden, zumal die Bodengestiltung und Vegetation Singapurs einen offenen Angriff sehr ershwett. So dauerten die Gefehte eine Reihe von Tagen fort. Am Freitag (19. Februar) wurden in der Nähe der Orhard Noad und beim Nennvlaß regelrehte Schlachten geliefert und am Sonntog dauert:n die Sharmüßel in den Außendistrikten fort. Es sollen an diefem Tage noh etwa ein Drittel der Aufständischen im Kampfe ge» wesen sein Inzwischen ereignete sih_an anderer Stelle noch etwas, was besonders von Interesse für uns Deutsche war: Es gelang einer Anzahl der deutsden Internierten, zu flüchten. Nermutlich blieb das Gefangenenlager für eiwa 24 Stunden sich selbst überlassen, und die Entflohenen benugzten die Geleaenheit, um holländisches Gebiet zu. erreichen, ein Unternehmen, das jemand, der das Land gut fennt, unter: dem Schutze der Nacht verhältniömäßig leit ausführen kann. Genaues ist über die Pläne der Geflüchteten felbstveiständlich nit zu er- fahren, aber es it mit Sicherheit anzunehmen, daß fie die Singapur im Süden gegenüberliegenden . holländishen Infeln erreichen konnten. Non dort aus ist es etn leichtes, auf neutralem Boden bleibend, nah Sumatra oder Java zu kommen, und so hoffen wtr, unsere tühnen Landéleute innerhalb eintger Wochen hier tn Batavia begrüßen zu können, wo sie unter hölländishem Schuy thre wahrscheinlichen Strapazen und den Preis von 1000 Dollars ‘vergessen köunen, den die:

Biamarcks gewidmete Festpredigt. Das alte Lutherlied: „Ein J I g I

Neutralität. Die Behörden hatien jedoh beide untersagt.

Siratteregierung auf jeden Kopf gesetzt hat.

Mpsen im

Eenweise folgten

Fin am 2. März geschriebener Nachtrag zu dem Bericht i;

Die Meuterei brach gleichzeitig in drei nicht sehr weit von- der gelegenen Truppenunterkunstsplägen aus, nämli in Pasir, hang, Sepoy Lines und Tanguim, Die Soldaten waren mit ehren und Varximgeschüßen neuestex Konstruktion bewaffnet und

ih ofort bei Beginn. des Aufstandes in den Besi von 95 000 Patronen zu setzen gewußt. Noch heute ist die Bewegung pollständig unterdrückt. Am 28. Februar wurde gemeldet, daß noch einige hundert Aufständishe außerhalb der Stadt auf- n, wenngleih leßterer jelbjt feine Gefahr mehr droht. Zensur wird nach wie vor sehr streng gehandhabt außer den Namen gefallener Zivilpersonen dürten die Straits- x nihts auf den Aufstand Bezügliches veröffentlichen. Zivil- jen dürften ungefähr 30 getötet worden fein, die Verluste der hyen und Freiwilligen häßt man hier auf etwa 100—200. Jm hen Gefangenenläger wurden zwei Gefangene verwundet. Zwei hiete Deut \che, zur Besaßung der „Emden“ gehörig, {ind in- len in Medan, Sumatra, angekommen. Gs wird aus Stngapur Fiat, daß au die anderen wahr|cheinlich niederländishes Gebiet

ien. Afrika.

Ju dem Anschlage auf den Sultan berichtet das htersche Bureau“, daß der Attentäter die an ihn gerichteten hen in gleichgülligem Tone beantwortete und sagte, er habe Tat wohl überlegt, er sei nah Kairo gekommen, um den jan, der ein Tyrann sei, anläßlih seiner Thronbesteigung ¡jten, aber da sehr viele Menschen auf der Straße gewesen habe er auf eine Gelegenheit gewartet, in die Nähe des jans zu Tommen. Der Täter erklärte, keine Mitschuldigen aben, die Polizei hält es indessen für möglich, daß er im trage der geheimen Gesellshaft Mansurah gehandelt habe.

Kriecgsnagrihhten.

