_Rickert (fr. Vag.): Ih gehe nit darauf ein, was ge- wäre, wenn eine Vertagung eingetreten wäre. dur eine ertagung auf 4 oder 5 Monate gewonnen sein sollte, das if mir
i dlich. Ein deutsches Vereinsgeseß halten wir für unbedingt
wendig. Es i} ein merkwürdiger Zustand, daß in einem Fall, 6 die verbündeten Regierungen mit dem Reichstag ans n denno
das Vereinsnothgesez nicht zu stande kommt. Das ist beklagenswerth ; deshalb müssen wir uns mit der Erklärung des Reichskanzlers be- ügen; aber ich muß feststellen, wie wir die Erklärung aufgefaßt Haben. Der Reichskanzler hat erklärt, daß es .ni t aveiselbaît sei, daß die zwölf Regierungen bereit seien, das Verbot zu beseitigen. Der Staatssekretär von Boetticher hat in Aussicht gestellt, 2 noch vor Ablauf des Jahrhunderts das Verbot unter allen Umständen beseitigt sein würde. Damit hat die preußische RNegie- rung eine Verpflichtung übernommen, das Verbot zu be- [eigen Sie darf auch nit indirekt darauf hinwirken, daß ei dieser Ls Verschärfungen in die Vereins- geseßgebung hineingebracht werden. Wenn das Verbot niht ohne weiteres beseitigt wird, fo haben die verbündeten Regierungen die Ver- ihtung, ihrerseits eine Vorlage hier im Reichstag einzubringen.
ez gli der Frauenrehte haben wir bedauert, daß der Reichstag den Anträgen des Freiherrn von Stumm nit gefolgt ist. Ich glaube nicht, daß eine latente Mehrheit dafür vorhanden war. Die Meinungen find noch nit genügend geklärt. Jh habe gestern Gelegenheit gehabt, der Versammlung beizuwohnen, in welcher 2000 Frauen Protest erhoben haben gegen die Beschlüsse des Reichstags. Ich hätte gewünscht, daß eine größere Zahl von Kollegen der Einladung der Frauen gerolgs wäre; sie hätten die Ueberzeugung gewonnen, daß das keine Mache war, A es ein Fehler war, den Frauen die Waffe der Agitation in die Hand gedrückt zu haben. Es sind gestern herbe und scharfe Worte gegen den Reichstag gefallen. Das ift erklärlih bei dem Gefühl der Unterdrückten. Ih möchte Sie bitten, diese Frauen- bewegung nicht so sherzhaft aufzunehmen, wie es geschieht. Ein- heit des Rechts ist zuerst nothwendig, der Kampf um die Verbesse- rungen wird dann leichter geführt werden können. Die deutsche Kulturarbeit wird dann das Ziel leiht erreichen. : l
Abg. Stadthagen (Soz.): Von Anfang an find wir mit einer gewissen Begeisterung eingetreten für die Schaffung eines ein- heitlihen Rechts, troßdem wir uns an den -Vorberathungen nicht betheiligt haben. Für die Arbeiter ist es besonders nothwendig, einheitlihes Ret zu schaffen. Wir mußten von Anfang an nur darnah traten, daß den Arbeitern keine neuen Fesseln angelegt werden. Daß unsere Anträge nicht angenommen sind, kann uns nit hindern, juristisch die Rechtseinheit als nothwendig an- zuerkennen. Es ift nicht Alles so geregelt, wie es hätte geregelt werden fönnen. Nur in den Fällen ist die Einheit des Rechts
ewährt, wo die bürgerlihen Parteten sie selbst brauchen; da, wo
rbeiterverhältnifse hineinsprehen, is die Einheit ausgeschlossen, fo z. B. gegenüber den ländlichen und Bergarbeitern. Ausfreht erhalten ist besonders das Vorreht der Großindustrie gegenüber den gewerb- lichen Arbeitern, welches in dem § 95 des Unfallgeseßes liegt. Auf- recht erhalten sind die Familien-Fideikommisse und die ähnlichen Ein- rihtungen. Die Einheit des Rechts ist also nur eine Schein- einheit. Auch die Freisinnigen haben sich an der Wahrung des Klassen- egoismus betheiligt. Für die Beseitigung der Gesindeordnung wäre eine Mehrheit zu teien gewesen in der zweiten Lesung. Für den Ar- beiter eristiert die rechtliche Einheit nit, für ihn existieren nur die einheitlihen Strafbestimmungen. Nicht einmal das Züchtigungsrecht des Arbeitgebers gegenüber den Arbeitern ift beseitigt worden. Man follte eine solhe Bestimmung niht annehmen, weil das im Auslande den Anschein erwecken könnte, als ob alle Arbeiter geprügelt würden. Es ift ein Bürgerliches Geseßbuch geschaffen worden im Gegensaße zu einem proletarishen. Es find allerlei Resolutionen vorgeschlagen. Aber was nützen Resolutionen? Jn drei Lesungen wird das Noth- vereinsgeseß angenommen, aber die verbündeten Regierungen stimmen nicht zu. Ich sehe troßdem nicht grau in die Zukunft. Die Arbeiter- Tlafse wird sehen, daß der Klassengegensaß aufreht erhalten bleibt, daß das Geseßbuch kodifiziertes Unreht bleibt für die ausgebeutete Klasse. Für diese Scheineinheit danken wir, wir werden mit „nein“ \timmen.
Abg. Haußmann (d. Volksp.): Die Vertreter der Parteien haben mit mehr oder weniger dröhnenden Hammerschlägen auf den Schluß- stein geschlagen. Jch kann mich kurz fassen. Manche Verbesserungen find versäumt aus allzu großer Aengstlichkeit. Jch kann nichts zurück- nehmen von dem Bedauern darüber, daß das Geseßbuch in fo hastiger Weise zur Verabscbiedung gelangt ift, daß man mit Volldampf voraus die 2500 Paragraphen durchgejagt hat. Dieses vielseitige Werk hätte geprüft werden sollen innerhalb und außerhalb des Hauses. Es wäre flug gewesen, durch eine möglichs umfassende Berathung der Gefahr der Novellengeseßgebung vorzubauen, damit erst die Enkel
. fich Aenderungen anmaßen könnten; dann hätte man das- Geseßbuch au ohne die Generalflaufel salvo errore unterzeidnen Ffönnen. Meine Freunde werden einmüthig das Melepeuc annehmen, weil es einen Fortschritt in der Einheit bildet. Wir sind zu Dank ver- pflihtet den Lebenden und den Todten, welhe uns die Grundlage des Geseßbuhs geschaffen haben durch ihre Wissenschaftlichkeit. Es sollten sih alle Parteien zusammenfinden, “damit das Werê nicht ein von einzelnen Parteien begönnertes ist, sondern damit es als ein von der ganzen Nation getragenes Werk ersheint. Wir werden mit „ja“ stimmen und gern die Verantwortung übernehmen.
Abg. Vielhaben (Reform-P.): Die Stellung der deutsh- sozialen Partei dem Bürgerlichen Geseßbuh gegenüber i} vollständig bekannt, wenn sie auch vielfah verkannt worden ist. Wir nehmen dasfelbe Maß von Patriotismus für uns in Anspruch wie irgend einer hier im Hause. Aber der Patriotismus kommt nur in Frage bei dem Wunsch, überhaupt ein folhes Geseßbuch zu haben, nicht bei der Ausführung felbst. Die Arbeiter, der Bauernstand, der Mittel- stand haben ein anderes Interesse an der Einheit des Rechts, als die Großindustrie, der Großhandel und das Großkapital. Sie erhalten durch die Rechtseinheit Freiheit und ein Uebergewiht über den Mittelstand.
