1915 / 100 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 30 Apr 1915 18:00:01 GMT) scan diff

E E E RON

Lai.

E E

den näch

94,2 Proz. Ebenso groß war aber die Erleichterung, die în

i fien Wochen die wachsenden Einzahlungen auf die Kriegsanleihe, die Abdeckung eines großen Teils der Schaß- cheine und die Verwendung der aufgespeiherten privaten Gelder für die Einzahlungen dem Status brachten. Bis zum 93. April ist der Notenumlauf wieder um 569 Millionen auf 5055 Millionen, das Konto der Wechsel und Schaß- anweisunaen um 3425 auf 3434,88 Millionen, die fremden Gelder um 2606 auf 1431 Millionen zurückgegangen, die Golddeckung der Noten is wieder auf 46,7, ihre Metall- deckung auf 47,7, die Golddeckung der sämtlichen täglich fälligen Verbindlichkeiten mit 36,4 Proz. auf den höchsten Stand gestiegen, den sie im ganzen Verlauf des Krieges bisher ge- habt hat. Der Ausweis der Reichsbank hat damit seinen völlig normalen Stand bereits wieder erreicht.

Der Goldzufluß aus der freiwilligen Sammeltätigkeit des Volkes hält noch immer an, wenn er auch naturgemäß allmählich zurückgeht ; der März hat indes immer noch die beträchtlihe Summe von 67 Millionen und die ersten drei Aprilwochen die weitere ansehnliche Verstärkung von über 24 Millionen erbracht.

Die Darlehns kassen hatten infolge ihrer JnanspruGz- nahme für die Kriegsanleihe am 15. April mit 1573 Mil- lionen ihren bisher höchsten Darlehnsbestand erreicht; es ist indes sehr erfreulich, daß er bereits am 23. April wieder um 150 Millionen auf 1423 Millionen zurückgegangen war. Von den in gleicher Höhe ausgegebenen Darlehnskassenscheinen befanden sich bei der Reichsbank 781,8, im Verkehr 641,2 Millionen Mark.“

Demnächst wurden zu Deputierten des Zentralaus\chusses die Herren Stadtrat a. D. Dr. Kaempf, Bankier Dr. von Schwabah und Geschäftsinhaber der Berliner Handels- gesellschaft Fürstenberg, zu Stellvertretern die Herren Generalfonsul Nobert von Mendelssohn und Geschäfts- inhaber der Discontogesellschaft Dr. Salomonsohn wieder- gewählt sowie für den infolge seiner Ernennung zum Staats- sekretär des Reichsschaßaucts ausgeschiedenen Herrn Dr. Helfferih der Direktor der Deutshen Bank Herr Paul Manfkiewiß neugewählt.

(Weitere Nachrichten über „Handel u. Gewebe" s. i. d. Ersten Beilage.)

Land- und Forstwirtschaft. Ernteausst{chten in der Türkei.

Der Kaiserlihe Generalkonsul in Konstantinopel berichtet unterm 15. d. M.: Während in dem von der anatolishen Bahn dur- zogenen Gebiete die Ginbringung der legtjährigen guten Ernte einiger- maßen unter der Einberufung der Männer zu den Waffen zu leiden hatte, ist die Feldbestellung im Herbst vorigen Jahres durch die zurück- gebliebene Landtevölkerung unter allfeittger Mitwirkung von Frauen, Kindera und Greisen unter meist günstigen Bedingungen erfolgt ; nur stellenweise haben Trockenheit im Oktober und frühzeitiger Frost im November nachteilig gewirkt. Der Umfang der Herbsifeld- bestellung ist insofern überrashend gewesen, als fie allein 87 %/o der vorjährigen Herbst- und Frühjahr8anbaufläche erreihte; zum Teil mag dazu das Bestreben beigetragen haben, das Getreide durch Aus- faat gegen den Zugriff seitens der VNegierung durch Requisition zu (ügen. Die Saaten haben den Winter gut überstanden, und wenu der laufende und kommende Monat reihlichen Regen bringen, aud keine Ausnahmeeretgnisse eintreten, so können die Ernteausfichten

als sehr günstig bezeiMnet werden.

Ausfstellungsitachrichten.

Der Leitung der „Ausstellung für Verwundeten- und Krankenfürsorge im Kriege", die ursprünglich in Berlin, dann in Dresden veranstaltet worden is, und gegenwärtig als Deutsche Abteilung der Kriegs- und Volkähygiene-Ausstellung in Budapest vor- geführt wird, um das Publikum über tie Kriegsbereitschaft Deutsch- lands auf sanitärem Gebiete aufzuklären, ist ein Schreiben aus dem Zivilkabinett Seiner Majestät des Katsers und Königs zu- gegangen, in dem es laut Meldung des „W. T. B." u. a. heißt:

„Seine Majestät der Kaiser und König haben mit Befriedigung gesehen, in welder treffliden und anschaulichen Wetse die Aus- {tellung die Belchrung der Bevölke: ung über die mustergültige Für- sorge für die Verwundeten und Kranken sih angelegen sein läßt. Seine Majeslät wünschen, daß die Ausstellung auch in anderen teutschen Städten guten Ecfolg hat, und find gern bereit, einen aus dem Unternehmea sich etwa ergebenden finanziellen Veber|{uß für die Zwccke der Kriegswohlfahrt in Heer und Marine entgegen- zunehmen.“

Die „Auéstellung für Verwundeten- und Kranken-Fürsorge“ wird, wie nunmehr feststeht, nah dem Schluß der Ausstellung in Budapest, auf ihrer Wanderung durch die deuischen Großstädte zu-

ihre Vorzu worfene

Anmut.

legt, wo

unbekannte über die seiner

daß er sich

trennen w

nächst nah Magdeburg, wo sie Antang Junt eröffnet werden wird, und dann nah Cassel gelangen.

T E E E E E G A R R E IENIE E KammersþÞ Sonnabend, Abends

AÆWeibsteufel.

Theater.

Königliche Schauspiele. Sorn- abend: Opernhaus. 113. Abonnementsvor- stellung. Carmen. Oper in vier Akten von Georges Bizet. Lext von Henry Meilhac und Ludovic Halévy, nach einer Novelle des Prosper Merimée. Musi- Falische Leitung: Herr Generalmusikdirektor Blech. Regie : Herr Obecregisscur Droescher. Ballett: Hexr Balleltmeister Graeb. Ghöôre: Herr Professoc Rüdel. Anfang 7x Uhr.

