Deutsches Reich.
Bekanntmachung.
Die nachstehend verzeichneten, der Rachel Marg. Charlotte Plant gehörigen Jmmobilien sind auf Grund der Bekannt- machung des Reichskanzlers vom 22. Dezember 1914, die zwangsweise Verwaltung britischer Unterneh- mungen betreffend, unter zwangsweise Verwaltung gestellt
worden : : Gemarkung Heßbach (Kreis Erbach). Flur V Nr. 112/16 Hofreite, das große Rott, lur Ÿ Nr. 113/16 Grabgarten daselbst, lur Ÿ Nr. 114/19 Nadelholz daselbst. Darmstadt, den 15. April 1915.
Großherzoglich hessishes Ministerium des Jnnern. von Homberg.
Bekanntmachung.
Auf Grund der Verordnung, betreffend die zwangs- weise Verwaltung französischer Unternehmungen, vom 2. November 1914 (RGBl. S. 487) ist für die folgenden Unternehmungen die Zwangsverwaltung angeordnet worden :
XX1. Lifte.
A. Städtischer Grundbesiß. Kreis Metz-Stadt. — Gemeinde Mey. Wohvhaus (12,62 a) des Handluvgsgehilfen Artbur Neger in Nancy
i (Verwalter: Bürgermeister Dr. Foret in Met), Wohnhaus (8,27 a) des Luzien Amadäus Cheoreaux in Paris (Vers
walter: derselbe). B. Ländlicher Grundbesiß. Kreis Diedenhofen-O ft. — Gemeinde Bertringen. 9,69 ha Aecker des Georg Boulangé in Arras (Verwalter: Geschäfts- agent Oppenheim tn Diedenhofen). Gemeinde Bettsdorf. 4,18 ha Aerland des Rentner Eugen Petit in Nouilly-Plaisance (Verwalter: Rechtsanwait Weck tn Diedenhofen). Gemeinde Breisdorf. 26 ha Wald des äIngenteurs Hetnrih Cousin in Nancy (Verwalter:
Nechtsanwalt Zustizrat Fißzau in Diedenhofen), 4,38 ha Wiesen des Gerich1spräsidenten Andreas Julian Reiter in Nancy (Verwalter: Rechtsanwalt Justizrat Fiyau in Dieden-
hofen). : L Gemeinde Büdingen. 1,26 ha Feld des Boudet ‘de Povymaigre in Paris (Verwalter : Rechtsanwalt Justizrat Fitau in Diedenhofen). Gemeinde Buß. 4,15 ha Aecker der Witwe? Georg Leprieur Marie Pauline, geb. Munier, und Marie Helene Murier in Belfort (Verwalter:
Geschäf'g8agent Oppenheim in Diedenhofen), S{loß, Wald und Pacbthof (142,55 ha) des Karl Paul de Marin des Boullières in Blettingen (Verwalter: Rechtsanwalt Justizrat
Fitzau in Diedenhofen), Haus a Ländereien (80,42 ha) des Peter Hugo Philipp de la
Vernette in Vergisson (Verwalter: derjelbe). 1e 92,05 ha Walh des Ingenieurs Heinrich Cou 1 in Nancy (Verwalter : \ R ch1sanwalt Junizrat Fißau in Diedenhofen), : 2,39 ha F-ld des Gerihtepräsidenten Andreas Julian Reiter in*
Nancy (Verroalter : dersélbe). Gemeinde Diesdorf. 0,22 ha Feld der Gräfin de Puymatgre in Paris (Verwalter : Nechts-
anwalt Justizrat Fitzau in Diedenbofen), i 85,32 ha Wald des Baron de Lavalette in Orléans (Verwalter :
derselbe). Gemeinde Elsingen.
73,09 ha Feld und Wald des Grafen de Puymaigre in Paris (Ver- walter: Rechtsanwalt Justizrat Fiyau in Diedenhofen). Gemeinde Fixem.
1,04 ha Aerland des Ludwig Julius Plassiart in Ueckingen, die Erben in Frankreich (Verwalter: Geschäftsagent Oppenheim in
Diedenhofen). Gemeinde Garsch.
27,17 ha Wald des Rentners Julius Vander pol, früher in Dieden- bofen, jeßt in Frankreih (Verwalter: Forstmeister BVillhardt in
Diedenhofen). Gemeinde Inglingen. Schloß, Wald und Feld (109,68 ha) der Gräfin de Puymaigre in Paris (Verwalter: Rechtsanwalt Justizrat Fißau in Diedenhofen). Gemeinde Kerlingen.
84,60 ha Wald des Karl Paul de Marin des Boullières in Pont à- Mousson (Verwalter : Rechtsanwalt Justizrat Fiyau in Dieden-
hofen), Hof und Ländereien (83 ha) des Bernhart & Cie. in Frankreich (Ver- walter: Rechtsanwalt Weck in Diedenhofen). Gemeinde Königsmachern. Haus und Ländereien (48,79 ha) des Grafen Josef de Puymaigre in Paris (Verwalter: Nechteanwalt Justizrat Figau in Diedenhofen). Gemeinde Künzig. 7,98 ha Wald des Barons de Lavalette in Orlsans (Verwalter : Rechteanwalt Justizrat Fiyau in Diedenhofen). Gemeinden Lüttingen, Mx [M Meteresch, Altdorf und enen. aus und Ländereien (95,37 ha) des Rittmeisters Marie Roger Franz 9 d'Anglejean in Vesoul (Verwalter: Rechtsanwalt Weck in Dieden- hofen).