Abg. Frohme (Soz.): Ich age zunächst, ob das Bürgerliche Geseßbuh die unhaltbaren Zustände beseitigt, welhe in Bayern be- züglich der Gheschließung bestehen. Wenn ein Bayer ih ohne Zu- stimmung der Gemeinde verheirathet mit einer Angehörigen eines anderen deutshen Staats und seine Hinterbliebenen unterstüßtzungs- bedürftig werden, fo schiebt man sie einfa über die Grenze ab na&F ihrer Peimath, Wir können nicht das große Maß von Selbstbescheidung aus-
ben, welches Herr Haußmann gezeigt hat, daß er um der Wissenschaftlich- keit willen alles ruhig hinnimint. Die Stellung, welche der Entwurf der Frau einräumt, entspriht niht unseren Wünschen. Neue Ge- reht'gkeitsïdeen aus dem Volk heraus suhen nah Gestaltung. Das Recht des kommenden Jahrhunderts i das Bürgerliche Geseßbuch niht. Es wird eine Spanne Zeit in das kommende Jahrhundert hineinreihen, aber es wird angesichts der Entwoickelung niht lange unverändert bleiben können.
Bayerischer Ministerial - Rath Ritter von Heller: Meine erren, der Herr Abg. Frohme hat im Eingange seiner Rede die rage gestellt, ob dur die Bestimmungen des Bürgerlichen Geseß- us über den Wohnsiß die Bestimmungen der bayerischen Heimaths-
geseßgebung berühri werden und wie f die beiderseitigen Bestim-
mungen zu einander verhalten. Zur Beantwortung dieser Frage habe ich Folgendes zu erklären: Die bayerische Heimathsgeseßgebung wird durch die Bestimmungen des Bürgerlichen Geseßbuchs nicht be- rührt, weil in den Versailler Verträgen die Heimathsgeseßgebung als ein Reservatrecht Bayerns anerkannt ist. Jh bin überzeugt, in dieser
Auffassung mit den Vertretern aller übrigen Bundesregierungen im
Einklang zu stehen, und stehe im Einklang mit der Auffassung, die
die Mitglieder Ihrer Kommission einstimmig getheilt haben. Sie finden die hierauf bezügliche Feststellung in dem Bericht Jhrer Kom- mission über das Familienreht. Dort heißt es auf Seite 13: dieses
— vorher is nämlich von der bayerishen Landesgefeßgebung über imaths- und Niederlafsungsverhältnisse die Rede — diefes auf r. II1 § 1 des Versailler Bündnißvertrags vom 23, November 1870
und Nr. 1 des Schlußprotokolls vom nämlichen Tage sih gründende
Reservatrecht werde durch die Bestimmungen des s Geseßz- en
buchs nicht berührt. Ueber Einzelheiten der bayeri Heimaths- gerp ebun i dem Herrn Abg. Frohme zu diékutieren, ist hier n er T
Abg. Dr. Enneccerus (nl.): Jch bestreite, daß die Rechts- einheit zunähst im Interesse des Großkapitals und der Großindustrie liegt. Das ist dur und durch furt, Ich erinnere an die Be-
immungen über die Wohnräume für die Arbeiter, an die Ver- effserung der Stellung des Miethers, an die Herabfezung des Normal- zinösfußes. Diese Verbesserungen kommen wesentlich den kleinen Leuten zu gute; aber ‘es findet sich_ nicht eine Bestimmung, welche die Stellung der Kapitalisten verbessert. Allerdings, wenn es nah dem Abg. Vielhaben gegangen wäre, dann wäre eine eht kapitalistische Bestimmung hineingekommen; denn er hat in der Kommission be- antragt, das Pfandrecht des Vermiethers auszudehnen auf die nicht pfändbaren Sachen und auf das Handwerkszeug des Arbeiters. Die Herren Antisemiten haben mit Auszählungen gedroht, selbst die Sozialdemokraten haben. es nicht versucht, eine Borlage dur Aus- zählungen zu verhindern. Da die Drohungen niht gefruchtet haben, so sucht man das Geseg zu verdächtigen. Aber das deutshe Volk, welches in seiner Mehrheit das Zustandekommen des Bürgerlichen Gesepbus wünscht, wird \sich seine Freude daran nicht ver- ällen lassen.
f Abg. Richter (fr. Volksp.): Herr Stadthagen hat uns die Schuld beigemessen, daß das Gesindereht im Bürgerlichen Gesetzbuch niht Aufnahme gefunden. Wir sind für die Aufhebung der partiku- laren Gesindeordnungen eingetreten, weil dieselben noch vielfa die Ansichten über die Unterthänigkeit aus früheren Zeiten wider spiegeln. Um fo lebhafter haben wir zu bedauern, daß die Regierungen bei der Vorbereitung des Bürgerlichen Geseßbuhs in keinem Stadium die Einbeziehung des Gesinderehts in Aussicht gestellt haben. Es haben in der Kommission nie Vorarbeiten nah) dieser Richtung hin gefehlt, sogar eine authentishe Zusammenstellung der gelten- den Gesinderehte. Wenn die Vertreter der verbündeten MNegie- rungen in der Kommission sich nicht auf das entsciedenste gegen eine Kodifikation des Gesinderehts ausgesprochen hätlen, so war es dohch aus rein Mes ta Gründen unmöglich, aus der Initiative der Kommission heraus, ein Gesindereht in das Bürgerlihe Geseßbuh hineinzuarbeiten. Es war deshalb unmögli, dem Antrage Stadthagen Folge zu geben. Einige Be- stimmungen über das Gesindereht hat ja das Bürgerliche Gesepbuh etroffen im Einführungsgeseß Die Bestimmungen des Dienstvertrags nd auch für maßgebend erklärt worden für die Gesindeordnung. Es sind einige grundrehtlihe Bestimmungen aus der Initiative der Kom- mission V inttäeloimaeA, namentlich ift auh der „Fürsorgeparagraph“ auf das Gesindereht ausgedehnt worden. Damit. ist also ein Einbruch von NReichswegen in das partikulare Gesindereht geschaffen, ein Anfang der Reform, der zu einer Reform des gesammten Gesinderechts führen muß. Wenn wir dagegen dem Beispiel der Sozialdemokraten folgen und gegen das Geseßbuch im Ganzen stimmen würden, so würde auch dieser Fortschritt für das Gesinde verloren gehen.