Schauspielhaus. 116. Abonnementsvor- stellung. Peer Gynt von Henrik Ibsen. (In zehn Bildern.) Jn freier Ueber- tragung für bie deutswe Bühne gestaltet von Dietrih Eckart. Musik von Edward Grieg, In Szene geen von Herrn 3egtfeur Dr. Reinhard Bruck. Anfang 7Uhr.

Sonntag:

8 Uhr: Extrablätter!

und Willy Bredschneider. blätter!

cinst iur Mai.

1g: Opernhaus. 114. Abonne- | Straße. mentsvorstellung. Dienst- und Freiplöge find aufgehoben. Aïva. Oper in vier Akten (7 Bildern) von G. Verdi. Text

von Äntonio Ghislanzoni, für die deutsche

August Strindberg. Schering.

Anfang 73 Uhr. Montag: Osteru.

Schauspielhaus. 117. Abonnementsyor- stellung. Dienst- und Freipläge sind auf- gehoben. Die Zwillingss{chtwester. Lust- viel in viec Aufzügen von Ludwtg Fulda.

Anfang 73 Uhr.

Deutsches Theater. (Direktion: Max NRetnhardt). Sonnabend, Abends 74 Uhr: Faust, L. Teil.

Sonntag und Montag: Schluck und Fau.

Elias Niebergall.

E C A R

iele.

Soantag: Der Weibsteufel. Sonntag, Nachmtttags 24 Uhr: Zu kleinen Preisen: Die deutschen Kleiuftädter. Pontag: Die deutschen Kleinstädter.

Berliner Theater. Sonnab., Abends Heitere Bilder aus ernstec Zeit von Bernauer-Schanzer und Gordon, Musik von Walter Kollo

Sonntag und folgende Tage: Extra- Sonntag, NacHmittags 3 Uhr: Wie

Theater in der Königgrüäßer Sonnabend, Abends 8 Uhr:

Naush. Schauspiel in vier Akten von Ueberseßt von Emil

: Sonntag, Nachmittags 34 Ubr: Die Bühne bearbeitet von Julius Schanz. | fünf e e Uirénode Rausch.

Komödienhaus. Sonnabend, Abends

8 Uhr: Die fünf Frankfurter.

spiel in drei Akten von Karl Rößler. * Sonntag: Biedermeier. Montag: Die füuf Fraukfurtér.

Lessingtheater. Sonnabend, Abents 8 Uhr: Datterih. Posse von Ernst

Se .W. T. B.* zufolge, gestern abend um des Königlichen Hof- und Domcors. zum Besten der Samm- lung für ganz erblindete Krieger des Landheeres und der Flotte.

Sigzung

Reize anderer an den T geshickte Komödie zu täuschen und zu seiner Sie reist s{cinbar zum Besu ihrer in Florenz _ ab, kehrt aber, verfleidet, auf Umwegen in. das S{loß dem Vorgeben, sie sei die Schwägerin Aehnlichkeit Frau dur das die Schwestern stets unters Giuditta sih angeschminkt hat, überzeugt, daß seine Gattin vor ih soviel s{öner, begehrenêwerter als über Kopf in um NRenata zu gewinnen. Di Schwägerin führt dann die unausbleibliche er reumütig der Frau zu

u

dauernd zu behalten, Im naturgemäß das Doppelspiel der Giuditta.Renata, dessen Durchführung das ganze Stü trägt. Aufgabe anvertraut war, löste sie in höchst aner Es gelang ihr vortrefflich, das Wesen der L Mannes besorgten Frau auch bei der ihm vorgetäuschten, von der ihrigen ganz ver|chtedenen Natur der vermeintlichen Schwester dunch- Den getäushten Gatten spielte Herr Sommers! off Bon derberem Schlage, wie setne der als Regisseur das gesezt hatte, als inlebender, immer verlicbter Gutls8nachbar gestaltete Fräulein Thimig ihre erstrihen zeichnete Herr Vollmer Die kleineren Rollen waren bei den Winter u. a. gut aufgehoben. vesende Berfasser wurde

blicken zu lassen. | liebenswürdig und mit gutem Humor, Rolle das erheisckte, farbenfrohe Spiel mit fröblich in den Tag bine Orlandos. Urwüchsig und drollig_ Zofenrolle, und mit wenigen Meist einen dummen Bauernburschen. Herren Mühlhofer, von Ledebur, Lustspiel fand lebhaften Beifall, und der an! mehrfach hervorgerufen. S

Sm Königlichen Opernhause wird n geben. Die Micaëla singt F1äulein Artôt de r Frau Kemy, die Fraëquita: Fräuletn Herwig, die Mercedes: Fräulein err Gustaf Bergman, den Eécamillo: Herr Bachmann, den Moralès : Herr Habtch, den Dancairo : Herr Sommer, den Nemendado: Herr Henke. Dirigent ist der Generalmusikdtrektor Blech.

Im Königlichen Schauspielhause wird morgen Ibsens „Peer Synt* gegeben.

Birkenström, den Don Iosó: H Herr Bronsgeest, den Zuniga :

Syodikus ist. / ; L deputation gebildet werden, die aus vier Magistratémitgltedern,

Stadtverordneten und zwei Bürgerdeputierten besteht. ie Beratung

Liepe Aus

8 Uhr: Der |f

Lust-

ibrer

Theater und Mufik. Köuiglihes Schauspielhaus.

Ludwig Fuldas vor etwa vierzehn Jahren entstandenes Vers- lustspiel „Die Zwillingss\ch{chwester", der weiblihen Hauptrolle im Leisingthea und später auch im Schillertheater erschien, Schauspielhause eine fröhlihe Auferstehung gefetert. würdige Kunst, seine Gabe, den reimter, aber doch zwanglos natürlih dahinfließender zu gestalten, hat sich so oft bewährt, daß ge hinzuweisen brauht. W Spiel, bei wi2 Federbälle hinüber-

das mit Agnes

dem MNede und

de la Torre, - ein begüterter

an der Seite seiner {nen Man erfährt, daß Zwillings\hwester Renata erwartet,

soeben eingetroffene, Nenata. Dieser ist der vermeintlichen

bestürzt, wird aber

er Nenata habe. Er findet nun di und liebenswürdiger als

Die Ankunft der

Fräulein Arnfstaedt,

war Herr Pat1y, Geshmack in Szene

Mannigfaltiges. Berlin, den 30. April 1915.