Gemeinden Lüttingen, Meyßere\ch, (im Kreise Me ÿ).
Haus und Ländereien (90,72 ha) des Nittmeisters Marie Noger Franz
d’Anglejean in Vejsoul (Verwalter : derselbe). Gemeinde Lüttingen.
Haus und Garten (1,03 ha) des Rittmeisters Marte Roger Franz
d’Anglejean in Vesoul (Verwalter : derselbe), 32,49 ba Wald des Karl de Marin in Blettingen (Verwalter:
Rechtsanwalt Justizrat Fiau in Diedenhofen),
82,20 N Wald des Chonet de Bollemont, St. Lucie, Gemeinde
Rambervillers (Verwalter: Rechtsanwalt Weck in Diedenhofen).
Gemeinden Lüttingen und Meteresch. :
92,17 ha Lndereien des Rentners Eugen Petit in Nouilly-Plaisance (Verwalter: derselbe).
Gemeinde Meterefsch. E
Wohnhaus und Ländereien (36,51 ha) der Erben von Witwe elm
Le in Toulouse (Verwalter: Geschäftsagent Oppenheim in
Diedenhofen). Gemeinde Niederginingen.
Altdorf, Tremery
1,44 ha Feld des Grafen Iosef de Puymaigre in Paris (Verwalter:
11,86 ha A&Ferland der Aline Katharina Plassiart und Miterben in 31,73 ha Wald des Ludwig Jultus Plassiart in Ueckingen, die Erben
0,37
14,02 ha Wald des Karl de Marin in Blettingen (Verwalter : Rechts-
59,36 ha Feld des Gerich!8präsidenten Andreas Julian Reiter in
1,95 ha Aterland der Aline Katharina Plassiart in Nancy und Mit-
43,33 ha Wald des Barons de Lavalette in Orléans (Verwalter :
0,37 ha Wiesen des Gerihtspräsidenten Andreas Julian Neiter ‘in Haus und Ländereten (51,56 ha) des Adrian Arnould in Nancy 90,45 ha Wald des Boudet de Puymaigre in Paris (Verwalter:
7,05 ha ‘GrundstüEe der Gräfin de Puymáigre in Paris (Verwalter : 26,60 ha Feld und Wiejen der Witwe Nikolaus Deysing, Anna und
132 ha Wald der Erben der Gräfin von Beanfort, geb. Gräfin von
102 ha Wald des Peter Hugo Philipp de.la Vernette 8 ha Wald des Chonet de Bollemont, St. Lucie, Gemeinde Ramber-
Gemeinde Ntederham.
Rechteanwalt Justizrat Fitzau in Diedenhofen). Gemeinde Oetringen.
Nancy (Verwalter: Geschäftsägent Oppenheim in Diedenhofen),
in Frankrei (Verwalter: Forstmeister Billhardt in Diedenhofen).
Gemeinden Reningen und Wolsdorf.
ha Aer der Witwe Georg Leprieur, Marie Pauline geb. Munier, und Marie Helene Munter in Belfort (Verwalter :
Geschäftsagent Oppenheim in Diedenhofen). Gemeinde Rörchingen.
anwalt Justizrat Figau in Diedenhofen). Gemeinde Nutitgen.
eo (Verwalter: Rechtsanwalt Justizrat Fißau in Dieden- öfen). Gemeinde Sent zih.
erben (Verwalter: Geschäfttagent Dppenheim in Diedenhofen). Gemeinde Stückingen.
Rechtsanwalt Justizrat Fitzau in Diedenhofen). Gemeinde Suftgen.
Nancy (Verwalter: Rechtsanwalt Justizrat Fitßau in Dieden-
hofen).
Mandt und Franz Mandt, räts Wilhelm Graffunder,
dem Besuch der Bonner Unive i i wart auf einer ‘der preußischen Nusveriitnien und Lehranstalten ab- hängig; jedoch befreit der Senn)
der
wirklich besu
verhältnis mit den Stiftern, bedachten Familien, die Sch suchten Unterrichtsanstalten ,
Sittenzeugnis i } sowie ein Dekanatszeugnis; von den Gewerbetreibenden: empfehlende
demnächst in E s Bewerbern diefer Kategorte [ei
II. die männlichen ommen : f j : i zuerst des Ehemanns von Mandt beiden Halbbrüder Friedri
zweitens des Freundes der Stifter, des Appellationsgerihts-
drittens des Freundes der Stifter, des Regierungs- und Bau-
rats Emil Flaminius.
Sind keine Bewerber aus diesen beiden Klassen von Stipendien=-
berechtigten vorhanden, fo fönnen die Stipendien auch an Fremde, insofern dieselben die liehen werden.
Eigenschaft preußisher Untertanen haben, ver=-
Der Genuß und die Verabfolgung der Stipendien ist nicht von ität, noch überhaupt-von der Gegen=-
im Auslande in keinem Falle von eibringung der zur Verleihung erforderlichen Zeugnisse der ten Unterrichtsanstalten.
denen amtliche Zeugnisse über das Verwandtschafts- beziehungsweise den mit Vorzugsreht ul- und Sittenzeugnisse der bisher be- das Universitätsimmatrikulations- und sofern diese niht schon auf dem Sekretariat liegen,
Bewerbungen,
isse der Gewerbebehörden und die Unterrichtszeugnisse der Vor=-
eugn 2 talten und Lehrméister eigefügt fein müssen, sind bis zum
E E EDO
an das unterzeichnete Kuratorium zu rihten und auf dem Universitäts8- sekretariat einzuliefern.