Abg. Dr. Sigl (b. k. F.): Jch kann mich auf eine kurze Erklärung beschränken, die id im Namen meiner Gesinnungsgenossen abzugeben habe. Meine Gesinnungsgenossen \ind gewohnt, ihre eigenen Wege zu gehen. Unsere Zeit, sagte ein berühmter Preuße, ein be- rühmter NRechtslehrer, ist nicht geeignet zum Geseßmachen, fie hat kein Talent dazu. Die verschiedenen Geseße, die aus diesem bohen Hause schon herausgekommen sind, scheinen mir recht sehr das zu be- stätigen, was der Preuße gesagt hat. Sie alle mit einander werden wissen, daß manches aus diesem Hause hervorgegangen ist, was nicht zum Gefallen des Volks und nicht zu unsereia Vortheil gewesen ist, und ih glaube, dazu wird au das vorliegende Geseß gehören. Ich berufe mich auf meine in München lebende Autorität in juristischen Dingen. Nachdem er eine Reihe von Artikeln dieses Gesetzes ge- lesen und einige 40 davon überhaupt niht verstanden hatte, sagte er zu uns und einer Anzahl Juristen: er für seinen Theil betrachte dieses Gesey geradezu als ein Nationalunglück; es set nur für die Advokaten gemacht. Es ist möglich, daß das Gese viele Wohlthaten, viele innere Schönheiten hat,; allein wir wissen nicht, wie die sih in Zukunft auêswachsen werden unter den Händen der Juristen. Das aber, was mir _ und sehr vielen von Ihnen an diesem Geseßze niht gefällt, genügt mir, um dasselbe zu verwerfen. Ich gehe auf das Detail niht ein. Und wenn {hon nichts Anderes darin enthalten wäre, so genügte mir der Punkt, daß die Zivilehe stabilisiert wird für ewige Zeiten, wenigstens so lange das Deutsche Reich besteht. Als Katholik kann ih das niht so hinnehmen, meine Hand nit dazu bieten. Wir katholishen NRedakteure haben seit zwei Dezennien die Zivilehe bekämpft bis zum äußersten. Was wir zwei Jahrzehnte bekämpft haben nah unferer Ueberzeugung mit bestem Wissen, können wir heute niht billigen, können heute niht weiß nennen, was wir so lange {warz genannt und als s{chwarz gebrandmarkt haben. Aus diesem prinzipiellen Grunde kann ih nicht für das Gesey sein. Das ift gegen unsere Prinzipien, und deshalb werden wir uns nit etwa der Abstimmung enthalten, fondern offen und frei, ehrlih und gerade dagegen \timmen.
Abg. Stadthagen: Ich bestreite, daß die Kommission nicht in der Lage gewesen wäre, die Gesindeordnung zu regeln, weil es an geseßgeberischem Material fehlte. Es lag der Antrag vor, den Artikel 95 des Einführungsgeseßzes, der die Gesindeordnung aufreht erhält, zu \streihen. Das beantragte auch das Zentrum, und das wäre auch der Weg gewesen, den der Code civil einshlug, indem er die Gesindeordnung mit einem Strich aufhob. Uebrigens war dieser Punkt niht der einzige, wo die Freisinnigen sfozialpolitische Anträge be- fämpft haben.
Abo. Vielhaben bestreitet, daß er einen kapitalistishen Antrag gestellt habe. Das Pfandrecht des Hausbesizers sei cin Kredit für die Arbeiter, die sons nur noch gegen. wochenweise Miethe aufgenommen und bei Nichtbezahlung auf die Straße geseßt würden.
Abg. Gröber (Zentr.): Herr Vielhaben hat den Beweis dafür, daß der Mittelstand ges{ädigt und der Kapitalismus begünstigt wird, niht erbracht. Nach beiden Nihtungen hin erwarten wir den Beweis. Herr Vielhaben war in der Kommission und hat auch Anträge gestellt, allerdings in besheidenem Umfange. Seine drei Anträge beziehen sch auf die Analphabeten, ein zweiter auf das Pfand- recht des Vermiethers und“ dritter auf die Verpfändung von Schiffen. Herr Vielhaben hat das Interesse des Großkapitals ver- treten. Das war die Vertretung des Mittelstandes. Die Interessen des Mittelstandes haben niht von einer einzelnen Partei, sondern allgemein eine ¡Vertretung gefunden. Von seiten dír Antisemiten is nah dieser Nichtung hin nichts geshcben. Die Herren haben Unrecht, wenn fie nun, nachdem ihr Agitationsinteresse niht befriedigt worden ift, uns verdächtigen, als ob wir tas Jn- teresse des Mittelstandes vernachlässigt hätten. Herr Vielhaben hat gegen die fafultative Zivilehe gestimmt und Herr JIbkraut dafür. Herr Dr. jur. Sigl, der den Reichstag in seiner Zeitung in seiner bekannten virtuosen Schimpfweise angreift, war heute zum ersten Val bei der Berathung des Bürgerlichen Gesebuchs anwesend. Ich bätte gewünscht, daß er uns seine praktishen Erfahrungen beim Eherecht mitgetheilt hätte. Als Vertreter des katholischen Ehedogmas hat er wohl feinen rechten Eindruck gemacht; er steht niht auf dem firhlihen Standpunkt; er if am allerwenigsten berufen, bezüglich dieser Frage den fkatholishen Standpunkt zu vertreten.
Abg. Vielhaben: Ich babe nicht von einer Berücksichtigung dés Kapitalismus im Bürgerlichen Calepapde gesprochen, sondern davon, daß er ein Interesse an der shnellen Durchberathung habe. Zu einer Formulierung von Anträgen war nicht Zeit; deshalb habe ih die Vertagung beantragt. Der Mittelstand hatte keine Ver- tretung seiner Anschauungen, wie sie die Großindustrie und fogar die Landwirthe hatten.
Abg. Liebermann von Sonnenberg cio M): Wir haben keine Obstruktionspolitik getrieben, sonst hätten wir an dem Freitag, an dem die Berathung begann, über den Antrag Richter namentliche Abstimmung beantragt, und das Haus wäre beschluß-
unfähig gewesen. Wir haben angekündigt, daß wir Auszählung beantragen würden, um die neuen Kartellparteien zur Verstärkung
ihrer Präfenz zu veranlassen. Wir haben La das grdan, was wir thun mußten, weil wir niht von der Nothwendigkeit der Be- \{leunigung überzeugt waren. Anträge im Interesse des Mittel- standes konnten erst gen werden , nahdem der Mittelstand ge- sprochen hatte. Das könnte erst gept nach Erledigung der Kom- mifsionsberathung gesehen. Wir haben dem Lande das beshämende Schauspiel erspart, daß eine kleine Anzahl von Reichsboten dieses E Gesetz berathen sollte.
bg. Dr. Bachem (Zentr.): Um ein beshlußfähiges Haus zu haben, hätten die Freunde des Herrn Liebermann von Sonnenberg selber anwesend fein sollen. Daran hat es jedoch g Wichtiger als die Beschlußfähigkeit des Hauscs is der Inhalt des N buchs. Aber wo waren die Antisemiten bei dem Wucherantrag meines Freundes Gröber ?
Abg. Liebermann von Sonnenberg verwahrt s{ch nochmals dagegen, daß seine Freunde Obstruktion getrieben hätten. und wirft seinerseits dem Zentrum vor, daß dasfelbe sich in erster Lesung gegen die obligatorische Zivilehe erklärt habe, jeyt aber dafür eintrete.
Damit schlicßt die Generaldebatte.
Jn der Spezialdebatte entspinnt sih die erste Erörterung beim §8 817, welcher von der afung für den Schaden handelt, den ein Thier anrichtet. Nach der Vorlage sollte die Haftung ausgeschlossen sein, wenn derjenige, der das Thier hält, bei dessen Beaufsichtigung die im Verkehr erforderliche Sorgfalt beobachtet hat. Diese Bestimmung ist gestrichen.