Wesilicher Kriegsschaupla ß.

roßes QEUPtquariiéer, 11. April, (W. D. B) Yerkanal bei Poesfele südlih von Drie Grachten nahmen drei von Belgiern beseßte Gehöfte und machten dabei 1 Offizier, 40 Mann zu Gefangenen. Bei kleinen Vor- n gegen den Ancre-Bach bei Albert nahmen wir Franzosen gefangen. Jm Westteil der Argonnen ludte ein französisher Angriff. Die Kämpfe hen Maas und Mosel nahmen erst gegen Abend Heftigkeit gzu. Im Waldgelände nördlih der bres-Höhe versammelten die Franzosen starke e zu einem neuen Versuch, unsere Höhenstellung zu nehmen. Angriff kam erst heute früh zur Ausführung und ierte gänglich. Die Höhenstellung ist ganz in unserem h, Südöstilih von Ailly fanden die Nacht hindurch ige Nahkämpfe statt, die zu unseren Gunsten ent- den wurden. Bei einem starten, aber erfolglosen sischen Angriff nördlih Flirey hatten die Fran- P sehr fchwere Verluste. Jn den -- gejtzigen M Priesterwalde nahmen wir dem Feinde taschinengewehre ab, die anschließenden “sehr erbitterten ifämpfe blieben für uns erfolgreich. Die seyr m Verluste der Franzosen in den Kämpfen jen Maas und Mosel lassen sich noch nicht annähernd n; allein zwischen Selouse- und Lamorville-Wald zählten e Truppen 700, an einer “leinen Stelle nördlih Regnié- Jüber 500 französische Leichen. Wir machten 11 franz ö- e Offiziere und 804 Mann zu Gefangenen und teten 7 Maschinengewehre. Ein infolge zerschossener je abgetriebener deutscher Fesselballon ist nit, wie die zosen angeben, in ihre Linien vertriehen, sondern wohl- ten bei Mörchingen gelandet und geborgen. In den (sen s{chloß Schueesturm eine größere Gefechtstätigkeit aus. Obersie Heeresleitung. (2. D. D)

erlin, 11. April. Aus dem Großen Haup f-

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ier wird uns über die Kämpfe zwischen Maas und el unter dem 10. d. M. geschrieben:

leber die Kämpfe bis zum Nachmittag des 7. April wurde frük er tet; die folgenden Tage bis zum 10. bradbten ihre Fortsezung. end bis zum 7. die französishen Angriffe sich ausschließlich ¿eaen

deut\chen Flügel gerichtet hatten, seßte der Gegner nunmehr um Angriff gegen die Veitte an, nawdem er in Gegend yon Pihiel neue j:arfe Kcâfle versammelt hatte.

a Spätnachmittag des 7. April erfolgte der erste Angriff aus Walde La Selouse, 9 km nördlich St. Mihtei, gegen unsere ngen in der ungetähren Linie Seuey—Lamorville. Es kam zu en Kämpfen, in denen der zurüdckflutende Angreifer zahlreiche ind Verwundete auf tem Kampsplaß li: ß; 2 Difiziere, 80 Mann n gefangen in unseren Händen.

Pn der Nacht vom 7. zum 8. April dauerten Artille: i: kämpfe an iedenen Stellen der Front, besoude1ns an der Combreshdhe und en Regniéville—Fty-en-Haye, wit kurzen Unterbrechungen an. Infanterteav griffe. Südöstlich Verdun, bet zwet Angriffe bereits 100 m vor unseren ingen zu)sammen. Im Bots d'Nilly gelang €s den Fronzosen, en Teil der von thnen am Tage vorher verlorenen Gräben | einzudringen Die im Bois Bruls bei Tagesanbruch be- en Angriffe wurden ebenso wie oreci nächtliche Borstöße im hen Teil des Priefterwaldes abgewiesen.

Im Nachmittag und am Abend des 8. entfaltete der Gegner Y an versbiedenen Tetlen dex Front etne rege Tätigkeit. Ein |m Walde La Selouse unternommener Vorstoß scheiterte ebenso i Angr'ff an derselben Stelle vom Tagé vorher. Gleichzeitig elten fi stundenlange {were Kämpfe am Bois de Mort- in denen der Gegner \chlißlich mit der banken Waffe zurü- sen wurde, und in derselben Weise endeten Angriffe in Gegend éville, im Priesterwalde und füd!{ch der Orne.

er 8. April wie die Nacht zum 9. standen unter dem Zeichen ller Kämpfe um die Combre3-Höhe. An diesem Punkt {einen tanzosen Verstärkungen aus den oben erwähnten neuen Kräften t zu haben. Am 8. Ap'il vormitiag besetzten sie die von uns letracht \{chwer fen Artilleri-feuers geräumten Grabenstücke, um in den ganzen Tag heiß gekämvst wu!de. In der Nacht zum til gelang es unseren Truppen, den Geaner aus einem Teil der n wieder hinauszuwerfen ; die ganze Hauptstelung wurde ven halten. Ein neuer, bei Tagesanbruch mit überlegenen Kräften iter französischer Angriff zwang indes wieder zur Räumung | Grabenstüde.