Bonn, den 14. April 1915. Das Kuratorium der von Mandt-Ackermann'shen Stiftung. Landsberg.
(Verwalter: derfelbe). Gemeinde Udern.
Rechtsanwalt Fustizrat Fizau in Diedenhofen). Rechtsanwalt Justizrat Fitzau in Diedenhofen),
Kamilla Katharine Richter tn Frankreich (Verwalter : Rechts- anwalt Weck in “Diedenhc fen).
Gemeinde Wollmerin gen.
Hunolstein, in Frankrei} (Verwalter: Rechtsanwalt Justizrat Fißzau in Diedenhofen).
Gemeinde Wolsdorf. j in Vergisson
(Verwalter: Rechtsanwalt Justizrat Fitau in Diedenhofen), villters (Verwalter: ‘Rechtsanwalt WeckX in Diedenhofen). Straßburg, den 14. April 1915. Ministerium für Elsaß-Lothringen.
Abteilung des Jnnern. J V: Landau
Fühner in Freiburg i. Br. zum ordentlichen Professor in der medizinischen Fakultät der Universität in Königsberg zu er-
nennen.
Zik Maj esbä 0D den bisherigén ‘außerordentlichen Professor Dr. Hérmann
Ministerium der geistlihen und Unterrichts- angelegenheiten.
Der bisherige außerordentliche Professor in der katholisch- theologischen Fakultät der Universität in Bonn Dr. Gerhard Nauschen ist mit Allerhöchster Genehmigung Seiner Majestät des Königs zum ordentlichen Honorarprofessor in derselben Fakultät und der bisherige außerordentliche Professor in der medizinischen Fakultät der Universität in Königsberg Dr. Richard Zander mit Allerhöchster Genehmigung Seiner Majestät des Königs zum ordentlichen Honorarprofessor in derselben Fakultät ernannt worden. Der bisherige Privatdozent in der philosophischen Fakultät der Universität in Königsberg, Professor Dr. Paul Rost ist E außerordentlichen Professor in derselben Fakultät ernannt worden.
Beim Astrophysikalishen Observatorium bei Potsdam ist der Observator, Professor Dr. Hans Ludendor ff zum Haupt- observator und der wissenschaftliche Hilfsarbeiter Dr. Wilhelm Münch zum Observator ernannt worden.
Finanzministerium.
Der bisherige Kassensekretär bei der Generalstaatskasse Hermann Schule in Berlin ist zum Geheimen Registrator im Finanzministerium ernannt worden.
B okauntmaG Un 0
Der Geheime Obermedizinalrat und Kaiserlich russische Leib- arzt Dr. Martin von Mandt und dessen Ehegattin Johanna Charlotte Ludovika, geb. Ackermann, haben in ihrem am 20. Oktober 1857 errichteten wedselseitigen Testament der Königlichen emden
riedrih-Wilhelms-Universität zu Bonn zur Förderung wissenschaft- icher und téhnisher Studien unter der männlihen Nachkommen- schaft ihrer Seitenverwandten unter dem Namen: „von Mandt- Ackermann’she Stipendienstiftung“ ein Kapital von 48 000 16 vermacht, mit der Bestimmung, daß die N ies desselben, nah Abzug der Verwaltungskosten, zur Unterstüßung junger Männer christlicher Religion, welche sich" der Arznei- oder der Nechtswissenschaft oder der höheren technischen Ausbildung auf Gewerbeshulen und ähnlichen Anstalten widmen, als Stipendien verwendet werden sollen. Die Zahl der Stipèndien ist auf drei festgeseßt. Zum Genusse der Stipendien sind vorzugsweise berufen : I. die ehelichen männlichen Nachkommen der Geschwister der
Stifter, und zwar: A in erster Reihe des Ehemanns von Mandt vollbürtigen
Bruders Karl Theodor Mandt, in zweiter Reihe des Ehemanns von Mandt vollbürtigen
Schwéster Therese verehelihten Grano, in dritter Neihe der Ehefrau von Mandt Bruders Albert
Ackermann,
zugäweise bes eine
lichen Wiederaufbau der so schwer betroffenen Provinz bereits getroffen sind oder eingeleitet werden müssen. 2 / und 15. wurde der Regierungsbezirk Allenstèin bereist. Die Ocn Tage galten den Regierungsbezirken Gumbinnen und önigsberg. stein, Neidenburg, Soldau, Gilgenburg, Lößen: und Lyck Aufent- i halt genommen, im Regierungsbezirk Gumbinnen Marggrabowa,
: : Goldap, Gr. Rominten, Stallupönen, ) i _Kö- greih Preußen „und Trakehnen besucht, * im Regierungsbezirk Königöbexg
¿der König haben Wlergnädigst geruht: “1 Uderschwangen. Die Be
Nichtamtliches.
Deutsches Reich. Preufßen., Berlin, 20. April 1915. Der Ausschuß des Bundesrats für Justizwesen hielt
heute eine Sißung.
Der Vizepräsident des. Königlichen Staatsministeriums,
Staatsminister Dr. Delbrück, der Finanzminister Dr. Lenße und der Minister des Junern von Loebell l „W. T. B.“ meldet, vorgestern vormittag von einer vier- tägigen Dienstreise nah Ostpreußen zurückgekehrt. Zweck der Bereisung war die Besichtigung der durch den Krieg vor-
sind, wie
Ortschaften und Landstrihe sowie
chädigten : die zum wirtlschaft-
Erörterung der Maßnahmen ,
Am 14.