Ubg. Gamp (NRp.) bedauert diese Streihung im Interesse der Landwirthschaft, weil eine Schadense: sagpflicht eintrete, ohne daß ein Verschulden vorhanden set.
Geheimer Ober-Regierungs-Rath Struckmann theilt das Be- dauern über die Streichung der Bestimmung.
Abg. von Kardorff beantragt die Wiederherstellung der Ne- gierungsvorlage, wogegen die Abgg. Dr. Enneccerus und Gröber Widerspruh erheben, während Abg. Dr. von Buchka den Äntrag unterstüßt.
Abg. Dr. Bachem (Zentr.) weist darauf hin, daß eine solche Bestimmung im Gebiet des französishen Nechts ohne Schaden für die Landwirthschaft bestehe.
Die Abgg. Dr. Schulß-Lupiß (Np.), Shmidt-Warbur (Zentr.), Roeren (Zentr.) und von Dziembowski (Pole) empfehlen die Wiederherstellung der Regierungsvorlage, die auch beschlossen wird.
Zu § 819 liegt ein Antrag des Abg. Haußmann vor, den Wildschadenersah für Hasen wieder in das Geseß auf- zunehmen.
Abg. Haußmann: Wir haben den Antrag gestellt im Juteresse der bâäuerlihen Besitzer.
Abg. Dr. Enneccerus theilt mit, daß zu dieser Sache cine Petition aus Handelsgärtnerkreisen eingegangen fei.
Abg. Liebermann von Sonnenberg meint, es wäre am
besten gewesen, wenn dieser Paragraph aus dem Bürgerlichen Gesehz- buch herausgeblieben und den Einzelstaaten überlassen worden wäre. Den besten Bewets dafür habe man in der Petition des Verbandes der Handelsgärtner, die den schnellen Gang der Verhandlungen be- klagten, weil er die Möglichkeit einer Verständigung beseitige. Die Handelêégärtner gäben sich der Hoffnung hin, daß die Regierung ihren Wünschen nah der Erklärung des Herrn Ober-Forstmeisters Danckel- mann möglich# entgegenkommen würde. __ Abg. Graf von Mirbach (d.kons.): Auch wir halten es im Grunde genommen für richtiger, diesen Theil aus dem Bürgerlichen aa Nu auszuscheiden, aber wir wünschen niht, an den Be- \{lüssen zweiter Lesung zu rütteln, nit aus Konnivenz gegen die Majorität , fondern weil wir fürchten, ein positives Resultat niht erreihen zu Tönnen. Prinzipiell find wir der Meinung: die Wildschadenfrage steht im engsten Zusammenhang mit dem Jagd- gese, und Jagdgesetße gehören in die Partikularge]etzgebung.
Abg. Dr. Bachem (Zentr.): Im Interesse der Begenden, welche
keinen Wildschadenersay haben, is die Annahme des § 819 noth-
wendig. Es handelt sh nicht um eine Frage des Jagdgesetes, sondern um den Schuß des Eigenthums. Nach ecinheitlicher Negelung diefer Frage sind wir in der Lage, später weiter zu bauen.
Abg. Singer beantragt bei der Wichtigkeit der Frage nament- liche Abstimmung, um die Stellungnahme der Parteien klar zu legen.
Der Antrag Haußmann wird mit 168 gegen 85 Stimmen abgelehnt.
Zu 8 823, betreffend die Schadenersaßpfliht der Beamten, liegt cin Antrag des Abg. Gröber vor: den Beschluß zweiter Lesung, wonach ein Beamter für die Verleßung seiner Amts- pflicht bei der Entscheidung einer Rechtssache nur dann strafbar sein soll, wenn die Pflichtverlezung mit Strafe bedroht ift, dahin zu ändern, daß statt „bei der Entscheidung einer Rechts- sache“ gesagt wird „bei dem Urtheil in einer Rechtssache“.
Geheimer Ober-Regierungs-Rath Struckmann widerspriht dem Antrag, ten Abg. Stadthagen vertheidigt.
Der Antrag Gröber wird angenommen.
O werden die §8 824 bis 1173 ohne Debatte erledigt.
Um 6 Uhr wird die weitere Berathung bis Mittwoch 11 Uhr vertagt. Vorher findet die Berathung des Antrags der Regierung auf Vertagung des Reichstags statt; nah dem Bürgerlichen Geseßbuch kommt die Frage wegen der Gültig- keit des Mandats des Abg. Köhler zur Verhandlung.
Statistik und Volkswirthschaft.
Der kommunale Arbeitsnachweis in der Schweiz.
In der „Zeitschrift für die gesammte Staatswissenschaft“ (zwei- undfünfzigster Jahrgang, drittes Heft) ist eine Arbeit über den fommunalen Arbeitönahweis in der Schweiz von “Ernst Laur, aus den Arbeiten des volkswirthschaftlich - statistishen Seminars der Universität Leipzig mitgetheilt von Professor Bücher, veröffentlicht, welch? über den Stand dieser auch in Deutschland mit besonderem nteresse verfolgten Bestrebungen einen willkommenen Aufschluß giebt. Die Darstellung der Organisation und Thätigkeit der verschiedenen Einrichtungen beruht größtentheils auf amtlihen Berichten, Gesetzen und direkten Erkundigungen des Verfassers, VDhne auf die Einzel- heiten der Organisation der verschiedenen Anstalten näher «inzugehen, foll im Folgenden ein Bild von tem Stand der Sache und ihren Er folgen in kurzen Zügen zu geben versucht werden.