Majestät die Kaiserin und Königin besuchte, 8 Uhr im Dom ein Konzert

Die Stadtverordneten beschäftigten sich in ihrer geslrigen mit der Magistrat8vorlage Berliner städtischen Elektrizitätswerke. zukünftigen fädtishen Clektrizitätswerke, die die hat, soll aus zwei technischen Direktoren und einem kaufmännischen Direktor bestehen, zu deren Unterstüßung und Vertretuvg stellvertretende Direktoren bestellt werden lönnen,

P r 7! V T A T T R S E E R R A Lv 4 F r L

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Jugend- reunde. Abends: Datiecrxrich. Montag: Peer Gynt.

Deutsches Künslleriheater. (Nürn- bergerstr. 70/71, gegenüber dem Zoologisen Garten.) Sonnabend, Abends 8 Uhr: Erstes Gastspiel von Gxls Tiroler Bühne : Der ledige Hof. Volksstück von Ludwig Anzengruber.

Sonntag: Der ledige Hof.

Komische Oper. (An der Wetiden- dammer Brücke.) Sonnah., Abends 8 Uhr: Der Ovteruball, Komische Oper in drei Akten von Victor Léon. Musik von N. Heuberger.

Sonntag und folgende Tage: Der Opernball.

Schillertheater. O0. (Wallner- theater.) Sonnabend, Abends 8 Uhr: Zun ersten Male: Der lächelude Knabe. Scherzspiel aus alten Tagen von M:x Dreyer.

Sonntag und Montag: Der lächelude Knabe.

Charlottenburg. Sonnabend, Abends 8 Uhr: Der blinde Passagier. Lust- spiel in drei Akten von Oskar Blumen- thal und Gustav Kadelburg.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Uriel Acosta. Abends: Der blinde Passagier.

Montag: Der blinde Passagier.

Deutsches Opernhaus. (Char- lottenburg, Bismarck - Straße 34—37.

Sorma in ter seine Uraufführung erlebte hat gestern im Königlichen Fuldas liebens- Dialog in sorgsam geschliffener ge- Rede witgig man kaum von neuem auf enn au dieses keck ent- Gegenrede und herüberfliegen, auf Wahrscheinlickeit feinen Anspruch machen kann, so erfreut es doch dur Geist und Da das Stück schon lange ni verlohnt es h, seinen Inhalt noch einmal Handlung ist in das 16. Jahrhundert in die vo Orlando

auf seinem Landsiße Giuditta forglose Tage verbringt. den Besuch ih j seit Jahren nicht sah , mit dec sie aber als Kind wegen fallenden Aehnlickkeit häufig verwechselt wurde. ln D Orlandos Lebe zu thr abzukühlen droht und daß er Sinn für die ag legt, bestimmt Giuditta, ihn durch etne Pflicht zurückzuführen. weilenden Mutter zurück unter

cht mehr gegeben worden ist, furz zu s\fkizzieren. Nähe von Padua ver- Edelmann,

Der Umstand, daß

zwar Schwägerin mit

durch ein Muttermal, chieden wurden und welches

die neve Shwägerin

fe verlicbt und sich von seiner Frau

sung herbei, taß Füßen finkt, der er in seiner Untreue ja doch treu geblieben war, und die auch ihrerfetts erkennen gelernt

hat, wie fie ihr Wesen wandeln muß, um die Liebe ihres Gemahls Mittelpunkt der DarsteUung fteht

fennenswerter Weitje. um die Liebe ihres

torgen „Carmen“" ge- Padilla, die Carmen:

über die Einrichtung der Die Direktion der Geschäfte zu führen

von denen der eine_ Unter der Bezeichnung „Auss{uß“ soll eine Aufsichts-

Cigenart des

sie einem Aueschuß zur Vorb betreffend die Anlage neuer

teilnebm er auch in den Mona den für Rechnung des Reichs

/ Betrag für Rechnung der G Teicht Auss{chuß überwtesen. Sißzung.

Die

Gatilin Giuditta die fie der auf-

die zu Ostern d. J. und zum frage nah Lehrstellen in nügend freie Stellen gemei

zubringen. Dtie Zentralstelle Lehrmädchen einstellen könne

Knabenabteilung der Z Orlando

zuerst | diese wollen in der und nit Giuditta,

rolxklichen

gewandte

der diese | und Fetertagen geschlossen.

¿Der AnñarUff auf

Das Fn der Ortêgruppe Be

\spribt der Landtagéabgeordne Landwirtschaft und der Krieg

Dee Boerein qux S bält am 3. Mai, Abends 7

wird. Gäste sind willkomme

Cafsel, 29. Aptil. ( Nachts aus dem Offizier8gefar festgenommen.

Notterdam, 29. Apr Go O O E 0E 16 ein Viertei dieser Summe it Dreißig bis vierzig ame1i im Juli gestetgert werden. Millionen Pfund Sterling zugleich (Fortseßung des Nich

fes

A Bet E A T E R L tr E I E E:

Abends 8 Uhr: La Traviata. in vier Aften von Gtusrppe Verdi. Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Der Waffeuschmied. Abends: Die Jüdin. (1. Gastspiel Kammersänger Leo Slezak.) Montag: La Traviata.

Theater des Westens. (Station: Zoologisher Garten. Kantstraße 12.) Sonnabend, Abends 8 Uhr: Die Land- streicher. Opcrette von C. M. Ziehrer. Sonntag und Montag: Die Laud- streicher.

d, Nachmittags 34 Uhr : Polem-

ut.

Theatcr am Nollendorfplaß. Sonnabend, Abends 84 Uhr: Jmmer feste drusf! Vaterländishes Volksstück in vier Bildern von Hermann Haller und Willi Wolff. Musik von Walter Kollo.

Sonntag und folgende Tage: Immer feste druff!

Sonntag, Nachmiitags 34 Uhr: Der Graf von Luxemburg.

Lustspielhaus. (Friedrichstraße 236.) Sonnabend, Abends 8 Uhr: Beginn der Sommersptelzeit: Zum ersten Male: Ein

VBrachimädel. Volksftück mit Gesang in drei Akten von Oskar Walther und Lo Walter Stein.

Sonntag: Ein Prachimädel.