Jm Regierungsbezirk Allenstein wurde in Hohen-
Schirwindt, -Pillkällen
Wehkau, Allenburg, Friedland, Domnau, . Abschwangen u
\iehtigung jedes Regierungsbezirks wurde durch einen zusammenfassenden Vörtrag des Regierungspräsidenten über die Lage seines Bezirks eingeleitet, ‘der durch Aus- führungen praktischer Landwirte über Fragen ‘des wirtschaftlichen Lebens, insbesondere die Maßnahmen zur Durchführung der Frühjahrsbestellung und die Verwertung der Kartoffelvorräte, ergänzt wurde. Jun den einzelnen Kreisen gaben die Landräte einen Ueberblick über die Kriegsschäden. Vielfah nahmen die Minister Veranlassung, Wünsche geschädigter Einwohner ent- gegenzunehmen. Ueberall zeigte die Bevölkerung im Vertrauen auf die bereits betätigte und fernerhin in Aussicht stehende tatkräftige Unterstüßung der Staatsregierung den unbeugsamen M die Schäden, die ihr der Krieg geschlagen hat, zu üÜber- winden.
Der heutigen Nummer des „Reichs- und Sa
liegen die Ausgaben 457 und 458 der Deutschen Verlustlisten bei. Sie enthalten die 208. Verlustliste der preußischen Armee, die 136. Verlustliste der sächsishen Armee und die 161. Verlust- liste der württembergischen Armee.
Oesterreich-Ungarn. Bei Beginn der gestrigen Sißung des ungarischen Abgeordnetenhauses, das sih seit November zum ersten Male wieder versammelt hat, warf der Präjident einen Rük- blick auf die Krieasereignisse, hob rühmend den ‘Heldenmut und die Opferwilligkeit der Armee hervor und stellte folgenden Antrag :
Das Abgeordnetenhaus möge unter Betonung seiner unerschütter- lihen Treue und setner Huldigung für den Obersten Krieasherrn, unsern gekrönten König, fetne vollste Anerkennung und seinen wättisten Dank sowie sein festes Vertrauen in die Zukunft und auf ‘die hélden- mütige Haltung der im Kriege stehenden Soldaten aus\precen, ‘gleich- d der teilnahmsvollen Pietät für den {chmerzlkchen Verlu!t der efallenen Helden Ausdruck geben und diesen Beschluß dem Ober- befeblöhaber der Armee, Feldmarschall Erzherzog Friedrich-zur-Kenntnis bringen, mit dem Ersuchen, ihn der Armee in geeigneter Weise mitzuteilen.
— Das Magnatenhaus beschloß gestern, in einem Telegramm an den Oberkommandanten Erzherzog Friedrich. seiner dankbaren Bewunderung für die Schulter ‘an Schulter mit unserem treuen Bundesgenossen tapfer kämpfende Armee
Ausdruck zu geben.
Großbritannien und Frland.
Die Regierungskommission für Munitions- produktion hat von allen Maschinenfabriken und Schiffs- werften der Nordküste Statistiken über ihre Arbeiten sowie bei den für die Regierung arbeitenden Werken über ihren Arbeiter- bedarf eingefordert. Sobald diese Ergebnisse vorliegen, wird die Kommission den „Times“ zufolge eine Neuverteilung der Arbeiter vornehmen und über die Verwendung der he industrielle 2wecle benußten Maschinen für Heereszwecke - entscheiden. Der Ärbeitermangel ist so ernst, daß die Forderung nach einer Besserung berechtigt ist. Die Kommission wird die Fragé zu erwägen häben, ob die zu Anfang des Krieges in die Armee eingetretenen Leute wieder zu der Jndustrie entlassen werden müssen, da die Armee aus dem Tynegebiet 30 000 Rekruten
in vierter Reihe der Ehefrau von Mandt Bruders Gebhardt
0,40 ha Wald des Karl de Marin in Blettingen (Verwalter: Rehts- anwalt Justizrat Fiau in Diedenhosen).
Ackermann;
genommen hat.
Wie Entsendung
Wrorden.
4000 Mann.
Frankreich,
Das „Journal“ meldet aus Diep i i
/ i pe, daß bis au
ser Spa H rtdGtest zwischen a 0 Bi Ri Feleres (diré ae : erbindungsweg „Zwischen Paris und London) nur L Rd Feilen reo stattfindet, nämlih Montag, Mitt- S AbEO Tan a ETIS äus, Dienstag, Donnerstag und
Rußland.
Der amerikanische Botschafter in St. Petersbur 7 “u » ? L: at
Blatte „Rjétsh“ zufolge beim russischen inte R eingelegt, daß große Sendungen Medikamente und giebesgaben vom amerikanischen Roten Kreuz für ae und österreichische N tor eitogelelshäften in China E g ht R nis E ne egierung einen | : ubeln für S
Verhandlungen ‘hierüber {weben o * EORNE Me,
Türkei.