‘genüber diefen Ereignissen an der Combres-Höhe treten die inge auf der übrigen Front in den Hintergrund. Von einigen \berfällen abgesehen, verlief die Nacht vom 8. zum 9. im all- en ruhig Nur am Bois de Moa1-Mare, wo am Nackmittag linzojen in stundenlangem Ningen unter \{wersten Verlusten fiwo1fen warèn, griffen sie in den Abendstunden von muem an, in besseres Ergebnis zu erzielen. Dageaen gelang es unseren

Vevile, brachen

am frühesten Morgen des 9. zur Erneuerung des Angriffs, der aber wiederum unter außerordentli%en Verlusten für ihn zusammenbra L Im 9. April )egten die Frarzofe! wteder den Sre unft lter UAnariffe auf den Nordflügel zwiswen Orne und Combresbhöbe So griffen siz in der Woewreebene zwoisckchen Parfoadrupt und Marcheville von Mittag bis Mi1ternacht viermal, jedesmal in etner Tiréile nan iva 6 km an, und wurden stets verlustreihß zurückgeshiagen. ährend der Nat enttalteten darauf thre Minenwerfer, jeitweise Me Artillerie unterstützt, eine lebhafte Tätigkeit. Am Nachmittag E Hegner auf de: ganzen Linte der Combreéhß öhe aus einen Sräben hervor, nachdem er seit dem Vormittag unsere Stellungen unter s{werstem Artilleriefeuer gehalien hatte. &8 gelang ihn ‘a einer Stelle bis zur Mulde auf der Südseite der Höhe La zustoßen, ehe der Angriff in dem Feuer unserer zweiten Tüdwärtigen Sti Uung verblutete. Unsere Truppen behaupteten nicht nur die Höbe sondern ein Regimentskommandeur ergriff die Jnitiative zum Gegen- angriff, der uns wieder in Besiß von Teilen unserer Vorstelly U S frund S Angri \heint gevlant_ gewejen zu fein, setne vei ha 1derte indessen das wirksame ?seuer un'erer Artillerie. Ver Gegner beschränkte fi in der act auf Beschießung ter Höhe und des dahinter liegenden Dorfes Combres. R E Auf der übrigen Front brochte der Tag in der Mitte der Kampf- Bone, Ee Ge Deuzey— Spada, einen ernsten, aver erfolglojen Fa O e Segners; wir maten 71 Gefangene. Cin Angriff 1c pächerer Kräfte im Walde von Ailly wurde- leiht abgewiesen, und au ein Vorttoß über die Linie Megniéville—Fey-en- Have endete unter außerordentlich starten VBeilusten berei18 in unserem Artillerie- feuer; nôrdlich Negnieville blieben an einer Stelle 500 Leiden liege! Der Abend . des 9. April- brachte am Croix des armes ir Priestérwalde einen deutschen Anariff, dem es gelang, 3 Blockhäuf und 2 Verbindungsgräben dem Gegner zu entreißen, wobei 2 J; \hinengemehre- und 59 (Gefangene tn die Hände unserer Truppen fizlen Am 10 April fanden Artilleriekämpte auf der ganzen Front statt. Es Tonne beobachtet werten, daß die Franzosen eifrig {anten und ihre flaif gelihteten vorderen Reihen durch neue Truppen ergänzten dies besontecs auf dem Nordflügel südlih der Orne, in der Mitte gez enüber der Linie Seuzey— Spada sowie am Sütflügel in Siegend von Neaniéville. Die LTruppenansammlungen wurden mit starken éceuer belegt, und die dadur hert orgerufenen Verluste mögen der Grund gew. sen scin, daß der Gegner den Gat|{chluß zum Angriff nit finden konnte. Auch bet Les Eparges am Fuß der Combres-Höhe stellten die Franzosen hnarke Kräfte bereit, die unser Artilleriefeuer fassen konnte. Nur im Prieiterwalde kim es an diesem Tage ¡U einem französischen Angriff, der ohne Mühe abgewiesen wurde. iy So endete au der 10. April wie alle vorhergegangenen Tage wit einem vollen deut|chen Erfolg auf sämtlichen angegriffenen Kronten. An diele Tage dankte der französishe Oberbetehlshaber, General Joffre, der 1. Armee dafür, daß sie die Stellung hei Les (parg. ais das ist die Combres-Höhe den Deutschen entrissen hat. Um diee Steluyg wird seit Wechen mit kurzen Unterbrechungen gekämpft vnd die Franvzojen haben mehrere Male gemeldet, “daß fie die Stellungen genommen und fist in der Gard hätten. Die letzten Kämpte um dite viel umstrittene SteDurg sind oben geschildert wo den. Zatsächlich baben dite Franzosen vorübergebend einzelne Gräben der Stellung besetzt gehabt. Bis auf einen kleinen unwesen1lichen Teil sind sie aber alle wieder zurückerobert worden. : E