Thaliatheater. (Direktion: Kren und S{hönfeld.) Sonnabend, Abends 8 Uhr: Kam’rad Mäune. Volfsposse in drei

Lager und in der Wäscheerzeugung.

meldet, für die genügend Bewerber fehlen. entlassene Söhne bisher noh keine Lehrstelle haben, foliten fih dah. möglichst bald in der Zentralstelle melden. unter den gegenwärtigen Verhältnissen das Eingehen einer Lehre in Berlin wirtschafilih nicht mögli ist, finden in der Zentralistelle gui Lehrstellen für ihre Söhne in der Provinz Brandenburg. Sind do aegenwärtig über 300 Lehrstellen der verschiedensten Berufe aus dey Provinz gemeldet, in denen die Lehrlinge freie Kost und Unterkunft dei vier jähriger Lehrzeit meist auch noch Kleidung erhalten. Di Gesczästsstunden der „Zentralstelle für Lehrstellenvermittluna“ \int vom 1. Mat an auf die Zeit von 9 bis 3 Uhr festgesezt. Jn de Ytonaten Mat, Junt und Jult bleibt die Geschäftsstelle an Sonn

Opér | Kren

leitete der Oberbürgermeister Wermuth mit längeren Ausführungen | ein. Nachdem dann noch der Stadtrat Hamburger ergänzend über die neuen Unternehmens und über den Standpunkt des Peagistrats gesprochen hatte und die Stadtverordneten aller Es ibr Einverständnis mit den Grundlagen der Vorlage erklärt

atten, wurde eratung überwiesen. Cine Vorlage, Brunnen auf dem Grundstück des

Wasserwerks Müggelsee, wurde unverändert angenommen, det gleichen ein Antrag des Magistrats, den Ehefrauen der

Kriegs, ten Mai bis Oktober einschließlich neben zu zahlenden 12 F einen glei hohen emeinde zu gewähren. Eine weitere,

Miet3unterstützungen beireffende Vorlage wurde dagegen einem Auf die öffentlihe folgte eine geheime

Lebrstellenvermittlung und Krieg. Wie die Berliner Zentralstelle für Lehrstellenvermittlung mitteilt, bewerben ih in den Sprechstunden der Dns noch zahlreich Mädchen,

Teil no( früher aus der Schule ent,

lassen wurden, um geeignete Lehrstellen. Besonders groß ist die Nah, taufmännishen Betrieben für Kontor und

Leider sind zurzeit nicht ge det, um alle Bewerberinnen unter, bittet daher alle Lehrherren, die noh n, ihre Meldungen \chri\tlich oder

telephonisch an die Geschäftsstelle (Am Köllni)hen Park 3, Amt Morttplatz 4691) umgehend richten zu wollen In der

entralstele liegen die Verhältnisse

wieder ganz anders. Es fehlt zwar nicht an Bewerbern, aber Mehrzahl Lehrstellen industrie, aus der zurzeit Angebote nicht gemeldet sind; dagegen haben alle anderen Handwerke und Berufe zahlreiche offene Lehr

in der Ma!sinen:

tellen ge Alle Eltern, deren \{u!,

Auch solche Eltéra, denen

die Dardanellen* wird von det

Generalmajor K. Bahn am Dienóôtag, den 4. Mai, Abends 8 Uh im Wissenschaftlißen Theater der straße) gemelinverstärdlih behandelt werden. Ausführungen, dur die auch dem Laten die bedeutsamen autilleris {hen Merkmale der denkwürdigen Beschießung und Verteidigung kla gelegt werden sollen, wird der Professor Dr. Donath als Einführun einige belehrende Versuche über die Geschoëbahnen der Flach- u Steilfeuerges(üße vorangehen lassen. trag sind bereits von heute ab an der Kasse der „Urania® zu habe

eUrania“ (Tautéi Den fachmänni\ck

Eintrit1skarten für diesen Vot

rlin des Alldeutschen Verband! te Fuhrmann am 1. Mai, Abends 8 Uh

im Sigzurgsfaal des Abgeordretenhauses über das Thema „Die deuts

Beförderung des Gewerbefletßd

F Uhr, im Hofmannhause (Sigismun|

straße 4) eine Sihung, in der der Professor Dr. Großmann über è Thema „Die chemische Jndustrie Englands und der Krieg“ spre

1.

W. T. B.) Von den vor einiger Z 1genenlager in Han növerisch MündF entwichenen Kriegsgefangenen hat nicht einer über die Gre zu gelangen vermodht. Alle Flüchtlinge wurden inzwishen wi

il. (W. L. B.) Der „Nieuwe Roll damshe Courant“ meldet: Die Canadian Car and Foundry Con pany hat von Rußland etnen Auftrag auf Granaten 1

Millionen Pfund Sterlirg erhalt bei einer New Yorker Bank nliedergelt fanishe Gesfellshafien arbeiten an |!

Bestellung; die Üeterung wird vermutlih in ein bis vier Wol mit 90 000 Granaten tägli beginnen und soll auf 500 000 täg!

Die franzôösishe Regierung d

bet den Pulverfabriken von Dupont in Chicago für zwan

Pulver bestellt.

tamtlichen in der Ersten Beilage.)

U D Ir

I E E C I T T E T E E T

und Georg Okonkoweki. M von Max Winterfeld (Iean Gilbt Gesangsêterte voa Franz Schönfeld. Sonntag und folgende Tagz: Kam' Müänue.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Raub der Sabineriunen.

Â

Trianontheater. (Georgensir, Bahnhof Friedrichstr.) Sonnabend, Al 84 Uhr: Akrobaten. Zirkusstück in Akten von Paula Busch und Herm. L Sonntag und folgende Lage:

baten. Sonntag, Nahm. 3} Uhr: Schu

Familiennachrichten.

Verlobt: Frl. Thekla Pütter mit Leutnant Ferdinand Pütter (Berl

Geboren: Ein Sohn: Hrn. B

In. **

von Dewitz (Biesendahlshof bet Cast

Verantwortlicher Redakteur: Direktor Dr. Tyrol in Charlotten

Verlag der Expedition (J. V.: Mengering) in Berlis

Druck der Norddeutschen Buchdruett! Verlagsanstalt, Berlin, Wilhelmstra

Sechs Beilagen

sowie die 472, Ee der be

Direktion : Georg Hartmann.) Sonnabend,

Akten mit Gesang und Tanz von Jean

Verlusilisteu.

(eins{chlteßlid Warenzeichenbeilage F

Erste Beilage

L: 7E D Le Pi ned: a P 9 m A E: pr 25 M ter E a a E E55 R j I K

zum Deutschen Reichsanzeiger und Königlich Preußischen Staatsanzeiger.