Von der feindlichen und neutralen Presse sind ü | angeblich schlechte Lage der e e a Are cEES in Palästina Darstellun: en veröffentlicht ‘worden, gegen die sich die „Turquie“ ‘wendet. Das Blatt erinnert daran daß die Regiéèrung sich vor 20 Jahren genötigt gesehen habe, gewisse einshränkende Maßnahmen gegen die israe- litishe Einwanderung nah Palästina zu treffen. Aber diese sehr gemäßigten Maßnahmen könnten in keiner Weise mit den in anderen Ländern, zum Beispiel in Rußland, auf die Jsraeliten angewandten verglichen werden, da sih die türkischen „Maßnahmen darauf beschränkten, Ausländern die sich dort niederlassen wollten, den Eintritt ins Neich zu ver- wehren. Als der Krieg mit dem Dreiverband ausgebrochen väre, habe man überdies bes{hlossen, den Jsraeliten, denen es gelungen sei, sih in Palästina seßhaft zu machen, eine be- günstigte „Behandlung zuteil werden zu lassen, und ihnen aus- nahmsweise Erleichterungen bei Erwerbung der ottomanischen Staatsangehörigkeit gewährt. Dieselben Erleichterungen würden auch den ausländischen Jsraeliten außerhalb Palästinas zuge- sianden. Diejenigen von ihnen, die von diesen Begünstigungen feinen Gebrauch machen wollten, würden aufgefordert, die Türkei zu vertassen. Die Pforte habe mithin den Jsraeliten gegenüber einen Beweis ihrés guten Willens gegeben. /
Vulgarien.
Um die Ueberwachung im Militärbezirk von Nilo ; verstärken, wo infolge der leßten Ereignisse E Serbisb-Mae donien zahlreiche Flüchtlinge eintreffen, ist, wie die „Agence
ulgare“ meldet, eine Klasse Neservisten, etwa zweitausend Mann, zu einer dreiwöchigen Uebung einberufen worden, um die Kontingente ‘der „stebenten (Rilo-z) Division zu verstärken. Diese Maßregel ist rein militärischer und polizeilicher Art.
Amerika.
Die Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika l
ç 1TH : ; a hat dem Blatte „Rfetsch zufolge in Tokio nah dem Grund für japanisher Truppenmassen nah
hina gefragt. Eine Antwort ist bisher nicht gegeben
— Nah ‘einer vom „W. T. B.“ verbreitete i 8 Veracruz haben die Streitkräfte des Géñerals Sar n 6. d. M. Villas Truppen eine neue große Niederlage vei Nordcelaya beigebracht. Sie verloren 30 Geschüße 000 Mausergewehre, eine Menge Munition fowie Villa entkam mit dem Rest seiner Leute nah
Afien.
Jn Schanghai haben chinesishe Kaufleute ei - jammlung abgehalten, in der der "Rjetich“ S beschlo Wurde, den gesamten kaufmännischen Verkehr mit japanern aufzugeben und die strengste Boykottierung ller japanischen Banken, Waren und Schiffahrtsunternehmungen E „Don di ie wird große Bedeutung und d ‘ohungs apanischen H n die ernftes Blan Beigeitéfen jap jen Handels werden die ernsftesten
(orden.
Kriegsnahrithten.
Westlicher Kriegsschaupla 8.
| Großes Hauptquartier, 20. April. (W. T. B.) n der Champagne machte unser Sappenangriff Fortschritte. jn den Arg onnen mißglückte ein französischer Angriff rdlih Le Four de Paris. Zwischen Maas und Mosel baren die Artilleriekämpfe nur an einzelnen Stellen ebhaft. “Ein ‘französisher Angriff bei Flirey rah in unserem Feuer zusammen. Am Croir
Es Carmes drangen unsere Truppen nah Sprengung
niger Blockhäuser in die feindliche Hauptstellung ein nd fügten dem Gegner starke Ner ke ae Äncinein gee westlih von Avricourt nahmen wir das Dorf ‘mbermenil nah vorübergehender Räumung im Sturm zurü. pn den Vogesen auf den Sillacker Höhen nordwestl ih on Mezéral scheiterte ein feindlicher Angriff unter weren Verlusten für die französishen Alpenjäger. Vei einem Vorstoß auf die Spiße des Hartmannsweiler- dpfes gewannen wir am Nordostabhang einige hundert Meter Doden, Oberste Heeresleitung.
Oestlicher Kriegsschauplaß.
„ Großes Hauptquartier, 20. April. (W. T. B.) Die lage ist unverändert. Oberste Heeresleitung.
Wien, 19. April. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet: i Russish Polen und Westgalizien keine besonderen teignisse. An der E Eo herrscht, abgesehen von nbedeutenden Kämpfen im Waldgebirge, in deren Verlauf 7 Mann gesangan wurden, Ruhe. Jn Südostgalizien nd der Bukowina vereinzelte Artillerielämpfe. Der Stellvertreter des Chefs des: Generalstabes. von Hoefer, Feldmarschalleutnant.
Der Krieg zur See.