St. Gallen. Las FInstitut wurde im November 1887 eröffnet. Nach einer Zuschrift des Polizei-Direktors Zuppinger ist die Ent- wickleung folgende gewcsen: Schon im ersten Vierteljahr wurde die Wabrnchmuba gemacht, daß man es auf der männlichen Abtheilung nur mit unqualifizierten Arbeitern und auf der wetblichen mit Dienstboten zu thun hat. Die qualifizierte Arbeit bediente sich {on vor der Eröffnung der Anstalt der gewerkschaftöweise be- stehenden Arbeiténahweisbureaux. Die zugereisien Arbeiter meldeten ih in diesen — gewöhnlich in Wirthschaften — an, blieben gleich dort und, wenn ein Meister einen Arbeiter haben wollte, so konnte er ihn da sehen und mit ihm reden. Es giebt bei vielen Handwerkern Spezialitäten, die den Arbeitösnachweis durh Eingewethte wünschens- werth erscheinen lassen. Diese ZaG En blieben auch nah Einrichtung der städtischen Bureaux bestehen, und die Handwerker, Meister und Gefellen bedienten \sich derselben. Im ersten Jahr gingen bei der männlichen Abtheilung der städtischen Anstalt ein : 1388 Arbeitsgesuche und 461 Stellenangebote, bei der weib- lihen Abtheilung 1827 bezw. 1601; vermittelt wurden Stellen : 550 bezw, 1120. Schon im zweiten Geschäfts ahr gingen die An- meldungen in der männlihen Abtheilung merklich zurü;
vermittelt
wurden 423 Stellen. Jn der weiblichen Abtheilung betrug die Zahl der Vermittelungen 900. — Nach 2{jiährigem Bestehen wurde beschlossen, die männlihe Abtheilung eingehen zu lassen, die weiblihe wurde mit dem e vereinigt und unktioniert gut. „Also die Quintessenz ist :* — schreibt der O: irektor — „ein Arbeitsnahweisbureau für qualifizierte männliche Arbeit ist zur Zeit hier kein Bedürfniß, Der Handwerkerstand bedient sich lieber seiner Einrichtungen, die von thm selbst ketrieben werden. Die Dienstbotenvermittelung hingegen wirkt sehr wohlthätig.“ — Der Dee bemerkt hierzu wörtlih: „Das Fiasko des {städtischen Arbeitsnahweitbureaus in St. Gallen wurde, wie aus diesem Schreiben deutlih hervorgeht, verurfsaht durch- den Mangel an Unterftüßung seitens der Handwerksmeister. Die Meister {einen den Arbeiter lieber im Wirthshaus als im Bureau zu suhen. Mag es \{chon zweifelhaft ersheinen, ob dieses System für den Arbeitgeber wirklich fo bequem sei, so bringt dabselbe zweifelsohne für den Arbeiter oft große Gefahren und Nachtheile mit sih, und es kann deshalb das urz;sihtige Verhalten der St. Galler Arbeitgeber, an dem das Bureau gescheitert ist, nur bedauert werden.“
_Vern. Das ftädtische Arbeitsnahweisbureau wurde hier am 1, Januar 1889 eröffnet, gleichfalls mit einer männlihen und einer weiblichen Abtheilung. Ueber den Geschäftsgang und die Entwickelung der Anstalt sind folgende Zahlen mitgetheilt :
1890 1891 1892 1893 1894
Männer-Abtheilung: Arbeitsangebote . . 247 301 317 227 268 Arbeitsnacfrage. . 445 447 4% 8380 396 Bermittelunden «181 219 ch4 1109 196
Frauen-Abtheilung:
Arbeitsangebote . . 858 1059 1112 1105 1086 Arbeitênachfrage . . 1126 1332 1533 1450 1185 Bermittelungen . . 09502 680 825 87 828
Was die Theilnahme der verschiedenen Berufe anbelangt, so wird nah Angabe des Verfassers das Bureau eigentli} nur von Magaziniers, Hausburschen, Ausläufern, Erdarbeitern und Handlangern, Schreinern, Schlossern, Bäckern, Lehrlingen und den landwirthschaft- lihen Arbeitern benußt. Er bemerkt wörtlih: „In Bern scheint die Ursache des s{lechten Gedeihens nicht allein bei den Arbeitgebern, jenvern mindestens ebenso sehr bei den Arbeitern zu liegen, die in hren Fachvereinen Stellenvermittelung betreiben." — Der Verkehr in der weiblichen Abtheilung beschränkt sih fast auss{ließlich auf Dienstboten und Kellnerinnen. “
Basel - Stadt. Hier wurde am 1. Juli 1890 das staatliche Bureau eröffnet. Nach den vorliegenden Berichten is der bioherige Erfolg der Anstalt ein befriedigender. Es seien darüber folgende Zahlen mitgetheilt:
Männerabtheilung: 1891 1892 1893 1894 Arbeitnehmer. Cingeschrieben 2818 2590 Í 2783 Erfolg 9% 545 61,8 79 1 Eingeschrieben 1862 1666 20: 1975 Eingestellt 9/6 82.0 92,8 95, 96,8
Frauenabtheilung:
Arbeitnehmer. Eingeschrieben 1956 2270 292: 2267 Erfolg 9% 60,0 66,5 ; 81,0 Eingeschrieben 1746 1922 1908 Erfolg 2% 090 776 890 920 Das Bureau wird in der Männerabtheilung namentlich von Tagelöhnern, Auslà ufern, Haubburshen, Handwerkern und landwirthschaftlichen Arbeitern benußt. Die hochentwickelte Basler Tertilindustrie und zum theil auh die größeren Maschinenfabriken, die mehanischen Werk- stätten und die Färbereien lassen das Bureau ganz unberücksichtigt. Die Landwirthschaft nimmt das Bureau von Iahr zu Jahr în \steigendem Le in Anspruch ; leider kann der Nachfrage nah Land- arbeitern, Noßknehten und Melkern namentlich im Sommer sehr oft nicht entsprohen werden. In der Frauenabtheilung suchen und finden auch hier vorwiegend Dienstboten die Stellenvermittelung.
Die Männerabtheilung widmet dem Lehrlingswesen cine besondere Aufmerksamkeit. Der Beriht für 1892 sagt darüber: „Eine unserer Hauptforgen bildet das Lehrlingöwesen, und muß hier konstatiert werden, daß troy alljährliher Entlassung einiger hundert Schüler gegenwärtig noch circa 20 Lehrstellen offenstehen, welche zu E wir uns {on seit Monaten bemühen. Die jungen Leute müssen leider oft, gegen ihren Wunsch ein Handwerk zu lernen, von den Eltern angehalten werden, Verdienststellen zu suhen, was ihre Zukunft {wer \{chädigt.* Als Grund, weshalb die Lebrlingsstellen so shwer zu beseßen seien, wird auch der Umstand angeführt, daß die Handwerkêmeister den Lehrlingen niht mehr, wie früher, freie Kost und Wohnung? fondern kleine Wochenlöhne von 2 Fr. bis 3 Fr. geben und diefe je nah Leistung aufbessern.
Schaffhausen. Das 1891 errichtete öffentliche Arbeitnachweis- bureau zeigt nach den Berichten von 1893 und 1894 ein erfreuliches Gedeihen. Bemerkenswerth if, wie der Verfasser, welcher als Ver- walter eines großen Guts im Kanton viel mit dem Bureau verkehrt hat, sagt, die starke Benußung von seiten der Landwirthschaft. Leider können au hier im Sommer troß Inseraten in auswärtigen Zeitungen nur sehr s{chwer Landarbeiter beschafft werden. Auch hier benußen die großen Gießereien und Maschinenfabriken das Bureau nicht, ebensowenig die Wollkämmereien und Bindfadenfabriken.
Biel. Hier wurde das \tädtishe Bureau am 14. November 1891 ins Leben gerufen. Die männliche Abtheilung wird wenig benußt. Gründe diefer Erscheinung sind das üblihe Umschauen und die Kon- kurrenz von Herbergen und Privaten. Viel besser frequentiert wird die weiblihe Abtheilung, die für die Hausfrauen Biels eine wahre Wohlthat geworden ift.
Zürich. Hier besteht noch kein kommunales Arbeitänahweis- bureau, es find aber entsprehende Einrichtungen in Ausficht genommen. Das Nachweisbureau des freiwilligen Armenvereins — 1885 gegründet — hat die auf dasselbe geseßten Hoffnungen nicht erfüllt, weil die leistungsfähigen Arbeiter wie die Arbeitgeber nur bei Ausnahmefällen fich an eine Nachweiésstelle wenden, die zuglei „Armenzwecken“ dient.
Auch in Aarau, Luzern, Neuenburg, Lausanne, Genf und Winterthur waren kantonale oder kommunale Arbeitsnachweis- stellen bei Abfafsung der vorliegenden Arbeit noch nicht ins Leben ge- treten, zum theil waren aber solche geplant.