Statiftik und Volkswirtschaft.

Entwicklung des Beschäfti gungsarad ; iu der Leit vom 10 pg ILO (0 Wos Berlin

Nach der vergleihenden D )eT( nd arstellung des gewerbli denen, atis daarades r Berlin t 10. is 17 Ap b l mt der Stad erlin veröffentlicht, fti d Ser Zeit zwishen diesen beiden Sti Maia vO 9 der lesen ihtagen die Gesamt;ahl d Ges rgspflihtigen Mitglieder von 237 R ente ielberden ven 1 081 888 auf 798 90 d Min N g See l ) if 1 085 039, d. um 3156 oder 029 0/ O den Bestand an männlichen Versicherungopflichtiger um a N, oge der militärishen Ein- f n hat, 1 ine ps Mee ober 1409 S A ei den Frauen eine Zunahme i en 28 allgemeinen Ortskrankenka ; S en fe Cr Va m 588 oder 0,20 % bei den Männern A Stei R iten Cen um 3169 oder 0,87 9% aegenüber sodaß Vie ? 1 r in M 9582 / i / zeichnet O lung durch ein Mehr von 2581 oder 0,40 9% be- a n Me E bei der Gesamthbeit der e gllederten Krankenkasse Während das männliche Gesch|eht von et : R L he Geschie einer Abnahme 73 V a iGtige oder 0,60 9/9 betroffen i weiten die F 2h on 2220 oder 1,69%) auf sodaß sid ir bei E Uen Que A * von e a E Ï , einzelnen i le 1228 ober 0.68 9% tragend una in E iges O ei note F j i mentli eéhalb besonde1s beactenêwert er- pri Dns an ibr auch das männliche Gese n 967 Dn O S eteiligt ist. Von den anderen eine Zunahme auf- n n Don 208 B Aetlidoren: das Baugewerbe mitt l : 940 Delchâstigten oder 2,76%, die chemisdhe dustrie mit + 184 oder 1,16%, die Nabranas_ C itel, t ; A, r 1,16%, die Nahrungs- und Genußmitte industrie mit —+ 186 oder 0,90 0/ i der Sti L Le R, 18 î ),90 9/0, wobei der Stillst Ab- ans im Bäkergewerbe besonders Sia ta ei E den eine Verminderung der Beschästigtenzahl auf- r L enden Gewerbegruppen befinden ß die Verkehrsanstalten M eaémy ml 286 odér 0/76 9/0, wesentlich unter E E As E vielfach En Stärkz des Aus- «le 299 oder 2,06%) betragende Abnahme in de E ns Lederindustrie ijt auf das Nachlassen von Militärbedtce Ae e R es Hoe bem Nückganrg der Gemeinde- DelMasligte oder 2,77%) um die vereiniote Wirkun lte E, handelt, wie unt nade BaiBuna Mitg inberuf älle v er A gliederlisten, militärische Einberufungen und Fälle von Berufs- Die Zahl der Arbeitskofen hat bei 39 F ÎÂ i r ziojen hat bei 39 Fahverbänden de freien Gewerkschaften von 4258 am 12. auf 4083 Â 19. April t an L oder 4,81 9% abgenommen. Im einzelnen set erwähnt die t: n me der Zahl der Arbeitslofen bei der Gesamtheit der 6 Ver- died e der Bauarbeiter um 71, bei den Metallarbeitern um 61, bei en um 32, bei den Buchdruckern um 30. Im übrigen dell es fi nur um ganz geringsügige Veränderunge del einen oder anderen Seite kin E

Nach dem Bericht des Verbandes märkisGer Arbeitänahweise

über die Lage des Arbeitswärktes in der Zeit vom 1: D 1 ; d m 12. bis 19. § S turden bon den Bffentlien R E L Groß Valkig

4868 (in der Borwoche 4782) männliche und 3695 (2388) weibliche Arbeitskräfte vermittelt. Offene Stellen waren 6581 (6238) für männlihes und 3461 (3129) für weib!ihes Personal vorhanden. Als Arbeitsuhende wurden 5539 (4944) Männer und 4991 (4451) Frauen gezählt. Die Besserung, die der Ärbeittmarkt nah dem Nückgang in der Woche vor Ostern zeigt, hielt au für die Zeit vom 12 bis 19. April für männliche Arbeitskräfte an. Eben)o gestalteten sich die Verhältnisse für wetbliche Arbeitsuhende günstiger als in der Vor- woche. Bei den Großberkiner Arbeitsnahweisen überstieg die Nach- frage nah männlihen BVrbeitékräften die Zahl der neven Stellen- gesuche wieder um ein Beträchtlidhes, wenn auch das Arbeiterangebot immer stärker war, als bei der Einziehung der Arbeitskräfte für das Heer zu erwarten war. Für die Berliner Metollindustrie, die mit Heercéli serungen ncch stark beshäftigt ist, bleibt der Arbeitemarkt Aauerno günstig. Der Arbeitsnahweis des Verbandes Beritner Metallindustriellen meldet etne Zunahme der Vermittlungen a O während sih die Zahl der offenen Stellen von E R Os jank die Zahl der Stellensuchenden weiter

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Dad „Uner}chmutterlioe Ematanb:

eit versucht hat, fich über die Lage Der englischen

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u Wer in leßter alt ain ungefähres Vild zu machen, der wird aus der G e „großen Zeitungen jowie des Hauptfacbblattes „The sconomit nch uberzeugt haben, wie wenig an Wirtschaftsberichte! und sonstigen auffklärenden Mitteilungen in die englische Oeffent- glet gelangt. Und doch, bei allem Bestreben, durch eine möglichste Velchränkung der sonst allgemein üblichen Berichterstattung das heu- Uge Bild des wirtschaftlihen Englands zu verschleiern, fann man bet genauem Studium einzelner Tatsachen erkennen, wie wenig erfreulich dieses Bild sein würde, wenn es in voller Klarheit vor den Augen des Engländers erschiene. Die englische Negierung aber hat allen Grund, dieses zu verhindern. Denn sie ist es die beim Ausbruch des Krieges dem Volke versprach, daß es dur den- jelben niht nur keinen Schaden leiden werde, sondern daß sich durch diesen Krieg wie durh alle früheren großen Kriege, die England führte, eine ausgezeichnete Möglichkeit böte, den Handel und die Wirtschaftsinteressen des Jhnselreihes noch wahrend des Krieges zu steigern und zu stärken. ]

_Das einzige nun, was die englische Neagierung bisher zum Be- weise ibrer These anführen konnte, war die Steigerung, die der Wert der englischen Einfuhr aufwies; bedenkt, jo sagt man dem englischen Volke, daß der Wert unserer Einfuhr troß aller Unterseebootgefahren von 66,9 Millionen Pfund im März 1914 auf 75,5 Millionen im März 1915, also um 129 % gestiegen ist! "Welch großer Trug\chluß aber in diesen Ziffern liegt, verschwieg die englishe Ne- las Denn nicht auf den Wert der Einfuhr, sondern auf die Mengen, die eingeführt wurden, muß es England ankommen. Bei der ungeheuren Preissteigerung aber, welche alle Rohstoffe, vor allem Nahrungsmittel, durhgemacht haben, würde der gesteigerte Wert der Einfuhr, in Quantitäten ausgedrückt, nicht eine Steigerung, fondern einen Nückgang der Einfubr zu bedeuten haben. Denn während zum Beispiel der Wert der Weizeneinfuhr in den drei Monaten Januar Februar, März 1914 8,6 Millionen, im Januar, Februar, Márz 1915 dagegen 11,8 Millionen Pfund Sterling, also beträchtlichmehr betrug, waren im Januar, Februar, März 1914 21,6 Millionen cwts Weizen, im Januar, Februar, März 1915 18,6 Millionen cwts, Weizen, also beträchtlich weniger, eingeführt worden. Jm Monat März allein betrug in diesem Jahre die Einfuhr von Weizen 5,6 Millionen cwts, gegen 8,6 Millionen cwts. im März 1914. Die- jenige Ware, welche tatsächlich eine bedeutende, auch quantitative Ginfuhrsteigerung erfahren hat, ist Mais. Hier ist dis Ginfuhrmenge im Monat März um 304 % gegenüber dem Vornmonak gsstiogen während aber die Werterhöhung dieser Einfuhx 501 % auêmat.

Berlin, Freitag, den 30. April

Wert dieser Einfuhr sih um 85,4 % erhöhte. Die gesteigerte Mehl- einsuhr bedeutet aber keineswegs einen Ausgleich für die verringerte Drotgetreidezufuhr, da, absolut genommen, die Mehleinfuhr nur ein Sechstel der Getreideeinfuhr überhaupt ausmacht. :

Während so England für verminderteEinfuhrmen gen gerade der notwendigsten Bedarfsgüter steigende Kosten zu verbuchen hat, sieht es niht minder unerfreulih für England auf dem Gebiete der Ausfuhr aus. Hier, wo jede Werterhöhung ohne Rücksicht guf die Ausfuhrmenge ein Vorteil wäre, weisen die Ziffern ein erhebliches Minus auf. So is im März 1915 der Wert der englischen Ausfuhr um 32,2 %, der englisben Durchfuhr (Neervort) um 19,4 % geringer gewesen als im März 1914. Nun ift ‘aber zu bedenken, daß der verminderte Ausfuhrwert gegenüber den zu zahlenden größeren Einfuhrsummen deshalb um so \{chwerer ins Ge- wicht fällt, weil die Einfuhr sich in erster Linie aus Nohstoffen zu- jammenseßt, deren Verteuerung also die englische Weiterverarbeitung erschwert, während die englische - Ausfuhr in erster Linie eine solche bon zFertigfabrikaten ist. So fielen von den 14,3 Millionen Pfund Sterling, welhe im März 1915 weniger erportiert wurden als im gleichen Mont des Vorjahres, 12,4 Millionen Pfund auf den Export von Fabrikaten. Während also England immer mehr für seine Noh- |toffe bezahlen muß, verengert 1h gleichzeitig immer stärker der Markt auf dem s seine Fabrikate abseßen kann, zum Schaden der Unter- nehmer und der großen Arbeitermassen. So muß selbst der „Economist“ detennen, daß der Importübershuß „das beunruhigendste L oment in der finanziellen Lage Englands sei“. In der Tat machen sich in allen großen Erwerbszweigen die Folgen dieser miß- lichen Situation bemerkbar. Während man sich damit brüstete, daß die Cunard-Linie 10 % mehr Dividende geben könne, ergab sich aus den Zisfern der Bilanz dieser Gesellschaft, daß die Ausgaben für Berstcherung von 66 000 auf 163 000 Pfund im Jahre 1914 gegen- über dem Borjahre gestiegen waren, während si die Einnahmen aus ¿racht und Passage nur von 36 auf 40 Millionen Pfund gehoben hatten. i Wie die Cunard-Linte, jenes besondere Pflegekind der eng- lischen Negterung, zu ihrem guten Abschluß kam, läßt sih nicht fest- Neuen, Vaß dagegen diejenigen Verhältnisse, von denen die genannten Ausgaben [ür Versicherung ein Zeugnis ablegen, für andere Schiff- sahrtslinien äußerst unerfreulih gewesen sind, zeigt neuerdings die Tatsache, daß die Nettoübershüsse der Schiffahrtsgesellshaften im allgemeinen nach dem „Economist“ um 216 ge genüber dem Borja hre gesunken \ind, wobei übrigens ausdrücklich von dem Verichterstatter darauf hingewiesen wird, daß die Ergebnisse der Cunard Linie eine Ausnahme bildeten. Einige Beispiele für die Mg er englischen Zndustrie seten hier noch gegeben: So hieß es am 19, April in der „Times“ über die Waffenindustrie: „In einer der wichtigsten Schiffswerften am Tyne, die 1h gestern besuchte, standen die Maschinen till, und einer der Direktoren sagte mir, daß es nicht möglich jet, Nieter zu bekommen, die mehr als 50 Stunden in der Woche arbeiteten. In derselben Zeitung hieß es über die Baum- wollindustrie: „In den wichtigeren Teilen des Geschäfts war die: ab- gelaufene Woche sehr enttäuschend.“ Diese Bemerkung ist vielleicht nur eine Jllustration zu der Tatsache des ständigen Rü- gangs der englischen Ausfuhr. Ist doch im März 1915 gegenüber dem Vormonat die Ausfuhr von Garnen (Wolle, Kammgarn, Baums- wolle) um 40,1 bis 702 % zurüdgegangen. Die Noheisen- vershiffungen von Middlesbrough, die sih im November 1914 auf D ct b beliefen, sind im Januar 1915 auf 19 110 und im März auf 4 406 zurückgegangen, wie der-,Economist4 hinzuseßt: „auf Grund