London, 19. April. (W. T. B.) Ein Trawler ist mi dem Kapitän und der Besazung des holländischen Me „Dlanda“, der von Seaham nach Rotterdam unterwegs war, in- Grimsby eingetroffen. Der Dampfer ist-am Sonntagmoraen auf eine Mine gefahren und gekentert. Die Be- fazung rettete alle Habseligkeiten und ‘begab sich in die Boote; am Nachmittag traf sie den Trawler. i:
Amsterdam, 19. April. (W. T. B.) Wie „Nieuw è e . e 0, «B 3 5 van den Dag“ meldet, sah ein Dämpfer, der aus London in muiden ariïam, bei Noorbdhinder fünf Torpedoboote kreuzen. Ein aus Newcastle ankommender Dampfer traf 25 Meilen von Ken An Os: vis vier S AN E DOCLe unbekannter *(allonautät. Ein zurücktehrender Fischdampfer fuhr durch ei ölottille von Kriegsschiffen. Ms E
London, 20. April. (W. T. B.) Wie das „Neutersch Bureau“ meldet, teilte der Kapitän des Fischdampfers l heute bei seiner Ankunft in Grimsby mit, daß der Fisch- dampfer „Vanilla“ gestern früh durch ein deutsches Unterseeboot torpediert wurde. Die „Vanilla“ wurde in Stücke gerissen und sank sofort. Der Dampfer „Fermo“, der sich dreihundert Yards entfernt befand, eilte zur Hilfe, um die Besaßung des Dampfers „Vanilla“ zu retten. Das Untersee- boot hinderte ihn jedo daran, Beistand zu leisten, indem es einen Torpedo T VeA der aber fehl ging. Der „Fermo“ dampfte dann mit voller Kraft heimwärts. j
(Selbstverständlih sind die Tatsachen hier wieder nach der bei den Engländern geübten Praxis vollständig verdreht worden. ‘ Der richtige Hergang ist aber troßdem deutlich er- fennbar; denn die Lüge ist außerordentlih plump. Jn Wahrheit hat natürli der Fishdampfer das Unterseeboot
rammen wollen, und so war es ein Gebot der Selbsterholtung, |
Ak t nent Engen D eden dem „Fermo“ seine lßlungen ist, wird sie jeßt \cheinheilig als verhi S Rettungswerk dargestellt.) NINGMGELg, als ‘veviinderies
Amsterdam, 20. April. (W. T. B) ¡¿Nieiws- van den Dag“ meldet, daß die Bemannung des torpedierten griechishen Dampfers „Helle8pontos “ gestern in Vlissingen angetfommen is. Nach Berichten der Besaßung wurde das Schiff Sonnabendnachmittag um 4 Uhr 10 Minuten ohne Warnung fünf Meilen westlich von dem Leuchtschiffe „Noord- hinder“ durch ein Untersceboot angegriffen und aus geringer Entfernung getroffen. Ungefähr eine Stunde später, als die Besazung noch in den Booten in der Nähe des Schiffes trieb, E, n Oa Le ai Bes worauf das Schiff
| Ï alben Stunde sank. er Kapitä p opf verwundet ist, wurde operiert. s aa
Der Krieg in den Kolonien.
Berlin, 19. April. (W. T. B.) Zur Kriegs i . April. (W. T. B.) gslage in Deutsch Ostafrika wird weiter amtlich gemeldet :
Zum Geburtstag Seiner Majestät des Katsers, wentge Tage nah dem ‘deutschen Slege bei Jassini, hielt der Gouverneur Dr. Schnee im Anschluß an das bekannte Glückwunschtelegramm, das Seine Majestät ‘anläßlih des früheren Sieges bei Tanga an den Staatssekretär Dr. Solf gerichtet hatte, in Tanga etne An}prache an die Schußtruppe, in der er auf die glänzenden Erfolge der Truppe hinwies, dite der ausgezeichneten Führung thres Kommandeurs und seiner Unterführer, wie der heldenmüttgen Hingabe aller Offiziere und Manns schaften zu verdanken feten. Erbeglückwünschte die Truppen zu der Ehrung durch das Kaiserliche. Telegramm und teilte mit, daß er seinen Dank, ferner den Geburtstagswunsh der Truppen “und der Bevölkerung sowie die Versicherung zum Ausdruck gébraht habe, daß im Schuyt- gebiet der allerfesteste Wille vorhanden sei, Deuts Ostafrika bis aufs äußerste zu verteidigen. Die günstige Kriegslage in Europa berechtige zu der Zuversicht, daß Deutschland als Sieger aus dem Kriege hervorgehen werde. Der Gouverneur {loß mit einem begeistert aufgenommenen Kaiferhoch.
E e Ret A LrCtgon en ist hervorzuheben :
Det Xvanga fand ein Patroutllengefecht statt, in dem ckchüBe
Bosari i b ver verwundet wurde gefeht \ dem der Schütze i e Fort Swiräti-Abteilung war am 17. Januar erfolgreich.
Die feindlichen Verluste „bétrugen vier Qui, zwei ener A und neun Europäer sowie eine unbefannte Anzahl von Askaris ver- wundet. Erbeutet wurden aht Maultiere, viele Patronen und Lasten.
Am 22. Januar beschoß der englishe Kreuzer „Astraea“ das Zollhaus auf der Insel Kwale mit 21 Schuß, am 1. Februar den Ort Kiwindje mit 27 Shuß, ohne etwas zu treffen. Am 6. Februar beschoß ein englischèr Kreuzer Kisiwani. |
Der seinerzeit von den Engländern gekaperte Dampfer „Adjutant“ wurde am 6. Februar früh bei einer Erkundungsfahrt an der NRufidjt- mündung nah heftigem Gefecht manövrierunfähtg gemacht und ist ge- strandet. Die Besaßung, 1 Offizier, 21 Mann und 2 Farbige, wurden gefangen. Auf „Adjutant" ein Mann tot, einer {wer verwundet; auf ‘deutscher Sette keine Verluste, troß \{chweren Bombardements dur „Hyacinith“. Nach Privátnachrichten fielen vier 10,2 und zwet 4,7 ecm Geschüße nebst Munition in unsere Hände. Die „Hyacinth“ wurde, auch getroffen und rückte mit Volldampf aus.