Leider is über eine erfolgreich angebahnte Verbindung der verschiedenen kantonalen und fommunalen Arbeitsnach- weisstellen untereinander nicht viel mitgetheilt. Der Bericht der Anstalt für Basel - Stadt sagt u. a. darüber 1893: „Der gegen- wärtige Verkehr mit ähnlichen Anftalten anderer Städte bestebt eigent- lih bloß in der jeweiligen Zusendung der Jahresberichte und allfälligen Zuweisung derjenigen Arbeitskräfte, die bei uns troy mehrfacher Aus- schreibungen nicht erhältlich waren ; es ift das unferm Bureau {hon fehr oft zu statten gekommen und wird auch der Hauptzweck der Ver- bindung fein.“ h O.
Die gegenwärtigen Bestrebungen, den Arbeitsnahweis auf eid- enössishen Boden zu stellen, werden in dem Bericht derselben
nstalt für 1894 mit Freuden begrüßt. Der darauf bezügliche Be- {luß der eidgenössishen Näthe ging bekanntlich dahin: „Der Bundesrath wird eingeladen, zu untersuchen und darüber Bericht zu erstatten, ob und eventuell in welher Weise eine Mitwirkung des Bundes bei Institutionen für öffentlihen Arbeitsnach- weis und für Schuß gegen die Folgen unvershuldeter Arbeitélosig- keit mdglid) und gerechtfertigt sei.“ i
r begnügen uns hier mit dem oben Mitgetheilten. Jeden- falls wird man bei Weiterführung der ähnlichen Bestrebungen in Deutschland auch den in der Schweiz gemachten Erfahrungen Rech- nung zu tragen haben,
Arbeitgeber.
Arbeitgeber.
Zur Arbeiterbewegung / : In Kottbus haben, wie im „Vorwärts“ berihtet wird, die Malergehilfen am 29, Juni die Arbeit niedergelegt. y In Lübeck sind, der „Weser-Ztg.“ zufolge, die Arbeiter, welche die Kohlendampfer zu löschen pflegen, wegen Lohnstreits in den Ausstand eingetreten,
Aus Leipzig berichtet die „Lpz. Ztg.“ zur Lohnbewegung der Buchdrcucker: Die Mitglieder der Innung Leipziger Buch druckereibesißer beshlossen in einer außerordentlihen Hauptversamm- lung am Montag, den von der Hauptversammlung des Deutschen Buchdruckervereins angenommenen Tarif einzuführen. Da die Ein- e des Tarifs eine Erhöhung der Löhne von 7 bis 80/9 œus- chließlich der für größere Städte in Betraht kommenden Lokal- zushläge zur Folge hat, so bedingt das für Leipzig eine Erhöhung der Say- und Drukpreise um 10 %/. Den Innungsmitgliedern wird auf- gegeben, vom 1. Juli 1896 ab diese Erhöhung auf ihre Drukarbeiten eintreten zu laffen.
In London wird der internationale Arbeiter-Kongreß am 27. Juli im Gemeindehause dés Distrikts St. Martin eröffnet werden. Ungefähr 800 Delegirte aus allen Ländern haben sich der Londoner „A. K.“ zufolge bereits angemeldet.
Handel und Gewerbe.
Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Ruhc und in Oberschlesien. An der Ruhr sind am 30. v. M. gestellt 11 552, nit rechtzeitig s cane Wagen. bé In erschlesien sind am 29. v. M. gestellt 74, niht recht- zeitig geftellt els Wagen. e D
Berlin, 30. Juni. (Monatsberiht der ftändigen Deputation der Woll-Interessenten über den Wollhandel.) Unserem Bericht vom 17. d. M. über den hiesigen Wollmarkt (vgl. Nr. 145 d. Bl.) lassen wir folgen, daß das Geschäft in deutshen Wollen im Juni, vor und nach dem Markt, wie stets um diese Zeit, ein ruhiges war. Es erhielt sich zwar iwmerhin einige Nachfrage, die Umsätze erreihten jedoch nur die Höhe von etwa 1000 Ztr. Nüken- wäschen und etwa 2000 Ztr. ungewashene Wollen. Die Eigner sind noch mit dem Drdnen der Läger beschäftigt und täglih neu eintreffende Zufuhren vervollständigen die Auswahl. — Auch für Kolonialwollen war das Interesse infolge der Märkte ein geringeres; man schritt nur zur Deckung des augenblicklihen Be- darfs. Troßdem führte diese zu einem Umsaß von etwa 3000 Ballen, wovon die eine Hälfte auf Kap-, die andere auf Buenos Aires- und australishe Wollen entfällt. Die bezahlten Preise zeigten im Großen und Ganzen keine Aenderung gegen den Vormonat.
— In der gestern in Stettin abgehaltenen ordentlihen Ge- neralversammlung der Aktionäre der Altdamm - Kolberger Eisenbahngesellshaft wurde der Verwaltungsberiht - der Direktion, die Gewinn- und Verlustrechnung sowie die Bilanz für das Geschäftsjahr 1895/96 vorgetragen und die Vertheilung eines Gewinns von 4,75 9/9 für die Aktien genehmigt. Der Direktion und dem Aufsichtêrath wurde Entlastung ertheilt. Der infolge des be- [{chlossenen Baues und Betriebes einer Nebenbahn von Kolberg nah Köslin nothwendig gewordene Nachtrag zum Statut der Gesellschaft wurde gleichfalls genehmigt.
…_ Königsberg, 30. Juni (W.T. B.) Getreidemarkt. Weizen träge. Roggen weichend, pr. 2000 Pfd. Zollgewiht 994. Gerste matt. Hafer ruhig, do. loko pr. 2000 Pfd, Zollgewicht 110. Weiße Erbsen pr. 2000 Pfd. Zollgewiht 106,06. Spiritus pr. “bia 100 9% loko 32,90, do. pr. Juni 32,90, do. pr. Sept.
Danzig, 30. Juni. (W. T. B.) Getreidemarkt. Weizen loko flau, Umsay 150 t, do. inländ. hochbunt und weiß 143, do. inländ. hbellbunt 140, do. Transit hochbunt und weiß 107, do. hellbunt 104, do. Termin zu freiem Verkehr pr. Sept.-Okt. 132,50, do. Transit pr. Sept.-Okt. 99,00, Regulierungspreis zum freien Verkehr 141. Roggen loko niedriger, inländischer 101, do. russischer und polnischer zum Transit 68, do. Termin pr. Sept.-Okt. 104,00, do. Termin Transit pr. Sept.-Okt. 70,00, do. Regu- lierungspreis zum freien Verkehr 102. Gerste, große (660—700 Gramm) 110. ‘Gerste, kleine (625—660 Gramm) 104,00. Hafer, inländischer 111,00. Erbsen, inländische 110,00. Spiritus loko kontingentiert 52,75, nit kontingentiert 32,75.
Stettin, 30. Juni. (W. T. B.) Getreidemarkt. Weizen geschäftslos, loko —,—, per Junti-Juli —,—, pr. Sept.-Okt. 140,00, Roggen ge|chäftslos, loko —,—, pr. Junt-Juli —,—, pr. September- Oktober 111,00. Pommersher Háfer loko 118— 121. Rübs!l loko fil, pr. Junt - Juli 45,59, pr. Sept. - Okt. 45,70. Spiritus fest, loko mii 70,4 Konsumfsteuer 33,50 Petroleum loko 10,65,
Breslau, 30. Iuni. (W. T. B.) Getreide- und Pro- duktenmarkt. Spiritus pr. 100 1 100% erfl. 50 „ Verbrauchs- abgaben pr. Juni 53,00, do. do. 70 4A Verbrauchsabgaben pr. Juni 33,00.
Magdeburg, 30. Juni. (W. T. B.) Zuckerbericht. Korn- ¡uckFer erkl, von 92% —,—, Kornzuder exkl. 889% Rendement 10,50, Nachprodukte- exkl. 75 %/, Rendement 7,70—8,30. Stetig. Brotraffinade] —,—. Brotraffinade [T —,—. Gem. Raffinade mit Faß 24,374—25,50, Melis I mit Faß 24,25. Stetig. NRobzuckter 1, Produkt Tranßto f. a. B. Hamburg pr. Juni 10,20 Gd., 10,25 Br., pr. Juli 10,22F bez., 10,25 Br , pr. September 10,524 Gd., 10,60 Br., pr. Oktober-Dezember 10,624 Gd.,, 10,70 Br., pr. Januar-März 10,85 Gd., 10,924 Br. Stetig.
Leivzig, 30. Juni. (W. T. B.) Kammzug-Terminbandel. La Plata. Grundmuster B. pr. Juni —,— e, pr. Juli 3,225 pr. August 3,227 #6, pr. September 3,25 4, pr. Oktober 3,274 4, pr. November 3,30 „4, pr. Dezember 3,324 „&, pr. Januar 3,325 4, pr. Februar 3,35 #, pr. März 3,35 #, pr. April 3,35 #4. pr. Mai 3,35 #4 Umsatz: 30000 kg. Behauptet. — Juni - Umsatz 1 375 000 kg.
Braunschweig, 30. Juni. (W. T. B.) Prämienziehung der Braunschweiger 20 Thaler-Loose: 36000. Ser. 5401 Nr. 27, 9000 Æ Ser. 9866 Nr. 10, 6000 4 Ser. 8059 Nr. 39, 3000 Ser. 2143 Nr. 9, je 300 A Ser. 430 Nr. 5, Ser. 894 Nr. 33, Ser. 1231 Nr. 7, Ser. 2003 Nr. 15, Ser. 2334 Nr. 30, Ser. 5197 Nr. 17, Ser. 5268 Nr. 29, Ser. 5718 Nr. 39, Ser. 5953 Nr. 38, Ser. 9780 Nr. 36, je 90 A Ser. 430 Nr. 3, Ser. 1334 Nr. 19, Ser. 1939 Nr. 15, Ser. 2533 Nr. 11, Ser. 2989 Nr. 28, Ser. 4870 Nr. 11.
Bremen, 30. Juni. (W. T. B.) Börsen -Schlußbericht. Raffiniertes Petroleum. (Offizielle Notierun der Bremer
etroleum-Bêörse.) Stetig. Loko 6,10 Br. Rusfsisches Petroleum. Loko 6,00 Br. Schmalz. Ruhig. Wilcox 232 K, Armour shield 23 ch&, Cudaby 233 A, Choice Grocery 24 „§, White label 24 &, Fairbanks 22 4. Speck ruhig. Short clear middling loko 22} ch-. Reis unverändert. Kaffee unverändert. Baumwolle willig. Upland middl. loko 374 4. Tabak 220 Fässer Kentucky.
Hamburg, 30. Juni. (W. T. B.) Getreidemarkt. Weizen loko rubig, holsteinisher loko neuer 148-—155, Roggen loko ruhig. hiesiger —, mecklenburger loko neuer 122—126, russisher loko rubig, 75—78. Hafer rubig. Gerste rubig. Rübs1 (unverzollt) fest, loko 47. Spiritus stetig, pr. Juni-Juli 167 Br., pr. Iuli-August 167 Br., per August-September 17F Br., per Sep- tember. Oktober 174 Br. Kaffee ruhig. Umsaß — Sack. Petroleum befestigt. Standard white loko 6,20.
Kaffee. (Nathmittagsberiht.) Good average Santos pr. Fuli 593, pr. September 58, pr. Dezember 56}, Pr März 55} Behauptet. — Zuckermarkt. (Schlußbericht.) Rüben - Robzudcker 1. Produkt Basis 88 9/9 Rendement neue Usance, frei an Bord Hamburg pr. Juni 10,124, pr. Juli 10,15, pr. August 10,35, pr. Oktober 10,50, br. Dezember 10,624, pr. März 10,924. Ruhig.
Wien, 30. Juni. (W. T. B.) In der beutigen General- versammlung der Nordwestbahn machte der Vorsitende Mitscha Mittheilung von dem fkürzlich ergangenen Erlaß des Eisenbahn- Ministeriums, nah welchem der zur Aufbesserung der diesjährigen Dividende aus der Reserve entnommene Betrag aus den Erträgnissen des laufenden Jahres wieder dem Reservefonds überwiesen werden soll. Der Vorsitzende gab hierzu die Erkläruug ab, die Verwaltung sei wegen der Abwesenheit vieler Verwaltungsräthe bisher nicht in der Lage ge- wesen, gegen den Erlaß Stellung zu nehmen; einstweilen stelle er
est, daß aus der vollzogenen Veröffentlihung des Erlaf räjudiz erwachsen könne. Die Generalversammlung E eine timmig die Anträge des Verwaltungsraths über die Verwendung des
Reingewinns und die Einlösung des Julikupons mit 6 Fl.
In der heutigen Generalversammlung der Oesterreichischen Lokaleisenbahn waren 15 Aktionäre mit 1808 Stimmen an- wesend. Der LULN pes erklärte im Namen der Verwaltung, s der Antrag auf Liquidation deshalb zurückgezogen wecde, w sich im leßten Augenblick eine wenn qud sehr schwahe Möglichkeit eines Fortbestebens gezeigt habe. Die Verwaltung fühle ih ver- PEREES sowohl im allgemeinen Interesse, als im Interesse der Aktio- nâre nihts zu unterlassen, was vielleicht doch zu etner Verständi- sung führen könnte, und halte ih für verpflichtet, der Regierung hre Dienste nit zu entziehen, falls die Existenzmöglichkeit in aus- lömmliher Weise sicher gelten würde. Der Vorfißende warnte jedoch davor, aus dieser Mittheilung mehr als eine chwache Möglichkeit der Fortexistenz zu folgern. Die Versammlung S R alsdann die Ver- theilung einer Dividende von 3 °/o, d, i. 6 Fl. für die Aktie, und ertheilte der Verwaltung Entlastung. Der zurücktretende Verwaltungs- ausschuß wurde für die Zeit bis zur nähsten Generalversammlung wiedergewählt. Die Ermächtigung zur Hinauszaÿlung einer weiteren Nate an die Zertifikatbesißer wurde für den Fall, daß die erforderlichen Vorausfeßtzungen eintreten sollten, ertheilt.
— 1. Juli. (W. T. B.) Die Brutto - Einnahmen der Orientbahnen betrugen in der 24. Woche (vom 10. Juni bis 16. Juni d. J.) 194595 Fr., Abnahme gegen das Vorjahr 20 944 Fr. Seit Beginn des Betriebsjahres (vom 1. Januar bis 16. Juni 1896) betrugen die Brutto-Einnahmen 4 887 244 Fr., Zu- nahme gegen das Vorjahr 239 347 Fr.
London, 30, Juni. (W. T. B.) Bei der heute eröffneten Wollauktion war die Tendenz fest, die Preise unverändert. Croß- breds stramm, Merinos mitunter \{wächer, Kapwolle fest. Das Totalangebot betrug 302 000 Ballen; heute wurden 9918 Ballen an- geboten. Die Betheiligung war lebhaft.
An der Küste 3 Weizenladungen angeboten.
96% Javazucker 123 ruhig, Rüben-Rohzucker loko 107 ruhig. — Chile-Kupfer 49}, pr. 3 Monat 491.
Liverpool, 30. Juni. (W. T. B.) Baumwolle. Umsaß 8000 B., davon für Spekulation und Exvort 500 B. Ruhig. Middl. amerikanische Lieferungen Juni-Juli 351/64—352/644 Käuferpreis, Juli-Auguft 359/64—351/e4 Werth, August - September 317/64—348/64 Ee, Septermber-Oktober 39/44 Käuferpreis, Oktsber- November 328/64 Verkäuferpreis, November-Dezember 327/64 do., De- zember-Januar 387/64 do., Januar-Februar 337/64 do., Februar - März 3%8/644 Werth, März- April 33%/4 d. do.
Manchester, 30. Juni. (W. T. B.) 12r Water Taylor 52, 30r Water Taylor 7, 20r Water Leigh 6, 30r Water Clayton 6{, 32r Mock Brooke 6}, 40r Mayoll 7}, 40r Medio Wilkinson 7, 32r Warpcops Lees 68, 36r Warpcops Rowland 7, 36 Warpcorps Wellington 7}, 40r Double Weston 8}, 60r Double courante S gk, 32“ 116 yards 16 K 16 grey Printers aus 32r/46r
. Nuhig.
Paris, 30. Juni. (W. T. B.) (S{hluß.) Rohzucker ruhig, 88 9% lolo 28}—284. Weißer Zucker -ruhig, Nr. 3, pr. 100 kg, pr. Juni 293, pr. Juli 297, pr. Juli-August 30, pr. Oktober- Januar 303.
St. Petersburg, 30. Juni. (W. T. B.) Produkten- markt. Weizen loko 7,00. Roggen loko 4,25. Hafer loko 3,10, Leinsaat loko 9,50. Hanf loko —. Talg loko 48,00, pr. August —.
Florenz, 1. Juli. (W. L. B) * Auf der itatienis@en Meridional-Eisenbahn betrug in der 17. Dekade vom 11. bis 20. Juni 1896 auf dem Hauptnez die Einnahme 2 435 689
— 140 093) Lire. Seit 1. Januar 1896 41 176 067 (4 305 740) Lire. Im Ergänzungsneß betrug die Einnahme seit 1. Januar 1896 3.066 661 (+ 65 353) Lire.
Zürich, 30. Juni. (W. T. B.) In der heutigen General- versammlung der Aktionäre der Schweizer Nordostbahn waren 73 Aktionäre anwesend, welche 31 347 Aktien vertraten. Die Ver- sammlung genehmigte den Jahresberiht und beschloß die Vertheilung einer Dividende von 6,6 %% fowie die Umwandlung von 35 Millionen 4prozentiger Anleihen in 3è prozentige. Ferner wurden die bisherigen Verwaltungsräthe bestätigt und Mendelsfohn-Bartholdy aus Berlin neu in den Verwaltungsrath gewählt.
Amsterdam, 30. Juni. (W. T. B.) Java-Kaffee good ordinary 50. — Bancazinn 37.
Christiania, 30. Juni. (W. T. B.) Das Storthing nahm heute folgende Zollerhöhungen an: für Champignons, Trüffeln und andere genteßbaare Pilze mit 64, für geshlahtetes Geflügel, Spargel, Tomaten, Artishocken mit 25, für Honig mit 20, für Kar- toffelmehl mit 25 Dere per Kilogramm. Für Thimoteifacien wurde u PE auf 10 und für Kleesamen auf 29 Oere per Kilogramm festgesetzt.
__ New-York, 30. Juni. (W. T. B.) Die Börse eröffnete fest und lebhaft und {loß nach Beibehaltung der festen Stimmung ruhig. Der Umsay in Aktien betrug 246 090 Stü.
_ War gestern die matte Haltung der Effektenbörse eine der Ur- sachen gewesen, welhe lähmend auf die Entwickelung des Getreides markts eingewirkt hatten, so war es heute die Lebhaftigkeit jener, welhe wesentlich zu einer Preissteigerung des Weizens beitrug. Schon bei Eröffnung des Markts wurde diese Brodfrucht zu höheren Preisen gehandelt und fie konnte diese Festigkeit umsomehr behaupten, als ungünstige Ernteberihte vorlagen, lebhafte Käufe für Rehnung des Auslandes zum Abschluß kamen und bedeutende Käufe und Deckungen vorgenommen wurden. Der Schluß blieb recht fest. — Mais durchweg fest infolge von Käufen der Plaßspekulanten, Ab- nahme der Eingänge und umfangreiher Deckungen.
Waarenbericht. Baumwolle - Preis in New - York 7/1 do. do. in New-Orleans 61/16, Petroleum Stand. white in E 6,90, do. do. in Philadelphia 6,85, do. rohes (in Cases) 7,80, do. Pipe line Certif. pr. Mai 114, Schmalz Western fteam 4,20, do. Rohe & Brothers 4,55. Mais pr. Juni —, do. pr. Juli 334, do. pr. September 34}. Rother Winterweizen 678, Weizen pr. Juni —, do. pr. Juli 61§, do. pr. September 625, do. per Dezember 644. Getreidefraht nah Liverpool 2, Kaffee fair Rio Nr. 7 13, do. Rio Nr. 7 pr. Juli 11,75, do. do. pr. September 10,70, Mebl, Spring- Wheat clears 2,40, Zucker 31/16, Zinn 13,45, Kupfer 11,50.
Weizen-Verschiffungen der leßten Woche von den atlanti- schen Häfen der VereinigtenStaaten nah Großbritannien 146 0009, do. nah Frankrei 1000, do. nah anderen Häfen des Kontinents 87 000, do. von Kalifornien und Oregon nah Großbritannien 20 000, do. nach anderen Häfen des Kontinents — Qrkts.
Chicago, 30. Juni. (W. T. B.) Die Festigkeit und Leb- haftigkeit der Effektenbörse beeinflußte die Stimmung für Weizen E günstig, und Berichte über Ernteshäden in den Nord- weststaaten und anderweitige Nachrichten über ungünstige Ernten gaben einen wesentlihen Stüßpunkt zur Aufrehterhaltung der fest tung ab. — Mais durchweg feft im Einklang mit der Fe Weizens.
Weizen pr. Juni 554, do. pr. Juli t Mais pr.
263. Schmalz pr. Juni 3,924, do. pr. Juli 3,922. Speck short clear 3,874. Pork pr. Juni 6,95.
Sydney, 30. Juni. (W. T. B.) Der Verband der Woll- makler von Neu-Südwales mant bekannt, daß die Wollsaison in Sydney am 15. September beginnt. Die Gesammtabnahme der Wollshur für 1895/96 in Neu-Südwales wird auf 166000 Ballen
geschäßt.
Verkehrs-Anstalten.
Rotterdam, 30. Juni. e: T. B.) Gen dil@e Amerikanishe Dampf\schGiffahbrts - es E Dampfer „Spaarndam“ hat beute früh Lizard passiert.