der Schwierigkeit der Schiffähtt in L" Nrdfee“. Die Hauptsorge Englands ist aber und muß die Nahrungsmittel- versorgung bleiben. Denn gerade die Teuerung in Lebensmitteln führt ja zu dem Unwillen in der Bevölkerung, der Steigerung der Lohne, den Konflikten zwischen Arbeitgebern und Arbeitern und zu berminderter Produktion. Als am 18. Februar 1915 der Untersecboot- erg Vou Deo Seite begonnen wurde, glaubte man in England, daß, die er dic erw a rtete Senkung der damals schon recht hohen PeUgenpretje nicht verhindern würde. Denn es war augenscheinlich, O Degiun bér argentini\chen Ernte und der darauf einseßenden Ausfuhr ostindijchen Getreides die englischen Weizenpreye troß hoher esrachtraten eine Ermäßigung hätten erfahren können. Hätten seit jener Zeit nicht die Schwierigkeiten in der Schiffahrt Hch weiter gesteigert, wäre die Statistik über die Einfahrt und Ausfahrt britischer Schiffe virklich zutreffend, wäre es „so einfach“, das in Argentinien und Ostindien vorhandene Getreide billig, si cher und {nell nach (&ngland zu schaffen, so wäre ein entsprechender Preisdruck auf dem englisben Markte die Folge gewesen. Statt dessen sind die Nah- rungsmittel in England, wie die neuesten Ergebnisse der Sauerbeck- schen Zabellen zeigen (vergl. Statistik vom 10. April), im Monat März ganz allgemein gestiegen. Wie stark aber die jeßige Steigerung der Getreide-, Mehl- und Kartoffelpreise im Vergleich mit Friedens- zciten überhaupt ist, zeigt folgende Tabelle: x T Preise. Britischer PBeizen

(p. Quarter)

Kar- toffeln

Northern

Manitoba (Þ. Quarter)

S ih. d.

Pil L914 T LOL N

2 Sale L915 E14

J ebr. 1915 S. 3,8

Oa L910 3 li

3 H A9 B N Ganz abgesehen davon, daß ein Preis von nahezu 70 h. für amerikanischen Weizen in England (das heißt za. 300 M für die Tonne) eine Erscheinung darstellt, die seit 30 bis 40 Jahren in G&ngland nicht mehr zu verzeichnen gewesen ist, haben diese Zahlen [ur uns Deutsche etwas besonders Bemerkenswertes. Während näm- lih in England das Weizenmehl seit Januar schon fast doppelt so viel kostet wie in normalen Friedenszeiten, in denen der Preis oft 25 sh. betrug, ist bei uns bekanntlih der Mellpreis nicht nux nicht gestiegen, sondern herabgegangen. Hat doch erst jüngst die Kriegs- getreideaesellschaft den. Preis für den Doppelzentner Mehl, der im freien Verkehr ganz ähnlih wie der engli]che in die Höhe ‘gegangen war, herabseßen können, nachdem sie schon bei dem ersten Einseßen ihrer Mehlverkäufe bedeutend unter den leßten Preis des freien Marktes herabgegangen war. Heute ist sowohl Weizen wie Weizen- mehl in England bedeutend teurer als bei uns, während in Friedens- zeiten bekanntlih der deutshe Preis weit über demjenigen des Frei- handelslandes zu stehen pflegt. Schon hieraus kann man erkennen was jene Preissteigerung für die große Masse der an die billigsten Nahrungsmittel der Welt gewohnten englishen Arbeiter bedeutet Hinzu kommt aber, daß für einen großen Teil der deutschen Be- völkerung, nämlich die große Zahl der nah dem neuen Geseß vom 29. Januar 1915 sogenannten Séelbstversorger, die Kosten der Er- nährung *nur unwesentlih über das Friedensmaß gestiegen sind, wäh- rend in England bei der geringen Eigenproduktion so gut wie alle Klassen, au die Landwirte, durh die Teuerung des Brotgetreides [eiden müssen. Ferner ist zu bedenken, daß die englische Land- wirtschaft in noch viel stärkerem Maße als die deutsde auf die Ein- fuhr von Futtermitteln angewiesen 1 und daß sogar in Friedens- geiten, besonders von den kleineren Landwirten, ein großer Teil des Brotgetreidés nur zu Ae ebaut wird. Um dieses ‘jeßt dem menschliden Verbrauche guzuführen, hat man wahrscheinlich zu der verstärkten Maiseinfuhr, die wir oben erwähnten, Zuflucht

1915.

Fracht- und Versicherungsraten weniger ins Gewicht fielen. Aber

wie, man erkennt, ist ein Einfluß dieser Verschiebung auf die Weizenpreise niht zu verspüren gewesen, während auf der anderen ite, Mie im F Prei von, „The Ninetheenth Century“ dargelegt ist, L S Landwirte in eine äußerst \{wierige Lage Mond boi 3 h ; E E, 2e tre durch die „genannte Bundesratsverordnung and das thr eingegliederle Vrgan, die Kriegsgetreidegesellshaft, eine ck/Tgamjatton geschaffen worden ist, wie fie den {wierigen Verhält=- nissen entspricht, und wie sie freilih ein Musterwerk deutscher Or- (aaten im Kriege bedeutet, ist England als das Land des freien E un alle jene plóßlichen und verschiedenartigen Kom- plifationen der etreidezufuhr vor Schwierigkeiten unüberwindlicher Urt gestellt. Zwar hatte auch dort die Regierung den Plan gefaßt durch irgendwelchhe Maßnah den Getreideverfehr zugunsten der Konsumenten zu regulieren, und das „große Wort“ von der Be- s{lagnahme allen indishen Weizens sollte wohl das erste Signal sUr einen derartigen SGntschluß sein. Aber die englische Negierung hat nicht mit den Interessen des englischen Getreidehandels gerechnet. Son die Sersammlung der größten englischen und irishen Müller in London sprach ganz offen aus, daß die englische Regierung dur Sie N den Markt verwirre, daß sie-eine Angst vor billigeren “legierungsverfäufen erzeuge; hre jolle lieber das so unsicher gewordene Getreidegeshäft durch Gewährung einer Versicherung gegen Preis=- shwankungen schüßen; in derselben Weise agitierte seit Wochen der „S&conomist gegen die Einmischung der Regierung, und in seinem leßten Marktbericht heißt es: „Käufer erschienen in größerer Zah! da die Nachfrage bis zu einem gewissen Grade durch die Entscheidung der Regierung verstärkt wurde, keine weiteren Weizenkäufe zu machen jondern sh für die notwendiae Bedarfsdeckung des Landes bis zum Schluß des Erntejahres auf den Handel zu verlassen“. Daß die eng. lische Regierung, die sicherlich allen Grund hat, sih mit den Arbeiter- massen gutzustellen, zu dieser „Entscheidung“ gelangte, zeigt deutlich daß sie sih der Aufgabe, selbständig Getreide zu ftaufen, zu ver- T und bis an die Abnehmer zu disponieren, nicht ‘gewachsen 10L1e. e : 4 Wenn man bedenkt, daß ein großer Teil all jener Schwierig- leiten auf das Konto unjerer kriegerischen Aktionen zur See zu seben ist, die doch schließlich zur Erhöhung der Frachten, zur Steigerung der Versicherungsvraten und der Löhnung der Matrosen, zur Ver- breitung der Unsicherheit zur See, der Verlangsamung der Ver- schiffungen, der Schließung großer euglischer Häfen, der Üeberfüllung der noch offenen und der Einstellung ganzer Schiffahrtslinien bei- irugen, jo wird man ein Gefühl des Stolzes nmcht unterdrücken können. Das „unershütterlihe England“ i erschüttert. Langsam niht mit großen Keulenschlägen, aber beständig. und sicher schreitet der wirtschaftliche Kampf Deutschlands gegen England, den unsere U-Boote führen, fort, nicht nur meßbar an den sidtbaren Handlungen dieser neuen Woaffengattung, sondern an den allgemeinen Störungen - -und-- Verwicklungen, die das eng- lishe Wirtschaftsleben um #o \{werer treffen, als jeder einzelne englische Kaufmann im Frieden gewohnt ist, alle Schwierigkeiten mit möglichst großer Ellenbogenfreiheit von sich abzutun. Die Erkenntnis dieser Schwierigkeiten, die England schon heute durh den Weltkrieg empfindet, ist aber für uns um so wichtiger als England nach außen hin den Schein zu erwecken sucht, als ob es „unüberwind- lich“ ware, wie zur Zeit Napoleons. Es versteht diesen Schein ge- schickt anzuwenden, so geschickt, wie es jede Lüge benußt, um seine Position als günstig hinzustellen. Wenn aber England selbst oft erklärt hat, daß es um seinen Handel kämpfe, und wenn in diesem Kriege in Der Tat vielleiht das „Land“ England nicht getroffen werden sollte, so wird es doch zu einer gegebenen Stunde die Bilanz des von ihm geführten Krieges vorzulegen haben, und es wird dann auch für uns von Bedeutung sein, schon jeßt "auf Grund eigener S erkannt zu haben, daß diese Bilanz: eine Unterbilanz ein muß. : :

Gesundheitswesen, Tierkraukheiten und Absperrungs: maßregeln.

Gesundheitsstand und Gang der Volkskrankheiten,

(Nach den „Veröffentlißungen des Kaiferlihen Gesundbeitsamts“ Nr. 17 vom 28. April 1915.) S E

Pet. Türkei. In der Zeit vom 21. März bis 4. Apri j q O O 2 n 21. März . April twourden M Bt O A p festgestellt, und zwar 138 (116) Jagdad, n dem untwei n Bagdad geleg Dorf E Ra 4 (3) in Kiazmteh. 0 R E E Sriehenland. Zufolge Mitteilung vom 16. April sind i L DUf04( i : ï n mr unter Flüchtlingen aus Kletnasien 2 Pestfälle festgestellt Cuba. In Havana vcm 24. bis 25. tódli r laufene Erkrankung. L », Ar 1 tödlih vere eru. Vom 4. bis 31. Januar in den Bezirken Callao (i ar i , T 2 n Callao) 7 Erkrankungen, Piura 27 (davon in Catacaos 10, f Piura 17), Lambayeque 35 (davon in Chiclayo 22, in Ferrenafe 4 in Lambayeque 9), Lima 15 (davon in Lima Stadt 10, im Lande 0 N 2) AELqU a (in Mollendo) 4, Libertad 25 (davon in Guadaloupe 1, San Pedro 3, Trujillo 21), Funin (i Huancano) F } P f ujillo 21), Junin (in : cuador. Vom 1. bis 31. Januar în Duran 1 ( u in Guayaquil 74 und 28 Totesfälle. E

Cholera.

Desterreich-Ungarn. In der Wote vom 4. bis 10. Aprik N Ls V agpreetégo in Troppau (Sl ien) A f gsgefangenen, der v nördli iegsshauplaz eina getroffen wae ea, om nördlihen Kriegsshauplaz ein In Ungarn wurden vom 22. bis 28. März 4 „Fankliünget (und É Todesfälle) gémeldet, und zwar in den Komitaten Bereg i und Heves in 2 Gem. 3 (2). Von diesen Erkrankungen (und Todesfällen) „betrafen 2 (1) Militärpersonen und 2 (1) Kriegs gefangene. Im Etappengebiete der Balkanstreitmaht wurden für denselben Zeitraum 5 Erkrankungen bei Militärpersonen an- gezeigt. Vom 29. März bis 4. April wurden 3 Erkrankungen an- gezeigt, davon tim Komitate Heves in 1 Gem. 2 und inBudapest1 vid as be T L im Etappengebiete der Balkan« reitmaht wurde tn derselben Zeit 1 tödli fellgcell, Z tödlih verlaufene Erkrankung n Kroatien und Slavonien wurden vom 22. bis 29, E E: u E März bis 5. April Sd vertagt rkrankungen in em. des Komitats S ilità und h R D festgestellt. V Len R . Jn Bosnien und der Herzegowina wurden vom 28. M Grun, Frantunaon A davon in Derveuta y L a 3, in Novo (Bez. 2 T jelo (Bez. Derventa) 2 und în Potcken.

Deutsches Reih. Ju der Woche vom 18. bis 5 Erkrankungen festgestellt, und zwar 1 in Pr. Gtaeatah bin Bez. Danzig), 2 in Allenstein und je 1 in Berlin und ia

Ebenso ist die Weizenmehleinfuhr um 23,2 26, gestiegen, während der

genommen, da immerhin bei dem. billigeren Preis von Mais die hohen

Ellg oth (Kreis Pleß, Reg,-Bez. Oppeln),