Nördlih Kifumbiro wurde eine /40 Mann ftarke englische Abteilung durch Abteilung Boch (v. Bock?) überfallen. Der Gegner floh nah kurzem Widerstand, er verlor 17 Tote, darunter ‘5 Inder. Auf deutscher Sette keine Verluste.
_Die Engländer haben nad) Vernichtung der Gebäude Schiratis die von ihnen stark befestigte Boma Sthirati am 3. Februar geräumt und find nah Maringu gefahren. Schirati ist durch unsere Truppen wieder besetzt. :
Der Krieg der Türkei gegen den Dreiverband.
London, 19. April. (W. T. B.) Die Admiralität teilt mit, daß das englische Transportschiff „Mavnitou“ mit britishen Truppen an Bord im Aegäischen Meere von einem türkishen Torpedoboot angegriffen worden ist. Das legiere {oß drei Torpedos ab, die sämtlich vorbeigingen, und ergriff dann die Fluht. Von dem englischen Kreuzer „Minerva“ und Torpedoboolszerstörern verfolgt, lief es an der Küste von Chios auf, wurde vernichtet und seine Besaßung ge- fangen genommen. Dazu wird gemeldet, daß etwa 100 Mann von dem englischen Truppentränspörtshif ertrunken sind, die
Admiralität aber noch keine näheren Einzelheiten erfahren hat. |
London, 19. April. (W. T. B.) Wie die „Times“ aus Chios melden, war das türkische Torpedoboot, welches das Transportschiff „Manito u“ angegriffen hatte, ein kleines Fahrzeug von 97 Tonnen. Nach Berichten der Offiziere an den Gouverneur von Chios gelang es dem Torpedoboot, vor ungefähr einem Monat in dunkler Nacht aus den Dardanellen zu entkommen. Es hielt sih tagsüber an der asiatishen Küste verborgen und wartete eine Gelegen- heit ab, um ein Transportschiff zu vernichten. Vor zwei Tagen schien sich eine solche N zu ergeben, als ein französishes Truppenschif} in Sicht kam. Das Torpedoboot
näherte sich dem Dampfer, der ih etwas von der Eskorte entfernt hatte, und feuerte ohne- Erfolg einen Torpedo ab. Ein zweiter Torpedo traf und richtete ernstlihen Schaden an. Das Torpedoboot mußte ‘flüchten, da Notsignale gegeben worden waren und zwei Kreuzer zu Hilfe eilten. Das Torpedo- boot nahm seinen-Kurs auf den Golf von Smyrna ‘und’ ver- barg sich in einer kleinen Bucht. Es wurde später, als es die offene See zu erreichen versuchte, von drei Kreuzern ‘ettdeckt, und in der Meerenge zwischen der Jnsel Chios und dem Fest- lañd fast eingeholt und heftig beschossen, ohne getroffen zu werden. Als die Befaßung sah, daß weitere Flucht aussichtslos sei, sezte sie das Boot auf Strand und warf die Torpedos und die Munition ins Meer.
¿ Konstantinopel, 19. April. (W. T. B.) Das Große Hauptquartier gibt bekannt: Die Kämpfe an der kaukasischen ¿Front dauern seit drei, vier Tagen an. Jn der Nähe der Grenze endeten sie in dér Umgebung von Milo zu unseren Gunsten. Der Feind wurde nah der Grenze hin zurück- geworfen. Gestern versuchte eine Flottille von feind- lichen Torpedobooten sich den Dardanellen zu nähern. Durch unser Feuer wurden siher zwei feindlihe Torpedo- boote getroffen. Daraufhin zog sich. die -Flöôttille zurück. Ein türkischer Flieger warf bei einem -Erkundungsfluge über Tenedos mit Erfolg Bomben auf die feindlichen Schiffe und kehrte troy des auf ihn eröffneten Feuers heil zurück. Das türkishe Torpedoboot „Timur Hissar“ griff am 17. April mit vollem Erfolge das englische Transport\chiff „Manitou“ im ägäischen Meere an. Die englishe Admiralität gibt zu, daß hundert englische Soldaten dieses Transports ertranken. Darauf wurde unser Torpedo- boot bis nah Chios von englischen Kreuzern -und Torpedo- bootszerstörern verfolgt. Die Besaßung des „Timur Hissar“ \prengte das Schiff, um es nicht in Feindeshand fallen zu lafsen, in die Luft. Die Besaßung wurde von den griechishen Behörden sehr freundschaftlih aufgenommen. Auf den übrigen ö&ronten hat sh nihts Wichtiges ereignet. j
Athen, 19. April. (W. T. B.) Das - Blatt „Estia“ meldet, gestern hätten 63 Dampfer mit Truppen des Drei- verbandes Alexandria verlassen. Es würden neue Unter- nehmungen gegen die Dardanellen erwartet.
…_ London, 19. April. (W. T. B.) Wie das Pressebureau mitteilt, waren die Gefechte bei Shaiha am 183. und 14. d. M. erfolgrei ch. Alt Basrah, Zobeir, Barjasiyeh und Schwebda wurden vom Feinde geräumt, der sih über Nakhailah zurüctzog. Jn dem Gefecht am 14. d. M. mathten die Briten 200 Gefangene und eroberten zwei Maschinengéwehre.
St. Petersburg, 19. April. (W. T. B.) Die „Rjetsh“ meldet aus Teheran: Die Türken haben Kaserischirin eingenommen und marschieren auf Kermanschah. H
Kunst und Wissenschaft.