Großes Hauptquartier, 12 pl. (B. D B) Zu

den Argonnen scheiterten kleinere französische Teilangriffe. Zwischen Maas und Mosel war der Sonntag verhältnis- mäßig ruhig. Erst in den Abendstunden seßten die Franzosen zum Angriff auf die Combres-Stellung an; nach zei: stündigem Kampf war der Angriff abgeschlagen. Jm Walde von Ailly und im Priesterwalde fanden tagsüber örtlich beshränkte Nahkämpfe statt, in denen wir die Overhand behielten. Ein in der Nacht erneut einjeßender Angriff wurde abgewiesen. | In Erwiderung des am 5. April erfolgten Bomben- abwurfs durch feindlihe Flieger auf die offene, außerhalb des Operationsgebiets liegende Stadt Müllheim, bei dem drei Frauen getötet worden find, wurde Nancy, der Hauptort der Befestigung 8grupvpe gleichen Namens, von uns aus - giebig mit Spreng- und Brandbomben belegt. Nach Aussage französischer Offiziere sind die Kathedralen Notre Dame in Paris und in Troyes sowie hervorragende Staats8gebäude, wie Nationalbibliothek, Kunstgebäude, Fuvaliden- gebäude, Louvre usw., mit \militäcischen Einrichtungen wie Scheinwerfern, drahtlose Stationen, Maschinengewehren ver- sehen. Oberste Heeresleitung.

Oestlicher Kriegsschaupla ß. Großes Hauptquartier, 1. Ul E. D. B) Bei Mariampol und Kalwarja sowie bei Klimki an der Szkwa _wurden russishe Angrifse abgeschlagen. Aus einem Ort bei Bromierz westlih von Vlonsk wurden die Russen hinausgeworfen, dabei 80 Mann gefangen genommen und 3 Maschinengewehre erbeutet. Jn Polen südlich der Wei chsel unterhielten die Russen die ganze Nacht hindurch ein lebhaftes Jnfanterie- und Artilleriefeuer, 5 : i Oberste Heeresleitung. Oestlicher Kriegsschaup lat. L, Großes Hauptquarnitr/ 12 Ap G D. B.) Bei einem Vorstoß von Mariampol in östliher Richtung nahmen wir den Russen 9 Offiziere, 1350 Mann sowie 4 Maschinengewehre ab. Nordöstlih von Lomza warfen die Russen auf Wurfmaschinen Bomben, die nicht plazten, fon- dern langsam ausbrernend erstickéende Gase entwickelten. ; __Die in der Presse amilich gemeldete Verstümmel ung eines russischen Unteroffiziers in Gegenwart deutscher Offiziere bedarf als grobe und sinnloje Lüge keiner weiteren Erörterung. Oberste Heeresleitung.

Wien, 10. April. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet : Im Waldgebirge kam es gestern auch in den Abschnitten östlich des Uzsokerpasses zu heftigen Kämpfen. Deutsche Truppen eroberten nördlih Tucholka eine seit dem 5. Fe- bruar vielumstrittene und von den Russen hartnäckig verteidigte Höhenstellung; ein Oberst, über tausend Mann wurden bei diesem Angriff gefangen und den Russen auh 15 Maschinengewehre entrissen. Jm Oportale und im Quellgebiet des Stry j \cheiterten gleichzeitig he f - tige feindliche. An griffe an unseren und an deutschen Stellungen unter \{hweren Verlusten des Gegners. Der gestrige Tag brachte in Summe 2150 Gefan gene ein. Die sonstige Lage ist unverändert. / Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes.

von Hoefer, Feldmarschaälleutnant.

_ Wien, 11. April. (W. T. B.) Amilich wird gemeldet : Jn den Bes kiden hat sich nichts ereiguet. „Jm Waldaebirge dauern die Kämpfe in einzelnen Abschnitten noch fort. Qestlich des Uzsoker Passes wurden bei Ausnußung der Erfolge vom

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9. April weitere 9 Offiziere und 713 Mann gefangen,

französishe Stellung nohdrängenden Truppen, 2 Maschinen» e zu nehinen. Troß dieter Mißerfolge ents{ch!oß sih der Feind

galizien nur Geschübkampf und kleinere nächtliche UÜnter- nagen, Jn Westgalizien und Rufsfish-Polen herrscht Nuhe. : Der Stellverireter des Chefs des (Generalstabes: von Hoefer, Feldmarschalleutnant.

n Budapest, 10. April. (W. T. B.) Jn einer Besprechung der Lage in den Karpathen sagt der militärische Mit- arbeiter des „Pester Lloyd“: /

Der Umt1tand, daß die Russen ihren Durhbruchsversuck, wenn auch vielleicht nur vorübergehend, eingestellt baben, könnte darauf hin- deuten, daß die Krast des Gegners sih überhaupt er|chöpft hat, daß die ve gegen jenen Ab\hntitt zusammengebrehen iff oder daß der Feind sich wenigstens womentan ausgegeben hat und zur Wiederaufnahme seiner Atsiht neue Verstärkungen heranzuzieher _ “gedenkt, deren Eintrefset er rit abwarten will Jedenfalls bedeutet die in den Ofibeékiden cetngetretene Jiube mindestens moralisch cinen großen Ertelg unserer verbündeten

Laffen. Daß dafür in den Waltkarpatken östlich d:8 Uzsoker P:}-8 der Gegner zu neuen Angriffen geschritten ist, scheint feine andere Bes deutung zu haben, als tie, daß er beabsichtigte, unsere Front an eincm anderen Teile bloß zu besckäftigen und unscre Aufmerksamkeit von der Dufklajenke abzulenken. Was immer die russische Heercéleituvg be- abiidtigen vermag, unfere Lage ift derart, daß sie allén M ¡glihfeciten Jecknunñg tiägt. Jetcm neuen Vorstcß werten unsere Tru pen mit Erfolg entgegentreten. j : E /

cle YWVfsen}hve

Der Krieg zur S ete. ¿v ¿28 STéyort, 10 Aptil (B I B) Nat eiter Meldung des „Reuterschen Bureaus“ ist das französische Segelschiff „Chateaubriand“ im Kanal von einem utishen Unterseeboot torpediert worden. 1 vot Mann kam in zwei Booten hier an. i Hoek van GOollafo, 107 S (4 2.9) Der niederländische Dampfer „Konstanze Katherina“', der heute von Falmouth fommend, in den neuen Wasjerweg einfuhr, hatte fünf Mann von der Besaßung des englischen Dampfers „Harpalyce“ an Bord, der bei dem Leucht\schiff „Noord- binder“ torpediert worden oder auf eine Mine gestoßen ist. Der holländische Dampfer „Elisabeth“, der Nachts von Rotter- dam nach New York abgefahren war, traf hier mit 22 Man: Der Besaßung der „Harpalyce“ an Bord wieder ein, sieben Meilen nordöstlih von Noordhinder aufgefischt Fe 11 QOPRDNEE,, hatte eine Bemannung von 53 Mann, 24 davon îind gerettet worden, 26, darunter der Kapitän und der Erste Steuermann, wahrscheinlich ertrunken. Morterdant, 11 April. (B. D B) „Motterdamshe Courant“ berichtet, war der Dampfer „HParpalyce“ gestern abend von Rotterdam nach Newcastle mit Vallast abgefahren, nachdem er feine Ladung, die aus E E die belgische Unterstüßungskommission bestanden atte, gelöscht hatte. Der Dampfer haite aber bei der Ab- ahrt feine Beziehungen mehr zu der Kommission. Der dritte Steuermann sagte aus, daß er etwa sechs Meilen nordöstlich von Noordhinder eine starke Erplosion an Steuerbord wahr- genommen habe. Ein starkes Leck war geschlagen, und das Schiff sank in fünf Minuten. Ein Unterseeboot wurde von niemand gesehen, aber einige bemertien ein Periskop. Nach anderen Berichten sank das Schiff in zehn Minuten. Die eigentliche Bemannung des Schiffes bestand aus Chinesen. Das Schiff hatte einen Bruttotonnengehalti von 5940 und ge- hörte dem Londoner Reeder Harrison. S

Wie der

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i Kopenhagen, 10. April. (W. T. B.) Wie dre „National- idende“ aus London meldet, hatte der Kapitän des kleinen Bugsierdampfers „Homer die franzöfishe Bark „Général de Sons m Schlepptau, als er ein Unterjeeboot er blidte. Er weigerte sih dem Befehl, die Schlepptrosse zu l 1, nahzutommen und wartete, bis das Unterseeboot heran- . Dann warf er die Trofse los und versuchte, jedoch ver- geblich, das Unterseeboot zu rammen. Sein Schiff wurde mit Kugeln Üüberschüttet, die Brücke wurde eingeschossen und alles Holzwer? sowie die Fenster entzweigeschossen. Das Unterseeboot feuerie nun einen Torpedo ab, ohne jedoch zu treffen, und jagte dann dem Bugsierdampfer zehn Minuten nach, aber der Dampfer entkam. Dafür wurde die französische Bark in den Grund gebohrt. Die ganze Besaßung konnte aber gerettet werden. i

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de Vigo O O A E e Vigo“ ichtet, daß Türzlih aus Lissabon die Nachricht einlief, die Besaßung des Dampfers „Southpoint“ sei auf der Berlengas-Jn sel gelandet. Die Southpoint“ war von dem deutschen Unterseeboot „U 928“ "Meilen vor Kap Finisterre (nördli Vigo) angehalten .und durch Kanonenschüsse versenkt worden. Die Besaßung hatte eine Viertelstunde Zeit erhalten, die „Southpoint“ zu verlassen. Sle Tonnte nur das nackte Leben retten und wurde nach längeren Jrrfahrten von dem Kohlendampfer „Wellington“ auf= genommen und nach der Berlengas-Jnsel gebracht. h

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60 Meilen vom

Der Krieg der Türkei gegen den Dreiverband. S1. Petersburg, 12, April. (W. D. B) Der Genérals stab der Kaukasusarmee teilt mit: Jn der Küstengegend herrschte am 8. April Artilleriekampf und Gewehrfeuer. 7 n der Richtung auf Olti kam es zu unbedeutendem Gewehrfeuer. Auf den anderen Fronten ist keine Veränderung eingetreten.

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Nr. 15 des „Zentralblatts für das Deutsche Mei * herausgegeben im Reichsamt des Innern, vom 9. Avril 1915 hat folgenden Inhalt: Konsulatwesen: Ermächtigung zur Vornahme von Zivilstandshandlungen. BZoll- und Steuerroesen: Erueanung eines Vberzollrevifors zum Oberzollinspektor. Aenderung der Austübrungs- bestimmungen zu der Verordnung, bctreffend Vetkehr mit Zucker: e. Land- und Forstwirtscbaft: Beitritt der Republik Columbien zur Uebereinkunft über die Ecrihtung eines internationalen landwirtschait- lien Institals in Rom. Polizeiwejen: Ausweisung von Aus- ländern aus dem Neichsgebiete. :

Dechnik.

M Dr Krieg und die technische Jdee der Gegenwart. Bon der „Ständigen Delegation des österreihishen Ingenieur- und Architektentages ver öffentliht das Magazin für Teinik und Industrie folgendes Schreiben : „Als einer der bemerken8wertesten Effekte unjerer waffenklirrenden Zeit kann {on beute das wachsende Verständuis der bretten Mafse für die techri\che Idee unserer Gegenwart exrkaunt werden. Es mag sih darin das Aufleben cines Geistes cffenbaren der späterhin die grauenvollen Opfer der Schlohten do wieder fruttar zu machen vermag. Die kolossale Gewalt der Technik des

zwei Maschinengewehre erbeutet. An “der Front in Südost-

Kriexes, der im übrizen nicht zuleßt auch ein Krieg der Eisenbahnen