Die zwette Ausstellung, die jeßt von der Kunstbandlun Gurlitt zum Besten der Krieghilfe für bildende Künstler Ms anstaltet wird, enthält auserlesene Werke von Corinth und Liebermann.
Das Werk Marx Liebermanns bedarf natürlih niht mehr
der Fürsprache. Immerhin nimmt man die Gelegenheit, von guten älteren Schöpfungen des Meisters zu \prechen, gern wahr, denn manche seiner {wächeren Gemälde und graphischen Arbeiten der leßtén Fahre haben den Eindruck seines Gesamtwerkes etwas getrübt. Ueber der Bétrachtung feiner gelbgrauen und fahlen Bildnisse und mancher zer- fahren und ober flählich wirkenden Figurenszenen aus der lezten Zett. hatte man beinahe vergessen, daß auch ‘Liebermann früber farbenshöne Dinge geschaffen hat, die luftig gehalten find und ein wundervoll warmes und leuckchtendés Kolorit besitzen. Der 1876 entstandene „Hof des Watsenhaufes*“, der vor einer roten Backsteinfassade rot, {warz und weiß gekleidete Mädchen zetgt, deren Bewegungen treffend charakterisfiert sind, steht unter diesen guten farbigen Schöpfungen obenan. Man ftellt mit Erstaunen fest, daß zwischen den noch völlig unter Murkacsy3 Einfluß entstandenen eKonservenmacherinnen“ und dtesem „Waifenhofe*, worin Liebermann in jeder Beziehung seinen eigenen Stil gefunden und ausgebildet hat, nux vier Jahre liegen. Das Bild der Konservenmacherinnen ist noch dunkel gehalten, erscheint aber den in der Auffassung verwandten Genredarstellungen anderer Maler aus dem Beginn der siebziger Jahre gegenüber als ungewöhnliche, bohbedeutsame Leistung. Die Art, wie die Farbe \{immernd und funkelnd behandelt ist, wie die dunklen Töne doch Glanz und Leuchtkraft besitzen, zeigt, daß hier ein Künstler am Werke ist, der niht mehr auf den anekdottshen Inhalt, sondern auf \chöne malerische Erscheinungen ahtet. Dieser angeborene und anerzogene Sinn für die Shönheit der realen Dinge offenbart si {hon in dem 1865 entstandenen Bildnis des Bruders, das in der Haltung noch ein wenig weih und fentimental ist, dessen Malerei aber deutlich auf die Art des Berliner Meisters Steffeck hinweist. Die Dinge, die Liebermann in den achtziger und neunziaer Fahren festbielt, und die Fafsung, die er thnen gab, sind allgemein bekannt. Man erfreut fich hier besonders an der mit ganz sparsamen Mitteln, knapp und geistreih hingeseßten „Klöppkerin“ (1881), an den „Net- fliderinnen*“ (1887), deren Gestalten groß aufgefaßt und eindrucksvoll in dem Bildraum verteilt sind, und an dem „Swulgang in Laren“ (1898), wv: am Böden Sonnenstrahlen ihr hufhendes Spiel treiben und bunte MädcWenshürzen frisch und rofig zusammenklingen. Unter den nah dem Jahre 1900 ges{chaffenen Werken ftebt die liht- umslossene Szene badender Knaben vor einem Dünenabhang als getlstreihe malerishe Leistung obenan. Tetiniéfvieler und rote holländis{e Backsteinhäuser unter grünen Bäumen, Strandszenen und andere Motive, die Liebermann oft behandelte ‘und an ‘denen er immer neue Schönheiten entdeckte, kehren au bier in vers{tedenen Fassungen wieder. __ Es ist gut, daß man auch wieder einmal ältere Arbeiten von Lo vis Corinth zu sehen bekommt. Was er in der ketten Zeit ausstellte, war oft so bunt, fo unruhig und ölig, daß man beim heiten Willen an folchen Gemälden nit viel Gutes finden konnte. Bei Gurlitt sieht man jeßt Bilder, von denen zwar keins zu den Meister- werken des 19. Jahrhunderts gezählt werden kann, von denen aber manche hobegabte malerische Leistungen find. Wie zart und duftig dieser robuste Maler anfing, zeigt eine feine Studie voi Gardasee aus ‘dem Jahre 1882. Das 1887 gemalte Bildnis ‘des Vaters im dâmmerigen Zimmer ist mit so viel “Ernst und innerer Anteil- nahme rubig und fachli® dur{hgearbeitet, daß ein strenges Kunstwerk ohne irgendwelche Effekthäscherei zustande kam. Ein zweites Porträt ‘des ‘Vaters ift als bedeutende Charakterstudie wertvoll. Die Frübstüdsfzene (1891), das ‘Gerhart Hauptmann-Bildrits (1904), wo dér Datgestellte fo gut mit dem umgebenden Rauttt zufammengeseben ist und do Porträtcarakter hat, und das von Menzelschèm Geiit dur(- wehte Bild eines Paares beim Mabl unter brennendeimn Kronkeu@ter (1905) find Schöpfungen, deren tnakerisje Eigenschaften aus noc beute frisch anmuten und Freude bereiten. “Es tit schade, daß wischen den guten Werken auth hier wieder Stillebèn aus der leyten Zeit bängen, deren Farben augeinanderfallen und bei derer Autfäbrund das stürmishe Temperament aufgeregter Hast wi@. Dr. P: